Textkritische Beitrage zu den
Textkritische Beitrage zu den
Textkritische Beitrage zu den
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Einleitung.<br />
Die Coutumes du Beauvaisis des Philippe de Beanmarioir<br />
haben bis jetzt in philologischen Kreisen noch nicht die<br />
Beachtung gefun<strong>den</strong>, welche sie verdienen. Der Grund dieser<br />
Erscheinung ist vermutlich der juristische Titel des Werks,<br />
und so kommt es. dass dasselbe nur von Rechtsgelehrten herausgegeben<br />
und behandelt ist, in deren Wissenschaft es eine<br />
Bedeutung einnimmt, die am besten dadurch charaeterisiert<br />
wird, dass l3runner (Ztr. der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte,<br />
Bd. XVII (1883 p. 3) es dem deutschen Sachsenspiegel<br />
an die Seite stellt. Und doch stellt das Werk auch<br />
für <strong>den</strong> Philologen inhaltlich und sprachlich eins der interessantesten<br />
Denkmäler der französischen Litteratur des Mittelalters<br />
dar: inhaltlich, weil es das Kulturbild des alten<br />
Frankreich unter LudwigIX( 1 22t-7O)wesentlich vervollständigt<br />
insbesondere auch in Be<strong>zu</strong>g auf die nicht hof- und damit<br />
auch nicht romanfähigen Kreise, ferner wegen der überall<br />
<strong>zu</strong> Tage treten<strong>den</strong> Individualität des Verfassers, die in seinen<br />
poetischen Werken unter der Einwirkung der damals üblichen<br />
Behandlung der Stoffe und der typischen Dietion fast erstickt<br />
ist; stylistisch wegen der Eleganz und Klarheit der Sprache,<br />
die vieltach an die des Neufranzösischen erinnert. (Vgl.<br />
Oeuvres potiques, hersgb. von Suchier Bd. 1,1; die Einleitung<br />
von Beugnot's Ausgabe und Hist. litt. XX 356ff.)<br />
Documefll<br />
0000005614820
-6<br />
Da die Coutumes also sowohl nach Seiten der Kulturgeschichte<br />
wie der Sprache für <strong>den</strong> Romanisten interessant<br />
sind, verdienen sie es wohl, <strong>den</strong> Lesern in einer ihrem Werte<br />
entsprechen<strong>den</strong> Gestalt vorgelegt <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>. Die vorliegende<br />
Arbeit bezweckt, soweit das <strong>zu</strong>gängliche Material es erlaubte,<br />
einige textkritische Beiträge <strong>zu</strong> liefern, um vorläufig <strong>den</strong><br />
vorhan<strong>den</strong>en Ausgaben. als Ergän<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> dienen, bis eine<br />
auf Grund aller Hss. gegebene kritische Ausgabe erscheint.<br />
Ausgaben.<br />
Die Coutumes du Beauvaisis sind bis jetzt zweimal<br />
ediert, <strong>zu</strong>erst von<br />
1. Gaspard Thaumas de tu. 7haw,as8üre, Bailiy du<br />
.Marquiit de Chasteau - neuf - sur - (er, avocat in parlament,<br />
J3ourges et Paris 1690.<br />
<strong>zu</strong>sammen mit <strong>den</strong> Assises et Bons Usages du Royaume<br />
de Jerusalem» Nach anderthalb Jahrhunderten erschien dann:<br />
2. Les Cou.tu;nes du Beauvaisis, par Phil. dc Beaumanoir.<br />
Nourelte edition publie d'apres les manuserits de ir Bildiothiqu.e<br />
Royale, pur le Comte Beuyuot. 2 voll. Paris 142.<br />
Herausgegeben im Auftrage der Socit de l'histoire de France.<br />
Der zweite Herausgeber urteilt über die Arbeit des ersten<br />
(CXXVtL) . ....il aait dif'fieile de l'irnpriiner avec plus de<br />
mgligeiice. La ponetuation est jete avec lias'ard et sans<br />
aucun rapport avec le sens; des mots qui devraient tre<br />
spars soiit runis, et souvent d'un seul mot on en a fait<br />
deux, en tolle sorte quc la leeture Tun auteur dont le style<br />
est pr&is et clair devrent diflicile et fatigante .....ii est<br />
vi<strong>den</strong>t que ni l'editeur ni l'iinpriineur n'ont corrigA les preuves<br />
de cette edition des C. d. B., et que nous avons sous les<br />
yenx le simple travail d'un compositeur Tune imprimerie de<br />
province." Fast dasselbe ist Hist. litt. XX 8 99 von F. L.
-7<br />
(Felix Layard) darüber gesagt. Nichtsdestoweniger hat<br />
Thaumassire's Ausgabe ihren Wert durch die grosse<br />
Gelehrsamkeit, welche in <strong>den</strong> angehängten „Notices et Observations"<br />
niedergelegt ist, aus <strong>den</strong>en der Jurist sachliche<br />
Belege, der Philologe dialeetisclie Formen, die in <strong>den</strong> abgedruckten<br />
Urkun<strong>den</strong> sich befin<strong>den</strong>, schöpfen kann.<br />
Der grosse Fortschritt der Ausgabe Beugnots liegt in<br />
der von ihm durchgeführten, recht sorgfältigeii Interpunktion;<br />
feiner druckte und nummerierte er <strong>zu</strong>erst die handschriftliche<br />
Einteilung in Paragraphen.<br />
Überlieferung.<br />
Ehe der hier am meisten in Betracht kommende Wert<br />
der bei<strong>den</strong> Ausgaben in Be<strong>zu</strong>g auf die Textgestaltung besprochen<br />
wird, ist es nötig. einen Blick auf die vorhan<strong>den</strong>en<br />
Hss. <strong>zu</strong> werfen, die an dieser Stelle mit ihren heutigeit Signaturen<br />
<strong>zu</strong>sammengestellt wer<strong>den</strong> mögen, (la ein vollständiges<br />
Verzeichnis noch nirgends gegeben ist.<br />
Die Bihliothque nationale <strong>zu</strong> Paris hat 7 Hss. der<br />
Coutumes (vgl. Delisle. Inventaire gnral et mtliodique des<br />
mss. franais de Ja Bibi. nat. 1. 11. Paris 1878).<br />
1. 11652 (Lamoignon). Ende des 13. sc.<br />
Bengnot giebt keine Signatur dieser Hs. an, Hist. litt.<br />
XX 1 bedauert merkwürdiger Weise die Hs. nicht haben<br />
fin<strong>den</strong> <strong>zu</strong> können. Je<strong>den</strong>falls ist sie eine der ältesten; vgl.<br />
Thauni. Avertissernent.<br />
II. 18761 (Harlay). Früher 425, bei Beugnot 40.<br />
Er nennt sie A und legt sie seiner Ausgabe <strong>zu</strong> Grunde. -<br />
Nach Beugnot fälschlich Ende des 13 sc., Hist. litt. XX<br />
setzt sie auf Grund der Stelle Bd. 1. p. 77 Z. 26 richtig ins<br />
Jahr 1315, (A).<br />
III. 4.516 (Colbert). 14 sc., geschrieben vom Baudonin.<br />
l'enlumineur de Noyon. Früher- .- 4 °. bei Beugnot B genannt.
- 8<br />
Grundlage der Ausgabe von Thaurnassire. Je<strong>den</strong>falls wurde<br />
diese lis. nach 1318, dem Todesjahr Roberts von Olermont<br />
geschrieben, wie ihre Lesart „fi1, jadis du samt rog Loy"<br />
(vgl Be. p. 11. 16) zeigt. Dasselbe dem Personennamen nachgestellt<br />
‚.‚jadis" = verstorben findet sich in der bei rphalin.I<br />
p. 358 abgedruckten Urkunde vorn .1. 1317: rois ‚jadis.<br />
IV. 24059 (Missions). Früher 15%, bei Beugn. 611.<br />
Papierlis. aus dem Jahr 1443.<br />
V. 241)60 (Notre-Dame). Früher 121; Be.'s 5 11 . Papierhs.<br />
von 1493. geschrieben von Jean le Mercad. jadis maire de<br />
Beauvais. Nach Beugnot Copie von A, nach Hist. litt. XX892<br />
ihr sehr nahe stehend. - Diese Hs. ist offenbar i<strong>den</strong>tisch<br />
mit der von Roquefort, Table a1phahitique <strong>zu</strong> seinem Glossaire<br />
erwähnten Hs. 18. Eglise de Paris; ei' giebt als Schreiber<br />
freilich Jeh. Bouhlard, pt'tre, an, der aber vielleicht der Be-<br />
sitzer war.<br />
850<br />
VT (Colbert). Beugnot: 3°; früher -j-- Papierhs.<br />
aus dem 15. se.<br />
VII. 5357 (Mazarin). Früher 9850, Beugnot: 2 0 ; 16<br />
se. Fragment, bricht im 42. Kapitel ab. Durch dies Bruchstück<br />
wurde Thaumassirc auf (hie Coutumes aufmerksam<br />
gemacht und <strong>zu</strong> seiner Ausgabe angeregt.<br />
VIII. Bibliothque de Trrn,'es.<br />
615 (Bei Beugnot CXXVII ohne Signatur erwähnt).<br />
IX. Bib1ioth(que d' Or/ans.<br />
401 (nach (1cm Catalogue gnra1 des manuscrits der<br />
1)ibliotheqaes dc France. B. 8°), früher 343 (Septier, Manuserits<br />
de la bib1iothque d' Or1ans. Or!. 18() p. 186) Hs. aus dem<br />
18. se; umfasst die ersten 68 Kapitel.<br />
X. Bibliot1uque de Carpeniras. Colleetion Peirese XIX<br />
vgl. Hist. litt. XX 8, Montfaucon, Bibliotheca Bihliothecarum,<br />
111187 und Lambert, Catalogue descriptif des rnanusciits de<br />
la hibliothque de Carpentras. Tonie II p. 86.<br />
XI. Eine Hs., welche nach Angabe des frühern Besitzers<br />
der unter XVI aufgeführten Hs. ein Abb de Danse, Kanonikus<br />
de Kirche von Beauvais, besass und mit Noten versehen<br />
hatte. Verbleib mir unbekannt.
-9-<br />
XII. Die (J'opie. welche M. Chupp€, avocat en la court,<br />
„a fait tirer d'un ancien original," Vgl. Thauin. Avei'tissement;<br />
von ihm benutzt. Verbleib unbekannt.<br />
XIII. Die Copie, welche M. Ricard angefertigt hatte,<br />
um sie drucken <strong>zu</strong> lassen, <strong>zu</strong> rfl1aL111)s Zeiten mi Besitz des<br />
Buchhändler (3uignard und Seneuze in Paris. Vermuthlich<br />
hat auch Carondas <strong>zu</strong> seiner projectierten Ausgabe eine Abschritt<br />
genommen. Vgl. Thauni. Avertissement.<br />
XIV. Vaticana, Rom.<br />
1055 (Bibliothque Alexandrine 'in de Christine. reine<br />
de SuIe) vgl. Langlois, Notices des mss. franais et p10venaux<br />
de Rome antrieurs an XVI shcIe = Bd. XXXVI1J<br />
der Notices et Extraits. Paris 1890). Geschrieben von Dni'ant<br />
ii Normant in Picquigny bei Amiens, datirt 130 1. — Vgl. Beug-not<br />
CXXVJ1 Anm. 2. Hist. litt. XX 4 1, beide erwähnen die Hs. ohne<br />
die Signatur <strong>zu</strong> geben. Roquefort a. a. 0. bemerkt Tijaum. habe<br />
diese Hs. benutzt, wovon dieser selbst nichts sagt; auch ist dies<br />
schon deshalb nicht wahrscheinlich, weil Christine 1689 erst<br />
starb, und Thaum. Ausgabe schon 1690 erschien. Nach<br />
<strong>den</strong> hei Langlois p. 95 gegebenen Proben scheint die Hs.<br />
dem Dialect nach der Hs. III, dem Text nach <strong>den</strong> Hss. III<br />
und XVI nahe <strong>zu</strong> stehen.<br />
XV. Ottohoni 11 55 , Vaticana, Rom. vgl. Langlois 283ff.<br />
Dialeet l)icardisch; nach <strong>den</strong> mitgeteilten Proben ziemlich<br />
flüchtig geschrieben. Diese Hs. ist nicht, wie Layard, Hist.<br />
litt. XX veriiiutet, mit der vorigen i<strong>den</strong>tisch.<br />
Hier<strong>zu</strong> kommt endlich<br />
XVI. die in der Köniyl. Bibl. in Berlin befindliche Hs.<br />
Hamilton 1 93, welche eine besondere Wichtigkeit beanspruchen<br />
darf. Die Aufmerksamkeit auf dieselbe lenkte <strong>zu</strong>erst Brunner,<br />
a. a. 0. p. 232, da<strong>zu</strong> ein Nachtrag vom '28. Dezember 1883.<br />
Die Hs. wird kurz beschrieben und <strong>zu</strong> einer Untersuchung<br />
derselben aufgefordert, die als wünschenswert und lohnend<br />
bezeichnet wird.<br />
Ausführlicher handelt dann darüber G. Blonde], Nouvelte<br />
Revue historigne de droit fraiiais et tra1]ger. 1884 p. 213 ff.
