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Jahresbericht des Bundeslandes Sachsen-Anhalt zur Häufigkeit von ...

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vativ oder chirurgisch interveniert wurde, der Notwendigkeit<br />

<strong>von</strong> Rehabilitationsmaßnahmen und<br />

letztlich zu Fragen der Kosten, die aus dieser Gruppe<br />

dem Gesundheitswesen erwachsen.<br />

Die Klärung dieser Fragen hat sich das 2001 ins Leben<br />

gerufene Kompetenznetzwerk „Angeborene<br />

Herzfehler“ <strong>zur</strong> Aufgabe gemacht (http://www.<br />

kompetenznetz-angeboreneherzfehler.de/). Der<br />

Kernpunkt <strong>des</strong> umfangreichen, die ganze Bun<strong>des</strong>republik<br />

umfassenden Projektes liegt darin, eine<br />

Langzeituntersuchung <strong>von</strong> Kindern mit angeborenen<br />

Herzfehlern in Deutschland zu initiieren. Basishäufigkeiten<br />

dazu werden dem Kompetenznetzwerk<br />

vom Fehlbildungsmonitoring <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

<strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />

Die Klassifikationsmuster angeborener Herzfehler differieren<br />

zwischen den medizinischen Fachrichtungen.<br />

So werden anatomisch-pathologisch andere<br />

Klassifikationskriterien <strong>zur</strong> Anwendung kommen, als<br />

das klinisch tätige Pädiater bevorzugen.<br />

Unter der Prämisse der oben angeführten Definition,<br />

nämlich der makroskopisch sichtbaren morphologischen<br />

Veränderungen, wird nach anatomischpathologischen<br />

Gesichtspunkten folgende Einteilung<br />

getroffen:<br />

Fundamentalen Form- und Massefehler (Acardie/Hemiacardie)<br />

Form- und Stellungsfehler <strong>des</strong> ganzen Herzens<br />

(Ectopia cordis, Situs inversus u. a.)<br />

Form- und Stellungsfehler der Trennwände (septale<br />

Herzfehler - z. B. Cor biloculare, Cor<br />

triloculare, Truncus arteriosus communis, Vorhof-<br />

und Ventrikelseptumdefekte, atrioventrikuläre<br />

Defekte)<br />

Lageanomalien der arteriellen Gefäße an der<br />

Herzbasis (Transposition der großen Gefäße,<br />

Dextroposition der Aorta, reitende Aorta)<br />

Atresien und Stenosen der großen Arterien (Aortenatresie<br />

bei Linksherzhypoplasie und bei<br />

Pseudotruncus pulmonalis, proximale Aortenstenose,<br />

Aortenisthmusstenose, Pulmonal-<br />

arterienatresie bei Pseudotruncus aortalis)<br />

Anomalien der Segelklappen (Trikuspidalklappen-<br />

und Mitralklappenatresie und -stenose)<br />

Fehlmündungen der großen Venen (persistieren<br />

der linken oberen Hohlvene, Transposition der<br />

Lungenvenen)<br />

Anomalien der Koronararterien (Ursprung aus<br />

dem Truncus pulmonalis und koronare AV-Fistel)<br />

Aus klinischer Sicht steht die Differenzierung „primär<br />

nicht zyanotisches Vitium“ vs. „primär zyanotisches<br />

Vitium“ im Vordergrund, da das Merkmal „Zyanose“<br />

eine Ja-Nein-Entscheidung <strong>des</strong> Arztes darstellt, die<br />

auch ohne Kenntnis der Blutgaswerte möglich ist<br />

und das diagnostische und therapeutische Management<br />

maßgeblich beeinflusst.<br />

Fehlbildungsmonitoring <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> <strong>Jahresbericht</strong> 2003<br />

A Differenzierung <strong>von</strong> primär nicht zyanotische<br />

Vitien<br />

Supravalvuläre, valvuläre und subvalvuläre Aortenstenosen<br />

- Eine Sonderform der subvalvulären<br />

Aortenstenose ist die Hypertrophe Obstruktive<br />

Cardiomyopathie (HOCM), die autosomaldominant<br />

vererbt wird. Die HOCM wird jedoch<br />

meist erst im Schulkind- oder Erwachsenenalter<br />

manifest.<br />

Aortenisthmusstenose mit und ohne Ventrikelseptumdefekt<br />

Valvuläre Pulmonalstenose<br />

Infundibuläre Pulmonalstenose<br />

Supravalvuläre und periphere Pulmonalstenose<br />

Vorhofseptumdefekt (Substanzdefekte im Bereich<br />

<strong>des</strong> Vorhofseptums mit Links-Rechts-Shunt,<br />

Secundumdefekt, Primumdefekt, ASD I bzw.<br />

ASD II)<br />

Ventrikelseptumdefekt - 30 % aller Herzfehlbildungen<br />

sind VSD (perimembranöser, muskulärer,<br />

infundibulärer und Inlettdefekt). Bei Frühgeborenen<br />

ist die <strong>Häufigkeit</strong> <strong>des</strong> VSD etwa doppelt<br />

so hoch, wie bei reifgeborenen Kindern. Klinisch<br />

ist nicht so sehr die Lokalisation, sondern<br />

die Größe <strong>des</strong> Defekts <strong>von</strong> Bedeutung. Bei Defektgrößen<br />

<strong>von</strong> unter 0,5 cm 2 pro m 2 Körperoberfläche<br />

tritt bei fast allen Patienten ein Spontanverschluss<br />

ein.<br />

Subaortaler Ventrikelseptumdefekt, ohne Pulmonalstenose<br />

bei Ursprung beider großer Arterien<br />

aus dem rechten Ventrikel<br />

Atrioventrikulärer Septumdefekt<br />

Congenital korrigierte Transposition der großen<br />

Arterien<br />

Persistierender Ductus arteriosus<br />

Partielle Lungenvenenfehlmündung<br />

Cor triatrium (Membran im linken Vorhof)<br />

Mitralstenose<br />

Mitralinsuffizienz<br />

Mitralklappenprolaps<br />

B Differenzierung <strong>von</strong> primär zyanotische Vitien<br />

Fallot' Tetralogie einschließlich Pulmonalklappenaplasie<br />

Komplette Transposition der großen Arterien<br />

Ursprung beider großen Arterien aus dem rechten<br />

Ventrikel<br />

Subpulmonaler Ventrikelseptumdefekt<br />

Subaortaler Ventrikelseptumdefekt mit Pulmonalstenose<br />

Truncus arteriosus<br />

Ebstein Anomalie<br />

Pulmonalatresie mit intaktem Ventrikelseptum<br />

Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt<br />

Tricuspidalatresie und singuläre Ventrikel<br />

Hypoplastisches Linksherzsyndrom<br />

Totale Lungenvenenfehleinmündung<br />

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