GeSuNDHeIt - SRH Zentralklinikum Suhl
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PERSPEKTIVEN<br />
DAS <strong>SRH</strong> MAGAZIN AUSGABE 1/2011<br />
<strong>GeSuNDHeIt</strong><br />
Wer mehr WeiSS,<br />
therapiert beSSer<br />
Aus- und Fortbildung an den <strong>SRH</strong> Kliniken<br />
GeSchenkte auGen-blicke<br />
Johannes Weidelts Augenlicht wurde gerettet<br />
auf Gute partnerSchaft<br />
Verbund der <strong>SRH</strong> Kliniken wächst
PErsPEktiVEn 1/2011 | inhalt<br />
2 srh Magazin Magazin<br />
Editorial _________________________________ 3<br />
fokus _____________________________________ 4<br />
Wissenschaft<br />
allianz gEgEn BrustkrEBs 6<br />
Überlebensrate steigt kontinuierlich<br />
zugang zu EinEr zwischEnwElt 8<br />
Neues Diagnoseverfahren für Bewusstseinsstörungen<br />
Titelthema der aktuellen<br />
PErsPEktiVEn Bildung:<br />
Vielfältig und erfinderisch<br />
Die neue Ausgabe<br />
erscheint im Juni 2011.<br />
dr. mEd. uwE rhEin 6<br />
Menschen<br />
JohannEs wEidElts augEn-BlickE 10<br />
gEschEnktE augEn-BlickE 10<br />
Johannes Weidelts Augenlicht wurde gerettet<br />
„ich liEBE mEinE arBEit“ 13<br />
Praxisanleiterin Gerlinde Brand<br />
einblick<br />
srh zEntralklinikum suhl i–iV<br />
In der Heftmitte
nEuE srh klinik in oBErndorf 20<br />
hinteRGRUnD<br />
klugE VorsorgE 16<br />
Aus- und Weiterbildung an den <strong>SRH</strong> Kliniken<br />
gEsundhEit gEht durch dEn magEn 18<br />
Ernährungscoaching für Reha-Patienten<br />
auf gutE PartnErschaft 20<br />
Verbund der <strong>SRH</strong> Kliniken wächst<br />
„wir hElfEn, gEsündEr zu lEBEn“ 22<br />
Interview mit Prof. Dr. Ralf Brinkmann<br />
Liebe Leserin, Lieber Leser,<br />
nie zuvor war es so einfach, sich über jedes beliebige thema zu<br />
informieren. Die herausforderung besteht jedoch darin, wirkliches<br />
Wissen zu erwerben. Das gilt auch für den Gesundheits bereich.<br />
ein Weg, die medizinische Versorgung stetig zu verbessern,<br />
liegt darin, sein Wissen mit anderen zu teilen – und es auf diese<br />
Weise zu erweitern. so liegt dank der Vernetzung verschiedener<br />
Partner im südthüringer brustzentrum die fünf- Jahres-Über-<br />
lebensrate bei brustkrebspatientinnen signifikant höher als in<br />
umliegenden, nicht zertifizierten kliniken.<br />
Dass bei der medizinischen behandlung neben Wissen auch<br />
Gespür und schnelligkeit gefragt sind, zeigt der bericht über die<br />
augenklinik am sRh Wald-klinikum Gera: Dort rettete das be-<br />
herzte eingreifen der Ärzte das augenlicht eines Patienten. Und<br />
im sRh fachkrankenhaus neresheim gelingt es dank des neuen,<br />
selbst entwickelten Verfahrens einer Mitarbeiterin, bewusst-<br />
seinsstörungen exakter zu diagnostizieren.<br />
Damit unsere Patienten weiterhin von der kompetenz unse-<br />
rer Mitarbeiter profitieren, fördern wir verstärkt die aus- und<br />
Weiterbildung in unseren kliniken. Dabei setzen wir auch auf<br />
das Wissen älterer kolleginnen und kollegen. erfahrene Pflege-<br />
kräfte zum beispiel geben an die jüngere Generation weiter,<br />
was ebenso unerlässlich ist wie fachliche kompetenz: ein<br />
Gespür für Menschen.<br />
ich wünsche ihnen viel spaß beim lesen!<br />
ihr<br />
Professor klaus hekking<br />
Vorstandsvorsitzender der sRh holding<br />
Editorial | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
srh Magazin 3
PErsPEktiVEn 1/2011 | fokus<br />
erfahrungs- und Wissensaustausch<br />
im ausland lErnEn<br />
medizinstudenten aus dem kosovo absolvieren<br />
Praktikum in srh kliniken<br />
Zehn Studierende aus dem Kosovo haben am Austauschprogramm<br />
zwischen der Universität Pristina und den<br />
<strong>SRH</strong> Kliniken in Gera und <strong>Suhl</strong> teilgenommen. Von Mitte<br />
Oktober bis Anfang November konnten sie in verschiedenen<br />
Abteilungen der beiden Kliniken mitarbeiten und sich dort<br />
mit ihren deutschen Kollegen austauschen.<br />
Zu den Austauschstudenten gehörten auch Donika<br />
Azemi und Adonis Bytygi. Die beiden haben sich bei der<br />
<strong>SRH</strong> rundum wohlgefühlt. Es sei toll, an einem deutschen<br />
Klinikum zu arbeiten, sagte Studentin Azemi. „Ich mache<br />
meine ersten praktischen Erfahrungen und lerne jeden<br />
Tag etwas Neues.“ Ihr Traum ist, sich langfristig in Deutschland<br />
weiterzubilden und irgendwann als Herzchirurgin zu<br />
arbeiten. Bytygi wiederum möchte sich in der Kardiologie<br />
oder der Orthopädie spezialisieren. „Wir können viel von<br />
deutschen Krankenhäusern lernen“, sagte er. „Mich hat<br />
vor allem das Management auf der Station sehr beeindruckt.<br />
Die Genauigkeit, mit der gearbeitet wird, ist toll.“<br />
haben in deutschland viel gelernt: donika azemi, agim Pireva, drilon<br />
haziri, Vjosha helshani und Besar Bajra (v. l.)<br />
Initiiert hat das Programm Dr. Thomas Wolfram,<br />
Gesundheitsvorstand der <strong>SRH</strong>. Er hatte im Mai 2010<br />
die Universität Pristina besucht und zusammen mit dem<br />
kosovarischen Gesundheitsminister Bujar Bukoshi und<br />
dem Rektorat der Universität das Austauschprojekt gestartet.<br />
Geplant ist, dieses künftig noch auszuweiten: Nicht nur<br />
Studierende, sondern auch Fachärzte sollen dann die<br />
Gelegenheit erhalten, wissenschaftliche und praktische<br />
Erfahrungen im Ausland zu sammeln.<br />
4 srh Magazin<br />
neues Online-angebot<br />
PErsPEktiVEn im wEB<br />
srh magazin präsentiert sich mit internetseite im netz<br />
Informatives rund um die Themenbereiche Gesundheit<br />
und Bildung, Videos, Bildergalerien, aktuelle Nachrichten,<br />
Linktipps und natürlich Geschichten aus dem<br />
Print-Magazin finden sich auf der neuen Webseite der<br />
<strong>SRH</strong> PERSPEK TI VEN. Sie ist seit Ende Dezember online.<br />
Die Artikel aus den Rubriken Wissenschaft, Menschen<br />
und Akzente können kommentiert, empfohlen und<br />
per Twitter und Facebook mit Freunden und Bekannten<br />
geteilt werden. Schauen Sie doch mal rein.<br />
weitere informationen:<br />
www.perspektiven-magazin.de<br />
Dysphagie-forum<br />
intErnationalEs trEffEn<br />
tagung beschäftigt sich mit der therapie<br />
von schluck problemen<br />
Mit Störungen beim Schlucken werden sich Fachleute aus<br />
aller Welt beim 7. Karlsbader Dysphagie-Forum beschäftigen.<br />
Die Tagung findet vom 27. bis 30. April 2011 im<br />
Schluckzentrum am <strong>SRH</strong> Klinikum Karlsbad-Langensteinbach<br />
statt. Teilnehmer können sich in Vorträgen und<br />
Seminaren über aktuelle Entwicklungen in Diagnostik<br />
und Therapie von Schluckstörungen bei Kindern und<br />
Erwachsenen informieren.<br />
„Dysphagie ist in Deutschland eine junge Disziplin, die<br />
aber immer mehr an Bedeutung gewinnt“, sagt Logopädin<br />
Stefanie Duchac vom Karlsbader Schluckzentrum. Schluckstörungen<br />
äußern sich durch häufiges Sodbrennen, Schmerzen<br />
beim Essen sowie ständiges Husten oder Räuspern.<br />
Betroffene verschlucken sich leicht, sodass Nahrung in die<br />
Lunge geraten und dort Entzündungen verursachen kann.<br />
Die Ursache ist bei vier von fünf Patienten ein Schlaganfall.
neues Material<br />
wundEn hEilEn BEssEr<br />
srh zentralklinikum suhl setzt bei operationen am<br />
Beckenboden auf titan<br />
Immer mehr Frauen ab 50 sind von Inkontinenz und Beckenbodensenkungen<br />
betroffen. Bei Operationen werden<br />
ihnen Bänder und Netze aus Kunststoff in den Beckenbodenbereich<br />
implantiert, die die Organe stützen sollen.<br />
Doch der Kunststoff kann im Körper zu Komplikationen<br />
wie Infektionen, Blutungen oder vernarbtem, schrumpfendem<br />
Gewebe führen.<br />
Deshalb setzt das Team im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong><br />
nun auf Bänder und Netze, bei denen der Kunststoff mit<br />
Titan beschichtet ist – und die bundesweit im Jahr 2010 nur<br />
noch in einer weiteren Klinik verwendet wurden.<br />
Zwar sei Titan in der Medizin schon lange bewährt, im<br />
Beckenbodenbereich würden jedoch erst jetzt erste Erfahrungen<br />
gesammelt, erklärt Dr. Thomas Hagemeier, Facharzt<br />
für Frauenheilkunde und Geburtsmedizin und Leiter der<br />
Abteilung für Kontinenz und Beckenbodenchirurgie am<br />
<strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong>. „Was die Verträglichkeit betrifft,<br />
ist Titan das Beste, was es gibt. Außerdem ist es leicht wie<br />
eine Feder, sehr dehnbar und hat eine lange Haltbarkeit im<br />
Körper.“ Die Folge: Nach der Operation gibt es weniger<br />
Komplikationen.<br />
Das unterstreichen auch erste Studienergebnisse. Laut<br />
Hagemeier werden titanbeschichtete Netze vom Körper<br />
besser angenommen, Wunden heilen besser, und das<br />
Gewebe schrumpft so gut wie gar nicht. Diese positiven<br />
Erfahrungen gibt der Arzt in Workshops an Kollegen aus<br />
anderen Kliniken weiter.<br />
fokus | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
ausstellung<br />
gEschichtE hautnah<br />
schau dokumentiert 90-jähriges Bestehen des<br />
wald- klinikums gera<br />
Eine Ausstellung über die Geschichte des <strong>SRH</strong> Wald-<br />
Klinikums Gera ist noch bis zum 31. März 2011 im Elster<br />
Forum in Gera zu sehen. Anlass ist das 90-jährige Bestehen<br />
der Klinik.<br />
Unter dem Titel „90 Jahre Geraer Krankenhäuser –<br />
von den Anfängen bis zum Kulturkrankenhaus“ wird die<br />
Geschichte der Klinik dokumentiert – angefangen bei der<br />
Grundsteinlegung für das Allgemeine Krankenhaus im<br />
Jahr 1920 über die Zeit als Lazarett im Zweiten Weltkrieg,<br />
den Bau des Bergarbeiter-Krankenhauses 1963 bis hin<br />
zum Kauf durch die <strong>SRH</strong> Holding im Jahr 2003 und den<br />
jetzigen Neubau.<br />
Gestaltet haben die Ausstellung die Bibliothekarin des<br />
Klinikums Marion Walter und der Fotograf Ulrich Fischer.<br />
Sie haben rund 300 Fotos und Dokumente aus dem Klinik-<br />
und Stadtarchiv sowie aus Privatbesitz zusammengestellt.<br />
Ergänzt werden diese durch Werke der Künstler Sven<br />
Schmidt und Winfried Wunderlich, die auch einen Teil der<br />
Patientenzimmer im <strong>SRH</strong> Wald-Klinikum, Deutschlands<br />
erstem Kulturkrankenhaus, gestaltet haben.<br />
weitere informationen:<br />
die ausstellung ist montags bis samstags von 9 bis 20 uhr geöffnet.<br />
der Eintritt ist frei.<br />
srh Magazin 5
PErsPEktiVEn 1/2011 | wissEnschaft<br />
dr. med. uwe rhein: „wir<br />
wollen künftig an einem<br />
strang ziehen, anstatt um<br />
