GeSuNDHeIt - SRH Zentralklinikum Suhl
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PErsPEktiVEn 1/2011 | mEnschEn<br />
gerlinde Brand schätzt die Vielfalt ihrer arbeit: so weist sie auszubildende<br />
nicht nur in die Pflege und Betreuung der Patienten ein, sondern erklärt ihnen<br />
auch die Vorzüge bestimmter medikamente.<br />
helfen zu können, fand sie auf Anhieb reizvoll. „Als Kind hatte<br />
ich mich auch für die Landwirtschaft und die Arbeit mit Tieren<br />
interessiert, aber das war doch eher ein Flirt als richtige Liebe.<br />
Etwas Großes wäre es dagegen, so sagte ich mir, Menschen<br />
zu helfen.“<br />
Damit war Gerlinde Brands Weg vorgezeichnet. Nach<br />
Abschluss der mittleren Reife bewarb sie sich 1971 um einen<br />
Ausbildungsplatz im städtischen Klinikum zu Arnstadt. „Ich<br />
hatte ein längeres Gespräch mit der Oberin. Den Personalbogen,<br />
den sie mir anschließend aushändigte, habe ich gleich<br />
ausgefüllt und wieder zurückgeschickt. Wenig später hatte<br />
ich die Zusage.“<br />
neuanfang in suhl<br />
Auch nach ihrer dreijährigen Ausbildung 1974 blieb sie<br />
zunächst im Arnstädter Krankenhaus und arbeitete dort in<br />
der inneren Abteilung. Eher zufällig erfuhr sie vom Bau<br />
einer neuen Klinik in <strong>Suhl</strong> und davon, dass den Bediensteten<br />
dort auch Wohnungen angeboten wurden. „Ich bewarb mich<br />
spontan, denn Wohnraum war zu dieser Zeit knapp, und<br />
die Aussicht auf eine neue Aufgabe reizte mich“, erzählt die<br />
56-Jährige.<br />
In <strong>Suhl</strong> war sie zunächst stellvertretende Stationsleiterin<br />
der inneren Abteilung; später übernahm sie dort die Leitung.<br />
Mit der Wende Ende der 1980er-Jahre veränderte sich vieles,<br />
vor allem im Berufsalltag. „Wir wurden mit einer Vielzahl<br />
neuer medizinischer Arbeitsmaterialien konfrontiert. Ich denke<br />
da zum Beispiel an die Einwegspritze; bis zu diesem Zeitpunkt<br />
hatten wir alle unsere Spritzen selbst sterilisiert“, sagt Brand.<br />
14 srh Magazin<br />
Mit den arbeitstechnischen Umstellungen und veränderten<br />
Abläufen stiegen auch die Anforderungen an die Pflege: So<br />
müssen die Krankenschwestern nicht nur grundlegende<br />
Handgriffe wie das Anlegen von Verbänden und Infusionen<br />
beherrschen, sondern in zunehmendem Maße auch medizinische<br />
Geräte bedienen. „Die Rolle der Pflege insgesamt hat<br />
sich gewandelt. In meiner Anfangszeit als Krankenschwester<br />
stand die Medizin im Vordergrund, und der Patient hat einfach<br />
darauf vertraut, dass ihm die bestmögliche medizinische Hilfe<br />
zuteil wird“, sagt Brand. Heute treten die Patienten selbstbewusster<br />
auf; viele informieren sich aus dem Internet und aus<br />
Büchern und wollen zusätzlich über Behandlung und Therapie<br />
aufgeklärt werden. Darauf müssen Krankenschwestern und<br />
Pfleger entsprechend vorbereitet sein.<br />
„Das muss die Ausbildung leisten. Die Schüler brauchen<br />
Unterstützung und konkrete Ansprechpartner, die ihnen zur<br />
Seite stehen. Früher war das leider anders. Ich erinnere mich<br />
an meine eigene Ausbildung: Wir Frischlinge haben häufig<br />
anstelle von Ratschlägen nur ein ‚Da musst du durch‘ als Antwort<br />
erhalten. Das wollte ich ändern.“<br />
Der wechsel in die Lehre<br />
Als das Klinikum in <strong>Suhl</strong> Anfang der 1990er-Jahre eine Lehrschwester<br />
suchte, sah Gerlinde Brand ihre Chance gekommen.<br />
Sie drückte noch einmal die Schulbank und wurde am<br />
Ende mit dem Titel „Praxisanleiterin“ belohnt. Die neue<br />
Aufgabe sieht sie als Beruf und Berufung gleichermaßen.<br />
Bis heute hat die Tätigkeit für sie nichts an ihrer Faszinationskraft<br />
eingebüßt.