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Stationenlernen im Spanischunterricht - Landesinstitut für ...

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<strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> Lehrerbildung und Schulentwicklung<br />

Hamburg<br />

Hausarbeit <strong>im</strong> Rahmen der zweiten Staatsprüfung <strong>für</strong> das Lehramt an<br />

der Pr<strong>im</strong>ar- und Sekundarstufe 1<br />

BEGRÜNDETE ZUSAMMENSTELLUNG UND REFLEXION VON<br />

PORTFOLIO-TEILEN ZU EINEM THEMA -<br />

STATIONENLERNEN IM SPANISCH-UNTERRICHT<br />

Vorgelegt von:<br />

Rebekka Gundlach<br />

Grasweg 4<br />

22299 Hamburg<br />

Erstgutachter: Herr Dr. Christofer Seyd<br />

Zweitgutachter: Herr David Alonso Muñiz<br />

Hauptseminarleiter: Herr Dr. Christofer Seyd<br />

Abgabetermin der Hausarbeit: 22. März 2011<br />

Mündliche Prüfung: 19. April 2011


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

1. EINLEITUNG ........................................................................................ 1<br />

1.1. PROBLEMFELD ............................................................................ 1<br />

1.2. UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND .................................................... 1<br />

1.3. DAS DIALOGISCHE PORTFOLIO ...................................................... 4<br />

1.4. AUFBAU DER ARBEIT ................................................................... 5<br />

2. HETEROGENITÄT IN DER SCHULE .......................................................... 5<br />

2.1. DIFFERENZIERUNG ...................................................................... 5<br />

2.2. STATIONENLERNEN ALS FORM DER DIFFERENZIERUNG .................... 6 <br />

2.3. STATIONENLERNEN IM FREMDSPRACHENUNTERRICHT – CHANCEN<br />

UND GRENZEN ............................................................................ 8<br />

3. VORÜBERLEGUNGEN ZUR UNTERRICHTSEINHEIT ..................................... 9 <br />

3.1. MEINE SCHULE ........................................................................... 9<br />

3.2. SPANISCHUNTERRICHT AN MEINER SCHULE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 <br />

3.3. DIE LERNGRUPPE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .................... 10<br />

4. DURCHFÜHRUNG DES STATIONENLERNENS .......................................... 13<br />

4.1. ZIELFORMULIERUNGEN DER „UNIDAD 9“ ....................................... 13<br />

4.2. STRUKTUR DER STATIONEN .................................................. ...... 14<br />

4.3. DIDAKTISCH-METHODISCHE ENTSCHEIDUNGEN UND<br />

BEGRÜNDUNGEN ....................................................................... 20<br />

5. AUSWERTUNG .................................................. ................................. 25<br />

5.1. INDIKATOREN ............................................................................ 25<br />

5.2. BEOBACHTUNGEN ..................................................................... 26<br />

5.3. SCHLUSSFOLGERUNGEN ............................................................ 34<br />

6. FAZIT ............................................................................................... 39<br />

7. LITERATUR ....................................................................................... 41<br />

8. ANHANG ........................................................................................... 43<br />

8.1. STATIONEN - ÜBERSICHT ........................................................... 44<br />

8.2. STATIONENPLAN (PLAN DE TRABAJO) .......................................... 47<br />

8.3. ZWEI BEISPIEL-STATIONEN „VORHER“ UND „NACHHER“ (TRABAJO 7<br />

UND TRABAJO 8) ....................................................................... 48<br />

8.4. FRAGEBOGEN ........................................................................... 54<br />

8.5. FOTOS WÄHREND DES STATIONENLERNENS ................................. 56<br />

0


1. Einleitung<br />

1.1. Problemfeld<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema „<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanischun-<br />

terricht“. Anhand eines dialogischen Portfolios wird die Dokumentation eines Unterrichtsver-<br />

suches zu dem genannten Thema in der 9. Klasse einer Hamburger Schule aufgezeigt. Dar-<br />

gestellt wird der Verlauf von der Überlegung an, <strong>Stationenlernen</strong> als Differenzierungsmög-<br />

lichkeit in einer heterogenen Lerngruppe zu nutzen, über die Durchführung desselbigen bis<br />

hin zur Auswertung und Reflexion dieser Methode.<br />

Heterogene Lerngruppen sind auch in der Sekundarstufe 1 die Normalität. Da alle Schülerin-<br />

nen und Schüler 1 ein Recht darauf haben, ihren Lernfähigkeiten, Lernbedürfnissen und Lern-<br />

zugängen gemäß gefördert zu werden, gehört gleichschrittiges Vorangehen <strong>im</strong> Unterricht der<br />

Vergangenheit an. Vielmehr kommt es darauf an, wie SÖNNICHSEN treffend formuliert, „diese<br />

Heterogenität innerhalb der Lerngruppe nicht zu ignorieren, sondern als Herausforderung<br />

anzunehmen und damit die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und<br />

Schüler zu berücksichtigen“ 2 . Ebendies gilt auch <strong>für</strong> den Fremdsprachenunterricht: „[Das]<br />

gehört zu den didaktischen Grundsätzen des modernen Fremdsprachenunterrichts. N<strong>im</strong>mt<br />

man diesen Grundsatz ernst, so ist Differenzierung innerhalb der Lerngruppe, also Binnendif-<br />

ferenzierung, erforderlich“ 3 .<br />

1.2. Untersuchungsgegenstand<br />

Auch ich wurde in meinem Fremdsprachenunterricht mit einer ähnlichen Situation konfron-<br />

tiert. Die Lerngruppe des Wahlpflichtkurses Spanisch Jahrgang 9 setzt sich aus vier Mäd-<br />

chen und drei Jungen zusammen, von denen bis auf eine Schülern (Denise) alle mit zwei-<br />

oder mehrsprachigem Hintergrund aufgewachsen sind. Die SuS haben seit der 7. Klasse<br />

<strong>Spanischunterricht</strong>, befinden sich also <strong>im</strong> 3. Lernjahr. Gearbeitet wird mit dem Lehrwerk<br />

„¡Apúntate!“ von Cornelsen 4 . Insgesamt gesehen ist in diesem Kurs nur ein sehr langsames<br />

Arbeiten möglich, sodass die SuS nicht wie vorgesehen nach dem 1. Lernjahr den 1. Band<br />

des Lehrwerks beendet haben, sondern erst gegen Ende des 1. Halbjahres <strong>im</strong> 3. Lernjahr.<br />

Die besondere Situation dieser Lerngruppe macht sich bereits in der Gruppengröße bemerk-<br />

bar. Für einen Wahlpflichtkurs nehmen nur sehr wenige SuS an dem Unterricht teil (sieben).<br />

1<br />

Schülerinnen und Schüler werden <strong>im</strong> Folgenden als SuS bezeichnet.<br />

2<br />

Sönnichsen, 2008: S. 127.<br />

3<br />

Ebd., S. 127.<br />

4<br />

vgl. <strong>im</strong> Literaturverzeichnis Lehrwerk <strong>für</strong> verwendetes Material: ¡Apúntate! 1.<br />

1


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Hinzukommt die enorme Leistungsheterogenität innerhalb der Lerngruppe. Es gibt zwei Leis-<br />

tungsträgerinnen (Xheila und Maryam), die Lerninhalte schnell aufnehmen, umsetzen und<br />

wieder hervorrufen können, während andere hingegen auf stetige Wiederholungs- und Festi-<br />

gungsphasen angewiesen sind. Anzumerken ist an dieser Stelle außerdem, dass aufgrund<br />

des Ganztagsschulkonzepts der Schule keine Hausaufgaben aufgegeben werden. Das heißt<br />

Übungsphasen Zuhause fallen weg und werden in den Schulalltag verlegt. Für SuS die zü-<br />

gig, gewissenhaft und konzentriert arbeiten kann sich das sehr hemmend auf ihre Lernmoti-<br />

vation auswirken. Auch <strong>im</strong> Arbeitsverhalten zeigen sich deutliche Unterschiede. Während die<br />

beiden leistungsstarken SuS grundsätzlich sofort mit den gestellten Arbeitsaufträgen begin-<br />

nen und diese zügig erledigen, fangen einige erst mit ihrer Arbeit an, wenn die anderen bei-<br />

den bereits fertig sind. An dieser Stelle musste ich mich gezwungenermaßen fragen, wie ich<br />

mit der Situation umgehe. Von daher stellte ich mir die Frage: Wie kann ich es schaffen,<br />

alle SuS zu erreichen und ihrem Lernstand entsprechend zu fördern und zu fordern,<br />

ohne dass einzelne SuS dabei über- oder unterfordert sind und die Lust am Spanisch<br />

lernen verlieren? Eine Möglichkeit sah ich <strong>für</strong> mich <strong>im</strong> <strong>Stationenlernen</strong>. Angeregt durch das<br />

Fachseminar Spanisch (s.u.) entschied ich mich da<strong>für</strong>, nicht eine Stationsarbeit komplett<br />

selbst zu entwerfen, sondern eine Lektion aus dem Lehrwerk als Stationsarbeit aufzuberei-<br />

ten und ggf. mit Ergänzungsmaterialien anzureichern.<br />

2


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Gründe, die mich zu dieser Entscheidung bewogen haben, waren einerseits die Freude und<br />

Motivation der SuS, mit dem Lehrwerk zu arbeiten und andererseits der gewohnte Umgang<br />

mit Arbeitsmaterial und Strukturen, die den SuS vertraut sind und die sie nicht verunsichern.<br />

Ausgehend von den oben aufgeworfenen Überlegungen gehe ich in dieser Arbeit nun fol-<br />

gender Leitfrage nach: Inwieweit kann <strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> <strong>Spanischunterricht</strong> einer 9.<br />

Klasse als Differenzierungsmaßnahme dem Umgang in heterogenen Lerngruppen ge-<br />

recht werden?<br />

5 Portfolioauszug vom 7. Mai 2010.<br />

5<br />

3


1.3. Das dialogische Portfolio<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Mit dem Beginn des Referendariats werden alle Lehramtsanwärter/innen dazu aufgefordert,<br />

ein Portfolio zur Dokumentation ihres Ausbildungsstandes zu führen. Für die Referenda-<br />

re/innen unseres Durchgangs (11/2009) ist das Führen eines Portfolios verbindlich. Das<br />

Portfolio hat dabei folgende Funktion: „Portfolios werden als Medium der Dokumentation von<br />

Lernwegen und als Grundlage <strong>für</strong> die Darstellung eigener Kompetenzen genutzt. Sie dienen<br />

der Steuerung des Lernens und Lehrens und gewinnen seit den 1990er Jahren zunehmend<br />

an Bedeutung <strong>für</strong> eine neue Lernkultur an Schulen, Universitäten und in der Fort- und Wei-<br />

terbildung“ 6 . Das Portfolio <strong>im</strong> Referendariat ist als Entwicklungsportfolio zu sehen, welches<br />

die verschiedenen Etappen des Ausbildungsstandes dokumentiert und z.B. folgende Fragen<br />

aufgreift: Wo stehe ich gerade? Was sind meine nächsten Ziele? Wie erreiche ich meine<br />

Ziele? usw.. Das Portfolio wurde als Reflexionsinstrument <strong>für</strong> Referendare entwickelt und ist<br />

„auf den eigenen Gewinn an Selbsterkenntnis“ 7 ausgerichtet. Mit dem Führen eines Portfo-<br />

lios in der Lehrerausbildung sind folgende Ziele verbunden:<br />

• „sich analysierend und reflektierend über den Stand der eigenen Kompetenzentwick-<br />

lung bewusst zu werden,<br />

• berufliche Erfahrungen und Kompetenzen zu überprüfen und zu dokumentieren,<br />

• Erfolge und Probleme mit anderen zu kommunizieren,<br />

• ein persönliches Lehrerprofil zu entwickeln,<br />

• die eigene Lernkultur produktiv weiterzuentwickeln,<br />

• den eigenen Lernfortschritt und die wachsende Handlungskompetenz in der Lehrertä-<br />

tigkeit bewusst zu gestalten und zu steuern,<br />

• sich berufsbegleitend professionell weiterzuentwickeln (auch über das<br />

Referendariat hinaus)“ 8 .<br />

Das Portfolio gliedert sich in einen geschlossenen und einen offenen Teil. Während das ge-<br />

schlossene Portfolio zur persönlichen Verwendung gedacht ist, hat das offene Portfolio (dia-<br />

logisches Portfolio) den Sinn, mit Wegbegleitern des Referendariats in einen Dialog zu tre-<br />

ten, Lernerfolge und –misserfolge zu reflektieren und daraus Schlüsse <strong>für</strong> die Weiterarbeit zu<br />

ziehen, sowie einen Abgleich von Fremd- und Selbstwahrnehmung zu schaffen. Letztendlich<br />

geht es insgesamt darum, in einen Austausch mit allen am Ausbildungsleben beteiligten<br />

Personen zu treten. Als Orientierungsrahmen wurde in Anlehnung an die KMK-Standards <strong>für</strong><br />

Lehrerbildung eine Portfolio-Matrix 9 entwickelt, die speziell auf die Ausbildung und Anforde-<br />

6 <strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> Schule und Berufsbildung, Hrsg. (2010): S. 3.<br />

