gebisse - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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24<br />
przewalskipferde<br />
■ Rückschlag durch extremen Winter<br />
Das Projekt blieb auch vor weiteren Rückschlägen<br />
nicht verschont. Der extrem trockene Sommer<br />
des Jahres 2009, auf den ein ungewöhnlich<br />
langer und kalter Winter folgte, raffte mehr als<br />
die Hälfte der bis dahin mühsam aufgebauten<br />
Urwildpferd-Population in der Gobi dahin. Der<br />
Katastrophenwinter 2009/2010 ist ein Paradebeispiel<br />
dafür, wie anfällig kleinen und räumlich<br />
begrenzten Wildtierpopulationen in einem<br />
Lebensraum mit großen Umweltschwankungen<br />
sind. Er unterstrich einmal mehr, wie wichtig<br />
es ist, großräumig, langfristig und vernetzt zu<br />
denken. Denn gäbe es nicht ein zweites Wiedereinbürgerungsprojekt<br />
in der Waldsteppe der<br />
Zentralmongolei, wäre es jetzt wieder schlecht<br />
um den Status der Urwildpferde in ihrer neuen<br />
alten Heimat bestellt.<br />
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92284 Poppenricht<br />
Przewalski-Pferde werden in ihrer neuen Heimat, der Wüste Gobi,<br />
freigelassen (2004). (Foto: Vetmeduni Vienna/Petra Kaczensky)<br />
Auch die Przewalski-Pferde im 1000 Kilometer<br />
entfernten Hustain Nuuru litten unter dem Katastrophenwinter,<br />
aber längst nicht so stark. Ein<br />
üppiges Frühjahr nach dem strengen Winter, ein<br />
regenreicher Sommer 2010 und ein darauf folgender<br />
milder Winter 2010/2011 sorgten dafür,<br />
dass die Zahl der Tiere auch in der Gobi wieder<br />
anwächst. „Für 2012 erwarten wir überdurchschnittlich<br />
viele Fohlen“, freut sich Thomas Pfisterer,<br />
Präsident der International Takhi Group.<br />
■ Wachsende Infrastruktur<br />
zerschneidet Lebensraum<br />
Ein naher Verwandter des Przewalski Pferdes, der<br />
Asiatische Wildesel folgt einer anderen Strategie,<br />
um mit den oft unvorhersehbaren Lebensbedingungen<br />
in der kargen Gobi umzugehen. Während<br />
die Przewalski-Pferde standorttreu die fruchtbarsten<br />
Gebiete der Gobi nutzten, ist der Wildesel ein<br />
echter Nomade – heute hier und Morgen dort –<br />
immer da, wo die Bedingungen gerade gut sind.<br />
So waren diese Tiere auch im Katastrophenwinter<br />
2009/2010 in weniger schneereiche Gebiete<br />
ausgewichen und mussten im Gegensatz zu den<br />
Urwildpferden kaum Verluste hinnehmen. „Dies<br />
Strategie hat den Wildeseln bisher das Überleben<br />
in den kargen Halbwüsten und Wüstengebieten<br />
der Gobi ermöglicht – um erfolgreich zu sein,<br />
brauchen sie sehr viel Platz. Doch der Abbau von<br />
Rohstoffen und die damit einhergehende Infrastrukturentwicklung<br />
drohen jetzt den Lebensraum<br />
Gobi zu zerschneiden. „Ohne großflächige<br />
Landschaftsplanung unter Berücksichtigung der<br />
Bedürfnisse von wandernden Arten wie Wildesel,<br />
Kropfgazelle und Mongolischer Gazelle läuft die<br />
Mongolei Gefahr, diese charismatischen Huftiere<br />
zu verlieren“, so Kaczensky.<br />
WESTERNREITER – Dezember 2012<br />
■ Ökosystem und lokale<br />
Wirtschaft wichtig<br />
Doch Wildesel und Gazelle haben längst nicht<br />
den Symbolcharakter wie das Takhi, das heilige<br />
Pferd der Mongolen. Hatte sich das Wiederansiedlungsprojekt<br />
zunächst rein auf die<br />
Przewalski-Pferde konzentriert, wurde bald<br />
deutlich, dass man auch die weitereichenden<br />
ökologischen Beziehung im neuen Lebensraum<br />
der Tiere und die wirtschaftlichen Bedingungen<br />
der dort lebenden Menschen berücksichtigen<br />
musste. „Das Urwildpferd ist ein ideales Vehikel<br />
um den Schutz des gesamten Ökosystems der<br />
Dzungarischen Gobi populär zu machen“, erklärt<br />
Pfisterer. Schlecht planbare Finanzierung,<br />
rechtliche Schwierigkeiten und wachsende Armut<br />
der Bevölkerung würden jedoch weiterhin<br />
für Konflikte um die Nutzung der Ressourcen<br />
vor Ort sorgen. „Nur in offener Zusammenarbeit<br />
mit den örtlichen Weidetierhaltern, Behörden,<br />
Gouverneuren und Ministerien der Mongolei<br />
können wir letztlich erfolgreich sein“, so<br />
Pfisterer.<br />
■ Internationale Zusammenarbeit<br />
Otto Doblhoff-Dier, Vizerektor für Forschung<br />
und internationale Beziehungen der Vetmeduni<br />
Vienna, freut sich über den Erfolg des Urwildpferd-Projekts<br />
und betont die Bedeutung internationaler<br />
Kooperation:<br />
„Seit der Auswilderung der ersten Tiere 1992,<br />
die in Zusammenarbeit mit der mongolischen<br />
Regierung stattfand, haben Institutionen aus<br />
Europa, Asien und Australien weitere Tiere zur<br />
Verfügung gestellt. Dazu gehören beispielsweise<br />
auch der Tiergarten Schönbrunn in Wien und<br />
der Zoo Salzburg.“