- 10<br />
(Notes sur (uelques manuserits de la bibliothque royale de<br />
Berlin). Zu seiner Beschreibung der ils. ist noch Folgendes<br />
liiilzUZLifügefl. Auf dem vorgesetzten Blatt Papier steht<br />
ausser dem hei Blonde! Abgedruckten noch: Coutumes du<br />
Beauvaisis par Phil. de Beaurnanoir, n Remi, prs Pont<br />
Ste. maxence. Diocse de Beauvais,grand Baiili de t2leimont<br />
Cli Beauvaisis, du rems de St. Louis. Les savants etc.<br />
<strong>zu</strong>m Schluss: Si l'oii travailloit ä iine edition nouvellc je<br />
poiurais communiquer un autre manuserit moins ancien, mais<br />
qui a son mrite, joint surtout aux notes du savant (nächste<br />
\Vort ist unleserlich) M. 1' Abb. de Danse, iocteur de la<br />
niaisun et Socit de Sorbonne, chanaine de i'glise de<br />
Beauvais. Bucques de Braeheux. X 1784. -<br />
Kleinere Stücke der Coutumes sind gedruckt: In dem<br />
angeführten Aufsatz von Blonde! (Cal). 1 § 16 Z. 1 -- p. 32 Z. 1<br />
XIV p. 241 Z. 4-6; Rd. Il. ('ap. XLI p. 153 Z. 4, 5. 7.)<br />
nach Beugnot und der Hamilton fis; ferner mit unbedeuten<strong>den</strong><br />
Änderungen bei Lanylois. Textes relatifs ä I'histoire du<br />
parlament jusqu. 1314. Paris 1888 (Bd. LI Cal). LXI §. 63;<br />
Cap. LXV §. 13, Cal). LXVII §. 27 z. Teil.)<br />
Es heisst daselbst über Beugnot's Ausgabe: L'dition<br />
de M. Beugnot ii' est pas exeeliente cii gnral, mais pour<br />
les passages cits, eile est sitifisante, cp. cependant 1'dition<br />
de la rfl1aumassj l.e 1690 et siirtout le um. 4516 (= III' de<br />
la Bibl. nat. - Zu dcii Mängeln der Ausgabe Beugnot's<br />
gehört. dass er die Varianten ganz willkürlich giebt, und sein<br />
Princip, die Abweichungen <strong>zu</strong> geben, die ihm passend erschienen<br />
„äd. iclairer in pense de l'auteur" durchaus nicht<br />
consequent durchführt. Übrigens sind seine Varianten mit<br />
Vorsicht <strong>zu</strong> benutzen; viele sind falsch und ungenau; diejenigen<br />
‚ wo Thaum. falsch citiert ist, habe ich in einem An-<br />
hang <strong>zu</strong>sammengestellt.<br />
Während Langlois, wie angeführt, die Wichtigkeit der<br />
Hs. 4516 B) betont, meint Beugnot die Hs. 18761 (A) sei<br />
ebenso gut - wie weit er darin Recht hat, wird aus der<br />
folgen<strong>den</strong> Arbeit <strong>zu</strong> ersehen sein —; er entscheidet sich
- 11<br />
dann für A. weil dieses oft bessere Lesarten hätte und in<br />
dem leichter verständlichen. francisch en Dialect geschrieben<br />
wäre. In der That ist nun A für die Textkritik nicht unwichtig.<br />
aber schon ein flüchtiges Durchsehen der Varianten<br />
bei Beug-not (Be) genügt, um <strong>zu</strong> zeigen. wie oft er die Lesart<br />
von Thaumassire (T), respeetive B in seinen Text aufnahm,<br />
so dass er hierin sich selbst widerlegt.<br />
Der äusserliche Grund, der ihn bewog, <strong>den</strong> francischen<br />
Dialect vor<strong>zu</strong>ziehen, kann ihm als Juristen nicht verübelt<br />
wer<strong>den</strong>, doch hätte er sehen können, dass gerade A. wenn<br />
auch nicht ganz rein, so doch überwiegend picaidisch ist<br />
(vgl. die Behandlung des c vor lat. a, <strong>den</strong> weihl. Artikel<br />
„le"). während andererseits gerade B (T), die er als picardiseli<br />
hinstellt, viel mehr <strong>zu</strong>m francischeii Diaiect neigen.<br />
Dies näher <strong>zu</strong> begrün<strong>den</strong> ist jetzt unnötig. Die Es. II nun<br />
ist in Be<strong>zu</strong>g auf <strong>den</strong> Dialect fast rein francisch gehalten,<br />
vielmehr als TB, deren lautliche Gestaltung derjenigen der<br />
Oeuvres potiques am nächsten steht, was ja bei der Heimat<br />
des Schreibers von B Noyon. Depart. Oise, nahe liegt. Die<br />
einzigen Spuren des Picardischen, die sich in H fin<strong>den</strong> lassen,<br />
sind: das Auftreten von „le" als weibl. Artikel, <strong>zu</strong>erst ganz<br />
sporadisch (p. 36, 8; 52 XVII 2, 64 111 2, 66 X11 6 u. s. f,)<br />
dann in kleineren Intervallen, bis es nach p. 180 nur noch<br />
selten auftritt. Vielleicht war die Vorlage picardisch geschrieben.<br />
und der Schreiber nahm die Form gedankenlos<br />
mit herüber.<br />
Ein einziges Mal findet sich se raue für sa cause<br />
64 1112; endlich fin<strong>den</strong> sich öfter die picard. Formen des<br />
betonten Possessiv mine, tiue, siue. z. B. 23 1X 7, 203<br />
XXVIII 7. im übrigen ist der Dialeet rein francisch. Wenn<br />
Brunner meint, Sprache und Orthographie von H schienen<br />
älter <strong>zu</strong> sein als die von A, so lässt sieh diese Behauptung<br />
kaum begrün<strong>den</strong>; die Schrift beider Hss. liegt ja zeitlich<br />
nicht weit auseinander.<br />
Bemerkt möge wer<strong>den</strong>, dass H noch überwiegend die<br />
regelmässigen Conj. Präs. 3. sg. der 1. sw. Conjugation zeigt
12<br />
(parot 35 XXIII 2, demaitt 47 V. 5; esploit 469 X112;<br />
emport 92 V111 3 ; jurt, maint u. s. f., während A mehr <strong>zu</strong><br />
<strong>den</strong> späteren analogisch gebildeten Formen auf „e" neigt.<br />
Auf die dialeetische Gestaltung der Worte wird im<br />
Folgen<strong>den</strong> nicht eingegangen wer<strong>den</strong>, einmal wegen des nicht<br />
vollständig vorliegen<strong>den</strong> Materials, und dann, weil bestimmte<br />
Kriterien kaum auf<strong>zu</strong>stellen sind, die schon bei <strong>den</strong> Poesieen<br />
spärlich fliessen, und endlich, weil bei dem vielgewanderten<br />
Schriftsteller viele Entlehnungen aus andern Dialecten <strong>zu</strong><br />
vermuten sind. Man wird sich damit begnügen müssen <strong>den</strong><br />
Dialect von B nach seinem Entstehungsorte als dem ursprünglichen<br />
am nächsten stehend an<strong>zu</strong>sehen, wenn man mit Sucliier<br />
der Ansicht ist, dass Beaumanoir sein Werk im Dialect von<br />
Ciermont schrieb.<br />
Die Citate sind im folgen<strong>den</strong> Teil nach Seitenzahl,.<br />
Paragraph und Zeilenzahl des letzteren nach der Ausgabe<br />
von Beugnot. gegeben.
Band 1. Prologue.<br />
P. 11, Z. 11. noz do nenr talent.<br />
Ebenso die anderen I[ss.<br />
Be. Anm. 2 bemerkt .‚pour donne". Dieses ist in <strong>den</strong><br />
Text ein<strong>zu</strong>führen, weil als Subject des Satzes nur „La granu<br />
esperance que nous avons de l'ayde eeti etc.", also ein Singular,<br />
aiifgefisst wer<strong>den</strong> kann. Der Plural der Hs.s. ist daraus züi<br />
erklären, dass ein Schreiber in dem etwas coinplizierten Satz&<br />
aus der Construetion fiel, und die 3 Personen der Dreieinigkeit<br />
. von <strong>den</strong>en kurz vor dem Praedikat die Rede ist, <strong>zu</strong>m<br />
Subjcct machte.<br />
P. ii, Z. 21. Robert. fix du samt roy Lo!Is, roj de France.<br />
H.: fils dau roy de France.<br />
T.: fils jadis du samt roy Loqs, roy de France.<br />
Wenn auch nicht absolut widerlegbar, so ist doch nicht<br />
wahrscheinlich, dass Beaum. der 1 296 starb (Oeuvres<br />
potiques XII), von Ludwig IX, der 1 2 97 canonisiert. wurde<br />
(Lalanne, Dictionnaire historique sp. 1167) als „samt roy<br />
Lo1s" spricht.. Auffällig,- ist auch die 2silbige Form Loys,.<br />
wo doch in <strong>den</strong> Gedichten (J. BI. 4771, 4922, 5310, 6073)<br />
sich die 3-silbige „Lois" findet. Am besten erscheint die<br />
Lesart H.; vgl. Cap. X § 1 ): n?eires qui est fix du Ro,' de<br />
Franche.. (in allen Hss.) und Joinville, Hist. de Saiiit Louis,<br />
wo dieselbe rfitlllatUr gebraucht wird.<br />
P. 12, Z. 7. lors poons pafaire cc Iievre. H. T.: leurs.<br />
lors als Adverb der Zeit gicht hier garkeinen sinn;<br />
*) Wo nicht besonders angegeben, beziehen skli die Citate auf Bd. 1<br />
der Coutumes.
- 14 -<br />
als Pron. pers. hat es bekanntlich niemals ein s gehabt, zn man<br />
lese also tor (leer), bezüglich auf proisme.<br />
P. 12, Z. 9. La seeonde si est.<br />
H. T. La seconde raison si est.<br />
In diesem Fall und ähnlichen sind H rii vor<strong>zu</strong>ziehen,<br />
(lenhl Beaum. liebt es. in derartigen Aufzählunen und Dispositionen<br />
überall die erste Formel <strong>zu</strong> wiederholen, wie das<br />
in der Natur des juristischen Styls liegt. Die Hs. A sucht<br />
an solchen Stellen möglichst <strong>zu</strong> kürzen. Man v gl. Z. 19, wo<br />
alle Hss. : la tierce reisen si est .. . haben ; Cap. 1, § 3-11<br />
fangen mit der Formel: La . .. rertus quc Ii hai!lis doJ avoir<br />
oder einer dasselbe bedeuten<strong>den</strong> an. wo ITT stets wiederholen,<br />
A aber in § 5, 6, 9 kürzt. Indess zeigt auch A oft.<br />
noch das Ursprüngliche, SO p. 1 38 lt. § ill-Vil, P. 150<br />
111— . VIIi, X1I--X1 V, p. 158 III, 1V, VII etc. - Die einzelnen<br />
Stellen wer<strong>den</strong> unten in ihrer Reihenfolge aufgeführt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
P. 13, Z. 5. noz entendons finer yrantpartie Je cest iivre.<br />
H B.: entendons ü. e.onfermer.<br />
finer, beendigen. giebt keinen rechten Sinn: Beaum.<br />
will nicht einen Teil seines Werks durch die seiner Zeit<br />
gefällten Urteile abschliessen - dem widerspricht schon<br />
Inhalt und Disposition des Buches - sondern die aufgeführten<br />
Dinge sollen da<strong>zu</strong> dienen, seine Worte <strong>zu</strong> stützen, cont'ermer.<br />
i'antre partie - l'autre partie bedeutet teils--teils, mit ähnlicher<br />
Verwendung des bestimmten Artikels wie bei Bruch-<br />
zahlen.<br />
P. 13, Z. 10. cas (.loUtC/lS.<br />
Hier möge die Lesart 11.: cas doutans erwähnt wer<strong>den</strong>.<br />
wenn sie auch schwerlich die ursprüngliche ist. Wenn mau<br />
kein Versehen des Schreibers annimmt, was bei einer so sorgfältig<br />
geschriebenen Hs. Wü 11 nicht wahrscheinlich ist, so<br />
wäre in dem dotans = was an<strong>zu</strong>zweifeln ist, ein Partie. praes.<br />
mit nicht einfach activem oder reflexiven Sinn <strong>zu</strong> sehen, und<br />
dasselbe <strong>den</strong> Beispielen bei Tobler, Verm. Beiträge p. 31<br />
bei<strong>zu</strong>fügen, wo dotant nur in der Bedeutung furchtbar, Sache.
- 15 -<br />
um die man besorgt ist, augefühit ist. Da mir weitere<br />
Belege für doüiiil = zweifelhaft nicht bekannt sind, sei obige<br />
Vermutung mit alter Reserve ausgesprochen. - p. 33 9 hat<br />
H wie die andern Hss. douteus, ebenso Bd. II, 98 XVIII,<br />
P. 14, Z. 13 que les persones .ont si diverses.<br />
H T.: jue fes coustuues .....<br />
persones giebt keinen Sinn, während coust<strong>zu</strong>nes einleuchtend<br />
ist: die Notwendigkeit einer schriftlichen Aufzeich-<br />
nung zeigt sich darin, dass die Gewohnheitsrechte so auseinander<br />
gehen, dass nicht zwei chastbeleries dasselbe Recht<br />
haben.<br />
P. 14. Z 17 laissier prendre ei retenir les constumes.<br />
H r11,<br />
aprendre:<br />
prendre giebt schielen Sinn, während t uprendre et<br />
reienir eine gute Verbindung darstellt. Vgl. 19 ; en apreid on<br />
ei retient on les autres.<br />
P. 14, Z 25 quiert . l'ayde de son consei/ ei l<br />
lenivolence d'eus.<br />
H. : s'aide ei tu beynivol#nce de (eUS de son (onseil. -<br />
'1'.: Ju.iert olde . . . wie H.<br />
Die ungeschickte Ausdrucksweise von A ist Beaum.<br />
kaum <strong>zu</strong><strong>zu</strong>trauen. Es ist 11 dafür ein<strong>zu</strong>setzen, und nur dessen<br />
s'aide in l'aide <strong>zu</strong> ändern. ceas mit folgendem Genitiv findet<br />
sich öfter bei Beaum. <strong>zu</strong>r Umschreibung eines Collectivs,<br />
dessen einzelne Teile Personen sind; so p. 23, 1X; dasselbe<br />
ceus de son conseilg, p. 23, 1X 10 de cussa<br />
mesnie,<br />
P. 15, Z. 5 ju: mix ... cient prier.<br />
rf. : reut, H.: vii(t.<br />
Da Beaum. venir vor Infinitiven in der Weise wie es<br />
nfr. gebraucht wird nicht kennt (in der Coutumes findet sich<br />
kein beweisendes Beispiel), so ist lT T vor<strong>zu</strong>ziehen, die auch<br />
einen praegnanteren Sinn geben: „die am besten <strong>zu</strong> bitten<br />
pflegt." vouLoir hat hier die von Weber, „Über <strong>den</strong> Gebrauch<br />
von devoir, laissier, pooir etc. im Altti'anzösischen" Beri, 1)iss.<br />
1879 p. 28 besprochene Verwendung.
Capitres 1.<br />
P. 17, § II, cete rertus est apeUe sapicnre, gui vaut autant<br />
comme estre soges.<br />
H. cer autant vaut estre sapiens coifl'fle<br />
B rp. car autrelant vaut estre<br />
ITT B. sind ansprechender und geschickter in der Form,<br />
insofern sie Adjectiv durch Adjectiv erklären ‚ und man ist<br />
wohl berechtigt, die bessere Ausdrucksweise eher Beaum. als<br />
dem Schreiber <strong>zu</strong><strong>zu</strong>teilen. Gegen <strong>den</strong> relativischen Anschluss<br />
spricht p. 98, 1 1, . . . apelent libeles, Pet autant vaut demande<br />
cotnine Ii bele, und t23 1, - autant valent er.ee.pttons diiatoires<br />
comme dire etc.<br />
P. 18, 1V 2. sans vilrnie et sans raneune.<br />
H.: sans orgueilg, sans feionnie ei sans cruaIt. - W:<br />
seins felonnic et sans crua1t.<br />
Die Lesart T B ist vor<strong>zu</strong>ziehen, da in der weiteren<br />
Ausführung Z. 5-6 es heisst die geforderten Eigenschaften<br />
dürften nicht <strong>zu</strong>r Anwendung kommen bei Missethätern,<br />
<strong>den</strong>n gegen solche müsse man gerade monstrer sembiant de<br />
eruautd e de felonie et de force de justice. Vgl. auch p. 192:<br />
on ne doit pas tenir le bailli por sage gui vers toz est fei et<br />
cruels.<br />
P. 1. TV 9, doit garir et le met en peril de mort.<br />
H T.: ei fehlt.<br />
Wenn auch Be's Lesart verständlich ist, so ist doch<br />
HT besser, indem Beaum, oftenbar einen analogisch gebauten<br />
Satz bil<strong>den</strong> wollte, und dieser durch Weglassung des ‚.et"<br />
hergestellt wird: comme Ii mires qui lais.se . . le met en perit<br />
de mort: Imtt aasi Ii baillis gui est (lebonnaires . . . niet ceux etc.