7 Ebd., S. 5.<br />

8 Ebd., S. 5.<br />

9 Ebd., S. 10.<br />

4


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

rungen an den Lehrerberuf abgest<strong>im</strong>mt ist und als Grundlage <strong>für</strong> Portfolioeinträge zu sehen<br />

ist. Im Rahmen der dialogischen Portfolioführung wurde uns Referendar/innen die Möglich-<br />

keit gegeben, begründete Portfolio-Teile als Hausarbeit <strong>für</strong> die zweite Staatsprüfung zusam-<br />

menzustellen und zu reflektieren. Für diesen Weg habe ich mich entschieden.<br />

1.4. Aufbau der Arbeit<br />

Zunächst widme ich mich der Grundlage theoretischer Zusammenhänge: Wie kann mit Hete-<br />

rogenität in der Schule umgegangen werden? Dazu werde ich kurz auf Differenzierung <strong>im</strong><br />

Unterricht eingehen und als Beispiel da<strong>für</strong> das <strong>Stationenlernen</strong> herausgreifen und klären,<br />

was unter dieser Methode in Bezug auf die Bedeutungsrelevanz <strong>für</strong> diese Arbeit verstanden<br />

wird. Hierbei soll ein Eindruck davon entstehen, welche Chancen, aber auch Probleme und<br />

Grenzen sich <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht aus dieser Methode ergeben. Schließlich berichte<br />

ich auf der Grundlage meines dialogischen Portfolios über die Planung, Durchführung und<br />

Auswertung meines Unterrichtsversuches zum <strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> <strong>Spanischunterricht</strong> an-<br />

hand der Lektion 9 „¿Qué llevas hoy?“ des Lehrwerks „¡Apúntate! 1“. Ich zeige auf, warum<br />

ich mich <strong>für</strong> die genannte Methode und das Material entschieden habe und beobachte dabei<br />

sowohl meine Rolle als Lehrkraft als auch die Rolle der SuS. In meinem abschließenden<br />

Fazit greife ich die anfangs gestellte Leitfrage noch einmal auf um diese kritisch und anhand<br />

des theoretischen Bezugsrahmens zu reflektieren und daraus Schlüsse <strong>für</strong> meine zukünftige<br />

Arbeit als Spanischlehrerin zu ziehen.<br />

Eben weil diese Arbeit eine Portfolio-Arbeit ist werden ausgewählte Einträge aus dem Port-<br />

folio, Unterrichtsmaterialien und sonstige <strong>für</strong> diese Arbeit relevante Gegenstände überwie-<br />

gend in den Fließtext der Arbeit eingebaut und nicht in den Anhang gestellt.<br />

2. Heterogenität in der Schule<br />

2.1. Differenzierung<br />

„Menschen lernen Sprachen unterschiedlich schnell und gut“ 10 .<br />

Dieses Zitat macht deutlich, dass wir es <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht von Anfang an mit he-<br />

terogenen Lerngruppen zu tun haben und davon ausgehen müssen, dass ein Unterricht oh-<br />

ne Differenzierung nicht auskommt: „Spezifische Lernbedürfnisse erfordern differenzierte<br />

10 Butzkamm, 2007: S. 368.<br />

5


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Unterrichtsverfahren“ 11 . Was heißt Differenzieren? Nach PARADIES/LINSER gehe ich von fol-<br />

gender Definition aus:<br />

„Differenzierung in der Schule und <strong>im</strong> Unterricht begreift Individualität als konstitutive<br />

Basis und verfolgt nur ein einziges Ziel: Jeder einzelne Schüler soll individuell<br />

max<strong>im</strong>al gefordert und damit opt<strong>im</strong>al gefördert werden. Das individuelle<br />

Leistungsvermögen und das Lernverhalten sind Grundlage <strong>für</strong> differenzierende<br />

Maßnahmen auf der inhaltlichen, didaktischen, methodischen, sozialen und organisatorischen<br />

Ebene“ 12 .<br />

Differenzieren findet auf zwei verschiedenen Ebenen statt 13 : Die äußere Differenzierung<br />

strukturiert nach Schulform, Schulprofil und Jahrgangsklasse. Im Anschluss daran erfolgt die<br />

innere Differenzierung, auch Unterrichtsdifferenzierung genannt, die sich als Grobstruktur<br />

auf der schulorganisatorischen Ebene wieder findet (Zugehörigkeit von SuS zu Lerngruppen<br />

nach best<strong>im</strong>mten Kriterien) und als Feinstruktur auf der didaktischen Ebene (variierendes<br />

Vorgehen in der Darbietung und Bearbeitung von Lerninhalten). Der Fokus meiner Arbeit<br />

liegt folglich in der didaktischen Differenzierung, d.h. in der Differenzierung nach Lerninte-<br />

resse, Lernbereitschaft, Lerntempo oder Lernstil. Eine Form der didaktischen Differenzierung<br />

ist das <strong>Stationenlernen</strong>, was <strong>im</strong> Folgenden näher beleuchtet wird.<br />

2.2. <strong>Stationenlernen</strong> als Form der Differenzierung<br />

Was ist <strong>Stationenlernen</strong>?<br />

Laut HEGELE ist „Stationenarbeit […] heute eine der bekanntesten und beliebtesten Formen<br />

des offenen Unterrichts“ 14 . Im Unterschied zum herkömmlichen Unterricht wird be<strong>im</strong> Statio-<br />

nenlernen der gesamte Unterrichtsinhalt gleichzeitig angeboten. Die SuS entscheiden dabei<br />

eigenverantwortlich, wie lange sie an einer Station arbeiten wollen und in welcher Reihenfol-<br />

ge sie dies tun. So erarbeiten sie sich die verschiedenen Teilaspekte des Themas weitest-<br />

gehend selbstständig 15 .<br />

Die Begriffe <strong>Stationenlernen</strong> 16 oder auch Lernzirkel, Lernen an Stationen, Übungszirkel,<br />

usw. 17 werden kontrovers diskutiert. Ursprünglich aus dem Sportbereich stammend entwi-<br />

ckelten die Engländer Morgan und Adamson 1952 das „circuit training“, welches „den Sport-<br />

lern unterschiedliche Übungsstationen zur Verfügung [stellt], die sie der Reihe nach oder in<br />

11 Paradies/Linser, 2001: S. 9.<br />

12 Ebd., S. 9.<br />

13 vgl. Ebd., S. 33-35.<br />

14 Hegele, 2002: S. 58.<br />

15 vgl. Ebd. S. 58.<br />

16 Ich spreche <strong>im</strong> Folgenden in dieser Arbeit vom „<strong>Stationenlernen</strong>“ bzw. „Stationsarbeit“.<br />

17 vgl. Bauer, 1997: S. 58.<br />

6


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

freier Auswahl durchlaufen“ 18 . Es entwickelte sich daraus der neue Begriff „Lernen an Statio-<br />

nen“, der insbesondere von Gabriele Faust-Siehl geprägt wurde 19 . Wie BAUER bemerkt, be-<br />

schreibt dieser Begriff das Phänomen auch meiner Meinung nach treffender als bspw. Lern-<br />

zirkel oder Unterrichtszirkel, da so leicht „fehlleitende Assoziationen an das zur sportlichen<br />

Leistungssteigerung eingesetzt durch Rigidität gekennzeichnete Zirkeltraining“ 20 aufkommen<br />

könnten. BAUER spricht <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem Üben häufig von einem „Übungszirkel“,<br />

wobei die persönlichkeitsprägenden Merkmale nicht außer Acht gelassen werden dürfen 21 .<br />

KRIEGER bezeichnet die Bearbeitung von Stationen in beliebiger Reihenfolge als „Lernmosa-<br />

ik“ 22 . Wichtig ist an dieser Stelle meiner Meinung nach, dass <strong>Stationenlernen</strong> dadurch ge-<br />

kennzeichnet ist, „dass die Schüler/-innen nicht in einem linearen Ablauf, z.B. in die Bearbei-<br />

tung einer Unterrichtseinheit, eingebunden sind, sondern selbstständig, in beliebiger Reihen-<br />

folge, meist auch in frei gewählter Sozialform die angebotenen Pflicht- und Wahlaufgaben<br />

bearbeiten können“ 23 . Dabei hat die Lehrkraft selbstständig in der Hand, nach welchen struk-<br />

turellen Vorgaben sie die Unterrichtsinhalte aufbereitet: Den SuS wird somit anhand eines<br />

von der Lehrkraft bereit gestellten Lernangebots, und damit anhand eines von ihr festgeleg-<br />

ten inhaltlichen Rahmens, ermöglicht, sich ein Inhaltsgebiet selbstständig zu erarbeiten bzw.<br />

selbstständig zu üben. Zusammenfassend gesagt fördert „Lernen an Stationen […] selbst-<br />

ständiges und selbst verantwortetes Lernen in einem vorgegebenen (meist stofflich orientier-<br />

ten) Rahmen unter Berücksichtigung fachdidaktischer Schwerpunktsetzungen, allgemeiner<br />

Übungsgesetze, unterschiedlicher Voraussetzungen (stofflich und biologisch), unterschiedli-<br />

cher Lerneingangskanäle und unterschiedlicher Lern- und Denkmuster“ 24 .<br />

Dem <strong>Stationenlernen</strong> liegt augenscheinlich eine veränderte Lehrer/-innenrolle zugrunde. Die<br />

Lehrperson ist nicht mehr die zentrale Gestalt während des Unterrichts, sondern sie hat<br />

vielmehr vor dem Beginn des <strong>Stationenlernen</strong>s die Aufgabe, den Aufbau der Stationen an-<br />

gepasst an jegliche strukturellen Voraussetzungen (Klassenraum, Voraussetzungen der SuS<br />

bzgl. Lernstand/Lernkanäle, etc.) zu organisieren. Während der Stationenarbeit liegt ihre<br />

Hauptaufgabe vor allem <strong>im</strong> Unterstützen, Beraten, Hilfen geben, Beobachten, Impulse ge-<br />

ben, Organisieren 25 .<br />

18 vgl. Bauer, 1997: S. 58.<br />

19 vgl. Ebd., S. 58.<br />

20 vgl. Ebd., S. 58.<br />

21 vgl. Bauer, 2009: S. 42.<br />

22 vgl. Krieger, 2005: S. 74.<br />

23 Bönsch, 2009: S. 199.<br />

24 Bauer, 2003: S. 49.<br />

25 vgl. Bönsch, 2009: S. 202f.<br />

7


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

2.3. <strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht – Chancen und Grenzen<br />

Oberstes Ziel des <strong>Stationenlernen</strong>s ist es, „den Kindern <strong>im</strong> Rahmen ihrer individuellen Mög-<br />

lichkeiten opt<strong>im</strong>ales Lernen zu ermöglichen, Lernerfolge erfahrbar zu machen, Lust auf die<br />

Fortsetzung und Vertiefung der Arbeit und des Lernens zu wecken und zu ermöglichen“ 26 .<br />

Daraus ergeben sich u.a. folgende Chancen 27 :<br />

- Berücksichtigung individueller Voraussetzungen der SuS<br />

- Selbstständiges Arbeiten in unterschiedlichen Lern- und Sozialformen<br />

- Miteinander arbeiten<br />

- Selbstverantwortetes Lernen<br />

- Lernen „lernen“<br />

- Unterschiedliches Arbeitstempo akzeptieren<br />

- Individuelle Begleitung und Auseinandersetzung mit einzelnen Kindern/Gruppen<br />

- Selbstständig Lernziele und Lerninhalte setzen, Lernstrategien und Arbeitstechniken<br />

auswählen sowie eigene Lernergebnisse und Lernprozesse bewerten.<br />

Doch wo gelangt das <strong>Stationenlernen</strong>, besonders <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht, an seine<br />

Grenzen? HEGELE 28 spricht davon, dass wieder einmal die leistungsstärkeren SuS von der<br />

Arbeit <strong>im</strong> offenen Unterricht profitieren, wohingegen die Leistungsschwächeren mit der er-<br />

warteten Selbstständigkeit noch überfordert seien. BAUER 29 erwähnt einen enormen Vorbe-<br />

reitungsaufwand, Schwierigkeiten was die direkte und dauernde Überprüfung der SuS und<br />

den Überblick über den Leistungsstand der Klasse angeht und die stets weiter auseinander<br />

klaffende Leistungsschere 30 , die auch von SOMMERFELDT 31 angesprochen wird. Bezogen auf<br />

den Zweit- und Fremdsprachenunterricht merken RAUER/ SALZENBERG 32 ebenfalls den Ar-<br />

beitsaufwand sowie Kosten, ungenaue Leistungüberprüfung und trotz offener Arbeitsform zu<br />

starke Direktion an. Zudem sei, insbesondere den Sprachunterricht betreffend, der Sprech-<br />

anteil der SuS be<strong>im</strong> <strong>Stationenlernen</strong> zu gering sowie dessen Fehlerkorrektur schwer über-<br />

prüfbar. Das geben auch TEICHMANN 33 und SOMMERFELDT 34 zu bedenken. SOMMERFELDT<br />

stellt außerdem in den Raum, dass die SuS „diese Art des Arbeitens meist als<br />

,anstrengender‘ [empfinden], als die üblichen Arbeitsformen mit den entsprechenden Mög-<br />

lichkeiten, sich ,auszublenden‘, da sie <strong>für</strong> den Einzelnen über die gesamte Dauer ungleich<br />

26<br />

Bauer, 2009: S. 44.<br />

27<br />

vgl. Bauer, 2003: S. 99; Bauer, 2009: S. 44; Sommerfeldt, 2008: S. 121.<br />

28<br />

vgl. Hegele, 2002: S. 62.<br />

29<br />

vgl. Bauer, 1997: S. 61.<br />

30<br />

Dabei erwähnt Bauer aber gleichzeitig, dass das stetige Auseinanderklaffen dieser Leistungsschere durchaus wünschenswert<br />

wäre, da jeder Mensch ein Recht auf opt<strong>im</strong>ale Förderung hat.<br />

