März 2010 (PDF) - an.schläge
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international <strong>an</strong>.riss<br />
fußball.wm<br />
„Save the Early Morning Market“<br />
In Durb<strong>an</strong>, Südafrika, haben 6.000 StraßenhändlerInnen den Kampf gegen<br />
die Zerstörung ihres Arbeitsplatzes aufgenommen. Ihre Bemühungen<br />
richten sich gegen die Pläne der Gemeinde, auf dem Warwick Markt<br />
bis zur Fußballweltmeisterschaft <strong>2010</strong> ein Einkaufszentrum zu errichten.<br />
Derzeit bietet der Markt im Stadtzentrum <strong>an</strong> geschäftigen Tagen<br />
bis zu 8.000 StraßenhändlerInnen ein sicheres Einkommen. Mit der Errichtung<br />
eines Einkaufszentrums würde die Gemeinde nicht nur die<br />
Existenzgrundlage tausender Menschen zerstören, sondern auch einen<br />
sozialen Knotenpunkt.<br />
Aufgrund der drohenden Schließung des Marktes kam es im letzten<br />
Jahr zu Ausein<strong>an</strong>dersetzungen zwischen HändlerInnen und der Polizei,<br />
wobei sieben Frauen schwer verletzt wurden. Ihre Erfahrungen mit der<br />
Gewalt seitens der Polizei verarbeiteten einige Frauen mit Aktionen <strong>an</strong>lässlich<br />
des Tages „Gegen Gewalt <strong>an</strong> Frauen“. leka<br />
www.frauensolidaritaet.org<br />
Online-Petition zur Erhaltung des Marktes: www.ipetitions.com/petition/warwickjunction<br />
nach.ruf<br />
Mary Daly (1928–<strong>2010</strong>)<br />
Die US-amerik<strong>an</strong>ische Theologin und Philosophin Mary Daly ist am 3.<br />
Jänner im Alter von 81 Jahren gestorben. Daly wurde durch ihre, durchwegs<br />
umstrittene, radikalfeministische Kritik <strong>an</strong> der christlichen Kirche<br />
12 <strong>an</strong>.<strong>schläge</strong> märz <strong>2010</strong><br />
Foto: David J. Roberts<br />
und ihrer Patriarchats<strong>an</strong>alyse bek<strong>an</strong>nt. Bereits 1968 erschien ihr Buch<br />
„The Church <strong>an</strong>d the Second Sex“ (deutsch:„Kirche, Frau und Sexus“).<br />
Zu ihren einflussreichsten Werken gehören „Beyond God the Father“<br />
(„Jenseits von Gottvater Sohn & Co.“), in dem sie zum Kirchenaustritt<br />
aufrief, und „Gyn/ecology“, das die systematischen patriarchalen Angriffe<br />
gegen Frauen sowie u.a. die Gynäkologie in den USA als faschistoid<br />
<strong>an</strong>pr<strong>an</strong>gert.<br />
Daly studierte in den USA und der Schweiz, als streitbare „radical<br />
lesbi<strong>an</strong> feminist“ lehrte sie dreißig Jahre l<strong>an</strong>g – trotz massiver Widerstände<br />
– bis Ende der 1990er Theologie am katholischen Boston<br />
College. viyu<br />
www.frauenrat.de<br />
west.sahara<br />
Aminatou Haidar kämpft weiter<br />
Die Menschenrechtsaktivistin Aminatou Haidar geriet Ende 2009 in die<br />
Schlagzeilen, als sie nach einem einmonatigen Hungerstreik am Flughafen<br />
von L<strong>an</strong>zarote die Erlaubnis erhielt, in ihre Heimat Westsahara<br />
zurückzureisen. Die Westsahara ist eine ehemalige sp<strong>an</strong>ische Kolonie,<br />
die nach mehreren Jahren <strong>an</strong>tikolonialistischem Kampf der Frente Polisario<br />
1975 eigentlich befreit gewesen wäre – hätte nicht Sp<strong>an</strong>ien mit<br />
Marokko einen Vertrag abgeschlossen, auf dessen Grundlage Marokko<br />
bis heute zwei Drittel des L<strong>an</strong>des besetzt hält und Sp<strong>an</strong>ien die Vorrechte<br />
auf ein Drittel des westsaharauischen Phosphats besitzt. Seit Jahrzehnten<br />
wird auf diplomatischem Weg versucht, diese völkerrechtswidrige<br />
Situation zu klären, seit fast zw<strong>an</strong>zig Jahren hält sich die Frente Polisario<br />
<strong>an</strong> einen Waffenstillst<strong>an</strong>d, um eine friedliche Lösung zu ermöglichen. In<br />
der Zwischenzeit leben seit mehr als dreißig Jahren 160.000 Saharauis<br />
in Flüchtlingslagern in der algerischen Wüste.<br />
Aminatou Haidar, die sich stets am zivilen Ungehorsam beteiligte,<br />
mehrfach deswegen im Gefängnis saß und auch gefoltert wurde, war<br />
im November 2009 in die USA gereist, wo sie einen Menschenrechtspreis<br />
erhielt. Bei der Wiedereinreise in die Westsahara gab sie als Nationalität<br />
statt marokk<strong>an</strong>isch saharauisch <strong>an</strong>, worauf sie von Marokko ohne<br />
Papiere nach L<strong>an</strong>zarote abgeschoben wurde, wo sie nun festsaß und<br />
den Hungerstreik beg<strong>an</strong>n. Ende Dezember durfte sie wieder in die Westsahara<br />
einreisen, nachdem zahlreiche Org<strong>an</strong>isationen und PolitikerInnen<br />
für sie eingetreten waren.<br />
Es sind aber nicht nur Marokko und Sp<strong>an</strong>ien, die vom ungeklärten<br />
(post-)kolonialen Status der Westsahara profitieren, indem sie die vielen<br />
Bodenschätze abbauen. Die EU bezahlt jährlich Millionen <strong>an</strong> Marokko<br />
für die Erlaubnis, die besonders reichen Fischbestände <strong>an</strong> der westsaharauischen<br />
Küste auszubeuten.<br />
Aminatou Haidar wurde von Sp<strong>an</strong>ien schon mehrfach politisches<br />
Asyl <strong>an</strong>geboten – sie hat immer abgelehnt. sylk<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Aminatou_Haidar, http://lesahraoui.vox.com/<br />
gleich.berechtigt<br />
Vorreiter Mexiko<br />
Mexiko City ist die erste Stadt und der erste Bundesstaat Lateinamerikas,<br />
der die Homo-Ehe eingeführt hat. Fast zeitgleich wurde Ende 2009<br />
von der linken Mehrheit im Parlament von Mexiko-Stadt auch das Adoptionsrecht<br />
für gleichgeschlechtliche Ehepaare durchgesetzt. In <strong>an</strong>deren