Patienten zu konkurrieren.“<br />
allianz gEgEn BrustkrEBs<br />
das Brustzentrum südthüringen – eine gemeinsame abteilung des srh<br />
zentralklinikums suhl und des klinikums in meiningen – weist im kampf<br />
gegen Brustkrebs erstaunliche Erfolge vor. so ist die fünf-Jahres-überlebensrate<br />
der dort behandelten Patientinnen um 6,5 Prozent höher als<br />
in umliegenden, nicht zertifizierten kliniken.<br />
6 srh Magazin<br />
ÜberLebensrate steigt kontinuierLich
Jahr für Jahr erkranken in Deutschland<br />
etwa 55.000 Frauen neu an Brustkrebs.<br />
Keine andere Krebsart kommt bei Frauen<br />
so häufig vor. Nach Angaben des Robert<br />
Koch-Instituts ist heute im Schnitt jede<br />
neunte bis zehnte Frau betroffen.<br />
Grundsätzlich erhöht sich mit zunehmendem<br />
Alter das Risiko, an Brustkrebs<br />
zu erkranken; mit 70 Jahren ist<br />
es am größten. Und da die Lebenserwartung<br />
im Laufe der vergangenen Jahrzehnte<br />
stetig gestiegen ist, hat parallel<br />
dazu die Häufigkeit der Krankheit zugenommen<br />
– seit den 1970er-Jahren um<br />
etwa 30 Prozent. Allerdings kletterte im<br />
gleichen Zeitraum auch der Wert der<br />
Fünf-Jahres-Überlebensrate von 70 auf<br />
mehr als 80 Prozent – dank verbesserter<br />
Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten.<br />
„Entscheidend zu der positiven Entwicklung<br />
beigetragen haben die inzwischen<br />
deutschlandweit mehr als 200 Brustzentren.<br />
In diesen auf Brustkrebs spezialisierten<br />
Abteilungen sind alle nötigen<br />
medizinischen Fachkompetenzen gebündelt“,<br />
erläutert Dr. med. Uwe Rhein,<br />
Oberarzt der Klinik für Frauenheilkunde<br />
und Leiter des Brustzentrums in <strong>Suhl</strong>.<br />
suhl mit Vorreiterrolle<br />
Als zweite Einrichtung in den neuen<br />
Bundesländern überhaupt erlangte das<br />
Brustzentrum am <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong><br />
<strong>Suhl</strong> im Jahr 2004 erstmals die Zertifizierung,<br />
wenig später zog die Klinik in<br />
Meiningen unter Leitung von Dr. med.<br />
Heiko Graf nach, und im darauf folgenden<br />
Jahr erfolgte erstmals eine gemeinsame<br />
Zertifizierung. „Wir sollten immer<br />
im Dienst der Patienten agieren. Daher<br />
haben wir uns damals dazu entschieden,<br />
im Kampf gegen den Brustkrebs an<br />
einem Strang zu ziehen, anstatt um Patienten<br />
zu konkurrieren“, erklärt Rhein.<br />
Inzwischen zeitigt das Gemeinschaftsprojekt<br />
Erfolge, die direkt messbar sind.<br />
So waren bei Patientinnen, die im<br />
Südthüringer Brustzentrum behandelt<br />
wurden, die Fünf-Jahres-Überlebensraten<br />
2009 um fünf, im Jahr 2010 sogar<br />
um 6,5 Prozent besser als in umliegenden<br />
Kliniken Südthüringens. Damit solche<br />
Aussagen überhaupt möglich sind,<br />
werden sämtliche klinischen Daten im<br />
Regionalen Tumorzentrum <strong>Suhl</strong> e. V. erfasst,<br />
mit dem das Klinikum kooperiert.<br />
Je mehr Zahlen im Zentrum eingehen,<br />
desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse.<br />
Die meisten Daten werden von<br />
niedergelassenen Ärzten geliefert, denn<br />
sie behandeln und beobachten die<br />
Frauen nach ihrer Entlassung aus dem<br />
Klinikum über einen längeren Zeitraum.<br />
„Rund 70 Prozent der Ärzte haben in<br />
den vergangenen beiden Jahren Daten<br />
an das Tumorzentrum übermittelt, das<br />
sind erfreulich viele“, meint Rhein. Die<br />
hohe Motivation der Ärzte, beim Sammeln<br />
der Daten mitzumachen, führt er<br />
auf die guten Therapieergebnisse zurück:<br />
Diese sprächen eben auch für die Behandlungsqualität<br />
der niedergelassenen<br />
Kollegen.<br />
hohe Patientenzufriedenheit<br />
Der Therapieerfolg spiegelt sich letztlich<br />
auch in einer sehr hohen Patientenzufriedenheit<br />
wider. Dies haben Umfragen<br />
ergeben, die im Zuge der Zertifizierung<br />
vorgenommen wurden. So spüren die<br />
Patientinnen genau, dass alle Partner<br />
hinsichtlich Behandlung und Nachsorge<br />
für sie da sind und Prozesse reibungslos<br />
laufen. „Dafür bürgt die Zusammenarbeit<br />
des Brustzentrums mit mehr als 50<br />
Partnern wie niedergelassenen Ärzten,<br />
Selbsthilfegruppen, Sanitätshäusern und<br />
Reha-Einrichtungen. Aus diesem harmonischen<br />
Miteinander erwächst die nötige<br />
Fachkompetenz und die Vielzahl therapeutischer<br />
Möglichkeiten“, erläutert<br />
Rhein.<br />
Herzstück des Brustzentrums ist die<br />
Tumorkonferenz, die in wöchentlichem<br />
Rhythmus abwechselnd in <strong>Suhl</strong> und<br />
Meiningen stattfindet. Dort bewerten<br />
Vertreter aller wichtigen Fachdisziplinen<br />
gemeinsam sämtliche Befunde vor und<br />
nach der Operation und berücksichtigen<br />
dabei Vorerkrankungen sowie das soziale<br />
Umfeld der Patientinnen. Da die Diagnose<br />
Krebs für die betroffenen Frauen<br />
ein harter Schicksalsschlag ist, werden<br />
sie auch psychologisch betreut.<br />
Ständige Mitglieder der Konferenz<br />
sind ein Radiologe, ein Operateur, ein<br />
Onkologe, ein Pathologe, ein Strahlentherapeut,<br />
eine Psychoonkologin sowie<br />
eine „Breast Care Nurse“ und eine<br />
Studienschwester. Der Pathologe etwa<br />
bestimmt den Typ des Karzinoms, der<br />
Radiologe lokalisiert die Tumorherde.<br />
Die „Breast Care Nurse“ wiederum begleitet<br />
eine Patientin von der Diagnose<br />
wissEnschaft | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
über alle Behandlungsschritte bis hin<br />
zur Nachsorge und/oder Reha. Und die<br />
Studienschwester kümmert sich um<br />
Patientinnen, die mit neuen Präparaten<br />
therapiert werden und in Studien eingebunden<br />
sind. Im Schnitt nimmt jede<br />
fünfte Patientin an solchen Studien teil;<br />
die Auswahl erfolgt jeweils anhand bestimmter<br />
medizinischer Parameter wie<br />
Tumorart oder Stadium der Krankheit.<br />
„In unserem Brustzentrum bieten<br />
wir alles an Diagnose- und Therapieoptionen,<br />
was weltweit verfügbar ist –<br />
und das auf einem sehr hohen Qualitätsniveau“,<br />
betont Rhein. Allerdings<br />
erfordere das auch besondere Maßnahmen<br />
wie die Teilnahme an einer regelmäßigen<br />
Zertifizierung oder etwa einen<br />
regelmäßigen fachlichen Austausch im<br />
Rahmen von Qualitätszirkeln. Bei solchen<br />
Treffen kommen einmal im Quartal<br />
Brustkrebsspezialisten aus der Region<br />
zusammen und tauschen sich über neue<br />
Therapieformen wie moderne Bestrahlungstechniken<br />
aus.<br />
Doch nicht nur die Mediziner, auch<br />
die Patientinnen selbst können dem<br />
Brustkrebs ein Stück weit seine tödliche<br />
Bedrohung nehmen, etwa indem sie<br />
regelmäßig zur Früherkennung gehen.<br />
Seit 2008 führt das Mammografie-<br />
Screening-Programm Thüringen ein<br />
systematisches Screening durch. Dazu<br />
werden alle Frauen im Alter zwischen<br />
50 und 69 Jahren alle zwei Jahre zu<br />
einer Kontrolluntersuchung eingeladen.<br />
Rhein sieht darin eine große Chance:<br />
„Dadurch lassen sich viel mehr Tumore<br />
in einem frühen Stadium entdecken<br />
und brusterhaltend operieren. 50 bis 60<br />
Prozent der Frauen, die wir angeschrieben<br />
haben, nutzten das Angebot im vergangenen<br />
Jahr. Wenn wir diesen Anteil<br />
nach und nach auf 80 Prozent steigern<br />
könnten, wäre das ein schöner Erfolg.“<br />
georg haiber<br />
südthüringer brustzentrum suhl<br />
Leiter: Dr. med. uwe rhein<br />
stellv.: Dipl.-Med. h. Mühlenberg<br />
albert-schweitzer-straße 2<br />
98527 suhl<br />
telefon: (0 36 81) 35 53 00<br />
e-Mail: brustzentrum@zs.srh.de<br />
srh Magazin 7
PErsPEktiVEn 1/2011 | wissEnschaft<br />
zugang zu EinEr zwischEnwElt<br />
neues DiagnoseVerfahren fÜr bewusstseinsstörungen<br />
Ein schwaches Blinzeln, ein leichtes zucken des daumens sind<br />
zeichen der hoffnung für dr. Petra maurer-karattup. die neuropsychologin<br />
am srh fachkrankenhaus neresheim behandelt<br />
menschen, die mit schweren hirnschäden im wachkoma oder<br />
in sogenannten „minimal bewussten zuständen“ dämmern.<br />
die Bewusstseinsstörungen ihrer Patienten kann sie mit ihrem<br />
innovativen Verfahren differenziert diagnostizieren.<br />
Bewusstlos liegt der 20-Jährige auf der Station für neuropsychologische<br />
Frührehabilitation am <strong>SRH</strong> Fachkrankenhaus<br />
Neresheim. Bei einem Autounfall hat er ein Schädel-Hirn-<br />
Trauma erlitten. Die Neuropsychologin Petra Maurer-Karattup,<br />
die noch am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn steht, untersucht<br />
den jungen Mann, einen ihrer ersten Patienten. Sie<br />
fahndet nach Zeichen, die auf vorhandene kognitive Fähigkeiten<br />
schließen lassen. Doch laute Aufforderungen, Berührungen<br />
und Bildkarten bleiben wirkungslos; der Patient zeigt keinerlei<br />
8 srh Magazin<br />
Reaktion. Petra Maurer-Karattup diagnostiziert schließlich<br />
Wachkoma. Nach zehn Monaten wird der junge Mann in<br />
unverändertem Zustand entlassen.<br />
Als die Neuropsychologin ihren ehemaligen Patienten ein<br />
Jahr später wieder sieht, traut sie ihren Augen kaum. Er sitzt<br />
im Rollstuhl, lacht, isst Kuchen und erzählt Details von seiner<br />
damaligen Therapie. „Das hat mich stark beeindruckt“, erinnert<br />
sich Petra Maurer-Karattup. „Einerseits habe ich mich für den<br />
Jungen gefreut, gleichzeitig war ich schockiert. Denn mit unseren<br />
begrenzten Untersuchungsmöglichkeiten blieb unentdeckt,<br />
dass er so vieles kognitiv verarbeiten konnte.“<br />
schwierige Diagnose<br />
Fast 15 Jahre sind seit dieser Erfahrung vergangen. Sie hat die<br />
weitere Arbeit von Maurer-Karattup geprägt. Die Neuropsychologin<br />
begann, weltweit nach anderen Diagnoseverfahren<br />
zu forschen und jedes einzelne zu prüfen. Doch mit keiner
Methode gelang es, die verschiedenen Formen von Bewusstseinsstörungen<br />
(siehe Kasten) klar voneinander abzugrenzen.<br />
„Diese Zustände sind äußerst schwierig zu diagnostizieren“,<br />
sagt die Expertin. „Die Patienten haben durch ihre Lähmungen<br />
extrem eingeschränkte Reaktionsmöglichkeiten. Zudem<br />
schwankt der Grad der Wachheit im Tagesverlauf stark,<br />
die Übergänge zwischen den Bewusstseinszuständen sind<br />
fließend.“ Zusätzlich erschweren häufig weitere Störungen,<br />
etwa der visuellen oder akustischen Wahrnehmung, eine<br />
klare Diagnose.<br />
Stets aufs Neue stehen Neuropsychologen, Ärzte und<br />
Therapeuten vor der schwierigen Frage, ob ihr Patient einen<br />