- 17 -<br />
P. 19, V 3, le baillis gui est trop h'istius de reprcndre.<br />
H T.: 'de respondre.<br />
Letzteres ist vor<strong>zu</strong>ziehen; in dem Zusammenhang kommt<br />
es nicht darauf an, dass der bailli voteilig tadelt, sondern<br />
überhaupt, dass er die Parteien nicht unterbricht.. respond.e<br />
entspricht dem soufrans et escoutans, (Z. 1) wie se tourment et<br />
coltrouce <strong>den</strong>i sans ii courrnwicr ne mouvoir.<br />
P. 20, V1 1, La quintc vertus si est.<br />
HP.: . . . verf.0 qu.e eil gui s'cntre,mct de ha.11hie garder<br />
-doit avoir en soi si est.<br />
Die Gründe <strong>zu</strong>r Beibehaltung des Zusatzes siehe <strong>zu</strong> p. 12.<br />
P. 21, '1118, 1. h'le maniere. T. H.<br />
P. 21, \TJJ1,, L: wnasent. II. (p. 22 trenne par—aler).<br />
P. 22, V111 1, gui doit estre en 1;iilli, jue il.<br />
HP.. .... haili'i si est pt'il<br />
si est, das schon nach Analogie von § VI. VII etc. an<strong>zu</strong>setzen<br />
wäre, darf hier deshalb nicht fehlen, weil der Satz<br />
Solist kein Prädikat hätte.<br />
P. 23, 1X 1, L'uitisme vertu ‚si est.<br />
HP.: vertu gui doit estre en• ccli qui s'eutre,nent de huilhie<br />
maintenir (T te)iir,) si est . . Vgl. <strong>zu</strong> 129.<br />
I 24, et cc gui apartient a son office. ( B).<br />
H.: et ?e cc apartient<br />
T.: et cc apartient.<br />
Be's Text giebt einen ungenauen Sinn, da man darnach<br />
et ce gui etc. als Objeot <strong>zu</strong> sara fere fassen musste. H ist<br />
sinnlos, T hat das Richtige. Man vergleiche mi folgen<strong>den</strong><br />
die analog gebauten Sätze Z. 12: et bien apartient ü ofJice;<br />
Z. 20: et ' ce fere est il tenus. Es wer<strong>den</strong> eben die einzelnen<br />
Eigenschaften aufgezählt, die <strong>zu</strong>m Amte des bailli gehören.<br />
P. 25, gui du tout veut ouvrer san..s croire conseil d'uutrui.<br />
HT.: ouvrer de soi sci.ns..<br />
Letztere Lesart hebt <strong>den</strong> Gegensatz schärfer hervor.<br />
P. 26. 6, 1.: saconde, tierce raison si est. HT. vgl. 1,29<br />
P. 27 1, pour soi escuser de son biasme.<br />
11 T.: soi ese/uver.
- 18 -<br />
.'oi «schive il'(wcutc rien (vgl. Bartsch. Afr. (hrest?<br />
91 2 3 0 ist vor<strong>zu</strong>ziehen, da es sich uni etwas Zukünftiges<br />
handelt, das vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> soll. oi excuscr würde voraussetzen,<br />
dass bereits etwas geschehen ist, weswegen der<br />
bailhi sich entschuldigen müsste. - Sonst gebraucht Beaiun.<br />
das einfache eS;?(ive1 so 322, 432, LXV10.<br />
P. 28, X111 5. ou lis b,iils font ls jugeinens.<br />
jj i. Ies buillis lus font.<br />
H'1' dürften vor<strong>zu</strong>ziehen sein, da dadurch die ungeschickte<br />
Häutung von fet (font) lesjugemens vermie<strong>den</strong> wird.<br />
P. 29, XIS. 3, 1 ‚' t• t )LYI en le COnI dc C/,niwt<br />
les face.<br />
HP.: jn /c. /'cc feIlt.<br />
Die Worte wei<strong>den</strong> Zusatz eines Schreibeis sein, da sie<br />
sich so sehr ungenau ausdrücken, insofern man nicht gut<br />
sagen kann: „ein Ort fällt Urteile," auch wäre das kein Gegen-<br />
Satz ZU ho)ki,"t de le cort de fief. Das „en' auf .i l.aillin <strong>zu</strong><br />
beziehen ist nicht möglich, weil es nur einen bailli für die<br />
Grafschaft gab. Vgl. p. 1120.<br />
P. 31, XVT 1 . ‚ Li hailli n' a pas pooir de fere bmnaye<br />
ne de cendre l'irelage on seigneur.<br />
ff1'.: fere boimage ne derise entre i'iretage 3On seigneur.<br />
Be's Lesart giebt keinen Sinn. Wie sollte der bailli<br />
da<strong>zu</strong> kommen, das Erbe des Lehnsherrn <strong>zu</strong> verkaufen, oder<br />
das eines anderen, und in welchem Znsammeiiliange stände<br />
das mit re bomiaye, die Grenzsteine setzen? 1-lT. geben<br />
das Richtige: honnage ei decise sind synonyme Begriffe, „das<br />
Gebiet abgrenzen und abteilen". Dieselbe Verbindung vgl.<br />
p. 44, LXII 3 wo alle Fiss. haben : Li baillis . . . ne pot metre<br />
ne fere bonnage ne devise de l'ireloge sen seigneur, und p. 325<br />
IV, fere certaines bones ne devis.<br />
P.32, XVII 3, se ti delteur requiercot repit, il ne ii pot<br />
doizer. HP.: leur pol. Der Plural ii dcUeur verlangt leur.<br />
P. 33, aussi seroit ii, cc il le mej'esoit poiw<br />
HP.: se il fesoit.<br />
Beis Lesart ist schlecht, da sich „'c" nur auf drolt
- 19 -<br />
beziehen kann, und n e/fr'c le droit ein sonst in <strong>den</strong> Cont<br />
nicht verkonimender A. usdi'iick ist. Auch würde dann das<br />
‚.donrroig le droit' der iitclisten Zeile sehr ungeschickt sein.<br />
Besser ist HT .se il ‚fe&t, das Verb. vicarium für taurroit le<br />
drait des vorhergehende i Satzes wäre. Am-wahrscheinlichsten<br />
ist wohl <strong>zu</strong> lesen: se il e in fiisoit po po' grisns don, besonders<br />
wegen Z. 10: qa'il n.e. meffet pl,c, tost por ic grant don.<br />
P. 34. 1: aure.' p rones HT.<br />
P. 361, bien upert ue se Ii lio'ne fesoie,it.<br />
HT. : a/Hit; car se 'i liome<br />
Vor uc ist ein emic01011 <strong>zu</strong> setzen, da es wie Hl'<br />
zeigen. gleich .‚deiin" ist. Et hicn prt bezieht sich auf das<br />
Voi'liergehende, nicht etsra auf das Folgende. Dafür, dass<br />
HT hier massgebend shd, spricht dci' bessere Sinn von<br />
que cai'. Dci' Graf so 1 nicht Richter und Partei in einer<br />
Person sein, Und wohl leuchtet das ein, <strong>den</strong>n sonst kann<br />
das Urteil nur durch App Al an <strong>den</strong> König umgeändert wer<strong>den</strong>.<br />
wä.hi'end wenn der Graf iur partie ist, er selbst, das Urteil<br />
aufheben kann.<br />
P. 361 4, CCL?' ii vila.in cas SO??! Si vifain.<br />
FJfB : Ii (les) ces seit,<br />
Be's Lesart ist wohl nur ein Versehen des Schreibers.<br />
ii CCLS bezieht sich auf „ e •ima'dre ou de ti'son, wobei der<br />
Artikel die Rolle des Dein onstrativums hat.<br />
P. 37. XX1X 8. u cup Ire de refuser les bailhis.<br />
Ji'F ehapiirc qei pa 1e de rfuser /es jaes.<br />
Letzteres vol'<strong>zu</strong>zie]ten, da das betreftnde Kapitel, XL VI.<br />
nach Inhaltsangabe und [i erschrift ‚.psa'ofe dc i'j/'user lesjuges<br />
P. 38, XXXJ 13, Xc 701'quant grans anuis .seroit<br />
- . qaei'elc. 11 Soujls<br />
n rIl , Icpou)'q/?wlt O1O CC quc grans<br />
Die Fassung HT ist dein Style Beaum.'s viel angemessener<br />
als die bei Be. Fühi't man sie ein, s o würde hinter querele<br />
ein Conima <strong>zu</strong> setzen sein und ii soufist etc. als Hauptsatz<br />
in das Satzgefüge mit aufgenommen wer<strong>den</strong> müssen. Die<br />
asyndeti'sc]ie Anknüpfung des kurzen Satzes „il souflst ist<br />
ganz gegen Heaum.'s Manier.
- 20 -<br />
P. 44, LXII, fincs qui ont esh acoustumte et bai11ies<br />
(1. baillies) cwtrefois par lt's baillis.<br />
HP.: aroustawes a baillier.<br />
Be's Lesart gieht keinen Sinn; dieser wird durch die<br />
geringe Abweichung in HP hergestellt der bailli darf nur<br />
<strong>den</strong> Teil des Besitztums verkaufen, illier <strong>den</strong> seine Vorgänger<br />
gewohnheitsmässig verfügten.<br />
P. 44, LX11 11 , Statt des Semicolons hinter seigneur<br />
muss ein Coniina stehen (wie bei T), da sonst der Hauptsatz<br />
<strong>zu</strong> i s'ii fet etc. fehlen würde.<br />
Capitres Il.<br />
P. 47, \1 8, 1'S cii qul /ist selnonn<br />
H. : eil qui desirent semonre (lenlan<strong>den</strong>t.<br />
T.: cii qui /irent . ?onre deman<strong>den</strong>t.<br />
T am besten. Dass der Plural stehen muss. zeigt das<br />
Folgende (Z. 9): lt's dot oir, lor tloit fere; dass ein Tempus<br />
der Vergangenheit nötig ist Z. 6: qiii est senions.<br />
P. 47. V1 10 . qnent ii le vonra reguerre.<br />
H. : vorra. B.: roldra. T.: vourra.<br />
Vgl. <strong>zu</strong> 15. renrs ist wohl nur aus voura verlesen;<br />
dieses steht in der von Weber a. a. 0. p. 24 besprochenen<br />
Verwendung <strong>zu</strong>r Umschreibung eines Futurs mit präsentischem<br />
Sinn. = quant patie le requiert.<br />
P. 48. V111 4e qu'ilsoit mis en trois deffantes, toz sanslesjors.<br />
T.: tont H.: Tot Sons los ‚jours.<br />
rfobIers , Beiträge 69 ff.. aufgestellte Behauptung, dass<br />
tot, wo es als Gradbestimmung <strong>zu</strong> einem Adverbinin oder<br />
<strong>zu</strong> einem präpositionalen Ausdruck tritt ('tot cireit Roine.<br />
tout sons nentb9 Adverb oder Neutrum sei, ist trotz einiger<br />
scheinbar widersprechender Stellen noch nicht widerlegt..<br />
Man lese deshalb mit H. T
-- 21 -<br />
P. 48. V1IT. Um <strong>den</strong> Zusammenhang klarer <strong>zu</strong> machen,<br />
empfiehlt es sich por cc in Commata <strong>zu</strong> schliessen oder gar<br />
keine Interpunktion <strong>zu</strong> setzen. por cc ist in <strong>den</strong> Satz qe.<br />
w 1(1/st il mw eingeschoben und ist mit s'il [et etc. <strong>zu</strong> verbin<strong>den</strong>,<br />
nicht etwa, wie nach Be's Interpunktion scheint,<br />
mit dem Vorhergehen<strong>den</strong>. Am klarsten ist H. wo per cc<br />
hinter j€e bist ii mic steht.<br />
P. 48. Vi II, haube setirtJ des krees. Et eil<br />
HT. 1eve,s se (ii.<br />
BA rllpxt und Interpunktion zerstören <strong>den</strong> Sinn voll<br />
ständig; der Satz et eil-qui in jor würde grammatisch ganz<br />
unvermitielt dastehen. Vor allein der Sinn massgebend.<br />
Dass der Kläger Sicherheit für die lives gebe, hat erst dann<br />
Bedeutung, wenn au eine eventuelle Herausgabe derselben<br />
<strong>zu</strong> (lenken ist.. dli. in dein wo der frühere Besitzer ihn<br />
innerhalb Jahresfrist wieder vorladet. (Zur Sache vgl. p.<br />
338, IV ff.'. Man lese also leves, .se cii /ui ievant ... Nach<br />
jor 49. 2 setze mau dann ein Semicolon; was folgt ist die Anordnung,<br />
die in Kraft tritt, wenn der Kläger <strong>den</strong> Prozess<br />
gewinnt.<br />
P. 49 4. llwues qui sont eivers 1€ defulanl.<br />
HT.: sont pci's au (leffuillant.<br />
envers ist ein etwas dunkler Ausdruck, während pci's<br />
unmittelbar einleuchtet. Vgl. p. 45, lT. Puisque Ii sires veut<br />
senionre Ufl yentii /wrne . . . /1 (bit penre dus de .ses 1ionu8 qui<br />
soient per a ccli ... ; ferner p. 47, V: s'ii ne le prent par<br />
juffernent de sec pers; So X113.<br />
I. 49, 1X 9, 1.: bor seigneur. HT.<br />
11. 49, 1X 11 , il poent essonier ... pour aus yentix hornes.<br />
1-lT.: poent envoier. . . pour...<br />
Ein transitives e.ssonier in der Bedeutung „einen Stellvertreter<br />
schicken," die es hier haben müsste, findet sich<br />
weder in <strong>den</strong> Contumes noch bei Godefroy. (essonier autrui<br />
p. 67 1, bedeutet „einen entschuldigen";. envoier giebt einen<br />
guten Sinn und wird noch gestützt durch Z. 13: de ccli qui
22 -<br />
l'envoie. p. 58. XVIII 4: il dcii c1er ou envoier 4 la<br />
XVHT 8, s'il n'/ aloit ne envoioit - 592.<br />
P. 50, X1 1 , 1.: son .eiyneur. HT.<br />
P. 50, X11 2, rar ii .souyei. si comme je ai dt, T.<br />
H.: ii seigneur.<br />
Si comme je ei dii bezieht sich auf p. 45. § II, und da<br />
es dort heisst puisque Ii sires dürfte H vor<strong>zu</strong>ziehen sein.<br />
P. 50, XTII 3, 1,: son ostet H'11.<br />
P. 53 1, . . . sans ju.yement; ‚nai.s cc<br />
HT. S(uO juyernen, et cc est roirs, mais<br />
Der Zusatz von HT ist ansprecheud, weil er der<br />
folgen<strong>den</strong> Ausnahme mehr Nachdruck giebt. tlberltaupi liebt<br />
Beatim. derartige Bekräftigungen, vgl. Schwan, Rom. Studien<br />
IV und 74 XXXIII 2, 309, X1, 352, XV 3 - 365, XVII3<br />
•cest verits 1 91, XXV3.<br />
P. 53, XX1 12, que il sanloit tenir de Ii. B.<br />
ART.: cebit lenir.<br />
Die Unrichtigkeit von B und die Richtigkeit von ART<br />
leuchten ohne Weiteres ein.<br />
1'. 53 XX1, tierce cause si cci.<br />
HT.: cause par co Ii sires West pas tenus a ressaisir son<br />
/?'ttfr Si ed<br />
Die Worte sind ein<strong>zu</strong>führen, vgl. <strong>zu</strong> 129.<br />
P. 54,. qu'il i fast pronoflci.<br />
TI3H.: qul ii fast.<br />
i stände beziehungslos; ii giebt <strong>den</strong> guten Sinn .‚dass<br />
ihm <strong>zu</strong>gesprochen würde etc." Be. beachtete nicht <strong>den</strong> Gebrauch<br />
der Schreiber von 2 nebeneinanderstehen<strong>den</strong> gleichen<br />
Consonanten nur <strong>den</strong> einen <strong>zu</strong> setzen. Er hätte sonst manche<br />
Stelle leicht ändern können.<br />
P. 54, XMl 3, per dette puiS fesoient tant<br />
HT.: et puis fesoient.<br />
Be. musste in seinem Text wenigstens ein Semikolon<br />
hinter delle setzen. Indess ist HT vor<strong>zu</strong>ziehen, da Beaum.<br />
gern syndetisch anknüpft, wie die afr. Prosaiker überhaupt.<br />
Vgl. 100, 16. 59. XXX 4, 79, X 3 und oft.
