Paraplegiker 1/2011
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Paraplegiker 1/2011
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schen hinzugezogen werden, fällt schnell die<br />
Bezeichnung „Pflegeroboter“ oder „Serviceroboter<br />
in der Pflege“. Der Begriff „Pflege“ erscheint<br />
dabei sehr dehnbar und vielversprechend.<br />
Weil ich Erfahrung in der Pflege sowie in<br />
der Persönlichen Assistenz habe, gehe ich davon<br />
aus, dass Roboter auf absehbare Zeit keine<br />
umfangreichen pflegerischen Tätigkeiten wie<br />
Ankleiden, Waschen, Toilettenassistenz oder<br />
Rollstuhl-Bett-Transfers übernehmen können<br />
Einen menschlichen Körper mit schwachem<br />
Muskeltonus bei Schmerzanfälligkeit mittels<br />
Robotik aufzunehmen und zu heben, bedarf<br />
stabiler deckenschienengeführter Technik<br />
(Kippsicherheit) mit vielen verschiedenen<br />
Greifern sowie umfangreicher Sensorik und<br />
Sicherheitstechnik. Zudem kommt es nicht<br />
nur auf das Heben an: Es gilt im richtigen Moment<br />
einen ausgelösten Spasmus zu beruhigen,<br />
eventuell den Kopf zu stützen, nebenbei<br />
nach Dekubitus-Gefahrenstellen zu schauen<br />
und im richtigen Moment Vorleistungen für<br />
das Ent- oder Bekleiden zu treffen.<br />
Hinsichtlich dieser Kriterien sind Roboter zu<br />
betrachten, die Personen heben sollen (z.B.<br />
der japanische Roboter RIBA, „Robot for Interactive<br />
Body Assistance“). Ob die RIBA-Entwickler<br />
wissen, wie es sich anfühlt, einen ausgewachsenen<br />
Menschen zu tragen und ob sie<br />
bereits mit (Decken-) Liftern gearbeitet haben?<br />
Inwiefern finden behinderte Personen<br />
tatsächlich ausreichenden und sicheren Halt,<br />
Anzeige<br />
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wenn zwei Roboterarme gabelstaplerähnlich<br />
unter ihren Körper fahren und heben?<br />
Blecherne Kollegen, die kleine Handreichungen<br />
leisten, nenne ich vorzugsweise<br />
„Assistenzroboter“ und verzichte diesbezüglich<br />
auf den zu missverständlichen Assoziationen<br />
führenden Begriff „Pflege“.<br />
Was kann ein Assistenzroboter?<br />
Es ist detailliert aufzuzeigen,<br />
welche Tätigkeit ein Roboter<br />
tatsächlich auszuführen in der<br />
Lage ist. In Zeiten virtueller Filmwelten<br />
und Computerspielen<br />
wird technischen Laien bei Roboterpräsentationen<br />
nicht immer<br />
deutlich, inwiefern es sich<br />
um ein Ist-Szenario oder um ein<br />
Wunsch-Szenario (von wem?)<br />
handelt. Bereits kleine Auslassungen<br />
sind beim Personentransfer-Szenario<br />
bedeutsam.<br />
Stets sollte der Vollzug kompletter<br />
Tätigkeiten in Echtzeit<br />
gezeigt werden. Beispielsweise beim Trinken:<br />
Wie lange muss der Roboter vorher auf das<br />
Umfeld programmiert werden, auf das er wie<br />
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Automatisch<br />
funktionierender<br />
Roboter.<br />
technik