Stationenlernen im Spanischunterricht - Landesinstitut für ...
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<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />
2.3. <strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht – Chancen und Grenzen<br />
Oberstes Ziel des <strong>Stationenlernen</strong>s ist es, „den Kindern <strong>im</strong> Rahmen ihrer individuellen Mög-<br />
lichkeiten opt<strong>im</strong>ales Lernen zu ermöglichen, Lernerfolge erfahrbar zu machen, Lust auf die<br />
Fortsetzung und Vertiefung der Arbeit und des Lernens zu wecken und zu ermöglichen“ 26 .<br />
Daraus ergeben sich u.a. folgende Chancen 27 :<br />
- Berücksichtigung individueller Voraussetzungen der SuS<br />
- Selbstständiges Arbeiten in unterschiedlichen Lern- und Sozialformen<br />
- Miteinander arbeiten<br />
- Selbstverantwortetes Lernen<br />
- Lernen „lernen“<br />
- Unterschiedliches Arbeitstempo akzeptieren<br />
- Individuelle Begleitung und Auseinandersetzung mit einzelnen Kindern/Gruppen<br />
- Selbstständig Lernziele und Lerninhalte setzen, Lernstrategien und Arbeitstechniken<br />
auswählen sowie eigene Lernergebnisse und Lernprozesse bewerten.<br />
Doch wo gelangt das <strong>Stationenlernen</strong>, besonders <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht, an seine<br />
Grenzen? HEGELE 28 spricht davon, dass wieder einmal die leistungsstärkeren SuS von der<br />
Arbeit <strong>im</strong> offenen Unterricht profitieren, wohingegen die Leistungsschwächeren mit der er-<br />
warteten Selbstständigkeit noch überfordert seien. BAUER 29 erwähnt einen enormen Vorbe-<br />
reitungsaufwand, Schwierigkeiten was die direkte und dauernde Überprüfung der SuS und<br />
den Überblick über den Leistungsstand der Klasse angeht und die stets weiter auseinander<br />
klaffende Leistungsschere 30 , die auch von SOMMERFELDT 31 angesprochen wird. Bezogen auf<br />
den Zweit- und Fremdsprachenunterricht merken RAUER/ SALZENBERG 32 ebenfalls den Ar-<br />
beitsaufwand sowie Kosten, ungenaue Leistungüberprüfung und trotz offener Arbeitsform zu<br />
starke Direktion an. Zudem sei, insbesondere den Sprachunterricht betreffend, der Sprech-<br />
anteil der SuS be<strong>im</strong> <strong>Stationenlernen</strong> zu gering sowie dessen Fehlerkorrektur schwer über-<br />
prüfbar. Das geben auch TEICHMANN 33 und SOMMERFELDT 34 zu bedenken. SOMMERFELDT<br />
stellt außerdem in den Raum, dass die SuS „diese Art des Arbeitens meist als<br />
,anstrengender‘ [empfinden], als die üblichen Arbeitsformen mit den entsprechenden Mög-<br />
lichkeiten, sich ,auszublenden‘, da sie <strong>für</strong> den Einzelnen über die gesamte Dauer ungleich<br />
26<br />
Bauer, 2009: S. 44.<br />
27<br />
vgl. Bauer, 2003: S. 99; Bauer, 2009: S. 44; Sommerfeldt, 2008: S. 121.<br />
28<br />
vgl. Hegele, 2002: S. 62.<br />
29<br />
vgl. Bauer, 1997: S. 61.<br />
30<br />
Dabei erwähnt Bauer aber gleichzeitig, dass das stetige Auseinanderklaffen dieser Leistungsschere durchaus wünschenswert<br />
wäre, da jeder Mensch ein Recht auf opt<strong>im</strong>ale Förderung hat.<br />
31<br />
vgl. Sommerfeldt, 2008: S. 125.<br />
32 vgl. Rauer/ Salzenberg, 1998: S. 146f.<br />
33 vgl. Teichmann, 2002: S. 2.<br />
34 vgl. Sommerfeldt, 2008: S. 125.<br />
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