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5<br />

Nr. 6<br />

Juni 2004 DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

KOMMUNAL<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

PRAXIS<br />

Verkehrssicherheit<br />

Gemeindebund startet mit zwei<br />

Kampagnen in den Sommer<br />

THEMA<br />

Finanzausgleich<br />

Start der Verhandlungen: Ziele und<br />

Vorstellungen klaffen auseinander Nachbars Bäume<br />

DVR: 0930 423<br />

SEITE 70<br />

SEITE 8<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

sind ab sofort<br />

Gemeindesache!<br />

Neues Nachbarschaftsrecht<br />

macht Klagen wegen Bäumen,<br />

Licht und Luft möglich. Versuchte<br />

Beilegung des Streits ist<br />

zwingend und wird vermutlich<br />

massiv die Gemeinden<br />

beschäftigen.<br />

SEITE 10


25583_KK_HUEMER_A4 17.03.2004 16:08 Uhr Seite 1<br />

1.)<br />

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Gemeindepolitik<br />

6 Start der Finanzausgleichsverhandlungen:<br />

Erstes Abtasten zeigt Einigung weit entfernt<br />

8 FAG – Die Verhandlungen haben begonnen:<br />

Keine Investitionen, kein Aufschwung<br />

14 Teilpensionsgesetz: Erwerbseinkommen<br />

bestimmt die Pensionen<br />

12 Österreichischer Gemeindetag 2004<br />

17 Public Services / KOMMUNALMESSE und<br />

<strong>Kommunal</strong>-Kongress 2004<br />

20 Entwicklung des Zentralismus in Österreich:<br />

Rutschen die Gemeinden in die Abhängigkeit?<br />

Recht & Verwaltung<br />

10 Neues Nachbarrecht gilt ab 1. Juli 2004:<br />

Wie weit betrifft es die Gemeinden<br />

22 Asyl & Caritas: Bekenntnis und Mut fehlen zur<br />

Umsetzung der § 15a-Vereinbarung<br />

26 Bäderhygienegesetz: Nach Vorschrift abgekühlt<br />

Gemeindefinanzen<br />

18 Gemeinschaftliche Bundesabgaben sinken:<br />

Ertragsanteile entwickeln sich schwach<br />

Europapolitik<br />

28 ICNW startet die inhaltliche Arbeit:<br />

Erste Sitzungen in Südtirol und Katalanien<br />

30 Weißbuch zur Daseinsvorsorge:<br />

Klare Absage an Rahmenrichtlinie<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Energie in der Gemeinde<br />

44 Einsatzmöglichkeiten für erneuerbare<br />

Energie in den Kommunen<br />

50 Lokale Energieversorgung:<br />

Die Möglichkeiten und die Grenzen<br />

66 Wohnbauförderung muss bleiben<br />

70 Verkehrssicherheit in Gemeinden:<br />

Zwei Kampagnen sollen helfen<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

82 Frauen in der <strong>Kommunal</strong>politik:<br />

Bürgermeisterin Helga Hammerschmid<br />

84 <strong>Kommunal</strong>e Grenzüberschreitung:<br />

Die Wirtschaftsregion Eibiswald/Padlje<br />

86 Aus den Bundesländern<br />

90 Info-Mix<br />

Inhalt<br />

KOMMUNAL 3


SCHNELLER SCHALTEN!<br />

Richtig in Fahrt kommen zum Thema<br />

<strong>Kommunal</strong>fahrzeuge - auf der Messe für<br />

<strong>Kommunal</strong>wirtschaft und Umwelttechnik<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Umwelttechnik<br />

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Öffentliche Verwaltung, Infrastruktur<br />

und kommunale Ausstattung<br />

10. – 12. November 2004 | Messezentrum Wien<br />

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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>-Verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

e-mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />

Walter Zimper jun.<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />

Walter Grossmann - DW 15<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

e-mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Franz Krenn – DW 13<br />

franz.krenn@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>-Verlag GmbH.,<br />

Ernst Horvath<br />

grafik@kommunal.at<br />

Fotos: Bilder-Box<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />

der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />

Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />

Mag. Gerald Grosz (BM für soziale Sicherheit<br />

und Generationen),<br />

Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht),<br />

Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Mag. Christoph Hörhan (BM für<br />

Gesundheit und Frauen),<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Mag. Barbara Schüller (Bundeskanzleramt)<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />

Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />

Hersteller:<br />

Leykam, Wr. Neustadt<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />

nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken. Mit E.E. gekennzeichnete<br />

Artikel sind bezahlte Wirtschaftsinfos und fallen<br />

nicht in die Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Auflage: 35.083<br />

Teilen dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen Informationen<br />

der Österreichischen Heraklith AG,<br />

des Fachverbands der Stein- und<br />

Keramischen Industrie und PowerGIS bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Gerade rechtzeitig zu Beginn der Verhandlungen um einen neuen Finanzausgleich zwischen<br />

Bund, Ländern und Gemeinden veröffentlicht der wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

am Österreichischen Institut für Familienforschung, Josef Meichenitsch, in KOMMUNAL<br />

eine Studie, die die Einnahmen der Gebietskörperschaften in den Jahren 1985 bis 2000<br />

untersucht (Seite 20). Seine zentralen Erkenntnisse reichen weit über den aktuellen<br />

Verteilungskampf hinaus und gipfeln in der Feststellung, daß sich die Zentralstaatlichkeit<br />

in Österreich in diesen Jahren – ausgehend von einem international ohnehin sehr<br />

hohen Niveau – weiter erhöht hat.<br />

Damit wird eine Entwicklung aufgezeigt und objektiviert, die von Österreichs<br />

<strong>Kommunal</strong>politikern schon seit längerem sorgenvoll registriert wird und an vielen<br />

Details festgemacht werden kann.<br />

Abgesehen davon, daß durch etliche stille Änderungen des Verteilungsschlüssels den<br />

Ländern und Gemeinden Ertragsanteile entzogen und dem Bund zugeschlagen<br />

wurden, sind es die vielen kleinen Nadelstiche, die in ihrer Gesamtheit ein Loch in die<br />

kommunalen Budgets schlagen, mit denen außerdem noch vermehrte Aufgaben<br />

finanziert werden müssen.<br />

Die nicht abgegoltene Übernahme von Kompetenzen für das Paßwesen hat Österreichs<br />

Kommunen zum Beispiel nicht runiert, aber zusammen mit den Gemeinde-Leistungen<br />

für die bundesweiten Geodaten über die leise Zuordnung neuer Zuständigkeiten von A<br />

bis Z (von Asylanten bis Zwistigkeiten unter Nachbarn) bis zum deutlichen Minderersatz<br />

der Kosten für die Europawahlen (nur 3,6 statt 15 Millionen Euro) summieren<br />

sich die den Gemeinden zugeschobenen Bälle zu einer Lawine der Belastungen, die<br />

längst an die Grenzen der Zumutbarkeit gestoßen ist.<br />

Daß Österreichs Gemeinden unter solchen Umständen noch immer die Verpflichtungen<br />

aus dem Stabilitätspakt einhalten, grenzt bereits an ein Wunder. Daß in dieser Situation<br />

aber die Sparappelle des Finanzministers, ausgerechnet an die Adresse der Gemeinden,<br />

nur Kopfschütteln auslösen, ist allerdings nicht verwunderlich.<br />

In dieser kommunalpolitischen Großwetterlage beginnt also der Verteilungskampf der<br />

Gebietskörperschaften im Rahmen des Finanzausgleichs und man darf gespannt sind,<br />

wie sich das Spannungsfeld zwischen dem Diktat der leeren Taschen und dem Zwang<br />

zu konkreten Handlungen auflösen läßt.<br />

Als Silberstreif am Horizont erscheinen die jüngsten Wirtschaftsprognosen, die noch für<br />

heuer ein Wachstum zwischen zwei und drei Prozent und ab 2005 um noch ein<br />

bißchen mehr vorhersagen. Tritt das ein, kann man über Finanzmittel verhandeln, die<br />

noch niemand zugeordnet sind und deren Aufbringung ohne schmerzliche Abstriche<br />

vonstatten gehen kann. Allerdings: wer übernimmt die Garantie für diese Prognosen<br />

und wer übernimmt die Ausfallshaftung bei deren Fehldeutung?<br />

Österreichs <strong>Kommunal</strong>vertreter gehen in diese Verhandlungen in der Überzeugung,<br />

daß es besser werden muß, weil es nicht mehr schlechter werden kann. Und die<br />

Bundes- und Landesvertreter seien rechtzeitig daran erinnert, daß auch die befreienden<br />

Wirtschaftsprognosen nur eintreffen, wenn die Gemeinden als größter öffentlicher<br />

Investor ihren notwendigen Anteil daran auch leisten können.<br />

Kurz gesagt: nur wer JETZT den Gemeinden das notwendige Geld zugesteht, kann<br />

damit rechnen, daß auch er später zu seinen Einnahmen kommt. Ist doch eigentlich<br />

ganz einfach, oder?<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Verleger und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Start der Finanzausgleichsverhandlungen ein Abtasten<br />

Einigung weit entfernt<br />

Das Ritual hat wie üblich begonnen.<br />

Der Auftakt der Finanzausgleichsverhandlunden<br />

verlief fast<br />

programmgemäß. Die einzelnen<br />

Gebietskörperschaften haben ihre<br />

Forderungspakete am Tisch gelegt. Die<br />

Länder haben in ihrem Programm<br />

Wünsche im Ausmaß von über drei<br />

Milliarden eingefordert, der Bund hat<br />

demgegenüber von den Ländern die<br />

Kosten der Lehrer verlangt, und die<br />

Wohnbauförderung in Frage gestellt.<br />

Soweit zum gegenseitigen Aufrechnen<br />

oder zum üblichen Geplänkel.<br />

Demgegenüber haben die Gemeinden<br />

sich auf wenige, aber durchaus berechtigte<br />

Knackpunkte beschränkt.<br />

Uns geht es um mehr Gerechtigkeit in<br />

zweierlei Hinsicht: Zum einen waren<br />

die Gemeinden in den vergangenen<br />

Jahren die größten Verlierer bei<br />

zunehmenden Aufgaben. Selbst der<br />

Finanzminister hat mit seiner Statistik<br />

zugegeben, dass die Gemeinden seit<br />

1990 die relativ größten Einbussen bei<br />

der Verteilung des gemeinsamen<br />

Steuerkuchens hinnehmen mussten.<br />

Um rund zwei Prozent ist der Anteil der<br />

Gemeinden zurückgegangen. Wir<br />

wollen, dass diese ungleiche Behandlung,<br />

die zu Lasten der Investitionen auf<br />

regionaler Ebene geht und dazu geführt<br />

hat, dass rund ein Drittel aller österreichischen<br />

Gemeinden nicht mehr in<br />

der Lage ist, ein ausgeglichenes Budget<br />

zu erstellen, durch einen höheren<br />

Prozentsatz beendet wird. Zum anderen<br />

wollen wir in Zukunft sicherstellen,<br />

dass sich diese negative Schere für die<br />

Gemeinden nicht weiter öffnet, sondern<br />

durch einen einheitlichen Schlüssel<br />

gewährleistet ist, dass sich der Bund bei<br />

den Steuern die besten heraussucht und<br />

die wenig ertragreichen für den Anteil<br />

der Gemeinden heranzieht.<br />

Und schließlich geht es den<br />

Gemeinden darum, dass sie mit<br />

ihren explodierenden Kosten für<br />

Kinderbetreuung, Sozial- und Gesundheitswesen<br />

nicht als Lastesel der Nation<br />

übrigbleiben.<br />

Dem Bund ging es in der ersten Runde<br />

darum, den Ländern und Gemeinden<br />

die kalte Schulter zu zeigen. Nämlich,<br />

dass weder der Topf größer wird noch<br />

6 KOMMUNAL<br />

die Gewichtungen innerhalb des Topfes<br />

verschoben werden können.<br />

Die Länder haben signalisiert, dass sie<br />

bei einer Erleichterung im Spitalsbereich<br />

durchaus zu einer Verlängerung<br />

des bestehenden Finanzausgleiches<br />

bereit wären. Dies wiederum kann von<br />

uns Gemeinden keinesfalls akzeptiert<br />

werden. Weil damit unsere anderen<br />

Probleme wie die Pflege unserer älteren<br />

Mitbürger nicht gelöst wird. Geeinigt<br />

hat man sich nun lediglich darauf,<br />

dass in kleineren Gruppen weiterverhandelt<br />

wird und die realistischen Vorschläge<br />

aufgelistet werden. Dass der<br />

beabsichtige Zeitrahmen, nämlich bis<br />

Herbst ein Ergebnis zu erreichen, eingehalten<br />

wird, ist eher unwahrscheinlich.<br />

Eines ist aber den Gemeinden gelungen,<br />

nämlich Verständnis dafür zu finden,<br />

dass der Bogen der Belastbarkeit<br />

für die Gemeinden in manchen Bereichen<br />

bereits jetzt überspannt ist. Es ist<br />

einfach nicht möglich, bei stagnierenden<br />

Einnahmen, ständig neue und<br />

mehr Aufgaben zu erfüllen. Die Verhältnisse<br />

in den deutschen Kommunen<br />

sollten ein abschreckendes Beispiel<br />

sein. Dort müssen Freibäder und Bibliotheken<br />

geschlossen, die Straßenbeleuchtungen<br />

abgedreht, die Investitionen<br />

auf Null geschraubt und das<br />

Service für die Bürger massiv eingeschränkt<br />

werden.<br />

Österreichs Gemeinden und Bürgern<br />

soll ein derartiges Schicksal<br />

erspart werden. Unsere Gemeinden<br />

haben in den vergangenen Jahren<br />

gezeigt, dass sie mit Reformen und<br />

eisernem Sparwillen die gestellten Aufgaben<br />

auch erfüllen. Sie haben mit<br />

einem Jahresvolumen von 1,5 Milliarden<br />

Euro mehr gespart als jede andere<br />

Gebietskörperschaft. Aber jetzt sind sie<br />

an die Grenzen gestoßen. Das muss<br />

auch unseren Finanzausgleichspartnern<br />

bewußt sein.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

Der Bogen der<br />

Belastbarkeit für<br />

die Gemeinden ist in<br />

mehreren Bereichen<br />

überspannt. Es ist<br />

nicht möglich, bei<br />

stagnierenden<br />

Einnahmen ständig<br />

neue und mehr<br />

Aufgaben zu erfüllen.<br />

«


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

FAG-Verhandlungen: Augenmaß und gegenseitiger Respekt gefordert<br />

Mehr Fairness beim Finanzausgleich<br />

„Die Verhandlungen zum<br />

Finanzausgleich (FAG) müssen<br />

mit Augenmass und<br />

Respekt geführt werden. Es<br />

nützt weder dem Bund noch<br />

den Ländern oder den<br />

Gemeinden, sich gegenseitig<br />

Ruten ins Fenster zu stellen“,<br />

sprach sich Anfang Juni der<br />

ÖVP-Abgeordnete Nikolaus<br />

Prinz wie vor ihm schon mehrere<br />

hochrangige Politiker<br />

ebenfalls für mehr Fairness<br />

beim Finanzausgleich aus.<br />

Um ein weiteres finanzielles<br />

Frühjahrsprognose<br />

Aufschwung<br />

festigt sich<br />

Wenige Tage vor Sommerbeginn<br />

hat die Österreichische<br />

Nationalbank ihre Frühjahrsprognose<br />

veröffentlicht.<br />

Wenig spektakuläre Aussage:<br />

Der Aufschwung festigt sich.<br />

„Das Wirtschaftswachstum<br />

wird im 4. Quartal mit knapp<br />

drei Prozent seinen Höhepunkt<br />

erreichen“, sagte<br />

OeNB-Direktoriumsmitglied<br />

Josef Christl Mitte Juni bei<br />

der Präsentation. Der größte<br />

Unsicherheitsfaktor dieser<br />

Prognose: der Ölpreis.<br />

Die Ansiedelung großer<br />

Konzerne in strukturschwachen<br />

Regionen der „alten“<br />

15 EU-Mitglieder soll nach<br />

Brüsseler Plänen ab 2006<br />

nicht mehr gefördert werden<br />

dürfen. Laut „Der Standard“<br />

warnen Experten,<br />

dass Österreich dann<br />

gegenüber den neuen Mitgliedern<br />

chancenlos wäre.<br />

Dieses derzeit heiß diskutierte<br />

Förderverbot würde<br />

in Österreich künftig fak-<br />

Aushungern der Gemeinden<br />

zu verhindern, ist es notwendig,<br />

mit behutsamen Schritten<br />

einander näher zu kommen.<br />

„Hier müssen wir die Fakten<br />

sprechen lassen und nicht die<br />

Taktik“, so Prinz. Als Bürgermeister<br />

der kleinen Gemeinde<br />

St. Nikola an der Donau (Bez.<br />

Perg/OÖ.) kennt Nikolaus<br />

Prinz die Fakten sehr genau.<br />

„Die Abgaben werden immer<br />

mehr, die Einnahmen aber<br />

immer weniger“, so der Abgeordnete.<br />

„Als größte öffentli-<br />

EU der 25: Verheugens Strategiepapier<br />

Keine neuen Trennlinien in Europa<br />

Mitte Mai schlug EU-Kommissar<br />

Verheugen konkrete<br />

Schritte vor, um zu gewährleisten,<br />

dass nach dem historischen<br />

1. Mai keine neuen<br />

Trennlinien zwischen der EU<br />

und ihren Nachbarn entstehen.<br />

Darum verabschiedete<br />

EU-Regionalförderung: Aus ab 2006 ?<br />

Keine Chance für „Alte EU“<br />

tisch sämtliche relevanten<br />

Investitionsprojekte in<br />

Grenzregionen treffen. Es<br />

käme zu einem extremen<br />

„Fördergefälle“ zu den<br />

neuen EU-Mitgliedern. Deswegen<br />

sind nicht nur viele<br />

Regionalpolitiker aufgebracht,<br />

auch die Landeshauptleute<br />

hätten bereits<br />

Front gegen diesen EU-Plan<br />

gemacht. Tenor: Österreich<br />

braucht nicht wie Frankreich<br />

„verlassene Dörfer“.<br />

che Investoren, als wesentliche<br />

Arbeitsplatzerhalter der<br />

ländlichen Regionen dürfen<br />

die Gemeinden nicht länger<br />

zu den Nettozahlern Österreichs<br />

gehören. Ein gerechter<br />

Finanzausgleich muss her“,<br />

fordert Prinz.<br />

Die Regierung aufzufordern,<br />

die notwendigen finanziellen<br />

Mitteln zur Verfügung zu stellen,<br />

ist richtig, allein der Weg<br />

über die Regierungsschelte sei<br />

unproduktiv. Mehr über FAG<br />

auf den Seiten 8 und 9.<br />

die Kommission nun ein „Strategiepapier“,<br />

in dem aufgezeigt<br />

wird, wie die Vorteile der<br />

Erweiterung auch den neuen<br />

Nachbarn zugute kommen<br />

können. Zufriedene Staaten<br />

wären auch im Interesse ganz<br />

Europas.<br />

Schnellere Infos<br />

für 75 Milllionen<br />

Jugendliche.<br />

Foto: © European Community, 2004<br />

Foto: Bernhard J. Holzner<br />

„Die Gemeinden dürfen nicht<br />

länger zu den Nettozahlern<br />

Österreichs gehören“, fordert<br />

NR Bgm. Nikolaus Prinz<br />

EU-Jugendportal: Schnelles Internet<br />

Neuer Schwung für die<br />

Jugend Europas<br />

Das Europäische Jugendportal<br />

http://<br />

europa.eu.int/youth/ ,<br />

das als Anlaufstelle für<br />

junge Menschen dienen<br />

soll, die Europa<br />

kennen lernen und<br />

sich engagieren wollen,<br />

ist von den Kommissionsmitgliedern<br />

Viviane Reding und<br />

Dalia Grybauskaite<br />

eröffnet worden. Das<br />

Europaregion Mitte<br />

Neue Impulse für<br />

„Centrope“<br />

Im September 2003 wurde im<br />

burgenländischen Kittsee<br />

(KOMMUNAL berichtete) der<br />

Startschuss für eine Europaregio<br />

Mitte gegeben. Über<br />

einen Schülerwettbewerb<br />

wurde der Name „Centrope“<br />

geboren. Während es im<br />

Schul-Bereich vorbildlich<br />

funktioniert, mangelt es vor<br />

allem im Bereich „Verkehr“.<br />

Vor allem die Projektfinanzierung<br />

durch den Bund scheint<br />

ein Schwachpunkt für die<br />

Europaregion zu sein.<br />

Jugendportal war im<br />

Weißbuch „Neuer<br />

Schwung für die<br />

Jugend Europas“<br />

angeregt worden und<br />

soll möglichst vielen<br />

der 75 Mio. jungen<br />

Menschen in Europa<br />

einen schnellen, problemlosen<br />

Zugang zu<br />

relevanten jugendbezogenenInformationen<br />

eröffnen.<br />

KOMMUNAL 7


Politik<br />

Finanzausgleich: Verhandlungen haben begonnen<br />

Keine Investitionen,<br />

kein Aufschwung<br />

Bund, Länder und Gemeinden haben ihre Positionen bezogen und bereits die<br />

erste Sitzung der Finanzausgleichsverhandlungen hat deutlich gemacht, dass die<br />

Zielvorstellungen weit auseinander klaffen. Ein KOMMUNAL-Bericht über die Position<br />

und die Vorstellungen der österreichischen Gemeinden.<br />

◆ Dr. Robert Hink<br />

Die verschiedenen Positionen und die<br />

Wirtschaftsprognosen lassen sehr harte<br />

und schwierige Gespräche erwarten.<br />

Umso wichtiger ist es, die Bürger ehrlich<br />

zu informieren,<br />

warum und in wessem<br />

Interesse die Gemein-<br />

den mehr Geld fordern.<br />

Also Überzeugungsarbeit<br />

zu leisten.<br />

Was das Vorgeplänkel<br />

über die Medien<br />

bereits erahnen ließ,<br />

ist nach der ersten offiziellen<br />

Sitzung am 21.<br />

Juni Gewißheit geworden:<br />

Vor den Finanzausgleichspartnern<br />

liegt ein langer und<br />

steiniger Weg mit hohen Hürden.<br />

Schließlich ist die Ausgangslage alles<br />

andere als rosig. Der Wirtschaftsaufschwung<br />

läßt weiter auf sich warten<br />

und die vom Nationalrat beschlossene<br />

Steuerreform – also die Senkung der<br />

◆ Hofrat Dr.<br />

Robert Hink ist Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

8 KOMMUNAL<br />

Vor den Finanzausgleichspartnern<br />

liegt ein<br />

langer und steiniger Weg<br />

mit hohen Hürden. Die<br />

Ausgangslage ist alles<br />

andere als rosig.<br />

Steuerquote auf 42 und in der Folge<br />

auf 40 Prozent – muß verkraftet werden.<br />

Als Konsequenz sagen die Experten<br />

für das kommende Jahr 2005 ein<br />

Staatsdefizit von 1,9<br />

bis 2 Prozent des<br />

Bruttoinlandspro-<br />

duktes voraus.<br />

Uns ist durchaus<br />

klar: Nachdem es<br />

zusätzliche Steuern<br />

nicht geben können<br />

wird, muß jeder<br />

Euro, den die<br />

Gemeinden mehr<br />

erhalten, das Defizit<br />

des Bundes erhöhen.<br />

Ebenso klar ist aber auch: Die Gemeinden<br />

haben ihren Beitrag zur Budgetsanierung<br />

geleistet, sie haben 2002<br />

Maastricht-Überschüsse ausgewiesen<br />

und 2002 ausgeglichen budgetiert.<br />

Ähnlich sieht es bei den Ländern aus.<br />

Im Klartext: Das Defizit hat ausschließlich<br />

der Bund zu vertreten.<br />

Die Forderungen des<br />

Gemeindebundes<br />

Am 16. September wird der 51. Österreichische<br />

Gemeindetag in Linz unter<br />

dem Motto „Der gerechte Finanzausgleich<br />

– (k)eine Utopie?“ stehen. Und<br />

an diesem Ziel eines gerechten Finanzausgleiches<br />

orientieren sich auch die<br />

Forderungen, mit denen der Gemeindebund<br />

in die Verhandlungen geht.<br />

Wir fordern zunächst einen einheitlichen<br />

Anteil der Gemeinden an allen<br />

gemeinschaftlichen Bundesabgaben.<br />

Denn selbstverständlich kann es nicht<br />

gerecht sein, wenn jene Einnahmen, an<br />

denen die Gemeinden nur in geringem<br />

Ausmaß beteiligt sind – wie etwa die<br />

Mineralölsteuer – laufend steigen,<br />

während jene mit einem hohen<br />

Gemeindeanteil stagnieren oder sogar<br />

sinken.<br />

Wir fordern zweitens mehr Geld für<br />

alle Gemeinden. Der einheitliche Anteil<br />

an allen Bundesabgaben sollte 13,85<br />

Prozent betragen, das wäre ein Plus<br />

von einem Prozent und somit ein Ausgleich<br />

für das Steuerreform-Minus der<br />

Gemeinden.<br />

Und wir wollen im Sinn von mehr<br />

Gerechtigkeit drittens erreichen, dass<br />

vor allem die nach wie vor benachteiligen<br />

kleinen Gemeinden höhere finanzielle<br />

Mittel erhalten.<br />

Schlüssige Argumente<br />

Es wird angesichts der Ausgangslage<br />

sicher nicht einfach sein, mit diesen<br />

Forderungen durch zu dringen. Wir<br />

brauchen<br />

dazu auch<br />

die Unter-<br />

stützung<br />

einer breiten<br />

Öffentlichkeit.<br />

Die<br />

Bürger stellen<br />

zu Recht<br />

hohe Anforderungen<br />

an<br />

Bund, Länder<br />

und<br />

Die Bürger<br />

stellen zu Recht hohe<br />

Anforderungen ...<br />

Und es ist ihnen letztlich<br />

egal, aus welchen<br />

Budgets die dafür notwendigen<br />

finanziellen<br />

Mittel kommen.


