13.06.2013 Aufrufe

Mitteilungen 12-03 A+B.qxd - Freie Waldorfschule Frankfurt am Main

Mitteilungen 12-03 A+B.qxd - Freie Waldorfschule Frankfurt am Main

Mitteilungen 12-03 A+B.qxd - Freie Waldorfschule Frankfurt am Main

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10<br />

etwas falsch gemacht. Die Schüler hatten<br />

durchaus den Ehrgeiz sowohl die Reihen<br />

zu können als auch die Bewegung.<br />

<strong>Mitteilungen</strong>: Und jetzt im Unterschied<br />

dazu die siebte Klasse?<br />

Siebte Klasse...<br />

Frau Hübner: In der siebten Klasse war<br />

es mir sehr wichtig... immer mehr in das<br />

selbstständige Denken hinein zu kommen.<br />

Vor allem in Geometrie und Mathematik<br />

habe ich die äußere Bewegung nun ganz<br />

zurück genommen und nach Wegen gesucht,<br />

in die innere Bewegung zu kommen.<br />

Die Frage an mich selbst lautete<br />

stets: Wie schaffe ich es, sie innerlich so<br />

beweglich zu kriegen, dass sie nachher<br />

diese schwierigen Rechnungen durchschauen?<br />

Dazu kann man natürlich viele<br />

Vorstellungsübungen machen.<br />

<strong>Mitteilungen</strong>: Zum Beispiel?<br />

Frau Hübner: Z.B. in Geometrie haben<br />

wir Dreiecke behandelt. Punkt A und<br />

Punkt B ist gegeben. Jetzt sollen sie sich<br />

vorstellen, wie ist der Winkel bei Punkt<br />

C, wenn sich C immer in einem Halbkreis<br />

bewegt.<br />

Wenn man das Gesetz nicht kennt, das<br />

sich dahinter verbirgt, erfordert und fördert<br />

ein solcher morgendlicher Einstieg<br />

ins Thema eine große innere Vorstellungskraft.<br />

Es gibt viele derartige<br />

Übungen, auch Kettenrechenaufgaben<br />

oder einfache Gleichungen im Kopf auszurechnen.<br />

Dabei geht es wohlgemerkt<br />

nicht um das Rechnen an sich, sondern<br />

um die Übung des Gedanklichen und der<br />

Vorstellung.<br />

<strong>Mitteilungen</strong>: Was heißt das z.B. bei anderen<br />

Epochen – in Deutsch oder auch<br />

Biologie?<br />

Frau Hübner: Ich habe in diesem Alter<br />

viele Balladen behandelt. Es ging mir im<br />

rhythmischen Teil nun darum, eigene<br />

Gedanken dazu zu entwickeln. Wie spreche<br />

ich etwas aus? Was betone ich?<br />

Warum betone ich dies und nicht jenes?<br />

Oder auch die gedankliche Aufgabe,<br />

eine Ballade zus<strong>am</strong>menzufassen. Was<br />

habt ihr da gelesen? Wie kann man das<br />

ausführlich zus<strong>am</strong>menfassen? Wie kann<br />

man es in fünf Sätzen zus<strong>am</strong>menfassen?<br />

Dann: Sage es doch einmal in einem<br />

Satz, sage es in einem Wort. Wie könnte<br />

eine Überschrift lauten für diese Ballade...<br />

<strong>Mitteilungen</strong>: Das heißt auch, das chorische<br />

Sprechen der Gedichte geht – im<br />

Vergleich zur Unterstufe – zurück, der<br />

Einzelne, das Individuelle tritt stärker in<br />

den Vordergrund?<br />

Frau Hübner: Schon. Aber die Behandlung<br />

einer Ballade im rhythmischen Teil<br />

darf nie so angelegt sein wie der Deutschunterricht.<br />

Es geht nicht um die Analyse<br />

der Ballade. Der rhythmische Teil muss<br />

einen anderen Aspekt haben – ich nenne<br />

es den künstlerischen und gedanklichen.<br />

Es sollte noch nicht zu abstrakt sein.<br />

Doch Sie haben recht: Der Einzelne ist<br />

wichtig. Sie werden jetzt doch zunehmend<br />

individuell.<br />

Die Hausaufgaben werden selbst kontrolliert...

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!