März 2010 (PDF) - an.schläge
März 2010 (PDF) - an.schläge
März 2010 (PDF) - an.schläge
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
eingetragene partnerschaft<br />
Das Stadthaus nur für Ehepaare<br />
Seit 1. J<strong>an</strong>uar hat Österreich endlich die Eingetragene Partnerschaft. Mit allen Mitteln soll dabei jedoch die heilige<br />
Institution der Ehe geschützt werden. Dass diese ohnehin niem<strong>an</strong>d mehr will, f<strong>an</strong>d Andrea Heinz heraus.<br />
1 Lambda Nachrichten, 6/2009,<br />
Nr. 132, Jg. 31.<br />
08 <strong>an</strong>.<strong>schläge</strong> märz <strong>2010</strong><br />
„Es gibt nur wenige Themen,<br />
die so diskutiert wurden wie<br />
die einfache Frage, ob m<strong>an</strong> zwei<br />
Menschen, die l<strong>an</strong>gfristig und<br />
dauerhaft fürein<strong>an</strong>der da sein<br />
und gegenseitig Ver<strong>an</strong>twortung übernehmen<br />
wollen, auch eine rechtliche<br />
Absicherung geben soll. Genau dies be<strong>an</strong>tworten<br />
wir mit dem heutigen Gesetzesbeschluss<br />
mit einem klaren Ja.“<br />
Stolz präsentierte ÖVP-Justizsprecher<br />
Heribert Donnerbauer mit diesen Worten<br />
das im Dezember des Vorjahres beschlossene<br />
Gesetz zur Eingetragenen<br />
Partnerschaft (EP).<br />
Kaum vorstellbar, staunt Christi<strong>an</strong><br />
Högl, Obm<strong>an</strong>n der Homosexuellen-Initiative<br />
(HOSI) Wien, in den „Lambda-<br />
Nachrichten“ – immerhin habe m<strong>an</strong> eine<br />
rechte Mehrheit im Parlament. 1 Bereits<br />
seit knapp 22 Jahren ist die EP ein<br />
erklärtes Ziel der HOSI. Vorbild war, wie<br />
so oft, Sk<strong>an</strong>dinavien: Als erstes L<strong>an</strong>d der<br />
Welt stellte Schweden 1988 gleichgeschlechtliche<br />
Lebensgemeinschaften<br />
den heterosexuellen rechtlich gleich,<br />
Dänemark zog ein Jahr später mit der<br />
EP nach.<br />
„Aufenthaltspartnerschaft“. 2003 r<strong>an</strong>g<br />
Österreich sich durch, auch gleichgeschlechtlichen<br />
Lebensgemeinschaften<br />
die gleichen Rechte wie heterosexuellen<br />
zuzugestehen – allerdings musste<br />
hier der Europäische Gerichtshof für<br />
Menschenrechte ein wenig nachhelfen.<br />
Mit dem am 1. J<strong>an</strong>uar <strong>2010</strong> in Kraft getretenen<br />
Gesetz zur Eingetragenen<br />
Partnerschaft haben Lesben und<br />
Schwule nun zu einem großen Teil dieselben<br />
Rechte und Pflichten wie Ehepartner.<br />
Sie sind ein<strong>an</strong>der zu „gemeinsamem<br />
Wohnen“, einer „Vertrauensbeziehung“<br />
sowie zu „<strong>an</strong>ständiger Begeg-<br />
Foto: Eva Trimmel<br />
nung und Beist<strong>an</strong>d“ verpflichtet. Als<br />
„nächste Angehörige“ können sie zum<br />
Beispiel im Kr<strong>an</strong>kenhaus direkt über<br />
den Zust<strong>an</strong>d ihres/r PartnerIn informiert<br />
werden. Bei der Pflegefreistellung,<br />
steuer-, wohn- und erbrechtlichen<br />
Vorteilen sowie Ansprüchen auf Hinterbliebenenpension<br />
sind sie der Ehe<br />
gleichgestellt, ebenso vor Gericht.<br />
Schließlich – in diesen unseren Zeiten<br />
gar nicht unwichtig – gibt es nun neben<br />
der „Aufenthaltsehe“ auch die<br />
„Aufenthaltspartnerschaft“. „Auch<br />
wenn das Fremdenrecht insgesamt als<br />
rassistisch, nationalistisch und menschenfeindlich<br />
einzustufen ist, haben<br />
einige Menschen durch die EP zumindest<br />
eine Ch<strong>an</strong>ce, l<strong>an</strong>gfristig bei ihren<br />
österreichischen PartnerInnen zu leben<br />
– sollten sie die Antragstellung bei<br />
Rückkehr in ihr Heimatl<strong>an</strong>d überleben“,<br />
„loben“ Christine Klapeer und Karin