-<br />
P. 55, XXXIIT 9, quiet en a.utele 'mencle eonrne cl seroit.<br />
ITT.: comme ei! /etoit.<br />
eroit, das hier nicht passt, ist wohl nur aus feroit verlesen,<br />
das in der bekannten Verwendung als verb. vicar. steht.<br />
P. 55, XXXII 11, ii jorns le defwt.<br />
HT.: se defaut.<br />
Wohl wieder verlesen. Ein transitives defaillir findet<br />
sich weder hei Beauni. noch in <strong>den</strong> \Vbb. Für die häufige<br />
reflexive Verwendung vgl. zahlreiche Beispiele bei Godefroy.<br />
P. 57, 1.: es vlies. HT.<br />
P. 57 1 .9, 1.: aurmws mors.<br />
P. 59, envoit piorureur pour (tiigneel.<br />
li.: «leger. T.: al/iquier.<br />
Ein Vort 1queei gieht es nicht; abilner ausrüsten.<br />
ordnen, passt nicht in <strong>den</strong> Sinn, während aleger (Ii bezeichnet<br />
<strong>den</strong> Laut des gutturalen g meist durch einfaches g) alliguier,<br />
anführen, aussagen, speziell <strong>zu</strong>r Entschuldigung, <strong>zu</strong>treffend<br />
ist. Vgl. 327. V11 7, la loique tenure qae il alliguent. 128 ‚<br />
aliiquie ;aiement U. s. £<br />
P. 60, da juyc pol on pas apeler que par dei'a.nt<br />
HrIl : ne puet Ofl apeler que.<br />
HT gehen entschie<strong>den</strong> das Übliche. Ob man <strong>den</strong><br />
Be'schcn Text stehen lassen darf, ist mir sehr zweifelhaft.<br />
Zwar findet sich, wenn auch selten, ne—pas mit einer Beschränkung<br />
der Negation, wie Perle, Zfr. rom. Phil. 11, p. 6<br />
belegt, aber ein pas—que ist nirgends erwähnt.<br />
P. 62. XXX1V 3, que il do,t Ialourer et fere labors.<br />
HT.: doit jorooier et fere<br />
Be's Lesart bietet eine Wederho1ung, die man Beauni.<br />
kaum <strong>zu</strong>trauen darf; man lese deshalb mit HT.
Capitres III.<br />
P. 64 2, Sr,j1(,r . . rfl c4 ‚ei'sme C(!8.<br />
HT. : (('1 )ne,Jme two.<br />
Derselbe Fall wird nicht an zwei Gerichten verhandelt<br />
wer<strong>den</strong>, da ja immer nur eines <strong>zu</strong>ständig ist. tan gicht<br />
<strong>den</strong> richtigen sinn. auch wird das folgende 4 preS dadurch<br />
verständlich. Vgl. Tliaumassire, Notes, p. 377. wo die entsprechende<br />
Stelle aus P. Desfontaines citiert ist, wo cel jO'<br />
mes,,,e steht.<br />
P. 66. X1 2, il ara contremans de nouvet.<br />
H.: ses tyois contre,nans<br />
Beauin.. der sich in <strong>den</strong> juristischen Dingen sehr präc.is<br />
ausdrückt, wird wie H geschrieben haben. Vgl. p. 654:<br />
s'il n'a pris .ses trois ernitremans. Ausserdem liegt ein<br />
gewisser Nachdruck auf trois. insofern die ganze Reihe ohne<br />
Einschränkung von neuem beginnt.<br />
P. 67, XV 1- 7. In H fehlen die 7 ersten Zeilen von<br />
Nu1e-jorne. Die Stelle ist je<strong>den</strong>falls von dem Schreiber von<br />
Ii aus Versehen fortgelassen, nicht etwa in <strong>den</strong> anderen Hss.<br />
interpoliert, da sie durchaus in <strong>den</strong> Zusammenhang gehört.<br />
Es ist <strong>zu</strong>nächst Z. 1-7 die Rede von <strong>den</strong>en, die zwar <strong>zu</strong>m<br />
Termin kommen, aber nicht „dedans hore de miedi" erscheinen,<br />
dann Z. 81 wird im Gegensatz da<strong>zu</strong> von <strong>den</strong>en gesprochen,<br />
die zwar dann sich einstellen, aber hernach fortgehen. -<br />
Für das Verhältnis von H und B zeigt die Stelle, dass trotz<br />
der grossen UJbereinstimmuflg beider B nicht von II copiert<br />
sein kann, sondern es umgekehrt ist, wenn man nicht eine<br />
gemeinsame Vorlage annehmen will.<br />
9
25 -<br />
P. 67, XV11 . Die Stelle erfordert eine genauere Interpunktion.<br />
Be. scheint das qe hinter font als „dass" gefasst<br />
<strong>zu</strong> haben, während es. wie auch T's. „car" zeigt, gleich<br />
„<strong>den</strong>n" ist. Man setze also hinter font ein Semikolon, und<br />
hinter s'eht (p. 68) ein Comma. Der Gedankengang ist:<br />
Manche stellen sich <strong>zu</strong> Mittag ein, gehen aber dann fort;<br />
solche sollen sich in Acht nehmen. <strong>den</strong>n, wenn sie das thun,<br />
fallen sie „en defaute.' p. 682, ist ehieent <strong>zu</strong> lesen, wie richtig<br />
in HT.<br />
P. 68, XVII 8, Et se eil qui et deinwderes a t(l essoine,<br />
que ses ples doit dernourer.<br />
A.: et a tei essoine, sec pies<br />
HT.: Et cii qui est . . . et a tel essoine, se.<br />
B.: et a tel essoine, que son plet.<br />
Es ist nicht recht ein<strong>zu</strong>sehen, warum Be. hier die Lesart.<br />
von 1 aufgab. Das que ist <strong>zu</strong> tilgen, da Beaum. durchweg<br />
in solchen Schlussbestimmungen <strong>den</strong> Indikativ setzt; vgl. <strong>den</strong><br />
Schluss von § 18, 21, 23, 29, 30 ii. s. f. Lässt man qu.e<br />
stehen, ist wenigstens doie demourer oder <strong>den</strong>eure <strong>zu</strong> lesen.<br />
P. 70 9. Hinter 2uerele haben HT noch: et s'll est hons<br />
de pooste, rainende est de soixcw.te sous (ivec /a quereie perdne<br />
(perdre).<br />
Die Worte dürfen nicht fehlen, da Beaurn. sonst immer<br />
die Strafe doppelt angiebt, <strong>zu</strong>erst für <strong>den</strong> gentil horne, dann<br />
für <strong>den</strong> hoine de pooste. vgl. 223, V11, 372, I 4 417, XXII2<br />
und oft.<br />
Capitres IV.<br />
P. 79, le deerraiiu' procuration . . restrait le prem?ei'e<br />
se ele en fait mention.<br />
BHT.: estaint la premire se ele Wen (A n'i) fait pas<br />
(T fehlt) mention. Zunächst ist estaint dem restraint vor<strong>zu</strong>ziehen,<br />
da die erste procurcition durch die folgende nicht<br />
beschränkt, sondern aufgehoben wird. Vgl. p. 792- 4 : Le
- -<br />
'ertus de lc proeu.'((fiot lure tnt . s'il ne le rtpele par cerlain<br />
nuindement.. 84: ic piocitition d.are laut. que il cnvoiroit<br />
'utre proeurear. ti-!, XXVII 9: ii de'rrains procureres boute 1€<br />
premieres Jwrs. - Dass Be. gegen die gesamte 'Überlieferung<br />
.‚ne" tilgt ist ohne Gnrnd. Der Sinn ist tadellos die neue<br />
Vollmacht hebt di. alte auf, wenn sie dise1be nicht be-<br />
sonders erwähnt.<br />
P. 79, XI1, i'c e.loit generu 1 1e tou.te tu querele perdre<br />
1)1' gaaegner rii<br />
H.: (/eneral de tou.te la. 7uerele et ucait vertu en soi de,<br />
t.oute ii querele perdi'e ou gaaignier.<br />
Ei's Lesart ist die wahrscheinlichere, weil die Wendung<br />
procuratiou general de taute tu qioreie für sieh allein sich<br />
findet 79, X11 4. XIT 1 . Auch '1' fasst die Stelle mi Sinne<br />
von H auf, wie das Comma zeigt, was er zwischen querele<br />
und perdre setzt. Vermutlich hatten die Schreiber von A<br />
und B eine Lesart wie H vor sich und sprangen vom ersten<br />
quereie auf das zweite ül».r. ein sehr häufiger Fehler in <strong>den</strong> lIss.<br />
P. 80, XV, 1.: au oder au capitre fiT.<br />
P. 81, XVI1I,. se uns ne le desdit.<br />
HP.: lee (lesdit.<br />
1€ giebt zwar einen Sinn, doch ist les vor<strong>zu</strong>ziehen<br />
weil es hier auf Zulassung oder Abweisung der betreffen<strong>den</strong><br />
Personen ankommt. lee bezogen auf eil.<br />
P. 82. 4ff. Die Stelle de taute la querete - aiestre et<br />
fehlt in A (nach Be.), T, H.<br />
Es wän wichtig <strong>zu</strong> wissen woher Be. die Worte hat,<br />
vermutlich aus B. dem freilich <strong>zu</strong> widersprechen scheint.<br />
dass T sie nicht aufgenommen hat. ATH haben hier eine<br />
offenbare Lücke, deren Ausfüllung für das Abhängigkeits-<br />
Verhältnis der Hss. von Wichtigkeit ist. Wenn die Stelle<br />
von Be. selber stammte, würde er dies doch angegeben haben,<br />
wo er eine Note <strong>zu</strong> der Stelle hat; wenn die Worte aus L<br />
stammten, wäre dies ein neuer Beweis für <strong>den</strong> Wert dieser H*<br />
P. 52. XXI 3, 1.: .«taire soujfisa)it HP.<br />
P. 83 9 4, 1.: aucun cas se,nblable.<br />
P. 54, XX VI ‚ procureres . . . cc taist oucodese procaratian
9 -<br />
HE1.: taist ou. eoile<br />
Bei dem bekannteii afr. Gebrauch, zwei Synonyma <strong>zu</strong>sam<br />
men<strong>zu</strong>stelleii ist HT ansprechender; „seine Vollmacht<br />
verschweigt oder verbirgt."<br />
P. 87, XXXII 4e ei iusi ne pot on ps rc.spondre.<br />
BHT.: ne doit on pas.<br />
doit passt besser in <strong>den</strong> Zusammenhang, wo lauter Vorschriften<br />
gegeben sind, die alle mit devoir gebildet wer<strong>den</strong><br />
vgl. Z. 9, 11, 12 etc., und schliesst sich besser an ii West<br />
pas inesticrs an (Z. 3).<br />
P. 88, XX.XV 2, 1.: dure taut 111'.<br />
P. 89, XXXVJ, tciu.tes les fois que tel establis sont fet,<br />
il (lorrent aporler en coir le procuration par le quele il 1S p0t<br />
esiahlir, ei proearation du procureur qui le souseslablit.<br />
BT.: len les puet souses!ab'ir H., establir.<br />
HT.: qui les soustestab/it.<br />
Für tel (stabil sont fet möchte ich lesen „(ei sou.sestabli,"<br />
da das „tel" doch auf „cix apele on sousestablis" des vorigen<br />
Satzes deutet; vgl. Z. 7 eil qui dc ceste maniere sont sousestab!i.<br />
Das „il" Z. 5 steht ganz unvermittelt da, <strong>den</strong>n dem Sinne<br />
nach müsste es sich auf <strong>den</strong> ersten procuieur beziehen, was<br />
aber grammatisch wegen des weiten Abstandes von Z. 2 und<br />
auch wegen des folgen<strong>den</strong> „procureur qui le sousestabli," das<br />
damit i<strong>den</strong>tisch sein würde, unmöglich ist. Hr1ls allgemeines<br />
en les puet establir (sousestablii) ist deshalb vor<strong>zu</strong>ziehen. BT<br />
sousest(il)lir giebt <strong>den</strong> t. t. noch genauer wieder.<br />
Capitres V.<br />
P. 90, 111 1, 1.: par statt pas H. T.<br />
P. 91, 1, puisque cc West en se degaute.<br />
cc West deffaute. r[1.: par la sieue deffaute qu'il le lesse.<br />
en se (le/faute ist eine etwas ungewöhnliche Ausdrucksweise;<br />
am besten passt T, dessen Zusatz auch kaum <strong>zu</strong> eiitbehren<br />
ist. Vgl. 9419.
- 28 -<br />
P. 91, V, Zwischen de ses sou.gs und on por aucunne<br />
haben HT noch: ((5 ques il est teuas ä aidier, ou por sor<br />
seigneur on por aueune religion pauvrc.<br />
Das fehlende Stück ist sicher von dein kürzen<strong>den</strong><br />
Schreiber von A ausgelassen. Das „us yues il et temu<br />
ei uidier ist ganz dein mitleidigen und menschenfreundlichen<br />
Sinne Beaum. entsprechend vgl. Bd. II. 326, IV. Wie sehr<br />
er ferner. wie das bei einem guten Juristen natürlich ist,<br />
liebt seine Auszählungen bis ins Einzelne aus<strong>zu</strong>führen und nichts<br />
aus<strong>zu</strong>lassen, da<strong>zu</strong> vgl. 78, 1X 9 , 95. XiV 1 . 96, XIX20,<br />
99, Iii, 12), XXXII9.<br />
P. 92, V11 1, L: 1wr autrui HT.<br />
P. 92, V11 12, doit dire ta.ntost. 'f<br />
H.: dire ou faire dire.<br />
Diese Wiederholun g des Verbs mit faire ist formelhaft<br />
In<br />
vgl. oben Z. 8; 331 7 ; 412. 1V3.<br />
P. 92, V1T1; so il ii pleist on i le partie qui piede.<br />
HT.: ou se il p!aist ä. la partie.<br />
Derartige \Viedeiholungen liegen in Beaum.'s bisweilen<br />
etwas breiten Styl so (lass vielleicht mit FIT <strong>zu</strong> lesen ist.<br />
P. 93, X1 3, que ' il compregnent tuit lor fait au ma.ins de<br />
paroles.<br />
H.: (e cornpregnent taut au m. d. p.<br />
T.: il compregnent tout leur fet au<br />
tout und tuit kommen zwar als nom. p1. in allen Hss.<br />
gemischt gebraucht vor; es handelt sich hier aber gar nicht<br />
um <strong>den</strong> nom. 1>1., der einen schiefen Sinn geben würde,<br />
sondern es ist tönt (acc. sg.) <strong>zu</strong> lesen, praedicativ <strong>zu</strong> fet<br />
gesetzt, indem Beaum. sagen will, die Angelegenheit in ihrer<br />
ganzen Ausdehnung soll möglichst kurz <strong>zu</strong>sammengefasst<br />
wer<strong>den</strong>, ebenso wie es Z. 5 heisst: quc la querele 8oit bien<br />
toute comprise, 14 drückt diesen Sinn noch deutlicher durch<br />
die Stellung von tönt nach dein ans. Vgl. 104: tout<br />
1€ fet conh.<br />
P. 93, X1 11, Ii juge pregue . . . les paroles.<br />
HT.: qui las a ü. (fehlt 1) receroir
29<br />
Für <strong>den</strong> Zusatz spricht Z. 8 und Beaurn. 's Styl. Vgl<br />
auch 125, H4.<br />
P. 95, XIV8, ileporqant<br />
il doit fere reque8tes.<br />
HT: il puet.<br />
Letzteres ist dasjenige, was man dein Sinne nach erwaltet;<br />
es handelt sich hier nur uni Möglichkeiten.<br />
P. 96. XlX, et II mc couriouce et fef<br />
(T et il) tu »me co.rrnt et<br />
eoi-roce passt nicht recht in <strong>den</strong> Zusammenhang; man<br />
erwartet vielmehr etwas von der ehose de il /euc!c ne cc doll<br />
mrllcr <strong>zu</strong> hören. wie es in HT geschieht. Der Ädvocat stört<br />
<strong>den</strong> Richter in der an gefangenen Rede. oourrouce konnte<br />
leicht aus corroot verlesen wer<strong>den</strong>, <strong>zu</strong>mal wegen des folgen<strong>den</strong><br />
fet l'teuc.<br />
P. 96, XIX 1 ‚ statt pur e ter 1.: pac aler HT.<br />
Capitres VI.<br />
P. 99. II, d'etuges, !es autrc. de,<br />
HT.: d rtaqes, fes autrec deproprieU d'iretaye, ?'es aatre.<br />
Die Worte dürfen nicht fehlen, wie das folgende zeigt.<br />
11 9 sagt Beaum. c/ ect bon que iws diconc . . . ca zweent demande<br />
dot ectre fete - .<br />
de CacCUIIUe de ce chocec. Er geht dann in<br />
je einem Paragraphen die einzelnen Punkte durch. so p. 100<br />
IV die Klage wegen satz/ne 'l'iretaje (vgl. Z. 1 ---.) 101, V<br />
die wegen Propriete d'eritaqe, also wie HT es angehen. A ist<br />
wieder, wie gewöhnlich bei Aufzählungen, ungenau.<br />
P. 100. 111 1, ks doit nommer, cc ce ne seid grosses cItoe.<br />
- wr e ce<br />
Re's. Text giebt gerade <strong>den</strong> verkehrten Sitrn, indem es<br />
sich hier darum handelt, dass in der Klage (liC Objecte<br />
einzeln aufgeftilirt wer<strong>den</strong>, wenn cie grösseren Umfang haben<br />
und in wenig Teile zerfallen, während später ausgeführt<br />
wird, wann sie <strong>zu</strong>sammengefasst wer<strong>den</strong> dürfen.