31<br />

vgl. Sommerfeldt, 2008: S. 125.<br />

32 vgl. Rauer/ Salzenberg, 1998: S. 146f.<br />

33 vgl. Teichmann, 2002: S. 2.<br />

34 vgl. Sommerfeldt, 2008: S. 125.<br />

8


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

intensiver ist“ 35 . Zu überlegen sei desweiteren bezüglich der Einsprachigkeit, ob die Arbeits-<br />

aufträge auf Deutsch oder auf Spanisch gestellt werden. Inwiefern diese Chancen und Gren-<br />

zen auch in meinem Unterrichtsversuch zu spüren sind, wird sich zu einem späteren Zeit-<br />

punkt in dieser Arbeit zeigen.<br />

3. Vorüberlegungen zur Unterrichtseinheit<br />

3.1. Meine Schule<br />

Mein Referendariat habe ich an einer Schule <strong>im</strong> Hamburger Stadtteil Veddel verbracht. Die<br />

Veddel liegt auf den drei Elbinseln Peute, Willhelmsburg und Veddel. Hier leben etwa 3400<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund, was einem Migrantenanteil von et-<br />

wa 70% entspricht 36 . Damit ist die Veddel der Stadtteil Hamburgs, in dem die meisten Be-<br />

wohner mit ausländischen Wurzeln leben. Diese Tatsache macht den Unterrichtsalltag an<br />

der Schule zu einer besonderen Herausforderung. Im Schuljahr 2010/11 zählt meine Schule<br />

zu den Starterpr<strong>im</strong>arschulen. Nach dem Misserfolg des Volksentscheids bezüglich der<br />

Schulreform in Hamburg <strong>im</strong> Sommer 2010 wurde ein Antrag auf Genehmigung eines<br />

Schulversuchs nach § 10 HmbSG <strong>für</strong> die Klassen 5 bis 10 abgelehnt. Ob die Schule nun<br />

als reine Grundschule oder inklusive der 5. Klassen weitergeführt wird bleibt zum jetzigen<br />

Zeitpunkt offen.<br />

3.2. <strong>Spanischunterricht</strong> an meiner Schule<br />

„Seit dem Schuljahr 2008/09 findet an der Schule […] <strong>Spanischunterricht</strong> ab<br />

Klasse 7 statt. Neben je einem Spanisch-Wahlpflichtkurs in Klassenstufe 8 und<br />

9 (Klassenstufe 7 ist momentan ausgelagert) konnte mit dem Beginn der Starter-Pr<strong>im</strong>arschule<br />

<strong>im</strong> Schuljahr 2010/11 ebenso ein Wahlpflichtkurs in Klassenstufe<br />

5 eingerichtet werden. Die SuS dieses Wahlpflichtkurses 5 haben alle <strong>im</strong><br />

2. Halbjahr des Schuljahres 2009/10 (in Klasse 4) einen 6-stündigen Schnupperkurs<br />

in Spanisch besucht, der von mir durchgeführt wurde. Der <strong>Spanischunterricht</strong><br />

läuft parallel zu anderen Wahlpflichtkursen, deren Angebote sich von<br />

Sport über Musik bis Computerunterricht, Forschen, Tanzen, o.ä. erstrecken“ 37 .<br />

Bis zu dem Beginn meines Referendariats <strong>im</strong> November 2009 gab es an der Schule lediglich<br />

eine Kollegin, die fachfremd Spanisch unterrichten konnte und <strong>im</strong> Schuljahr 2008/09 die 7.<br />

Klasse, <strong>im</strong> 1. Schulhalbjahr 2009/10 sogar beide Kurse parallel betreuen musste. Mit dem<br />

Beginn meines bedarfdeckenden Unterrichts <strong>im</strong> Februar 2010 entspannte sich der Zustand<br />

35 Sommerfeldt, 2008: S. 120.<br />

36 vgl. Seifert, 2010.<br />

37 Portfolioauszug: Unterrichtsentwurf anlässlich der 3. Hospitation <strong>im</strong> Fach Spanisch, vom 1.12.10.<br />

9


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

ein wenig. Diese besondere Situation gilt es jedoch bei dem Lernstand der SuS, um die es in<br />

diesem Unterrichtsversuch geht, zu bedenken.<br />

3.3. Die Lerngruppe<br />

Die Lerngruppe des Wahlpflichtkurs Spanisch 9 setzt sich aus sieben SuS (vier Mädchen,<br />

drei Jungen) mit zwei- oder mehrsprachigem Hintergrund zusammen.<br />

„Die Lerngruppe ist mit ihren sieben SuS sehr klein. Das birgt einerseits<br />

Schwierigkeiten in sich, weil Gruppenarbeiten schwerer möglich sind und sich<br />

die methodische Vielfalt damit vor allem auf Frontalsituationen, Einzel- und<br />

Partnerarbeit beschränkt. Andererseits entsteht eine sehr int<strong>im</strong>e Arbeitsatmosphäre,<br />

die Disziplinprobleme sind geringer und es besteht die Möglichkeit, direkt<br />

auf einzelne SuS einzugehen“ 38 .<br />

Die SuS haben seit der 7. Klasse <strong>Spanischunterricht</strong>, befinden sich folglich <strong>im</strong> 3. Lernjahr.<br />

Aufgrund struktureller Veränderungen an der Schule 39 findet der <strong>Spanischunterricht</strong> seit<br />

Sommer 2010 in einem neu da<strong>für</strong> eingerichteten Spanisch- und Englischraum 40 statt. Die<br />

SuS haben vier Stunden in der Woche Spanisch, die jeweils in Doppelstundenblöcken orga-<br />

nisiert sind (eine Doppelstunde montags in der 3. und 4. Stunde, eine Doppelstunde diens-<br />

tags in der 8. und 9. Stunde). Mit dem Beginn des neuen Schuljahres hat der Kurs neue<br />

Kursregeln aufgestellt, die seitdem <strong>im</strong> Klassenraum aushängen. Die Regeln wurden auf<br />

Wunsch der SuS hin auf Deutsch verfasst. Diesem Wunsch bin ich nachgekommen, damit<br />

ich in Spontansituationen schnell auf das Verhalten der SuS reagieren kann. Besonderen<br />

Wert legten die SuS bei den Kursregeln auf „nicht auslachen“, „wenn einer spricht, sind die<br />

anderen leise“ und „keine Beleidigungen“ bzw. „nicht die Familie beleidigen“:<br />

38 Portfolioauszug: Unterrichtsentwurf anlässlich der 1. Hospitation <strong>im</strong> Fach Spanisch, vom 22.2.10.<br />

39 Die Schule ist <strong>im</strong> Schuljahr 2010/11 Starter-Pr<strong>im</strong>arschule. Das hatte personelle und räumliche Umstrukturierungen zufolge.<br />

40 Im Folgenden: Klassenraum.<br />

41 Portfolioauszug vom August 2010.<br />

41<br />

10


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Diese Regeln gelten durchgehend, d.h. auch in den Phasen des <strong>Stationenlernen</strong>s. Die SuS<br />

sitzen <strong>im</strong> herkömmlichen Unterricht an einem großen Gruppentisch zusammen. Das ermög-<br />

licht eine int<strong>im</strong>ere Gesprächsrunde und der persönliche Kontakt zu jedem SuS ist gegeben.<br />

An Strukturen und Ritualen ist den SuS Folgendes bekannt:<br />

- Spanische Eingangsmusik, deren Ausschalten den Beginn des Unterrichts markiert<br />

(am Beginn der Stunde bzw. nach der Pause)<br />

- Stundenablauf an der Tafel in Schrift und Bild visualisiert<br />

- Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit<br />

- Zeitstoppuhr, die den Beginn und das Ende einzelner Phasen markiert.<br />

- Feedback<br />

Zum Arbeitsverhalten der SuS:<br />

„Insgesamt herrschen in dem Kurs eine hohe Lernbereitschaft und <strong>für</strong> das Alter<br />

wenige Albereien. Das ermöglicht eine angenehme Arbeitsatmosphäre mit relativ<br />

wenigen Störungen, so dass kaum regelgerechte Maßnahmen getroffen<br />

werden müssen. Für den Fall zu großer Unruhe besteht vorab die Möglichkeit,<br />

dass sich ein SuS eine kurze Auszeit vor der Tür nehmen kann und zurück in<br />

die Klasse kommt, wenn er sich beruhigt hat. Das ist <strong>für</strong> das Alter der SuS<br />

enorm wichtig, weil die Ursache von Unruhe in dieser Gruppe häufig eine persönliche<br />

ist, die sich meistens nach wenigen Minuten klärt. […] Durch Albernheiten<br />

fallen gelegentlich Dunjabin, Schadi oder Abdullah auf. Ein persönliches<br />

Problem haben Dunjabin und Denise miteinander, was sich durch gegenseitiges<br />

Provozieren äußert“ 42 .<br />

Das Verhältnis zwischen Dunjabin und Denise hat sich mittlerweile entspannt. Auffällig ist<br />

hingegen das veränderte Verhalten von Schadi, der mit dem Beginn des neuen Schuljahres<br />

2010/11 seinen Fokus wesentlich mehr auf andere Gesprächsthemen legt als auf die des<br />

Unterrichts. Da eine Doppelstunde <strong>Spanischunterricht</strong> zudem aufgrund der kleinen Grup-<br />

pengröße eine große Herausforderung an die Konzentration der SuS darstellt, versuche ich<br />

daher in meinem Unterricht eine Mischung zu finden aus konzentriertem Arbeiten und Pha-<br />

sen der Entspannung, in denen auch persönliche Bewandtnisse Platz finden.<br />

Bereits zum Zeitpunkt der oben zitierten Unterrichtsplanung <strong>im</strong> Februar 2010 finden sich in<br />

meinem Portfolio folgende Einträge zum Lernstand der SuS:<br />

„Der Lernstand der SuS ist sehr unterschiedlich. Manche SuS verstehen nur wenig,<br />

andere sprechen bei Arbeitsaufträgen schon selbstständig in ganzen Sätzen.<br />

Die Lerngruppe setzt sich aus Haupt- und Realschülern zusammen und es stellt<br />

42 Portfolioauszug: Unterrichtsentwurf anlässlich der 1. Hospitation <strong>im</strong> Fach Spanisch, vom 22.2.10.<br />

11


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

eine große Herausforderung an mich dar, diese Leistungsheterogenität zu kompensieren.<br />

Insbesondere Xheila und Maryam setzen sich vom Rest der Gruppe<br />

ab und haben die Aufgaben größtenteils schon erledigt, während andere noch<br />

die Aufgabenstellung lesen“ 43 .<br />

An dieser Tatsache hat sich bin zum Zeitpunkt des Unterrichtsversuches (Sommer 2010)<br />

wenig verändert. Vielmehr ist an dieser Stelle noch einmal zu bekräftigen, dass die SuS be-<br />

reits <strong>im</strong> 3. Jahr Spanisch lernen und größtenteils kaum in der Lage sind kurze freie Texte zu<br />

schreiben, gelernte Strukturen auf neue Unterrichtsinhalte zu übertragen und zudem über-<br />

wiegend äußerst langsam arbeiten. Insgesamt liegt der Schwerpunkt der Arbeit mit Haupt-<br />

und Realschülern <strong>im</strong> Wiederholen und Festigen bereits bekannter Strukturen. Hinzu kommt,<br />

wie in Kapitel 1.2. beschrieben, dass aufgrund des Ganztagsschulprinzips keine Hausaufga-<br />

ben aufgegeben werden dürfen und dementsprechend nicht davon ausgegangen werden<br />

kann, dass die SuS zu Hause lernen.<br />

Die SuS <strong>im</strong> Einzelnen:<br />

SuS Bemerkungen<br />

Schadi Hauptschüler, würde aber gern den Realschulabschluss schaf-<br />

fen. Sehr lebhafter und redseliger Schüler, der seine Leistungen<br />

häufig überschätzt. Konnte <strong>im</strong> neuen Schuljahr leider nicht an<br />

seine gesteigerte Motivation unseres ersten gemeinsamen Halb-<br />

jahres anknüpfen. Liest Texte recht sicher und in korrekter Aus-<br />

sprache, hat viel Spaß am Vortragen von Dialogen. Hat viel Re-<br />

debedarf, besonders in Bezug auf private Angelegenheiten. Bit-<br />

tet mich häufig nach der Stunde um persönlichen Rat.<br />

Abdullah Hauptschulzweig. Zeigt eine Steigerung aktiver Mitarbeit, muss<br />

dennoch häufig angesprochen werden, damit er sich engagiert<br />

beteiligt und etwas schafft. Kann Zusammenhänge recht schnell<br />

begreifen und erschließen, nutzt das leider nicht <strong>im</strong>mer. Könnte<br />

mehr Eigeninitiative zeigen.<br />

Masuda Hauptschulzweig. Lässt sich leicht ablenken und verpasst dann<br />

den Unterrichtsanschluss, ist auf viel Hilfe angewiesen. Arbeitet<br />

sehr viel mit ihrer Schwester zusammen, verlässt sich dabei sehr<br />

auf sie und arbeitet dann zu wenig selbstständig. Sitzt seit den<br />

Sommerferien getrennt von ihrer Schwester. Seitdem zeigt sie<br />

zunehmend mehr Interesse und Motivation <strong>im</strong> Unterricht.<br />

43 Portfolioauszug: Unterrichtsentwurf anlässlich der 1. Hospitation <strong>im</strong> Fach Spanisch, vom 22.2.10.<br />