Der Wirtschaftsaufschwung – von dem sich die Bundesregierung so viele<br />

Impulse aus der Steuerreform erhofft – wird sicher nicht kommen, wenn<br />

nicht die Gemeinden in ihrer Investitionskraft gestärkt werden!<br />

Gemeinden. Sie verlangen eine optimale<br />

Infrastruktur, Sicherheit, eine<br />

bestmögliche medizinische Versorgung,<br />

ein funktionierendes<br />

soziales Netz, Betreuungseinrichtungen<br />

für<br />

Kinder und ältere Menschen,<br />

ein zukunftsorientiertes<br />

Bildungswesen<br />

und vieles andere mehr.<br />

Und es ist ihnen letztlich<br />

egal, aus welchen<br />

Budgets die dafür notwendigen<br />

finanziellen<br />

Mittel kommen. Ich<br />

halte es daher für eine<br />

ganz wichtige Aufgabe<br />

aller kommunalen Verantwortungsträger,<br />

gerade in den nächsten<br />

Wochen und Monaten<br />

die Bürger umfassend<br />

zu informieren und zu überzeugen,<br />

dass ihre Steuergelder bei den Kommunen<br />

in den besten Händen sind. Gerade<br />

in der bürgernächsten Gebietskörperschaft<br />

bieten sich hier Möglichkeiten,<br />

die genützt werden müssen.<br />

Es ist unbestreitbar,<br />

dass die<br />

Gemeinden im<br />

Interesse des<br />

Staatsganzen in den<br />

letzten Jahren<br />

eisern gespart und<br />

ihre Investitionen<br />

deutlich zurück<br />

geschraubt haben.<br />

Vor allem, weil wir starke und<br />

schlüssige Argumente ins<br />

Treffen führen können!<br />

Es ist unbestreitbar,<br />

dass die<br />

Gemeinden im<br />

Interesse des<br />

Staatsganzen in<br />

den letzten Jahren<br />

eisern<br />

gespart und ihre<br />

Investitionen deutlich<br />

zurück geschraubt haben.<br />

Das bestätigt auch eine<br />

Studie des Finanzministeriums.<br />

Aber so kann es<br />

einfach nicht weiter<br />

gehen. Denn selbstverständlich<br />

ging dieser Sparkurs<br />

zu Lasten der Infrastruktur<br />

und der heimischen<br />

Wirtschaft.<br />

Die Kommunen sind in ihrer Gesamtheit<br />

nicht nur der größte öffentliche<br />

Investor. Sie investieren darüber hinaus<br />

flächendeckend, auch in den wirtschaftlich<br />

schwachen Randregionen.<br />

Und zum Unterschied von den<br />

So kann es<br />

einfach nicht<br />

weiter gehen.<br />

Denn selbstverständlich<br />

ging<br />

der Sparkurs<br />

der letzten Jahre<br />

zu Lasten der<br />

Infrastruktur und<br />

der heimischen<br />

Wirtschaft.<br />

Politik<br />

Großprojekten des Bundes<br />

und des Landes<br />

kommen die kommunalen<br />

Investitionen auch<br />

den Klein- und Mittelbetrieben<br />

zugute, die nach<br />

wie vor das Rückgrat<br />

der österreichischen<br />

Wirtschaft bilden.<br />

Wir müssen also den<br />

Menschen ganz klar<br />

sagen: Der Wirtschaftsaufschwung –<br />

von dem sich die Bundesregierung so<br />

viele Impulse aus der Steuerreform<br />

erhofft – wird sicher nicht kommen,<br />

wenn nicht die Gemeinden in ihrer<br />

Investitionskraft gestärkt werden!<br />

Unbestreitbar ist ebenso, dass große<br />

und aufwändige – und zwar personell<br />

und finanziell aufwändige – Herausforderungen<br />

gerade in jenen Bereichen<br />

auf uns zu kommen, die in besonderer<br />

Weise die Gemeinden betreffen: Sozialwesen,<br />

Geundheitswesen, Kinder- und<br />

Altenbetreuung. Die Gemeinden sind<br />

bereit, sich diesen Herausforderungen<br />

zu stellen. Aber sie brauchen dazu auch<br />

die entsprechenden finanziellen Mittel!<br />

KOMMUNAL 9


Recht & Verwaltung<br />

Neues Nachbarrecht gilt ab 1. Juli 2004<br />

Wie weit sind die<br />

Gemeinden betroffen?<br />

Um es gleich vorweg zu nehmen: Mit dem neuen Nachbarschaftsrecht sollte es nicht zu<br />

einer Flut von Klagen kommen. Vorgeschrieben wird zuallererst der „Versuch der<br />

außergerichtlichen Streitbeilegung“ mit oder ohne Schlichtungsstelle. Und da kommen<br />

die Gemeinden massiv ins Spiel. Der Bürgermeister ist nämlich immer noch die<br />

Respektsperson im Ort. Vor allem wird er als Vermittler gefragt sein.<br />

◆ Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Kerschner<br />

Das ab 1. Juli geltende neue Nachbarrecht<br />

betrifft in seinen wesentlichsten<br />

Neuerungen vor allem :<br />

◆ Beschattungsfälle durch Bäume und<br />

andere Pflanzen am Nachbargrund:<br />

Der betroffene Eigentümer (aber auch<br />

Mieter) kann bei unzumutbarer Beeinträchtigung<br />

durch die Beschattung<br />

beim Gericht auf Abhilfe klagen. Die<br />

maßgebliche Bestimmung des § 364<br />

Abs 3 Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch<br />

lautet:<br />

„Ebenso kann der Grundstückseigentümer<br />

einem Nachbarn die von dessen Bäumen<br />

oder anderen Pflanzen ausgehenden<br />

Einwirkungen durch den Entzug von<br />

Licht oder Luft insoweit untersagen, als<br />

diese das Maß des Absatz 2 überschreiten<br />

und zu einer unzumutbaren Beeinträchtigung<br />

der Benutzung des Grundstücks<br />

führen. Bundes- und landesgesetzliche<br />

Regelungen über den Schutz von oder vor<br />

Bäumen und anderen Pflanzen, insbe-<br />

◆ Univ. Prof.<br />

Dr. Ferdinand<br />

Kerschner ist Vorstand des Instituts<br />

für Zivil- und Umweltrecht an der<br />

Johannes Kepler Universität Linz<br />

10 KOMMUNAL<br />

sondere über den Wald-, Flur-, Feld-,<br />

Ortsbild-, Natur- und Baumschutz, bleiben<br />

unberührt.“<br />

Vor der Klage muss aber eine<br />

außergerichtliche Streitbeilegung<br />

versucht werden.<br />

◆ Herüberwachsende Äste<br />

bzw Wurzeln darf der beeinträchtigte<br />

Nachbar<br />

(grundsätzlich aber auf<br />

eigene Kosten) weiterhin<br />

selbst entfernen, hat dabei<br />

aber fachgerecht und möglichst<br />

schonend vorzugehen. Ist durch<br />

die Wurzeln bzw Äste bereits ein Schaden<br />

entstanden oder droht ein solcher<br />

offenbar, muss der störende Nachbar<br />

die Hälfte der Kosten (aber auch nicht<br />

mehr) ersetzen (§ 422 ABGB).<br />

◆ Das (neue) allgemeine nachbarliche<br />

Rücksichtnahmegebot:<br />

„Im Besonderen haben die Eigentümer<br />

benachbarter Grundstücke bei der Ausübung<br />

ihrer Rechte aufeinander Rücksicht<br />

zu nehmen.“<br />

Bedeutung des neuen<br />

Rechts für Gemeinden<br />

Vom neuen Nachbarrecht kann eine<br />

Gemeinde in gleich mehrfacher Hinsicht<br />

betroffen sein:<br />

◆ Ist die Gemeinde Eigentümer von<br />

Liegenschaften (Grundstücken), kann<br />

sie selbst durch fremde Bäume (oder<br />

andere Pflanzen) beeinträchtigt sein<br />

oder als Eigentümer<br />

der Bäume (bzw<br />

anderer Pflanzen)<br />

selbst Störer sein.<br />

Praktisch wird es sich<br />

meist um gemeindeeigene<br />

Wohnanlagen,<br />

Parks oder auch<br />

Gemeindestraßen<br />

handeln. Das private<br />

Nachbarrecht gilt<br />

nämlich auch im Verhältnis<br />

zu öffentlichen Straßen, soweit<br />

es um Straßenverwaltung geht.<br />

Vor der<br />

Klage muss eine<br />

außergerichtliche<br />

Streitbeilegung<br />

versucht werden.<br />

◆ Die Gemeinde bzw der Bürgermeister<br />

werden gerade bei Nachbarschaftskonflikten<br />

oft als Vermittler angegangen.<br />

Soweit noch Gemeindevermittlungsämter<br />

bestehen, kämen diese<br />

auch als mögliche Schlichtungsstellen<br />

in Beschattungsfällen in Betracht.<br />

◆ Je nach Landesrecht kann die<br />

Gemeinde sogar unmittelbar als einschlägiger<br />

Verordnungsgeber in<br />

Betracht kommen. Keine gerichtliche<br />

Abwehr ist nämlich gegeben, wenn und<br />

soweit ein öffentlich-rechtlicher Baumschutz<br />

vorliegt. So können etwa<br />

Gemeinden in Niederösterreich gem.<br />

§ 15 Naturschutzgesetz 2000 Baumschutzverordnungen<br />

erlassen (Ziele des<br />

Gesetzes sind heimische Arbeitsvielfalt,<br />

das örtliche Kleinklima und eine


Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben ...<br />

Zeichnung: Bruno Haberzettl<br />

Cartoon<br />

KOMMUNAL 11


Recht & Verwaltung<br />

gesunde Wohnwelt). Entsprechender<br />

Druck auf die Gemeinde ist natürlich<br />

von mehreren Seiten denkbar.<br />

Die neuen Regeln im<br />

Einzelnen<br />

Hier kann natürlich nur auf die wichtigsten<br />

Fragen und das auch nur ansatzweisehingewiesen<br />

werden (weiterführendeLite-<br />

ratur zum neuen<br />

Nachbarrecht:<br />

Kerschner, Neues<br />

Nachbarrecht :<br />

„Recht auf Licht“,<br />

RFG 2003, 182<br />

ff; Kathrein,<br />

Mehr Licht! ecolex<br />

2003, 894;<br />

Kerschner, Neues<br />

Nachbarrecht:<br />

Abwehr negativer<br />

Immissionen /<br />

Selbsthilferecht,<br />

RZ 2004, 9; P.<br />

Bydlinski, Neuerungen<br />

im Nachbarrecht, JBl 2004, 86.<br />

Vernünftige<br />

Nachbarn sollten<br />

sich stets um eine<br />

vernünftige<br />

Lösung bemühen<br />

und werden auch<br />

in der Regel eine<br />

solche bei gutem<br />

Willen beider<br />

finden.<br />

◆ Zum allgemeinen nachbarlichen<br />

Rücksichtnahmegebot:<br />

❲ Sollte nur dann verletzt sein, wenn der<br />

Nachbar (auch Mieter / Pächter) fast<br />

schikanös, rechtsmissbräuchlich handelt;<br />

zB Verbauen der Aussicht durch schnell<br />

wachsende Bäume ohne eigenen Nutzen.<br />

◆ Zu den Beschattungsfällen:<br />

➤ Wegen beschattender Gebäude kann<br />

nicht geklagt werden.<br />

➤ Abhilfe ist nur bei unzumutbarer<br />

Beeinträchtigung durch die Nachbarbäume<br />

möglich. Der Gesetzgeber hat<br />

dabei an folgende Fälle gedacht:<br />

☛Größere Teile des Grundstückes vermoosen,<br />

versumpfen oder werden sonst<br />

unbrauchbar.<br />

☛ Am helllichten Sommertag ist zu Mittag<br />

eine künstliche Beleuchtung<br />

notwendig.<br />

☛ Eine bereits<br />

bestehende Solaranlage<br />

wird völlig<br />

unbrauchbar.<br />

Es muss sich also<br />

jedenfalls um massive<br />

Fälle handeln.<br />

Bei der Beurteilung<br />

der Unzumutbarkeit<br />

solle es auf folgende<br />

Kriterien ankom-<br />

12 KOMMUNAL<br />

Die angerufene<br />

Gemeinde kann zu einer<br />

Streitschlichtung bzw.<br />

Streitvermeidung zwar<br />

beitragen, aber sicher<br />

auch nicht jeden<br />

Konflikt lösen.<br />

men: Art der benachbarten Grundstücke,<br />

Widmung, Benützung, Lage,<br />

Größe; zB industrielle Nutzung, Gartenbzw<br />

Fremdenverkehrsnutzung; Kleingartengebiet<br />

/ waldreiche Gegend /<br />

neben Straße mit Allee / Umgebung,<br />

wo Baumbestockung üblich ist.<br />

Am 1. Juli wird vom „Störer“ bezüglich<br />

älterer Bäume grundsätzlich nicht<br />

Ortsüblichkeit eingewendet werden<br />

können, weil bis dahin der Nachbar ja<br />

keine Abwehrmöglichkeit gehabt hat.<br />

◆ Der zwingend vor der Klage vorgesehene<br />

Einigungsversuch ist möglich:<br />

➤ bei Schlichtungsstellen der Rechtsanwalts-<br />

oder Notariatskammer<br />

➤ Schlichtungsstellen sonstiger Körperschaften<br />

des öffentlichen Rechts<br />

➤ als gerichtlicher Vergleich (hier ist<br />

Antrag auf Verfahrenshilfe möglich)<br />

➤ Beiziehung eines Mediators<br />

◆ Zum Entfernen herüberwachsender<br />

Äste und Wurzeln:<br />

➤ Da beim Abschneiden fachgerecht<br />

vorzugehen ist, wird unter Umständen<br />

auch ein Fachmann herangezogen werden<br />

müssen (zB Gärtner). Das Einschlagen<br />

von Kupfernägeln ist nunmehr eindeutig<br />

verboten.<br />

➤ Beim Abschneiden ist auch möglichst<br />

schonend vorzugehen, also ein Umstürzen<br />

des Nachbarbaumes möglichst zu<br />

verhindern.<br />

➤ Die Hälfte der Entfernungskosten<br />

(auch des Fachmannes, soweit erforderlich)<br />

muss der Nachbar nur bei bereits<br />

eingetretenem oder offenbar drohendem<br />

Schaden tragen.<br />

➤ Beispiele: Leitungen sind durch Wurzeln<br />

verstopft oder zerstört; Platten werden<br />

angehoben; Dächer oder Fassaden<br />

sind geschädigt.<br />

Schlussbemerkung<br />

Vernünftige Nachbarn sollten sich<br />

stets um eine vernünftige Lösung<br />

bemühen und werden<br />

auch in der Regel eine<br />

solche bei gutem Willen<br />

beider finden. Die allenfalls<br />

angerufene<br />

Gemeinde kann zu einer<br />

solchen Streitschlichtung<br />

bzw Streitvermeidung<br />

zwar beitragen,<br />

aber sicher auch nicht<br />

jeden Konflikt lösen.<br />

Gemeindetag 2004<br />

Ablauf und<br />

Programm<br />

16. September 2004<br />

ab 11.30 Uhr: Empfang beim<br />

Kunstmuseum Lentos in der freien,<br />

aber überbauten Fläche, die man<br />

Skulpturenhalle nennt<br />

Begrüßung durch den Präsidenten<br />

des Österreichischen Gemeindebundes,<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

sowie des Präsidenten des<br />

OÖ Gemeindebundes, Bgm. Franz<br />

Steininger.<br />

ab 13.00 Uhr: Boarding für Schifffahrt<br />

auf der Donau<br />

ab 17.00 Uhr: Anlegen der Schiffe<br />

in Ottensheim, anschließend<br />

Abendessen und Abendveranstaltung<br />

in der Donauhalle Ottensheim<br />

Rückfahrt der Schiffe nach Linz ab<br />

ca. 22.00 Uhr<br />

17. September 2004<br />

9.30 Uhr: Gemeindetag im<br />

Design-Center mit folgendem<br />

geplanten Ablauf:<br />

Eröffnung und Referat des<br />

Gemeindebundpräsident Bgm.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Grußworte des Herrn Bundespräsidenten<br />

Dr. Heinz Fischer<br />

Statements und Diskussion zum<br />

Thema „Finanzausgleich“ zwischen<br />

den Vertretern der Finanzausgleichspartner<br />

◆ Bundesminister für Finanzen<br />

Mag. Karl-Heinz Grasser<br />

◆ Landeshauptmann Dr. Josef<br />

Pühringer<br />

◆ Städtebund-Präsident Bgm. Dr.<br />

Michael Häupl<br />

◆ Gemeindebund-Präsident Bgm.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Informationen finden Sie auf<br />

www.gemeindetag2004.at oder<br />

beim Oberösterreichischen<br />

Gemeindebund, 4020 Linz, Coulinstraße<br />

1, Tel: 0732/656516-0,<br />

Fax: 0732/651151,<br />

post@ooegemeindebund.at


Fotos: Wurm & Köck<br />

Das Schiff „Donau“ wird die Delegierten des Gemeindetages<br />

nach Ottensheim bringen (oben) und die „Schlögener Schlinge“.<br />

So ‘ne Seefahrt, die<br />

ist lustig ...<br />

Das größte kommunalpolitische Ereignis<br />

2004 beginnt am 16. September<br />

„unter“ dem Linzer Kunstmuseum Lentos.<br />

Nach der Eröffnung fahren die<br />

Delegierten aus den 2359 österreichischen<br />

Gemeinden voraussichtlich mit<br />

Schiffen „MS Stadt Linz“, „MS Donau“<br />

und „MS Passau“ der Reederei Wurm &<br />

Köckes. Die Fahrt nach Ottensheim<br />

führt durch ältestes österreichisches<br />

Kulturland. Eine der beeindruckendsten<br />

Stellen ist die „Schlögener Schlinge“<br />

(an der die Fahrt allerdings nicht<br />

vorbeiführen wird, Red.): „Der Granit<br />

dieser Gegend südlich des Sauwaldes<br />

hat die Donau gezwungen, die Richtung<br />

um 180 Grad zu ändern. Fast hat es<br />

den Anschein, als hätte eine mächtige<br />

Hand dem Strom Halt geboten und<br />

wollte ihn zurück zum Schwarzwald<br />

schicken.“ (aus: Dieter Maier, „Die<br />

Donau“, S 84)<br />

Die Donauhalle<br />

Die Ottensheimer Donauhalle liegt am<br />

Donauufer entlang des Radweges Passau-<br />

Linz und inmitten des Sportareals der<br />

Marktgemeinde. Auf dem Gebiet der<br />

sogenannten Unteren Markt-Au erfolgten<br />

Auflandungen mit dem Zweck, dieses<br />

Gelände hochwassersicher zu machen.<br />

Mit der Verwertung von Aushubmengen<br />

im Zuge des Kraftwerkbaus hat sich für<br />

die Gemeinde die einmalige Gelegenheit<br />

geboten, einerseits einen Hochwasserschutz<br />

gegen Rückstau zu erhalten, und<br />

andererseits aus bisher nutzlosen<br />

Augrund wertvolles Nutzland zu gewinnen.<br />

1979 wurde ein beschränkter Architektenwettbewerb<br />

durchgeführt, bei welchem<br />

das Projekt des Architekten Karl<br />

Plötzl den ersten Preis erreichte. Die<br />

Errichtung der Donauhalle erfolgte in den<br />

Jahren 1981 bis 1985. Seit ihrer Eröffnung<br />

im Jahr 1985 wird die Donauhalle<br />

Gemeindetag<br />

Am Donnerstag geht’s mit dem Schiff von Linz nach Ottensheim<br />

Nach der Eröffnung des 51. Österreichischen Gemeindetags am 16. September „im<br />

Schatten des Lentos“ folgt ein Ausflug per Schiff nach Ottensheim. Die dortige<br />

Donauhalle ist Schauplatz eines Abendprogramms der Superlative.<br />

Seit ihrer Eröffnung 1985 wird die Donauhalle<br />

Ottensheim für Veranstaltungen jeglicher<br />

Art genützt.<br />

www.gemeindetag2004.at<br />

nicht nur für<br />

sportliche<br />

Zwecke, sondern<br />

auch für Veranstaltungenjeglicher<br />

Art genützt.<br />

Neben der Nutzung<br />

durch den<br />

örtlichen Turn- und Sportverein für Fußball<br />

und Tennis werden auch Meisterschaften<br />

in Tennis, Judo und Karate ausgetragen.<br />

Der Gemeindetag<br />

Alle Informationen, Anmeldungen,<br />

Änderungen, Fragen und Antworten zu<br />

Ablauf und Organisation des Gemeindetages<br />

2004 werden gebündelt auf der<br />

eigens dafür installierten Homepage<br />

www.gemeindetag2004.at präsentiert.<br />

Hier finden sich auch sehr gut aufbereitete<br />

Newsletter des Oberösterreichischen<br />

Gemeindebundes zu allen Aktivitäten<br />

und Möglichkeiten rund um<br />

einen Besuch in Linz. Die Gemeinden<br />

bekommen überdies sämtliche Informationen<br />

zum Gemeindetag per E-Mail.<br />

Mag. Hans Braun


Politik<br />

Bezüge der Gemeindemandatare und Teilpensionsgesetz<br />

Erwerbseinkommen<br />

bestimmt Pension<br />

Das Teilpensionsgesetz hat bewirkt, dass vorzeitige Alterspensionen wegfallen<br />

bzw. Beamtenpensionen gekürzt werden, wenn das gleichzeitig bezogene<br />

„Erwerbseinkommen“ aufgrund einer Tätigkeit als Bürgermeister oder<br />

Gemeindemandatar bestimmte Grenzen übersteigt1 .<br />

◆ Prof. Werner Sedlacek<br />

Nur „Erwerbseinkommen“ kann für<br />

Pensionen schädlich sein und dazu<br />

führen, dass sie entweder gekürzt werden<br />

oder zur Gänze wegfallen. Aufgrund<br />

des Teilpensionsgesetzes (TPG)<br />

gelten seit 1.1.2001 auch die Bezüge<br />

aller Bürgermeister und anderer<br />

Gemeinderäte der österreichischen<br />

Gemeinden als ein solches „Erwerbseinkommen“<br />

mit der Einschränkung, dass<br />

das Amt nach dem 31.12.2000 erstmals<br />

oder neuerlich angetreten wurde 2 .<br />

Wegfall von vorzeitigen<br />

Alterspensionen<br />

Während „normale“ Alterspensionen<br />

(ab Vollendung des 65. Lebensjahres<br />

bei Männern bzw. des 60. bei Frauen)<br />

weder gekürzt werden noch wegfallen<br />

können, muss auf eine vorzeitige<br />

Alterspension aus der gesetzlichen Pensionsversicherung<br />

immer zur Gänze<br />

verzichtet werden, wenn und solange<br />

◆ Prof. Werner Sedlacek ist<br />

Steuerberater und Partner der TPA<br />

Treuhand Partner Austria<br />

14 KOMMUNAL<br />

die folgenden Voraussetzungen nicht<br />

gleichzeitig erfüllt sind:<br />

◆ Es darf keine Pensionspflichtversicherung<br />

nach dem ASVG, GSVG<br />

(FSVG) oder BSVG bestehen, dh., dass<br />

zB aus einer neben der Pension ausgeübtenASVG-pflichtigen<br />

Tätigkeit kein<br />

Erwerbseinkommen<br />

über der Geringfügigkeitsgrenze<br />

(Wert<br />

2004: Euro 316,19<br />

pM, ohne Einrechnung<br />

der Sonderzahlungen)<br />

bezogen werden<br />

darf.<br />

◆ Aus einer nicht<br />

pensionsversicherungspflichtigen<br />

Erwerbstätigkeit (zB<br />

als Gemeinderat) darf<br />

kein Erwerbseinkommen zufließen, das<br />

die Geringfügigkeitsgrenze übersteigt.<br />

◆ Im Falle von Einkünften aus Landund<br />

Forstwirtschaft darf der Einheitswert<br />

bzw. die Summe der Einheitswerte<br />

Euro 2400 nicht übersteigen.<br />

Nur „Erwerbseinkommen“<br />

kann für<br />

Pensionen schädlich<br />

sein und dazu führen,<br />

dass sie entweder<br />

gekürzt werden oder<br />

zur Gänze wegfallen.<br />

1 Siehe zu diesem Thema schon „Die Bürgermeister-Pension“,<br />

<strong>Ausgabe</strong> 2-2002 der<br />

Schriftenreihe des Österr. Gemeindebundes,<br />

S 100 ff.; Selacek/Treer/Höfle/ Pilz, „Das<br />

Steuer- und Sozialversicherungsverhältnis<br />

der Gemeindemandatare“, Linde-Verlag,<br />

Wien, 2002, S 157 ff.; KOMMUNAL 11-<br />

2003/November, „Wo die Gemeinden<br />

benachteiligt werden“, S 12 ff.<br />

2 §§ 1 Z 4 lit. c) und 6 Abs. 1 und 2 TPG,<br />

BGBl. Nr. I 1987/138 (Art. 13) in der aktuellen<br />

Fassung des BGBl. Nr. I 2003/130.<br />

Sind diese Voraussetzungen zum Pensionsstichtag<br />

(kumulativ) nicht erfüllt,<br />

besteht von Beginn an kein Anspruch<br />

auf die beantragte vorzeitige Alterspension,<br />

bei Nichterfüllung zu einem<br />

späteren Zeitpunkt fällt eine bereits<br />

bezogene vorzeitige<br />

Alterspension so lange<br />

zur Gänze weg, als das<br />

in diesem Sinne schädlicheErwerbseinkommen<br />

bezogen wird.<br />

Somit kann der Fall eintreten,<br />

dass ein die<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

nur knapp übersteigender<br />

Gemeinderatsbezug<br />

dazu führt, dass eine<br />

möglicherweise viel<br />

höhere Pension wegfällt!<br />

Kürzung von<br />

Beamtenpensionen<br />

Das TPG bewirkt, dass alle Beamtenpensionen,<br />

die nach dem 31.12.2000<br />

und vor Vollendung des 65. Lebensjahres<br />

angetreten werden (worden sind),<br />

im Falle der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit<br />

neben der Pension stufenweise<br />

gekürzt werden, wenn das monatliche<br />

Gesamteinkommen (= Pension plus<br />

Erwerbseinkommen) bei Pensionierung<br />

vor Vollendung des 738. Lebensmonates<br />

(= 61 fi Jahre) Euro 894,96 und<br />

bei Pensionierung zwischen 61 fi Jahren<br />

und dem vollendeten 65. Lebensjahr<br />

Euro 1.342,39 übersteigt (Werte<br />

2004) 3 .


Es kann in vielen Fällen dazu kommen, dass der Gemeinderat de facto „unentgeltlich“<br />

tätig ist und auch noch die im Zusammenhang mit seiner Gemeinderatstätigkeit<br />

anfallenden Kosten aus seiner Pension tragen muss.<br />

Da die Kürzung zwar 50 Prozent der<br />

zustehenden vollen Pension nicht überschreiten<br />

darf, andererseits aber bis zur<br />

Höhe des Erwerbseinkommens zulässig<br />

ist, wird es in vielen Fällen, in denen<br />

im Ruhestand befindliche Beamte als<br />

Gemeinderäte tätig sind, dazu kommen,<br />

dass die Beamtenpension bis zur<br />

Höhe des Gemeinderatsbezuges<br />

gekürzt wird, sodass der Gemeinderat<br />

de facto „unentgeltlich“ tätig ist und<br />

auch noch die im Zusammenhang mit<br />

seiner Gemeinderatstätigkeit anfallenden<br />

Kosten aus seiner Pension tragen<br />

muss. Als verfügbares Nettoeinkommen<br />

bleibt ihm somit weniger übrig, als<br />

einem Beamten mit gleich hoher Pension,<br />

der sich nicht der kommunalen<br />

Aufgabe eines Gemeinderates widmet!<br />

Pensionsschädliches<br />

„Erwerbseinkommen“<br />

Es stellt sich nun die Frage, welcher<br />

Betrag als „Erwerbseinkommen“ mit<br />

den vorstehenden unschädlichen<br />

Grenzbeträgen (Geringfügigkeitsgrenze<br />

bei vorzeitigen Alterspensionen bzw.<br />

unschädliches Gesamteinkommen bei<br />

Beamtenpensionen) zu vergleichen ist<br />

um festzustellen, ob das „Erwerbseinkommen“<br />

den jeweils maßgebenden<br />

Grenzbetrag – pensionsschädlich –<br />

übersteigt oder nicht?<br />

Zur Beantwortung dieser Frage ist zwischen<br />

unselbständiger und selbständiger<br />

Erwerbstätigkeit wie folgt zu unterscheiden<br />

4 :<br />

Als „Erwerbseinkommen“ gilt bei<br />

◆ unselbständiger Erwerbstätigkeit das<br />

aus dieser Tätigkeit gebührende Entgelt<br />

(ohne Sonderzahlungen),<br />

◆ selbständiger Erwerbstätigkeit der<br />

3 Im Detail siehe dazu § 2 TPG und die in<br />

der FN 1 zitierten Literaturstellen.<br />

auf den Kalendermonat entfallende Teil<br />

der nachgewiesenen Einkünfte aus dieser<br />

Tätigkeit.<br />

Während im Falle<br />

selbständiger<br />

Erwerbstätigkeit<br />

die „Einkünfte“<br />

daraus heranzuziehen<br />

sind, also eine<br />

„Nettogröße“ nach<br />

Abzug der Betriebsausgaben,<br />

gilt im<br />

Falle unselbständigerErwerbstätigkeit<br />

mit (lohnsteuerpflichtigen)Einkünften<br />

aus nichtselbständiger<br />

Arbeit das „Entgelt“<br />

daraus als „Erwerbseinkommen“,<br />

also<br />

eine „Bruttogröße“<br />

vor Abzug von<br />

Werbungskosten<br />

(zum Beispiel auch<br />

Pflichtversicherungsbeiträgen) 5 .<br />

Als verfügbaresNettoeinkommen<br />

bleibt<br />

ihm somit weniger<br />

übrig, als einem<br />

Beamten mit gleich<br />

hoher Pension,<br />

der sich nicht der<br />

kommunalen<br />

Aufgabe eines<br />

Gemeinderates<br />

widmet!<br />

Das TPG definiert zwar das Erwerbseinkommen<br />

unter anderem der Gemeindemandatare<br />

als „Bezüge“ aus ihrer Tätigkeit,<br />

ordnet sie jedoch weder der selbständigen<br />

noch der unselbständigen<br />

Erwerbstätigkeit ausdrücklich zu 6 .<br />

Obwohl Gemeinderäte regelmäßig<br />

nicht in einem arbeitsrechtlichen<br />

Dienstverhältnis zur Gemeinde stehen,<br />

werden die Einkünfte der Gemeinde-<br />

4 § 3 iVm § 1 Z 4 TPG sowie §§ 91 Abs. 1<br />

ASVG, 60 Abs. 1 GSVG und 56 Abs. 1<br />

BSVG, jeweils letzter Satz.<br />

5 Zur möglichen Verfassungswidrigkeit der<br />

gesetzlich vorgegebenen unterschiedlichen<br />

Ermittlung des Erwerbseinkommens aus<br />

unselbständiger Erwerbstätigkeit einerseits<br />

und selbständiger Erwerbstätigkeit andererseits<br />

siehe Taucher, ASoK 2004/110 ff.<br />

Politik<br />

mandatare und aller anderen öffentlichen<br />

Funktionäre in der Praxis insbesondere<br />

deshalb der unselbständigen<br />

Erwerbstätigkeit – und damit zu Lasten<br />

der Betroffenen – zugeordnet, weil sie<br />

aufgrund steuerlicher Fiktion lohnsteuerpflichtige<br />

Einkünfte aus nicht-<br />

selbständiger Arbeit beziehen.<br />

Forderungen des<br />

Gemeindebundes<br />

Um die Bereitschaft zur kommunalpolitischen<br />

Tätigkeit, die durch die Neuregelungen<br />

des TPG empfindlich gestört<br />

wurde, weiterhin zu erhalten, hat der<br />

Österreichische Gemeindebund dem für<br />

diese Fragen zuständigen Bundesminister<br />

Haupt ua. die folgenden Forderungen<br />

überreicht:<br />

◆ Auslegung der Wortfolge „nach dem<br />

31.12.2000 erstmals oder neuerlich<br />

angetreten“ 7 in der Form,<br />

dass „neuerlich“ nur vorliegt,<br />

wenn das Amt in der am<br />

31.12.2000 gelaufenen Amtsperiode<br />

nicht ausgeübt wurde.<br />

◆ Ausdrückliche Zuordnung<br />

der Bezüge der Gemeindemandatare<br />

und der anderen öffentlichen<br />

Funktionäre zum „Erwerbseinkommen“<br />

aus selbständiger<br />

Erwerbstätigkeit, dh., Beurteilung<br />

als „Nettogröße“ nach<br />

Abzug der Werbungskosten.<br />

◆ Heranziehung dieser „Nettogröße“<br />

nur insoweit, als sie im<br />

Sinne der VwGH-Rechtsprechung<br />

zum Arbeitslosenversicherungsgesetz<br />

(AlVG) einen<br />

angemessenen Beitrag zum<br />

Lebensunterhalt darstellen 8 .<br />

Das Bundesministerium für Soziale<br />

Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz<br />

(BMSG) ist diesen Forderungen<br />

bisher nicht nähergetreten,<br />

sodass mit entsprechenden legistischen<br />

Änderungen oder zumindest<br />

gegenüber der <strong>Kommunal</strong>politik und<br />

den öffentlichen Funktionären freund-<br />

6 Im § 3 TPG fehlt die Berechnung des<br />

Erwerbseinkommens bei Bezügen gemäß §<br />

1 Z 4 lit. c) TPG, also auch für die Fälle des<br />

Vorliegens von Gemeinderatsbezügen,<br />

obwohl die Ermittlung des Erwerbseinkommens<br />

bei unselbständiger Erwerbstätigkeit<br />

gemäß § 1 Z 4 lit. a) oder selbständiger<br />

Erwerbstätigkeit gemäß § 1 Z 4 lit. b) TPB<br />

im § 3 TPG ausdrücklich definiert ist.<br />

7 § 25 Abs. 1 Z 4 EStG 1988.<br />

8 Siehe dazu KOMMUNAL 3-2003, „Zulagenrichtsatz<br />

nun 643,33 e monatlich“, S 14 f.<br />

KOMMUNAL 15


Politik<br />

Der Österreichische Gemeindebund hat überdies eine Beschwerde an den VwGH unterstützt, bei der es um den Fall eines Gemeindemandatars<br />