- 30<br />
P. 1 0r. 111 , 0, 1.: bat HI, statt fuji.<br />
1'. 1( 1 5. XI1, qui a fet tei iiiIfrli'( O? fclf tJ'a!fO?/. T.<br />
TL: murdre ca teil iarrerin oa<br />
H hat ausser <strong>den</strong> angeführten Verbrechen, die cus d<br />
erime sind, noch iarrecin. Daf(ir, dass dies mit<strong>zu</strong>lesen ist,<br />
spricht t 09, X\1 6, wo il /isl auCun lcrrecin parallel mit<br />
(.Jcist aucun gestellt ist, ebenfalls als cas de (rune (Z. 1)<br />
ferner XVI I, „trason au iarrecin", 11 2, XV111 10 : de cliaw,<br />
embie on d'omeride. Die Genauigkeit der Aufzählungen ist<br />
schon <strong>zu</strong> 91, V8 erwähnt.<br />
P. 106. 1, (u. 76. 5) cloit aler. HT aicr avant.<br />
Letzteres der durchgehende jutistische Ausdruck vgl.<br />
68: 79. X1 9. 132, XVII 7 und oft.<br />
P. 106, XTV 1 , 1.: cl qui pfaide (H) ne Jet (ITT).<br />
P. 107 20. aucuns 1cr debat. I-ITB le dehafe.<br />
T coristruiert debafre nur mit dem Aceusativ, sei es der<br />
Person oder der Sache; A ebenso ausser dieser einen Stelle,<br />
H gleichfalls mit der einen Ausnahme 290, XIX 4, 1cr statt lee),<br />
auch Uodefroy giebt nur Belege mit dein Aceus., Sa dass<br />
dieser wohl ein<strong>zu</strong>führen ist.<br />
P. 109 5, et qu'il 1cr demandcnt ... et metre ca escrit.<br />
HT.: ei qui 1cr . . . ei ;netent.<br />
Es gehört <strong>zu</strong>m Amte der audileure die Zeugen <strong>zu</strong> verhören<br />
(129, 8), <strong>zu</strong> fragen (129. \7) und Protokoll <strong>zu</strong> führen<br />
1 29, 9), wonach sich FIT empfiehlt. Be's metre ist unsinnig.<br />
P. 109,o. Setze ein Comma hinter fet.<br />
P. 1i9, XVI 4, se fesrnoing sont apeld contre mci<br />
ATH. sont aflen.<br />
amener tesrnoins ist vor<strong>zu</strong>ziehen, da dies der übliche<br />
terminus ist. Vgl. 109 4. 8, 118, XXX 10, Bd. II, 131, VII 10 und oft.<br />
P. 110 1 2, de porter de cest tesnoignage.<br />
deperter ist in einem Wort <strong>zu</strong> schreiben, wie Z. 7, wo<br />
es in gleicher Bedeutung steht. soi deporter de, deporter de,<br />
sich von etwas freimachen. es aufgeben.<br />
P. 110 7, ne non schliesse in Commata ein.<br />
P. 119. XV111 28, lieve, si comme nous avons dit dessus,
HT.: si - dessus fehlt.<br />
31<br />
Mit Recht, da noch garnicht davon die Rede gewesen<br />
ist, (lass die plet d'iretage vor dein Lehnsherrn<br />
verhandelt wer<strong>den</strong> müssen. Schon in der an die Spitze des<br />
Paragraphen gestellten Disposition liegt es, dass von <strong>den</strong><br />
piel d'iretuqe als etwas Neuem gesprochen wird. Die Worte<br />
-- dessus sind von dein<br />
dem Schreiber von A offenbar aus dem<br />
Anfang des folgen<strong>den</strong> Paragraphen mit herübergezogen, wo<br />
sie richtig angebracht sind, <strong>den</strong>n der damit eingeleitete 3edanke<br />
ist bereits S XVH 1 ffl ausgesprochen,<br />
P. 112, XXVII1, 1.: on statt 011 HT.<br />
P. 1 1 3 3. 1.: es cas H'f.<br />
P. 113. XIX 3, a#'ssi s'on esi acss.<br />
Zu grösserer Deutlichkeit ist nach wiss, ein Comma <strong>zu</strong><br />
setzen, indem dieses das Cori'elat <strong>zu</strong> si comme ist, nicht etwa<br />
mit dein folgen<strong>den</strong> se <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>nehmen ist.<br />
P. 114, XX 11 3, Vor ei de toutes autres Amandes ist statt<br />
des Seiiiiculon ein (,'Omina <strong>zu</strong> setzen (wie auch T hat), <strong>den</strong>n<br />
die Worte sind noch abhängig von ‚‚doit on auoir jor de conseil».<br />
Was bei Be. hinter (leni Semieolon steht ist ein Satz ohne<br />
Prädikat.<br />
P. 115, XXIV12 ni se les prarnesses.<br />
HT. : nPjs se<br />
ni gicht keinen Sinn. Es ist klar, dass nis oder im<br />
Dialekt von 1 nis <strong>zu</strong> lesen ist. (237, XXIII 8). Der Schreiber<br />
schrieb hier wieder nur einen dci' bei<strong>den</strong> gleichen Consonanten.<br />
P. 116. XXV 7, c':r s'on ni troeve cperte fricherie.<br />
T.: se /'on i irouve.<br />
In der Form wie die S t elle bei Be. steht, ist je<strong>den</strong>falls<br />
n' <strong>zu</strong> streichen und mit T <strong>zu</strong> lesen ‚ da doch der Sinn ist,<br />
wenn offenbarer Betrug vorliegt, ist die 1.' l)ereiflkflnft nicht <strong>zu</strong><br />
halten. H ändert stark; er hat die Worte ce ne fait (Z. 8) -.<br />
ou de /arat (Z. 10) ausgelassen und liest rar se /en n'i irueve<br />
aperte tric/.erie ne trop graut decevance, ii inarclejez [etJ 1ev<br />
convene'nces font tenir. ' .‚ eine Lesart, die zwar einen Sinn<br />
gicht, aber nicht so gut ist wie TB. Dass, wenn alles in
-- -<br />
Ordnung ist, die Abmachung gültig ist, war selbstverständlich;<br />
hier mussten aber durchaus zwei Möglichkeiten angeführt<br />
wer<strong>den</strong> (- doit 'reyardcr ä la manire du fet), wie es in rii<br />
er Fall ist. Vermutlich hatte der vorsichtige Schreiber<br />
von H eine Vorlage mit dem fehlerhaften ni und suchte<br />
durch die ausgelassenen Worte einen Sinn <strong>zu</strong> erzielen.<br />
P. 117, XXVIII . . fc're certaine flemuHde en UUCUfl ca,<br />
il eonvient hien en aucun cas<br />
HT. : en aucim cas fehlt.<br />
Das ungeschickte zweimalige Vorkommen von en uucen<br />
eas in so kurzer Entfernung ist je<strong>den</strong>falls Schuld des Schreibers<br />
von A; man tilge daher mit HT das erste.<br />
P. 117, XXVIII 3. Hinter reson setze statt des Semic.olon<br />
in Comma; et je fes gehört noch in <strong>den</strong> ('unditionalsatz.<br />
P. 11813- ii hoir ne 4oiit a responclre.<br />
ne Soff tenu a resondre.<br />
Der Sinn verlangt letzteres; ersteres würde bedeuten:<br />
<strong>den</strong> Erben ist nicht <strong>zu</strong> antworten.<br />
P. 1 20, XXX1I, hectage. terres.<br />
HT.: herifuge, si co,nn ' e terres.<br />
Letzteres vor<strong>zu</strong>ziehen, da Beaum. seine Beispiele<br />
gewöhnlich durch „si cwnme' einleitet, vgl. Z. 5, 15, V14<br />
147 k . 387. XVTII 1. 339 5 etc. Wein inau es nicht einführt,<br />
muss nach /ieritage ein Colon stehen, weil das Folgende die<br />
unter diesen Begriff fallen<strong>den</strong> Dinge enthält.<br />
P. 120, XXXIII. 1, 1.: les seqneurs HT.<br />
P. 12(). XXXIII . ‚ desnandes qul sont reales doivent estre.<br />
HT.: reeles et ccfrs qUi senf jneiles doivent.<br />
et - melle'es darf nicht fehlen, <strong>den</strong>n Z. 3 ist gesagt nur<br />
die demandes personix gehören unter die Gerichtsbarkeit des<br />
Lehnsherrn, in dessen Gebiet der Angeklagte wohnt; für<br />
das andere Verfahren bleiben aber nach der Einteilung in<br />
§ XXXII1 - die demandes reiles und me/1es übrig.<br />
P. 121 33. 1.: les qaies ET.<br />
14
Capitres VII.<br />
P. 122, 11 3, tontes resons descen<strong>den</strong>t de deus cozes.<br />
T.: de ces 11 c/zoses. AI-L: sor l'ane des deus eh.<br />
AH sind vor<strong>zu</strong>ziehen, da nicht die Motive, sondern die<br />
Resultate der Verteidigungsgründe angegeben wer<strong>den</strong> sollen.<br />
wie auch p. 123- 3 zeigt: (es resons jUt deseen<strong>den</strong>t l'aulre fin.<br />
P. 124. 11 , pas und pur sind <strong>zu</strong> vertauschen.<br />
P. 125, V, resons . . . ont puis &ien (in puis, ci<br />
fl.: (in, si. T.: (er liu, si.<br />
Das zweimalige puis bei Be. u. B. ist wohl iiui' ein<br />
Schreibfehler. Am ansprechendsten ist p<br />
125, 1.: 'Ilivres. desgl. 126,3. - 137.. - 194 1, LII 1 5. 20922<br />
u, s t'.<br />
P. 126 2. Die Worte •‚disoit mais ä ii erklärt Be. Anm.<br />
1 falsch mit pour ja1nais d lui". Jlais bedeutet in der<br />
Wendun g : „vielmehr, plut6t" (vgl. Oodefroy), also heisst unsere<br />
Stelle: ..mein Gegner sagt: vielmehr ihm' 4 vgl. 139. XXXIII9<br />
quens dist mais li.<br />
P. 128, X1 3. Statt reeourer, das es nicht giebt, lies<br />
recovrer (ATH recouvrer).<br />
P. 129, X111 1 . 3 . HP haben statt eonnissanre: rceognoissance,<br />
das hier vielleicht wegen des im selben Satze vorkommen<strong>den</strong><br />
a reconnul vor<strong>zu</strong>ziehen ist. Freilich wer<strong>den</strong> beide Worte<br />
sonst ohne je<strong>den</strong> Unterschied gebraucht.<br />
P. 130, qui servent fors.<br />
H.: ne cervent fors. r11. ne—mais,<br />
Die Negation ist nicht <strong>zu</strong> entbehren.<br />
P. 130, de gradu in gradum.<br />
I{T.: de degr4 en deyr.
34<br />
Es ist sehr unwahrscheinlich ‚ dass Beaum. <strong>den</strong><br />
lateinischen Ausdruck gebraucht habe, <strong>den</strong> er ängstlich vermeidet<br />
ebenso wie die juristischen französisierten Termini<br />
aus dem Lateinischen. Er ist vielmehr stets darauf bedacht,<br />
<strong>den</strong> Laien <strong>zu</strong> helfen, die \Vorte der „clercs" <strong>zu</strong> verstehen,<br />
vgl. die Definitionen von sapience 17, II, libele 58, 1, überhaupt<br />
diesen Paragraphen. - de deyr en deqrt auch in A<br />
143, TV 5, - Der Schreiber wollte an unserer Stelle vermutlich<br />
seine juristische Weisheit anbringen.<br />
P, 13 1 e XVI 1 2,<br />
prouee que sen peres n'ust onqucs hii'etaye.<br />
H.: quesi ku!, il est<br />
que sen pere ot hiretage. (Be. giebt fälschlich seine<br />
Lesart als aus T genommen an.)<br />
A. que si ot.<br />
Bs. scheint hier eonjiciert <strong>zu</strong> haben, aber unglücklich,<br />
inLIelil er <strong>den</strong> Satz durchaus missverstan<strong>den</strong> hat. seine Hs.<br />
A enthielt das Richtige. Der Kläger, dli. hier derjenige,<br />
welcher das Erbteil, das thatsächhich ihm nicht <strong>zu</strong>kommt,<br />
beansprucht (Z. 4. 5.), wird, wenn letzteres bekannt ist 5)<br />
abgewiesen, wenn er nicht beweist, dass das Eibe doch (s<br />
da ist. Be's. Fassung steht in direktem Widerspruch <strong>zu</strong><br />
Z. 4 fl. 01) mit AH oder T <strong>zu</strong> lesen ist, ist nicht <strong>zu</strong> ent-<br />
schei<strong>den</strong>.<br />
1. 133, \ 14 . j .O' )OO CU1(yL iHe tm/'e T.<br />
II. inaris de Ciretay.<br />
B.: de irUs sa Lfle?'C,<br />
XIX, 6, 1). 12 construieren rnwie,, ausstatten, mit de.<br />
so dass man mit H lesen vir3. Ein düppehrer \ ensal iv<br />
würde sich grammatisch<br />
P. 134, hoirs. je 1.<br />
J<br />
Wenn man keinen Aiau1Li LiLI1111 \\<br />
Interpunktion des immerhin etwas atiftälligen Satzes <strong>zu</strong><br />
ändern. Ich möchte hinter hoirs Z. 8 ein Comma setzen,<br />
indem ich die bei<strong>den</strong> durch ‚.se" eingeleiteten Sätze (Z. 3. 6)<br />
als indireete Fraesiitze abhängic von je di autlasse ‚ womit
- J.) -<br />
der Hauptsatz des p. 133 XX 4 beginnen<strong>den</strong> Satzgefüges eingeleitet<br />
wird. Für absolut hingestellte Bedin gungssätze wieZ. 5:<br />
se il mc seri soj/rt, die <strong>den</strong> Sinn eines Fragesatzes haben<br />
wür<strong>den</strong>. sera mc II so//'ert,? habe ich in Beaurn. Werken<br />
keine Beispiele fin<strong>den</strong> können.<br />
P. 134, XXII 7, respont tel cheral. HT.: sire, tel cheval.<br />
Beaum. hält Sonst darauf, dass der Richter bei <strong>den</strong> Verhandlungen<br />
mit Sires angeredet wird, so vgl. 104. Xl. 101.<br />
so dass man hier mit HT lesen wird.<br />
P. 136, XXXVI 3, ne on le doii pas fere.<br />
Die Worte fin<strong>den</strong> sich nur in A und sind vermutlich<br />
von dessen Schreiber <strong>zu</strong>gefügt, <strong>den</strong>n Beaum. würde kaum <strong>den</strong><br />
trivialen Gedanken, dass man nichts <strong>zu</strong> eigenem Scha<strong>den</strong> vor<br />
Gericht bringen soll, besonders ausgedrückt haben, während<br />
der Schreiber noch für nötig hielt, dies ein<strong>zu</strong>schärfen.<br />
Capitres VIII.<br />
P. 139 17 Pan et joitr. HT.: Can et le jour.<br />
HT das Richtige, <strong>den</strong>n l'an et le joz&r ist formelhaft<br />
vgl. 29 33 9 XX, 2652 2 343. X 3 und oft.<br />
P. 140, X1 1 , 5, dix Ihres. - paier les dix liv-res.<br />
HT .a livres. —paier les diz. L livres (T dites).<br />
Über die Zahl wäre schwerlich etwas bestimmtes aus<strong>zu</strong>sagen,<br />
wenn nicht die Vermutung nahe läge, dass das U1<br />
in A (Be) durch „les d .C. livres aus Z. 5 hervorgerufen<br />
wäre, wo ein flüchtiger Schreiber diz als Zahlwort auffasste.