Reiz wahrnimmt und in welchem Ausmaß er seine Reaktion<br />
darauf in eine für den Beobachter verständliche Antwort<br />
umsetzen kann. Besonders schwer fällt die Abgrenzung zwischen<br />
dem vegetativen Zustand (vegetative state) – so der<br />
Fachbegriff für das Wachkoma – und dem minimal bewussten<br />
Zustand (minimally conscious state, MCS). Patienten im MCS<br />
sind – wenn auch nicht konstant – in der Lage, auf ihre Umwelt<br />
zu reagieren, und haben eine deutlich bessere Aussicht<br />
auf ein vergleichsweise eigenständiges Leben. Vorausgesetzt,<br />
sie erhalten die notwendigen Therapien. Eine Fehldiagnose<br />
kann für sie dramatische Folgen haben, etwa wenn dadurch<br />
Rehabilitationsmaßnahmen vorzeitig beendet werden.<br />
systematisch kognitive fähigkeiten aufspüren<br />
Das „Instrument zur Differenzialdiagnostik von Bewusstseinsstörungen<br />
(IDB)“, das Petra Maurer-Karattup schließlich im<br />
Rahmen ihrer Promotion entwickelte, liefert erstmals ein<br />
systematisches Verfahren, mit dem sich vorhandene kognitive<br />
Fähigkeiten besser aufdecken lassen. Eine IDB-Untersuchung<br />
dauert etwa eine halbe Stunde und wird zwei bis drei Mal pro<br />
Woche durchgeführt, um Zustandsschwankungen abzubilden.<br />
Die Neuropsychologen bieten dem Patienten ein ganzes Arsenal<br />
an standardisierten visuellen, akustischen sowie taktilen<br />
Reizen an und geben ihm jeweils zehn bis 15 Sekunden Zeit,<br />
um darauf zu reagieren. Dabei orientieren sie sich an seinen<br />
eingeschränkten motorischen Möglichkeiten; selbst kleinste<br />
Blickbewegungen können eindeutige Antworten sein. Die<br />
Reize werden auch mehrfach wiederholt, um festzustellen, ob<br />
der Patient seine Reaktion reproduzieren kann, was auf einen<br />
besseren Bewusstseinszustand schließen lässt. Durch Kontrollphasen,<br />
in denen er ohne Reiz beobachtet wird, lassen sich<br />
zielgerichtete Reaktionen von unwillkürlichen Aktivitäten<br />
unterscheiden.<br />
Das neue Verfahren zeichnet sich zudem durch die Art<br />
der Auswertung aus. Anders als bei herkömmlichen Koma-<br />
Skalen orientiert sich die Diagnose nicht nur an reinen Punktwerten,<br />
sondern berücksichtigt auch, in welchen Untertests<br />
und auf welchem Komplexitätsniveau Antworten auf Reize<br />
kommen. Zeigt ein Patient beispielsweise nur Orientierungsreaktionen<br />
– etwa indem er auf Ansprache den Kopf dreht –,<br />
erhält er eine schlechtere Diagnose als ein Patient, der durch<br />
seine Aktivität deutlich macht, dass er den Inhalt eines Reizes<br />
versteht. So lassen sich aussagekräftigere Schlussfolgerungen<br />
treffen.<br />
Im Alltag des <strong>SRH</strong> Fachkrankenhauses Neresheim ist das<br />
neue Verfahren inzwischen längst etabliert, schließlich arbeitet<br />
das Fachpersonal seit der Validierung des Instruments in den<br />
Jahren 2008 und 2009 regelmäßig damit. Heute unter suchen<br />
geschulte Neuropsychologinnen alle bewusstseins gestörten<br />
Patienten mit dem Diagnoseinstrument, und die Mit arbeiter<br />
orientieren sich an der neuen, differenzierteren Terminologie.<br />
Darüber hinaus ergänzen Pflegekräfte und Therapeuten die<br />
Testergebnisse durch ihre Beobachtungen.<br />
erfolge bei Locked-in-Patienten<br />
Menschen mit Bewusstseinsstörungen profitieren erheblich<br />
vom IDB. Darüber hinaus gibt es auch Behandlungs erfolge<br />
bei Patienten mit Locked-in-Syndrom, die bei intaktem<br />
Bewusstsein in ihrem gelähmten Körper eingeschlossen<br />
(engl.: locked in) sind, weil sie sich weder bewegen noch<br />
sprachlich mitteilen können. Bei einigen von ihnen gelang<br />
es, eine Kommunikation aufzubauen und sie zur Therapie<br />
zu motivieren.<br />
Die neuen diagnostischen Möglichkeiten haben sich international<br />
herumgesprochen. Andere Kliniken wollen ebenfalls<br />
mit dem Instrument arbeiten. Doch trotz aller Vorteile weiß<br />
Petra Maurer-Karattup um die Grenzen ihres Verfahrens. „Ich<br />
bin bei meiner Beurteilung angewiesen auf das, was mir die<br />
Patienten über ihr Verhalten zeigen“, sagt sie. „Reagieren sie<br />
nicht, heißt das keinesfalls, dass sie nichts wahrnehmen.“<br />
Doch das IDB verringert das Risiko deutlich, einen Patienten<br />
falsch einzuschätzen. Möglicherweise, meint die Neuropsychologin,<br />
hätte man damit auch bei dem jungen Mann<br />
vor 15 Jahren schon früher Hinweise auf Wahrnehmung oder<br />
Verstehen finden können.<br />
sabine höfLer<br />
schwErE BEwusstsEinsstörungEn<br />
Koma: komplette bewusstlosigkeit mit ständig geschlos-<br />
senen augen.<br />
Wachkoma (vegetativer Zustand): komplette bewusst-<br />
losigkeit mit gelegentlichem augenöffnen. schlaf- und<br />
wachphasen lassen sich unterscheiden. Die Patienten<br />
können geräusche machen, ohne erkennbare ursache<br />
schreien, verschiedene gesichtsausdrücke oder schreck-<br />
reaktionen zeigen sowie ihre augen kurzzeitig bewegen,<br />
aber nicht als gezielte reaktion auf reize.<br />
Minimal bewusster Zustand: Patienten reagieren auf<br />
ihre umwelt, tun dies allerdings nicht konstant. Die starken<br />
schwankungen ihrer reaktionsfähigkeit erschweren es,<br />
diesen Zustand vom wachkoma zu unterscheiden. inner-<br />
halb des minimal bewussten Zustands gibt es verschiedene<br />
abstufungen.<br />
wissEnschaft | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
srh Magazin 9
PErsPEktiVEn 1/2011 | mEnschEn<br />
gEschEnktE augEn-BlickE<br />
seit seiner geburt sieht Johannes weidelt auf dem linken<br />
auge nichts. weil ein Blutgerinnsel die arterie seines rechten<br />
auges verstopfte, drohte er nun völlig zu erblinden.<br />
dem interdisziplinären team des srh wald-klinikums<br />
gera gelang es, das gerinnsel aufzulösen – und weidelt<br />
vor ständiger dunkelheit zu bewahren.<br />
Den 28. Februar 2009 wird Johannes Weidelt nie vergessen.<br />
An diesem Freitag stecken der frischgebackene Rentner und<br />
seine Frau Ute mitten in den Vorbereitungen für den Winterurlaub<br />
in Südtirol; am nächsten Morgen wollen sie aufbrechen.<br />
Gegen 15 Uhr bemerkt der Maschinenbauingenieur, dass mit<br />
ihm etwas nicht stimmt. „Meine Frau war gerade beim Einkaufen,<br />
und ich wollte noch einen Brief schreiben, als plötzlich<br />
alles vor meinem Auge verschwamm“, erzählt der heute<br />
65-Jährige. „Ich sah wie durch einen immer dichter werdenden<br />
grauen Schleier, wusste nicht, was ich tun sollte, fühlte mich<br />
völlig hilflos.“ Sein Zustand verschlechtert sich rasant; schließlich<br />
erkennt Weidelt nur noch schemenhafte Konturen. Was er<br />
zu diesem Zeitpunkt nicht ahnt: Er leidet an einem Zentralarterienverschluss<br />
(ZAV), einer Art Schlaganfall im Auge (siehe<br />
Kasten). Nun zählt jede Minute. Als Ute Weidelt gegen 16 Uhr<br />
nach Hause kommt, findet sie ihren Mann wie betäubt in<br />
seinem Sessel sitzend. Sie reagiert schnell und bringt ihn ins<br />
nahe gelegene <strong>SRH</strong> Wald-Klinikum Gera.<br />
interdisziplinäre hilfe<br />
Auch dort verliert man keine Zeit: Johannes Weidelt wird sofort<br />
in die Augenklinik aufgenommen, und Chefarzt Dr. Jörg<br />
Seewald kann umgehend mit der augenärztlichen Untersuchung<br />
beginnen. „Mir war bald klar, dass Herr Weidelt an<br />
einem ZAV litt, glücklicherweise aber noch im Anfangsstadium“,<br />
erinnert sich der Arzt. „Viele Patienten erleiden einen solchen<br />
Arterienverschluss im Schlaf und bemerken erst am nächsten<br />
Morgen, dass sie auf einem Auge blind sind.“ Dann jedoch<br />
kommt meist jede Hilfe zu spät. Denn ist die Zentralarterie<br />
des Auges blockiert, werden die Netzhautzellen nicht länger<br />
mit Blut und Sauerstoff versorgt; sie beginnen abzusterben.<br />
Nach etwa 18 bis 24 Stunden sind sie unwiderruflich zerstört.<br />
Im Fall von Johannes Weidelt bleibt dem interdisziplinären<br />
Team aus Augenärzten, Neurologen, Internisten und Radiologen<br />
jedoch Zeit, den Patienten umfassend zu untersuchen. Per<br />
Ultraschall ermitteln die Neurologen beispielsweise die genaue<br />
Lage und Größe des Gerinnsels. „Diese Voruntersuchungen<br />
verschiedener Disziplinen sind wichtig. Damit können wir<br />
uns ein genaues Bild über den allgemeinen körperlichen<br />
Zustand des Patienten und die Ursachen für den ZAV machen,<br />
10 srh Magazin<br />
Johannes weiDeLts augenLicht wurDe gerettet<br />
Vor- und Nachteile einer Therapie abwägen und so die individuell<br />
beste Lösung finden“, betont der Chefarzt, der mit seinem<br />
Team jedes Jahr etwa zehn bis zwölf Patienten mit ZAV behandelt.<br />
Die meisten von ihnen erhalten per Infusion spezielle<br />
Arzneimittel, die den Augendruck senken oder das Blut verdünnen<br />
und so den Thrombus auflösen sollen. Bei Johannes<br />
Weidelt jedoch entscheidet sich das Team nach eingehender<br />
Beratung für die örtliche Lysetherapie (siehe Kasten S. 12).<br />
„Herr Weidelt gehörte zu den eher seltenen Fällen, bei denen<br />
die Lyse überhaupt infrage kommt: Denn er war rechtzeitig<br />
bei uns und insgesamt körperlich fit“, erläutert Seewald. „Außerdem<br />
waren wir uns sicher, dass ihm die übliche Infusionstherapie<br />
aufgrund von Lage und Größe des Gerinnsels nicht<br />
helfen würde. Die Lyse war in diesem Moment die einzige<br />
Möglichkeit, sein gesundes Auge – und damit ja sein Augenlicht<br />
insgesamt – zu retten.“ Nachdem ihn Seewald über Vorund<br />
Nachteile der Therapie aufgeklärt hat, stimmt Weidelt<br />
dem Eingriff zu. „Ich musste nicht lange überlegen, denn ich<br />
habe mich im Wald-Klinikum gut aufgehoben und beraten<br />
gefühlt“, sagt er. ><br />
Ein schlaganfall im augE<br />
Die netzhaut des menschlichen auges wird über eine<br />
zentrale arterie mit blut und sauerstoff versorgt. bei<br />
einem Zentralarterienverschluss (ZaV) ist sie blockiert,<br />
etwa durch ein gerinnsel. Die blutzufuhr stoppt, und das<br />
betroffene auge erblindet plötzlich nahezu vollständig<br />
und schmerzfrei – ein in vielen fällen dauerhafter<br />
Zustand. ist nicht die Zentralarterie, sondern ein arterien-<br />
ast betroffen, ist die sehkraft teilweise eingeschränkt, es<br />
kommt zu gesichtsfeldausfällen.<br />
im Mittel liegt das alter der Patienten mit ZaV bei etwa<br />
60 Jahren. risikofaktoren sind rauchen, Übergewicht,<br />
bluthochdruck und Diabetes. Männer sind doppelt so<br />
häufig von arteriellen Verschlüssen der netzhaut betrof-<br />
fen wie frauen.