geht, dem seine Beamtenpension aufgrund der Bestimmungen des TPG gekürzt wurde. Das Erkenntnis des VwGH<br />

ist abzuwarten.<br />

licheren Auslegungen derzeit nicht zu<br />

rechnen ist.<br />

Hilft möglicherweise der<br />

Verwaltungsgerichtshof?<br />

Der Österreichische Gemeindebund hat<br />

überdies eine Beschwerde an den<br />

VwGH unterstützt, bei der es um den<br />

Fall eines Gemeindemandatars geht,<br />

dem seine Beamtenpension aufgrund<br />

der Bestimmungen des TPG gekürzt<br />

wurde, und zwar unter Berücksichtigung<br />

des Gemeinderatsbezuges als<br />

„Bruttogröße“ (= Bruttobezug vor<br />

Abzug der entstandenen Werbungskosten).<br />

Die Beschwerde wurde – im Sinne der<br />

vorstehenden Ausführungen – insbesondere<br />

damit begründet, dass<br />

◆ das TPG die Bezüge der Gemeindemandatare<br />

nicht ausdrücklich der<br />

unselbständigen Erwerbstätigkeit<br />

zuordnet und diese Bezüge daher aufgrund<br />

der Tatsache, dass<br />

Gemeindemandatare<br />

arbeitsrechtlich nicht<br />

Dienstnehmer der<br />

Gemeinde sind, von<br />

selbständiger Erwerbstätigkeit<br />

auszugehen sei,<br />

◆ „Erwerbseinkommen“<br />

bei Gemeindemandataren<br />

sowie auch bei allen<br />

anderen öffentlichen<br />

Funktionären aufgrund<br />

der Rechtsprechung zum<br />

AlVG nur jener Teil der<br />

„Netto“-Einkünfte sein<br />

kann, der als „angemessener<br />

Beitrag zum<br />

Lebensunterhalt“ anzusehen<br />

ist, und<br />

◆ es bei Zuordnung der<br />

Bezüge von Gemeindemandataren und<br />

anderer öffentlicher Funktionäre zum<br />

sicher nicht verfassungskonformen<br />

Effekt käme, dass einem im Ruhestand<br />

befindlichen Beamten mit zusätzlichen<br />

16 KOMMUNAL<br />

Bezügen als Gemeindemandatar weniger<br />

für den Lebensunterhalt verbleibt,<br />

als jenem pensionierten Beamten, der<br />

sich um die <strong>Kommunal</strong>politik nicht<br />

bemüht.<br />

Das Erkenntnis des VwGH ist abzuwarten,<br />

im Falle des positiven Ausganges<br />

könnte dieses vom Österreichischen<br />

Gemeindebund unterstützte Verfahren<br />

sowohl den „Gesetzgeber“ als auch die<br />

mit der Auslegung der auf dem TPG<br />

beruhenden Bestimmungen befassten<br />

Versicherungsträger und Behörden zum<br />

Umdenken bewegen und damit die<br />

Bereitschaft zur <strong>Kommunal</strong>politik fördern.<br />

Weitere Anregungen zur<br />

Problemlösung<br />

Abgesehen vom Hoffen auf ein positives<br />

VwGH-Erkenntnis sollten in jedem<br />

einzelnen Fall folgende Fragen geprüft<br />

werden:<br />

◆ Gemeindemandatare,<br />

deren<br />

Bezug fünf Prozent<br />

des Ausgangsbetrages<br />

(1.7.2003 bis<br />

30.6.2004: Euro<br />

376,89 pM, der ab<br />

1.7.2004 geltende<br />

angepasste Betrag<br />

steht noch nicht<br />

fest) nicht erreicht,<br />

können diesen<br />

Bezug in Form von<br />

Sitzungsgeldern<br />

und/oder Kommissionsgebühren<br />

erhalten. Diese gelten<br />

nicht als<br />

Erwerbseinkommen 9 und können daher<br />

– auch wenn sie die Geringfügigkeitsgrenze<br />

(Euro 316,19 pM) übersteigen –<br />

nicht zum Wegfall von vorzeitigen<br />

Wenn einmal<br />

ein Pensionsbescheid<br />

vorliegt, sollte dieser<br />

im ordentlichen<br />

Rechtsmittelverfahren<br />

bekämpft und<br />

die vorgenannte<br />

Aussetzung im Rahmen<br />

dieses Verfahrens<br />

beantragt werden.<br />

9 BMSG vom 7.10.1997, Zahl 23056/1-2/97.<br />

Alterspensionen oder zur Kürzung von<br />

Beamtenpensionen führen. Im übrigen<br />

zählen auch an Gemeindemandatare<br />

ausgezahlte Auslagenersätze wie insbesondere<br />

Reisekostenersätze (zB Kilometergelder)<br />

nicht zum „Erwerbseinkommen“<br />

und sind nicht pensionsschädlich.<br />

◆ Denkbar ist, dass der Gemeindemandatar<br />

auf seinen Bezug aus dieser<br />

Tätigkeit insoweit verzichtet, als er die<br />

für seine Pension schädliche Einkommensgrenze<br />

übersteigt: Dies ist allerdings<br />

nur in jenen Bundesländern (derzeit<br />

nur im Burgenland und in Niederösterreich)<br />

möglich, in denen das jeweils<br />

maßgebende Bezügegesetz kein uneingeschränktes<br />

Verzichtsverbot enthält.<br />

◆ Gemeindemandatare, die sich als<br />

Landesbeamte im Ruhestand befinden,<br />

sollten prüfen, ob das TPG in ihrem<br />

Bundesland bereits „umgesetzt“ wurde,<br />

solange dies nicht der Fall ist, kann es<br />

auch nicht zur Kürzung der Beamtenpension<br />

aufgrund der Bestimmungen<br />

des TPG kommen.<br />

Zu achten ist jedoch darauf, dass dies<br />

nur für Landesbeamte gilt, nicht zB<br />

auch für Lehrer, die diesbezüglich der<br />

bundesgesetzlichen Regelung unterliegen,<br />

sodass auf sie jedenfalls die<br />

Bestimmungen des TPG zur Anwendung<br />

gelangen. Gleiches gilt auch für<br />

Pensionen aufgrund des Bundesbahn-<br />

Pensionsgesetzes, weil auch in dieses<br />

die Bestimmungen des TPG übernommen<br />

worden sind.<br />

Aufhebung des Verzichtsverbotes<br />

in den Ländern?<br />

Besteht in einem Bundesland ein uneingeschränktes<br />

Verzichtsverbot, können die<br />

Gemeindemandatare und auch alle anderen<br />

öffentlichen Funktionäre nicht wirksam<br />

auf ihren Bezug bzw. auf einen Teil<br />

des Bezuges aus dieser Tätigkeit verzichten.<br />

Sowohl die BVA (hinsichtlich der<br />

Krankenversicherungsbeiträge) als auch


die PVA (im Hinblick auf den Wegfall von<br />

vorzeitigen Alterspensionen) halten sich<br />

streng an die bestehenden Verzichtsverbote.<br />

Im Gegensatz zu den Bundesländern Niederösterreich<br />

und Burgenland wird somit<br />

den Gemeindemandataren aller anderen<br />

Bundesländer mit dem uneingeschränkten<br />

Verzichtsverbot die Möglichkeit<br />

genommen, den Wegfall einer etwaigen<br />

vorzeitigen Alterspension oder die Kürzung<br />

einer Beamtenpension durch (Teil-)<br />

Verzicht auf den Gemeinderatsbezug zu<br />

vermeiden.<br />

Es sollte daher auf Landesebene überlegt<br />

werden, die uneingeschränkten Verzichtsverbote<br />

in die eingeschränkte„Verzichtsverbots-Klau-<br />

sel“Niederösterreichsumzuwandeln: Im NÖ Landes-<br />

und<br />

Gemeindebezügegesetz<br />

1997 ist zwar<br />

das Verzichtsverbot<br />

auch normiert,<br />

jedoch mit der Einschränkung,<br />

dass<br />

der gänzliche oder<br />

teilweise Verzicht<br />

zulässig ist, wenn<br />

das Organ nachweist,<br />

dass ihm<br />

durch die Annahme der Geldleistung<br />

unter Berücksichtigung seiner sonstigen<br />

Einkünfte und Ansprüche von Gesetzes<br />

wegen ein die Geldleistungen nach diesem<br />

Gesetz übersteigender Schaden<br />

erwachsen würde.<br />

Auch die PVA hat dies bereits mehrmals<br />

angeregt.<br />

Sollte die Aussetzung<br />

im ordentlichenRechtsmittelverfahren<br />

nicht<br />

erreicht werden<br />

können, bleibt nur<br />

die Möglichkeit,<br />

ebenfalls den<br />

VwGH anzurufen.<br />

Empfehlung<br />

Kann der Wegfall der vorzeitigen Alterspension<br />

oder die Kürzung der Beamtenpension<br />

im Einzelfall auch nach Prüfung<br />

aller aufgezeigten Gestaltungsmöglichkeiten<br />

nicht vermieden werden,<br />

so empfiehlt es sich derzeit, die pensionsauszahlende<br />

Stelle im Hinblick auf<br />

das anhängige VwGH-Verfahren (GZ<br />

2003/12/0225) zu ersuchen, die Ausstellung<br />

des Pensionsbescheides so<br />

lange auszusetzen, bis das Erkenntnis<br />

des VwGH ergangen ist.<br />

Wenn einmal ein Pensionsbescheid vorliegt,<br />

sollte dieser im ordentlichen<br />

Rechtsmittelverfahren bekämpft und die<br />

vorgenannte Aussetzung im Rahmen<br />

dieses Verfahrens beantragt werden.<br />

Sollte die Aussetzung auf diese Weise<br />

nicht erreicht werden können, bleibt<br />

nur die Möglichkeit, ebenfalls den<br />

VwGH anzurufen.<br />

Sie wirft ihren Schatten voraus: Die<br />

Public Services/KOMMUNALMESSE<br />

vom 10. bis 12. November 2004 auf dem<br />

Gelände<br />

der WienerMessen.Gemeinsam<br />

mit<br />

den Reed Exhibition Messen Wien veranstaltet<br />

KOMMUNAL wieder die größte<br />

Public Services Messe des deutschen<br />

Sprachraums. Anbieter aus ganz Europa<br />

stellen den kommunalen Entscheidungsträgern<br />

Österreichs und Mitteleuropas<br />

ihre neuesten Produkte aus Bereichen<br />

wie Wasser- und Abwasserbehandlung,<br />

Abfall und Recycling, Energiebereitstellung<br />

und -umwandlung, erneuerbare<br />

Energie, Energiedienstleistungen, Mess-,<br />

Steuer- und Regeltechnik, Finanzierung<br />

und Förderung, Beratung, Consulting –<br />

um nur ein paar zu nennen – vor.<br />

Der <strong>Kommunal</strong>e-Kongress<br />

Im Rahmen dieser größten europäischen<br />

<strong>Kommunal</strong>en Messe findet auch heuer –<br />

am 11. November – der <strong>Kommunal</strong>-<br />

<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

<strong>Kommunal</strong>er Pflichttermin November 2004<br />

Messe und Kongress<br />

krönen das Jahr 2004<br />

Kongress statt. Die Themen diesmal:<br />

„Immobilieninvestitionen der Gemeinden“<br />

und „Katastrophenschutz – Katastrophenbewältigung“.<br />

Der<br />

Vormittag des 11. November<br />

ist den Immobilien gewidmet.<br />

Von 10 00 bis 12 00 Uhr widmen<br />

sich namhafte österreichische<br />

Experten Themen wie<br />

„Betriebswirtschaftliche Machbarkeit“<br />

, „Steuerliche Aspekte“<br />

und „Rechtliche Aspekte“ und<br />

natürlich Finanzierungsfragen“.<br />

Ein heißer<br />

Nachmittag<br />

Der Nachmittag des 11.<br />

November wird richtig<br />

heiß: „Lebensminister“<br />

Dipl.-Ing. Josef Pröll eröffnet<br />

um 14 00 Uhr mit einem<br />

Impulsreferat die Podiumsdiskussion.<br />

Die beiden<br />

Referate „Behördliches<br />

Krisenmanagement“ und<br />

„Einsatzorganisationen“ leiten ein, um<br />

15 00 ist eine Diskussionsrunde geplant.<br />

„Haftung und Folgeschäden“, „Grundzüge<br />

der Krisenkommunikation“ und die<br />

„Rolle des Bürgermeisters“ sollten ausreichend<br />

Stoff für die anschließend<br />

geplante Diskussion liefern.<br />

Beschließen wird den <strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

„Gemeindeminister“ Dr. Ernst<br />

Strasser, der gegen 18 00 Uhr ein<br />

abschließendes Referat halten wird.<br />

Nähere Informationen zur Public Services<br />

/ KOMMUNALMESSE und zum<br />

<strong>Kommunal</strong> Kongress bei Reed- Messeleiter<br />

Ing. Wolfgang Ambrosch,<br />

0043/1/72720-351 oder bei<br />

Johanna K. Ritter, KOMMUNAL,<br />

0043/1/5322388-11<br />

(siehe auch Seite 79)


Finanzen<br />

Gemeinschaftliche Bundesabgaben sinken<br />

Ertragsanteile<br />

entwickeln<br />

sich schwach<br />

Die Entwicklung der Steuereinnahmen verläuft in den<br />

letzten Monaten sehr gedämpft. Sie werden heuer hinter<br />

dem Voranschlag und den ursprünglichen Prognosen<br />

zurückbleiben. KOMMUNAL berichtet, warum die<br />

Konjunktur im Jahre 2004 die Steuereinnahmen<br />

nicht stützt.<br />

◆ Prof. Dr. Gerhard Lehner<br />

Das WIFO rechnet in seiner Konjunkturprognose<br />

vom April für das laufende Jahr<br />

mit einem realen Zuwachs des BIP von<br />

1,5 Prozent, nominell wird ein Anstieg<br />

von 3,4 Prozent unterstellt. Für das nächste<br />

Jahr wird sich das Bild bessern. Das<br />

reale BIP wird nach der WIFO-Prognose<br />

im Jahre 2005 um 2,3 Prozent wachsen,<br />

nominell wird ein Anstieg um 3,5 Prozent<br />

unterstellt (siehe Übersicht 1, „Wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen“).<br />

Zwei wichtige<br />

Komponenten<br />

Für die Steuereinnahmen sind zwei<br />

◆ Prof. Dr.<br />

Gerhard Lehner war WIFO-Finanzexperte<br />

und ist Konsulent des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

18 KOMMUNAL<br />

Komponenten der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

besonders wichtig. Zum einen<br />

die Löhne und Gehälter, weil sie<br />

zusammen mit den Pensionen die<br />

Lohnsteuer bestimmen und zum anderen<br />

der (nominelle) private Konsum,<br />

der für die Umsatzsteuer maßgeblich<br />

ist. Diese beiden<br />

Steuern (Lohnsteuer<br />

und Umsatzsteuer)<br />

bringen zusammen<br />

mehr als 70 Prozent<br />

des gesamten Aufkommens<br />

an gemeinschaftlichenBundesabgaben.<br />

Die Lohnsumme, die<br />

auch die <strong>Kommunal</strong>steuer<br />

bestimmt,<br />

wird heuer um 2,8<br />

Prozent und im nächsten<br />

Jahr um 3,5 Prozent<br />

steigen. Für den<br />

nominellen privaten<br />

Konsum wird für das<br />

laufende Jahr ein Anstieg von 3,3 Prozent<br />

und im nächsten Jahr von vier<br />

Prozent prognostiziert (Übersicht 2,<br />

„Steuereinnahmen“).<br />

Zu berücksichtigen ist, dass der (zeitliche)<br />

Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher<br />

Entwicklung und den<br />

Die gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben<br />

werden nach der jüngsten<br />

Steuerprognose heuer rund<br />

50,26 Milliarden Euro<br />

erbringen. Das ist deutlich<br />

weniger als im Bundesvoranschlag<br />

2004 präliminiert<br />

war: 51,86 Milliarden.<br />

Steuereinnahmen im Laufe der Zeit<br />

schwächer geworden ist. Zeitliche Verzögerungen<br />

spielen eine wichtige Rolle.<br />

Die Gewerbesteuer bietet dafür ein<br />

gutes Beispiel, die noch Jahre nach<br />

ihrer Abschaffung nicht unerhebliche<br />

Erträge brachte. Die Anspruchsverzinsung<br />

hat für die<br />

Einkommensteuer<br />

und die Körper-<br />

schaftsteuer dieses<br />

Problem allerdings<br />

entschärft.<br />

Neben der wirtschaftlichenEntwicklungbeeinflussen<br />

die steuerpolitischenMaßnahmen<br />

das Steueraufkommen.<br />

Heuer sind es vor<br />

allem die Konjunkturpakete,insbesondere<br />

die Investitionszuwachsprämie,<br />

sowie die erste Etappe der<br />

Steuerreform. Im nächsten Jahr sind es<br />

primär die Maßnahmen zur steuerlichen<br />

Entlastung der nicht entnommenen<br />

Gewinne für die Einzelunternehmer<br />

und Personengesellschaften, die<br />

zwar bereits heuer in Kraft treten, aber


erst nächtes Jahr im Aufkommen an<br />

Einkommensteuer wirksam werden, die<br />

Senkung des Körperschaftsteuersatzes<br />

sowie der neue Einkommen(Lohn-)<br />

steuertarif, der die unteren und mittleren<br />

Einkommen entlastet. Schließlich<br />

dämpft auch die Erhöhung des Alleinverdienerabsetzbetrages<br />

mit Kindern<br />

die Steuereinnahmen. Insgesamt bringt<br />

die Steuerreform eine Entlastung von<br />

rund 3 Milliarden Euro, die sich großteils<br />

nächstes Jahr im Aufkommen spiegelt.<br />

Die gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

werden nach der jüngsten Steuerprognose<br />

heuer rund 50,26 Milliarden Euro<br />

erbringen. Das ist deutlich weniger als<br />

im Bundesvoranschlag 2004 präliminiert<br />

war (51,86<br />

Milliarden Euro).<br />

Diese Abweichung<br />

ist vor allem auf die<br />

Umsatzsteuer, die<br />

Kapitalertragsteuer<br />

auf Zinsen, die Einkommensteuer<br />

sowie die Körperschaftsteuerzurückzuführen.<br />

Die geringren Einnahmen<br />

an Einkommensteuer<br />

und Kör-<br />

Die Ertragsanteile der<br />

Gemeinden (mit Wien)<br />

werden nach der jüngsten<br />

Steuerprognose heuer mit<br />

6,17 Milliarden Euro um<br />

0,9 Prozent höher sein als<br />

im Vorjahr, also praktisch<br />

stagnieren.<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

perschaftsteuer sind einerseits auf die<br />

stärkere Inanspruchnahme der Investitionszuwachsprämie,<br />

andererseits auf<br />

schwächere Gewinne insbesondere<br />

auch der Notenbank zurückzuführen.<br />

Die geringeren Einnahmen aus der<br />

Kapitalertragsteuer auf Zinsen gehen<br />

auf das sinkende Zinsniveau zurück.<br />

Die Abweichungen in der Umsatzsteuer<br />

bedürfen noch einer eingehenden Analyse.<br />

Sie sind nur schwer erklärbar.<br />

2004 stagnieren die<br />

Bundesabgaben<br />

Die Steuerreform dämpft die Einnahmen<br />

aus der Lohnsteuer, Einkommensteuer<br />

und Körperschaftsteuer.<br />

Die<br />

Mehreinnahmen bei<br />

den anderen<br />

gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben<br />

können diese Ausfälle<br />

gerade noch<br />

kompensieren.<br />

Die Ertragsanteile<br />

der Gemeinden (mit<br />

Wien) werden nach<br />

der jüngsten Steuerprognose<br />

heuer mit<br />

Veränderungen gegen<br />

das Vorjahr in %<br />

2004 2005<br />

Bruttoinlandsprodukt real 1,5 2,3<br />

Bruttoinlandsprodukt nominell 3,4 3,8<br />

privater Konsum nominell 3,3 4,0<br />

Lohnsumme 2,8 3,5<br />

Quelle: WIFO, Prognose April 2004<br />

Steuereinnahmen<br />

Finanzen<br />

2004 2005 Veränderung gegen<br />

Millionen Euro Vorjahr in %<br />

Gemeinschaftliche Bundesabgaben brutto 50.255 50.525 0,5<br />

Ertragsanteile der Gemeinden (mit Wien) 6.172 6.245 1,2<br />

Quelle: Steuerschätzung Juni 2004<br />

6,17 Milliarden Euro um 0,9 Prozent<br />

höher sein als im Vorjahr, also praktisch<br />

stagnieren. Für das nächste Jahr ist<br />

ebenfalls nur mit einer Zunahme von<br />

etwa einem Prozent auf 6,24 Milliarden<br />

Euro zu rechnen. Diese schwache Einnahmenentwicklung<br />

wird die<br />

Gemeindehaus-<br />

halte heuer und<br />

im nächsten Jahr<br />

vor große Herausforderungenstellen.<br />

Im Hinblick auf<br />

die kommenden<br />

Finanzausgleichsverhandlungen<br />

hat<br />

das Finanzministerium<br />

eine Steuerschätzung<br />

bis<br />

2008 erstellt. Sie<br />

zeigt, dass die<br />

Die schwache<br />

Einnahmenentwicklung<br />

wird die<br />

Gemeindehaushalte<br />

heuer und<br />

im nächsten<br />

Jahr vor große<br />

Herausforderungen<br />

stellen.<br />

Steuerreform bei Einkommensteuer<br />

und Körperschaftsteuer im Jahre 2006<br />

noch dämpfend wirkt. Die Ertragsanteile<br />

der Gemeinden werden daher in<br />

diesem Jahr nur um etwa zwei Prozent<br />

zunehmen. Erst 2007/08 wachsen die<br />

Ertragsanteile wieder stärker, weil die<br />

Steuerreform die Einnahmenentwicklung<br />

nicht mehr beeinflusst.<br />

KOMMUNAL 19


Wissenschaft<br />

Entwicklung des Zentralismus in Österreich von 1985 bis 2000<br />

Rutschen Gemeinden<br />

in die Abhängigkeit ?<br />

Gegenstand dieser Diplomarbeit an der WU Wien ist eine Analyse der Frage, ob das<br />

österreichische System der Verteilung von Steuereinnahmen auf die Ebenen der<br />

Gebietskörperschaften im Zeitablauf zentralistischer wurde oder ob dem<br />

Subsidiaritätsprinzip vermehrt Rechnung getragen wurde.<br />

◆ Josef Meichenitsch<br />

Bei dieser Betrachtung werden die Einnahmen<br />

der Gebietskörperschaften hinsichtlich<br />

ihrer Zusammensetzung im Zeitablauf<br />

von 1985 bis 2000 untersucht. Von<br />

besonderem Interesse ist dabei der Anteil,<br />

den die gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

einnehmen, da über sie ein Großteil<br />

des Steueraufkommens verteilt wird. Diesem<br />

Vorgehen liegt die Annahme<br />

zugrunde, dass über die Entwicklung der<br />

Einnahmen ein Rückschluss auf die Veränderung<br />

der Abhängigkeit gegenüber<br />

dem Bund gezogen werden kann. Für<br />

diese Fragestellung wird der Untersuchung<br />

von Bös/Genser/Holzmann 1<br />

gefolgt, die eine vergleichbare Analyse für<br />

den Zeitraum von 1958 bis 1979 durchgeführt<br />

hatten. Die Autoren kamen im<br />

Zuge ihrer Untersuchung zu dem Ergebnis,<br />

dass seit 1958 eine Zunahme des<br />

Zentralismus in Österreich zu verzeichnen<br />

war, wobei Zentralismus, wie auch in<br />

diesem Beitrag, nicht über die Gesetzgebungshoheit,<br />

sondern über die Einnahmenanteile<br />

definiert wurde. Die Begrün-<br />

◆ Josef<br />

Meichenitsch ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Österreichischen<br />

Institut für Familienforschung<br />

20 KOMMUNAL<br />

dung für ihr Ergebnis sahen Bös/Genser/Holzmann<br />

demnach hauptsächlich in<br />

der starken Zunahme der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben zu Lasten der übrigen<br />

Abgabenarten. Dieser Beitrag bildet<br />

quasi eine Fortsetzung der Arbeit von<br />

Bös/Genser/Holzmann für die Periode<br />

von 1985 bis 2000 und stellt die Frage,<br />

ob sich der Trend zu mehr Zentralismus<br />

seither fortsetzte oder dem Subsidiaritätsprinzip<br />

vermehrt Rechnung getragen<br />

wurde.<br />

Ungeachtet der Tatsache, dass der Finanzausgleich<br />

aus mehr als nur der Mittelverteilung<br />

besteht, bleiben die Verteilung<br />

der Aufgaben (passiver Finanzausgleich)<br />

sowie die Thematik der Transfers in diesem<br />

Beitrag weitgehend unberücksichtigt.<br />

Gegenstand ist schwerpunktmäßig<br />

der aktive Finanzausgleich, der in einer<br />

ersten Stufe die Finanzmittel vertikal zwischen<br />

den einzelnen Ebenen aufteilt und<br />

in einem weiteren Verteilungsprozess<br />

eine horizontale Verteilung vornimmt.<br />

Zur Gänze unberücksichtigt bleiben all<br />

jene Finanzströme, die außerhalb des<br />

Finanzausgleichsgesetzes geregelt sind,<br />

wie zum Beispiel die Wohnbauförderung.<br />

Anteile am Abgabenertrag<br />

bleiben konstant<br />

Die Anteile der einzelnen Gebietskörperschaften<br />

am Gesamtabgabenertrag setzen<br />

sich aus den ausschließlichen Bundes-,<br />

Landes- und Gemeindeabgaben und den<br />

1 BÖS/GENSER/HOLZMANN (1983); Österreich,<br />

in: Handbuch der Finanzwissenschaft<br />

gemeinschaftlichenBundesabgaben,<br />

sowie den<br />

Zuschlagsabgaben<br />

und<br />

den Abgaben<br />

vom selben<br />

Besteuerungsgegenstand<br />

zusammen.<br />

Hierbei lässt sich auf Basis der Gebarungsübersichten<br />

feststellen, dass sich<br />

die Anteile am Gesamtabgabenertrag für<br />

alle Gebietskörperschaften konstant entwickelt<br />

haben. Der Anteil des Bundes am<br />

Gesamtabgabenertrag beträgt relativ konstant<br />

ca. 71 Prozent, jener der Länder ca.<br />

10 Prozent und jener der Gemeinden ca.<br />

11 Prozent. Wien als Land und Gemeinde<br />

zieht ca. 8 Prozent des Gesamtabgabenertrages<br />

auf sich.<br />

Eine Veränderung der Anteile würde<br />

bedeuten, dass eine Gebietskörperschaft<br />

einen größeren bzw. geringeren Anteil<br />

am Gesamtabgabenertrag erhalten hätte.<br />

Eine Veränderung dieser Art könnte nur<br />

aus einer Neuregelung der Kompetenzverteilung<br />

oder durch massive Eingriffe in<br />

die Schlüssel der Ertragsanteile ausgelöst<br />

werden. Eine solche Veränderung ist<br />

jedoch im Beobachtungszeitraum nicht<br />

eingetreten.<br />

Struktur der Anteile<br />

ändert sich massiv<br />

Dem Bund sind im<br />

Beobachtungszeitraum<br />

mehr Anteile aus den<br />

gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben zugeflossen<br />

als den übrigen<br />

Gebietskörperschaften.<br />

Zur Beantwortung der Frage, ob sich die<br />

Zentralisierungstendenz fortsetzte, ist es


Anteile der Abgabenarten am Gesamtabgabenertrag<br />

Quelle: Gebarungsübersichten, eigene Berechnungen<br />

in einem weiteren vertiefenden Schritt<br />

erforderlich die Struktur der Abgaben zu<br />

analysieren. Die Grafik „Anteile der Abgabenarten<br />

am Gesamtabgabenertrag“ zeigt<br />

den im Beobachtungszeitraum von 1985<br />

bis 2000 eindeutigen Anstieg der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben. Im Jahr<br />

1985 betrugen diese 62,42 Prozent des<br />

Gesamtabgabenertrages. Im Jahr 2000<br />

hat sich der Anteil der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben am Gesamtabgabenertrag<br />

bereits auf 76,97 Prozent<br />

erhöht. Das entspricht bezogen auf das<br />

Basisjahr 1985 einem Gesamtanstieg von<br />

ca. 23 Prozent. Für die Jahre 1985 bis<br />

1997 lässt sich ein nahezu konstantes<br />

jährliches Wachstum der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben in der Höhe von<br />

durchschnittlich 0,62 Prozent feststellen.<br />

Diesem Trend wird erst im Jahre 1998<br />

durch einen deutlich stärkeren Anstieg<br />

von 5,67 Prozent ein Ende gesetzt.<br />

Im selben Zeitraum haben sich die ausschließlichen<br />

Bundesabgaben von 30,64<br />

Prozent im Jahr 1985 auf 16,64 Prozent<br />

reduziert. Diese Veränderung entspricht –<br />

bezogen auf das Basisjahr 1985 – einem<br />

Rückgang von ca. 47 Prozent. Die ausschließlichen<br />

Landes- und Gemeindeabgaben<br />

haben sich hingegen kontinuierlich<br />

zwischen 6 Prozent und 8 Prozent am<br />

Gesamtabgabenertrag bewegt.<br />

Der Anstieg der gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

im Jahr 1988 ist hauptsächlich<br />

auf die Einführung der Kapitalertragssteuer<br />

auf Zinsen (KESt II) zurückzuführen.<br />

Diese erbrachte im ersten Jahr<br />

ein Steueraufkommen von 243 Mio.<br />

Euro. Für das Jahr 1994 kann der Anstieg<br />

der gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

über den fallenden Anteil der ausschließlichen<br />

Bundesabgaben<br />

erklärt werden. Im Zuge der<br />

Steuerreform 1994 kam es<br />

zur Abschaffung der Vermögenssteuer,<br />

des Erbschaftssteueräquivalents<br />

und der<br />

Bundesgewerbesteuer. Da es<br />

sich bei diesen Steuern<br />

durchwegs um ausschließliche<br />

Bundesabgaben han-<br />

In absoluten<br />

Zahlen stiegen<br />

die Einnahmen<br />

des Bundes von<br />

elf auf 27,5<br />

Milliarden Euro.<br />

delte, stieg der Anteil der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben am Gesamtabgabenertrag<br />

an. Der Grund für den signifikanten<br />

Zuwachs der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben im Jahr 1998 liegt in der<br />

