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GeSuNDHeIt - SRH Zentralklinikum Suhl

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Seit Oktober 2010 bietet die klinik für<br />

Hals-, nasen- und Ohrenkrankheiten/<br />

Plastische Operationen am <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong><br />

<strong>Suhl</strong> eine Dysphagie-Sprechstunde<br />

an. Damit reagiert sie auf den<br />

gestiegenen beratungsbedarf von<br />

Fachabteilungen, niedergelassenen<br />

Ärzten und Patienten hinsichtlich<br />

Schluckstörungen.<br />

Mediziner sprechen von einer Dysphagie,<br />

wenn der „normale“ Schluckvorgang<br />

nicht mehr funktioniert. Da beim<br />

Schluckakt mindestens fünf Hirnnerven<br />

und etwa 30 Muskelgruppen im Mund-,<br />

Rachen- und Halsbereich beteiligt sind,<br />

ist es nicht erstaunlich, dass selbst bei<br />

einer nur geringfügigen Störung eines<br />

Nervs oder einer Muskelgruppe eine<br />

Schluckstörung auftritt. Es kann versehentlich<br />

zum Eindringen von flüssiger<br />

oder fester Nahrung in den Kehlkopf<br />

oder gar in die Luftröhre oder zum<br />

Nicht-Schlucken-Können der Nahrung<br />

kommen. Manche Patienten klagen<br />

aber auch über ein Druckgefühl im<br />

Hals, haben vor allem Probleme beim<br />

Leerschlucken, während das Trinken<br />

und Essen insgesamt gut funktioniert.<br />

Auch Patienten, die einen Schlaganfall<br />

hatten oder im Kopf-Hals-Bereich<br />

operiert wurden, benötigen eine qualifizierte<br />

Beratung und Betreuung, um<br />

das Schlucken wieder neu zu erlernen.<br />

Drei untersuchungsgänge<br />

Entsprechendes Fachwissen und kompetente<br />

Hilfe finden Betroffene bei den<br />

Mitarbeitern der Dysphagie-Sprechstunde<br />

in der HNO-Klinik unter Leitung des<br />

Chefarztes Dr. med. Daniel Böger. Die<br />

Untersuchung in der Hals-Nasen-Ohren-<br />

Ambulanz erfolgt immer durch einen<br />

HNO-Arzt und eine Logopädin.<br />

Zunächst wird der Patient ausführlich<br />

über die Schluckstörung und die<br />

damit verbundenen Probleme befragt.<br />

Anschließend wird er gründlich untersucht,<br />

wobei viel Wert auf die endoskopische<br />

Untersuchung des Rachenraumes<br />

und des Kehlkopfes gelegt wird. Im<br />

Normalfall schluckt der Patient ein Nah-<br />

rungsmittel wie Götterspeise, damit<br />

unter videoendoskopischer Sicht erkennbar<br />

wird, ob Nahrungsbestandteile<br />

generell ge-schluckt oder ver-schluckt<br />

werden. Danach macht die Logopädin<br />

verschiedene Schluckversuche mit dem<br />

Patienten.<br />

Weiterhin wird im Institut für bildgebende<br />

Diagnostik eine Kinematografie<br />

durchgeführt. Dazu erhält der<br />

Patient ein kontrastmittelhaltiges, meist<br />

flüssiges Präparat; der Schluckvorgang<br />

wird per Röntgenkamera mit einer Auflösung<br />

von 7,5 Bildern pro Sekunde<br />

gefilmt. Die Aufnahmen erlauben es,<br />

Aussagen über das Kauen der Nahrung,<br />

den Abschluss zum Nasenrachen, die<br />

Hebung des Kehlkopfes und die Öffnung<br />

des oberen Speiseröhrenverschluss-Muskels<br />

zu machen. Nach Abschluss<br />

der drei Untersuchungen kann<br />

sich der HNO-Arzt ein gutes Bild von<br />

der Schluckstörung machen. Sollte es<br />

erforderlich sein, zieht er einen Neurologen<br />

hinzu.<br />

therapeutische Möglichkeiten<br />

Die Behandlung der Schluckstörung<br />

richtet sich nach dem Ausmaß der<br />

Störung und reicht von Beratung über<br />

<strong>SRH</strong> ZentRalklinikuM SuHl eInblIck | PeRSPektIven 1/2011<br />

WaS tun beI ScHluckPROblemen?<br />

neue DySpHagie-SpRecHStunDe<br />

Die klinische Sprechwissenschaftlerin Sabine Schmelzer wendet den Schluckkontrollgriff an.<br />

logopädische Schluckübungen bis hin<br />

zu Operationen. Zur gezielten Lähmung<br />

bestimmter Muskelgruppen wird auch<br />

Botox eingesetzt.<br />

Neben operativen und medikamentösen<br />

Maßnahmen soll vor allem die<br />

funktionelle Schlucktherapie den Betroffenen<br />

zu einer befriedigenden oralen<br />

Nahrungsaufnahme verhelfen und<br />

durch Freihalten der Atemwege eine<br />

Lungenentzündung verhindern. Stimulation,<br />

Mobilisationstechniken und Bewegungsübungen<br />

sowie kompensatorische<br />

Therapieverfahren können helfen, das<br />

Schlucken zu erleichtern. Bei der Beratung<br />

des Patienten und seiner Angehörigen<br />

sind auch Hinweise und Hilfestellung<br />

beim Umgang mit Kanülen und<br />

zur veränderten Ernährung wichtig.<br />

Auch eine andere Körperhaltung beim<br />

Essen und verschiedene Schluckmanöver<br />

zum Schutz der Atemwege können die<br />

Lebensqualität verbessern.<br />

Die Dysphagie-Sprechstunde findet<br />

jeweils mittwochs von 13 bis 15 uhr<br />

statt. telefonische terminvereinbarungen:<br />

(0 36 81) 35 53 91<br />

<strong>SRH</strong> Magazin I

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