wurde vor dem Erblinden<br />
bewahrt: heute sieht<br />
Johannes weidelt auf<br />
seinem rechten auge so<br />
gut wie vor dem<br />
zentralarterienverschluss.<br />
mEnschEn | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
srh Magazin 11
PErsPEktiVEn 1/2011 | mEnschEn<br />
symptome und ursachen bekämpfen<br />
Die nächsten Stunden erlebt Johannes Weidelt wie in Trance.<br />
„Ich hatte während der Lyse keine Schmerzen. Aber komisch<br />
angefühlt hat es sich schon, irgendwie dumpf“, berichtet er.<br />
Dr. Krellmann, leitender Oberarzt der Radiologie, dirigiert<br />
den Katheter durch die Leistenarterie über die Halsschlagarterie<br />
bis hinauf zum Auge. Nach knapp einer Stunde ist der<br />
Arzt so nahe wie möglich an den Thrombus herangekommen;<br />
nun kann er den Wirkstoff, der den Pfropfen auflösen soll,<br />
in die Blutbahn spritzen. „Ich glaube, das habe ich sogar gespürt“,<br />
erzählt Weidelt.<br />
Die Lyse wirkt: Innerhalb weniger Minuten löst sich das<br />
Gerinnsel auf, und der graue Schleier verschwindet langsam.<br />
Gegen 23 Uhr erkennt Weidelt wieder Details. Doch nach<br />
Hause darf er noch nicht, da er zunächst noch auf der Intensivstation<br />
überwacht werden muss. Außerdem forschen die<br />
Ärzte nach der Ursache für den ZAV, und dank eines Ultraschallbildes<br />
der Halsschlagader werden sie fündig: Weidelts<br />
Halsarterien sind auf beiden Seiten verengt, und es haben<br />
Ein kathEtEr fürs augE<br />
hat sich, etwa bei einem schlaganfall oder herzinfarkt,<br />
im körper ein größeres gerinnsel gebildet, setzen Ärzte<br />
spezielle Medikamente ein, die den thrombus auflösen<br />
sollen. Dieser Vorgang wird als Lyse bezeichnet, was<br />
wörtlich übersetzt so viel wie „trennung/auflösung“ be-<br />
deutet. Die Lyse gibt es in zwei Varianten: entweder wird<br />
das Medikament per katheter so dicht wie möglich am<br />
thrombus in die blutbahn gebracht (örtliche Lyse) oder<br />
über eine infusion im ganzen körper verteilt. für die<br />
meisten Patienten ist die Lyse jedoch ungeeignet, denn<br />
sie kann nur innerhalb von etwa sechs bis acht stunden<br />
nach auftreten der ersten symptome und ausschließlich<br />
in dafür eingerichteten Zentren durchgeführt werden –<br />
und nur, wenn beim Patienten keine gegenanzeigen wie<br />
Diabetes vorliegen.<br />
12 srh Magazin<br />
Johannes weidelt denkt nicht über das nach, was ihm erspart<br />
geblieben ist. stattdessen blickt er lieber nach vorne.<br />
sich dort auch sogenannte Plaques abgelagert. Eine dieser<br />
Ablagerungen hat sich gelöst und ist zur Zentralarterie des<br />
Auges gewandert. „Es hätte auch mein Gehirn oder Herz treffen<br />
können, ich hatte also Glück im Unglück“, sagt Weidelt.<br />
Im Abstand von ein paar Monaten wird er noch zweimal operiert:<br />
Die Gefäßchirurgen des <strong>SRH</strong> Wald-Klinikums ent fernen<br />
die Ablagerungen – und senken damit das Risiko für einen<br />
erneuten Schlaganfall.<br />
ein stück normalität<br />
Heute sieht Johannes Weidelt wieder genauso gut auf seinem<br />
rechten Auge wie vor dem ZAV. „Das empfinde ich als großen<br />
Segen“, erzählt der gebürtige Zwickauer. Darüber, was ihm<br />
erspart geblieben ist, möchte er nicht nachdenken; er wolle<br />
sich nicht im Nachhinein noch verrückt machen. Stattdessen<br />
kümmert er sich lieber um Haus und Grundstück und fährt<br />
im Sommer regelmäßig mit seiner Frau zum Segeln; die beiden<br />
besitzen ein kleines Boot. „Mir geht es gut – mal davon abgesehen,<br />
dass ich nach den Operationen ziemlich zugenommen<br />
habe, weil ich anfangs alles etwas langsamer angehen musste“,<br />
sagt er und grinst verschmitzt. „Damit ist jetzt Schluss. Also<br />
habe ich mir vor Kurzem einen Hund zugelegt.“ Der junge Golden<br />
Retriever hält ihn ganz schön auf Trab – ebenso wie seine<br />
beiden sechs- und neunjährigen Enkel. Mit ihnen verbringt<br />
der stolze Großvater so viel Zeit wie möglich. Und er ist dankbar,<br />
dass er sie aufwachsen sehen kann – mit eigenem Auge.<br />
gabrieLe Jörg
Seit Oktober 2010 bietet die klinik für<br />
Hals-, nasen- und Ohrenkrankheiten/<br />
Plastische Operationen am <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong><br />
<strong>Suhl</strong> eine Dysphagie-Sprechstunde<br />
an. Damit reagiert sie auf den<br />
gestiegenen beratungsbedarf von<br />
Fachabteilungen, niedergelassenen<br />
Ärzten und Patienten hinsichtlich<br />
Schluckstörungen.<br />
Mediziner sprechen von einer Dysphagie,<br />
wenn der „normale“ Schluckvorgang<br />
nicht mehr funktioniert. Da beim<br />
Schluckakt mindestens fünf Hirnnerven<br />
und etwa 30 Muskelgruppen im Mund-,<br />
Rachen- und Halsbereich beteiligt sind,<br />
ist es nicht erstaunlich, dass selbst bei<br />
einer nur geringfügigen Störung eines<br />
Nervs oder einer Muskelgruppe eine<br />
Schluckstörung auftritt. Es kann versehentlich<br />
zum Eindringen von flüssiger<br />
oder fester Nahrung in den Kehlkopf<br />
oder gar in die Luftröhre oder zum<br />
Nicht-Schlucken-Können der Nahrung<br />
kommen. Manche Patienten klagen<br />
aber auch über ein Druckgefühl im<br />
Hals, haben vor allem Probleme beim<br />
Leerschlucken, während das Trinken<br />
und Essen insgesamt gut funktioniert.<br />
Auch Patienten, die einen Schlaganfall<br />
hatten oder im Kopf-Hals-Bereich<br />
operiert wurden, benötigen eine qualifizierte<br />
Beratung und Betreuung, um<br />
das Schlucken wieder neu zu erlernen.<br />
Drei untersuchungsgänge<br />
Entsprechendes Fachwissen und kompetente<br />
Hilfe finden Betroffene bei den<br />
Mitarbeitern der Dysphagie-Sprechstunde<br />
in der HNO-Klinik unter Leitung des<br />
Chefarztes Dr. med. Daniel Böger. Die<br />
Untersuchung in der Hals-Nasen-Ohren-<br />
Ambulanz erfolgt immer durch einen<br />
HNO-Arzt und eine Logopädin.<br />
Zunächst wird der Patient ausführlich<br />
über die Schluckstörung und die<br />
damit verbundenen Probleme befragt.<br />
Anschließend wird er gründlich untersucht,<br />
wobei viel Wert auf die endoskopische<br />
Untersuchung des Rachenraumes<br />
und des Kehlkopfes gelegt wird. Im<br />
Normalfall schluckt der Patient ein Nah-<br />
rungsmittel wie Götterspeise, damit<br />
unter videoendoskopischer Sicht erkennbar<br />
wird, ob Nahrungsbestandteile<br />
generell ge-schluckt oder ver-schluckt<br />
werden. Danach macht die Logopädin<br />
verschiedene Schluckversuche mit dem<br />
Patienten.<br />
Weiterhin wird im Institut für bildgebende<br />
Diagnostik eine Kinematografie<br />
durchgeführt. Dazu erhält der<br />
Patient ein kontrastmittelhaltiges, meist<br />
flüssiges Präparat; der Schluckvorgang<br />
wird per Röntgenkamera mit einer Auflösung<br />
von 7,5 Bildern pro Sekunde<br />
gefilmt. Die Aufnahmen erlauben es,<br />
Aussagen über das Kauen der Nahrung,<br />
den Abschluss zum Nasenrachen, die<br />
Hebung des Kehlkopfes und die Öffnung<br />
des oberen Speiseröhrenverschluss-Muskels<br />
zu machen. Nach Abschluss<br />
der drei Untersuchungen kann<br />
sich der HNO-Arzt ein gutes Bild von<br />
der Schluckstörung machen. Sollte es<br />
erforderlich sein, zieht er einen Neurologen<br />
hinzu.<br />
therapeutische Möglichkeiten<br />
Die Behandlung der Schluckstörung<br />
richtet sich nach dem Ausmaß der<br />
Störung und reicht von Beratung über<br />
<strong>SRH</strong> ZentRalklinikuM SuHl eInblIck | PeRSPektIven 1/2011<br />
WaS tun beI ScHluckPROblemen?<br />
neue DySpHagie-SpRecHStunDe<br />
Die klinische Sprechwissenschaftlerin Sabine Schmelzer wendet den Schluckkontrollgriff an.<br />
logopädische Schluckübungen bis hin<br />
zu Operationen. Zur gezielten Lähmung<br />
bestimmter Muskelgruppen wird auch<br />
Botox eingesetzt.<br />
Neben operativen und medikamentösen<br />
Maßnahmen soll vor allem die<br />
funktionelle Schlucktherapie den Betroffenen<br />
zu einer befriedigenden oralen<br />
Nahrungsaufnahme verhelfen und<br />
durch Freihalten der Atemwege eine<br />
Lungenentzündung verhindern. Stimulation,<br />
Mobilisationstechniken und Bewegungsübungen<br />
sowie kompensatorische<br />
Therapieverfahren können helfen, das<br />
Schlucken zu erleichtern. Bei der Beratung<br />
des Patienten und seiner Angehörigen<br />
sind auch Hinweise und Hilfestellung<br />
beim Umgang mit Kanülen und<br />
zur veränderten Ernährung wichtig.<br />
Auch eine andere Körperhaltung beim<br />
Essen und verschiedene Schluckmanöver<br />
zum Schutz der Atemwege können die<br />
Lebensqualität verbessern.<br />
Die Dysphagie-Sprechstunde findet<br />
jeweils mittwochs von 13 bis 15 uhr<br />
statt. telefonische terminvereinbarungen:<br />
(0 36 81) 35 53 91<br />
<strong>SRH</strong> Magazin I
PeRSPektIven 1/2011 | eInblIck <strong>SRH</strong> ZentRalklinikuM SuHl<br />
ScHIlDDRüSen ScHOnenD beHanDeln<br />
bei der behandlung verschiedener Schilddrüsenerkrankungen<br />
setzt die klinik für nuklearmedizin am <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong><br />
<strong>Suhl</strong> auf eine spezielle methode: die Radiojodtherapie.<br />
Die Schilddrüse liegt beim Menschen unterhalb des Schildknorpels<br />
an der Halsvorderseite. Sie ist für die Produktion<br />
der Hormone Trijodthyronin und Thyroxin verantwortlich.<br />
Diese sind lebenswichtig und steuern eine Vielzahl von<br />
Prozessen im Körper. Ein Überschuss oder Mangel hat erhebliche<br />
Auswirkungen auf den gesamten Organismus.<br />
Folgen einer Fehlfunktion<br />
Eine Überproduktion von Hormonen (Hyperthyreose) kann<br />
sich durch erhöhte Nervosität, vermehrtes Schwitzen,<br />
Herzrasen, hohen Blutdruck, Durchfall und Gewichtsverlust<br />
II <strong>SRH</strong> Magazin<br />
RaDiojoDtHeRapie alS alteRnative ZuR op<br />
bemerkbar machen. Menschen mit einer Unterfunktion (Hypothyreose)<br />
fallen durch Müdigkeit, langsamen Pulsschlag, vermehrtes<br />
Frieren und Neigung zu Ödemen auf.<br />
Zum Aufbau der notwendigen Hormonmenge benötigt die<br />
Schilddrüse täglich etwa 200 Mikrogramm Jod, das normalerweise<br />
mit der Nahrung aufgenommen wird. Die letzte Eiszeit<br />
hat jedoch sehr viel Jod aus dem Boden gewaschen, sodass die<br />
meisten Lebensmittel jodarm sind. Die Ausnahme sind<br />
Seefische. Auf Jodmangel reagiert die Schilddrüse mit Wachstum,<br />
besonders in der Pubertät oder während der Schwangerschaft.<br />
Ebenso steigt im Alter die Zahl von Knoten in der Schilddrüse.<br />
Häufig resultiert daraus eine sogenannte Autonomie: Teile<br />
der Schilddrüse produzieren nicht mehr genügend Hormone.<br />
Die Zufuhr größerer Jodmengen, etwa in Röntgenkontrastmitteln,<br />
führt dann zu einer Überfunktion.
Tückisch ist die Erkrankung, weil sie bei Jodmangel lange<br />
Zeit unerkannt bleibt. Die Behandlung von Überfunktionen mit<br />
und ohne Knotenbildungen ist problematisch. Zwar gibt es<br />
Tabletten, die die Bildung von Hormonen oder die Jodaufnahme<br />
behindern. Sie helfen also dabei, den Hormonspiegel im Blut<br />
zu reduzieren und die Symptome zu bekämpfen. Da die Stärke<br />
der Überfunktion aber ständig schwankt, sind regelmäßige<br />
Kontrollen der Blutwerte und Anpassungen der Dosis nötig.<br />
Vor allem aber beheben die Tabletten die eigentliche Ursache<br />
einer Überfunktion nicht. Hierzu bedarf es der Ausschaltung<br />
autonomer Zellen oder einer Verkleinerung der Schilddrüse –<br />
durch eine Operation oder durch eine Radiojodtherapie (RJT).<br />
Radiojodtherapie als alternative<br />
Bei diesem nuklearmedizinischen Therapieverfahren werden<br />
die Schilddrüsenzellen mit radioaktiven Jodisotopen wie Jod-<br />
131 bestrahlt. Die RJT macht sich dabei zunutze, dass außer<br />
der Schilddrüse keine anderen Organe im Körper Jod aufnehmen<br />
und speichern. Jod-131 ist aufgrund seiner Strahlungsart<br />
ideal für die RJT, weil es Gewebe nur auf sehr kurze Distanz –<br />
bis maximal einen Zentimeter – schädigt. So werden Zellen,<br />
die besonders aktiv sind, auch gezielt am stärksten bestrahlt.<br />
Die Jodisotope werden ganz unspektakulär als Kapsel verabreicht.<br />
Die benötigte Menge wird für jeden Patienten individuell<br />
berechnet. Nicht in der Schilddrüse gespeichertes Jod<br />
wird innerhalb kurzer Zeit über Nieren und Urin ausgeschieden.<br />
Im Laufe der folgenden Monate kommt es aufgrund der<br />
Bestrahlung zum Umbau und einem Schrumpfen der Schilddrüse<br />
