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gebisse - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

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■ Zwergzebus als gute Alternative<br />

Kommen wir nun zu den Zwergzebus. Diese unterscheiden<br />

sich von den vorgenannten Hausrassen<br />

ganz klar in dem Punkt, dass sie keinesfalls Hausrinder<br />

sind, sondern eher zu den „Wildtieren“<br />

zählen: Sie haben eine wesentlich größere Scheu<br />

vor Menschen und Pferden, die in ihren Urinstinkten<br />

verankert ist. Dementsprechend kann wesentlich<br />

länger mit ihnen gearbeitet werden, wenn die<br />

Reiter bestimmte Punkte beachten. Wir haben die<br />

Erfahrung gemacht, dass im Durchschnitt zwei bis<br />

drei Jahre (je nach Tier) mit den Zebus trainiert<br />

werden kann!<br />

Die Haltung einer eigenen Herde ist darüber hinaus<br />

wesentlich kostengünstiger, als für unser<br />

häufi ges Training jedes Mal Rinder auszuleihen<br />

– vom Aufwand und Risiko des Transportes ganz<br />

abgesehen.<br />

■ Zebu-Vorurteile: Unverständnis<br />

des Menschen<br />

Es gibt einige Vorurteile, die mir immer wieder<br />

zu Ohren kommen bezüglich des Trainings mit<br />

Zwergzebus:<br />

„die greifen an“<br />

„die schmeißen sich hin“ oder<br />

„die sind viel zu schnell“!<br />

Diese Aussagen relativieren sich bei genauer Betrachtung<br />

der Umstände solcher Erfahrungen: Die<br />

betreffenden Personen waren der Meinung, nach<br />

Anschaffung von drei bis vier Zwergzebus täglich<br />

mit mindestens fünf Reitern an diesen Tieren trainieren<br />

zu können.<br />

Doch wenn man Tiere hoffnungslos überfordert,<br />

dann reagieren diese halt darauf. Zebus versuchen<br />

dann in der Tag, entweder durch Angriff dieser<br />

hoffnungslosen Situation zu entgehen, oder<br />

sie geben sich auf und werfen sich hin.<br />

Zum Thema „Die sind viel zu schnell!“ ist zu sagen,<br />

dass dies meistens von Anfängern geäußert<br />

WESTERNREITER – Dezember 2012<br />

wird, die sich ungewollt permanent in einer treibenden<br />

Position befi nden, anstatt das Rind zu<br />

„blocken“. Hierauf reagiert ein Zebu wesentlich<br />

sensibler als jede andere Rasse. Generell gilt die<br />

Regel: Ist dir das Rind zu schnell, dann erhöhe<br />

den Abstand!<br />

■ Spielregeln für das Training mit Zebus<br />

Wenn Zebus über einen längeren Zeitraum gearbeitet<br />

werden sollen, müssen sie trainiert werden;<br />

genau wie unsere Pferde. Dieser Umstand gilt<br />

jedoch übrigens auch für die Hausrassen. Möchte<br />

ich mit diesen gut zwei bis drei Tage arbeiten,<br />

muss ich auch hier mit Verstand vorgehen. Bei<br />

den Pferden sind wir stets bemüht, in ihre Perspektive<br />

zu schlüpfen und ein effektives Training<br />

aufzubauen; bei den Rindern sollten wir uns genauso<br />

verhalten.<br />

Der Umstand, dass die Zebus wesentlich scheuer<br />

sind, bringt auch Konsequenzen für das Training<br />

mit sich. Ich bin mit einer Zebuherde meistens<br />

nicht in der Lage, so in Position zu arbeiten, dass<br />

ich zwei Herdholder, zwei Turnbacks und einen<br />

Cutter habe. So aufgestellt, würde aber auch<br />

eine Turniersituation simuliert, und das hat nichts<br />

mit Trainieren zu tun, was wir eigentlich wollen.<br />

Durch dicht an der Herde aufgestellte Herdholder<br />

werden die Zebus sehr nervös. Diese sollten also<br />

mehr Abstand zur Herde halten als normal üblich.<br />

Für unser Training stellt dieser Umstand keinen<br />

Nachteil dar, da der Reiter lernen bzw. in der Lage<br />

sein soll, ein Rind selbständig aus der Herde zu<br />

holen. Genauso sollten die Turnbacks einen wesentlich<br />

größeren Abstand als normal üblich einhalten<br />

– in aller Regel reicht ein ruhiger Schritt<br />

auf das Rind zu, um dieses zu bewegen. Ich muss<br />

mich also als Reiter daran gewöhnen, die Rinder<br />

aus einer wesentlich größeren Distanz zu arbeiten.<br />

<br />

cutting 15

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