Capitres IX.<br />
P. 147 1 , empecemens de lor communs.<br />
B.: de de1ae»tent de volo,co,,inu#ne.<br />
T. de leur quewUn. 11.: de Im COI!InUn5.<br />
Be., B, T geben keinen guten Sinn, Sinn; die beste Lesart<br />
hat H. (nur lese man Iius oder eoiiunun), vgl. Z. 11: doit<br />
rmet,e 'e liu en . son iiroit e.ta(; Z. 3: qui sonf ca coiuwu.ns<br />
/ix. Die Lesart lor wird dadurch entstan<strong>den</strong> sein, dass<br />
ein Schreiber statt liu iei las, und weil ihm dies unverständlich<br />
war, lor daraus machte.<br />
Capitres X.<br />
1 1. iso. 1.: ii juici resons sont tiex HT.<br />
P. 151, IV, .eUe du s«i, ccli (/Ui est<br />
HT.: sei1 ü celi.<br />
Das Comma bei Be. ist <strong>zu</strong> tilgen und ein solches hinter<br />
(tjornes <strong>zu</strong> setzen. HT i jtit reli machen schon wahrscheinlich<br />
dass der Sinn ist: gesiegelt mit dem Siegel des<br />
Vorgela<strong>den</strong>en, wie sich auch sachlich zeigen lässt. Es<br />
kommt darauf an, von wem die Urkunde ausgestellt ist, so<br />
hier von dein<br />
selber. p. l5, V vom König,<br />
Graten oder bailli, vgl. Bd. II, p. 48, XVJII 1 . Trois nwnieres<br />
de letIres out: le preniere calre yentix /‚ouJe.s de lor .eaus<br />
je seco ade . . . par devcznt lor sejneurs . . ou pur derant le ouverain<br />
etc. das. p. 39, ll: cioit ii juge.s deinauder s'U bai!/a cos<br />
leitres seUes de son seil. \Venn auch Be's. Lesart eineii Sinr.<br />
gicht, machen doch ITT, die angeführten Stellen und der<br />
bessere StyI die vorgeschlagene Interpunktion annehmbarer.<br />
P- 151, Be. musste respoudre ‚ quauque schiieiben ‚ doch<br />
ist besser mit H respondre 5 quanpii' <strong>zu</strong> lesen.
Capitres XI.<br />
fi 1 5. 1, Bonne choe «st HT. : seroji,<br />
Das fol gende „que eil se meiissent" macht <strong>den</strong> Conditional<br />
im Hauptsatze wahrscheinlich ‚ auch soll hervorgehoben<br />
wer<strong>den</strong>, dass die Verhitltnisse nicht so sind, wie Heaum.<br />
wünscht, weshalb er gerade davon spricht. (159, 2 par ce<br />
traiterons nos).<br />
P. 159 4. ii ?milf*ur ne ii facent.<br />
1-lT.: ne lor fricent.<br />
„ii, dass sich nur auf sainte eyiise beziehen könnte<br />
ist unbrauchbar, weil hier gerade von dem persönlichen<br />
Eigentum der Geistlichen im Gegensatz <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Kirchen-<br />
gütern die Rede ist (2-3: lor i'iens ternpo)-e4. Man lese<br />
also lor, bezüglich auf eiwts qu ont les biens ; vgl. auch 1 5<br />
gui lor me//ont.<br />
P. 159, V., 1.: piest, (Comnia).<br />
P. 1-59, V 8. 1.: doivent. 9. donnent. 11. prenderont.<br />
P. 160, V1 9. qu'ii te feissent as.aure'e.<br />
11.: assodre. ussoudre. B.: assorre.<br />
Bes. assaure ist ein unmögliches Wort, vermutlich<br />
nur aus einem handschriftlichen aSsaUrre verlesen.<br />
P. 160, VII8, comme dii est.<br />
HT. : dii est en ce ehapifre ‚nesmes.<br />
Man wird mit HT lesen ‚ weil Beaum. gewöhnlich so<br />
<strong>zu</strong>rückweist; vol. 185 9. 1.s9, XX1 16 etc. Die betreffende<br />
Stelle steht (a1). XI, p. 159,,.<br />
P. 161, X 7, 1. as execuiteurs. 1111.<br />
P. 162, X11 11 if., en le conU de Biavs, qui est soie.<br />
H.: en le conh de Bio uvais, non pus pur la raison de<br />
i'evesque, enez por le conM de Bianvus, gui est siue.<br />
T.: en 1'evesqu de Biaurais, weiter wie II.
- 38 -<br />
Die Auslassung in A stammt wohl wieder daher, dass<br />
er Schreiber von dem ersten Bicwvais auf das zweite übersprang.<br />
Für die Echtheit der Worte in HT spricht ferner,<br />
dass durch sie das, was Beaum. sagen will, viel deutlicher<br />
wird. Er ist an der Stelle sehr ausführlich weil er demonstrieren<br />
will, was 163 5 ausgesprochen ist: „tou(e laie uridiions<br />
du roiaume est tenue du Roy en fief. . oder l6'23:<br />
oute coze gui est tcnue comme justice laie, d.oit avoir resort de<br />
seigneur lai. Für <strong>den</strong> speciellen Fall des Bischof von Beauvais<br />
hat dieser nun die Gerechtsame für die Orte der Grafschaft<br />
Beauvais Z. 11), aber nicht, weil er Bischof ist, sondern als<br />
weltlicher Herr (confe) der Grafschaft B. Die Worte sind<br />
also für das Verständnis sehr wichtig. -- Ob man mii T<br />
l'evesqui de B. oder mit H le con( de B. lesen will, bleibt<br />
sachlich gleich, <strong>den</strong>n das Bistum von I3eauvais verlieh dem<br />
Inhaber „la qualiN de cone et de paire" (nach dein Dietionnaire<br />
gntral de Biographie et d'Histoire von Dzobiy und Bachelet.<br />
Paris 1876). Es ist indess besser mit H co)ili <strong>zu</strong> lesen,<br />
weil es Beaum. hier gerade auf Hervorhebung der weltlichen<br />
Seite der in der Person des Bischofs vereinigten Wür<strong>den</strong><br />
ankommt.<br />
P. 163, X111 5, doit eis tnefls estre amoneste's de sainte Eglise.<br />
HT.: eil gui ineffet.<br />
amonester wird allerdings auch mit dem Acdussativ der<br />
Sache construiert, wie Tobler, Verm. Beiträge 181 Anm. 1<br />
belegt. Doch ist besser mit HT <strong>zu</strong> lesen, wegen des folgen<strong>den</strong><br />
„et s'il n'obest ü l'a,,wnnission. Meffuit bedeutet auch „einer<br />
der Böses gethan hat," (Beiträge 123), doch braucht Beaum..<br />
bei dein Wort oft genug vorkommt, nur maifeti 1/<br />
die Umschreibung cii gui neffet (p. 18, 1V 4 ; 411 6 ; 44<br />
P. 165, 27 VII 1, ne •qarantist pas.<br />
ne garantist pas celi gui en est coupables.<br />
Letzteres vor<strong>zu</strong>ziehen, da, wie <strong>zu</strong> 12 9 gezeigt, Beanni,<br />
die formelhaften Wiederholungen hei Anfzihlungen liebt. Vgl.<br />
§ XV, XVI etc.<br />
P. 165, XVII 2, s Cst (ii. 1I'uis 1 /ms.<br />
HT. : et dts ei1teurs.
F" — ^^9 --<br />
Be. musste d'essiji'wrg schreiben. Ein Wort dessilleur<br />
ist nicht belegt. Vgl. auch 166, XX1 24, essilfewrs de biens.<br />
P. 165 l, XVJH4, por caseun trois cas une reson.<br />
1-lT.: per cascuz CaS une raison,<br />
Be's. Lesart ist unmöglich; entweder liest man mit HP<br />
oder ('hascun des t,'oi.s cas.<br />
P. 167. XXIV 3, basiert ne portent riens.<br />
HT.: n' ein perlen!.<br />
emporter ist der t. t. bei Erbschaften. Vgl. 282. X7<br />
184 21 ; 219, XV11 11 und oft.<br />
P. 167, XXV 5, 1.: delaisse rr - viegne.<br />
P. 167. XXV 6, 1.: n' ohi-!issent. 1-1.<br />
P. 167, XXV 12, 1.: usolt. H.<br />
P. 1 68 24, qui en oe,'ront. HT.: oueerent.<br />
Das Futur giebt keinen rechten Sinn; das Praesens ist<br />
das natürliche „Gott duldet es wegen des schwachen<br />
Glaubens, <strong>den</strong> die haben, welche damit <strong>zu</strong> Werke gehen."<br />
P. 169 4 . 1.: clirestiennes, HT<br />
P. 1 70, XXXII1 3, 1.: arrieres fiez. H.<br />
P. 172, XXXIX 7, je ne doj pas lessier que je ne ii lai.'se<br />
se droite disme loialme,t, T<br />
H.: 7ue je ne Ii paie.<br />
1-['s. Lesart vermeidet die Wiederholung und giebt praeziserert<br />
Sinn.<br />
P. 173, XLIH 3, s'ü it'est ainsi. HTA.: B'il est.<br />
Be. hat hier ohne Grund ein „ne" <strong>zu</strong>gefügt, das <strong>den</strong><br />
Sinn verkehrt, oder mindestens eine Gedankenkren<strong>zu</strong>ng voraussetzt,<br />
die, wo 3 Hss. das korrekte haben, nicht gut bei<br />
Beaum. an<strong>zu</strong>nehmen ist, Der Sinn ist: Es geziemt sich<br />
nicht, dass ein Kleriker gestreifte Kleider trage und ohne<br />
Tonsur gehe. Trotzdem wenn es so ist, dli. er solche Kleider<br />
trägt etc., verliert er seine Vorrechte als Geistlicher nicht.<br />
P. 174, XLIV 20, poi' cc que justice, si est.<br />
Das Comma ist <strong>zu</strong> tilgen; es würde sonst Subject und<br />
Praedikat. desselben Satzes trennen. - Niemand dürfte das<br />
wollen, da die Justiz gemeinsamer Vorteil aller ist.
- 40 -<br />
P. 177, XLVIII 2, d'uji ceval, Ii lais.<br />
HT.: ei ii lais.<br />
Be. musste bei seiner Lesart einen Punkt oder ein<br />
Semicolon nach ievai setzen. Besser sind IIT mit et ii lais,<br />
wegen Beainn. Vorliebe für syndetische Anknüpfung. VgL <strong>zu</strong><br />
p. 54. XXII3.<br />
P. 177, XLVIIT 22, demundast . . . ou vms ou convenences.<br />
H. vms ou autre chose.<br />
dernander convenencc ist ein etwas gezwungener Ausdruck,<br />
-auch erwartet man etwas Zusammenfassendes ? Allgemeines.<br />
wie es H gicht.<br />
Capitres XII.<br />
P. 18 ii inueble ne pooient souf/ire.<br />
HT. pucent.<br />
Der Zusammen hang verlangt durchaus ein Praesens<br />
(pue(int); vgl. au(AI das ganz parallel damit stehende poent<br />
in Z. 7.<br />
P. 181, se ii torfis ei !es dettes ne sont si 9rant quc<br />
tuit y qflore.<br />
HT.: que bat y qucure.<br />
Ein Plural tuit, <strong>zu</strong> dem überdies das Verb <strong>zu</strong> ändern<br />
wäre, ist dem Sinne nach unmöglich, insofern er, grammatisch<br />
auf torfais ei dettes, richtiger nur auf ersteres bezogen, In mit<br />
dem Verb y „eure l itt] nicht <strong>zu</strong>sammengestellt wer<strong>den</strong> kann,<br />
<strong>den</strong>n dieses bedeutet: draufgehen, <strong>zu</strong>r Bezahlung herangezogen<br />
wer<strong>den</strong>; vgl. Z. 16; p. 187 14 : se toz ses hiretagcs y<br />
couroit; 276 9. s'ii n'ont tant de ‚nuebtes, bes despueil/es y corroi<br />
[en]t. Man lese also tont (se. muebles, aques, hiretage) i queure.<br />
P. 182, X 1 , aucune fois avient il que ii segneur per<strong>den</strong>t<br />
aucune fols.<br />
4 le fois. TH.: a la fik<br />
Man sieht nicht ein, warum Be. gerade hier seinen<br />
Text aus der ils. C (Miss. trang.) nimmt. wo die andern<br />
Hss. die ungeschickte Wiederholung aucune fois vermei<strong>den</strong>.<br />
19
-- 41 -<br />
Dem Siniie nach bietet treilic.Ii auch ä le fols vgl. 190) eine<br />
Wiederholung, (las mit aucune fois gleichbedeutend ist. Es<br />
scheint hier ein Versehen des Schriftstellers selbst vor<strong>zu</strong>liegen.<br />
P. 184 1 6, qU(Ifli il )nc.ert., qu'il it'c les /rui.<br />
HT.: qui a'a.<br />
7u' i l ist nicht <strong>zu</strong> halten; von ne ciemeure il pas hängt<br />
der Conjiinct.ionalsatz que Ii sires ne puist etc. ah ‚ SO dass<br />
ein anderer danclwn unmöglich ist, Der Sinn und R's eil<br />
muert verlangen an sich schon <strong>den</strong> Relativsatz.<br />
P. 186, XV 2. 7Ui droiz le donne. H'f lee donne.<br />
‚lee" wegen rendre les doit. (se. c/wses).<br />
P. 186, X\'1-je cii ne cont damacis B.<br />
HT : e'ii ne se •sent dainayie's. A: s'en sent.<br />
1)ui'ch HT wirrl die Discougruenz zwischen dem Singular<br />
nu.s und dein Pural senf beseitigt. Vermutlich stand auch in<br />
B, das Be. hier <strong>zu</strong> Grunde legt sent, nur cc fh1te, und er<br />
verlas dann .'ent in sont.<br />
P. 187 21 , mon _ti/s, inc ‚lilie ou mc inere.<br />
AHT.: nion filz fehlt.<br />
Mit Recht. da Beaum, hier nur weibliche Erben im<br />
Auge hat, wie aus dein <strong>zu</strong>sammenfassen<strong>den</strong> ou cele qui doit<br />
estre uwe /toirs (2) und fei par (nicht pas) des contre me<br />
voulenh (27) hervoi'ge.lit. Behält man non filz bei, so liefert<br />
einen correcten Wortlaut nur C, wo ou mon fils on eil ou<br />
ciele qui doit etc. steht.. Zwar steht C mit seiner Lesart<br />
allein da, doch ist sie ansprechend wegen p. 188 4 : que fix<br />
ou tele qui est ines hoirs.<br />
P. 188 2, inere qui seroit.<br />
HT. mere ou a autre qui (H.: se.) seroil,<br />
om a autre ist ein<strong>zu</strong>führen, weil Beaum. gern seine Aufzählungen<br />
mit einem allgemeinen Gliede beschliesst, vgl. 18722<br />
329 2; 325, IV,; 217, XIV 3, und ferner der Relativsatz sich<br />
nicht bloss auf mere sondern auch auf lilie beziehen muss.<br />
XVIH 2, 1.: 'nuebles, 8. ri1ue, ei.<br />
190 2 : muehles.