12


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Maryam Zwillingsschwester von Masuda, Realschulzweig. Arbeitet inte-<br />

ressiert und aufmerksam mit und bereitet sich zuverlässig und<br />

gewissenhaft vor. Sehr engagierte und fleißige Schülerin. Betei-<br />

ligt sich nun auch mündlich stärker <strong>im</strong> Unterricht.<br />

Denise Hauptschulzweig. Konnte an ihr gesteigertes Arbeitsverhalten<br />

des letzten Schuljahres anknüpfen. Arbeitet mittlerweile größten-<br />

teils engagiert und interessiert <strong>im</strong> <strong>Spanischunterricht</strong> mit und<br />

an<strong>im</strong>iert ihre Mitschüler. Braucht sehr viel positive Bestärkung,<br />

sonst verlässt sie ihr Mut.<br />

Xheila Realschulzweig, leistungsstärkste Schülerin des Kurses. Arbeitet<br />

gewissenhaft und zügig und kann sich neue Inhalte und Zu-<br />

sammenhänge schnell erschließen und Gelerntes behalten und<br />

nachhaltig anwenden. Zeigt hohe(s) Engagement, Motivation<br />

und Interesse.<br />

Dunjabin Hauptschulzweig. Lässt sich leicht von den anderen SuS ablen-<br />

ken und hat dann Schwierigkeiten, dem Unterrichtsgeschehen<br />

zu folgen. Wird dann unsicher, verliert den Anschluss und fühlt<br />

sich ungerecht behandelt. Hat eine geringe Konzentrationsspan-<br />

ne.<br />

4. Durchführung des <strong>Stationenlernen</strong>s<br />

4.1. Zielformulierungen der „Unidad 9“<br />

Wie bereits angedeutet erfolgt das <strong>Stationenlernen</strong> anhand der „Unidad 9“ aus dem Lehr-<br />

werk „¡Apúntate! 1“. Diese Einheit mit dem Titel „¿Qué llevas hoy?“ (Was hast Du heute an/<br />

Was trägst Du heute?) beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „La ropa“ (Die<br />

Kleidung). Weitere Wortfelder sind „los colores“ (die Farben) und als neues Redemittel ler-<br />

nen die SuS ihre Vorlieben auszudrücken (anhand des Verbes „gustarse“). An neuen gram-<br />

matikalischen Elementen werden das zuvor genannte reflexive Verb „gustarse“ (gefallen,<br />

mögen) sowie die dazugehörigen indirekten Objektpronomen „me, te, le“ (mir, dir, ihm/ihr)<br />

eingeführt, die Demonstrativbegleiter „este, ese“ (dieser, diese, dieses) sowie das Verb<br />

„decir“ (sagen).<br />

Der fachliche Schwerpunkt dieser Unterrichtseinheit liegt <strong>für</strong> mich insbesondere darin, dass<br />

die SuS ihre funktionale kommunikative Kompetenz erweitern, indem sie Vokabeln und<br />

Satzstrukturen zum Thema „La ropa“ sowie die Verben „gustarse“, „decir“ und die Demonst-<br />

13


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

rativbegleiter „este“ und „ese“ kennen lernen und anwenden können, z.B. anhand von Dialo-<br />

gen, Personenbeschreibungen, usw.. Desweiteren schulen die SuS ihre Sozialkompetenz,<br />

indem sie sich an die vereinbarten Unterrichtsregeln und an die Regeln <strong>für</strong> das Stationenler-<br />

nen halten, aufeinander Rücksicht nehmen und sich in Gruppenarbeiten kooperativ verhalten<br />

und angemessen auf Gesprächspartner eingehen. Sie entwickeln ihre Selbstständigkeit und<br />

übernehmen Verantwortung <strong>für</strong> ihr eigenes Lernen, indem sie selbstständig auswählen, an<br />

welcher Station sie arbeiten und ebenfalls selbstständig ihre Arbeitsergebnisse überprüfen<br />

(Selbstkontrolle).<br />

4.2. Struktur der Stationen<br />

Bevor ich auf die Stationen an sich eingehe, möchte ich kurz etwas zum Lehrwerk allgemein<br />

sagen. Die SuS des Wahlpflichtkurses Spanisch 9 arbeiten seit dem Beginn des Spani-<br />

schunterrichts vor zweieinhalb Jahren mit dem Lehrwerk „¡Apúntate! 1“ von Cornelsen.<br />

„¡Apúntate!“ ist eine Lehrwerksreihe, die auf die Einführung des Spanischen als 2. Fremd-<br />

sprache an den allgemeinbildenden Schulen abgest<strong>im</strong>mt ist 44 . Die Progression des Spani-<br />

schlehrgangs wird in kleineren Einheiten überschaubar angeboten und ist daher <strong>für</strong> SuS ge-<br />

eignet, die eher wenig Lern- und Sprachlernerfahrung mitbringen. Inhaltlich sprechen die<br />

Themen die Erlebnis- und Erfahrungswelt der SuS an, entsprechen ihren Interessen und<br />

wecken somit ihre Lernmotivation. Das Lehrwerk leistet aufgrund seiner methodischen Viel-<br />

falt und der Vermittlung von selbstständigen Lerntechniken einen Beitrag zum autonomen<br />

und eigenständigen Lernen und zielt darauf ab, den SuS den Gebrauch des Spanischen als<br />

sprachliches Handeln erfahrbar zu machen. Übungen des entdeckenden Lernens sind fester<br />

Bestandteil der „Unidades“. Im Mittelpunkt der Lehrwerksgeschichte stehen die Protagonis-<br />

ten Elena, Javi, Esteban und Sarah aus Alicante. Da Esteban und Sarah ursprünglich nicht<br />

aus Spanien stammen (Esteban: Costa Rica, Sarah: Deutschland), ist durch die Verknüp-<br />

fung der lateinamerikanischen Lebenswelt (Costa Rica) mit der europäischen (Deutschland)<br />

der interkulturelle Ansatz berücksichtigt. Die SuS sind neben den von mir zur Verfügung ge-<br />

stellten Arbeitsmaterialien (Briefablage, Schreibheft, Grammatik- und Vokabelheft) mit einem<br />

Schülerbuch von „¡Apúntate! 1“, einem Grammatikheft von „¡Apúntate! 1“ und einem<br />

Übungsheft von „¡Apúntate! 1“ ausgestattet.<br />

Die SuS arbeiten sehr motiviert mit dem Lehrwerk weshalb ich mich wie in Kapitel 1.2. be-<br />

reits angedeutet dazu entschlossen habe, das <strong>Stationenlernen</strong> anhand einer Einheit aus<br />

dem Schulbuch durchzuführen. Insgesamt gab es 24 Stationen. Der Großteil der Stationen<br />

befasste sich mit dem Thema „La ropa“, wobei die verschiedenen kommunikativen Fertigkei-<br />

ten (Hör- und Hör-Seh-Verstehen, Sprechen, Leseverstehen, Schreiben) berücksichtigt wur-<br />

44 vgl. ¡Apúntate! 1 (2008): Handreichungen <strong>für</strong> den Unterricht.<br />

14


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

den. Wenige weitere Stationen hatten die Demonstrativbegleiter „este“ und „ese“ sowie die<br />

Verben „decir“ und „gustarse“ zum Inhalt, da diese ebenfalls Lernziele dieser „Unidad 9“ wa-<br />

ren. Die Stationsarbeit setzte sich aus 16 Pflicht- und acht Wahlstationen zusammen. Eine<br />

Station wurde als „trabajo“ (Arbeit) bezeichnet. Die Pflichtstationen enthielten Arbeitsauf-<br />

träge auf Spanisch, die zum Verständnis mit Symbolen unterlegt wurden:<br />

Als Hilfestellung hatten die SuS die Möglichkeit, Tippkarten zu nutzen. Die Tippkarten er-<br />

hielten einen festen Platz <strong>im</strong> Klassenraum. Sie waren je nach Aufgabenstellung mit der deut-<br />

schen Übersetzung des Arbeitsauftrages sowie ggfs. mit Hilfen (Satzanfänge, Denkanstöße)<br />

versehen:<br />

45 Beispiel Pflichtstation (Trabajo 1).<br />

45<br />

15


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Die Stationen unterschieden sich zudem bezüglich ihres Anforderungsniveaus.<br />

Als Material der Stationen habe ich aufgrund meiner Idee, eine Schulbucheinheit als Statio-<br />

nenlernen aufzubauen, größtenteils Aufgabenteile aus dem Schulbuch übernommen, die ich<br />

teilweise didaktisch aufbereitet habe. Hinzu kommen Stationen mit von mir ergänzten Mate-<br />

rialien.<br />

46 Beispiel Tippkarte (Tippkarte Trabajo 1).<br />

46<br />

16


47 Station mit Schulbuchaufgabe (Trabajo 11).<br />

48 Stationen mit didaktisch aufbereiteten Schulbuchaufgaben (Trabajo 5 und 15).<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

47<br />

48<br />

17


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Die Wahlstationen habe ich anhand von Symbolen bzgl. des Schwierigkeitsgrades kenntlich<br />

gemacht, wobei es drei verschiedene Anforderungsniveaus gab. Die Arbeitsaufträge wurden<br />

an dieser Stelle ausschließlich auf Spanisch gestellt und mit Symbolen unterlegt - Tippkarten<br />

gab es <strong>für</strong> die Wahlstationen nicht.<br />

49 Stationen mit Aufgaben aus ergänzten Materialien (Trabajo 9 und 10).<br />

50 Wahlstationen (Trabajo 20 und 22).<br />

50<br />

49<br />

18


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Bezüglich des Stundenablaufes bin ich in den sechs Wochen, in denen das <strong>Stationenlernen</strong><br />

stattgefunden hat, wie folgt vorgegangen: Anfangs gab es eine Einführungsphase, in der ich<br />

mit den SuS die Vokabeln zu „la ropa“, die Demonstrativbegleiter „este“ und „ese“ sowie die<br />

Verben „decir“ und „gustarse“ (inkl. indirektes Objektpronomen) erarbeitet habe. Anschlie-<br />

ßend bekamen die SuS pro Woche so viel Zeit <strong>für</strong> die Stationsarbeit, dass sie meiner Mei-<br />

nung nach ca. drei Pflichtstationen pro Woche hätten schaffen können. Vor jeder Phase des<br />

<strong>Stationenlernen</strong>s fand eine kurze Gesprächsrunde zu aktuellen Anlässen statt. Anfangs habe<br />

ich die Stationen eingeführt, später ging es darum, woran die SuS gerade arbeiten bzw. was<br />

sie sich <strong>für</strong> diese Stunde vornehmen wollten, usw.. Im Anschluss an jede Arbeitsphase an<br />

den Stationen gab es eine kurze Feedbackrunde. Zu Beginn einer jeden Unterrichtsphase<br />

fand der übliche Unterrichtseinstieg statt (Stundenablauf, Warm-Up). Auch war es mein Be-<br />

streben, den Unterricht nicht ausschließlich mit dem <strong>Stationenlernen</strong> zu gestalten. Vielmehr<br />

war das <strong>Stationenlernen</strong> eine Phase des Unterrichts, der durch andere Unterrichtsinhalte<br />

(z.B. Lektüre) ergänzt wurde. Zwei Wochen à jeweils zwei Doppelstunden konnten demnach<br />

wie folgt ausgesehen haben 51 :<br />

Montag Dienstag<br />

Einstieg:<br />

Vorstellung Stundenablauf,<br />

Calentamiento.<br />

Wiederholung zum Thema „la<br />

ropa“ <strong>im</strong> Plenum<br />

Arbeitsphase 1:<br />

Gesprächsrunde zum <strong>Stationenlernen</strong><br />

<strong>Stationenlernen</strong><br />

Feebackrunde zum <strong>Stationenlernen</strong><br />

Arbeitsphase 2:<br />

Lektüre<br />

Abschluss:<br />

Feedback<br />

51 Portfolioeintrag vom 3.9.2010.<br />

Einstieg:<br />

Vorstellung Stundenablauf, Calentamiento.<br />

Wiederholung des Verbes<br />

„gustarse“ (anhand des Liedes<br />

„me gusta“ von Manu Chau)<br />

Arbeitsphase 1:<br />

Internetrecherche zur Popgruppe<br />

„Manu Chau“, Beginn Plakatgestaltung.<br />

Arbeitsphase 2:<br />

Kurze Gesprächsrunde zum<br />

<strong>Stationenlernen</strong><br />

<strong>Stationenlernen</strong><br />

Feebackrunde zum <strong>Stationenlernen</strong><br />

Abschluss:<br />

El pañuelo zum Thema „la ropa“<br />

19


Montag Dienstag<br />

Einstieg:<br />

Vorstellung Stundenablauf,<br />

Calentamiento.<br />

Wiederholung der Demonstrativbegleiter<br />

anhand einer<br />

Übung aus „¡Apúntate!“1<br />

Arbeitsphase 1:<br />

Gesprächsrunde zum <strong>Stationenlernen</strong><br />

<strong>Stationenlernen</strong><br />

Feebackrunde zum <strong>Stationenlernen</strong><br />

Arbeitsphase 2:<br />

Weiter Plakatgestaltung Manu<br />

Chau, Präsentation der Ergebnisse<br />

Abschluss:<br />

Feedback<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Einstieg:<br />

Vorstellung Stundenablauf, Calentamiento.<br />

Wiederholung der Vokabeln<br />

zum Thema „la ropa“ anhand<br />

einer Dialog-Übung<br />

Arbeitsphase 1:<br />

Kurze Gesprächsrunde zum<br />

<strong>Stationenlernen</strong><br />

<strong>Stationenlernen</strong><br />

Feebackrunde zum <strong>Stationenlernen</strong><br />

Arbeitsphase 2:<br />

Lektüre<br />

Abschluss:<br />

Feedback<br />

Eine Doppelstunde ohne <strong>Stationenlernen</strong> gab es in der Phase auch, da<strong>für</strong> aber auch Tage,<br />

an denen wir ausschließlich an den Stationen gearbeitet haben. Dies machte ich in der Re-<br />

gel abhängig von meiner Einschätzung bezüglich der Motivation der SuS.<br />

Das <strong>Stationenlernen</strong> erstreckte sich über knapp sechs Wochen. Ich habe nach einer kurzen<br />

