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Türkische Demonstrativa. Eine empirische Untersuchung zu den ...

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Oh ich dieses gesagt aber<br />

Oh ich habe aber dieses gesagt<br />

In diesem Beispiel fragt ein Studierender <strong>den</strong> Lehrer, welches der Bilder 20 Punkte mehr<br />

bekommen hat (1.0). In der unmittelbaren Umgebung des Lehrers befin<strong>den</strong> sich zwei Bilder,<br />

eines näher und das andere in weiterer Entfernung. Der Lehrer zeigt auf das Bild in seiner<br />

Nähe und benutzt das Demonstrativpronomen şu, während <strong>zu</strong>r selben Zeit ein anderer<br />

Studierender leise auf das andere Bild zeigt. Im nächsten Satz (1.3) fragt der Lehrer mit dem<br />

Demonstrativpronomen o, ob das andere Bild mehr Punkte bekommen habe und zeigt auf das<br />

Bild, welches weiter entfernt ist. Dann dreht er sich wieder <strong>zu</strong>m ersten Bild, auf welches er als<br />

erstes verwiesen hatte, dieses Mal nutzt er das Pronomen bu. In diesem Beispiel wird deutlich,<br />

dass derselbe Sprecher auf dasselbe Objekt erst mit şu und dann mit bu verwiesen hat, obwohl<br />

sich die räumliche Entfernung <strong>zu</strong> dem Objekt nicht verändert hat.<br />

In einem weiteren Beispiel zeigt Özyürek die Nut<strong>zu</strong>ng von şu und o:<br />

2.1 Stu<strong>den</strong>t: Mesela hocam şu oval mesela<br />

Zum beispiel Herr X dieses/jenes Ovale <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

Herr X <strong>zu</strong>m Beispiel dieses/jenes Ovale <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

2.2 Ondan da olabilir<br />

jenesABL auch sein<br />

Es könnte auch von jenem sein<br />

In dieser Situation unterhalten sich Studierende und Lehrer über Keramikgegenstände, die auf<br />

einem Tisch liegen, aber auch über andere Gegenstände, die sich im Raum befin<strong>den</strong>. In Satz<br />

2.1 verweist der Studierende auf ein Objekt, welches weit weg von ihm am anderen Ende des<br />

Raumes steht. Während er mit dem Finger auf das Objekt zeigt, benutzt er das<br />

Demonstrativpronomen şu. Dieses Objekt ist jedoch dasjenige, welches am weitesten entfernt<br />

ist. Theoretisch müsste der Studierende in diesem Fall also das Pronomen o verwen<strong>den</strong>, um<br />

auf das Objekt hin<strong>zu</strong>deuten. Er bevor<strong>zu</strong>gt aber şu. Direkt im Anschluss benutzt der<br />

Studierende aber das Pronomen o, um auf dasselbe Objekt hin<strong>zu</strong>weisen.<br />

Özyürek zeigt durch diese Studie, dass gerade şu in natürlichen Konversationen keineswegs<br />

Nähe oder Distanz angibt und somit auch mit keiner distanzbezogenen Charakteristik<br />

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