und zur inneren Vernarbung kranker Bereiche. Daher<br />
kann der behandelnde Arzt den Effekt der Therapie erst nach<br />
mehreren Monaten abschätzen. Im Durchschnitt verkleinert<br />
sich die Schilddrüse nach einer Radiojodtherapie um circa 40<br />
<strong>SRH</strong> ZentRalklinikuM SuHl eInblIck | PeRSPektIven 1/2011<br />
In der nuklearmedizinischen Diagnostikabteilung<br />
werden die Hormonwerte genau<br />
kontrolliert (l.); bild einer Schilddrüse, bei der<br />
sich autonome knoten gebildet haben (m.);<br />
chefarzt Dr. med. Wolfgang mecklenbeck<br />
leitet die klinik für nuklearmedizin (r.).<br />
Prozent, Überfunktionen verschwinden in über 80 Prozent<br />
der Fälle. Bei etwa 15 Prozent ist eine zweite Therapie erforderlich,<br />
vor allem bei großen Befunden. Kontrollen der Schilddrüse<br />
sind jedoch auch danach empfehlenswert, eventuell<br />
muss der Patient vorbeugend Hormone oder Jod einnehmen,<br />
um ein erneutes Erkranken zu verhindern.<br />
nur in ausgewählten Zentren<br />
In den vergangenen 60 Jahren hat sich die RJT als nebenwirkungsarm<br />
und sicher erwiesen, auch in der langjährigen Verlaufsbeobachtung.<br />
Sie ist damit eine sehr gut verträgliche, von<br />
den Patienten als nicht unangenehm empfundene Behandlung<br />
und eine gute Alternative zur Operation. Eine Operation empfiehlt<br />
sich, wenn die Schilddrüse größer als 80 Milliliter ist<br />
(das Normalmaß in Mitteleuropa liegt zwischen 15 und 20<br />
Milli litern), wenn Zysten oder verdächtige Knoten vorhanden<br />
sind oder der Effekt schnell eintreten muss, etwa wenn bei<br />
einem Patienten eine Unverträglichkeit gegenüber Medikamenten<br />
vorliegt, die die Schilddrüsenfunktion hemmen, oder<br />
bei Operationen, die sehr dringend sind.<br />
Eine RJT darf in Deutschland allerdings nur in speziellen<br />
Kliniken stationär durchgeführt werden – aus Strahlenschutzgründen.<br />
Erst wenn die vom Patienten ausgehende Strahlungsmenge<br />
für seine Umgebung unbedenklich ist, wird er entlassen.<br />
Da die Therapie zwischen zwei und zehn Tage dauern kann,<br />
ist ein angenehmes Ambiente wichtig. Moderne Stationen wie<br />
die in der <strong>Suhl</strong>er Klinik für Nuklearmedizin unter Leitung von<br />
Chefarzt Dr. med. Wolfgang Mecklenbeck sind so konzipiert,<br />
dass sich die Patienten wohlfühlen und sich frei auf der Therapiestation<br />
bewegen können. So gibt es auf der Station des<br />
<strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong>s <strong>Suhl</strong> einen Aufenthaltsraum und einen<br />
Balkon mit Blick auf den Thüringer Wald.<br />
<strong>SRH</strong> Magazin III
PeRSPektIven 1/2011 | eInblIck <strong>SRH</strong> ZentRalklinikuM SuHl<br />
Gut GeSPült<br />
Iv <strong>SRH</strong> Magazin<br />
neueS gel HilFt bei entZünDung DeR MunDScHleiMHaut<br />
vor allem bei der therapie von krebserkrankungen<br />
stellt die entzündung der<br />
mundschleimhaut die Ärzte noch immer<br />
vor große Herausforderungen. Zytotoxische<br />
arzneimittel, die die Gewebezellen<br />
schädigen können, und bestrahlungen<br />
verringern die normale Regeneration.<br />
Die apotheke des <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong>s<br />
<strong>Suhl</strong> hat daher eine neue Rezeptur<br />
entwickelt – mit erfolg.<br />
Bei einer Entzündung der Mundschleimhaut<br />
(Mukositis) sind auch die<br />
Schleimhäute des Rachenraumes und/<br />
oder der Speiseröhre betroffen. Dadurch<br />
wird weniger Speichel produziert, die<br />
Mundschleimhäute trocknen aus. Die<br />
Symptome reichen je nach Schweregrad<br />
von einer einfachen Rötung, einer<br />
Schwellung und einem Wundgefühl<br />
über zunächst kleinere und schließlich<br />
größere Flecken oder Geschwüre auf<br />
Dr. rer. nat. Dipl.-Pharm. Dirk keiner<br />
(*1974) hat von 1992 bis 1996 an der<br />
ernst-moritz-arndt-universität<br />
Greifswald Pharmazie studiert.<br />
Während seiner Fachapothekerausbildung<br />
für Offizinpharmazie und<br />
klinische Pharmazie promovierte er<br />
extern von 2000 bis 2006 an der<br />
Humboldt-universität berlin. von 2003<br />
bis 2007 leitete er die apotheke im<br />
Waldkrankenhaus „Rudolf-elle“ in<br />
eisenberg. Seit mai 2008 ist er<br />
chefapotheker im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong><br />
<strong>Suhl</strong> und Dozent an der <strong>SRH</strong> Hochschule<br />
für Gesundheit Gera.<br />
der Mundschleimhaut bis hin zu blutenden<br />
Geschwüren. Mukositis ist immer<br />
schmerzhaft und beeinträchtigt alltägliche<br />
Aktivitäten wie Essen, Sprechen<br />
und Schlafen.<br />
Sanft und wirkungsvoll<br />
Weil eine geeignete Mundspülung im<br />
Markt fehlte, hatte das Team der Krankenhausapotheke<br />
vor ein paar Jahren<br />
die Idee, eine neue Rezeptur zu entwickeln.<br />
Zunächst wälzten die Mitarbeiter<br />
viele Studien und Behandlungsempfehlungen<br />
und probierten zahlreiche Rezepturen<br />
aus. Von den über 40 Substanzen<br />
aus der Literatur ist Benzydamin bisher<br />
am sichersten untersucht. Der Wirkstoff<br />
greift in vier der fünf Krankheitsphasen<br />
der Mukositis ein, hat also eine sehr<br />
breite Wirkung auf das Krankheitsgeschehen.<br />
Eine alkoholfreie Zubereitung<br />
ist bisher nicht im Handel erhältlich.<br />
Alkohol jedoch reizt die Mundschleimhaut<br />
zusätzlich und trocknet sie aus,<br />
was mit erheblichen Schmerzempfindungen<br />
beim Spülen verbunden sein kann.<br />
Die Rezeptur erfüllt alle Anforderungen<br />
an eine Mundspülung bei Mukositis:<br />
Das neuartige Mundspülgel ist alkoholfrei<br />
und einfach oral anzuwenden. Es<br />
schmeckt angenehm, was für die Patienten<br />
ebenso wichtig ist wie die anwenderfreundliche<br />
Konsistenz, denn es bleibt<br />
lange an der Mundschleimhaut haften.<br />
Zudem beeinflusst es die verschiedenen<br />
Entzündungsphasen – anders als andere<br />
Substanzen, die oft nur auf eine der<br />
fünf Phasen einwirken – und lässt sich<br />
kostengünstig herstellen. Die Mundspülung,<br />
seit 2006 vielfach im Klinikum<br />
eingesetzt, wird meist viermal täglich<br />
angewendet und sollte mindestens 30<br />
Sekunden im Mund behalten werden.<br />
Der erfolg gibt recht<br />
Eine kleine Patientenbefragung in der<br />
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten<br />
zeigte, dass die Tumorpatienten<br />
sehr zufrieden mit dem Gel sind.<br />
Sie berichteten über deutlich weniger<br />
Schmerzen; die Schmerzreduktion lag<br />
bei mehr als 30 Prozent. Vergleichsuntersuchungen<br />
mit anderen alkoholfreien<br />
Mundspülungen (Caphosol, Gelclair)<br />
fehlen bisher.<br />
Seit der Veröffentlichung der Rezeptur<br />
des verschreibungspflichtigen<br />
Mundspülgels in der Fachpresse hat<br />
das Team um Chefapotheker Dr. rer.<br />
nat. Dirk Keiner zahlreiche Anfragen<br />
von Kliniken, Haus- und Fachärzten<br />
sowie öffentlichen Apotheken aus dem<br />
In- und Ausland erhalten. 2008 wurde<br />
die Erfindung mit dem dritten Platz<br />
beim <strong>SRH</strong> Qualitätspreis prämiert. Die<br />
Jury hob insbesondere den sehr hohen<br />
Patientennutzen zu einem günstigen<br />
Preis hervor. Die Rezeptur trage zum<br />
gesteigerten Wohlbefinden der Patienten<br />
bei und führe zu einer Verkürzung<br />
der Verweildauer im Klinikum, so die<br />
Beurteilung.
„ich liEBE mEinE arBEit“<br />
21 Jahre war gerlinde Brand krankenschwester, seit nunmehr<br />
16 Jahren bildet sie als Praxisanleiterin gesundheits- und<br />
krankenpflegeschüler am srh zentralklinikum suhl aus. zur<br />
routine sind ihr beide tätigkeiten trotz ihrer Erfahrung nie<br />
geworden. sie liebt ihren Job wie am ersten tag und ist gerne<br />
Vorbild für die Jungen.<br />
Gerlinde Brand steht am Medikamentenschrank, zieht eine<br />
Schublade nach der anderen auf und erklärt der Auszubildenden,<br />
welche Präparate bei welcher Kinderkrankheit verabreicht<br />
mEnschEn | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
PraxisanLeiterin gerLinDe branD<br />
werden. Sie nimmt jede Packung in die Hand, öffnet die<br />
Schachtel, zieht den Beipackzettel heraus und weist akribisch<br />
auf die Besonderheiten der jeweiligen Arznei hin. Sorgfältig<br />
zu sein bei allem, was sie tut, war zeitlebens Gerlinde Brands<br />
Credo, und ihr Wille, sich in ihr Gegenüber hineinzuversetzen –<br />
egal ob Patient oder Schüler –, ist ausgeprägt.<br />
Ihre Leidenschaft für den Beruf der Krankenschwester<br />
entdeckte sie im Alter von zwölf Jahren. Damals besuchte sie<br />
ihren nierenkranken Vater in der Klinik und beobachtete die<br />
Schwestern bei ihrer Arbeit. Die Vorstellung, anderen Menschen ><br />
srh Magazin 13
PErsPEktiVEn 1/2011 | mEnschEn<br />
gerlinde Brand schätzt die Vielfalt ihrer arbeit: so weist sie auszubildende<br />
nicht nur in die Pflege und Betreuung der Patienten ein, sondern erklärt ihnen<br />
auch die Vorzüge bestimmter medikamente.<br />
helfen zu können, fand sie auf Anhieb reizvoll. „Als Kind hatte<br />
ich mich auch für die Landwirtschaft und die Arbeit mit Tieren<br />
interessiert, aber das war doch eher ein Flirt als richtige Liebe.<br />
Etwas Großes wäre es dagegen, so sagte ich mir, Menschen<br />
zu helfen.“<br />
Damit war Gerlinde Brands Weg vorgezeichnet. Nach<br />
Abschluss der mittleren Reife bewarb sie sich 1971 um einen<br />
Ausbildungsplatz im städtischen Klinikum zu Arnstadt. „Ich<br />
hatte ein längeres Gespräch mit der Oberin. Den Personalbogen,<br />
den sie mir anschließend aushändigte, habe ich gleich<br />
ausgefüllt und wieder zurückgeschickt. Wenig später hatte<br />
ich die Zusage.“<br />
neuanfang in suhl<br />
Auch nach ihrer dreijährigen Ausbildung 1974 blieb sie<br />
zunächst im Arnstädter Krankenhaus und arbeitete dort in<br />
der inneren Abteilung. Eher zufällig erfuhr sie vom Bau<br />
einer neuen Klinik in <strong>Suhl</strong> und davon, dass den Bediensteten<br />
dort auch Wohnungen angeboten wurden. „Ich bewarb mich<br />
spontan, denn Wohnraum war zu dieser Zeit knapp, und<br />
die Aussicht auf eine neue Aufgabe reizte mich“, erzählt die<br />
56-Jährige.<br />
In <strong>Suhl</strong> war sie zunächst stellvertretende Stationsleiterin<br />
der inneren Abteilung; später übernahm sie dort die Leitung.<br />
Mit der Wende Ende der 1980er-Jahre veränderte sich vieles,<br />
vor allem im Berufsalltag. „Wir wurden mit einer Vielzahl<br />
neuer medizinischer Arbeitsmaterialien konfrontiert. Ich denke<br />
da zum Beispiel an die Einwegspritze; bis zu diesem Zeitpunkt<br />
hatten wir alle unsere Spritzen selbst sterilisiert“, sagt Brand.<br />
14 srh Magazin<br />
Mit den arbeitstechnischen Umstellungen und veränderten<br />
Abläufen stiegen auch die Anforderungen an die Pflege: So<br />
müssen die Krankenschwestern nicht nur grundlegende<br />
Handgriffe wie das Anlegen von Verbänden und Infusionen<br />
beherrschen, sondern in zunehmendem Maße auch medizinische<br />
Geräte bedienen. „Die Rolle der Pflege insgesamt hat<br />
sich gewandelt. In meiner Anfangszeit als Krankenschwester<br />
stand die Medizin im Vordergrund, und der Patient hat einfach<br />
darauf vertraut, dass ihm die bestmögliche medizinische Hilfe<br />
zuteil wird“, sagt Brand. Heute treten die Patienten selbstbewusster<br />
auf; viele informieren sich aus dem Internet und aus<br />
Büchern und wollen zusätzlich über Behandlung und Therapie<br />
aufgeklärt werden. Darauf müssen Krankenschwestern und<br />
Pfleger entsprechend vorbereitet sein.<br />
„Das muss die Ausbildung leisten. Die Schüler brauchen<br />
Unterstützung und konkrete Ansprechpartner, die ihnen zur<br />
Seite stehen. Früher war das leider anders. Ich erinnere mich<br />
an meine eigene Ausbildung: Wir Frischlinge haben häufig<br />
anstelle von Ratschlägen nur ein ‚Da musst du durch‘ als Antwort<br />
erhalten. Das wollte ich ändern.“<br />
Der wechsel in die Lehre<br />
Als das Klinikum in <strong>Suhl</strong> Anfang der 1990er-Jahre eine Lehrschwester<br />
suchte, sah Gerlinde Brand ihre Chance gekommen.<br />
Sie drückte noch einmal die Schulbank und wurde am<br />
Ende mit dem Titel „Praxisanleiterin“ belohnt. Die neue<br />
Aufgabe sieht sie als Beruf und Berufung gleichermaßen.<br />
Bis heute hat die Tätigkeit für sie nichts an ihrer Faszinationskraft<br />
eingebüßt.
