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GeSuNDHeIt - SRH Zentralklinikum Suhl

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PErsPEktiVEn 1/2011 | wissEnschaft<br />

zugang zu EinEr zwischEnwElt<br />

neues DiagnoseVerfahren fÜr bewusstseinsstörungen<br />

Ein schwaches Blinzeln, ein leichtes zucken des daumens sind<br />

zeichen der hoffnung für dr. Petra maurer-karattup. die neuropsychologin<br />

am srh fachkrankenhaus neresheim behandelt<br />

menschen, die mit schweren hirnschäden im wachkoma oder<br />

in sogenannten „minimal bewussten zuständen“ dämmern.<br />

die Bewusstseinsstörungen ihrer Patienten kann sie mit ihrem<br />

innovativen Verfahren differenziert diagnostizieren.<br />

Bewusstlos liegt der 20-Jährige auf der Station für neuropsychologische<br />

Frührehabilitation am <strong>SRH</strong> Fachkrankenhaus<br />

Neresheim. Bei einem Autounfall hat er ein Schädel-Hirn-<br />

Trauma erlitten. Die Neuropsychologin Petra Maurer-Karattup,<br />

die noch am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn steht, untersucht<br />

den jungen Mann, einen ihrer ersten Patienten. Sie<br />

fahndet nach Zeichen, die auf vorhandene kognitive Fähigkeiten<br />

schließen lassen. Doch laute Aufforderungen, Berührungen<br />

und Bildkarten bleiben wirkungslos; der Patient zeigt keinerlei<br />

8 srh Magazin<br />

Reaktion. Petra Maurer-Karattup diagnostiziert schließlich<br />

Wachkoma. Nach zehn Monaten wird der junge Mann in<br />

unverändertem Zustand entlassen.<br />

Als die Neuropsychologin ihren ehemaligen Patienten ein<br />

Jahr später wieder sieht, traut sie ihren Augen kaum. Er sitzt<br />

im Rollstuhl, lacht, isst Kuchen und erzählt Details von seiner<br />

damaligen Therapie. „Das hat mich stark beeindruckt“, erinnert<br />

sich Petra Maurer-Karattup. „Einerseits habe ich mich für den<br />

Jungen gefreut, gleichzeitig war ich schockiert. Denn mit unseren<br />

begrenzten Untersuchungsmöglichkeiten blieb unentdeckt,<br />

dass er so vieles kognitiv verarbeiten konnte.“<br />

schwierige Diagnose<br />

Fast 15 Jahre sind seit dieser Erfahrung vergangen. Sie hat die<br />

weitere Arbeit von Maurer-Karattup geprägt. Die Neuropsychologin<br />

begann, weltweit nach anderen Diagnoseverfahren<br />

zu forschen und jedes einzelne zu prüfen. Doch mit keiner

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