---4--)<br />
P. 190, X2K11 13, apelant de l'eve&jue ä l'apostole on (185<br />
htrons au .Ro11.<br />
ITT.: jusque (dusque) ä l'apostole, an Roy.<br />
jus(7ucs ist vor<strong>zu</strong>ziehen, weil nicht direct vorn Bischof an<br />
<strong>den</strong> Papst, oder von <strong>den</strong> Baronen ait <strong>den</strong> König appelliert wird,<br />
sondern dies die let z t e n Instanzen der bei<strong>den</strong> Reihen sind<br />
und hier gesagt wer<strong>den</strong> soll, dass wer bis <strong>zu</strong>r „sentence di/fini-<br />
tive' gehe, die Anullierung des Testaments erreichen würde.<br />
P. XXIII 5, dehatrc d'uucun qul n'i ait mie.<br />
H rf.: qu'il nait mie.<br />
Letzteres ist natürlicher, auch ist Be's. i unverständlich,<br />
P. 191 2, il se lenrent. HT. :se turent.<br />
Das unmögliche hnrent ist wohl nur aus teörent verlesen.<br />
Vgl. 190. XXIV2.<br />
P. 191, XXVT 9 Es ist gut, vor de cc... ein Comma<br />
<strong>zu</strong> setzen, weil mit diesen Worten der zweite Grund beginnt,<br />
weshalb die Testamentsvollstrecker das Testament<br />
nicht anfechten dürfen. Ohne Interpunktion stellt man de cc<br />
etc. unwillkürlich parallel mit du mort.<br />
P. 191, XXVI 10 11 . et cc ne lor doit estre souffert.<br />
Be. gicht nicht an, woher er die Worte hat. Sie fehlen<br />
in HT und scheinen interpoliert, weil sie so nachschleppen,<br />
und das, was verboten ist, erst indirekt aus dein<br />
<strong>zu</strong> entnehmen ist (Z. 7), während Beaum. sich sonst<br />
klarer ausdrückt.<br />
P. 193. XXX111 . ii cris a este fet cornmunement.<br />
HT.: fez par trois toiz.<br />
Schon als genauer Jurist würde Beaum. die Zahl der<br />
öffentlichen Ankündigungen angegeben haben. Beweisend dafür,<br />
dass HT das Richtige haben, ist p. 194, XXXIH 3 : il on fet<br />
crier par trois J'ois. si comme dit est, was sich nur iiif'<br />
Stelle beziehen kann.<br />
P. 194, XXX1II 2, il ont remanant de 1'executi,<br />
HT.: remanant des biens de l'exeution.<br />
Ersteres würde man bei der abstracten Bedeutung von<br />
''1Ofl kaum sagen. \Vie UT hat auch A 193. XXXI 1 ; 19513<br />
11
43<br />
P. 195 8, i'an ei jour. AT,: Pan et le jou.r.<br />
Lies mit HT und vgl. <strong>zu</strong> 1391,<br />
Z. 9. Das Comma hinter fet ist <strong>zu</strong> streichen und hinter<br />
.paiernent <strong>zu</strong> setzen, da fe.t <strong>zu</strong> eri und paieinent gehört (vgl.<br />
194, XXIII4 ffJ. wo<strong>zu</strong> als drittes kommt, dass die Testamentsvollstrecker<br />
unangefochten bleiben.<br />
196 7. 1.: dieu,<br />
197, XLL, 1.: la.isse son testament<br />
HT<br />
. 1.; inueue son execuiteur<br />
P. 197, XLI 2. HT haben richtig laisse und alle folgen<strong>den</strong><br />
Verba des Satzes im Singular.<br />
P. 198 3. le premier.<br />
HT.: le preinier quc il /ist au partir dou (de son) paqs.<br />
Der Zusatz ist bei<strong>zu</strong>behalten, weil Beaum derartige<br />
erklärende, auf Altes <strong>zu</strong>rückweisende Zufügungen liebt, wenn<br />
sie auch entbehrlich sind. Vgl. 181, 207, LV„.<br />
P. 203, LXVIII 20, que Ii testamens ne deseendoit fors..<br />
lii'.: ne s' estendoit.<br />
descendoit giebt hier keinen Sinn, während s'estendoi<br />
klar ist: das Testament erstreckt sich nur auf diejenige<br />
Hinterlassenschaft, die der Erblasser darin angiebt.<br />
P. 201, XLV 11 , statt muel 1,: muels T oder mit (H).<br />
P. 204, XLIX 6, 1.: il statt -i.<br />
P. 204 1 . . je voll que Pierres ait mon cheva.<br />
HT.: ines chevaus.<br />
Dass der Plural das Richtige ist, geht aus Z. 4 hervor:<br />
je voll que lelzaus ait ines chevaus ‚ und Z. 5: Ii ehetal doivent<br />
estre departi.<br />
P. 207, LV 12, il aempiirci le cndition, excepte.<br />
HT. : la conditicrn en la maniere qu'ii e,st contena au<br />
testament.<br />
Der Zusatz entspricht Beaum.'s Styl. Vgl. <strong>zu</strong> 1983.<br />
P. 208 5, ou lee faines ä, barons.<br />
HT.: ä tor barons.<br />
Die Analogie <strong>zu</strong> ä lar fames macht ET wahrscheinlich,<br />
und auch sonst heisst es stets as oder ei lor barons, vgl. 213 3, ;<br />
222, XX120.
- 44<br />
P. 208, LVI 1, ii hoirs du tesi'ament.<br />
HT.: hoirs dou ‚nort.<br />
Ersteres ist ein schiefer Ausdruck, der sich auch sonst<br />
bei Beaum. nicht findet, während /‚oirs de niort öfter steht,<br />
so 224, XXIV 4 ; 249, X. 5 ; 300, V11.<br />
P. 209 2), sons paine. T. - H. S(W' prueve.<br />
Letzteres erscheint mir ansprechender: Die Testamentsvollstrecker<br />
sind der Wahrheit sicher, ohne dass ein Beweis<br />
beigebracht <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong> braucht, weil sie das Zeugnis des<br />
Erblassers haben. Ihnen wird die Untersuchung der Ansprüche<br />
erspart., wie <strong>den</strong> Fordern<strong>den</strong> das Beibringen der<br />
Beweise. EI drückt sich je<strong>den</strong>falls juristischer aus.<br />
P. 20922, et cc qui West dit . . . ii convwnt les pronver.<br />
Be. giebt Anm. 3 <strong>zu</strong> der Stelle die Erklärung: pour en<br />
est. Dies ist fasleh, vielmehr steht der Relativsatz im Sinne<br />
eines Conditionalsatzes, so (lass der Sinn ist. wenn im<br />
Testamente nicht gesagt ist: „ines dettes etc., so müssen die<br />
Ansprüche der Gläubi ger durch Zeugen bewiesen wer<strong>den</strong>.<br />
Ganz dieselbe Construetion haben wir p. 15912. ‚‚ce qui est<br />
coweü a. tor . . . il poeut scommenier rtli etc." Be's Erkläuug<br />
giebt ausserdem gar keinen Sinn.<br />
P. 211 41 1.: rel chapitre mesiiies vgl. <strong>zu</strong> 160, V118.<br />
P. 216, X111 2, 1.: antwn statt autain.<br />
Capitres XIII.<br />
I 217, XV, tu mere tient en hiretage donice.<br />
H.: tient hiretaye de par 1« pere.<br />
ril . : tient hiretige en doaire.<br />
Be's. Lesart dreht das richtige Verhältnis um, indem<br />
die Mutter das Erbe als Heiratsgut besitzt, und nicht umgekehrt.<br />
T hat das Richtige. Vgl. Z. 1. 6. 7. p. 218.<br />
P. 218, XVI 7, qu'il a mis. H'I'.: qu'il i a mis.<br />
„i" ist kaum <strong>zu</strong> entbehren. Vgl. Z. 10, p. 223, XXII 7 . 8'IS'<br />
Ebenso 1. Z. 11 : i porroit mcl trc. HT.
- 45 -<br />
P. 218, XVI, ou tiynes venciengUs. HT.: vend.engier.<br />
Der Infinitiv ist das Richtige, abhängig von hasler und<br />
parallel mit coper und soier.<br />
P. '21 9, qui tant eüssent des biens. .. qui peüssent.<br />
HT,: qu'it peüssent.<br />
Man lese qu'i/, da ein so ungeschicktes Nebeneinander-.<br />
stellen zweier Relativsätze bei Beaum. sich nirgends findet.<br />
P. 219, XXIT I0, reson que ele avoit este doude.<br />
HT.: de cc que tor niere avoit esti dou6e.<br />
In der Form wie die Stelle bei Be. steht, kann sich<br />
„ele' nur auf suer beziehen wodurch aber der Sinn zerstört<br />
wird. Es kann hier nur von der Mutter die Rede sein, wie<br />
auch fiT richtig tu inere haben, da diese allein mit dem<br />
streitigen Heiratsgut ausgestattet (Auge) sein kann, uni das.<br />
es sich hier handelt. Vgl. (las Folgende.<br />
P. 222, XXI ‚ dt ein porte tant seulement sa rote.<br />
H.: seu/e,nent /iors part ca robe.<br />
T.: seuleinent liors S(1 part ca rote.<br />
Die Lesart II wird gestützt durch Z. 12: elevo/oit porfer<br />
hors part. Vgl auch 228.<br />
P. 223, XXIII 23, Statt roie's 1. roies, pr, rega, arreg,<br />
vgl. Diez, Elymol. \Vb. 5 262 unter raggio.<br />
Capitres XIV.<br />
P. 225 4, deseendance. HT. descendernens.<br />
Letzteres im Vorhergehen<strong>den</strong> und Folgen<strong>den</strong> durchweg<br />
als t. t. gebraucht, so besonders in der Definition § 11k.<br />
Abwechselnd damit findet sich auch d.escendue, Nur H hat<br />
ein einziges Mal descendance i . 248, VIIf1.<br />
P. 2282. de le ‚noiti de i'aufre inoiti etc aroit homage.<br />
HT.: de tu inoiti de i'autre demuine.<br />
Be's. Lesart giebt einen falschen Sinn. Das hiei angeführte<br />
Beispiel ist eine Illustration <strong>zu</strong> § 1V des (apitels,<br />
wo bestimmt wird, die älteste Schwester bekommt das Schloss,
- 46<br />
alles übrige geht in gleiche Teile,und die jüngeren (eßcilwister<br />
leisten für ihren Anteil der aisnc Huldi gung, dli.<br />
in diesem Fall, wo 2 Schwestern da sind, für die Hälfte,<br />
während nach Be. ein Viertel an<strong>zu</strong>nehmen wäre. Also geben<br />
HT das Richtige.<br />
P. 228, X 3, flUS, cüiiibien qUi soit prochans. HP.: qu•'il.<br />
Der Relativsatz nach combie.n ist unmöglich, also 'ju'il.<br />
Nach proch&ns setze ein Comma und tilge dasjenige hinter casM.<br />
P. 232, XVII, tie?t en haillie. HT.: ball.<br />
baillie bezeichnet sonst bei Beaum. nur Amtszeit oder<br />
Wirkungskreis eines bailli, während es sich hier mii die Vormundschaft<br />
bei minorennen Kindern handelt. (Vgl. (2ap. XV,<br />
§ 11) Z. 10 des § auch bei Be. das richtige bau.<br />
P. 233, XX10. Zwar stimmen alle mir vorliegen<strong>den</strong><br />
Lesarten mit Be. überein, indess ist doch weit! eine Änderung<br />
vor<strong>zu</strong>nehmen, da sonst der Satz: et l'uutre moiti<br />
ju'il avoit retraite de ses enfans par le bourse ganz <strong>zu</strong>sammenhanglos<br />
dasteht. Ich iiiirhte lesen e/ rau/re de la<br />
moiti qu'll avoll retralle etc. Sachlich ist die Änderung<br />
gerechtfertigt: Die Schwester will zwei Huldigungen haben<br />
(Z. 8); die eine ist angegeben man erwartet die zweite,<br />
die eben diejenige für die von <strong>den</strong> Kindern durch Rückkauf<br />
erworbene Hälfte des Erbes sein muss.<br />
P. 234, XXI 5, que li JJeres ou le mere s'acordassent,<br />
}IT.: s'accordassent vers les enfans.<br />
Der Zusatz kann nicht gut fehlen, da die Abmachung,<br />
dass das Erbe nicht geteilt wer<strong>den</strong> soll, mit <strong>den</strong> Kindern,<br />
die (nach Cap. XII, § XVIIfi.) darauf Anspruch haben,<br />
gemacht wer<strong>den</strong> muss, nicht etwa unter <strong>den</strong> Eltern, wie<br />
nach Be's. Text scheint. Vgl. auch Z. 11.<br />
P. 235 3, 1.: chapitre iiesmes. HT. vgl. <strong>zu</strong> 160, V118.<br />
P. 239 8, cierci. HT,: tierc.<br />
Natürlich haben HP das Richtige und Be. verlas c aus t.<br />
Es ist merkwürdig, dass er, wo er die Var. T angiebt und<br />
das Richtige so auf der Hand liegt, sein ciereU beibehielt
- 47 --<br />
wie er überhaupt bald sklavisch seiner Hs A folgt, bald in<br />
Kleinigkeiten ändert.<br />
P. 240 1. grant HT.<br />
P. 240. Zu bemerken ist, dass die Worte si comme<br />
'1 Beauvais - en ladite nie in B und H fehlen; T muss sie<br />
also als der Hs. Lamoignon oder der Cople von ChuppA haben.<br />
Ob die Worte echt oder unecht sind, lässt sieh dein Inhalt<br />
nach schwerlich entschei<strong>den</strong>: sie sind für <strong>den</strong> Sinn entbehrlich<br />
andererseits liebt Beaum. durch Beispiele <strong>zu</strong> illustrieren.<br />
Zwei Umstände aber machen die Stelle verdächtig: 1) die<br />
moderne Form Beauvais (A hat sonst Biars<br />
162, X1111;<br />
190 8 ; 58, XXV1H 3; - Biauvoisis 7 5, IJ: 221 2 ; 223. XXII7;<br />
238 XXV I etc. Ii.: Biauvais, Bi(tuvoisis ebenda. T. ebenso.<br />
2) dass gleich darauf ein Glossator aus dem Anfang des 16 sc.<br />
(Anm. Z. 19: jug6.. . au i\1 cinq cent neuf eine längere<br />
Glosse <strong>zu</strong>gesetzt hat, die rfhaun1aSsire in Chupp«s Copie<br />
fand, und in seinen Text aufnahm, die ferner nach Be. sich<br />
in seinem Ms. D. fand (retroure). Leider weiss man wieder<br />
nicht, was er unter 1) versteht. Bedeutet das „retrocve",<br />
die Glosse fand sich im Text einer Hs. wieder, so kann<br />
dies nur die von Be. unter 2 0 (bei uns VII) angeführte Hs.<br />
des XVI Jhdts sein, die freilich auch T eine Zeit lang in<br />
Hän<strong>den</strong> hatte; und man müsste dann weiter vermuten, dass<br />
diese Hs. Vorbild <strong>zu</strong> Chupp's Copie war. - Was unsere Stelle<br />
betrifft, so ist mir sehr wahrscheinlich, dass die Worte von<br />
dem erwähnten Glossator stammen, wo<strong>zu</strong> die modernen<br />
Wortformen stimmen wür<strong>den</strong>, auch die Formel „la dite ville et<br />
banli(>ue" 'Text Z. 11, Anm. Z. 23), die sich an unserer Stelle<br />
und in der Glosse fin<strong>den</strong>, spricht dafür. Beaum. wendet sie<br />
sonst nie an. Die Worte 2941: „ee n'est pas nostre constume"<br />
beweisen nichts für eine Interpolation, weil unter „nostre<br />
coustume' Beaum. stets die von Cierniont versteht..<br />
P. 241 ‚ plus prochains que ii nUs, car il est un point<br />
plus aval.<br />
HT,: car ii niez et etc. . . . por cc que il est fiex du frere<br />
m de la sereur.