Umwandlung der Körperschaftssteuer<br />

von einer ausschließlichen in eine<br />

gemeinschaftliche Bundesabgabe. Diese<br />

Entscheidung wurde durch die hohe Aufkommensdynamik<br />

der Körperschaftssteuer<br />

ausgelöst, an der die Ebenen der<br />

Länder und Gemeinden beteiligt werden<br />

sollten. Im Gegenzug zur Beteiligung der<br />

Länder und Gemeinden an der KöSt wurden<br />

die Aufteilungsschlüssel zwischen<br />

den Gebietskörperschaften bei den einkommensabhängigen<br />

Steuern vereinheitlicht.<br />

Diese Veränderung der Schlüssel hat<br />

den Ländern und Gemeinden Ertragsanteile<br />

entzogen und dem Bund zugeschlagen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Die Analyse der finanziellen Ströme im<br />

Rahmen des Finanzausgleichs zeigt, dass<br />

sich die Anteile der Gebietskörperschaften<br />

am Gesamtabgabenertrag über den<br />

Beobachtungszeitraum nicht entscheidend<br />

verändert haben. Zu Veränderungen<br />

kam es jedoch in der Struktur der<br />

Abgaben. Die gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

haben kontinuierlich an<br />

Bedeutung gewonnen. Diese Zunahme<br />

ging hauptsächlich zu Lasten der ausschließlichen<br />

Bundesabgaben. Aus diesem<br />

Sachverhalt darf jedoch nicht geschlossen<br />

werden, dass es zu einer Verringerung<br />

des Zentralismus, im Sinne der Einnahmenhoheit,<br />

gekommen ist. Dem Bund<br />

sind nämlich im Beobachtungszeitraum<br />

mehr Anteile aus den<br />

gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

zugeflossen als<br />

den übrigen Gebietskörperschaften.<br />

In absoluten Zahlen<br />

stiegen die Einnahmen<br />

des Bundes von 11 auf 27,5<br />

Mrd. Euro. Dies lässt sich<br />

hauptsächlich durch die<br />

mehrfache Schlüsselände-<br />

Wissenschaft<br />

rung der einkommensabhängigen Steuern<br />

zugunsten des Bundes erklären. Der<br />

Anstieg an den gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

hat den Ausfall an den ausschließlichen<br />

Bundesabgaben<br />

also mehr als<br />

kompensiert,<br />

weshalb man von<br />

einer Zunahme<br />

des Zentralismus<br />

sprechen kann.<br />

Zusammenfassend<br />

kann gesagt<br />

werden, dass ausgehend<br />

vom<br />

international sehr<br />

hohen Niveau an<br />

Zentralstaatlichkeit<br />

in Österreich<br />

sich dieses im<br />

Beobachtungszeitraum<br />

1985<br />

bis 2000 weiter<br />

erhöht hat.<br />

Obwohl die ausschließlichen<br />

Bundesabgaben zurückgegangen sind,<br />

konnte sich der Bund durch den daraus<br />

folgenden Anstieg der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben Ertragsanteile sichern.<br />

Verstärkt wurde dieser Trend durch<br />

mehrfache Schlüsseländerungen zugunsten<br />

des Bundes. Dadurch verringerte<br />

sich zwar prinzipiell die Finanzmittelausstattung<br />

der nachgeordneten Gebietskörperschaften<br />

nicht, es erhöhte sich jedoch<br />

der Grad der Abhängigkeit, was zu einer<br />

weiteren Aushöhlung des Subsidiaritätsprinzips<br />

führte.<br />

Auswahlbibliographie<br />

Zusammenfassend<br />

kann gesagt<br />

werden, dass ausgehend<br />

vom international<br />

sehr hohen<br />

Niveau an Zentralstaatlichkeit<br />

in<br />

Österreich sich dieses<br />

im Beobachtungszeitraum<br />

1985<br />

bis 2000 weiter<br />

erhöht hat.<br />

BÖS, Dieter/Genser, Bernd/Holzmann, Robert;<br />

Österreich, in: Handbuch der Finanzwissenschaft;<br />

Gerloff, Wilhelm (Hrsg.), 3. Auflage, Tübingen<br />

1983<br />

HÜTTNER, Bertram; Der Finanzausgleich: Grundlagen,<br />

Entwicklung, Finanzausgleichsgesetz 2001,<br />

in: Österreichischer Gemeindebund/Österreichischer<br />

Städtebund (Hrsg.): Finanzausgleich 2001 -<br />

Das Handbuch für die Praxis, Wien 2001<br />

INSTITUT FÜR FÖDERALISMUSFORSCHUNG;<br />

Berichte über die Lage des Föderalismus in Österreich,<br />

Innsbruck, Verlag Braumüller<br />

LEHNER, Gerhard; Finanzausgleich als Instrument<br />

der Budgetpolitik, in: WIFO Monatsbericht 8/2001<br />

MATZINGER, Anton; Finanzausgleich, in: Steger,<br />

G. (Hrsg.), Öffentliche Haushalte in Österreich,<br />

Verlag Österreich GmbH, Wien 2001<br />

KOMMUNAL 21


Asyl<br />

In Neudörfl leben seit<br />

Jahren AsylwerberInnen<br />

in integrierter Weise mit<br />

der Bevölkerung zusammen.<br />

Dies Dank der vielen<br />

Anstrengungen des<br />

Bürgermeisters und der<br />

Vizebürgermeisterin.<br />

§ 15a-Vereinbarung ist Schritt in Richtung „Humanisierung“<br />

Bekenntnis und Mut<br />

– allein ihr fehlt<br />

Das Thema Asyl wird seit der 15a-Vereinbarung – Betreuung und Versorgung von<br />

Flüchtlingen ist Länder- und damit Gemeindesache – immer emotionaler diskutiert.<br />

In KOMMUNAL haben im April der Bund und im Mai die Gemeinden zur Asylthematik<br />

Stellung genommen. In dieser <strong>Ausgabe</strong> berichtet die Caritas über ihre Sicht des<br />

Asylgesetzes und den Stand der Unterbringungen.<br />

◆ Dr. Werner Binnenstein-Bachstein<br />

Nicht einmal 60 Tage alt ist die neue<br />

§15a-Vereinbarung zwischen Bund und<br />

Ländern, die eigentlich ein Meilenstein<br />

in der Versorgung von Flüchtlingen in<br />

Österreich bedeuten sollte. Und ich bin<br />

nach wie vor überzeugt davon, dass sie<br />

ein sehr großer Schritt in Richtung<br />

„Humanisierung“ unseres Landes ist.<br />

Denn ein Dach über dem Kopf, Verpflegung<br />

und medizinische Versorgung sind<br />

◆ Dr. Werner<br />

Binnenstein-<br />

Bachstein ist Bereichsleiter „Soziale<br />

Arbeit & In- und AusländerInnenhilfe“<br />

der Caritas der Erzdiözese Wien<br />

22 KOMMUNAL<br />

wohl die Mindest-Voraussetzungen für<br />

ein faires Asylverfahren. In Wahrheit für<br />

jedes rechtsstaatliche Verfahren.<br />

Bereits vor Jahren war klar, dass eine<br />

neue EU-Richtlinie mit spätestens<br />

Februar 2005 dem unhaltbaren Zustand<br />

der obdachlosen AsylwerberInnen ein<br />

Ende setzen wird und die Zuständigkeit<br />

ein für allemal eindeutig festlegt. Mindestens<br />

vor einem Jahr wussten also<br />

Bund und Länder, dass<br />

sie in geteilter Weise für<br />

diese soziale Dienstlei-<br />

stung zuständig und verantwortlich<br />

sein werden<br />

– also geteilte Unterbringung<br />

von AsylwerberInnen<br />

nach Bevölkerungsquoten<br />

zwischen den<br />

Bundesländern. Zwei<br />

Monate nach Inkrafttreten<br />

dieser Regelung fehlen<br />

noch immer Plätze!<br />

Resultat aus einem ständigen Hick-Hack<br />

um die tatsächlichen Zuständigkeiten<br />

Die §15a-<br />

Vereinbarung ist<br />

ein sehr großer<br />

Schritt in Richtung<br />

„Humanisierung“<br />

unseres Landes.<br />

zwischen Bund und Ländern. Die Leidtragenden<br />

sind Männer, Frauen und<br />

Kinder.<br />

Die „Schwierigkeiten“<br />

der Unterbringung<br />

Wer mit Flüchtlingen arbeitet, kennt die<br />

„Schwierigkeiten“ rundum deren Unterbringung.<br />

Immerhin versorgen<br />

NGOs seit Jahren<br />

ausfallhaftend für den<br />

Bund – der seit Jahren<br />

seine Verantwortung stets<br />

negierte – einige tausend<br />

AsylwerberInnen mit einigem<br />

Erfolg: human, sozialarbeiterisch,integrierend.<br />

Wir kennen auch<br />

die Ängste und Sorgen<br />

der Nachbarschaft unserer<br />

Flüchtlingshäuser, die<br />

selbstverständlich ernstgenommen werden<br />

müssen. Dabei gilt es möglichst<br />

Fotos: Caritas


Ohne sozialarbeiterische<br />

Betreuung<br />

kann eine Integration<br />

der BewohnerInnen<br />

eines Flüchtlingshauses<br />

in eine<br />

Gemeinde nicht<br />

gelingen.<br />

transparent vorzugehen<br />

und durchaus mit der<br />

unmittelbaren Wohnbevölkerungzusammenzuarbeitend,<br />

ohne den Schutz<br />

und die Privatsphäre von<br />

AsylwerberInnen zu vernachlässigen:<br />

Tage der<br />

offenen Tür, Diskussionsveranstaltungen,gemeinsame<br />

Feste - persönliche<br />

Begegnungen - können Ängste abbauen<br />

und führen meistens zu einem differenzierteren<br />

Bild von Menschen auf der<br />

Flucht.<br />

Das erfordert jedoch professionelles<br />

Vorgehen mit sozialem Fingerspitzengefühl.<br />

Es ist jedoch traurig mitansehen<br />

zu müssen, wie<br />

mit diesem – von<br />

den beim Bund<br />

und in den LändernVerantwortlichen<br />

– unterfertigten<br />

Vertrag<br />

vielfach umgegangen<br />

wird.<br />

Wie mutlos und<br />

angstbesetzt teils<br />

an die Umsetzung<br />

konkreter<br />

Grundrechte in<br />

Österreich heran-<br />

Es ist traurig mitansehen<br />

zu müssen, ...<br />

wie mutlos und<br />

angstbesetzt an<br />

die Umsetzung<br />

konkreter Grundrechte<br />

in Österreich<br />

herangegangen wird.<br />

Wir kennen<br />

auch die Ängste<br />

und Sorgen der<br />

Nachbarschaft<br />

unserer Flüchtlingshäuser,<br />

die selbstverständlich<br />

ernstgenommen<br />

werden müssen.<br />

gegangen wird. Die<br />

Angst der Bevölkerung<br />

vor AusländerInnen,<br />

vor einem<br />

„Minderheitenthema“<br />

ist vorherrschend.<br />

Und die<br />

alleinige Verantwortung<br />

für oder gegen<br />

eine Unterkunft wird<br />

den Bürgermeistern<br />

aufgebürdet, die damit ihre Wiederwahl<br />

gefährdet sehen.<br />

Eine Kursänderung<br />

Eine Änderung dieses Kurses tut not:<br />

◆ Mehr innerösterreichische Solidarität<br />

und damit ein klares Bekenntnis<br />

aller Bundesländer zur „Grundversorgung<br />

neu“: es können nicht<br />

nur einige (vor allem östliche)<br />

Bundesländer zur Vereinbarung<br />

stehen.<br />

◆ Die Bürgermeister müssen von<br />

der alleinigen Entscheidungslast<br />

befreit werden. Hier sind vor<br />

allem die Verantwortlichen in den<br />

Ländern gefragt (gute Beispiele<br />

dafür sind sicherlich Oberösterreich<br />

und Wien).<br />

◆ Abgestimmte Vorgangsweise<br />

beziehungsweise gemeinsames<br />

Handbuch<br />

Asyl<br />

Überblick über Rechtsbereiche<br />

Asylberatung von<br />

Praktikern für Praktiker<br />

Aktuell zum In-Kraft-Treten der Asylgesetz-Novelle<br />

2003 am 1. Mai 2004 bietet<br />

das soeben bei MANZ erschienene Handbuch<br />

Asylrecht eine übersichtliche Darstellung<br />

aller für die Asylberatung relevanten<br />

Rechtsbereiche. Enthaltene Bereiche<br />

sind völker- und europarechtliche<br />

Rahmenbedingungen, Asylverfahren und<br />

Bundesbetreuung, aufenthaltsbeendende<br />

Maßnahmen, Zwangsmaßnahmen und<br />

Schubhaft und Verwaltungsverfahren<br />

und gerichtliches<br />

Strafverfahren.<br />

Inhalt und<br />

Gestaltung orientieren<br />

sich dabei<br />

an der täglichen<br />

Praxis der Asylberatung.Geboten<br />

werden<br />

Tipps für den<br />

Umgang mit<br />

Behörden und<br />

Asylwerbern,<br />

Musterformulierungen<br />

für<br />

Behördeneingaben,Adressen<br />

und weitere Informationsquellen,<br />

relevante Judikatur von<br />

UBAS, VwGH, VfGH und EGMR und das<br />

AsylG, BundesbetreuungsG, FremdenG<br />

und andere im Wortlaut. „Das vorliegende<br />

Handbuch soll all jenen, die mit<br />

AsylwerberInnen und Flüchtlingen arbeiten,<br />

sie betreuen, beraten, vertreten oder<br />

über ihre Anträge und Anliegen entscheiden,<br />

einen umfangreichen und übersichtlichen<br />

Überblick praktischer Art bieten.“<br />

Soweit die Autoren Mag. Andrea Huber,<br />

amnesty international Österreich, Mag.<br />

Robert Öllinger, Leiter des Asylzentrums<br />

der Caritas Wien und Mag. Manuela Steiner-Pauls,<br />

jahrelang Mitglied von amnesty<br />

international im Vorwort.<br />

Das Buch<br />

Huber/Öllinger/Steiner-Pauls,<br />

„Handbuch Asylrecht. Das Recht<br />

in der Asylberatung“, MANZ<br />

2004, Brosch., 312 Seiten, 24,80<br />

Euro, ISBN: 3-214-00163-9<br />

Kundenbestellungen telefonisch<br />

unter (01) 531 61-100 oder per E-<br />

Mail an bestellen@manz.at<br />

KOMMUNAL 23


Asyl<br />

Auftreten von Land, Gemeinde und<br />

Betreiber der Unterkunft.<br />

◆ Möglichst frühe Integration der<br />

„betroffenen“ Wohnbevölkerung nach<br />

dem Motto: „Soviel<br />

Information für AnrainerInnen<br />

wie möglich<br />

und so viel Diskretion<br />

für AsylwerberInnen<br />

wie nötig“.<br />

◆ Klare Qualitätsstandards<br />

bei der Versorgung<br />

der Flüchtlinge:<br />

Ohne sozialarbeiterische<br />

Betreuung kann eine<br />

Integration der BewohnerInnen<br />

eines Flüchtlingshauses<br />

in eine Gemeinde nicht<br />

gelingen.<br />

Dies alles bedingt einiges Engagement,<br />

dafür muss man „laufen“. Es ist sicherlich<br />

eine spannungsgeladene, aber eben<br />

auch eine spannende Herausforderung.<br />

Gut gelungene Beispiele dafür gibt es<br />

zur Genüge.<br />

Das Caritas-Flüchtlingshaus<br />

Neudörfl<br />

Etwa das Caritas-Flüchtlingshaus Neu-<br />

Handbuch<br />

Mit 1. Mai 2004 ist die viel diskutierte<br />

AsylG-Novelle 2003 in Kraft getreten,<br />

die weitreichende Änderungen im Asylverfahrensrecht<br />

vorsieht. So wurde<br />

dem mediatorischen<br />

Verfahren<br />

ein Zulassungsverfahrenvorgeschaltet,<br />

das<br />

Familienverfahren<br />

wurde neu<br />

konzipiert und<br />

der subsidiäre<br />

Schutz ausgebaut.Tiefgreifend<br />

geändert<br />

wurde auch<br />

das Berufungsverfahren<br />

und<br />

Ausweisungen,<br />

die bisher von<br />

den Fremdenpoliziebehörden nach<br />

Abschluss des Asylverfahrens erlassen<br />

wurden, werden nunmehr von den<br />

Asylbehörden ausgesprochen.<br />

Diese und weitere Neuerungen werfen<br />

24 KOMMUNAL<br />

In Neudörfl gibt es<br />

das klare Bekenntnis,<br />

den politischen<br />

Willen und damit ein<br />

sichtbares Zeichen<br />

gelebter Solidarität.<br />

AsylG (Asylgesetz) in der Fassung der Novelle 2003<br />

dörfl in der gleichnamigen kleinen<br />

burgenländischen Gemeinde. Dort<br />

leben seit Jahren AsylwerberInnen in<br />

integrierter Weise mit der Bevölkerung<br />

zusammen. Dank<br />

der vielen Anstrengungen<br />

des Bürgermei-<br />

sters, der Vizebürgermeisterin,<br />

des Bezirkshauptmannes,<br />

den Verantwortlichen<br />

bei den<br />

Behörden und viel<br />

sozial engagierter Menschen<br />

in Neudörfl. Dort<br />

gibt es das klare<br />

Bekenntnis, den politischen<br />

Willen und<br />

damit ein sichtbares Zeichen gelebter<br />

Solidarität.<br />

Gerne würde man Neudörfl auf Österreich<br />

ausgeweitet und als Staatsbürger/in<br />

die rechtsstaatlichen und humanitären<br />

Verpflichtungen in einem reichen<br />

europäischen Land als selbstverständlich<br />

erfüllt sehen. Es geht dabei<br />

um nicht weniger als die Erfüllung von<br />

Grundrechten! Um eine minimale<br />

Grundversorgung, die es schlicht einzuhalten<br />

gilt. Dafür braucht es in diesem<br />

Land noch viel Mut und noch viel<br />

mehr Kraftanstrengung!<br />

Kommentierung und Materialien<br />

zahlreiche Auslegungsfragen auf, die<br />

alle mit dem AsylG befassten Menschen<br />

und Institutionen vor schwierig zu<br />

lösende Aufgaben stellt. Das vorliegende<br />

Werk bietet eine umfangreiche<br />

Kommentierung des novellierten AsylG<br />

samt Gesetzesmaterialien und einer<br />

umfassenden Judikatesammlung.<br />

Exkurse zum Dubliner Übereinkommen,<br />

Eurodac und zur Dublin-II-Verordnung<br />

sowie ein Anhang mit sämtlichen<br />

für das Asylrecht relevanten Rechtsnormen<br />

formen den Kommentar zu einem<br />

unverzichtbaren Nachschlagewerk für<br />

alle mit dem Asylrecht Befassten.<br />

Das Buch<br />

Schmid/Frank/Anerinhof, „AsylG<br />

– Asylgesetz in der Fassung der<br />

Novelle 2003“, (Stand 1. Mai<br />

2004), Neuer Wissenschaftlicher<br />

Verlag, 2004, Brosch., 716 Seiten,<br />

68 Euro, ISBN: 3-7083-0201-X<br />

Tel: 01/5356103 DW 21-23 oder<br />

per E-Mail an office@nwv.at<br />

Auch die Qualität der Erstbefüllung auf<br />

Gemeindeebene kann bis Oktober noch<br />

geprüft werden.<br />

Nach intensiven Abstimmgesprächen<br />

bezüglich:<br />

◆ Adressmerkmale laut § 9a<br />

VermG<br />

◆ Vollständigkeit und Qualität bei Erstbefüllung<br />

des AdrReg und des GWR<br />

und<br />

◆ Schnittstellen zum ZMR – im besonderen<br />

zum Projekt ZMR II – wurde als<br />

neuer Termin für den Echteinsatz der<br />

Meldeschiene Adress-GWR-Online (lt.<br />

GWR-Gesetz der 1.7.2004 ursprünglich<br />

vorgesehen) und damit für die Wirksamkeit<br />

für die Gemeinden der 1.<br />

Oktober 2004 festgelegt.<br />

Das bedeutet, dass<br />

◆ der Vollbetrieb Adress-GWR-Online<br />

ab 1.10.2004 läuft,<br />

◆ alle neuen Adressen (auch für das<br />

Meldewesen – ZMR) ab 1.10.2004 über<br />

das Adress-GWR-Online erfasst werden<br />

müssen und<br />

◆ mit 1.10.2004 auch der Umstieg auf<br />

ZMR 2 erfolgt.<br />

Zeitplan bis zum<br />

Vollbetrieb 1.10.2004<br />

Es sind verschiedenste Aktivitäten von<br />

der Statistik Österreich (StAT; GWR)<br />

und dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen<br />

(BEV; AdrReg) zu setzen.<br />

Städte und Gemeinden werden<br />

dabei jeweils entsprechend einbezogen<br />

bzw. informiert.<br />

◆ Definition der Adressattribute in der<br />

Adressregister Verordnung (AdrReg-<br />

VO) zum VermG erfolgt noch im Juni


Adressregister-Gebäude- und Wohnungsregister (GWR)-Online<br />

Neuer Start-Termin<br />

ist der 1. Oktober<br />

◆ Dipl.-Ing. Johann Mittheisz<br />

2004 durch das BEV. Es wird dabei auf<br />

den Sitzungsergebnissen der Arbeitsgruppe<br />

Q-AR, zuletzt am 1.6.2004, aufgebaut.<br />

◆ Erstbefüllung mit den Daten aus<br />

Großzählungen 2001, ZMR und BEV-<br />

Grundstücksdatenbank.<br />

◆ Aussendung des AdrReg VO-Entwurfs<br />

zur Begutachtung wird seitens<br />

BMWA mit Anfang Juli 2004 angestrebt.<br />

◆ Inkrafttreten der AdrReg VO ist für<br />

Anfang September 2004 geplant.<br />

◆ Fertigstellung der fehlenden Applikationsteile<br />

Adress-GWR-Online, insbe-<br />

sondere Geocodierungsclient und die<br />

Prüfroutinen mit der Grundstücksdatenbank<br />

(GDB).<br />

◆ Abschließende Abstimmung der<br />

technischen Inhalte<br />

(Schlüssel, Wertevorrat<br />

etc.) ist am<br />

17.6.2004 mit Vertretern<br />

des Gemeindeund<br />

Städtebunds geplant.<br />

◆ Veröffentlichung der XML-Schnittstelle<br />

zum Adress-GWR-Online ist noch<br />

im Juni 2004 vorgesehen.<br />

◆ Ab Juli 2004 soll Testbetrieb für alle<br />

Gemeinden möglich sein, um mit dem<br />

neuen Meldesystem Erfahrungen in<br />

den tatsächlich betroffenen Stellen der<br />

Gemeinden zu erhalten und auch die<br />

Qualität der Erstbefüllung auf Gemeindeebene<br />

prüfen zu können. Ab September<br />

2004 stehen dann im Testbetrieb<br />

auch der Geocodierungsclient und die<br />

Prüfroutinen zur GDB zur Verfügung.<br />

◆ Im Testbetrieb wird durch StAT<br />

Verwaltung<br />

In den <strong>Ausgabe</strong>n Februar bis April 2004 berichtete KOMMUNAL jeweils ausführlich zum<br />

Thema Adress-GWR-Online, Adressregister (AdrReg) und Gebäude- und Wohnungsregister<br />

(GWR). In dieser <strong>Ausgabe</strong> zeigen wir den aktuellen Stand der Aktivitäten zu<br />

GWR, AdrReg und der gemeinsamen Meldeschiene Adress-GWR-Online auf.<br />

* pro Nutzungseinheit Anzahl der Haupt- und Nebenwohnsitze<br />

Ein Schaubild zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen Gemeinden, Meldeschiene und<br />

den Registern auf Bundesseite auf.<br />

Ab Juli 2004 soll<br />

Testbetrieb für alle<br />

Gemeinden möglich sein,<br />

um mit dem neuen Meldesystem<br />

Erfahrungen in<br />

den tatsächlich betroffenen<br />

Stellen der Gemeinden<br />

zu erhalten.<br />

schon mit einer Hotline unterstützt.<br />

◆ Mit 1.10.2004 ist definitiv Übergang<br />

in den Vollbetrieb (mit allen Prüfroutinen<br />

und auch dem Geocodierungsclient), ein<br />

Schulungssystem wird auch weiterhin<br />

zum Üben verfügbar sein.<br />

Informationen für die<br />

Gemeinden<br />

In den nächsten Monaten wird<br />

seitens StAT zum GWR und seitens<br />

BEV zum AdrReg entsprechend<br />

informiert werden. Die<br />

Information zu der für die<br />

Gemeinde einheitlichen Schnittstelle<br />

Adress-GWR-Online, die für<br />

beide Register die relevante<br />

Datenpflege über HTML und XML<br />

erlauben wird, erfolgt gemeinsam<br />

durch StAT und BEV. Informationen<br />

sind z.B. unter<br />

http://www.statistik.at/adress-gwronline/index.shtml<br />

verfügbar.<br />

◆ SR Dipl.-Ing.<br />

Johann Mittheisz ist Leiter der<br />

E-Government-Roadmap-Arbeitsgruppe<br />

„Adressregister“ (Q-AR) der Stadt Wien<br />

KOMMUNAL 25


Recht & Verwaltung<br />

Im Freibad nach Vorschrift abgekühlt<br />

Die Badesaison<br />

hat begonnen<br />

Obwohl nicht unbedingt eine kommunale Pflichtaufgabe,<br />

werden doch von vielen Gemeinden Bäder errichtet<br />

und betrieben. Dass dabei neben baurechtlichen<br />

Bestimmungen auch das Bäderhygienegesetz zu<br />

beachten ist, erinnern wir in KOMMUNAL.<br />

◆ Dr. Roman Häußl<br />

Als Richtlinien für die Errichtung und<br />

den Betrieb von Bädern sind aber nicht<br />

nur allfällige baurechtliche Bestimmungen,<br />

sondern vor allem das Bäderhygienegesetz,<br />

BGBl.Nr. 254/1976 i.d.F.<br />

BGBl. I Nr. 98/2001, maßgebend.<br />

Gemäss § 1 Abs.3 leg.cit. sind Bäder<br />

(Hallenbäder, künstliche Freibäder,<br />

Warmsprudelbecken-Whirlpools und<br />

Bäder an Oberflächengewässern), die<br />

im Rahmen einer der Gewerbeordnung<br />

unterliegenden Tätigkeit betrieben werden,<br />

genehmigungspflichtige Betriebsanlagen<br />

im Sinne des § 74 der Gewerbeordnung<br />

1994. Für die Errichtung<br />

und den Betrieb von Bädern ist daher<br />

einiges zu beachten.<br />

Die Vorschriften<br />

◆ Die Errichtung von Hallenbädern,<br />

künstlichen Freibädern, Warmsprudel-<br />

◆ Dr. Roman<br />

Häußl ist Mitarbeiter der Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dr. Franz Nistelberger<br />

26 KOMMUNAL<br />

becken und Kleinbadeteichen bedarf<br />

gemäss § 3 Abs.1 Bäderhygienegesetz<br />

einer Bewilligung der Bezirksverwaltungsbehörde.<br />

Hallenbäder, künstlichen Freibäder,<br />

Warmsprudelbecken und Kleinbadeteiche<br />

dürfen erst aufgrund einer Betriebsbewilligung<br />

der Bezirksverwaltungsbehörde<br />

in Betrieb genommen werden.<br />

◆ Jede Änderung oder Erweiterung<br />

von Bädern, Sauna-Anlagen, Warmluftoder<br />

Dampfbädern oder Kleinbadeteichen,<br />

durch die sich Gefährdungen für<br />

die Gesundheit der Badegäste oder der<br />

Gäste der Sauna-Anlagen, Warmluftoder<br />

Dampfbäder, insbesondere in<br />

hygienischer Hinsicht ergeben können,<br />

bedarf einer Bewilligung im Sinne der<br />

vorstehenden Bestimmungen.<br />

◆ Ergibt sich nach rechtskräftiger Erteilung<br />

einer Bewilligung gemäss §§ 4<br />

oder 5 Bäderhygienegesetz,<br />

dass trotz<br />

Einhaltung der<br />

bescheidmäßig vorgeschriebenenAuflagen<br />

der Schutz der<br />

Gesundheit der<br />

Badegäste oder der<br />

Gäste der Sauna-<br />

Anlagen, Warmluftoder<br />

Dampfbäder –<br />

insbesondere in<br />

hygienischer Hinsicht<br />

– nicht hinreichend<br />

gewährleistet<br />

ist, so hat die<br />

Bezirksverwaltungs-<br />

Gemäss § 14 Abs.2<br />

leg.cit. hat die ein Bad<br />

betreibende Gemeinde<br />

einmal jährlich ein<br />

wasserhygienisches<br />

Gutachten über die<br />

Beschaffenheit des<br />

Beckenwassers ... durch<br />

einen Sachverständigen<br />

der Hygiene einzuholen.<br />

behörde andere oder zusätzliche Auflagen<br />

vorzuschreiben. Die Bezirksverwaltungsbehörde<br />

hat gemäss § 9a Abs.1<br />

leg.cit. die Qualität der Badewässer (§ 2<br />

Abs.5) während der Badesaison zu<br />

überwachen und zu diesem Zweck die<br />

Wasserqualität von Badestellen (§ 2<br />

Abs.11) durch Besichtigung und Messungen<br />

an Ort und Stelle sowie durch<br />

die Entnahme und Untersuchung von<br />

Wasserproben zu überprüfen. Hiebei<br />

sind die Organe der Bezirksverwaltungsbehörde<br />

sowie die von dieser herangezogenen<br />

Sachverständigen berechtigt,<br />

die den Badestellen anliegenden<br />

Grundstücke zu betreten und die zur<br />

Überprüfung der Wasserqualität erforderlichen<br />

Maßnahmen vorzunehmen.<br />

Gemäss § 14 Abs.1 Bäderhygienegesetz<br />

hat der Inhaber eines Bades – in unserem<br />

Fall also die jeweilige Gemeinde –<br />

dafür zu sorgen, dass<br />

während der Betriebszeiten<br />

eine Person<br />

erreichbar ist, die mit<br />

der Wahrnehmung des<br />

Schutzes der Gesundheit<br />

der Badegäste oder<br />

der Gäste der Sauna-<br />

Anlagen oder Warmluft-<br />

oder Dampfbäder<br />

– insbesondere in<br />

hygienischer Hinsicht –<br />

betraut ist und die entsprechendenKenntnisse<br />

aufweist.<br />

◆ Gemäss § 14 Abs.2<br />

leg.cit. hat die ein Bad


etreibende Gemeinde einmal jährlich<br />

ein wasserhygienisches Gutachten über<br />

die Beschaffenheit des Beckenwassers<br />

bzw. Wassers des Kleinbadeteiches<br />

sowie über die Beschaffenheit des<br />

Wasch- und Brausewassers, wenn dieses<br />

nicht aus einer öffentlichen Trinkwasserversorgung<br />

entnommen wird, durch<br />

einen Sachverständigen der Hygiene<br />

einzuholen.<br />

◆ Die ein Bad betreibende Gemeinde<br />

hat ferner dafür zu sorgen, dass hinsichtlich<br />

der hygienischen Betriebsführung<br />

innerbetriebliche Kontrollen<br />

vorgenommen und hierüber Aufzeichnungen<br />

geführt werden. Gutachten<br />

gemäss § 14 Abs.2 und 5 sind diesen<br />

Aufzeichnungen anzuschließen und<br />

zumindest durch drei Jahre hindurch<br />

aufzubewahren.<br />

Empfehlung<br />

Die sich aus der vorstehenden Aufzählung<br />

für den Betrieb von Badeanlagen<br />

ergebenden Verpflichtungen sind bei<br />

Nichtbeachtung mit Strafsanktionen<br />

bedroht und wird den Gemeinden<br />

daher empfohlen, die vorgenannten<br />

Bestimmungen striktest einzuhalten.<br />

Bezüglich der Haftung für die in Badeanlagen<br />

aufgestellten Spiel- und Sportgeräte<br />

siehe KOMMUNAL Nr. 6 aus<br />

2000 „Wer haftet bei schadhafter Einrichtung<br />

für Spielgeräte auf öffentlichen<br />

Kinderspielplätzen?“. Die dort gemachten<br />

Aussagen gelten auch für Badeanlagen.<br />

KOMMUNAL-Leserservice<br />

Auf Österreichs größter Medien-Datenbank findet der User mehr als neun Millionen<br />