Wiedereingewöhnungsphase nach den Sommerferien mit dem <strong>Stationenlernen</strong> begonnen<br />

(Mitte August 2010) und mit dem Beginn der Herbstferien (Anfang Oktober 2010) die Arbeit<br />

beendet.<br />

4.3. Didaktisch-methodische Entscheidungen und Begründungen<br />

Wie zuvor bereits beschrieben kam die Idee, eine Schulbucheinheit als <strong>Stationenlernen</strong> auf-<br />

zubereiten, aus meinem Spanisch-Fachseminar. Mir gefiel sie insbesondere deshalb gut,<br />

weil die SuS offenes Arbeiten <strong>im</strong> <strong>Spanischunterricht</strong> nicht gewohnt waren und mir seitdem<br />

ich den Kurs <strong>im</strong> Februar 2010 übernommen hatte bewusst war, dass ich etwas daran ändern<br />

wollte und musste.<br />

„Irgendwie bin ich noch nicht zufrieden so wie es läuft. Ich habe aber das Gefühl,<br />

wenn ich methodisch etwas ändere, dann rebellieren die SuS, weil sie es<br />

nicht anders kennen. Ich fühle mich da etwas eingeschränkt und traue mich<br />

nicht richtig“ 52 .<br />

52 Portfolioeintrag vom Mai 2010.<br />

20


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Somit hielt ich einen groben Methodenwechsel zunächst nicht <strong>für</strong> angemessen. Ich wollte die<br />

SuS erst einmal besser kennen lernen und Vertrauen aufbauen. Im Sommer entschloss ich<br />

mich dann dazu, das <strong>Stationenlernen</strong> auszuprobieren. Als relativ gelenkte Form des offenen<br />

Arbeitens erschien es mir den Einstieg in offenere Unterrichtsformen zu ermöglichen und zu<br />

erleichtern 53 .<br />

Laut Hamburger Rahmenplan <strong>für</strong> die zweite Fremdsprache sollen die SuS fremdsprachliche<br />

Handlungsfähigkeit in einem thematischen Kontext erwerben und sich mit Themen ausei-<br />

nandersetzen, die <strong>für</strong> sie vom besonderem Interesse und <strong>für</strong> die Bewältigung von Alltagssi-<br />

tuationen wichtig sind 54 . Gerade in dem Alter der SuS, in dem Kleidung und Aussehen eine<br />

wichtige Rolle spielt, hat dieses Thema eine besondere Aktualität. Das Thema Kleidung kann<br />

laut Rahmenplan schon zu einem früheren Zeitpunkt des Sprachenlernens abgehandelt wer-<br />

den. Ein aufgrund der Lernvoraussetzungen der SuS nur sehr langsames Voranschreiten <strong>im</strong><br />

Kurs brachte jedoch mit sich, dass die SuS am Ende des 2. Lernjahres noch nicht mit dem 1.<br />

Band abschließen konnten und ich somit <strong>im</strong> neuen Schuljahr (2010/11) erst mit „Unidad 9“,<br />

und dementsprechend dem Thema Kleidung, beginnen konnte. Die Demonstrativbegleiter<br />

„este“ und “ese“ sowie das Verb „gustarse“ um Vorlieben/Präferenzen auszudrücken sind<br />

fester Bestandteil des Rahmenplans 55 . Desweiteren werden in dieser Unterrichtsphase über-<br />

fachliche Kompetenzen wie Sozial- und Selbstkompetenz geschult.<br />

Nach dem gemeinsamen Einstieg in das Thema (vgl. Kapitel 4.2.) bekamen die SuS von mir<br />

zunächst eine Übersicht über die Stationen 56 . Diese Übersicht hing während der gesamten<br />

Phase des <strong>Stationenlernen</strong>s <strong>im</strong> Klassenraum, so dass sich die SuS stets daran orientieren<br />

konnten. Auch haben wir am Anfang dieser neuen Methode Regeln aufgestellt, die ebenfalls<br />

<strong>im</strong> Klassenraum platziert waren:<br />

53 vgl. Hegele, 2002: S. 61.<br />

54 vgl. Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde <strong>für</strong> Schule und Berufsbildung, 2010: S. 13.<br />

55 vgl. Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde <strong>für</strong> Schule und Berufsbildung, 2010: S. 17f.<br />

56 Die Übersicht der Stationen befindet sich <strong>im</strong> Anhang.<br />

21


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Was den Aufbau der Stationen selbst betrifft habe ich versucht, trotz meines inhaltlich doch<br />

recht eingeschränkten Rahmens, die „Praktischen Tipps zur Vorgehensweise be<strong>im</strong> Aufarbei-<br />

ten von Inhalten zu Lernstationen“ 58 von BAUER zu berücksichtigen. Ich beziehe mich an die-<br />

ser Stelle nur auf ausgewählte und <strong>für</strong> diese Arbeit relevante Aspekte 59 :<br />

„Stationen, an denen das Üben und Fertigen von Inhalten <strong>im</strong> Mittelpunkt steht, sollten<br />

unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und möglichst viele Lerneingangskanäle und<br />

unterschiedliche Sozialformen berücksichtigen.“<br />

Bei meinen Stationen ging es hauptsächlich darum, die bereits eingeführten Strukturen zu<br />

üben und zu festigen, wobei die SuS selbstständig die Reihenfolge der Stationen, ihre Ver-<br />

weildauer an einer Station sowie nach individuellen Voraussetzungen den Lernkanal wählen<br />

konnten, da es Schreib-, Hör-, Hör-Seh-Verstehens und Sprechaufgaben gab. Es wurden<br />

Aufgaben angeboten, die in Einzel- aber auch in Partner-/Gruppenarbeit gelöst werden soll-<br />

ten. Die Stationen selbst unterschieden sich bezüglich ihres Schwierigkeitsgrades, da die<br />

Aufgaben <strong>im</strong> Schulbuch, die als Station eingerichtet wurden, entweder progressiv angelegt<br />

waren, ich sie didaktisch verändert aufbereitet oder durch ergänzendes Material angereichert<br />

habe. Außerdem gab es zu jeder Station Tippkarten. So konnten die leistungsstärkeren SuS<br />

versuchen, die Aufgabe ohne Tippkarte zu lösen, während die leistungsschwächeren SuS<br />

die Möglichkeit hatten, sich auf den Tippkarten Anregungen zu holen.<br />

57 Portfolioauszug vom September 2010.<br />

58 Bauer, 2003: S. 104.<br />

59 vgl. Bauer, 2003: S. 104-107.<br />

57<br />

22


„Arbeitsaufträge auf verschiedenen Ebenen stellen.“<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Eben darum habe ich mich dazu entschlossen, die Arbeitsaufträge vorerst ausschließlich auf<br />

Spanisch zu stellen, damit alle SuS zunächst versuchen, sich auf die Einsprachigkeit einzu-<br />

lassen und die Aufgabe selbstständig zu lösen. Bei den Wahlaufgaben entschloss ich mich<br />

gegen die Bereitstellung einer deutschen Übersetzung, damit sich das Anforderungsangebot<br />

nochmals unterschied.<br />

„Zeitrahmen und Arbeitsmenge festlegen.“<br />

Die SuS erhielten zu Beginn der Stationenarbeit den Auftrag, pro Woche, d.h. innerhalb von<br />

vier Schulstunden, mindestens drei Pflichtstationen zu erledigen. Die restliche Zeit stand<br />

entweder <strong>für</strong> weitere Pflicht- oder <strong>für</strong> die Wahlstationen zur Verfügung.<br />

„Arbeitsaufträge <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer zur Verfügung stellen.“<br />

Die Stationen wurden zu jeder Phase des <strong>Stationenlernen</strong>s auf den Tischen <strong>im</strong> Klassenraum<br />

aufgebaut. Sie waren somit <strong>im</strong> Klassenraum präsent und konnten von mehreren SuS gleich-<br />

zeitig bearbeitet werden 60 :<br />

60 Im Folgenden: Portfolioauszug vom 7.9.2010.<br />

23


„Art der Dokumentation und Kontrolle von Arbeitsergebnissen klären.“<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Die SuS wurden mit einem Stationenplan ausgestattet, der sowohl mir als auch den SuS<br />

selbst einen Überblick über ihr Arbeitspensum gab. Jedes Mal, wenn ein Schüler eine Stati-<br />

on geschafft hatte, konnte er seine Ergebnisse an der Tafel vergleichen bzw. berichtigen und<br />

diese abhaken. Dies setzte ein Vertrauensverhältnis zwischen den SuS und mir voraus und<br />

ermöglichte Selbstverantwortung gegenüber dem eigenen Lernprozess. Wie zuvor erwähnt<br />

hingen die Aufgabenergebnisse zum Lösungsvergleich bzw. auch als Tipp an der Tafel. Da<br />

sich die SuS, wie sich nach einigen Gesprächsrunden herausstellte, wünschten, dass auch<br />

ich <strong>im</strong> Anschluss noch einen Blick auf ihre Arbeitsergebnisse werfe, wurde der Stationenplan<br />

mit Bleistift geführt. Sobald auch ich die Ergebnisse der SuS dann geprüft hatte, habe ich<br />

meine Unterschrift an die Station gesetzt. Fehler, die mir während der Arbeitsphase aufgefal-<br />

len sind, wurden in der anschließenden Feedbackrunde besprochen und ggfs. zu Beginn der<br />

nächsten Unterrichtstunde <strong>im</strong> gemeinsamen Einstieg noch einmal aufgegriffen. Neben mei-<br />

ner flüchtigen Leistungsüberprüfung während der Arbeitsphase habe ich die Arbeitsergeb-<br />

nisse außerdem nach dem Unterricht regelmäßig eingesammelt, korrigiert und mit den SuS<br />

besprochen.<br />

„Gesprächsphasen integrieren.“<br />

Jede Phase des <strong>Stationenlernen</strong>s begannen wir mit einer kurzen Gesprächsrunde. So konn-<br />

ten sich die SuS in Erinnerung rufen, womit sie die letzte Stunde beendet hatten und sich ihr<br />

Arbeitspensum <strong>für</strong> den aktuellen Tag vornehmen und dies auch vor der Klasse transparent<br />

machen (Selbsteinschätzung). Ferner schlossen wir die Arbeitsphase mit einer Feedback-<br />

runde. Diese Phasen waren insofern sinnvoll, als dass die SuS ihre Leistungen vor der Klas-<br />

se reflektieren, begründen und rechtfertigen mussten und somit eine Verbindlichkeit geschaf-<br />

fen wurde, die beide Seiten sehr ernst nahmen und die ich bezogen auf die Selbstverantwor-<br />

tung der SuS <strong>im</strong> Lernprozess <strong>für</strong> sehr wichtig halte.<br />

24


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Die vorangegangenen Ausführungen beschreiben überwiegend das Endstadium meiner Sta-<br />

tionenarbeit. Da der tiefere Sinn dieser Portfolioarbeit <strong>für</strong> mich in der Auseinandersetzung mit<br />

meiner persönlichen Entwicklung steht, möchte ich <strong>im</strong> nächsten Kapitel nicht nur das Ar-<br />

beitsverhalten der SuS reflektieren, sondern auch aufzeigen, wie ich mich <strong>im</strong> Unterrichtspro-<br />

zess wahr genommen und reagiert habe.<br />

5. Auswertung<br />

5.1. Indikatoren<br />

Um der anfangs gestellten Leitfrage (Inwieweit kann <strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanischunter-<br />

richt einer 9. Klasse als Differenzierungsmaßnahme dem Umgang in heterogenen<br />

Lerngruppen gerecht werden?) nachzukommen habe ich Kriterien entwickelt, anhand de-<br />

rer ich den Erfolg meiner Methode auswerten möchte. Die Kriterien sind einerseits aus den<br />

theoretischen Aspekten des <strong>Stationenlernen</strong>s sowie aus den Lernvoraussetzungen der SuS<br />

unter Berücksichtigung der von mir aufgestellten Lernziele und der von uns gemeinsam ent-<br />

wickelten „Regeln zum <strong>Stationenlernen</strong>“ entstanden:<br />

1. Jede/r SuS lässt sich auf diese neue Methode offenen Lernens ein und hat<br />

Freude und Spaß am <strong>Stationenlernen</strong>.<br />

2. Jede/r SuS arbeitet in seinem eigenen Lerntempo.<br />

3. Jeder SuS wird unter Berücksichtigung der Lernziele seinen individuellen<br />

Voraussetzungen und Bedürfnissen gemäß gefördert und gefordert.<br />

4. Sowohl die leistungsstarken, als auch die leistungsschwächeren SuS profi-<br />

tieren vom <strong>Stationenlernen</strong>.<br />

5. Die Lehrerin wird ihrer Aufgabe gerecht, den Unterrichtsprozess zu organi-<br />

sieren und zu beobachten und jeden/m SuS ggfs. zu unterstützen, zu beraten,<br />

zu helfen oder Denkanstöße zu geben.<br />

6. Die SuS kontrollieren und korrigieren ihre Arbeitsergebnisse gewissenhaft und<br />

übernehmen damit Verantwortung <strong>für</strong> ihren eigenen Lernprozess.<br />