- 48<br />
-<br />
HT ist vor<strong>zu</strong>ziehen, da sie klarer sind als A, wo il<br />
leicht auf oncies bezogen wer<strong>den</strong> kann. Die Erklärung por<br />
e ',ue etc, ist ganz in Beaiun.'s populärer Weise, alles <strong>zu</strong> verdeutlichen,<br />
und hier um so mehr angebracht, als die tiir die<br />
Lehus- und VerwandtschaftsverliJtnisse so wichtigen Grade<br />
der Verwandtschaft erst später, Cap. XIX (Des deyrs de<br />
lignage) auseinander gesetzt sind.<br />
P. 241, XXVIII 22, tout fust ii. HT.: et tout fast il.<br />
Der Satz (wt fast cc.., steht parallel mit <strong>den</strong> Von cur<br />
ii disient abhängigen et (out presentement, et quant e'e, et il<br />
•estoient, die atle mit „et" angeknüpft sind, so dass HT vor-<br />
<strong>zu</strong>ziehen ist.<br />
P. 242, XXIX 1, lor enfans. T. - H.: enfes.<br />
Dci' Singular stimmt besser <strong>zu</strong>m Folgen<strong>den</strong>, vgl. Z. 2:<br />
et li eafes moroit.<br />
P. 242, XXIX 1 2. bat cc qui demeure 4 lor enfant.<br />
HT.: bout es qu'il donnerent,<br />
Be's. Lesart ist unverständlich; man erwartet eher:<br />
de7neure de lot enfant. HT leuchten unmittelbar ein,<br />
P. 242. XXIX 8, droit q avoit ii peres comme le mere.<br />
HT.: y fehlt - mere ca i'aqueste que il avoient donn 4<br />
or enfant.<br />
HT haben für sich, (lass sie besser <strong>zu</strong> Beaum.'s breitem<br />
Styl passen. als A Aus demselben Grunde möchte ich 243.<br />
mit HT statt s'il estoit lesen: se ii /iex qui innert sans /ioir<br />
estoit etc. Ausserdem ist in bei<strong>den</strong> Fällen HT praegnanter<br />
P. 243, XXX1 4, bat le peüst if iaissier en testament<br />
.quanques il aquesta, ses hoirs etc.<br />
fIT.: tout le pust eil qai l'uquesta tont lessier ca testament.<br />
HT empfehlen sich, weil der Satz dadurch symmetrisch<br />
gebaut wird, wie Beaum. es liebt, und die Gegensätze cii<br />
.qui l'aquesta : auquel l'aquestc vient und tout : 1€ quint dadurch<br />
deutlicher hervortreten.<br />
"N
Capitres XV.<br />
P. 245. /ui sont souz aaq.<br />
fan lese souz aage, da das Adjectiv nach dem Bartsch'en<br />
Gesetz sous aag'U lauteii müste. Vgl. 244. 12; 245 10 . 12; 464<br />
und oft. - sousaayiez und enaayiez sind nicht getrennt <strong>zu</strong><br />
schreiben.<br />
P. 246 7, de qui il est fes oirs. HT.: s'est fes.<br />
Letzeres besser, da es sich hier um freiwillige Über<br />
nahme des Erbes handelt; vgl. 245, 1V 1. 2. nus est contrains<br />
t estre hoirs de nuiU.i; 245: tcnus ä taut paier quanques cii<br />
devoit de quz i/ s'est fes oirs.<br />
P. 248, V111 149 Pur aucune voie de barat.<br />
111'.: aucune autre voit de barat.<br />
autre darf nicht fehlen, da in si comme etc, bereits ein<br />
bestimmtes Beispiel gegeben ist, und nun verallgemeinert.<br />
wird.<br />
P. 251, X1V16, freres ne fist.<br />
Be. bemerkt Anni. 2 da<strong>zu</strong>: pour fust.<br />
fist steht vielmehr in der bekannten Verwendung als<br />
verb. vicar. (1)iez III. 415.) für das vorstehende eint avant.<br />
P. 252, qui volentiers pris. H.: preist. T.: prist.<br />
pris ist, wohl nur ein Druckfehler für <strong>den</strong> Conj. Imperf.,<br />
welchen <strong>den</strong> Sinn verlangt.<br />
P. 25212. L: de le eonU. rr: de la conte.<br />
P. 252, 1.: au statt on.<br />
P. 252, tant . . . qui plest. HT.: eomme il.<br />
Das Relativ qui so als Correlat <strong>zu</strong> tant <strong>zu</strong> gebrauchen<br />
ist unmöglich. Man lese tant qu'i/. oder mit RT.<br />
P. 25312, an pot es/re sievis. HT. servis.<br />
servis ist das allein Richtige. Von gerichtlicher Ver-<br />
folgung ist in dem Abschnitt keine Rede, sondern die Worte<br />
en (cl cas poez voz ver etc." wiederholen nur noch einmal,<br />
was Z. 10 gesagt ist: il eonvint jue il paiast service a Pierre,<br />
tout fsut cc que Ii die Pierres tenist en beil.
- 50 -<br />
P. 254, XV11 24, Ou pour soi traire.<br />
H.: ou (T.: on) peut truire.<br />
Be's Text giebt keinen Sinn, ist auch grammatisch unverständlich,<br />
während HT eine genauer bestimmende Einschränkung<br />
<strong>zu</strong> traist se 4 sen hoinaye bildet.<br />
P. 254. XVIT 25, ii hairs entendoit entrer.<br />
III' atendroit.<br />
entendoit ist <strong>zu</strong> verstehen, doch ist atendroit hier, wo es<br />
sich am eine Zeitbestimmung handelt, klarer. Auch passt<br />
das Conditional besser <strong>zu</strong> dem ne seroit tnus des Hauptsatzes.<br />
Für die Zeit, die der Erbe warten würde <strong>zu</strong>r<br />
Huldigung <strong>zu</strong> kommen, nach seiner Majorität, würde der<br />
Lehnsherr nicht verpflichtet sein, etwas aus<strong>zu</strong>zahlen."<br />
P. 255, XIX 5• ‚ selonc ce que ii enfes est petiz mi yrans.<br />
HT.: Ii /iez est petiz<br />
Dass die Ausstattung des Kindes sich darnach richten<br />
soll, ob es gross oder klein ist, ist doch ein etwas trivialer<br />
Gedanke. Weit natürlicher ist, was in HT steht, dass das,<br />
was der seyneur ihm liefert, sich nach der Grösse des Lehens<br />
iichtet.<br />
P. 256, XX1 3. Tilge das Comma nach mal/es.<br />
P. 256, XXEJ 5, 1.: est nsJ HT.<br />
P. 259 3, requeroit que Ii baus Ii just baillUs.<br />
H.: ii fiez, T.: le hail Ii fiez.<br />
Ii ist vor<strong>zu</strong>ziehen, <strong>den</strong>n dem Jehan liegt daran, das<br />
liehen <strong>zu</strong> bekommen, <strong>den</strong>n die Vormundschaft konnte er<br />
ja (nach 245 IV) ablehnen. Vgl. auch Z. 7: ii sires delivreroit<br />
le fief au dit Jehan. . . de l'ohligacion quito et delivre. - 258,<br />
XXVIII il obliyea le lief. - 259. 1. -<br />
260. XX.X, 1.: sous aa.qe. ef. <strong>zu</strong> 245.<br />
266, V11 3 , desgl.<br />
P. 260, XXX 3e le segneur, de par lefarne, rechiet en bail B.<br />
AHT.: Ii fiez... rechiet.<br />
1€ seigneur ist ganz unmöglich; <strong>den</strong>n wenn seigneur <strong>den</strong><br />
Lehnsherrn des betreffen<strong>den</strong> fief bezeichnet, so ist von diesem<br />
noch gar nicht die Rede gewesen; wenn es <strong>den</strong> Mann der
- 51 -<br />
Frau bezeichnet, so ist er als minorenn noch gar nicht von<br />
der Vormundschaft befreit gewesen, endlich wäre in Verbindung<br />
damit de par le fame ganz unverständlich. Ii fiez<br />
(ART) giebt gar keinen Anstoss: das Lehen, das von Seiten<br />
der Frau kommt, gerät wieder en bau, da nach Z. 11: etc,<br />
puisqu'ele est marie, n'a nul pooir de deservir son fief.<br />
P. 264, lIg, par droit de l'iretage.<br />
HTB.: de ligna')ge.<br />
Letzteres das Richtige, wie Cap. 44 „Des Rescousses<br />
,de heritages" zeigt. Es heisst dort § VII: Qui veut rescorre<br />
heritage, il dait prouver deus c/wses, i'uue qu'il est du lignaqe<br />
ce/i qui vendi etc., dh. die. Verwandschaft giobt das Recht<br />
<strong>zu</strong>m Rückkauf, was an unserer Stelle auch gemeint ist. Vgl.<br />
265, V 2 i'eritage qui ii vient de 1iyage par le bourse.<br />
Capitres XVI.<br />
P. 265 1 , ei tans qui fu. 1.: qu'il fu HT.<br />
Z. 6 ebenso. 1.: sous auye.<br />
P. 266 9 \'112, aagh, por riens.<br />
HT.: aagi, eil qui sont aayi.<br />
eil - aayi ist unentbehrlich, weil diese Worte das in<br />
Be's Fassung ganz fehlende Siibject <strong>zu</strong> ne poent perdre bil<strong>den</strong>.<br />
P. 2661 VH 5, 1.: (Lage.<br />
P. 266, \7J14, mns gaaiqnier poent il por aus par reson<br />
HT.: yaaignier pueent il por aus en plait et non perdre,<br />
ehors de ptait pueent il gaaign.ier per aus par reson.<br />
Die Lücke in A ist offenbar dadurch entstan<strong>den</strong>, dass<br />
der Schreiber die bei<strong>den</strong> per aus verwechselte. Die Wiederholung<br />
et neu perdre ist ganz mi Sinne Beaum.'s, der überall<br />
darauf hinweist, die Unmündigen <strong>zu</strong> unterstützen. Vgl. 255.XIX.<br />
P. 267 4, 1.: sous aaqe.<br />
P. 268. XL,, ne se doit pas si poi reyarder ä fere le<br />
volent . . . comme.<br />
Hrh l . : ne doit pas si penre garde.
- 52 -<br />
Be's Lesart, wohl von dem Schreiber von A verlesen<br />
penre garde: peu reyarde(r» giebt keinen Sinn, vielmehr ist<br />
mit 111 1 gemeint: mansoll nicht so sehr darauf achten, dass<br />
die Kinder ihren Willen, als dass sie ihren Vorteil haben.<br />
Pierre De Fontaines, von rrI Ial1n1assire , Notes et Observ. 329<br />
citiert, drückt sich ganz ähnlich aus: Usage ne prent pas<br />
garde Ü frisr volenti fere tant comme a leur preu.<br />
P. 270, XV111, en tel inaniere que ce qu'il levera, tornera<br />
en lor partie et ei pow-fit des sousaagiez.<br />
en celle maniere tournera ce que. il levera de leur<br />
partie ou pour,/it (1e soubzaagis.<br />
H.: desgl ...... parties .....<br />
Die Lesart HT ist die näherliegende und klarere. Das<br />
levera v,n A ist <strong>zu</strong> allgemein, deiiii nicht alles, was der<br />
Älteste einnimmt, kommt <strong>den</strong> jüngeren Geschwistern <strong>zu</strong> gut,<br />
sondern nur das, was von ihrem Erbanteil eingeht, vgl. Z. 14:<br />
qu'il en doie einporter les ssies de tor parties, 270: 5: apert<br />
qu'il a 1(,v4 aucunes cozes de tor parties. - An der Lesart A<br />
ist auch der Ausdruck: lornera en tor p irtie et ei pourjit des<br />
sousaagiez anstössig, <strong>den</strong> man nicht anwen<strong>den</strong> wird, wenn,<br />
wie hier. tor und des sou&wgiez dieselben Personen bezeichnet.<br />
P. 172 3, se puist ede/ier de ee qui.<br />
HT.: se puist aidier.<br />
Uodefroy gicht allerdings Belege für edefler s'uppuqer<br />
in der (iericlitssprache; da Beauni, aber dies Wort sonst nie,<br />
dagegen immer aidier gebraucht, (liirtte HT vor<strong>zu</strong>ziehen sein.<br />
V gl. 273 7, 340, V 17 , 381. V10.<br />
R 272. XIX . ‚ on par juise. HT.: par Heise.<br />
Mise erscheint als das Bessere, wegen Z. 8, wo es<br />
heisst: les parties soient fetes par le dit et l'or<strong>den</strong>ance d'a.nc'u,nes<br />
certuines persones, qui sont noinnnes, also durch ein Schiedsgericht,<br />
das in der afr. Rechtssprache mise heisst (vgl Re's.<br />
Olossaire, Dupin et Laboulaye. Glossaire de l'ancien droit<br />
franais. Paris 1846). Juise, das allgemeine Wort für Urteil,<br />
passt hier, wo es um Angabe einer ganz spociellen Rechtsform<br />
handelt, nicht. ; ebensogut könnte man <strong>den</strong> Spruch des Seigimeur<br />
juisc nennen.
Vita.<br />
Natus suin (2 a r 01 u s S cli a u er in pago Megalopolitaiio.<br />
Rostochui. a. M DC(2C LX VII ' piidie Non. Febr.. 1atre<br />
A11e.rto, niatre Frida, e gente Nordmann. Fidei addictus<br />
sum evangelicae. Piiniis Iitterarurn elerneutis imbutus in<br />
scholis privatis Hainburgensi et Berolinensi, scholain realeni<br />
Rerolinensein. quae nomen accepit a viro illnstrissiino Dr.<br />
Falk acl annum li. s. LXXXVII freiiuentavi. Matuiitatjs<br />
testirnonio m unitus, universi tateni Fredericarn - 0 uilelmam<br />
Berolinensein adii, studiis linguarum recentium, maxime<br />
romanicis, operam daturus scholasque audivi virorum doctissimorum:<br />
Dilthey, Ebb ingh aus, II offo ry, Meyer,<br />
Paulsen, E. Schmidt, Schwan, Tobler, Zupitza.<br />
Ibi t,rienniumn moratus Halas Saxonum ad literaruni studia<br />
absolvenda transii ‚ scholisque intertiii virorum ciarissimorurn:<br />
A ne. Bremer. Domitrepont, Erdinan n. Siev eis,<br />
Stiimpff, Su clii er, Wagner, Wiese- Benevolentia<br />
Heiinanrii Suchier atqueAlbrecljti Wagner mihi contigit, ut<br />
Haus seminarii romanici (11 sein) et angliei (III sein.) esseni<br />
sodalis ordinarius. Quibtis omnibus viris illustrissjrnjs et<br />
optime de me mneritis, imnprimnis auteni [-Iermanno Suchier,<br />
gratias quam maximas habeo nunc et semper habebo.