Dokumente, täglich kommen ca. 7000 dazu. Der Links dorthin ist auf<br />

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NAL, das größte Fachmagazin für<br />

Österreichs Gemeinden und offizielles<br />

Organ des Österreichischen Gemeindebundes,<br />

für kommunale Entscheidungsträger<br />

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Die gemeindepolitisch elitäre Leserschaft<br />

verfügt über eine Jahresinvestitionssumme<br />

von mehr als 13,3 Mrd.<br />

Euro und ist damit der größte öffentliche<br />

Investor in Österreich.<br />

KOMMUNAL steht dabei als Mittler<br />

zwischen Wirtschaft und Gemeinden.<br />

„Wir sehen uns als Wegbereiter zu<br />

einer ungeheuren öffentlichen Investitionssumme.<br />

Mit mehr als 35.800 Beziehern<br />

auf Bundes- Länder- und <strong>Kommunal</strong>ebene<br />

decken wir genau jene Bereiche<br />

ab, in denen kommunale Investitions-,<br />

Wirtschafts-, Finanz- und Förderfragen<br />

diskutiert und entschieden werden“,<br />

hebt Johanna Ritter,<br />

Verkaufsleiterin von KOMMUNAL, die<br />

Vorteile des Magazins heraus.<br />

Um seine Zielgruppe noch intensiver zu<br />

informieren, hat der <strong>Kommunal</strong>-Verlag<br />

sich nun entschlossen, für seine Online-<br />

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zu integrieren, ist für uns ein<br />

Schritt, die TOP-Fachinformationen des<br />

KOMMUNAL einer noch breiteren Nutzerschicht<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Andererseits freuen wir uns, dass wir<br />

mit dem Online-Zugang dem informationsbewussten<br />

Nutzer Mittel und Wege<br />

zur Verfügung stellen zu können, um<br />

sein Informationsbedürfnis auch über<br />

die für die Kommunen wichtigen Produkte<br />

und Dienstleistungen vollständig<br />

abzudecken“, so Ritter weiter.<br />

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täglich kommen ca. 7.000 dazu.<br />

KOMMUNAL 27


Europa<br />

Erste Sitzungen in Südtirol und Katalonien<br />

ICNW startet die<br />

inhaltliche Arbeit<br />

Nachdem das Internationale <strong>Kommunal</strong>e Netzwerk Ende April seine Konstituierung<br />

in Klosterneuburg vorgenommen hat, mussten im Mai und Juni noch alle drei<br />

Komponenten die inhaltliche Arbeit aufnehmen. KOMMUNAL berichtet von den<br />

Arbeitsgruppen für Klein und Mittelbetriebe und für Strategien und örtliche<br />

Raumplanung aus Südtirol und in Katalonien.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Für die Themenfelder „Klein- und Mittelunternehmen<br />

(KMU)“, „Strategische<br />

Planung und Flächenwidmung“ und<br />

„Infrastruktur“ mussten daher konkrete<br />

Termine für die Start-Arbeitsgruppen<br />

noch im ersten Halbjahr gefunden werden,<br />

um die Vorgaben der konkreten<br />

Planung und des eingereichten Budgets<br />

des Netzwerkes einzuhalten. Trotz der<br />

knappen Zeitvorgaben fanden sich bald<br />

drei Netzwerkpartner, die sich für die<br />

Abhaltung dieser „Europäischen Werkstätten“<br />

bereit erklärten.<br />

Sand organisiert<br />

KMU-Arbeitsgruppe<br />

Gastgeber der ersten Arbeitsgruppensitzung<br />

am 23. und 24. Mai war der Südtiroler<br />

Gemeindenverband mit Bürgermeister<br />

Toni Innerhofer aus Sand in<br />

Taufers im Südtiroler Ahrntal. Die The-<br />

◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist beim Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

28 KOMMUNAL<br />

matik der Klein- und Mittelbetriebe war<br />

gut gewählt, da sich mit dem Ort der<br />

Sitzung auch eine äußerst erfolgreiche<br />

ländliche Gemeinde mit einem besonderen<br />

Ansiedlungskonzept für Kleinund<br />

Mittelunternehmen präsentieren<br />

konnte.<br />

Toni Innerhofer, der als<br />

langjähriges Mitglied des<br />

Vorstands des Südtiroler<br />

Gemeindenverbandes<br />

auch dem Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

kein unbekannter ist,<br />

konnte nicht ohne Stolz<br />

über die erfolgreiche Entwicklung<br />

seiner Heimatgemeinde<br />

berichten.<br />

Allein die schöne Lage<br />

südlich des Alpenhauptkammes<br />

mit Blick auf die<br />

Zillertaler Alpen lässt<br />

Sand in Taufers<br />

unschwer als Fremdenverkehrsgemeindeerkennen,<br />

jedoch hat sich die aus fünf Katastralgemeinden<br />

(Fraktionen) beste-<br />

hende Kommune mit 5000 Einwohnern<br />

(und 1682 Haushalten) zum Ziel<br />

gesetzt, einen richtigen Mix aus Landwirtschaft,<br />

Tourismus, Gewerbe bzw.<br />

Handwerk und Industrie zu beherbergen,<br />

um die Stärken der Region richtig<br />

auszuspielen und auch entsprechend<br />

viele Arbeitsplätze im eigenen Tal zu<br />

erhalten.<br />

Das schöne Erbe der Natur allerdings<br />

fällt nicht nur für den Fremdenverkehr<br />

In Sand wurde<br />

primär der<br />

Informationsbedarf<br />

der ländlichen<br />

Gemeinden<br />

vor allem in den<br />

mittel- und osteuropäischen<br />

Ländern<br />

umrissen.<br />

als Stärke ins Gewicht, sondern birgt<br />

auch Veranwtortung und eine nicht<br />

unerhebliche Belastung. Durch die Zahlen<br />

über die flächenmäßige<br />

Erstreckung der Gemeinde wird dies<br />

dokumentiert, sie umfasst eine Fläche<br />

von mehr als 164 Quadratkilometern,<br />

fast 50 Quadratkilometer<br />

davon sind<br />

Waldfläche. Der stetige<br />

Zuwachs an Bewohnern<br />

bestätigt die nachhaltige<br />

Entwicklung dieser Landgemeinde,<br />

meinte Toni Innerhofer,<br />

in seinem Statement<br />

legte er den Gästen des<br />

Netzwerkes nahe , die eigenen<br />

Stärken zu nutzen und<br />

auszubauen.<br />

Über Bespiele verfügte der<br />

Bürgermeister genug. Die<br />

Vorstellung des Gewerbeparkes<br />

und anderer Einrichtungen<br />

illustrierten, wie<br />

die Gemeinde mit dem<br />

„Argument Lebensqualität“ die Bevölkerung<br />

im ländlichen Raum zu halten<br />

vermochte. Dies wäre allein schon<br />

Grund genug gewesen, Sand in Taufers<br />

zu besuchen. Die einladenden Sitzungsräumlichkeiten<br />

erleichterten der<br />

Arbeitsgruppe, für diese Komponente<br />

den Informationsbedarf der ländlichen<br />

Gemeinden vor allem in den mittelund<br />

osteuropäischen Ländern zu<br />

umreißen und damit auch den Rahmen<br />

für die Themenstellung für die Erarbeitung<br />

von positiven Beispielen (Best


Die ICNW-Tagungen<br />

Nach der konstituierenden Sitzung<br />

in Klosterneuburg mussten Termine<br />

für die Arbeitssitzungen<br />

gefunden werden.<br />

Toni Innerhofer (stehend), Bürgermeister<br />

von Sand in Taufers/Südtirol,<br />

begrüßt die Teilnehmer an der<br />

ersten ICNW-Tagung.<br />

Gastgeber der zweiten ICNW-Sitzung<br />

war die katalanische<br />

Gemeinde Granollers unweit von<br />

Barcelona. Die Arbeitsgruppe<br />

wurde aufgrund der dichten Tagesordnung<br />

schon am Abend vor der<br />

Sitzung zusammengerufen, um die<br />

ersten Aufgaben abzuarbeiten.<br />

(unten)<br />

Practice Modellen) zu einer nachhaltigen<br />

Sicherung einer kleinwirtschaftlichen<br />

Struktur festzulegen. Die Ergebnisse<br />

werden ab Sommer 2004 auf der<br />

Internet-Präsentation<br />

des<br />

ICNW<br />

www.icnw.org<br />

abrufbar sein.<br />

Auf Wunsch der<br />

Teilnehmer der<br />

Arbeitsgruppe<br />

wurde schließlich<br />

der Gewerbepark<br />

mit einigen<br />

Betrieben<br />

besucht, auch die Kompostierungsanlage<br />

und die getrennte Altstoffsammlung<br />

wurde<br />

besichtigt. Schließlich<br />

konnte eine weitere Gruppe<br />

auch eine Landwirtschaft<br />

mit Direktvermarktung der<br />

eigenen Produkte besuchen.<br />

Auch wenn diese Sitzung<br />

erst der Bestandsaufnahme<br />

des Informationsbedarfes<br />

und dem Umreißen der<br />

ersten möglichen Praxisbeispielen<br />

dienen konnte, rei-<br />

Europa<br />

sten einige der Teilnehmer auch schon<br />

mit konkreten Antworten aus Sand in<br />

Taufers nach Hause.<br />

Raumplanung in<br />

Katalonien<br />

Eine Woche später, am 1. und 2. Juni,<br />

tagte das ICNW erneut mit seiner zweite<br />

Arbeitsgruppensitzung zur Erarbeitung<br />

von Strategieplänen und einer nachhaltigen<br />

Flächenwidmung. Gastgeber war<br />

diesmal die katalanische Gemeinde Granollers<br />

unweit von Barcelona. Die<br />

Arbeitsgruppe wurde aufgrund der dichten<br />

Tagesordnung schon am Abend vor<br />

der Sitzung zusammengerufen, um die<br />

ersten Aufgaben abzuarbeiten.<br />

Am Folgetag beeindruckte Bürgermeister<br />

Josep Mayoral (nomen est omen)<br />

mit seinen fundierten Ausführungen<br />

über die sich laufend ändernden Rahmenbedingungen<br />

für die kommunale<br />

Planung. Besonders in Industriegebieten<br />

seien die Gemeinden auch durch die<br />

geänderten Rahmenbedingungen der<br />

Produktion abhängig, gerade Granollers<br />

ist mit einer ehemals florierenden Textilindustrie<br />

vor große Probleme gestellt<br />

worden. Die Gemeinde hat es nun<br />

geschafft, vor allem dem Handel und<br />

dem Gewerbe Raum zu bieten, der auch<br />

angenommen wurde. Trotz vieler verfügbarer<br />

Flächen sei eine strategische<br />

Planung erforderlich,<br />

die den Menschen<br />

nicht nur<br />

Arbeit, sondern<br />

auch Erholungsräume<br />

und<br />

Lebensqualität<br />

sichert. Eine verantwortungsvolle<br />

Haushalten mit<br />

den Ressourcen<br />

sei auch in Katalonien<br />

ein wichtiger<br />

Maßstab für Entwicklungsstrategien,<br />

und schließlich<br />

müsse bei längerfristigen Planungen<br />

auch mit Nachbargemeinden kooperiert<br />

werden, obwohl das nicht immer leicht<br />

sei, meinte Mayoral.<br />

Ergänzt wurde dieser Vortrag durch den<br />

Leiter der städtischen Abteilung für strategische<br />

Prozesse, Partizipation und<br />

Wirtschaftsförderung, die sich einerseits<br />

mit den sozialen und technologischen<br />

Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung<br />

der Gemeinde befasst, schließlich<br />

aber auch noch den Bereich der Bildung<br />

und ökonomischen Entwicklung<br />

mitumfasst.<br />

Die Arbeitsgruppe wurde von Mag.<br />

In Granollers musste<br />

aus einer Fülle von<br />

möglichen Schwerpunktsetzungen<br />

eine<br />

engere Auswahl getroffen<br />

werden, um die<br />

Kräfte nicht allzu stark<br />

zu verschleißen.<br />

KOMMUNAL 29


Europa<br />

Drimmel als Vertreter des Lead-Partners<br />

und Mag. Eva Bogensberger als Netzwerk-Managerin<br />

geführt und<br />

inhaltlich von<br />

der Expertin<br />

Hofrätin Dr. Ilse<br />

Wollansky von<br />

der NÖ Landesregierungbegleitet.<br />

Aus einer<br />

Fülle von möglichenSchwerpunktsetzungen<br />

wurde schließlich<br />

eine engere<br />

Auswahl getroffen,<br />

um die<br />

Kräfte nicht allzu<br />

stark zu verschleißen,<br />

und<br />

die Fristen zur<br />

Einbringung von konkreten Inhalten<br />

wurden gesetzt.<br />

Das ICNW soll<br />

für den inhaltlichen<br />

Input in den<br />

Arbeitsgruppen als<br />

Ideenpool fungieren<br />

und Hilfestellungen<br />

für Netzwerkteilnehmer<br />

und<br />

informationssuchende<br />

Gemeinden geben.<br />

Strategie und<br />

Zielsetzung des ICNW<br />

Auch in dieser Arbeitsgruppe wurden<br />

neben dem Abstecken des Informationsbedarfes<br />

die Aufgaben für die kommenden<br />

drei Jahre definiert und Fristen zur<br />

Umsetzung der inhaltlichen Inputs<br />

gesetzt. Das ICNW soll dabei für den<br />

inhaltlichen Input in dieser Arbeitsgruppe<br />

◆ als Ideenpool fungieren,<br />

◆ Hilfestellungen für Netzwerkteilnehmer<br />

und informationssuchende<br />

Gemeinden geben,<br />

◆ Plattform für mögliche Kooperationen<br />

◆ und schließlich Initiator für innovative<br />

Lösungen im Bereich der verschiedenen<br />

Handlungsfelder einer<br />

Gemeinde sein.<br />

Ankündigung<br />

Die Arbeitsgruppe zur dritten inhaltlichen<br />

Säule des ICNW „<strong>Kommunal</strong>e<br />

Infrastruktur“ fand am 14. und 15.<br />

Juni in der Region Kaschau (Kosice,<br />

SK) statt. Als Vertreter des Lead-Partners<br />

fungierte der 2. Vizepräsident<br />

des Gemeindebundes, Bgm. Bernd<br />

Vögerle, die inhaltliche Betreuung<br />

übernahmen Hofrat Bruno Saurer<br />

und Landesrat a.D. Herbert Schiller.<br />

Zu Redaktionsschluss lag noch kein<br />

Bericht der Sitzung vor.<br />

KOMMUNAL wird in der Folgenummer<br />

darüber sowie über den Web-<br />

Auftritt des ICNW berichten.<br />

30 KOMMUNAL<br />

Weißbuch zu Dienstleistungen<br />

Klare Absage<br />

an Rahmenrichtlinie<br />

Am 12. Mai hat die Europäische Kommission das lang<br />

erwartete Weißbuch zu Dienstleistungen von<br />

allgemeinem Interesse angenommen. Dieses enthält die<br />

Schlussfolgerungen aus der öffentlichen Konsultation zu<br />

dem im vergangenen Jahr veröffentlichten Grünbuch.<br />

◆ Mag. Daniela Fraiss<br />

Im Rahmen der europaweiten Konsultation<br />

waren ca. 300 Stellungnahmen<br />

eingelangt, welche die Basis für die im<br />

Weißbuch gezogenen Schlussfolgerungen<br />

bildeten.<br />

Das wichtigste Ergebnis der Konsultation<br />

ist die klare Absage an eine Rahmenrichtlinie,<br />

diese wird zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt als wenig sinnvoll<br />

angesehen.<br />

Die Kommission verlegt sich im Weißbuch<br />

darauf, die Vorgehensweise der<br />

Europäischen Union bei der Förderung<br />

der Entwicklung hochwertigerDienstleistungen<br />

von allgemeinem<br />

Interesse darzustellen<br />

und den status quo zu<br />

beschreiben. Herausgestellt<br />

wird etwa die<br />

gemeinsame Verantwortung<br />

von Union und<br />

Mitgliedstaaten bei der<br />

Gewährleistung dieser<br />

Dienste sowie die<br />

bedeutende Rolle der<br />

nationalen, regionalen<br />

und lokalen Behörden<br />

bei der Festlegung von<br />

Gemeinwohlaufgaben<br />

sowie deren organisatorischer<br />

Abwicklung,<br />

Finanzierung und Kontrolle.<br />

Dargestellt werden auch die Hauptbe-<br />

Herausgestellt<br />

wird im Weißbuch<br />

die gemeinsame Verantwortung<br />

von<br />

Union und Mitgliedstaaten<br />

bei der<br />

Gewährleistung von<br />

„Dienstleistungen<br />

von allgemeinem<br />

Interesse“.<br />

standteile einer EU-Strategie, die langfristig<br />

jedem Bürger und jedem Unternehmen<br />

den Zugang zu einem umfassenden<br />

Dienstleistungsangebot ermöglichen<br />

soll.<br />

Der sektorale Ansatz<br />

Das Absehen von einer horizontalen<br />

Regelung steht dem Fortsetzen der bisherigen<br />

Politik nicht im Wege. Die<br />

Kommission will daher ihren bisherigen<br />

sektoralen Ansatz weiterverfolgen und<br />

in den großen, netzgebundenen<br />

Sektoren<br />

spezifische Regelungen<br />

vorschlagen bzw. bestehende<br />

Richtlinien<br />

novellieren. Zu nennen<br />

sind hier: Elektronische<br />

Kommunikation, Postdienste,<br />

Elektrizität,<br />

Gas, Wasser, Verkehr<br />

und Rundfunk.<br />

In dem für Österreich<br />

heiklen Wassersektor<br />

kündigt die Kommission<br />

eine Bewertung bis<br />

Ende des Jahres an.<br />

Diese geht auf die im<br />

Mai 2003 veröffentlichteBinnenmarktstrategie<br />

2003 - 2006 zurück, wo der Wassersektor<br />

einem direkten Vergleich mit


Die Grünbuchkonsultationen und Stellungnahmen<br />

des Europäischen Parlaments<br />

erteilten den Liberalisierungs- und<br />

Regulierungstendenzen im Wassermarkt<br />

eine klare Absage. Trotzdem lässt sich die<br />

Kommission aber alle Türen offen. Der zukünftige Hauptsitz der EU-Kom-<br />

dem liberalisierten Strom- und Telekommunikationssektor<br />

unterzogen<br />

wurde und gesetzgeberische Maßnahmen<br />

nicht ausgeschlossen wurden. Die<br />

Grünbuchkonsultation und die<br />

Stellungnahmen des Europäischen Parlaments<br />

zur Binnenmarktstrategie und<br />

zum Grünbuch erteilten den Liberalisierungs-<br />

und Regulierungstendenzen im<br />

Wassermarkt jedoch eine klare Absage.<br />

Grundsätzlich lässt sich die Kommission<br />

aber alle Türen offen und schließt<br />

nicht aus, zu einem späteren Zeitpunkt<br />

die Frage der Rahmenrichtlinie wieder<br />

aufzunehmen. Nach In-Kraft-Treten der<br />

Europäischen Verfassung würde etwa<br />

der derzeitige Art. III-6 des Verfassungsentwurfs<br />

eine Rahmenrichtlinie<br />

zur Definition der wirtschaftlichen und<br />

finanziellen Grundsätze und Bedingungen<br />

für die Erfüllung öffentlicher Dienste<br />

erlauben.<br />

http://europa.eu.int/comm/<br />

secretariat_general/services_<br />

general_interest/index_de.htm<br />

◆ Mag. Daniela Fraiss leitet das<br />

Brüsseler Büro des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

Neues aus Brüssel<br />

Brüssel Berlaymont<br />

Vom Asbestmonster<br />

zum Musterbeispiel<br />

mission, das Berlaymontgebäude im<br />

Herzen des Brüsseler Europaviertels<br />

machte in den letzten Jahren eine<br />

Wandlung vom Saulus zum Paulus<br />

durch.<br />

Das 1991 aufgrund des flächendeckenden<br />

Einsatzes von Asbest evakuierte<br />

Gebäude wird seit beinahe 10 Jahren<br />

saniert und renoviert. Als erster Schritt<br />

mussten Tonnen von Asbest, das die<br />

Stahlstruktur vor Feuer schützen sollte<br />

und letztlich an allen Ecken und Enden<br />

des Gebäudes gefunden wurde, entfernt<br />

werden. Danach begannen Ende der<br />

Neunzigerjahre die tatsächlichen Renovierungsarbeiten.<br />

Diese kommen nun<br />

langsam aber sicher zu einem Ende. Das<br />

in diesem Jahr anvisierte Einzugsdatum<br />

30. Juni dürfte zwar nicht gehalten werden,<br />

ein Einzug bis Jahresende scheint<br />

aber realistisch.<br />

Wenn ungefähr 3000 Kommissionsbeamte<br />

in den neuen alten Hauptsitz<br />

zurückkehren, wird dieser ein Musterbeispiel<br />

nachhaltigen Bauens darstellen.<br />

Die Renovierungsarbeiten wurden nämlich<br />

unter anderem für einige wichtige<br />

Neuerungen genutzt. Eine im Keller des<br />

Gebäudes installierte Kraft-Wärme-<br />

Anlage wird den Gesamtenergiekonsum<br />

des Berlaymont um die Hälfte reduzieren,<br />

der Ausstoß von Treibhausgasen<br />

wird mit Hilfe dieser Anlage um vier<br />

Fünftel verringert. An der Fassade angebrachte<br />

Jalousien reduzieren die<br />

Absorption von Sonnenstrahlen an warmen<br />

Tagen um 89 Prozent, während sie<br />

in den dunkleren Monaten die Reflexion<br />

von natürlichem Licht um 300 Prozent<br />

erhöhen. Ein Regenwasserauffang-<br />

Österreichs Badeseen<br />

Im europäischen<br />

Spitzenfeld<br />

Europa<br />

becken am Dach wird Wasser für die<br />

Toilettenspülungen sammeln.<br />

Mit diesen Neuerungen wird das<br />

ursprünglich aus den 60er-Jahren stammende<br />

Gebäude einer der umwelttechnisch<br />

innovativsten Arbeitsplätze in<br />

Brüssel, wenn nicht in ganz Europa.<br />

Die EU-Kommission bescheinigt Österreichs<br />

Badegewässern in ihrem jährlichen<br />

Qualitätsbericht eine überaus hohe<br />

Wasserqualität. 97,4 Prozent der österreichischen<br />

Seen entsprachen im Jahr<br />

2003 den in der Badegewässer-Richtlinie<br />

(76/160/EEC) geforderten Standards,<br />

immerhin 80 Prozent entsprechen<br />

noch strengeren freiwilligen Vorgaben.<br />

Europaweit fallen über 13.000<br />

Küstenbadegebiete und über 5.700 Süßwasserseen<br />

unter die Richtlinie, wobei<br />

jeder Mitgliedstaat die zu überprüfenden<br />

Gebiete festlegt. Wird – aus welchen<br />

Gründen auch immer – ein Badeverbot<br />

ausgesprochen, muss der entsprechende<br />

Küstenabschnitt oder See nicht untersucht<br />

werden und fällt daher auch nicht<br />

unter die jährliche Statistik.<br />

In Österreich wurden im Vorjahr 266<br />

Badeseen überwacht, lediglich sechs entsprachen<br />

nicht den EU-Standards.<br />

Die Ergebnisse des Badegewässerberichts<br />

stammen übrigens nicht von der<br />

Kommission selbst. Geprüft wird in<br />

Österreich von unabhängigen Instituten,<br />

welche dezentral durch die Bezirksverwaltungsbehörden<br />

beauftragt werden.<br />

Erst die Endergebnisse eines jeden Mitgliedstaates<br />

werden gesammelt nach<br />

Brüssel übermittelt und dort im EU-<br />

Gesamtbericht zusammengefasst.<br />

◆ http://www.europa.eu.int/water/<br />

water-bathing/report.html<br />

◆ http://www.bmgf.gv.at/cms/site/<br />

detail.htm?thema=CH0009&doc=<br />

CMS1038840319710<br />

KOMMUNAL 31


Europa<br />

Europe Direct<br />

Mehr Bürgernähe<br />

für die Union<br />

Während der Konvent zur Zukunft<br />

Europas Mitte Juni seine Arbeit abgeschlossen<br />

hat, weitete die Kommission<br />

ihr Angebot „Europe Direkt“ aus, um<br />

die Bürger besser über die Vorgänge zu<br />

informieren.<br />

„Europe Direct“ beantwortet die Fragen<br />

von Bürgern aus allem EU-Mitgliedsländern<br />

in allen Amtssprrachen unter<br />

der gebührenfreien Rufnummer<br />

00800-67 89 10 11 oder per E-Mail<br />

unter der Adresse<br />

http://europa.eu.int/europedirect<br />

Seit Mai wurde dieser Dienst so erweitert,<br />

dass sich alle Besucher des<br />

Webservers „Europa“ im direkten Austausch<br />

mit einer Person des Callcenters<br />

von „EUrope Direct“ bei ihrer Online-<br />

Suche beraten lassen können.<br />

Diese neue Online Unterstützung kann<br />

während der Öffnungszeiten des Callcenters<br />

(Montag bis Freitag von 9 00 bis<br />

18 30 Uhr MEZ) in englischer und französischer<br />

Sprache in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

Angeboten wird praktische Hilfe bei<br />

der Suche nach<br />

◆ allgemeinen Informationen von öffnetlichem<br />

Interesse über die einzelnen<br />

Politikbereiche der EU (Informationsblätter,<br />

Berichte, Statistiken,<br />

Arbeitspapiere etc.)<br />

◆ spezifischen EU-Dokumente auf dem<br />

Server „Europa“ (Rechtsvorschriften,<br />

Veröffentlichungen, Pressemitteilungen)<br />

◆ Informationen über die europäische<br />

Integration (Geschichte, Symbole,<br />

Anlaufstellen usw.)<br />

32 KOMMUNAL<br />

Ohne Kommunen ist in Europa kein Staat zu machen<br />

Bürger-Ängste ernst nehmen –<br />

Erweiterungs-Chancen nutzen<br />

Der europäische Integrationsprozess<br />

wird nur gelingen, wenn die Europäische<br />

Union von unten, von den Bürgerinnen<br />

und Bürgern und damit von den<br />

Kommunen her konsequent weiter entwickelt<br />

wird. „Ohne die Kommunen ist<br />

im wahrsten Sinne des Wortes<br />

in Europa kein Staat zu<br />

machen“, erklärte Ende Mai in<br />

Celle Christian Schramm, Präsident<br />

des Deutschen Städteund<br />

Gemeindebundes (DStGb)<br />

und Oberbürgermeister der<br />

Stadt Bauzen.<br />

Das werde aber nur gelingen,<br />

wenn die Ängste der Bürger<br />

vor einer Superbürokratie in Brüssel<br />

ernst genommen werden. Und wenn in<br />

der zukünftigen europäischen Verfassung<br />

des Erfolgsmodell der kommunalen<br />

Selbstverwaltung dauerhaft verankert<br />

wird. „Die Menschen in den Städten und<br />

Gemeinden wollen ihre Angelegenheiten<br />

soweit wie möglich selbst regeln und<br />

deswegen brauchen wir eine konse-<br />

Steuerschätzung: Keine Entlastung der Kommunen in Sicht!<br />

Investitionen und Schuldenausbau<br />

wichtiger als Steuersenkungen<br />

Nach den Ergebnissen der deutschen Steuerschätzung<br />

(Stand Ende Mai) wird das<br />

Steueraufkommen der Städte und<br />

Gemeinden in Deutschland 2004 gegenüber<br />

den letzten Schätzungen aus Mai 2003<br />

leicht ansteigen. Aber: „Die Finanzsituation<br />

bleibt weiterhin dramatisch“, wie Dr.<br />

Gerd Landsberg, geschäftsführendes Präsidialmitglied<br />

des DStGb., dazu in Berlin<br />

sagte. Ein sofortiges Handeln der Gesetzgebers<br />

sei nötig. Die Steuereinnahmen der<br />

Städte und Gemeinden lägen noch immer<br />

um über drei Milliarden Euro unter denen<br />

des Jahres 2000.<br />

„Und auch die Zuweisungen brechen<br />

weiter weg“, so Landsberg. Die Gemeinden<br />

erhielten 2004 um gut 2,5 Milliarden<br />

Euro weniger Geld von Bund und<br />

Ländern als 2000. Und diese Entwicklung<br />

werde sich wegen der zu erwartenden<br />

Steuerausfälle weiter zuspitzen. Dies<br />

führe zwangsläufig zu weiteren Kürzungen<br />

bei kommunalen Investitionen in<br />

Straßen, Schulen, Sportanlagen und zu<br />

Einschnitten bei freiwilligen Leistungen<br />

wie Büchereien, Beratungs- und Betreuungsleistungen<br />

oder der Vereinsförderung.<br />

So hätten allein die die kommuna-<br />

Christian Schramm<br />

quente Anwendung des Subsidiaritätsprinzips<br />

in Europa. Eine Superbürokratie,<br />

die von Brüssel aus die Vorgaben bis<br />

ins kleinste Dorf formuliert, will niemand<br />

und würde nur dazu führen, dass<br />

die Menschen sich aus dem europäischenEinigungsprozess<br />

verabschieden<br />

und ein bürgernahes<br />

Europa politischer<br />

Wunschtraum<br />

bleibt“, so<br />

Schramm.<br />

Und gleichzeitig<br />

müsse man den<br />

Menschen die<br />

immer noch vorhandenen Ängste vor<br />

den Folgen der EU-Erweiterung nehmen.<br />

Man müsse ihnen klarmachen, welche<br />

enormen – auch wirtschaftlichen – Chancen<br />

die Erweiterung mit sich bringt. Und<br />

Befürchtungen von gewaltigen Wanderungsbewegungen<br />

aus den neuen EU-<br />

Ländern „seien nach unseren Einschätzungen<br />

nicht gerechtfertigt.“<br />

len Bauinvestitionen 2003 um gut ein<br />

Drittel (etwa zehn Milliarden Euro)<br />

unter denen des Jahres 1992 gelegen.<br />

Naturkatastrophen<br />

Netzwerk von<br />

Bürgermeistern<br />

Auf dem Kongress der Gemeinden<br />

und Regionen beim Europarat<br />

konnte in Erfahrung gebracht<br />

werden, dass sich ein Netzwerk<br />

von Bürgermeistern, die in ihrer<br />

Gemeinde von Katastrophen<br />

heimgesucht worden sind, bilden<br />

soll. Die Bürgermeister von Wels,<br />

Lassing, Galtür und Kaprun<br />

haben sich bereits diesem Netzwerk<br />

angeschlossen.<br />

Bürgermeister, die Interesse an<br />

einer Mitwirkung an diesem<br />

Netzwerk haben, werden ersucht,<br />

dies bis spätestens 5. August dem<br />

Österreichischen Gemeindebund<br />

bekannt zu geben.