7. Jeder SuS schafft mindestens drei Pflichtstationen pro Woche und wählt dann<br />

selbstständig seinen weiteren Arbeitsweg.<br />

8. Die SuS verhalten sich in Partner- und Gruppenarbeiten sozial und kooperativ.<br />

9. Jede/r SuS findet seinen eigenen Lernweg und entwickelt Lernstrategien.<br />

25


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Da ich diese Methode insbesondere deshalb ausprobiert habe, um alle SuS ihrem Lernstand<br />

entsprechend zu fördern und zu fordern, ohne dass dabei ihre Motivation am Spanisch ler-<br />

nen verloren geht, berücksichtige ich in der folgenden Auswertung hauptsächlich die Punkte<br />

1-5.<br />

5.2. Beobachtungen<br />

Zu Beginn möchte ich auf die Aufgeschlossenheit und Motivation der SuS gegenüber der<br />

neuen Methode eingehen.<br />

„Heute habe ich das <strong>Stationenlernen</strong> eingeführt und zum ersten Mal eine Arbeitsphase<br />

lang damit gearbeitet. Die SuS waren anfangs etwas skeptisch. Das<br />

bedeutete <strong>für</strong> mich, dass ich meine Methode umso intensiver und gründlicher<br />

vertreten musste. Von Xheila kam anfangs der Kommentar: „Bei Frau M. in<br />

Englisch machen wir das aber nicht mit festen Stationen sondern mit einem Zettel“.<br />

Das verunsicherte mich <strong>im</strong> ersten Moment ein wenig, aber ich fand meine<br />

Ideen eigentlich durchdacht und habe versucht, mich davon nicht zu sehr irritieren<br />

zu lassen, auch wenn ich Xheila `s Kommentar nicht unbeachtet lassen<br />

wollte. Ich bin aber erst mal meinen Weg weiter gegangen“ 61 .<br />

Die Anfangsphase des <strong>Stationenlernen</strong>s war demnach schwieriger, als ich es mir zunächst<br />

vorgestellt hatte. Ich wusste zu dem Zeitpunkt, dass die SuS aus dem <strong>Spanischunterricht</strong>,<br />

der zuvor von einer fachfremden Kollegin und eher nach herkömmlichen Methoden geführt<br />

wurde, keine offenen Unterrichtsformen kannten. Umso bedeutsamer fand ich es, nach zwei<br />

Jahren <strong>Spanischunterricht</strong> nun damit zu beginnen und meine Euphorie da<strong>für</strong> auf die SuS zu<br />

übertragen. Mit ein bisschen Gegenwind hatte ich gerechnet, denn wie bereits in Kapitel 2.3.<br />

angedeutet ordnen die SuS dem selbstständigen Lernen zunächst einen unverhältnismäßi-<br />

gen Mehrwert an Arbeit zu. Aufgrund der Neuheit <strong>für</strong> den <strong>Spanischunterricht</strong> dachte ich je-<br />

doch, sie würden sich demgegenüber aufgeschlossener verhalten. Das war zunächst nicht<br />

so, so dass ich mit dem Beginn der nächsten Arbeitsphase, in der wir uns wie üblich zur Ge-<br />

sprächsrunde versammelten, folgende Erfahrung sammelte:<br />

„Heute haben mich die SuS nicht sehr euphorisch empfangen, als sie <strong>im</strong> Verlaufsplan<br />

das <strong>Stationenlernen</strong> entdeckten. Denise` Kommentar war: “Oh Frau<br />

Gundlach, warum machen SIE das nicht von vorne!“ Damit wurde mir ein wenig<br />

der Mut genommen. Ich habe dennoch so getan, als würde mich das nicht stören<br />

und habe einfach erst mal weiter gemacht.“ 62 .<br />

Ich wertete diese anfängliche Skepsis und dezente Ablehnung als eine relativ normale Reak-<br />

tion auf Veränderung. Ich hoffte aber sehr darauf, dass sich dieser Zustand mit der Zeit än-<br />

61 Portfolioeintrag vom 23.8.2011.<br />

62 Portfolioeintrag vom 24.8.2010.<br />

26


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

dern würde. Zwei Wochen später konnte ich dann folgenden Eintrag in meinem Portfolio fin-<br />

den:<br />

„Heute hat sich zum ersten Mal gezeigt, dass die SuS motiviert und mit Spaß<br />

gelernt haben. Sie gewöhnen sich langsam an das offenere Arbeiten.“ 63<br />

Erleichtert konnte ich feststellen, dass sich diese positive St<strong>im</strong>mungslage in den kommenden<br />

Wochen nachhaltig festsetzte. Dass meine Stationsarbeit anders angelegt war, als die der<br />

Englischlehrerin Frau M. wurde auch akzeptiert – auch wenn <strong>im</strong> abschließenden Fragebogen<br />

noch einmal bekundet wurde, dass die festen Stationen zugunsten „eines Blattes“ zu kritisie-<br />

ren seien 64 :<br />

Der besondere Reiz be<strong>im</strong> <strong>Stationenlernen</strong> lag <strong>für</strong> mich darin, dass jeder Schüler seinem ei-<br />

genen Lerntempo entsprechend arbeiten konnte. Die leistungsstärkste Schülerin Xheila er-<br />

lebte ich zuvor als engagierte, gewissenhafte und sehr konzentrierte Schülerin, die in her-<br />

kömmlichen Unterrichtsphasen stets zu kurz kommt. Andere SuS hingegen brauchten einer-<br />

seits Vorlaufzeit, um sich auf ernsthaften Unterricht einzulassen und andererseits auch wäh-<br />

rend des Unterrichts <strong>im</strong>mer mal wieder eine Phase der Erholung. Auch be<strong>im</strong> <strong>Stationenlernen</strong><br />

konnte ich diese Beobachtungen machen:<br />

„Xheila arbeitet nach wie vor gewissenhaft und schnell. Sie schafft bis jetzt <strong>im</strong>mer<br />

die drei Pflichtstationen, während andere noch nicht zwei innerhalb einer Woche<br />

beenden. Wie kann ich das positiv beeinflussen? Wie kann ich es schaffen, dass<br />

auch die langsamen Lerner etwas zügiger arbeiten?“ 65<br />

Da mir persönlich sehr viel an einem guten Schüler-Lehrer-Verhältnis liegt, habe ich stets<br />

versucht ein Mittelmaß zu finden, zwischen den SuS die Zeit zu geben, die sie <strong>im</strong> Unterricht<br />

benötigten, um „runter“ zu kommen und der Forderung nach konzentriertem Arbeitsverhal-<br />

ten. Somit habe ich an angemessener Stelle eingegriffen und die SuS darauf hingewiesen,<br />

dass sie selbstständig <strong>für</strong> ihren Lernerfolg verantwortlich seien. Soweit meine Beobachtun-<br />

63 Portfolioeintrag vom 7.9.2010.<br />

64 Im Folgenden: Portfolioauszug vom 18.10.2010.<br />

65 Portfolioeintrag vom 14.9.2010.<br />

27


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

gen dies zuließen wurde dieser Hinweis größtenteils ernst genommen, denn ich konnte die<br />

Feststellung machen, dass ihnen sehr viel daran lag, ihr Lerntempo selbst zu best<strong>im</strong>men 66 :<br />

Denise:<br />

Xheila:<br />

Masuda:<br />

Schadi:<br />

Alle SuS haben außerdem angekreuzt, dass sie gleich viel oder mehr <strong>im</strong> Unterricht geschafft<br />

haben, als <strong>im</strong> herkömmlichen Unterricht. Insgesamt konnte ich beobachten, dass die Schüle-<br />

rinnen noch effektiver mit ihrer Lernzeit umgehen konnten als die Schüler. An dieser Stelle<br />

muss ich mich als Lehrerin fragen, ob ich den Schülern noch mehr Zuwendung und Unter-<br />

66 Im Folgenden: Portfolioauszug vom 18.10.2010.<br />

28


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

stützung <strong>im</strong> Lernprozess hätte geben sollen. Dass die SuS die Lernzeit insgesamt aber ef-<br />

fektiv genutzt haben, zeigen die schriftlichen Leistungskontrollen (vgl. Kapitel 5.3).<br />

Als weiterer Vorteil des <strong>Stationenlernen</strong>s stellte sich heraus, dass sowohl die leistungsstär-<br />

keren, als auch die leistungsschwächeren SuS vom <strong>Stationenlernen</strong> profitierten und nach<br />

ihren individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen gefördert und gefordert wurden. Ei-<br />

nerseits konnte ich feststellen, dass die beiden Leistungsträgerinnen Xheila und Maryam<br />

nicht unterfordert waren, sondern nach eigenen Angaben genau richtig gefordert wurden 67 :<br />

Mayram:<br />

Xheila:<br />

Die beiden haben es in fast jeder Woche geschafft, ihre drei Pflichtaufgaben zu erfüllen und<br />

fanden anschließend in den Wahlstationen differenzierte und weiterführende Aufgabenstel-<br />

lungen, die sie nach Befinden bearbeitet haben. Beobachten konnte ich außerdem, dass sich<br />

Maryam, die lieber schriftlich arbeitet, größtenteils die Schreibaufgaben zuerst auswählte 68 ,<br />

während Xheila eher die Hör- und Sprechaufgaben bevorzugt und danach auch bei der Be-<br />

arbeitung der Stationen vorgegangen ist. Die Tippkarten wurden teilweise auch von Xheila<br />

und Maryam genutzt, wobei ich nicht zu sagen vermag, ob sie dies aus Bequemlichkeit taten<br />

67 Im Folgenden: Portfolioauszug vom 18.10.2010.<br />

68 Im Folgenden: Portfolioauszug vom 18.10.2010.<br />

29


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

oder z.B. aus Verständnisproblemen. Meiner Meinung nach sind nämlich alle Aufgaben von<br />

mir so gestellt worden, dass Xheila und Maryam in der Lage hätten sein müssen, diese auf<br />

Spanisch zu verstehen. Dass Maryam <strong>im</strong> Fragebogen allerdings als negativ angegeben hat,<br />

dass sie die Aufgaben teilweise schwer fand 69<br />

zeigt mir, dass Xheila und Maryam nicht unterfordert waren.<br />

Insgesamt waren die Tippkarten ausgesprochen hilfreich. Ich konnte beobachten, dass alle<br />

SuS stets selbstständig versuchten, sich dem Aufgabenverständnis oder der Lösung zu nä-<br />

hern, ehe ich zur Hilfe geholt wurde. So blieb mir Zeit, mich intensiver mit einzelnen SuS zu<br />

beschäftigen, was ich mir persönlich als großes Ziel dieses Stationentrainings gesteckt hatte<br />

(vgl. Punkt 5 der Indikatoren).<br />

Als Beispiel <strong>für</strong> die Entwicklung einer leistungsschwächeren Schülerin möchte ich meine Be-<br />

obachtungen zu Denise anführen. Denise hatte vor allem wenig Vertrauen in ihre eigenen<br />

Leistungen. Sätze wie „ich kann das eh nicht Frau Gundlach“, „Übersetzen konnte ich noch<br />

nie“ oder „Frau R. mochte mich eh nicht!“ gehörten zum Alltag. Für sie war der Lehrerwech-<br />

sel eine neue Chance, <strong>im</strong> <strong>Spanischunterricht</strong> noch einmal von vorne anzufangen. Schon das<br />

erste Halbjahr unserer gemeinsamen Arbeit steigerten sich ihre Leistungen, vor allem in der<br />

mündlichen Mitarbeit. Dies setzte sich während des <strong>Stationenlernen</strong>s fort. Ich konnte fest-<br />

stellen, dass sie sich mehr und mehr zutraute, die Arbeitsaufträge allein auszuführen. An-<br />

fangs bedurfte es noch stetiger Hilfe und Unterstützung meinerseits oder seitens ihrer<br />

Freundin Xheila, später dann konnte ich mich <strong>im</strong>mer mehr zurückziehen, weil sie nun ihre<br />

eigenen Lernstrategien entwickelt und verinnerlicht hatte und wusste, wie sie sich allein be-<br />

helfen konnte. Sie gewann an Selbstvertrauen und gab nicht so schnell auf, weil sie Erfolge<br />

zu verzeichnen hatte. Das zeigte sich sowohl in der mündlichen Mitarbeit, wo sie sich nun<br />

noch stärker beteiligen konnte, als auch in ihren Testergebnissen. Die Aufgaben, die die SuS<br />

in Partnerarbeit erledigen konnten, bearbeiteten Xheila und Denise meistens gemeinsam.<br />

Dabei beobachtete ich, wie ernsthaft Denise dabei war und sich nicht mehr von Xheila leiten<br />

ließ. Xheila auf der anderen Seite merkte, dass Denise eigenständig arbeiten wollte, und war<br />

69 Im Folgenden: Portfolioauszug vom 18.10.2010.<br />

30


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

ihr <strong>im</strong> Lernprozess nun mehr eine Stütze, als dass sie ihr die Ergebnisse vorweg nahm. Als<br />