Gemeinsam mit ihrer Kollegin Mandy Lange betreut<br />
Gerlinde Brand vorwiegend Gesundheits- und Krankenpflegeschüler.<br />
Zudem ist sie für den praktischen Einsatz von Auszubildenden<br />
aus anderen Berufen, etwa Kosmetikern, Logopäden,<br />
Altenpflegern und medizinisch-technischen Assistenten,<br />
zuständig. „Wir nehmen sie in Empfang, sind für sie während<br />
ihrer Zeit hier im Haus Ansprechpartner. Darüber hinaus sind<br />
wir auch klinikübergreifend für die Organisation verantwortlich<br />
und teilen jeder Abteilung Schüler zu“, erklärt Gerlinde<br />
Brand.<br />
Mit dem Krankenpflegegesetz, das seit 2004 gilt, haben<br />
sich auch die Schwerpunkte der Lerninhalte verschoben. Die<br />
Theorie hat mehr Anteil gewonnen. Daher ist es umso wichtiger,<br />
die Gesundheits- und Krankenpflegeschüler praktisch<br />
anzuleiten und zu unterweisen.<br />
an neuen aufgaben wachsen<br />
Seit einem Jahr läuft am Klinikum in <strong>Suhl</strong> das Projekt „Optimierung<br />
der praktischen Ausbildung und Einarbeitung neuer<br />
Mitarbeiter“. Ziel ist es, die einzelnen Ausbildungsphasen in<br />
den verschiedenen Abteilungen noch besser aufeinander<br />
abzustimmen, damit alle Lernmodule abgedeckt sind. „Wir begleiten<br />
die Schüler auf die jeweilige Abteilung und besprechen<br />
gemeinsam mit den jeweiligen Verantwortlichen und den Auszubildenden,<br />
welche Tätigkeiten sie noch erlernen müssen<br />
und an welchen Stellen sie ihr Wissen noch vertiefen sollten.<br />
So binden wir die Lernenden aktiv ein“, sagt Gerlinde Brand.<br />
Gerne erinnert sie sich an den Jahrgang 1999. „Das war<br />
eine Top-Klasse. Die Schüler haben immer mitgedacht, wollten<br />
gerlinde Brand klärt die auszubildende Verena Baumgardt<br />
über notwendige hygienemaßnahmen auf.<br />
mEnschEn | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
viel wissen und haben uns dadurch viel abverlangt“, berichtet<br />
sie und lacht. „Aber an solchen Aufgaben wachsen ja auch<br />
wir.“ Sich über aktuelle Pflegestandards auf dem Laufenden<br />
zu halten ist für Brand und Lange selbstverständlich. Dazu<br />
dient auch der einmal im Quartal anberaumte Qualitätszirkel,<br />
zu dem sich Praxisanleiter des <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong>s <strong>Suhl</strong><br />
treffen und sich austauschen, etwa über aktuelle Trends in<br />
der Pflege. Regelmäßig werden dazu auch die Lehrer aus der<br />
Schule eingeladen, um Theorie und Praxis besser aufeinander<br />
abzustimmen.<br />
Die wesentlichen Dinge, so Gerlinde Brand, veränderten<br />
sich trotz allen Wandels allerdings nicht. Früher wie heute<br />
stehe der Patient mit all seinen seelischen Nöten im Vordergrund.<br />
„Eine gute Krankenschwester hat gelernt, ihm die<br />
Wünsche von den Augen abzulesen und Dinge von sich aus<br />
anzubieten; das können schon Kleinigkeiten wie eine Tasse<br />
Tee sein.“ Und vor allem eines gibt Gerlinde Brand ihren<br />
Schützlingen immer mit auf den Weg: „Patienten messen ihre<br />
Zufriedenheit vor allem an der Freundlichkeit und fachlichen<br />
Kompetenz der Schwestern. So gesehen ist die Pflege auch<br />
immer das Aushängeschild eines Krankenhauses.“<br />
georg haiber<br />
srh Magazin 15
PErsPEktiVEn 1/2011 | hintErgrund<br />
klugE VorsorgE<br />
kompetente und motivierte mitarbeiter<br />
stellen die Behandlungsqualität in<br />
krankenhäusern sicher. die srh kliniken<br />
investieren daher seit langem in die<br />
aus- und weiterbildung, wie das srh<br />
klinikum karlsbad-langensteinbach<br />
beispielhaft zeigt. dieses Engagement<br />
dient gleichzeitig dazu, begehrte<br />
fachkräfte in gesundheitsberufen zu<br />
gewinnen und zu halten.<br />
Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />
am <strong>SRH</strong> Klinikum Karlsbad-<br />
Langensteinbach ist eine gefragte Adresse<br />
in der baden-württembergischen<br />
Ausbildungslandschaft. Problemlos<br />
kann Regina Vogel ihre 75 Lehrstellen<br />
lange vor dem Start der dreijährigen<br />
16 srh Magazin<br />
aus- unD weiterbiLDung an Den srh kLiniken<br />
Ausbildung besetzen. Die Schulleiterin,<br />
zuständig für die Aus- und Weiterbildung<br />
am Klinikum, setzt alles daran,<br />
dass dies auch in Zukunft so bleibt.<br />
Denn der Fachkräftemangel, der dem<br />
Gesundheitswesen für die nächsten<br />
Jahrzehnte prognostiziert wird, wirft<br />
seine Schatten voraus. Das spürt auch<br />
Regina Vogel. An ihrer Schule gehen<br />
inzwischen weniger Bewerbungen ein<br />
als früher. Zudem steige die Zahl der<br />
Bewerber, denen es an den notwendigen<br />
Qualifikationen fehle, stellt sie fest.<br />
Noch seien zwar genügend geeignete<br />
Kandidaten unter den Bewerbern, doch<br />
tendenziell gilt: „Die Auswahl der Auszubildenden<br />
fällt uns schwerer als noch<br />
vor einigen Jahren.“<br />
neue initiative gestartet<br />
Regina Vogel leitet die 1966 gegründete<br />
Schule seit 1999, und sie sieht große Herausforderungen<br />
auf sich zukommen.<br />
„In den nächsten Jahren wird es einen<br />
heißen Kampf um Fachkräfte geben“,<br />
sagt sie.<br />
Damit teilt sie die Ansicht vieler<br />
Gesundheitsexperten und Wirtschaftsforscher,<br />
die teils dramatische Szenarien<br />
entwerfen. Eine aktuelle Studie der<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />
PwC und des Darmstädter<br />
WifOR-Instituts geht beispielsweise für<br />
das Jahr 2030 von mehr als 400.000<br />
fehlenden Pflegekräften in Krankenhäusern<br />
aus und warnt vor einem Kollaps<br />
des Gesundheitswesens.
egina Vogel, schulleiterin am srh klinikum<br />
karlsbad-langensteinbach: „in den nächsten<br />
Jahren wird es einen heißen kampf um<br />
fachkräfte geben.“<br />
Den drohenden Engpass nimmt der<br />
<strong>SRH</strong> Konzern ernst, immerhin gehören<br />
acht Kliniken in Baden-Württemberg<br />
und Thüringen zum Verbund. Diese<br />
spezialisierten Krankenhäuser sind auf<br />
engagierte, gut ausgebildete Mitarbeiter<br />
angewiesen. Die Kliniken investieren<br />
daher seit Langem regelmäßig in die<br />
fachliche Qualifikation ihrer Beschäftigten.<br />
Ein umfassendes Angebot an internen<br />
und externen Fortbildungen für alle<br />
Fachbereiche stärkt die Kompetenzen<br />
der Mitarbeiter und hält sie an ihren<br />
jeweiligen Häusern. Darüber hinaus<br />
stellt ein solches Engagement die hohe<br />
Qualität der <strong>SRH</strong> Kliniken sicher.<br />
Zu den Bildungsaktivitäten, mit denen<br />
die <strong>SRH</strong> Kliniken Nachwuchskräfte<br />
gewinnen und an sich binden möchten,<br />
zählt auch die bundesweite „Initiative<br />
Neue Ärzte“. Sie ermöglicht Medizinern,<br />
die am Anfang ihrer Facharztausbildung<br />
stehen, eine strukturierte und von<br />
einem Oberarzt als Mentor begleitete<br />
Weiterbildung. „Wir bieten den jungen<br />
Ärzten ein umfassendes, gut strukturiertes<br />
Weiterbildungsprogramm, das sie<br />
persönlich und fachlich voranbringt<br />
und ihnen eine berufliche Perspektive<br />
eröffnet. Denn letztlich können nur<br />
zufriedene und motivierte Mediziner<br />
unsere Patienten erstklassig versorgen“,<br />
sagt Dr. Thomas Wolfram, Gesundheitsvorstand<br />
der <strong>SRH</strong>.<br />
aktiv am ball bleiben<br />
Am <strong>SRH</strong> Klinikum Karlsbad-Langensteinbach<br />
koordiniert Regina Vogel die<br />
berufsübergreifende innerbetriebliche<br />
Weiterbildung. 2004 hat sie diesen<br />
Bereich mit ihren Kollegen parallel zur<br />
Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />
am Krankenhaus aufgebaut.<br />
Die große Bedeutung der internen<br />
Fortbildung im Klinikum umschreibt<br />
sie mit einem chinesischen Sprichwort:<br />
„Bildung ist wie Rudern gegen den<br />
Strom. Sobald man aufhört, treibt man<br />
zurück.“ Angesichts des zunehmenden<br />
Wettbewerbs im Gesundheitswesen<br />
sowie der gestiegenen Anforderungen,<br />
gesetzliche Vorschriften schnellstmöglich<br />
umzusetzen, habe die kontinuierliche<br />
Weiterqualifikation einen hohen<br />
Stellenwert und unterstütze die Mitarbeiter<br />
dabei, sich innerhalb des Hauses<br />
beruflich weiterzuentwickeln.<br />
Damit die Fachkräfte des Krankenhauses<br />
aktiv am Ball bleiben, stellt<br />
Regina Vogel jedes Jahr ein umfassendes<br />
Fortbildungsprogramm für die verschiedenen<br />
Berufsgruppen zusammen. Auf<br />
rund 50 Seiten finden sich Pflichtveranstaltungen<br />
für alle Mitarbeiter, etwa zu<br />
den Themen Reanimation, Handhygiene<br />
oder Datenschutz, sowie ein breites<br />
Spektrum an Maßnahmen, die berufliche<br />
Kompetenzen vertiefen und vorhandenes<br />
Wissen auffrischen. Dazu zählen Bobath-<br />
Kurse für die therapeutisch-aktivierende<br />
Pflege ebenso wie Schulungen im Haftungsrecht<br />
oder Führungskräftequalifikationen<br />
im Bereich Mediation. Das<br />
Angebot steht Mitarbeitern aller <strong>SRH</strong><br />
Kliniken offen und kommt gut an. „Wir<br />
haben eine hohe Auslastung in der<br />
Fortbildung“, sagt Regina Vogel. Einige<br />
Kurse bietet sie auch externen Interessenten<br />
an. Zum Qualifikationskurs für<br />
Stroke-Unit-Pflegekräfte, der von der<br />
Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft<br />
anerkannt ist, kommen Teilnehmer aus<br />
ganz Deutschland nach Karlsbad-Langensteinbach.<br />
hintErgrund | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
ausbildung als solides fundament<br />
Sehr attraktiv ist auch die Ausbildung in<br />
der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe,<br />
die im April neu startet. Die 25 Plätze<br />
für die einjährige Ausbildung hat Regina<br />
Vogel in nur vier Monaten besetzt.<br />
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer<br />
führen hauswirtschaftliche und grundpflegerische<br />
Tätigkeiten aus. Sie unterstützen<br />
die Pflegekräfte im Krankenhaus,<br />
die zunehmend komplexere Anforderungen<br />
erfüllen und viele administrative<br />
Aufgaben steuern, etwa Aufnahme- und<br />
Entlassungsprozesse. „Mit der einjährigen<br />
Ausbildung sprechen wir vorwiegend<br />
Menschen an, die nach der Hauptschule<br />
einen Berufsabschluss erwerben wollen“,<br />
erläutert die Schulleiterin.<br />
Die Gesundheits- und Krankenpflegehilfeausbildung<br />
spricht aber nicht nur<br />
junge Hauptschulabsolventen an. Auch<br />
viele ältere Bewerber sehen in ihr eine<br />
Chance, etwa nach längerer Familienpause<br />
wieder ins Berufsleben einzusteigen.<br />
Die älteste Teilnehmerin im Kurs<br />
ist 53 Jahre alt. Und das <strong>SRH</strong> Klinikum<br />
Karlsbad-Langensteinbach profitiert<br />
ebenfalls: Zum einen fördert das abgestufte<br />
Ausbildungskonzept den Qualifikationsmix<br />
innerhalb des Hauses, der die<br />
Pflegekräfte entlastet. „Zudem wird es<br />
uns gelingen, junge Menschen für die<br />
dreijährige Ausbildung weiterzuqualifizieren“,<br />
ist Regina Vogel überzeugt.<br />
Den rückläufigen Bewerberzahlen<br />
im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege<br />
begegnet die Schule unter<br />
anderem durch Informationsveranstaltungen<br />
an Schulen und durch Teilnahme<br />
an Ausbildungsmessen. Aber auch durch<br />
die hohe Qualität ihrer Ausbildung. „Wir<br />
haben in diesem Jahr ein neues Praxisanleitungskonzept<br />
verabschiedet, das<br />
den Wissenstransfer zwischen Theorie<br />
und Praxis verbessert“, betont Regina<br />
Vogel. Zwei hauptamtliche Praxisanleiterinnen<br />
– Pflegekräfte mit pädagogischer<br />
Zusatzqualifikation – unterstützen<br />
die Auszubildenden auf den Stationen<br />
dabei, gelerntes Wissen in die Praxis<br />
umzusetzen. „Dieses zusätzliche Engagement<br />
spricht für unsere Schule. Und<br />
das wird sich herumsprechen.“<br />
sabine höfLer<br />
srh Magazin 17
PErsPEktiVEn 1/2011 | hintErgrund<br />
gEsundhEit gEht durch dEn magEn<br />
kann man sich gesundessen? Ja, sagen die diät-Expertinnen<br />
vom srh gesundheitszentrum Bad wimpfen. Beim<br />
Ernährungstraining zeigen sie reha-Patienten, wie eine<br />
ausge wogene Ernährung krankheitsverläufe positiv<br />
beeinflussen kann.<br />
18 srh Magazin<br />
ernÄhrungscoaching fÜr Patienten<br />