Gespräch unter Freunden - Österreicher beim Europarat in Strassburg. Der abtretende Präsident<br />

des KGRE, LH Dr. van Staa und die beiden Vertreter im ständischen Ausschuss, Mag.<br />

Freibauer und Prof. Zimper im Gespräch mit Generalsekretär Dr. Walter Schwimmer.<br />

Italiener Di Stasi als Nachfolger von van Staa gewählt<br />

Europarat: Neue Weichen<br />

Routinemäßige Wachablöse beim „Kongress<br />

der Gemeinden und Regionen im<br />

Europarat“ (KGRE) in Strassburg: bei<br />

der Sessionssitzung Ende Mai wurde<br />

der 54jährige Giovanni Di Stasi aus<br />

Casacalenda als Nachfolger des Tiroler<br />

Landeshauptmannes DDr. Herwig van<br />

Staa zum neuen Präsidenten des KGRE<br />

gewählt.<br />

Österreich wird künftig im Ständigen<br />

Im Dezember des Vorjahres präsentierte<br />

die EU-Kommission einen Richtlinienvorschlag<br />

zur Endenergieeffizienz und zu<br />

Energiedienstleistungen, welcher die<br />

Umsetzung der Vorgaben des Kyoto-Protokolls<br />

unterstützen soll.<br />

Durch die Entwicklung und Förderung<br />

eines Marktes für Energiedienstleistungen<br />

soll Energieeffizienz zu<br />

einem integralen Bestandteil<br />

des Energiebinnenmarktes<br />

werden. Verpflichtende Energieeinsparungsziele<br />

für alle<br />

Mitgliedstaaten sowie eine<br />

staatliche Versorgungsgarantie<br />

für Energiedienstleistungen<br />

sollen nach dem Willen<br />

der Kommission zur Umsetzung<br />

der Richtlinie beitragen.<br />

Grundsätzlich ist dieser<br />

Ansatz mehr als begrüßenswert.<br />

Durch die von der Kommission<br />

vorgeschlagenen Zwangsmaßnahmen<br />

könnte jedoch ein gegenteiliger Effekt<br />

eintreten. Der Ausschuss der Regionen<br />

Ausschuss des Kongresses durch den<br />

NÖ Landtagspräsidenten Mag. Ewald<br />

Freibauer und dem Vizepräsidenten<br />

des Gemeindebundes, Prof. Walter<br />

Zimper, vertreten sein.<br />

An der Jahrestagung in der französischen<br />

Grenzstadt nahmen außerdem<br />

LH-Stv. Dr. Haider aus OÖ und die<br />

Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde<br />

Zach teil.<br />

Umweltfreundliche Initiativen der EU-Kommission<br />

Richtlinie zur Energieeffizienz<br />

<strong>Kommunal</strong>e<br />

Bewusstseinsbildung<br />

sorgt auch<br />

hier für verstärktes<br />

Interesse bei<br />

den Endnutzern.<br />

sprach sich daher in seiner letzten Plenarsitzung<br />

für eine grundlegende Überarbeitung<br />

des Richtlinienvorschlags aus.<br />

Insbesondere sollte nicht mit Zwängen<br />

und marktfremden Maßnahmen operiert<br />

werden, Verbraucher und Konsumenten<br />

sollten vielmehr durch Beratung und<br />

gezielte Fördermaßnahmen zu einer verstärkten<br />

Nachfrage nach<br />

erneuerbaren Energien<br />

und effizienteren Ener-<br />

gieformen angeregt werden.<br />

Die Vorreiterrolle<br />

der regionalen und lokalenGebietskörperschaften<br />

bei Energiesparmaßnahmen<br />

darf in diesem<br />

Zusammenhang nicht<br />

vergessen werden. Viele<br />

Kommunen verpflichten<br />

sich beispielsweise freiwillig<br />

zur Umsetzung der Einsparungsziele<br />

von Kyoto, kommunale Bewusstseinsbildung<br />

sorgt auch hier für verstärktes<br />

Interesse bei den Endnutzern.<br />

Erneuerbare Energien<br />

Förderung<br />

Europa<br />

In einer neuen Mitteilung mit dem Titel<br />

„Der Anteil erneuerbarer Energien in der<br />

EU“ bewertet die EU-Kommission die<br />

Fortschritte der EU-15 im Hinblick auf<br />

das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien<br />

am Elektrizitätsverbrauch bis 2010<br />

auf 22 Prozent zu erhöhen sowie den<br />

Anteil erneuerbarer Energien insgesamt<br />

auf 12 Prozent zu erhöhen.<br />

Bis zum Jahr 2001 betrug der Anteil<br />

erneuerbarer Energien in der gesamten<br />

EU sechs Prozent, womit<br />

diese weit hinter Öl (40<br />

Prozent), Erdgas (23),<br />

festen Brennstoffen (15)<br />

und Kernkraft (16 Prozent)<br />

liegt. Das Potential<br />

ist, wie jüngste Studien<br />

zeigen, um ein vielfaches<br />

höher.<br />

Vorreiter beim Einsatz<br />

erneuerbarer Energiequellen<br />

sind Deutschland,<br />

Dänemark, Spanien und<br />

Finnland, Österreich<br />

befindet sich unter jenen<br />

Ländern, die durch Steuerbefreiungen<br />

für Biokraftstoffe<br />

einen Beitrag<br />

im Rahmen des Verkehrssektors<br />

leisten.<br />

Um den Gesamteinsatz<br />

von erneuerbaren Energiequellen zu steigern,<br />

müssen mehrere Faktoren gleichermaßen<br />

berücksichtigt werden: Stromproduktion,<br />

Verkehr, Heizung und Energieeffizienzmaßnahmen<br />

sind in diesem<br />

Zusammenhang von besonderer Bedeutung.<br />

Mehrere einschlägige Richtlinien,<br />

wie zum Beispiel die Richtlinie zur<br />

Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden,<br />

jene zur Förderung von Biokraftstoffen<br />

und die RL zur Förderung der Kraft-<br />

Wärme-Kopplung, wurden bereits verabschiedet,<br />

doch selbst bei Umsetzung all<br />

dieser Rechtsvorschriften ist das Ziel von<br />

12 Prozent nicht zu erreichen.<br />

Zusätzliche Maßnahmen sind also nötig.<br />

Um die Attraktivität erneuerbarer Energiequellen<br />

zu erhöhen, spricht sich die<br />

Kommission daher für deren Förderung<br />

durch den Struktur- und Kohäsionsfonds<br />

aus. Auch die internationalen Programme<br />

zur Zusammenarbeit sollen<br />

erneuerbare Energiequellen berücksichtigen<br />

und den Aufbau ebensolcher Anlagen<br />

fördern.<br />

http://europa.eu.int/comm/energy/<br />

res/legislation/doc/country_profiles/<br />

com_2004_366_de.pdf<br />

KOMMUNAL 33


Erweiterung<br />

Der Schlägler Maibaum stand exakt auf<br />

der Grenze: Bgm. Hans Peter (Aigen),<br />

Willi Patri, Bgm. Josef Moser (Schlägl),<br />

Bgm. Paul Mathe (St. Oswald), Bgm. Jan<br />

Voldrich (Cerna), Altbgm. Böck (Lichtenau)<br />

feierten den historischen Tag.<br />

Begegnungsfeste des 1. Mai 2004<br />

Maibaum, Grenz-Radler<br />

und Friedenstauben<br />

Der Platz war uns ausgegangen in der Mai-<strong>Ausgabe</strong> von KOMMUNAL. Beim besten<br />

Willen konnten wir nicht alle Gemeindefeiern vorstellen. Deswegen präsentieren wir<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong> nochmal einige der Veranstaltungen im Zeichen des 1. Mai.<br />

Das Begegnungsfest am Grenzübergang<br />

Diendorf/Kyselov (Gemeinde Schlägl)<br />

wurde ein voller Erfolg. Mehr als 1000<br />

Besucher waren beim Maibaumaufstellen<br />

dabei. Erstmals in der Geschichte der<br />

Nachbargemeinden Cerna (CS) und<br />

Schlägl (Ö) wurde an der Grenze zwischen<br />

den Gemeinden anlässlich des EU<br />

Beitrittes ein Maibaum gesetzt. Aufgestellt<br />

wurde er von den Feuerwehren aus Cerna<br />

und aus Schlägl. Die Bürgermeister der<br />

Nachbargemeinden Aigen Bgm. Hans<br />

Peter, St. Oswald Bgm. Paul Mathe, Lichtenau<br />

Bgm. Albrecht Neidhart und Cerna<br />

Bgm. Jan Voldrich, sowie Bgm. Ing. Josef<br />

Moser halfen tatkräftig mit. Musikalisch<br />

wurde das Fest von der Musikkapelle<br />

Aigen-Schlägl und einer Band aus Cerna<br />

umrahmt, zu späterer Stunde spielten sie<br />

gemeinsam. Das Bier für alle Gäste kam<br />

aus Budweis (Budweiser Bier), Limonaden<br />

kamen aus Schlägl, (Stiftsbrauerei<br />

Schlägl), Bratwürstel wurden in Aigen<br />

erzeugt, Semmel und Gebäck kamen aus<br />

Südböhmen. Kaffee und Mehlspeisen<br />

kamen aus Schlägl sowie von Frauen aus<br />

Südböhmen.<br />

Die Grenz-Radler aus<br />

Bruck an der Leitha<br />

Prominente Gäste trafen sich in Bruck an<br />

der Leitha, um den 1. Mai als Grenz-Radler<br />

zu feiern: LAbg. Friedrich Hensler,<br />

Brucks Bgm. Franz Perger und sein Vize<br />

Felix Böhm und BH Dr. Martin Steinhau-<br />

34 KOMMUNAL<br />

Auf der Fähre: Gendarmerie_Hauptmann<br />

Leopold Holzbauer, GIZ GF Ursula<br />

Gerstbauer, LAbg. Hensler, BH Dr. Steinhauser,<br />

Bgm. Perger.<br />

ser, um nur ein paar zu nennen. Über den<br />

Alten Hainburgerweg (Römerweg) ging<br />

es von Bruck zum Heidentor in Petronell,<br />

wo eine Labstation vorbereitet war.<br />

Anschließend ging’s zur Donaufähre in<br />

Hainburg, die die Radfahrer ins slowakische<br />

Devin übersetzte, wo bereits eine<br />

Delegation aus Stupava die fleißigen Radler<br />

erwartete. In Stupava war ein überaus<br />

freundlicher Empfang vorbereitet.<br />

Schweigen für den Frieden<br />

und Friedenstauben<br />

Sankt Martin an der Raab (Bgld.) feierte<br />

den 1. Mai gemeinsam mit den Gemeinden<br />

Kuzma (SLO) und Oberzeming (H)<br />

am Dreiländereck. Um 0 Uhr Samstag, 1.<br />

Mai überreichte St. Martins Bürgermeister<br />

Franz Kern EU-Fahnen an die Bürger-<br />

meister von Kuzma und Oberzeming.<br />

Danach wurden diese EU-Fahnen zu den<br />

Klängen der Europa-Hymne gehisst. Der<br />

eigentliche Festtag direkt am Grenzstein<br />

begann dann mit einem Wortgottesdienst<br />

in den drei Sprachen dieses Dreiländer-<br />

Der dreiseitige<br />

Pyramidenstumpf<br />

markiert die – ehemalige<br />

– Grenze<br />

(oben). Franz Kern<br />

begrüßt seine<br />

Amtskollegen in<br />

der EU.<br />

ecks. Gegen Mittag<br />

hielten die Besucher eine Schweigeminute<br />

für den Frieden mit anschließender<br />

Freilassung von Friedenstauben. Das<br />

Fest klang mit einer Reihe musikalischer<br />

Darbietungen erst gegen Abend stimmungsvoll<br />

aus.<br />

Alles über die Feiern zum 1. Mai 2004 ist<br />

auf der Homepage www.euro-info.net/<br />

Gemeinde-Plattform zu finden.


Die Weiterführung eines erfolgreichen Weges<br />

Das Zentrale<br />

Melderegister II<br />

Mit der Anpassung des ZMR wird ein<br />

erfolgreicher Weg weiter beschritten,<br />

denn es gilt, neue technische Anforderungen<br />

und verbesserte organisatorische Rahmenbedingungen<br />

umzusetzen und<br />

zugleich die Anwenderfreundlichkeit zu<br />

erhöhen.<br />

Das BM.I musste den technischen Aufbau<br />

des ZMR restrukturieren, damit es alle<br />

Anforderungen als zentrales Service-Werkzeug<br />

für die E-Government-Dienste erfüllt<br />

- wie es z.B. die Umsetzung der Projekte<br />

Bürgerkarte und Dokumentenregister vorgeben<br />

und damit auch die Vorgaben des<br />

E-Government-Gesetzes eingehalten werden.<br />

Die meisten Änderungen dazu laufen<br />

im Hintergrund ab und sind<br />

für den Benutzer nicht<br />

wahrnehmbar.<br />

Der technische Umbau<br />

ermöglicht künftig ein<br />

rascheres Eingehen auf die<br />

Bedürfnisse der ZMR-Nutzer:<br />

Das System wird flexibler<br />

und Änderungen können<br />

leichter vorgenommen<br />

werden. Zur Verbesserung<br />

des Bedienungskomforts<br />

galt es, die Benutzeroberfläche zu vereinfachen<br />

– wobei eine neuerliche Schulung<br />

der Benutzer nicht nötig sein wird. Insgesamt<br />

bilden die neue Oberfläche und die<br />

flexiblere Applikation damit Arbeitserleichterungen<br />

und ein Einsparungspotenzial<br />

bei Österreichs Kommunen.<br />

Auch die Qualität der Daten konnte<br />

gesteigert werden. Das ZMR ist künftig an<br />

das Gebäude- und Wohnungsregister<br />

angebunden und es können nachträgliche<br />

Änderungen gegenüber dem derzeitgen<br />

System wesentlich einfacher vorgenommen<br />

werden.<br />

Das ZMR wird zusammen mit der Bürgerkarte<br />

künftig dem Bürger ermöglichen,<br />

selbst seine Bürgerkartenabfragen<br />

(gem. § 18, Abs. 1a<br />

MeldeG) durchführen zu können.<br />

Auf längere Sicht gese-<br />

hen wird auch ins Auge<br />

gefasst, Ummeldungen mittels<br />

Bürgerkarte zu ermöglichen.<br />

Damit wird nicht nur eine Entlastung<br />

für die Gemeinden<br />

bzw. Städte erreicht, sondern<br />

es entfallen auch Amtswege<br />

der Bürger.<br />

Verwaltung<br />

Das Zentrale Melderegister (ZMR) ist ein wesentliches Grundelement im Rahmen des<br />

E-Government-Vorhabens der Bundesregierung.<br />

ZMR II: Das<br />

System wird<br />

flexibler und<br />

Änderungen<br />

können leichter<br />

vorgenommen<br />

werden.<br />

Für Gemeinden, die nicht direkt auf das<br />

ZMR zugreifen, sondern ein eigenes örtliches<br />

Melderegister (OMR) führen, ist eine<br />

Investition für die Anpassung der Schnittstellen<br />

notwendig. Diese <strong>Ausgabe</strong> wird<br />

sich aber rasch bezahlt machen.<br />

Erweiterungen, die durch neue Rechtsmaterien<br />

notwendig sind (z.B. durch das<br />

Dokumentenregister, das ab Jänner 2005<br />

zu führen ist), werden nur mehr in den<br />

neuen Schnittstellen umgesetzt. Um den<br />

Gemeinden, die das Direkt-Service des<br />

ZMR nicht beanspruchen, Zeit für den<br />

Umstieg zu geben, werden die alten<br />

Schnittstellen noch bis zu sechs Monate<br />

nach Inbetriebnahme des Zentralen Melderegisters<br />

II (im Oktober 2004) weiter in<br />

Betrieb bleiben.<br />

Information<br />

Insgesamt bilden die<br />

neue Oberfläche und<br />

die flexiblere ApplikationArbeitserleichterungen<br />

und ein Einsparungspotenzial<br />

bei<br />

Österreichs Kommunen.<br />

Bundesministerium für Inneres, Abt. I/5<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Bürgerdienst- und<br />

Auskunftsstelle, Herrengasse 7, A-1014<br />

Wien, Telefon +43-(0)1-531 26 - 3100<br />

infomaster@bmi.gv.at<br />

KOMMUNAL 35


Ortszentren<br />

Gegen die Verödung der Innenstädte fordert der Handel:<br />

Widmungsstopp für<br />

Einkaufszentren<br />

Die derzeitige Raumordnungs-Rechtslage ist in Sachen „Verkaufsflächen“ mangelhaft.<br />

Daher fordern die Händler einen Widmungsstopp für Einkaufszentren und Fachmärkte<br />

an der Peripherie um der Verödung der Ortszentren Einhalt zu gebieten.<br />

15,2 Mio. m 2 Verkaufsfläche<br />

im österreichischen<br />

Handel, also fast<br />

zwei m 2 pro Einwohner,<br />

sind genug. Der „Umsatzkuchen“<br />

ist nicht beliebig<br />

vermehrbar und dem<br />

Geschäftesterben in den<br />

Ortszentren müssen endlich<br />

Gegenmaßnahmen<br />

folgen. Die Genehmigung<br />

zum Bau von Einkaufszentren<br />

unterliegt der<br />

Raumordnung, ist also<br />

Länder- und Gemeindensache<br />

und damit nicht<br />

einheitlich und auch<br />

nicht nachhaltig steuerbar.<br />

Zukünftig soll verhindert<br />

werden, dass sich Gemeinden – in<br />

der Hoffnung auf Mehreinnahmen<br />

durch die Genehmigung von Einkaufszentren<br />

– konkurrenzieren und sich<br />

einen ruinösen Standort-Wettbewerb liefern.<br />

Nachbargemeinden soll bei Genehmigungsverfahren<br />

für neue Shoppingcenter<br />

Parteienstellung eingeräumt werden.<br />

Verödung der<br />

Innenstädte<br />

In dieselbe Kerbe wie die Händlervertretung<br />

schlagen auch renommierte Fachleute,<br />

so z.B. Univ. Prof. Dr. Joachim<br />

Zentes von der Universität des Saarlandes<br />

in Saarbrücken, ein anerkannter<br />

Experte für Handelsforschung und -entwicklung.<br />

Verkaufsflächenexplosion und<br />

Handelskonzentration habe massive<br />

Auswirkungen auf die mittelständischen<br />

Handelsstrukturen der Innenstädte.<br />

Durch die Ansiedlung großer Verkaufsflächen<br />

am Stadtrand komme es zu<br />

36 KOMMUNAL<br />

Dr. Fritz Aichinger, Landtagsabgeordneter<br />

und<br />

Sportartikelhändler in Wien.<br />

einer Verödung und Erosion<br />

traditioneller Standorte<br />

in der Innenstadt<br />

sowie zu einer Verdrängung<br />

des mittelständischen<br />

Handels, was letztendlich<br />

in einer Uniformität<br />

des Stadtbildes<br />

resultiere. Als Ausweg aus<br />

dieser einseitigen Entwicklung<br />

schlagen die Experten<br />

die Einbindung des<br />

Handels in die Ziele der<br />

Stadtentwicklung (sowohl<br />

städtebaulich und sozialpolitisch<br />

als auch arbeitsmarkt-<br />

und verkehrspolitisch)<br />

und eine Belebung<br />

von Stadtteilkernen als<br />

Nahversorgungs- und Kommunikationszentren<br />

vor.<br />

Lebt der Handel, dann<br />

lebt auch die Stadt<br />

Für die innerstädtischen Händler ist es<br />

viel vernünftiger und wirtschaftlich nachhaltiger,<br />

wenn in die Attraktivierung der<br />

Innenstädte und Einkaufstraßen investiert<br />

würde, anstatt Milliarden in Einkaufszentren<br />

auf der grünen Wiese zu<br />

verpulvern. Es geht primär um unser aller<br />

Lebensqualität in den Städten. Denn ist<br />

der innerstädtische Handel erst kaputt<br />

gemacht, kann er nur mit enormem Aufwand<br />

wieder belebt werden Ein Schaden,<br />

der Städte und Ortskerne sehr hart träfe!<br />

Vorbild Wien<br />

Wie ein Engagement für Handelsstrukturen<br />

in Städten funktionieren könnte, hat<br />

man in den letzten Jahren in Wien<br />

gezeigt. Hier gibt es das weltweit wohl<br />

am besten funktionierende und in seiner<br />

Art einzigartige Modell eines Managements<br />

für Einkaufsstraßen. Die „Wiener<br />

Einkaufsstraßen“ wurden 1992 von der<br />

Wirtschaftskammer ins Leben gerufen<br />

und bilden mit den bisher gegründeten<br />

rund 100 Einkaufsstraßen- und Grätzlvereinen<br />

und ihren 8.200 Mitgliedern<br />

den Kern der Aktivitäten rund um die<br />

Themenbereiche „Nahversorgung“ und<br />

„Erhaltung der innerstädtischen Kaufkraft“.<br />

Seit Beginn der Aktion wurden<br />

insgesamt 75 Mio. Euro in den Bereich<br />

Qualitätssicherung, Vermarktung und<br />

Lobbying investiert und dies nicht nur<br />

von der Wirtschaftskammer und der<br />

Stadt Wien, sondern vor allem von den<br />

Betrieben in den Einkaufsstraßen selbst.<br />

Der Erfolg gibt dem Wiener Projekt<br />

recht: Studien zeigen, dass trotz<br />

erschwerter Rahmenbedingungen der<br />

Marktanteil der Wiener Einkaufsstraßen,<br />

gemessen an den <strong>Ausgabe</strong>n<br />

der Bewohner, gehalten werden<br />

konnte. Nur: der Umsatzkuchen ist<br />

nicht beliebig vermehrbar. Ohne strukturpolitische<br />

Maßnahmen der<br />

Raumordnung können diese Aktivitäten<br />

nicht ihre volle Wirkung langfristig<br />

entfalten! Für Wien hat der Handel<br />

daher einen Widmungsstopp für Einkaufzentren<br />

an der Peripherie gefordert,<br />

zumindest bis zur Erstellung des<br />

neuen Stadtentwicklungsplanes.<br />

Informationen:<br />

Wirtschaftskammer Wien<br />

Sparte Handel<br />

Schwarzenbergplatz 14<br />

1041 Wien<br />

Tel.: 01/ 514 50 - 3241<br />

Fax: 01/ 514 50 - 3454<br />

E.E.


eco : facility – Neues Programm zur Gebäudesanierung<br />

Klimaschutz als<br />

Wirtschaftsmotor<br />

Ziel des Programms ist es, die Gebäudequalität<br />

im Dienstleistungssektor zu verbessern<br />

und die Betriebskosten in diesen<br />

Gebäuden nachhaltig zu senken: Potenzialabschätzungen<br />

zeigen aber auch<br />

deutlich, dass eco:facility einen äußerst<br />

wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz<br />

leisten kann. Das Management des Programms<br />

hat die Energieverwertungsagentur<br />

(E.V.A.) übernommen. Bei der<br />

eco:facility Auftakt-Veranstaltung, die im<br />

Februar in Wien stattfand, wurden nun<br />

Gebäudeeigentümer erstmals detailliert<br />

über die Möglichkeiten und Vorteile der<br />

thermisch-energetischen Sanierung ihrer<br />

Gebäude informiert.<br />

Untersuchungen und<br />

Analysen<br />

Eine Vielzahl von Untersuchungen<br />

zeigt, dass die Betriebskosten eines<br />

Gebäudes während des gesamten<br />

Lebenszyklus die Errichtungs- und<br />

Sanierungskosten meist bei weitem<br />

übersteigen. Der Anteil der Energiekosten<br />

an den Betriebskosten<br />

beträgt dabei üblicherweise<br />

zwischen 40<br />

und 60 %. Die Analysen<br />

belegen auch,<br />

dass in Dienstleistungsgebäuden,<br />

wie Bürogebäuden,Geschäftsobjekten,<br />

Schulen,<br />

Krankenhäusern<br />

u.ä., beträchtliche<br />

rentable<br />

Energieeinsparpoten-<br />

ziale vorhanden sind: Kosteneinsparungen<br />

von 15 bis 20 % bei einer durchschnittlichen<br />

Amortisationszeit von<br />

3 bis 7 Jahren sind durchaus die Regel.<br />

Obwohl ein großer Teil der Dienstleistungsgebäude<br />

bzw. der energietechnischen<br />

Anlagen in diesen Gebäuden<br />

ohnehin sanierungsbedürftig ist, werden<br />

die Verbesserungsmöglichkeiten in der<br />

Praxis nur zu einem geringen Teil ausgeschöpft:<br />

Häufig überwiegen andere<br />

Investitionsprioritäten und die knappen<br />

Budgets werden entsprechend gelenkt.<br />

In vielen Fällen mangelt es auch an<br />

internen Kapazitäten und dem Knowhow,<br />

die Einsparpotentiale zu analysieren<br />

und umzusetzen. Und nicht selten<br />

möchte der Gebäudeeigentümer das<br />

Investitionsrisiko nicht selbst tragen.<br />

Hier setzt das neue eco:facility Programm<br />

an: Um private Gebäudeeigentümer<br />

davon zu überzeugen, dass<br />

die thermisch-energetisch Optimierung<br />

ihrer Dienstleistungsgebäude Sinn<br />

macht, werden im Rahmen von<br />

eco:facility folgende Umsetzungsmodelle<br />

verbreitet:<br />

◆ Bessere Planungen bei konventionellen<br />

Sanierungen<br />

◆ Einspar-Contracting<br />

◆ Garantiemodelle bei Generalsanierungen<br />

Überzeugende<br />

Argumente<br />

Dass das eco:facility-Konzept<br />

blendend funktioniert, beweisen<br />

einige äußerst erfolgreiche Best<br />

Practice Projekte: So konnte etwa<br />

das Modegroßhandelscenter (MGC)<br />

Wien durch eine über Contracting<br />

durchgeführte umfassende Sanierung<br />

seine jährlichen Energiekosten um<br />

90.986 Euro reduzieren. Die Investiti-<br />

Lebensministerium<br />

Das neue Programm eco:facility, eine Initiative des Lebensministeriums im Rahmen der<br />

österreichischen Klimastrategie, propagiert und unterstützt die thermisch-energetische<br />