Denise es einmal in einer Woche schaffte, die drei Pflichtstationen zu erledigen und sich zu-<br />

dem noch eine Wahlstation auszusuchen, entschied sie sich <strong>für</strong> die Arbeit am Laptop (Traba-<br />

jo 24):<br />

Denise meint normalerweise von sich, dass sie nicht übersetzen kann, erst recht nicht vom<br />

Deutschen ins Spanische. Bei dieser Aufgabe ging es darum, einen Dialog zweier Freundin-<br />

nen vom Spanischen ins Deutsche zu übersetzen. Ich habe dieser Station mit Bezug auf die<br />

Lernvoraussetzungen meiner SuS den Schwierigkeitsgrad drei zugeordnet. Die Vokabeln<br />

sind zwar alle bekannt, dennoch handelt es sich um einen zusammenhängenden Dialog,<br />

indem auch zuvor gelernte Füllwörter vorkommen. Außerdem kommt zu der Übersetzungs-<br />

aufgabe noch die Arbeit mit dem Laptop hinzu, was eine zusätzliche Herausforderung dar-<br />

stellt (auch wenn dies selbstverständlich gleichzeitig ein Motivationsfaktor ist). Diese Aufga-<br />

be hat Denise großartig gelöst wie ich finde und ihr hoffentlich ein wenig Hemmungen ge-<br />

nommen bzgl. weiterer Übersetzungsaufgaben 70 :<br />

70 Im Folgenden: Portfolioauszug vom 21.9.2010.<br />

31


Nombre: Denise<br />

Übersetzung:<br />

Trabajo 24<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Charo und Ângel sind seit 2 Monaten zusammen. Sie wolen am Wochenende ins Kino gehen.<br />

Charo hat viele Klamotten deswegen weiß sie nicht was sie anziehen soll. Sie redet mit Susanne.<br />

C: Susanne, guck, am Fritag will ich mit Angel ausgehen. Aber was soll ich anziehen?<br />

Ich will nicht <strong>im</strong>mer das gleiche anziehen. Ich trage <strong>im</strong>mer eine blaue Hose und ein<br />

Gelben Pullover. Ich mag nicht <strong>im</strong>mer dasselbe zu tragen. Ich habe es satt!<br />

S: Dann kannst du eine grüne oder eine rosane Hose anziehen dazu ein hübsches Oberteil.<br />

C: Ich mag keine T-Shirts. Mir gefallen mehr Hemden.<br />

S: Okay. Warum trägst du keine Röcke?? Bei H&M gibt es schöne Röcke und Klamotten.<br />

C: Ja, Sie haben einen lilaRock der mich begeistert. Wenn ich mit Angel ins Kino<br />

gehe ziehe ich ein blaues Sweatshirt an mit meinen neuen Schuhen.<br />

S: Ja wenn du willst, du kannst meine schwarze Jacke nehmen. Ich weiß, es ist die Jacke<br />

die du sehr magst.<br />

C: Danke Susanne, du bist eine gute Freundin. Kommst du mit mir zu H&M??<br />

S: Natürlich!<br />

Zuletzt komme ich zu den Beobachtungen meiner Lehrerrolle. Ich möchte dabei zunächst auf<br />

den Organisationsprozess dieses <strong>Stationenlernen</strong>s eingehen. Ich habe diesen Unterrichts-<br />

versuch nach der Hälfte meines Referendariats und damit nach einem halben Jahr bedarfs-<br />

deckenden Unterricht durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt war mir selbstverständlich auch<br />

aufgrund meines Einlesens in theoretische Aspekte des <strong>Stationenlernen</strong>s bekannt, was bei<br />

der Aufbereitung der Stationen berücksichtigt werden sollte. Trotz dessen konnte ich <strong>im</strong> Ver-<br />

lauf, vor allem bei den Gesprächsrunden vor und nach den Arbeitsphasen, feststellen, dass<br />

32


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

ich einige Aspekte dennoch nicht bedacht hatte. Das klingt <strong>im</strong> ersten Moment selbstredend,<br />

war <strong>für</strong> mich aber aufgrund mangelnder Unterrichtserfahrungen ein wichtiger Lernprozess,<br />

den ich schon während dieser Durchführung zu opt<strong>im</strong>ieren versuchte. Zunächst ging es um<br />

Banalitäten wie das Vorhandensein von CD-Spielern. Es gab fünf Stationen, an denen ein<br />

CD-Spieler benutzt werden sollte. Ich hatte den SuS jedoch nur zwei zur Verfügung gestellt,<br />

was sich während der Arbeitsphase als Nachteil herausstellte, da dies Einschränkungen in<br />

der Wahl der Stationen mit sich brachte. Das merkten die SuS auch während der Feedback-<br />

runde an. Nach der ersten Woche organisierte ich daher noch wenigstens zwei weitere.<br />

Desweiteren konnte ich beobachten, dass meine Arbeitsaufträge teilweise zu ungenau und<br />

unverständlich gestellt waren. Ich hatte die Aufgaben anfangs nicht mit Symbolen unterlegt,<br />

musste mir dann aber nach wenigen Stunden eingestehen, dass die SuS die Gestaltung der<br />

Stationen nicht begeisterte. Also bearbeitete ich die Aufbereitung noch einmal und stellte<br />

fest, dass der bildgestützte Auftrag den SuS wesentlich das Verständnis erleichterte. An-<br />

fangs ging ich außerdem ähnlich wie das Schulbuch vor und verfasste die Arbeitsaufträge<br />

auf Spanisch und auf Deutsch. Ich entschied mich dann aber da<strong>für</strong>, nur das Spanische zu<br />

verwenden und die deutsche Übersetzung als Hilfe anzubieten. So stellte ich mir vor, dass<br />

der Versuch nochmal größer sei, die Aufgabe ohne Tippkarte zu lösen, was wiederum eine<br />

größere Herausforderung an die SuS darstellte. Auch die Hilfen, wie z.B. Satzanfänge habe<br />

ich anfangs schon auf der Station selbst angeboten und nicht extra als Tippkarte. Diese<br />

Überlegungen meinerseits erwiesen sich <strong>im</strong> weiteren Verlauf des <strong>Stationenlernen</strong>s als richtig<br />

und erfolgreich. Als Beispiel <strong>für</strong> die veränderte Aufbereitung finden sich zwei Stationen „vor-<br />

her“ und „nachher“ <strong>im</strong> Anhang.<br />

Bezüglich meiner Aufgaben während der Arbeitsphase – Beobachten, Unterstützen, Bera-<br />

ten, Helfen, Denkanstöße geben, usw. - sind meine Wahrnehmungen sehr zweigespalten.<br />

Ich stellte mir vor, nicht nur alle SuS anhand der Materialien ihren Lernvoraussetzungen ge-<br />

mäß zu fördern und zu fordern, sondern mich auch während der Arbeitsphasen besser den<br />

einzelnen SuS widmen zu können. Dies ist mir streckenweise auch gelungen, insbesondere<br />

das Arbeitsverhalten der Schülerinnen hat mich beeindruckt. Bezüglich der Schüler konnte<br />

ich in meinem Portfolio folgenden Eintrag finden:<br />

„Bei den Mädchen bin ich sehr zufrieden wie`s läuft. Sie reden auch mal zwischendurch,<br />

aber ich finde das ist ihnen gestattet, wenn sie ansonsten gut vorankommen<br />

und konzentriert arbeiten, was sie tun. Die Jungs reden noch <strong>im</strong>mer<br />

recht viel finde ich. Ich muss versuchen, ihnen mehr Zuwendung zu schenken.“<br />

71<br />

71 Portfolioeintrag vom 31.8.10.<br />

33


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Das habe ich in den folgenden Arbeitsphasen auch versucht und es besserte sich. Dennoch<br />

stellte ich mir bezüglich des Lernerfolgs folgende Frage: Es haben nicht alle SuS die gefor-<br />

derten drei Pflichtstationen pro Woche geschafft – liegt das daran, dass ich die Ziele zu hoch<br />

gesteckt habe oder daran, dass ich die SuS nicht opt<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Lernprozess unterstützt habe?<br />

Eine Antwort darauf versuche ich <strong>im</strong> folgenden Kapitel 5.3 zu finden.<br />

5.3. Schlussfolgerungen<br />

Werfe ich einen Blick auf meine anfangs aufgestellten Indikatoren so kann ich anhand der in<br />

Kapitel 5.2 angeführten Beobachtungen <strong>für</strong> mich festhalten, dass das <strong>Stationenlernen</strong> erfolg-<br />

reich und <strong>für</strong> diese heterogene Lerngruppe durchaus eine angemessene Differenzierungs-<br />

maßnahme darstellte, um alle SuS ihren individuellen Lernvoraussetzungen gemäß zu för-<br />

dern und zu fordern. Auch wenn die von mir geforderten drei Pflichtstationen teilweise nicht<br />

komplett bearbeitet wurden, so wurde dennoch in der schriftlichen Leistungskontrolle (s.u.),<br />

aber auch während des mündlichen Unterrichtsgesprächs deutlich, dass die SuS die in Kapi-<br />

tel 4.2 aufgestellten Lernziele erreicht haben. Die SuS zeigten eindeutig, dass sie in der La-<br />

ge waren sich <strong>im</strong> geforderten Themenbereich „La ropa“, inklusive aller in Kapitel 4.1. aufge-<br />

führten Lernziele, zu „bewegen“. Die zuvor angesprochene schriftliche Leistungskontrolle am<br />

Ende des Schulhalbjahres, als die „Unidad 9“ noch einmal aufgegriffen wurde, macht deut-<br />

lich, dass die Leistungsnachweise der SuS gleich gut oder erfolgreicher waren, als <strong>im</strong> letzten<br />

Schulhalbjahr. Daraus kann ich schließen, dass die SuS die Inhalte nachhaltig gelernt ha-<br />

ben 72 :<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dass die SuS nach eigenen Angaben (vgl. Kapitel 5.2.) und auch aufgrund meiner vorange-<br />

gangenen Beobachtungen <strong>im</strong> Unterricht gleich viel oder mehr als <strong>im</strong> herkömmlichen Unter-<br />

richt geschafft haben zeigt mir, dass die Vorgabe von drei Pflichtstationen vermutlich <strong>für</strong> ei-<br />

nige SuS zu hoch angesetzt war, was wiederum noch einmal die Leistungsheterogenität<br />

bzw. die besonderen Lernvoraussetzungen einiger SuS (vgl. Kapitel 3) verdeutlicht. An die-<br />

ser Stelle richtet sich der Appell aber auch an mich, meiner Rolle als Beobachterin, Unter-<br />

72 Portfolioauszug: Dezember 2010.<br />

34


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

stützerin und Beraterin noch präziser nachzukommen. Um den SuS, die auf mehr Betreuung<br />

angewiesen sind, gerecht zu werden und ihren Lernerfolg noch zu steigern muss ich mir<br />

überlegen, wie ich das organisatorisch leisten kann. Ich denke, eine Lösung wäre eine ande-<br />

re Form der Leistungsüberprüfung. Grundsätzlich empfand ich das Vorgehen, dass die SuS<br />

an der Tafel ihre Lösungen vergleichen und ggfs. korrigieren konnten, als gelungen. Zumal<br />

ich bei meiner späteren Überprüfung feststellen konnte, dass die SuS dabei sehr gewissen-<br />

haft und ehrlich mit sich umgingen. Den Wunsch der SuS, dass auch ich anschließend noch<br />

einmal einen Blick auf ihre Lösungsergebnisse werfe, hätte ich jedoch anders lösen können.<br />

So hatte ich den Eindruck, dass ich während der Arbeitsphasen viel Zeit <strong>für</strong> eben diese Leis-<br />

tungskontrolle aufgewendet habe, anstatt mich mehr auf das individuelle Arbeitsverhalten<br />

der SuS zu konzentrieren. Die grundsätzliche Idee der SuS finde ich jedoch tragbar, da mei-<br />

ner Meinung so die Selbstverantwortung der SuS <strong>für</strong> ihren Lernprozess nicht verloren geht,<br />

ich aber dennoch ihren Lernerfolg <strong>im</strong> Blick habe. Im Rückblick hätte es ausgereicht, die<br />

Schülerarbeiten <strong>im</strong> Anschluss an die Arbeitsphasen regelmäßig zu kontrollieren, denn auch<br />

so wäre die Verbindlichkeit und Kontrolle meinerseits zutage getreten und ich hätte mich z.B.<br />

mehr den Schülern widmen können.<br />

Der abschließende Fragebogen hat gezeigt, dass das <strong>Stationenlernen</strong> als neu eingeführte<br />

Unterrichtsmethode nicht nur bezüglich meiner Interessen einen Erfolg aufzuweisen hat,<br />

sondern dass die SuS motiviert und mit Spaß gearbeitet und an Eigenständigkeit und<br />

Selbstverantwortung bezüglich ihres Lernprozesses gewonnen haben 73 :<br />

Schadi:<br />

73 Im Folgenden: Portfolioauszüge vom 18.10.2010.<br />

35


Abdullah:<br />

Denise:<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

36


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Interessant finde ich an dieser Stelle aber auch, dass insbesondere die leistungsschwäche-<br />

ren SuS auf der einen Seite angekreuzt haben, dass sie die Selbstständigkeit dieser Arbeits-<br />

form be<strong>für</strong>worten, sich auf der anderen Seite dennoch wünschen, dass ich mehr lenke:<br />

Masuda:<br />

Schadi:<br />

Hier tritt sowohl der von SOMMERFELDT 74 aufgeworfene Aspekt des ,anstrengenderen´ Ler-<br />

nens zutage, als auch der Wunsch der SuS nach Orientierung an festen und bekannten<br />