Hannelore Keith hatte großes Glück: Die Diabetikerin überlebte<br />
einen Herzinfarkt. Nach zwei Bypassoperationen wurde<br />
ihr klar: Übergewicht ist für sie weit mehr als nur ein Schönheitsfehler,<br />
es kann tödlich enden. Die Reha im <strong>SRH</strong> Gesundheitszentrum<br />
Bad Wimpfen soll ihr Start in ein neues Leben
sie haben spaß an gesunder<br />
Ernährung: die diätassistentinnen<br />
kornelia John, meike reinhardt<br />
und iris Baumann (v. l.).<br />
sein. Diabetes, die damit verbundenen Stoffwechselstörungen,<br />
ein hoher Blutdruck, schlechte Blutfettwerte und Gelenkbeschwerden<br />
– ein Teufelskreis, den Hannelore Keith endgültig<br />
durchbrechen will. 18 Kilo hatte sie schon vor dem Aufenthalt<br />
abgenommen, in den letzten drei Wochen purzelten weitere<br />
Pfunde. Wie sie ihr neues Gewicht später halten kann und<br />
welche Kostformen den Krankheitsverlauf der 65-Jährigen<br />
verbessern, erklären ihr die Diätassistentinnen an alltagsnahen<br />
Beispielen und beim gemeinsamen Kochen.<br />
Finnische und amerikanische Studien zeigen, dass Menschen,<br />
die mindestens fünf Prozent ihres Körpergewichts<br />
abnehmen, ihr Diabetesrisiko um mehr als die Hälfte senken.<br />
Hannelore Keith ist also auf dem richtigen Weg. Der Mix aus<br />
Ernährungs-, Bewegungs- und Entspannungstherapien tut<br />
ihr gut. An ihrem aufrechten, zügigen Gang, ihrer frischen<br />
Gesichtsfarbe und dem entspannten Lächeln erkennt man,<br />
wie viel Motivation sie aus ihrer zurückeroberten Vitalität<br />
schöpft. „Ich konnte hier meine Leistungsfähigkeit in nur drei<br />
Wochen um 25 Prozent erhöhen“, erzählt sie stolz. Unter<br />
Anleitung eines Trainers mobilisierte sie Schritt für Schritt<br />
ihre alten Kräfte. Beim Ergometertraining tritt sie jetzt mit<br />
75 Watt in die Pedale. „Alles, was ich hier gelernt habe, kann<br />
ich leicht in meinen Alltag integrieren.“ Das ist ihr wichtig,<br />
denn zu Hause ist sie auf sich allein gestellt. Die 65-Jährige<br />
wird ihre alten Ernährungsgewohnheiten für immer ablegen<br />
müssen.<br />
Wie schwer sich viele mit dieser Einsicht tun, belegen die<br />
Ergebnisse der letzten Studie „Gesundheit in Deutschland“<br />
des Robert Koch-Instituts. Danach sind 45 Prozent der Frauen<br />
und knapp 60 Prozent der Männer übergewichtig oder adipös.<br />
Übergewicht ist Risikofaktor Nummer eins für eine Herz-<br />
Kreislauf-Krankheit. 42 Prozent der Todesfälle in der Bundesrepublik<br />
im Jahr 2009 gehen darauf zurück.<br />
ausgezeichnete Qualität<br />
Nahezu die Hälfte der jährlich insgesamt 4.500 Patienten im<br />
<strong>SRH</strong> Gesundheitszentrum will die Ernährung dauerhaft umstellen.<br />
Diätassistentin Meike Reinhardt weiß, dass ein solcher<br />
Einschnitt immer mit Ängsten verbunden ist. „Essen hat ganz<br />
viel mit der Seele zu tun“, sagt sie. „Aber bei uns können die<br />
Patienten ihre Sorgen um die richtige Ernährung für ein paar<br />
Wochen abgeben.“<br />
Jeder Gast kann sich anhand eines Sechs-Wochen-Plans<br />
ausführlich über sämtliche Mahlzeiten informieren, inklusive<br />
der Nährwerte und Zusatzstoffe. Diese Transparenz sowie<br />
die Qualität der Speisen und der Beratungsangebote ist für<br />
viele Pa tienten ausschlaggebend bei der Wahl ihrer Reha-<br />
Klinik. Zertifikate der Gütegemeinschaft Ernährungs-Kompetenz<br />
e. V. (GEK) bieten ihnen eine verlässliche Orientierungshilfe,<br />
denn die strengen Prüfungskriterien bürgen für Qualität<br />
und gehen über bestehende Gesetze und Normen hinaus.<br />
Das Angebot in Bad Wimpfen wurde mehrfach von der<br />
GEK mit dem RAL-Gütezeichen „Kompetenz richtig essen“<br />
ausgezeichnet. Das Gesundheitszentrum erhielt Zertifikate<br />
mit den Spezifikationen „Speisenvielfalt & Diäten“, „Ernährungs-Coaching“<br />
und „Workshop Kochen“. Für Beratungen<br />
hintErgrund | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
und Schulungsangebote in der hauseigenen Kochschule sind<br />
die Diätassistentinnen Iris Baumann, Meike Reinhardt und<br />
Kornelia John verantwortlich. Sie sind besonders stolz auf die<br />
Anerkennung ihrer Fachkompetenz.<br />
essen ohne reue<br />
Hannelore Keith trifft sich am Nachmittag mit der Diabetikergruppe<br />
in der Lehrküche. Dort wird Meike Reinhardt mit der<br />
neunköpfigen Mannschaft ein Vier-Gänge-Menü zubereiten.<br />
Gesund, fettarm, nährstoffreich. Einer der Teilnehmer, der<br />
genussfreudige Italiener Fioravante Juliano, blättert skeptisch<br />
im ausgeteilten Rezeptheft. Das Wort Fenchel scheint ihn zu<br />
irritieren. Schon bald wird in der Küche eifrig geschnibbelt<br />
und gerührt. Ohne eine Träne zu vergießen, bereitet Hannelore<br />
Keith eine duftende Zwiebelsuppe mit Croutons. In der<br />
riesigen Pfanne hinter ihr brutzelt das Hauptgericht: Putengeschnetzeltes<br />
in buntem Gemüse. Und im Ofen garen<br />
Pangasius-Fischröllchen.<br />
„Köstlich“, lautet das einstimmige Urteil nach dem Essen.<br />
Meike Reinhardt freut sich über den Erfolg. Das Staunen sei<br />
jedes Mal groß, wenn die Teilnehmer erfahren, das Geschnetzelte<br />
hatte gerade mal 300 und der Nachtisch gar nur 80 Kalorien,<br />
erzählt sie. Nach der Meinung von Kollegin Iris Baumann<br />
kennen die Patienten die Prinzipien einer gesunden<br />
Ernährungsweise. Die Herausforderung bestehe vielmehr darin,<br />
dieses Wissen im Alltag auch umzusetzen. „Daher unternehmen<br />
wir manchmal mit den Patienten einen gedanklichen<br />
Spaziergang durch den Supermarkt, um Alternativen zu bestimmten<br />
Produkten aufzuzeigen“, ergänzt Meike Reinhardt.<br />
Viele Zutaten könne man durch verträglichere, zuckerfreie<br />
oder fettärmere austauschen, ohne dass der Geschmack leide,<br />
erklärt die Fachfrau. Lightprodukte empfiehlt sie nicht.<br />
„Übergewichtige kaufen nur deswegen Lightprodukte, weil<br />
sie nach einer einfachen Lösung suchen“, weiß sie. „Sie denken<br />
nicht mehr nach, sondern greifen zu.“<br />
Ernährungsexperten meinen, dass Aufdrucke auf Lebensmittelpackungen<br />
wie „null Prozent Fett“ oder „Diät“ unterschwellig<br />
mehr versprechen, als sie halten können. Die Ende<br />
September 2010 beschlossene „16. Verordnung zur Änderung<br />
der Diätverordnung“ sieht vor, dass Lebensmittel mit dem<br />
Aufdruck „Für Diabetiker geeignet“ ab 2012 nach und nach<br />
aus den Supermarktregalen verschwinden. Solche Produkte<br />
trieben zwar den Blutzucker weniger in die Höhe, enthielten<br />
dafür aber oft mehr Fett und Kalorien.<br />
Das ist nichts Neues für die Diätassistentinnen. Frisch, ohne<br />
Aromen und Zusatzstoffe müsse ein Essen sein. Schonend<br />
zubereitet, gesund und lecker. „Dann“, so Meike Reinhardt,<br />
„lassen sich durch die Zusammenstellung bestimmter Kostformen<br />
Krankheitsverläufe verbessern.“ Diese Tatsache fasziniert<br />
sie schon seit ihrer Ausbildung. „Letztlich zählt doch immer<br />
der eigene Wille, etwas zu verändern“, sagt sie. Und dass man<br />
selbst in nur drei Wochen Reha viel bewegen kann, dafür ist<br />
Hannelore Keith das beste Beispiel.<br />
MiriaM noLL<br />
srh Magazin 19
PErsPEktiVEn 1/2011 | hintErgrund<br />
auf gutE PartnErschaft<br />
die srh hat das krankenhaus oberndorf<br />
am neckar übernommen. künftig<br />
hält die srh kliniken gmbh 75 Prozent<br />
der anteile, die stadt 25 Prozent. das<br />
gemeinsame ziel: Bis 2012 soll sich<br />
die klinik zu einer der modernsten der<br />
region entwickeln.<br />
Mit dem Kauf stärkt die <strong>SRH</strong> ihre Marktposition:<br />
Sie verfügt nun über acht<br />
Kliniken mit mehr als 2.800 Betten. Die<br />
rund 5.600 Mitarbeiter erwirtschaften<br />
einen Umsatz von über 400 Millionen<br />
Euro. Damit sind die <strong>SRH</strong> Kliniken der<br />
siebtgrößte Krankenhausträger in<br />
Deutschland.<br />
Für das Krankenhaus Oberndorf ist<br />
die private Trägerschaft ein großer<br />
Schritt nach vorn: Wie viele kleine Häuser<br />
in ländlicher Region ist es in den<br />
vergangenen Jahren unter großen wirtschaftlichen<br />
Druck geraten. Knapp<br />
15.000 Menschen leben in der industriegeprägten<br />
Kleinstadt am Neckar, zwischen<br />
Schwarzwald und Schwäbischer<br />
Alb. Das Akutkrankenhaus mit 120 Betten<br />
versorgt ein Einzugsgebiet mit mehr<br />
als 40.000 Einwohnern. Es war zwar<br />
solide geführt, stand jedoch ohne großen<br />
Verbund da und litt unter einem<br />
20 srh Magazin<br />
VerbunD Der srh kLiniken wÄchst<br />
Investitionsstau. Immer deutlicher<br />
zeichnete sich ab, dass die Stadt den<br />
erheblichen Investitionsbedarf nicht<br />
länger alleine stemmen konnte. „Uns<br />
war jedoch wichtig, das Krankenhaus<br />
zu erhalten und weiterzuentwickeln.<br />
Daher waren wir schon seit Längerem<br />
auf der Suche nach einem kompetenten<br />
Partner“, erläutert Bürgermeister Hermann<br />
Acker. So strebte Oberndorf zunächst<br />
einen Verbund mit den Kreiskliniken<br />
im Landkreis Rottweil an. Doch<br />
Mitte 2010 zerschlug sich diese Idee.<br />
Schließlich bot die Stadt das Krankenhaus<br />
zum Verkauf. Zu den Interessenten<br />
gehörte auch die <strong>SRH</strong> Kliniken GmbH.<br />
Sie will das Krankenhaus zum führenden<br />
Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen<br />
in der Region machen. Das<br />
Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei 20<br />
Millionen Euro – insbesondere für die<br />
Modernisierung der Klinik, verbesserte<br />
Medizintechnik und den Ausbau des<br />
medizinischen Angebots in enger Kooperation<br />
mit den niedergelassenen<br />
Ärzten und dem Uniklinikum Tübingen.<br />
Mit ihrem Konzept setzte sich die<br />
<strong>SRH</strong> gegen die übrigen Anbieter durch:<br />
Im August 2010 entschied der Gemeinderat<br />
einstimmig, die Mehrheit der Klinik-<br />
so soll sich das krankenhaus<br />
nach dem geplanten umbau<br />
künftig von außen präsentieren.<br />
anteile an sie abzutreten. „Dafür gab es<br />
viele Gründe“, sagt Acker. So habe die<br />
<strong>SRH</strong> zugesagt, in die Modernisierung<br />
zu investieren und beim Übergang auf<br />
betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.<br />
„Die Verantwortlichen haben<br />
uns durch ihr professionelles Verhalten<br />
überzeugt“, erklärt Acker. „In kürzester<br />
Zeit ist es ihnen gelungen, das Vertrauen<br />
der Krankenhausbelegschaft und der<br />
Bevölkerung zu gewinnen. Darauf lässt<br />
sich gut aufbauen.“<br />
Nun laufen die Vorbereitungen für<br />
die Generalsanierung; im Frühjahr werden<br />
die Arbeiten beginnen. So soll unter<br />
anderem ein Computertomograf für die<br />
Radiologie angeschafft und die Endoskopie<br />
modernisiert werden. Auch ein Saal<br />
für ambulante Operationen, ein neuer<br />
Aufwachraum und eine neue Intensivstation<br />
sind geplant. „Ich bin zuversichtlich,<br />
dass wir unsere Klinik gemeinsam<br />
zu einer der attraktivsten in der Region<br />
machen“, sagt Hermann Acker. „Und ich<br />
wünsche mir, dass die bislang hervorragende<br />
Zusammenarbeit dauerhaft Bestand<br />
hat – so wie auch der gute Geist,<br />
der unser Krankenhaus immer ausgezeichnet<br />
hat.“<br />
gabrieLe Jörg
mit untErnEhmErgEist und EngagEmEnt<br />
mit dem krankenhaus in oberndorf am neckar stockt die srh ihren klinikverbund von sieben auf<br />
acht häuser auf. im interview erläutert der Vorstandsvorsitzende Prof. klaus hekking, weshalb sich<br />
der heidelberger Bildungs- und gesundheitsdienstleister zu diesem schritt entschieden hat.<br />
■ herr Prof. hekking, warum übernimmt<br />
die srh in zeiten eines sich<br />
verschärfenden wettbewerbs im<br />
gesundheitswesen eine klinik im<br />
ländlichen raum?<br />
Eine berechtigte Frage. Wären<br />
Gewinn, Größe und Umsatz unser<br />
einziger Antrieb, hätten wir unser<br />
Geld sicher noch besser investieren<br />
können. Natürlich sind ökonomische<br />
Aspekte auch für eine gemeinnützige<br />
Stiftung wie die <strong>SRH</strong> wichtig.<br />
Doch Bilanzen und Zahlen allein<br />
sollten nicht ausschlaggebend sein;<br />
es zählt immer auch unternehmerische<br />
Intuition. Und bei diesem Projekt<br />
hatte ich vom ersten Moment<br />