Modernisierung und Optimierung von privaten Dienstleistungsgebäuden.<br />

eco : facility –<br />

Das Programm für<br />

Gebäudeverantwortliche<br />

onskosten des Contractors, der eine<br />

Kostenreduktion von 90.120 Euro<br />

garantiert hatte, beliefen sich auf<br />

305.226 Euro. Die Vertragslaufzeit<br />

erstreckte sich über 6,5 Jahre. Da der<br />

Vertrag bereits ausgelaufen ist, kommen<br />

die Einsparungen mittlerweile voll dem<br />

Modegroßhandelscenter zugute.<br />

Einsparungspotential<br />

Bei einem Bürogebäude des Joanneum<br />

Research in Graz konnten durch eine<br />

umfassende Sanierung die Wärmekosten<br />

um 45 % - von 42.700 auf 23.600<br />

Euro - gesenkt werden. Gleichzeitig<br />

konnten die Stromkosten um 5 % reduziert<br />

werden. Bei den Wasser- und<br />

Abwasserkosten gab es Einsparungen<br />

von 56 %.<br />

Eine breitangelegte Gebäudeoptimierung<br />

nach dem eco:facility-Konzept<br />

kann allerdings nicht nur deutliche<br />

Betriebskostenreduktionen bringen,<br />

sondern auch beachtliche positive Auswirkungen<br />

auf Klimaschutz und<br />

Arbeitsmarkt haben, wie die folgende<br />

Potenzialabschätzung der E.V.A. belegt:<br />

Bis zum Ende der Kyoto-Verpflichtungsperiode<br />

könnten die CO 2 -Emissionen<br />

um rund 520.000 Tonnen/Jahr gesenkt<br />

und gleichzeitig rd. 2.500 Dauerarbeitsplätze<br />

geschaffen werden.<br />

Informationen:<br />

zum Programm eco:facility unter<br />

http://www.eva.ac.at/projekte/eco<br />

_facility.htm<br />

Rückfragehinweis:<br />

Elisabeth Amann, Energieverwertungsagentur<br />

– The Austrian<br />

Energy Agency (E.V.A.),<br />

Otto-Bauer-G. 6, 1060 Wien, Tel.:<br />

01/586 15 24-36, 01/586 15 24-<br />

40, E-Mail: amann@eva.ac.at<br />

KOMMUNAL 37


BMLFUW-Gemeindeservice<br />

Internationale Konferenz zur Erneuerbaren Energie<br />

Energie für die Zukunft<br />

Die Bonner Konferenz zum Thema „Erneuerbare Energien“ war ein großer Erfolg.<br />

134 Staaten sowie internationale Organisationen und NGOs (insgesamt ca. 3600<br />

Delegierte) haben ein starkes Zeichen für die verstärkte Nutzung von erneuerbaren<br />

Energieträgern weltweit gesetzt, um so das Klima zu schützen und die weltweite<br />

Armut zu bekämpfen.<br />

Allein die Tatsache, dass über 80 Minister<br />

aus Industrie- und Entwicklungsländern<br />

(Umwelt, Energie, Infrastruktur,<br />

Entwicklung etc.) teilnahmen, zeigt das<br />

gestiegene internationale Interesse an<br />

der Nutzung erneuerbarer Energieträger.<br />

Für die österreichische Wirtschaft bieten<br />

sich durch eine weltweit vermehrte Nutzung<br />

von Erneuerbaren gute Exportchancen<br />

für heimische Technologien.<br />

Neben der politischen Erklärung und<br />

den Empfehlungen für Politikgestaltung<br />

ist das Internationale Aktionsprogramm<br />

das wichtigste Ergebnis der Konferenz.<br />

Internationales<br />

Aktionsprogramm<br />

Das Aktionsprogramm besteht aus freiwilligen<br />

aber konkreten Verpflichtungen<br />

zum Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

durch diverse Akteure. Nach Berechnungen<br />

des Gastgeberlandes Deutschland<br />

wird sich durch die Umsetzung der<br />

freiwillig eingebrachten Aktionen im<br />

Jahr 2015 die zu erwartende CO2-Ein-<br />

38 KOMMUNAL<br />

sparung auf schätzungsweise 1,2 Mrd.<br />

Tonnen pro Jahr belaufen.<br />

Österreichs Beitrag<br />

Österreich hat folgende Aktivitäten für<br />

das internationale Aktionsprogramm<br />

eingebracht:<br />

◆ Programm klima:aktiv<br />

◆ Ausschreibungen für „Fabrik der<br />

Zukunft“, „Energiesysteme der<br />

Zukunft“ und „Haus der Zukunft“ des<br />

BMVIT<br />

◆ Aktivitäten der ÖEZA im Bereich der<br />

erneuerbaren Energieträger (inkl.<br />

Regionale Aktivitäten des Global Forum<br />

on Sustainable Energy)<br />

Insgesamt wurden ca. 165 freiwillige<br />

Aktionen und Verpflichtungen eingebracht.<br />

Einige Beispiele:<br />

◆ China plant die Steigerung des<br />

Anteils erneuerbarer Energien an der<br />

installierten Gesamtenergieleistung auf<br />

10 % bis 2010 (derzeit ca. 5-6 %).<br />

◆ GEF (Global Environment Facility -<br />

Umwelt-Finanzierungsfonds) hat zuge-<br />

e5-Programm für energiepolitisch engagierte Kommunen<br />

Unterstützungshilfe für Gemeinden<br />

Um die Energiepolitik der einzelnen<br />

Gemeinden messbar zu machen und zu<br />

würdigen, vergibt die e5-Kommision ein<br />

bis fünf „e“ an die Gemeinden. Der Programmträger<br />

strukturiert und begleitet die<br />

energiepolitische Gemeindearbeit, kontrolliert<br />

und würdigt die erbrachten Leistungen,<br />

vernetzt die Gemeinden und bietet<br />

ihnen Weiterbildungsprogramme an. In<br />

der Gemeinde wird ein e5-Team gebildet,<br />

das für die Umsetzung der Aktivitäten in<br />

der Gemeinde verantwortlich ist. Es folgt<br />

eine umfassende Erhebung des energiepolitischen<br />

Status quo. Auf Basis der Ist-Ana-<br />

lyse wird ein energiepolitisches Programm<br />

mit den Strategien und Zielsetzung der<br />

energiepolitischen Arbeit für die nächsten<br />

zwei bis drei Jahre erarbeitet. Der Stand<br />

der Umsetzung wird in den Folgejahren<br />

im Rahmen eines Workshops vom Team<br />

überprüft und darauf aufbauend das Aktivitätenprogramm<br />

festgelegt.<br />

Alle drei Jahre stellt sich die Gemeinde<br />

einer externen Zertifizierung, in der die<br />

Qualität der energiepolitischen Arbeit<br />

durch eine unabhängige Kommission<br />

beurteilt wird.<br />

Information: www.energieinstitut.at<br />

sagt jährlich 100 Mio. US-Dollar einzusetzen,<br />

um anspruchsvolle Erneuerbare-Energie-Projekte<br />

in Entwicklungsländern<br />

zu unterstützen.<br />

◆ Die Weltbankgruppe hat angekündigt,<br />

die Zusagen im Bereich erneuerbarer<br />

Energien und Energieeffizienz<br />

um jährlich 20 % in den nächsten 5<br />

Jahren zu erhöhen. Damit wird sich im<br />

Jahr 2010 die jährliche Unterstützung<br />

erneuerbarer Energien und Energieeffizienz<br />

auf 400 Mio. US-Dollar belaufen,<br />

was einer Verdoppelung der bisherigen<br />

Summe entspricht.<br />

Durch die politische Erklärung wurde<br />

sichergestellt, dass die Bonner Konferenz<br />

kein Schlusspunkt ist, sondern<br />

auch der politische Dialog weitergeht.<br />

Österreich wird eine aktive Rolle in der<br />

weiteren internationalen Behandlung<br />

des Themas und in der Verfolgung der<br />

Konferenzergebnisse einnehmen.<br />

Erneuerbare Energie:<br />

Hoher Anteil in Österreich<br />

Im Moment decken die erneuerbaren<br />

Energieträger nur einen Anteil von<br />

13,8 % des weltweiten Primärenergiebedarfs<br />

ab. In Österreich liegt dieser<br />

Prozentsatz schon seit Jahren über<br />

20 % und betrug im Jahr 2001 rund<br />

23 %. Damit hält Österreich im internationalen<br />

Vergleich nach Norwegen,<br />

Schweden und Finnland den vierthöchsten<br />

Anteil erneuerbarer Energien im<br />

Bruttoinlandsverbrauch.<br />

Dieser Anteil soll noch weiter gesteigert<br />

werden, wie Umweltminister Josef<br />

Pröll bereits vor seiner Abreise nach<br />

Bonn erklärt hatte. Er will den Prozentsatz<br />

der erneuerbaren Energien am<br />

Gesamtenergieverbrauch bis 2010 von<br />

23 auf 30 % steigern. Bei der Stromerzeugung<br />

soll der Anteil auf 78 % gehoben<br />

werden.<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at


Junge Wege – sicher, gesund und umweltfreundlich<br />

Schülerinnen planen<br />

Mobilität für die Zukunft<br />

„Junge Wege – sicher,<br />

gesund und umweltfreundlich“<br />

– unter diesem Motto<br />

steht der europaweite<br />

Autofreie Tag 2004. Sicherheit<br />

und Umweltschutz<br />

beim täglichen Schulweg<br />

sind leider keine Selbstverständlichkeit,<br />

wie alarmierende<br />

Trends belegen.<br />

Immer mehr Kinder werden<br />

mit dem PKW zur<br />

Schule gebracht; Übergewicht<br />

und Bewegungsmangel<br />

nehmen zu. Jährlich<br />

sterben rund 6.500 Kinder unter 15 Jahren<br />

auf Europas Straßen. Mit dem europaweiten<br />

Autofreien Tag will das Lebensministerium<br />

verstärkt ins Bewusstsein<br />

rufen, dass Kinder und Jugendliche im<br />

Das Echo auf den Aufruf, am Fotowettbewerb<br />

teilzunehmen, war enorm. 1.638<br />

Waldfotos und 1.933 Zeichnungen von<br />

Baumhäusern bedeuteten für die Jury<br />

eine große Herausforderung. Besonders<br />

der Aufruf, ein<br />

Traum-Baumhaus zu<br />

zeichnen, hat Kinder<br />

von 5 bis 15 Jahren<br />

zu kreativen und<br />

anspruchsvollen Leistungen<br />

motiviert.<br />

Gewonnen hat ein 9jähriges<br />

Mädchen aus<br />

Salzburg, das die Jury<br />

mit ihrem Ideenreichtum<br />

beeindruckt hat.<br />

Das überwältigende<br />

Echo hat BM Pröll spontan dazu veranlasst,<br />

neben dem Hauptpreis – einem original<br />

gebauten Baumhaus – für die 10<br />

besten Zeichnungen Sachpreise zu stiften<br />

und zwei Sonderpreise an behinderte<br />

Kinder zu übergeben.<br />

Der Fotowettbewerb brachte als österreichweites<br />

Siegerbild ein stimmungsvolles<br />

Waldfoto hervor, das nach Meinung<br />

der Jury alle Waldleistungen zum Ausdruck<br />

bringt. Die Gewinnerin aus Wien<br />

darf sich über einen 5.000,- Euro Möbelgutschein,<br />

gesponsert von der Firma<br />

Grüne Erde freuen. Die Bundesland-Sie-<br />

Lebensminister Pröll zeichnet de Etappensieger 2003 der<br />

Aktion „grüne Meile“ aus.<br />

Woche des Waldes – Fotowettbewerb<br />

Enormes Echo<br />

Straßenverkehr die schwächsten Teilnehmer<br />

sind. Lebensminister Pröll appeliert<br />

daher an alle Gemeinden, am Autofreien<br />

Tag 2004, der am 22. September stattfindet,<br />

mitzuwirken.<br />

gerfotos spiegeln die gesamte Palette des<br />

Waldes wider - von Blättern, über den<br />

Holzstoß bis hin zur eindrucksvollen<br />

Wald Silouette ist alles vertreten. Jeder<br />

Bundeslandsieger darf eine Woche<br />

Die Siegerbilder des Wettbewerbes, der enormes Echo fand.<br />

Urlaub in einer originalen Waldhütte verbringen,<br />

zur Verfügung gestellt von der<br />

ÖBF AG, der MA 49 und dem HVLF.<br />

Die Preisübergabe fand im Rahmen<br />

eines beeindruckenden Events am 14.<br />

Juni abends im Naturhistorischen<br />

Museum statt. Lichtshow, Waldbäume<br />

und Großleinwandprojektion der vielen<br />

Waldbilder ließen echte Waldstimmung<br />

aufkommen. Die anwesenden Sieger<br />

und Einreicher genossen das Spektakel<br />

sichtlich. Mehr dazu im Internet unter<br />

http://lebenstraum.lebensministerium.at<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />

Klimabündnis koordiniert<br />

Autofreien Tag 2004<br />

Der europaweite<br />

Autofreie Tag 2004<br />

(am 22.9.) hat den<br />

Zweck, Lösungen für<br />

eine nachhaltige Verkehrsabwicklungauszuprobieren<br />

und diese<br />

dauerhaft zu realisieren.<br />

Durch das Erleben von autofreien<br />

Straßenräumen soll das Bewusstsein für<br />

Alternativen geweckt und Anregungen<br />

gegeben werden. Interessierte Gemeinden<br />

wenden sich bitte an:<br />

Klimabündnis Niederösterreich<br />

Tel.: 02742/ 26 967<br />

Klimabündnis Oberösterreich<br />

Tel.: 0732/ 772 652<br />

Klimabündnis Tirol<br />

Tel.: 0512/ 583 558<br />

Büro für Zukunftsfragen (Vorarlberg)<br />

Tel.: 05574/ 511 - 20 600<br />

Klimabündnis Kärnten<br />

Tel.: 04242/ 246 172<br />

Klimabündnis Salzburg<br />

Tel.: 0662/ 826 275<br />

Klimabündnis Steiermark<br />

Tel.: 0316/ 821 580<br />

Staatspreis für beispielhafte<br />

Waldwirtschaft<br />

Der Staatspreis für beispielhafte Waldwirtschaft<br />

an heimische Waldbauern wurde<br />

1994 initiiert, um die Wald besitzenden<br />

Bauern einerseits dazu zu motivieren, die<br />

Ressource Wald aktiv und nachhaltig zu<br />

nutzen. Die erfolgreichsten bäuerlichen<br />

Waldbewirtschafter Österreichs werden ausgezeichnet,<br />

ihre Musterbeispiele für<br />

moderne, zukunftsorientierte Nutzung und<br />

Bewirtschaftung des Waldes vor den Vorhang<br />

gebeten. Die Staatspreisträger des Jahres<br />

2004 sind: Paul Imp aus dem Burgenland,<br />

Peter Ebenberger aus Kärnten, Franz<br />

Zöchling aus Niederösterreich, Inge Breitenberger<br />

aus Oberösterreich, Erwin Korbuly<br />

aus Salzburg, die Gutsverwaltung Brunnsee<br />

aus der Steiermark, Wolfgang Enzenberg<br />

aus Tirol, Familie Ilg aus Vorarlberg, die<br />

Forstverwaltung Birkenstein aus der Steiermark<br />

als Vertreter der Großbetriebe und die<br />

Waldwirtschaftsgemeinschaft Steyr-Nord in<br />

der Sonderkategorie Kooperationen.<br />

Mehr Informationen über die ausgezeichneten<br />

Waldbauern inklusive Kurzbeschreibungen<br />

der Betriebe im Internet:<br />

www.lebensministerium.at/forst<br />

Ausführlich porträtiert werden die Preisträger<br />

2004 in einer Publikation die ebenfalls<br />

im Internet www.lebensministerium.at/<br />

publikationen zum <strong>Download</strong> zur Verfügung<br />

steht.<br />

KOMMUNAL 39


Regelmäßige Nachtschichtarbeit ist<br />

gesundheitsgefährdend. Schätzungen<br />

zufolge verkürzt sich die Lebenserwartung<br />

von NachtschichtarbeiterInnen um<br />

fünf Jahre gegenüber ihren KollegInnen<br />

mit Normalarbeitszeiten.<br />

Schicht-Rythmus entscheidet über Wohlbefinden<br />

Gesundes „Schichteln“<br />

SchichtarbeiterInnen sind in besonders hohem Maße gesundheitsschädlichen<br />

Belastungen ausgesetzt. Im Chemiebetrieb AMI Agrolinz Melamine International<br />

wurde nun eine umfassende Schichtplanreform durchgeführt – mit anhaltendem<br />

gesundheitlichen Erfolg, wie die Evaluierung zeigt.<br />

Dass regelmäßige Nachtschichtarbeit<br />

gesundheitsgefährdend ist, belegen heute<br />

zahlreiche Forschungsergebnisse. Deutschen<br />

Schätzungen zufolge verkürzt sich<br />

die Lebenserwartung von NachtschichtarbeiterInnen<br />

um fünf Jahre gegenüber<br />

ihren KollegInnen mit Normalarbeitszeiten.<br />

Sie haben deutlich mehr Schlafstörungen,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Magen-Darm-Erkrankungen und psychische<br />

Störungen. Die Gründe für das<br />

erhöhte Gesundheitsrisiko: Nachtarbeit<br />

»<br />

Freude und Lebensqualität<br />

war wichtiger<br />

als mehr Geld.<br />

Dr. Manfred Lindorfer «<br />

ist physiologisch verausgabender als<br />

Tagesarbeit, die Schlafqualität ist verschlechtert<br />

und die Schlafdauer reduziert.<br />

Das Familienleben wird belastet und die<br />

private Lebensqualität sinkt.<br />

Der Chemiebetrieb AMI Agrolinz Melamine<br />

International hat sich daher entschlossen,<br />

seinen Schichtbetrieb umzustellen.<br />

Seit 2001 arbeiten die ChemiearbeiterInnen<br />

auch in Fünfer-Schichten.<br />

Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

hat die gesundheitlichen<br />

Effekte der Reform mit finanzieller Unterstützung<br />

des Fonds Gesundes Österreich<br />

evaluiert. Projektleiter und ärztlicher Leiter<br />

des arbeitsmedizinischen Zentrums<br />

Worklab Chemiepark Linz Dr. Manfred<br />

Lindorfer: „ArbeiterInnen der Fünfer-<br />

Schicht haben nur noch sechs statt acht<br />

Nachtdienste und dann drei bis vier Tage<br />

nach einem Schichtzyklus frei statt früher<br />

40 KOMMUNAL<br />

nur zwei Tage. Dadurch haben die<br />

SchichtarbeiterInnen mehr Zeit, ihren<br />

Schlaf und ihre Erholung auch wirklich<br />

zu genießen.“ Das drückt sich auch in<br />

Zahlen aus: Nach der Umstellung des<br />

Schichtplans erhöhte sich die Schlafdauer<br />

für den einzelnen Schichtarbeiter von 6,6<br />

Stunden auf fast 7 Stunden, ein Zuwachs<br />

von immerhin 124 Stunden mehr Schlaf<br />

im Jahr.<br />

Eindeutig weniger Belastungen. Die<br />

Evaluierung des Projekts nach einem Jahr<br />

zeigte neben der höheren Schlafqualität<br />

auch eine eindeutige Verbesserung bei<br />

allen anderen Gesundheitsparametern<br />

wie Stress oder Zufriedenheit mit Arbeit<br />

und Privatleben. Die körperliche Arbeitsbewältigung<br />

bewerteten die Befragten<br />

mit der Schulnote 1,9 ( 2,35 ein Jahr<br />

davor), die psychische Arbeitsbewältigung<br />

mit Note 2 (1 Jahr davor: 2,3). Signifikant<br />

reduziert haben sich auch die<br />

gesundheitlichen Belastungen, erhöht hat<br />

sich das Gefühl der Freude. Und nur noch<br />

1,7 Prozent der MitarbeiterInnen hatten<br />

den festen Vorsatz mit der Schichtarbeit<br />

aufzuhören. Ein Jahr davor waren das<br />

immerhin noch 7,4 Prozent. Gab vor der<br />

Schichtplanreform jeder Zehnte an, die<br />

Schichtarbeit verhindere sein Privatleben,<br />

war nach einem Jahr kein einziger mehr<br />

dieser Meinung. Arbeitsmediziner Dr. Lindorfer:<br />

„Der Schichtarbeiter kann durch<br />

die Reform zwei von fünf Wochenenden<br />

bei der Familie verbringen, was für’s<br />

soziale Leben enorm wichtig ist. Viele<br />

MitarbeiterInnen haben außerdem neue<br />

Hobbys angefangen und insgesamt wieder<br />

mehr Sinn im Leben gefunden.“<br />

Geld ist nicht alles. Da mit der Reform<br />

auch eine Verkürzung der Arbeitszeit verbunden<br />

war, mussten die Schichtarbeiter-<br />

Innen auch eine Lohnreduktion hinnehmen.<br />

Die hohe Zustimmung für die<br />

Schichtplanumstellung war daher beeindruckend.<br />

Vor der Einführung stimmten<br />

mehr als zwei Drittel für die Umstellung,<br />

nach einem Jahr waren bereits fast 90<br />

Prozent dafür. „Die MitarbeiterInnen<br />

haben nach einiger Zeit gesehen, dass<br />

Freude und Lebensqualität mehr wert<br />

sind als ein bisschen Geld“, berichtet Dr.<br />

Lindorfer. „Interessant war auch, dass die<br />

größere Zustimmung von den Jüngeren<br />

kam, obwohl die Älteren gesundheitlich<br />

mehr unter der Schichtarbeit leiden. Jüngere<br />

schätzen den Wert von Lebensqualität<br />

offenbar noch höher ein.“ Ältere<br />

stecken die permanente Belastung durch<br />

erhöhten Stress und zu geringe Erholungszeiten<br />

nicht mehr so gut weg. Sie<br />

sind den Anforderungen nur noch durch<br />

die Aktivierung von Stressmechanismen<br />

gewachsen. Insofern war die Schichtplanumstellung<br />

auch eine Anpassung an die<br />

Erfordernisse älterer ArbeitnehmerInnen.<br />

Information & Kontakt<br />

AMZ worklab Chemiepark Linz<br />

A - 4021 Linz, St. Peter Straße 25<br />

Tel: 0706914 3328<br />

m.lindorfer@worklab-linz.at<br />

www.worklab.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich,<br />

Mariahilferstraße 176,<br />

A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

Fax: 01/8950400-20,<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Bauphysik-Software: Bauteilrechner jetzt im Internet<br />

Berechnungen in kürzester Zeit<br />

Mit dem ArchiPHYSIKweb<br />

Bauteilrechner können bauphysikalische<br />

Berechnungen<br />

innerhalb kürzester Zeit<br />

online erstellt werden. Das<br />

einfach bedienbare Werkzeug<br />

ermöglicht die detaillierte<br />

Berechnung und Bestimmung<br />

beliebig vieler Bauteile wie<br />

Wände, Decken, Dächer,<br />

Böden.<br />

Neben Wärmeschutz werden<br />

Dampfdiffusion und Schallschutz<br />

im Web berechnet. Die<br />

Simulation des bauphysikalischen<br />

Verhaltens der Bauteile<br />

stellt eine optimale Serviceleistung<br />

für Anwender dar. Die<br />

Möglichkeit, Formulare im<br />

PDF-Format für Behördenkontakte<br />

ausdrucken zu können,<br />

bringt erhebliche Vorteile. Das<br />

ArchiPHYSIK Software-Produkt<br />

von A-NULL ist ein erstklassigesMarketinginstrument<br />

für Baustoffindustrie-<br />

Unternehmen, Baustoffhändler,<br />

private sowie öffentliche<br />

Institutionen und Behörden.<br />

Da ArchiPHYSIKweb auf einer<br />

offenen Technologie basiert,<br />

lässt sich die Webapplikation<br />

Für aqua plus Geschäftsführer Dr. Rainer Wiedemann ist der Einstieg<br />

bei WISAK eine Stärkung der Marktposition.<br />

Neuheit: System Guliver löst Geruchsprobleme<br />

Druckrohre, die nicht mehr stinken<br />

Um Geruchsentwicklungen in<br />

Druckrohrleitungen schon vor<br />

ihrem Entstehen zu beseitigen,<br />

bietet die Firma Hoelscher<br />

pneumatische Hebeanlagen<br />

zur Abwasserförderung,<br />

das so genannte System Gulliver.Die<br />

Geruchsproblematik in<br />

Druckleitungen entsteht<br />

dadurch, dass das Abwasser<br />

lange in der Leitung verweilt<br />

und dadurch anaerob wird.<br />

Genau dann kommt das<br />

System Gulliver zum Einsatz,<br />

das eine wirksame Alternative<br />

zu herkömmlichen Pumpwerken<br />

darstellt. Gulliver sorgt<br />

dafür, dass im Abwasser<br />

immer genügend Sauerstoff<br />

enthalten ist und ist weiters in<br />

der Lage, die Rohrleitung<br />

komplett zu entleeren. Bei der<br />

pneumatischen Förderung<br />

wird dem Abwasser bei jedem<br />

Pumpvorgang ein Sauerstoffgehalt<br />

von 5 - 7 mg/l dazugegeben.<br />

Somit bleibt das<br />

Abwasser in der Druckrohrleitung<br />

aerob.<br />

Infos bei RingConsult Innovative<br />

Umweltprodukte GmbH<br />

Rottwiese, Tel/Fax: +43 2612<br />

433311, www.ringconsult.at<br />

Der Förderprozess bei Gulliver<br />

erfolgt über eine speicherprogrammierbare<br />

Steuerung (SPS).<br />

Foto: aquaplus<br />

Foto: ringconsult<br />

sehr einfach in jeden Webauftritt<br />

integrieren. Die Anwender<br />

können via Internet zeitund<br />

ortsunabhängig auf den<br />

Bauteilrechner zugreifen und<br />

haben sofort die aktuellen<br />

technischen Daten der erforderlichen<br />

Produkte. Die Auswertung<br />

erfolgt also rund um<br />

die Uhr. Auf der A-NULL Website<br />

können Sie unter<br />

www.archiphysik.net mit<br />

dem ArchiPHYSIKweb Bauteilrechner<br />

kostenlos bauphysikalische<br />

Werte mit allgemeinen<br />

Baustoffen berechnen.<br />

Expansionskurs<br />

aquaplus baut aus<br />

Die aqua plus GmbH / Wien<br />

ist mit der erfolgreichen Übernahme<br />

von 50 %-Anteilen der<br />

Wiental- Sammelkanal GmbH<br />

(WISAK) weiter auf Expansionskurs.<br />

WISAK in Tullnerbach<br />

betreibt eine der<br />

modernsten Abwasserreinigungsanlagen<br />

in NÖ und entsorgt<br />

das Abwasser der<br />

Gemeinden Tullnerbach, Pressbaum,<br />

Wolfsgraben und teilweise<br />

Purkersdorf. Kontakt :<br />

aqua plus, Tel.: 01/6031012-<br />

3917, www.aquaplus.at<br />

Augsburger Messe<br />

Holzenergie in<br />

Kommunen<br />

Die Novellierung des EEG<br />

weckt Hoffnungen auf eine<br />

Erschließung der großen,<br />

ungenutzten Holzpotenziale<br />

im Strommarkt, die Überlegungen<br />

für ein Regeneratives<br />

Wärmegesetz schreiten<br />

weiter voran, deutsche Kommunen<br />

sind im Marktanreizprogramm<br />

jetzt antragsberechtigt,<br />

können also auch<br />

Fördergelder für Holzenergieanlagen<br />

bekommen.<br />

Detaillierte Infos unter<br />

www.holz-energie.de<br />

Kukmirns Dachdecker Werner<br />

Mayer setzt auf die innovativen<br />

Dacheindeckungen von Innoteg<br />

Tiefpreis-Aktion<br />

Innovaties Dach<br />

Österreichs innovativster Dachdeckungshersteller<br />

Innoteg, ein<br />

Tochterunternehmen von<br />

Umweltdienst Burgenland<br />

GmbH und Pinkafelder Elektrizitäts-Werke<br />

GmbH, verfügt<br />

seit Mitte Mai über die Zertifikate<br />

ISO 14001:1996 und ISO<br />

9001:2000. Diesen Anlass feiert<br />

das südburgenländische<br />

Unternehmen mit einer Tiefpreis-Aktion<br />

für die Produktlinien<br />

„Biber“ und „Wiener<br />

Tasche“. Die herausragendsten<br />

Merkmale von Innoteg-<br />

Dacheindeckungen sind<br />

sowohl ihre Leichtigkeit als<br />

auch die Modulbauweise, denn<br />

ein Modul trägt sechs „Einzelziegel".<br />

Allein deshalb ist Innoteg<br />

auch bei Dachsanierungen<br />

sehr gefragt.<br />

Infos bei Jörg Winkler unter<br />

03328/325 79-703 oder<br />

www.innoteg.at<br />

Foto: Innoteg


Wirtschafts-Info<br />

Kelag-Dienstleistungen bieten Full-Service<br />

Gewinn für Gemeinden<br />

Ein umfassendes Energiemanagement wird für kommunale Einrichtungen immer bedeutender.<br />

Zusätzlich zu Energielieferungen profitieren Gemeinden von Serviceleistungen und<br />

umfassender Betreuung der Kelag. Dabei stehen Kompetenz, Zuverlässigkeit und Qualität<br />

im Vordergrund.<br />

Individuell auf die Bedürfnisse der<br />

Gemeinden abgestimmt, wird ein<br />

Energiekonzept erstellt. Angefangen<br />

von der Energieanalyse reicht das<br />

Angebot bis zum Einspar-Contracting.<br />

„Der Vorteil der Gemeinden liegt darin,<br />

dass mit Vorliegen der Energieanalyse<br />

auf spezielle Energiesituationen konkret<br />

eingegangen werden kann. Unsere<br />

Kunden schätzen unsere hohe fachliche<br />

Kompetenz und die individuelle Betreuung“,<br />

fasst Ing. DI (FH) Willibald Kohlweg,<br />

Leiter der Gruppe Kelag-Dienstleistungen,<br />

das Angebot zusammen.<br />

Keinerlei Risiko für<br />

Gemeinden<br />

Die Kelag betreut das gesamte Projekt<br />

von der Analyse, über die Ausschreibung<br />

bis hin zur Umsetzung begleitet.<br />

Jede Anlage wird genau analysiert.<br />

Dabei wird der Istzustand festgehalten,<br />

das mögliche Energie-Einsparpotential<br />

aufgelistet und die Kosten für die Realisierung<br />

dem Einsparpotential gegenüber<br />

gestellt. So weiß die Gemeinde<br />

genau, wie viel jede Maßnahme kosten<br />

und was die Umsetzung bringen wird.<br />

„Die Informationen über das Angebot<br />

der Kelag-Dienstleistungen haben wir<br />

beim Kärntner Gemeindebund bekommen.<br />

Das hat uns gleich interessiert,“<br />

berichtet Vizebürgermeister und Baureferent<br />

Walter Huber über den Entschluss,<br />

mit der Kelag gemeinsam<br />

einen EnergieMonitoring für die Stadtgemeinde<br />

Althofen durchzuführen.<br />

„Die Personalressourcen in Gemeinden<br />

sind knapp. Wir haben nicht die Fachleute<br />

für die unterschiedlichsten Bereiche,<br />

wie Energie- und Installationstechnik,<br />

Wärmedämmung oder Bauphysik.<br />

Der Vorteil für uns dabei ist, dass wir<br />

bei der Kelag alles aus einer Hand<br />

bekommen,“ ist Ing. Harald Alberer,<br />

Leiter des Bauamtes der Stadtgemeinde<br />

Althofen mit den Kelag-Dienstleistungen<br />

zufrieden.<br />

42 KOMMUNAL<br />

Bgm. Manfred Mitterdorfer (re) und Vbgm. Walter Huber setzen sich für Energieeffizienz<br />

in der Stadtgemeinde Althofen ein.<br />

Für die Stadtgemeinde Althofen brachte<br />

die Energieanalyse der Kelag mehrere<br />

Vorteile. Einerseits erhielten Bürgermeister<br />

Manfred Mitterdorfer und sein<br />

Team die Bestätigung, dass bei einigen<br />

Anlagen, wie z. B. bei der Volksschule,<br />

beim Kulturhaus und der Freizeitanlage,<br />

die Energie bereits sehr effizient eingesetzt<br />

wird. Andererseits ergab die Analyse,<br />

dass bei der Straßenbeleuchtung<br />

großer Handlungsbedarf gegeben ist.<br />

Jährlich werden 11.000,-<br />

Euro gespart<br />

Mit der neuen Straßenbeleuchtung<br />

ergeben sich gleich mehrere Vorteile<br />

für die Stadt Althofen. Jährlich werden<br />

rund 11.000,- Euro eingespart.<br />

Zusätzlich fallen für die neue<br />

Beleuchtungsanlage zukünftig auch<br />

geringere Kosten für Wartung und<br />

Instandhaltung an.<br />

Ca. ein Drittel der Investitionskosten<br />

wird aus der Einsparung finanziert.<br />

„Mit diesen Maßnahmen steigern wir<br />

weiter die Wirtschaftlichkeit in unserer<br />

Stadt und verschönern gleichzeitig das<br />

Ortsbild,“ ist Bürgermeister Mitterdorfer<br />

zufrieden mit dem Projekt.<br />

Verantwortlich fürs<br />

moderne Licht<br />

Davon ist Bürgermeister Mitterdorfer<br />

überzeugt: „Das liegt schon in unserer<br />

Geschichte. Auer von Welsbach war ein<br />

Althofener und hat mit seinen Errungenschaft<br />

unsere Stadtgemeinde über<br />

die Bundesgrenzen hinaus bekannt<br />

gemacht.“ Das Auer von Welsbach-<br />

Museum zeigt das Lebenswerk eines<br />

Univeralgenies und ist einen Besuch<br />

wert.<br />

Informationen:<br />

Tel.: 0463/ 525-1644<br />

dienstleistungen@kelag.at<br />

www.kelag.at<br />

E.E.