Strukturen. Ich denke hier liegt es an mir, neben meiner oben bereits angesprochenen Leh-<br />

rerrolle angemessen zu genügen und den SuS noch mehr Hilfe und Unterstützung auf dem<br />

Weg zur Selbstständigkeit zu bieten, den SuS bei einer folgenden Stationsarbeit noch mehr<br />

anregendes und motivierendes Arbeitsmaterial zur Verfügung zu stellen. Damit würden sich<br />

auch die SuS-Kritiken decken, die neben dem anfangs bereits von Xheila geforderten „Sta-<br />

tionenzettel“ teilweise den Wunsch nach „spannenderen Aufgaben“ und „weniger Stationen“<br />

aufkommen ließen 75 .<br />

74 vgl. Sommerfeldt, 2008: S. 120.<br />

75 Im Folgenden: Portfolioauszüge vom 18.10.2010.<br />

37


Schadi:<br />

Abdullah:<br />

Masuda:<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

38


Maryam:<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Dies gilt es bei den Vorbereitungen <strong>für</strong> die nächste Stationsarbeit unbedingt zu bedenken.<br />

6. Fazit<br />

Rückblickend und in Bezug auf den theoretischen Rahmen dieser Arbeit kann ich <strong>für</strong> mich<br />

festhalten, dass die Chancen, die das <strong>Stationenlernen</strong> als Differenzierungsmaßnahme in<br />

einer heterogenen Lerngruppe bietet (vgl. Kapitel 2.3.), während meines Unterrichtsversu-<br />

ches genutzt und umgesetzt werden konnten. Es hat sich gezeigt, um an dieser Stelle<br />

nochmals auf meine eingangs gestellte Leitfrage zurückzukommen, dass das Stationenler-<br />

nen <strong>für</strong> meine Lerngruppe, die aufgrund von fachlichen, emotionalen und sozialen<br />

Lernvoraussetzungen äußert heterogen aufgestellt ist, eine hinreichende Differenzie-<br />

rungsmaßnahme sein konnte, sodass alle SuS entsprechend gefördert und gefordert<br />

wurden. Alternativen bzw. Opt<strong>im</strong>ierungsmöglichkeiten <strong>für</strong> den Lernprozess wurden aufge-<br />

zeigt. Komme ich nachträglich noch einmal auf die in Kapitel 2.3 beschriebenen Grenzen des<br />

<strong>Stationenlernen</strong>s zurück so kann ich feststellen, dass sich meine Eindrücke nicht ganz mit<br />

denen der genannten Autoren decken 76 . Dem von BAUER und RAUER/SALZENBERG ange-<br />

sprochenen Vorbereitungsaufwand möchte ich entgegnen, dass sich die Vorbereitungszeit<br />

nicht nur auf eine Unterrichtsstunde, sondern vielmehr auf eine komplette Unterrichtseinheit<br />

bezieht und ich daher zwar einen sehr zeitintensiven Vorlauf hatte, dieser sich aber in Bezug<br />

auf die kommenden Unterrichtsstunden relativiert hat. Dass laut HEGELE die Gefahr <strong>im</strong> Sta-<br />

tionenlernen darin läge, dass nur die leistungsstärken SuS von dieser Methode profitieren,<br />

konnte ich in meinem Unterrichtsversuch widerlegen. Dennoch ist es richtig, dass die leis-<br />

tungsschwächeren SuS auf mehr Unterstützung und Lernanstöße meinerseits angewiesen<br />

waren als die leistungsstärkeren und sie auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit des Lernens<br />

noch am Anfang stehen – was meiner Meinung nach selbstverständlich da<strong>für</strong> ist, dass sie<br />

das erste Mal mit offenen Unterrichtsformen <strong>im</strong> <strong>Spanischunterricht</strong> konfrontiert wurden. Dass<br />

auch ich an dieser Stelle ihren Weg noch opt<strong>im</strong>aler begleiten kann habe ich mehrfach ange-<br />

sprochen. Wenn das <strong>Stationenlernen</strong> zur Folge hat, dass die Leistungsschere der SuS grö-<br />

ßer wird, dann sehe ich darin vielmehr eine Chance als ein Problem, denn ich empfinde dies<br />

76 An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich betonen, dass meine Erfahrungen nur auf einer sehr kleinen Lerngruppe beruhen.<br />

Meine Rückschlüsse beziehen sich daher ausschließlich auf mich und meine Erfahrungen in ebendieser Lerngruppe.<br />

39


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

als ein Zeichen da<strong>für</strong>, dass opt<strong>im</strong>ale Förderung und Forderung stattgefunden hat. Dieser<br />

Aspekt lässt sich in Bezug auf meine kleine Lerngruppe jedoch nur schwer beurteilen, wes-<br />

halb ich an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen möchte. Gleiches gilt <strong>für</strong> den Überblick<br />

über den Leistungsstand der Klasse. Die Leistungsüberprüfung einzelner SuS habe ich inso-<br />

fern nicht als ungenau empfunden, als dass diese nicht nur seitens der SuS, sondern auch<br />

<strong>im</strong> Unterricht sowie mehrmals nach dem Unterricht von mir erfolgt ist. Dies ist allerdings bei<br />

sieben SuS nur ein niedriger Arbeitsaufwand, d.h. bezügliches dieses Aspekts kann ich die<br />

kritische Anmerkung von RAUER/SALZENBERG durchaus nachvollziehen. Da ich be<strong>im</strong> Entwi-<br />

ckeln dieser Stationsarbeit versucht habe, alle <strong>für</strong> den Fremdsprachenunterricht wichtigen<br />

kommunikativen Fertigkeiten zu berücksichtigen, meine ich, dass auch der Sprechanteil der<br />

SuS nicht zu kurz gekommen ist. Sicherlich lag darin nicht der Schwerpunkt, aber es gab<br />

dennoch ausreichend Möglichkeiten zum aktiven Sprechen. Auch bei der Fehlerkorrektur der<br />

Sprechanteile hatte ich aufgrund der kleinen Lerngruppe keine Probleme, da stets die SuS,<br />

die an Dialogübungen o.ä. gearbeitet haben, in der anschließenden Feedbackrunde ihren<br />

Dialog vorgetragen haben, sodass mir hinterher die Möglichkeit zur Fehlerkorrektur blieb.<br />

Insgesamt haben meine SuS des Wahlpflichtkurses Spanisch 9 einen ersten Eindruck vom<br />

offenen Arbeiten gewonnen und ich kann abschließend nur bekräftigen, dass unter Berück-<br />

sichtigung der hier aufgestellten Opt<strong>im</strong>ierungsmöglichkeiten das <strong>Stationenlernen</strong> <strong>für</strong> mich als<br />

eher gelenkte Form einen gelungenen Einstieg in die offenen Arbeitsformen dargestellt und<br />

den SuS zu etwas mehr Selbstständigkeit und Eigenständigkeit <strong>im</strong> Lernprozess verholfen<br />

hat. Dies hat mir den Weg <strong>für</strong> zukünftige noch offenere Formen wie Werkstatt- oder Freiar-<br />

beit geebnet.<br />

40


7. Literatur<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Bauer, Roland (1997): Schülergerechtes Arbeiten in der Sekundarstufe 1: Lernen an Stationen.<br />

Berlin: Cornelsen Verlag Scriptor.<br />

Bauer, Roland (2003): Offenes Arbeiten in der Sekundarstufe 1. Ein Praxishandbuch. Berlin:<br />

Cornelsen Verlag Scriptor.<br />

Bauer, Roland (2009): Lernen an Stationen weiterentwickeln. Wege zur Differenzierung und<br />

zum individuellen Lernen. Berlin: Cornelsen Verlag Scriptor.<br />

Bönsch, Manfred (2009): Intelligente Unterrichtstrukturen. Eine Einführung in die Differenzierung.<br />

4. unveränderte Auflage, Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.<br />

Butzkamm, Wolfgang (2007): Lust zum Lehren, Lust zum Lernen. 2. Auflage. Tübingen:<br />

Narr Francke Attempto Verlag.<br />

Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde <strong>für</strong> Schule und Berufsbildung, Hrsg. (2010): Gemeinsamer<br />

Bildungsplan Haupt- und Realschule. Rahmenplan zweite Fremdsprache. Überarbeitete<br />

Auflage, Hamburg.<br />

Hegele, Irmintraut (2002): „Stationenarbeit“. In: Wiechmann, Jürgen (Hrsg.):<br />

Zwölf Unterrichtsmethoden. Vielfalt <strong>für</strong> die Praxis. 3. Auflage, Weinhe<strong>im</strong> und<br />

Basel: Beltz Verlag. S. 58-71.<br />

Krieger, Claus Georg (2005): Wege zu offenen Arbeitsformen. Leitfaden zur Unterrichtsgestaltung<br />

<strong>für</strong> die Sekundarstufe. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.<br />

<strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> Schule und Berufsbildung, Hrsg. (2010): Das Portfolio <strong>im</strong> Referendariat.<br />

Hamburger Modell. Handreichungen <strong>für</strong> Referendarinnen und Referendare. 3. Auflage,<br />

Hamburg. [Online Dokument], verfügbar über: http://www.lihamburg.de/fix/files/doc/LIA%202010_09%20Portfolio%20Web.2.pdf<br />

[Datum des letzten<br />

Zugriffs: 21.03.2011].<br />

Paradies, Liane/Linser, Hans Jürgen (2001): Differenzieren <strong>im</strong> Unterricht. Berlin: Cornelsen<br />

Verlag.<br />

Rauer, Christiane/Salzenberg, Manuel (1998): Lernen an Stationen auch <strong>im</strong> Fremd- und<br />

Zweitspracherwerb?! 1. Auflage. LIS: Bremen.<br />

Seifert, Vanessa (2010): „In diesen Stadtteilen leben die meisten Migranten.“ In: Hamburger<br />

Abendblatt. Hamburg: Axel Springer AG. [Online Dokument], verfügbar über:<br />

http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1595172/In-diesen-Hamburger-<br />

Stadtteilen-leben-die-meisten-Migranten.html [Datum des letzten Zugriffs: 21.03.2011].<br />

Sönnichsen, Inga (2008): „Differenzieren von Anfang an“. In: Der fremdsprachliche Unterricht<br />

Spanisch, Sonderheft: Prinzipien und Methoden des <strong>Spanischunterricht</strong>s. Friedrich Verlag,<br />

S. 127-131.<br />

Sommerfeldt, Kathrin (2008): „Lernen an Stationen“. In: Der fremdsprachliche Unterricht<br />

Spanisch, Sonderheft: Prinzipien und Methoden des <strong>Spanischunterricht</strong>s. Friedrich Verlag,<br />

S. 120-126.<br />

Teichmann, Monika (2002): „<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht.“ In: Der fremdsprachliche<br />

Unterricht Englisch. Lernen an Stationen: Unterrichtsvorlagen und Materialien <strong>für</strong><br />

Computer, Tonmaterialien <strong>für</strong> CD-Player. Friedrich Verlag, S. 1-6.<br />

41


Lehrwerk <strong>für</strong> verwendetes Material:<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

¡Apúntate! 1 (Schülerband) - Método de español. Lehrwerk <strong>für</strong> Spanisch als zweite<br />

Fremdsprache (2009). 1. Auflage, 3. Druck. Berlin: Cornelsen Verlag.<br />

¡Apúntate! 1 (Mi cuaderno de gramática) - Método de español. Lehrwerk <strong>für</strong> Spanisch als<br />

zweite Fremdsprache (2008). 1. Auflage, 1. Druck. Berlin: Cornelsen Verlag.<br />

¡Apúntate! 1 (cuaderno de ejercicios) - Método de español. Lehrwerk <strong>für</strong> Spanisch als<br />

zweite Fremdsprache (2008). 1. Auflage, 1. Druck. Berlin: Cornelsen Verlag.<br />

¡Apúntate! 1 (Handreichungen <strong>für</strong> den Unterricht) - Método de español. Lehrwerk <strong>für</strong><br />

Spanisch als zweite Fremdsprache (2008). 1. Auflage, 1. Druck. Berlin: Cornelsen Verlag.<br />

42


8. Anhang<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

43


8.1. Stationen - Übersicht<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

44


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

45


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

46


8.2. Stationenplan (Plan de trabajo)<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

47


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

8.3. Zwei Beispiel-Stationen „vorher“ und „nachher“ (Trabajo 7 und Trabajo 8)<br />

Trabajo 7 „vorher“:<br />

48


Trabajo 7 „nachher“:<br />

Station:<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

49


Tippkarte:<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

50


Trabajo 8 „vorher“:<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

51


Trabajo 8 „nachher“:<br />

Station:<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

52


Tippkarte:<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

53


8.4. Fragebogen<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

54


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

55


8.5. Fotos während des <strong>Stationenlernen</strong>s<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

56


<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

57


Eidesstattliche Erklärung<br />

<strong>Stationenlernen</strong> <strong>im</strong> Spanisch-Unterricht<br />

Ich versichere hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe<br />

verfasst und mich dabei anderer als der angegebenen Hilfsmittel nicht bedient habe.<br />

Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten oder noch nicht veröffentlichten<br />

Quellen entnommen sind, sind als solche kenntlich gemacht.<br />

Ich bin mit einer späteren Ausleihe der Arbeit einverstanden.<br />

Hamburg, den 22. März 2011 _________________________________<br />

(Rebekka Gundlach)<br />

58

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