an ein gutes Gefühl.<br />
Das begann bei den Gesprächen<br />
mit Bürgermeister Hermann Acker<br />
und Verwaltungsleiter Harald Glatthaar,<br />
die die Situation zwar durchaus<br />
nüchtern schilderten, aber keinen<br />
Zweifel daran ließen, dass sie fest<br />
an die Zukunft ihrer Klinik glauben.<br />
Dieser Eindruck verstärkte sich, als<br />
ich bei meinem ersten Besuch eine<br />
sehr lebendige Einrichtung vorfand –<br />
keine dieser sterbenden Kliniken,<br />
von denen ich viele gesehen habe.<br />
Besonders eindrücklich waren<br />
auch Gespräche mit den Marienschwestern,<br />
die diesem Haus eine<br />
herzliche und warme Atmosphäre<br />
geben, sowie mit Patienten, die mir<br />
unisono erklärten: „Wir fühlen uns<br />
hier gut betreut.“ Überhaupt habe<br />
ich in Oberndorf Menschen erlebt,<br />
die erkannt haben, dass sich Dinge<br />
ändern müssen, wenn wir sie erhalten<br />
wollen. Das gibt uns den Mut,<br />
dieses Projekt anzupacken.<br />
■ haben kleine, ländliche krankenhäuser<br />
überhaupt eine zukunft?<br />
Absolut, es gibt auf dem Land viele<br />
kleine Krankenhäuser, die erfolgreiche<br />
Überlebensstrategien entwickelt<br />
haben. Nicht entscheidend ist also<br />
die Frage: „Klein oder groß?“, son-<br />
dern: „Strukturkonservativ oder innovativ?“<br />
Es gibt durchaus Erfolgsfaktoren,<br />
die den Bestand einer<br />
Klinik im ländlichen Raum sichern.<br />
Medizinische Spezialisierung etwa.<br />
Sie hilft, sich von der Konkurrenz<br />
abzu heben und Patienten aus benachbarten<br />
Regionen anzuziehen.<br />
Auch Kooperationen mit Krankenhäusern<br />
der Zentral- oder Maximalversorgung<br />
tragen dazu bei, die<br />
medizinische Qualität zu verbessern.<br />
Ebenso wichtig sind die Vernetzung<br />
mit niedergelassenen Ärzten, Investitionen<br />
in moderne Medizintechnik<br />
und Patientenkomfort sowie ein ak-<br />
tives Marketing, dem es gelingt, die<br />
Menschen von der Leistungsfähigkeit<br />
des Krankenhauses zu überzeugen.<br />
Nur wenn Stadt, Mitarbeiter, Träger<br />
und Bürger an einem Strang ziehen,<br />
kann das Projekt „Krankenhaus im<br />
ländlichen Raum“ gelingen.<br />
■ wie geht es nun in oberndorf<br />
weiter?<br />
Bis 2012 wollen wir das Krankenhaus<br />
Oberndorf zu einem der modernsten<br />
Gesundheitszentren in der<br />
Region machen. Das Gesamtinvestitionsvolumen<br />
liegt bei 20 Millionen<br />
Euro. Dabei rechnen wir auch mit<br />
der Unterstützung durch das Land.<br />
hintErgrund | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
Und in den letzten Monaten haben<br />
wir schon viel getan, damit die<br />
Modernisierung rasch vorankommt.<br />
Wir haben die Planung und Sanierung<br />
vorbereitet und mit Krankenhausleitung,<br />
Stadtverwaltung und<br />
Mitarbeitern abgestimmt. Auch über<br />
die baulichen Maßnahmen hinaus<br />
haben wir uns einiges vorgenommen:<br />
So wollen wir beispielsweise<br />
mit dem Uniklinikum Tübingen<br />
kooperieren und die medizinische<br />
Kompetenz ausbauen. Und nicht<br />
zuletzt stärkt die Einbindung in den<br />
<strong>SRH</strong> Verbund die wirtschaftliche<br />
Stärke des Krankenhauses Obern-<br />
Blick in den künftigen,<br />
umgebauten Empfangsbereich<br />
dorf. So machen wir dieses Schritt<br />
für Schritt wettbewerbsfähig – und<br />
sichern seine Existenz und die 250<br />
Arbeitsplätze nachhaltig.<br />
All das ist natürlich mit Veränderungen<br />
verbunden. Ein solcher Prozess<br />
lässt sich nun mal nicht nach<br />
dem Motto realisieren: „Es muss alles<br />
besser werden, aber nichts darf sich<br />
ändern.“ Doch ich bin zuversichtlich,<br />
dass aus dem Dreiklang aus Unternehmergeist<br />
der <strong>SRH</strong>, Kompetenz<br />
und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter<br />
und Engagement der Bürger<br />
die nötige Kraft entsteht, die es<br />
braucht, dieses Projekt erfolgreich<br />
zu gestalten.<br />
srh Magazin 21
PErsPEktiVEn 1/2011 | hintErgrund<br />
„wir hElfEn, gEsündEr zu lEBEn“<br />
seit oktober 2010 bietet die srh hochschule heidelberg den<br />
neuen studiengang gesundheitspsychologie mit berufsqualifizierendem<br />
abschluss an. welchen Beitrag das fach zur<br />
förderung der individuellen gesundheit leisten kann und<br />
welche beruflichen Perspektiven es bietet, erklärt Prof. dr.<br />
ralf Brinkmann, studiendekan wirtschaftspsychologie und<br />
gesundheitspsychologie.<br />
■ wer ein neues studienfach einführt, reagiert damit in der<br />
regel auf neue Erkenntnisse oder herausforderungen. wie sieht<br />
das bei der gesundheitspsychologie aus?<br />
Ganz genauso. Wir wissen inzwischen, dass die Gene unsere<br />
Gesundheit weit weniger stark beeinflussen, als lange Zeit<br />
vermutet wurde. Den Ausschlag geben in vielen Fällen andere<br />
Faktoren, etwa individuelle Verhaltensmuster, Emotionen oder<br />
auch soziale Umstände. Die Gesundheitspsychologie berücksichtigt<br />
dies, indem sie sich an einem bio-psycho-sozialen<br />
dr. ralf Brinkmann, studiendekan wirtschafts- und<br />
gesundheitspsychologie an der srh hochschule heidelberg<br />
22 srh Magazin<br />
interView Mit Prof. Dr. raLf brinkMann<br />
Modell orientiert. Sie fragt danach, wer krank wird und warum,<br />
wer aus welchem Grund wieder gesundet, sowie danach, welche<br />
Lebensweise Krankheiten vorbeugt. Die daraus resultierenden<br />
Erkenntnisse wiederum setzt sie ein, um individuelle<br />
Verhaltensmuster positiv zu beeinflussen, damit die Gesundheit<br />
möglichst dauerhaft erhalten bleibt und die Lebensqualität<br />
chronisch erkrankter Menschen nachhaltig steigt.<br />
■ Bereits jetzt bieten verschiedene universitäten gesundheitspsychologie<br />
als schwerpunkt an. was ist die Besonderheit an<br />
ihrer fakultät?<br />
Zusammen mit der <strong>SRH</strong> Hochschule für Gesundheit Gera<br />
sind wir die Einzigen, die das Fach als Bachelorstudium mit<br />
einem berufsqualifizierenden Abschluss anbieten. Damit die<br />
Studierenden optimal auf ihren späteren Beruf vorbereitet<br />
sind, ist ein viermonatiges Praktikum fester Bestandteil.<br />
Zudem können sie nach dem Bachelor auch den Masterabschluss<br />
bei uns machen. Auch für die <strong>SRH</strong> ist der Studiengang<br />
meiner Meinung nach eine Bereicherung, denn er ist<br />
innovativ, betrachtet den Menschen aus einer ganzheitlichen<br />
Perspektive und kann so einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung<br />
in unserer Gesellschaft leisten.<br />
■ wer kann bei ihnen studieren?<br />
In das Auswahlverfahren aufgenommen wird jeder Bewerber<br />
mit Abitur, Fachhochschulreife, einer fachgebundenen Hochschulreife<br />
oder einer fachbezogenen beruflichen Qualifikation.<br />
■ welche Berufsfelder stehen den absolventen offen, und wie<br />
schätzen sie die karrierechancen ein?<br />
Gesundheitspsychologen werden an vielen Stellen gebraucht,<br />
und die Nachfrage wird weiter zunehmen. Denken Sie nur an<br />
den demografischen Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen.<br />
Weil immer mehr von uns immer älter werden,<br />
haben wir auch immer mehr chronisch kranke Patienten und<br />
Menschen mit Einschränkungen. Indem sie diese entsprechend<br />
beraten, können Gesundheitspsychologen ganz entscheidend<br />
zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Ein weites<br />
Tätigkeitsfeld ist natürlich auch der gesamte Bereich der Prävention,<br />
beispielsweise in der betrieblichen Gesundheitsförderung,<br />
im Bildungs- und Sozialwesen oder in Einrichtungen<br />
mit Wellnessangeboten. Hier sind Beratungsleistungen ebenso<br />
gefragt wie bei Krankenkassen, Krankenhäusern oder der<br />
medizinischen Rehabilitation. Kurz gesagt: Gesundheitspsychologen<br />
werden überall dort gebraucht, wo Menschen infolge<br />
von Krankheit, Unfällen oder einer gesundheitsschädlichen<br />
Lebensführung Unterstützung brauchen.<br />
VoLker Zeese
wir schEnkEn ihnEn PErsPEktiVEn<br />
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sollen wir ihnen zweimal pro Jahr die neuesten informationen über bildung oder gesundheit druckfrisch ins<br />
haus schicken? Dann teilen sie uns einfach per e-Mail (abo@srh.de) oder fax ((0 (0 ((0 62 62 21/82 21) 82 23-176) ihren namen<br />
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imPrEssum | PErsPEktiVEn 1/2011<br />
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herausgeber: sRh holding (sdbR), bonhoefferstraße 1, 1, 1, 69123 heidelberg, internet: www.srh.de chefredaktion und und und kontakt: lieselotte l i e s e -<br />
last, lotte liese lotte last, sRh holding, last, sRh holding, sRh telefon: holding, telefon: (0 telefon: 62 (021) 6282 (0 21) 62 23-119, 8221) 23-119, 82fax: 23-119, fax: (0 62 (0fax: 62 21) 21) (082 62 8223-176, 21) 23-176, 82 23-176, e-Mail: e-Mail: lieselotte.last@srh.de redaktion: redaktion: Dr. Dr. Georg Dr. haiber, Georg haiber,<br />
Gabriele haiber, Gabriele Jörg, sabine Jörg, höfler, sabine Rosa Miriam höfler, Ortega Miriam noll, sánchez Volker noll, Zeese, Volker redaktion, Julia Zeese, koch gestaltung Julia redaktion, koch; und innenteil: Produktion: gestaltung Janine Domhardt siGnUM, und Produktion: Mannheim, redaktion, siGnUM, internet: gestaltung Mannheim, www.signum- und<br />
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titel, timo s. Volz, 2; s. 3,<br />
Bildnachweise: s.6–7, Mannheim: s. 10–12, titel, s. timo s. 13–15, 2, Volz, s. 6, s. s. 16, Mannheim: 11, s. s. 19, 12, s. s. 20–21, titel, 13–15, s. s. 2, s. 22; s. 16, 6, getty s. 17, 11, images, s. 18; 12, sRh konica: s. 13–15, holding: s. s. 2 (links 16, s. 3 s. (r.); unten); 17, architekturbüro s. 18; sRh sRh holding: Donnig+Unterstab, s. 3 s. (rechts); 3 (r.); architekturbüro<br />
sRh Rastatt: RPk karls- s. 3<br />
(l.), bad: Donnig+Unterstab, s. s. 20–21; 4; biomet sRh Wald-klinikum Deutschland Rastatt: s. 3 Gmbh: (l.), Gera: s. 20–21; s. 4 5 (l.), (links); sRh s. Wald-klinikum 5; laif istock agentur Photo: für Gera: s. Photos 4 (computer); s. 4 (l.), & Reportagen s. 5; s. istock 5 (bilderrahmen); Photo: Gmbh, s. köln: 4 (computer); stefan s. 5; Jonas bachmann, s. lauströer, 5 (bilderrahmen); Wiesbaden: hamburg: stefan s. 8;<br />
sRh s. bachmann, 8–9 hochschule Jährliche Wiesbaden: heidelberg: Erscheinungsweise s. 8; s. sRh 22. hochschule Wir und danken auflage: heidelberg: der Rechtsanwaltskanzlei zwei s. ausgaben 22; innenteil: „PeRsPektiVen MelcheRs sRh <strong>Zentralklinikum</strong> in heidelberg bildung“ suhl: (10.000 für s. die i–iV. Unterstützung exemplare); Wir danken zwei beim der ausgaben Rechtsan- titelshooting.<br />
Jährliche waltskanzlei „PeRsPektiVen Erscheinungs MelcheRs Gesundheit“ weise in heidelberg (16.000 und auflage: exemplare) für die zwei Unterstützung ausgaben „PeRsPektiVen beim titelshooting. bildung“ (10.000 exemplare); zwei ausgaben „PeRsPektiVen<br />
Gesundheit“ Jährliche Erscheinungs (16.000 exemplare). weise und auflage: zwei ausgaben „PeRsPektiVen bildung“ (10.000 exemplare); zwei ausgaben<br />
„PeRsPektiVen alle Rechte vorbehalten. Gesundheit“ Reproduktion (16.000 exemplare) nur mit ausdrücklicher Genehmigung des herausgebers und der Redaktion. für unverlangt<br />
alle eingesandtes Rechte vorbehalten. Material übernimmt Reproduktion die Redaktion nur mit ausdrücklicher keine Gewähr. Genehmigung des herausgebers und der Redaktion. für unverlangt<br />
eingesandtes alle Rechte vorbehalten. Material übernimmt Reproduktion die Redaktion nur mit ausdrücklicher keine Gewähr. Genehmigung des herausgebers und der Redaktion. für unverlangt<br />
eingesandtes Redaktionsschluss Material dieser übernimmt ausgabe: die 29. Redaktion Januar 2010. keine Die Gewähr. nächste ausgabe „PeRsPektiVen Gesundheit“ erscheint im september 2010.<br />
Redaktionsschluss „PeRsPektiVen bildung“ dieser ausgabe: erscheint 31. im Juni Januar 2010. 2011. Die nächste ausgabe „PeRsPektiVen Gesundheit“ erscheint im september 2011.<br />
„PeRsPektiVen Redaktionsschluss bildung“ dieser ausgabe: erscheint 31. im Juni Januar 2011. 2011. Die nächste ausgabe „PeRsPektiVen Gesundheit“ erscheint im september 2011.<br />
„PeRsPektiVen bildung“ erscheint im Juni 2011.<br />
srh Magazin 23