Projekt Spöttlgasse in Wien Floridsdorf.<br />

Erste 4-geschoßige Wohnhausanlage...<br />

...in Holzbauweise<br />

Das Projekt Spöttlgasse in<br />

Wien Floridsdorf wurde<br />

nach der Novellierung der<br />

Wiener Bauordnung, <strong>Ausgabe</strong><br />

Jänner 2001, konzipiert.<br />

Demnach sind Holzwohnbauten<br />

bis zu einer<br />

Höhe von 4 Holzgeschossen<br />

(3 Hauptgeschosse, 1 Dachgeschoss)<br />

auf einem, aus<br />

nicht brennbaren Baustoffen<br />

bestehendem Sockelgeschoss<br />

zugelassen.<br />

Auf einem Tiefgaragengeschoss<br />

werden 113 Wohnungen<br />

(durchschnittlich 73 m 2 )<br />

errichtet. Die Wohnungen<br />

werden über Laubengänge<br />

erschlossen. Die Planung des<br />

Projektes stammt vom Architekturbüro<br />

Arch. Dipl.-Ing.<br />

Hubert Riess, Steiermark.<br />

Nach Abschluss der Massivbauarbeiten<br />

(Tiefgarage,<br />

Sockelgeschosse und Stiegenaufgänge)<br />

wird die Holztragstruktur,<br />

bestehend aus KLH<br />

Massivholzplatten, der einzelnen<br />

Wohnungen montiert.<br />

Massivholzplatten<br />

Die Wandelemente werden<br />

weitgehend vorgefertigt, die<br />

Deckenaufbauten vor Ort<br />

fertig gestellt. Die Montage<br />

vor Ort nimmt nur wenige<br />

Wochen in Anspruch. Die<br />

Holztragstruktur aus den<br />

großformatigen, mehrschichtig<br />

verleimten KLH Massivholzplatten<br />

erlaubt eine<br />

extrem schnelle Bauweise<br />

und einen hohen Vorfertigungsgrad.<br />

Die Randbedingungen für<br />

den Wiener Raum stellen für<br />

den Holzbau eine echte Herausforderung<br />

dar (Ableitung<br />

von Erdbebenlasten, hohe<br />

Brandschutzanforderungen,<br />

Schallschutzwerte).<br />

Um all diesen Anforderungen<br />

gerecht werden zu können,<br />

wurden für dieses Bauvorhaben<br />

bzw. für diesen<br />

Haustyp zahlreiche Tests<br />

und Prüfungen durchgeführt.<br />

Neben einem Testhaus<br />

für die Schallschutzmessungen<br />

wurden auch Brandversuche<br />

bei der MA 39, Wien<br />

und statische Belastungstests<br />

bei der HFA (Holzforschung<br />

Austria) durchgeführt.<br />

Die Aufbauten mit KLH Massivholzplatten<br />

konnten allen<br />

Anforderungen gerecht werden.<br />

Für die wesentlichen<br />

Bauteile wurden sogar deutlich<br />

höhere Werte erzielt, als<br />

in der Bauordnung und den<br />

geltenden Normen gefordert.<br />

Im Hinblick auf den<br />

Wärmeschutz wurde der<br />

Standard Niedrigenergiehaus<br />

gewählt.<br />

Dieses Bauvorhaben umfasst<br />

ca. 9.061 m 2 Wohnfläche,<br />

davon 7.396 m 2 errichtet in<br />

KLH Massivholzbauweise.<br />

Dafür sind ca. 16.000 m 2<br />

KLH Massivholzplatten als<br />

Wand- und Deckenelemente<br />

notwendig. Damit wird eine<br />

große Menge an CO 2 über<br />

Jahrzehnte hinaus der<br />

Atmosphäre entzogen und<br />

gespeichert.<br />

Informationen:<br />

KLH Massivholz GmbH<br />

A-8842 Katsch/Mur 202<br />

Tel: 03588/8835-11<br />

Fax: 03588/8835-20<br />

office@klh.at<br />

www.klh.at<br />

E.E.<br />

STAPLER VON HYSTER.<br />

SERVICE VON ZEPPELIN.<br />

ALLES VOM FEINSTEN.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Sonst guckt ja<br />

wieder keiner hin.<br />

Im Prinzip ist das der älteste Trick der Welt: Sex sells. Aber was sollen<br />

wir machen? Stapler sind nicht wirklich sexy. Nicht einmal die von Hyster.<br />

Dennoch wollen wir Sie unbedingt auf Folgendes aufmerksam machen:<br />

1) Zeppelin* hat exklusiv Vertrieb und Service für Hyster-Stapler in<br />

Österreich und zahlreichen weiteren Ländern Europas übernommen.<br />

2) Das bedeutet: noch mehr Service-, mehr Leasing-, mehr Finanzierungs-,<br />

mehr Miet- und noch mehr Flottenkompetenz.<br />

3) Und vor allem: mehr Präsenz, denn Sie bekommen Hyster-Stapler an<br />

über 5 Orten in Österreich. Natürlich auch Mietmaschinen, Beratung,<br />

Ersatzteile – das volle Programm.<br />

Nun, nachdem Sie bewiesen haben, dass Sie nicht nur nach bunten<br />

Bildchen gucken, stehen wir Ihnen auch telefonisch gerne Rede und<br />

Antwort: 02232 790292.<br />

* Zeppelin ist Europas größtes Handels- und Serviceunternehmen für die Baumaschinen und Motoren von Caterpillar.<br />

www.zeppelin-hyster.at<br />

MAASTRICHT<br />

SERVICE<br />

Leasingfinanzierungen verringern den öffentlichen<br />

Schuldenstand. Fragen Sie Österreichs Spezialisten<br />

für kommunale Leasingprojekte.<br />

E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

www.skpwerbung.de<br />

KOMMUNAL 43


Energie<br />

Unzählige Gemeinden verfügen über ein<br />

Biomasseheizwerk, das zumeist mit<br />

Hackschnitzeln, im östlichen Niederösterreich<br />

aber auch mit Stroh betrieben<br />

wird und neben Privathaushalten zahlreiche<br />

öffentliche Gebäude mit Wärme<br />

versorgt.<br />

Traditionelle und erneuerbare Energie in Gemeinden<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

für Solar und Wind<br />

Der Einsatz Erneuerbarer Energie in den Gemeinden war schon immer von zentraler<br />

Bedeutung. Die traditionellen Einsatzformen sind die Wärmeerzeugung aus Biomasse<br />

und die Wasserkraftnutzung. KOMMUNAL berichtet, wie Gemeinden von<br />

Klimaschutzmaßnahmen profitieren können.<br />

◆ Mag. Peter Haftner<br />

Im Zuge der Industrialisierung und<br />

Urbanisierung wurde vorerst Brennholz<br />

sukzessive durch Kohle ersetzt, die wiederum<br />

beginnend mit den fünfziger Jahren<br />

von Öl und Gas bei stark steigendem<br />

Energieumsatz abgelöst wurde.<br />

Fossile Energie<br />

Die Endlichkeit fossiler Energieträger<br />

◆ Mag. Peter Haftner ist Umweltberater<br />

im Fachbereich Energie in<br />

Niederösterreich<br />

44 KOMMUNAL<br />

rückte in der Ölkrise der 70er Jahre ins<br />

gesellschaftliche Bewusstein. Heute<br />

gehen die führenden Energieexperten<br />

davon aus, dass der Höhepunkt der<br />

Ölproduktion bereits<br />

erreicht ist, und prognostizieren<br />

eine drasti-<br />

sche Steigerung des<br />

Ölpreises spätestens in<br />

den zwanziger Jahren.<br />

Die Importabhängigkeit<br />

der Europäischen Union<br />

bezüglich Erdöl wird bis<br />

dahin auf etwa 90 Prozent<br />

steigen, während<br />

sich der Schwerpunkt<br />

der Erdölförderung<br />

noch stärker auf die<br />

derzeitigen Krisenländer<br />

im Mittleren Osten verlagert.<br />

Der beginnende Klimawandel macht<br />

sich durch die weltweite Zunahme an<br />

Katastrophen bemerkbar und findet<br />

immer wieder seinen Niederschlag in<br />

Der<br />

lokale Einsatz<br />

Erneuerbarer Energie<br />

trägt wesentlich zur<br />

Versorgungssicherheit<br />

und zur Stärkung<br />

der regionalen<br />

Wertschöpfung bei.<br />

der Diskussion regionaler Wetterkapriolen.<br />

In dieser Situation sind vor allem<br />

auch die Gemeinden gefordert, die Klimastrategie<br />

der Bundesregierung zu<br />

unterstützen, die Einerseits<br />

in der Steigerung<br />

der Energieeffizienz und<br />

andererseits im Ausbau<br />

Erneuerbarer Energie<br />

liegt. Bis 2010 sollen<br />

immerhin 13 Prozent der<br />

Treibhausgase eingespart<br />

werden, derzeit sind sie<br />

aber noch im Steigen<br />

begriffen.<br />

Dabei profitieren die<br />

Gemeinden selbst sehr<br />

stark von Klimaschutzmaßnahmen.<br />

Der lokale<br />

Einsatz Erneuerbarer<br />

Energie trägt wesentlich<br />

zur Versorgungssicherheit und zur Stärkung<br />

der regionalen Wertschöpfung bei.<br />

Ökologie und Ökonomie gehen Hand in<br />

Hand, denn die Erneuerbare Energie


Solartankstelle der Feistritz Werke in Gleisdorf.<br />

kommt aus der Region und das Knowhow<br />

zur Nutzung kommt in erster Linie<br />

der Region zugute. Auch die Förderung<br />

der Landwirtschaft, die ganz bedeutend<br />

für den Erhalt unserer Kulturlandschaft<br />

ist, ist mit der Forcierung erneuerbarer<br />

Energieträger verbunden. Denn der<br />

Landwirt der Zukunft wird zum Teil<br />

auch Energiewirt sein.<br />

Die Einsatzbereiche Erneuerbarer Energie<br />

in den Gemeinden ist dabei sehr vielfältig.<br />

Es gibt unzählige hervorragende und<br />

erfolgreiche Beispiele, die zeigen, wie<br />

sich Gemeinden mit Erneuerbarer Energie<br />

Kompetenz schaffen und sogar konsequent<br />

darauf aufbauend ein spezifisches<br />

regionales Image aufbauen, das dann<br />

letztlich sogar touristisch anziehend wirkt<br />

und ein wichtiges Puzzle in der Regionalentwicklung<br />

ist.<br />

Solarenergie<br />

So ist zum Beispiel Gleisdorf<br />

inzwischen zum Zentrum der<br />

Solarenergienutzung geworden.<br />

In der Gemeinde selbst<br />

wird man an unzähligen<br />

Punkten bewusst mit dem<br />

Thema Solarenergie konfrontiert.<br />

Die thermische Solarenergienutzung<br />

sollte ja für alle<br />

Gemeinden, die über ein<br />

eigenes Freibad verfügen,<br />

inzwischen selbstverständlich<br />

geworden sein. Auf dem<br />

Mit dem<br />

Energiepark in<br />

Bruck an der<br />

Leitha verfolgt<br />

die Gemeinde<br />

das langfristige<br />

Ziel der Energieautarkheit.<br />

Gelände der Feistritzwerke gibt es darüber<br />

hinaus nicht nur eine öffentlich<br />

zugängliche Sonnenstromtankstelle für<br />

Elektrofahrzeuge,<br />

sondern<br />

auch<br />

eine<br />

Pflanzenöltankstelle<br />

für<br />

umgerüsteteDieselfahrzeuge,<br />

die auch vom gemeindeeigenen<br />

Fuhrpark recht fleißig genutzt wird.<br />

Mit dem Energiepark in Bruck an der<br />

Leitha verfolgt die Gemeinde das langfristige<br />

Ziel der Energieautarkheit.<br />

Neben einem Biomasseheizwerk und<br />

zahlreichen Windkraftparks<br />

gibt es auch eine<br />

große Biogasanlage.<br />

Unzählige Gemeinden<br />

Gemeinden profitieren<br />

von ihnen vor allem durch<br />

die massive Reduktion der<br />

Treibhausgase und durch den<br />

Anstoß zu einer nachhaltigen<br />

Gemeindeentwicklung.<br />

verfügen über ein Biomasseheizwerk,<br />

das<br />

zumeist mit Hackschnitzeln,<br />

im östlichen Niederösterreich<br />

aber auch<br />

mit Stroh betrieben wird<br />

und neben Privathaushalten<br />

zahlreiche öffentliche<br />

Gebäude mit Wärme versorgt.<br />

Wichtig ist hier,<br />

Energie<br />

Windkraftanlage von Bruck an der<br />

Leitha mit einer Aussichtsplattform, die<br />

auch touristisch genützt wird.<br />

dass auch gleich für den Anschluss<br />

neuer Siedlungen bei der Flächenwidmung<br />

vorgesorgt wird.<br />

In diesen aufgezeigten Beispielen ist die<br />

Gemeinde zumeist nicht der Betreiber<br />

der Anlagen. Oft ist die Gemeinde aber<br />

beteiligt und unterstützt aktiv die Projektentwicklung<br />

und -umsetzung dieser<br />

Anlagen. Schließlich ist sie in den meisten<br />

Fällen auch der Abnehmer der<br />

angebotenen Energie. Gemeinden profitieren<br />

von ihnen vor allem durch die<br />

massive Reduktion der Treibhausgase<br />

und durch den Anstoß zu einer nachhaltigen<br />

Gemeindeentwicklung.<br />

KOMMUNAL 45


Wirtschafts-Info<br />

Bautechnische Lösungen für höchste Ansprüche<br />

Die optisch ansprechenden Steinkörbe bestechen durch ihre hohe<br />

Stabilität und Widerstandsfähigkeit.<br />

Flexible und naturnahe Lösungen ermöglichen<br />

die neuen RAWE-Steinkörbe. Die<br />

innovativen Steinkörbe eignen sich für<br />

Bauprojekte wie Schutz- und Stützmauern,<br />

Wildwasserverbauungen aber auch<br />

kleinere Bauvorhaben wie Hang- und<br />

Gartengestaltung in<br />

Parkanlagen. Aufgrund<br />

der hervorragendenSchallabsorbierung<br />

können die<br />

Steinkörbe auch als<br />

ideale Module für<br />

Lärm- und Sichtschutzwände<br />

bei<br />

Straßenanlagen und<br />

Autobahnbauten eingesetzt<br />

werden.<br />

Dem Trend zum<br />

natürlichen Bauen<br />

sowohl im öffentlichen<br />

als auch privaten<br />

Bereich entsprechen die RAWE-Steinkörbe:<br />

Hochwertige österreichische<br />

Natursteine werden in regionalen Steinbrüchen<br />

gewonnen und gleich im Werk in<br />

rostfreie Gitterkörbe verfüllt, gerüttelt<br />

und dadurch zur maximalen Stabilität<br />

verdichtet.<br />

Die Steinkorb-Elemente sind in unterschiedlichen<br />

Größen und Gesteinsarten<br />

flexibel und vielseitig einsetzbar. Fix und<br />

fertig werden sie als Module mit den von<br />

Ihnen gewünschten Gesteinsarten im<br />

Werk verfüllt. Der patentierte RAWE-<br />

Steinkorb ist in Österreich mit heimischem<br />

Kalkstein, Dolomit, Granit,<br />

Amphybolit, Basalt und Diabas, sowohl<br />

ein- als auch mehrfärbig erhältlich.<br />

Die Montage der Steinkörbe erfolgt<br />

kostengünstig und rasch: Als flexible Einheiten<br />

ermöglichen sie einen raschen und<br />

mörtelfreien Bau der stabilen Natursteinmauern.<br />

Der optisch ansprechende Steinkorb<br />

besticht durch seine hohe Stabilität<br />

und Widerstandsfähigkeit.<br />

46 KOMMUNAL<br />

Die gute Wasserdurchlässigkeit des Steinkorbs<br />

bildet eine natürliche Drainage. Die<br />

Hohlräume zwischen den Steinen können<br />

einfach bepflanzt und damit rasch Grüninseln<br />

bei kommunalen Bauten gestaltet<br />

werden.<br />

Informationen:<br />

Stein auf<br />

Stein<br />

Steinkörbe – für natürliche und<br />

dauerhafte Befestigungsmauern,<br />

Dammbauten und Lärmschutzwände.<br />

Der patentierte RAWE-Steinkorb ist sowohl ein- als auch mehrfärbig<br />

in unterschiedlichen Gesteinsgrößen erhältlich.<br />

Eine Wiederverwertung oder Versetzung<br />

der Natursteinkörbe ist einfach und ökologisch<br />

schonend machbar.<br />

Die modulartigen Steinkorb-Bauelemente<br />

werden seit dem Frühling erstmals auch<br />

in Österreich angeboten.<br />

Ausführliche Informationen zu technischen Daten und Bezugsquellen finden sich<br />

auf der Website: www.steinkorb.at sowie direkt bei den Steinkorb-Unternehmen:<br />

Dolomit Eberstein Neuper GmbH, Ing. Dietmar Aspernig<br />

Klagenfurter Straße 1, 9372 Eberstein, Tel.: +43 [0] 4264/8182-20<br />

E-Mail: office@dolomit.at, www.dolomit.at<br />

Nöhmer Ges.m.b.H. & Co. KG, Stefan Nöhmer<br />

Weißenbach 83, 4854 Weißenbach/Attersee, Tel.: + 43 [0] 7663/8910-0<br />

E-Mail: stonebox@noehmer.at, www.noehmer.at<br />

Hengl Schotter-Asphalt-Recycling GmbH, Ing. Josef Gratz<br />

Hauptstraße 39, 3721 Limberg, Tel.: + 43 [0] 2958/88223-47<br />

E-Mail: office@hengl.at, www.hengl.at<br />

E.E.


BAWAG P.S.K. Leasing-Gruppe startet in Osteuropa durch<br />

„Ab sofort forcieren wir unsere Aktivitäten<br />

in den neuen EU-Beitrittsländern.<br />

Und zwar gleich in mehreren<br />

Staaten“, vermeldet die Geschäftsführung<br />

der BAWAG P.S.K.-Leasing<br />

Gruppe. Die neuen Niederlassungen<br />

erfolgen in Zusammenarbeit mit den<br />

lokalen Tochterbanken der BAWAG<br />

P.S.K.-Gruppe in drei der neuen EU-Mitgliedsstaaten<br />

(Tschechien, Ungarn, Slowakei).<br />

Schwerpunkt der Aktivitäten<br />

sind das Fuhrparkmanagement, das<br />

Kfz- sowie das Mobilien-Leasing. Insgesamt<br />

werden in den drei Gesellschaften<br />

20 Personen beschäftigt. Zwei Mitarbeiter<br />

wurden aus Österreich in die neuen<br />

Niederlassungen entsendet.<br />

Für die Geschäftsführer der BAWAG<br />

P.S.K.-Leasing Gruppe sind die ersten<br />

Signale aus den Niederlassungen der<br />

neuen EU-Mitgliedsstaaten trotz der<br />

fortgeschrittenen Marktbesetzung vielversprechend.<br />

Entscheidend sind die<br />

Kunden- und Vertriebsbasis der Bankengruppe<br />

sowie der Know-how-Transfer<br />

was Produktvielfalt und Zielgruppenmarketing<br />

anlangt.<br />

Top drei als Ziel<br />

Im Jubiläumsjahr anlässlich des<br />

25jährigen Bestehens der BAWAG<br />

P.S.K.-Leasing Gruppe zählt das Unternehmen<br />

zu den Top-Leasing-Anbietern<br />

in Österreich. Wir sind Universalanbieter<br />

und es gibt fast keine Leasingalternative,<br />

die wir nicht anbieten.<br />

Dazu meldet die Geschäftsleitung: „Wir<br />

haben im Branchenvergleich eine überdurchschnittlich<br />

hohe Produktivität.<br />

Aktuell verfügen wir über einen Marktanteil<br />

von 8,3 Prozent und sind den<br />

Top drei Anbietern dicht auf den Fersen.“<br />

Ziel des Unternehmens ist es in den<br />

nächsten Jahren unter die Top drei im<br />

österreichischen Leasing-Geschäft zu<br />

kommen. Die Geschäftsführung erläutert:<br />

„Wir streben das an, auch wenn<br />

die Marktanteile<br />

kein Wert an sich<br />

sind. Denn ein<br />

Unternehmen muss<br />

nicht notwendigerweise<br />

der Marktführer<br />

sein, um Geld zu<br />

verdienen. Die<br />

BAWAG P.S.K.-Leasing<br />

Gruppe hat<br />

2003 einen Gewinn<br />

vor Steuern von<br />

rund 5,5 Millionen<br />

Euro erwirtschaftet.<br />

Die Bilanzsumme<br />

des Unternehmens<br />

machte per Ende 2003 rund 1,3 Milliarden<br />

Euro aus.“<br />

Den Vorstoß unter die Top drei Leasing-<br />

Anbieter will die BAWAG P.S.K.-Leasing<br />

Gruppe durch die forcierte Nutzung des<br />

Vertriebs erreichen: dazu zählen die<br />

160 BAWAG-Filialen, die 240 Finanzberatungszentren<br />

in den Post-Filialen, die<br />

rund 150 Auto-Handelspartner sowie<br />

die Vertriebsbüros der Allianz- und<br />

Generali-Versicherungen, der ausgewählte<br />

Büromaschinenhandel und die<br />

Internet-Plattform www.leasing.at.<br />

Leasing-Volumen stieg<br />

um 5,7 Prozent<br />

Das Leasing-Volumen der BAWAG<br />

P.S.K.-Leasing Gruppe machte 2003<br />

exakt W 1,312 Mrd. aus. Das entspricht<br />

einem Plus von 5,7 Prozent gegenüber<br />

2002 (W 1,243 Mrd.). Den größten<br />

Zuwachs brachte das Kfz-Leasing mit<br />

einer neunprozentigen Steigerung. Das<br />

entspricht einem Volumen von W 446<br />

Millionen. Das Immobilien-Leasing ist<br />

die Sparte mit einem Plus von 5,4 Prozent<br />

oder einem Volumen von W 548<br />

Millionen. Die Sparte Mobilien-Leasing<br />

brachte ein Volumen von W 319 Millionen<br />

und damit ein Plus von 1,7 Prozent<br />

gegenüber 2002.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Fast alles ist leasebar<br />

Die BAWAG P.S.K.-Leasing Gruppe startet die Expansion in die Nachbarländer Ungarn,<br />

Tschechien und Slowakei. In Österreich soll das Unternehmen unter die Top drei<br />

Leasinganbieter vorstoßen.<br />

Die drei Geschäftsführer der BAWAG P.S.K.-Leasing Gruppe (v.l.):<br />

Mag. Rudolf Fric, Harald Haider und Friedrich Primetzhofer.<br />

2,6 Prozent Plus bei den<br />

Verträgen<br />

2003 hatte die BAWAG P.S.K.-Leasing<br />

Gruppe 45.737 Verträge und erreichte<br />

damit bei den Verträgen einen durchschnittlichen<br />

Zuwachs von 2,6 Prozent<br />

gegenüber 2002. In den drei Sparten<br />

Mobilien, Immobilien und Kfz konnten<br />

bei der Zahl der Verträge durchwegs<br />

Zugewinne erzielt werden. Bei den<br />

Mobilien konnte das Unternehmen um<br />

1,8 Prozent auf 13.405 Verträge zulegen.<br />

Bei den Kfz-Verträgen wurde ein<br />

Plus 2,9 Prozent auf 31.904 Verträge<br />

erreicht. Die höchste Steigerung konnte<br />

beim Immobilien-Leasing mit einem<br />

Zuwachs von 5,7 Prozent auf 428 Verträge<br />

verzeichnet werden.<br />

Informationen:<br />

<strong>Kommunal</strong>leasing GmbH – ein<br />

Unternehmen der BAWAG P.S.K.-<br />

Leasing Gruppe und der<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit AG<br />

Mag. Stefan Vigl<br />

Tel.: 01/ 31 6 31 - 110<br />

Mag. Ewald Freund<br />

Tel.: 01/ 369 20 20 - 410<br />

E-Mail:anfrage@<br />

kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL 47<br />

E.E.


Kosten sparen mit Wien Energie<br />

Energiebuchhaltung<br />

Kostenkontrolle und Verbrauchsübersichten sind Basis für das Budget. Wie sieht es bei<br />

der Energie aus? Gibt es eine Dokumentation und Kontrolle über den Verbrauch und<br />

die Kosten? Wien Energie hat das perfekte Serviceangebot für Kommunen: Die<br />

Energiebuchhaltung.<br />

Die Energiebuchhaltung hilft aufzuzeigen,<br />

wo gespart werden kann. Dokumentation<br />

und Kontrolle über den Verbrauch<br />

und die Kosten der Energie hilft<br />

bei Einsparungen.<br />

Das alles bringt die<br />

Energiebuchhaltung<br />

Plant die Gemeinde Sanierungs- oder<br />

Umweltprojekte, liefert die Energiebuchhaltung<br />

die nötigen Entscheidungsgrundlagen.<br />

Die Beurteilung der<br />

ökologischen und ökonomischen Sinnhaftigkeit<br />

von Maßnahmen und die<br />

Erfolgskontrolle und Motivation von<br />

Nutzern wird möglich. Und die Erfolgskontrolle<br />

und Motivation von Nutzern<br />

mittels Reporting spornt Mitarbeiter an,<br />

beim Energieverbrauch bewusst und<br />

sparsam zu agieren. Die Energiebuchhaltung<br />

zeichnet Energieverbräuche,<br />

Kosten, Schadstoffemissionen und<br />

andere relevante Kenngrößen in regelmäßigen<br />

Abständen auf. Anschauliche<br />

und leicht verständliche Auswertungen<br />

verdeutlichen die Einflüsse der Gebäu-<br />

48 KOMMUNAL<br />

Aussagekräftige Reports<br />

nach Maß:<br />

◆ Energieverbrauchs-, Energiekostenstatistiken<br />

und Schadstoffbilanzen<br />

◆ Soll-/Istvergleiche und Abweichungsanalysen<br />

◆ Energiebenchmarks wie Kennzahlenberechnung,<br />

Vergleiche<br />

mit Sollwerten<br />

denutzung, Witterung und Anlagen.<br />

Die Auswirkungen auf Energiekosten<br />

und Schadstoffemissionen werden dargestellt.<br />

Erfolgskontrolle<br />

Bei der Energiebuchhaltung von Wien<br />

Energie wird die neueste Kommunikationstechnologie<br />

verwendet. Die<br />

Gemeinde kann die Energiebuchhaltung<br />

über www.wienenergie.at von<br />

jedem PC aus benutzen und Zähler-<br />

Mit der Energiebuchhaltung von<br />

Wien Energie haben Gemeinden<br />

ihre Kosten im Griff.<br />

stände eingeben. Die Auswertungen<br />

erfolgen individuell je nach den Anforderungen<br />

und kommen direkt auf den<br />

PC in der Gemeinde.<br />

Keine Investitionen<br />

Für diese modernste Art des Buchhaltung<br />

– der Energiebuchhaltung – sind<br />

keine Investitionen, keine Software-<br />

Installation, keine Software-Wartung<br />

notwendig. Der Zugriff zu den Daten<br />

ist rund um die Uhr, weltweit möglich.<br />

Informationen:<br />

Wenn Sie weitere Fragen zum<br />

Thema Energiebuchhaltung haben,<br />

informieren Sie gerne Ihre<br />

Wien Energie-Gemeindebetreuer<br />

Ing. Christian Peterka,<br />

Tel.: 01/97700-38170,<br />

christian.peterka@wienenergie.at,<br />

und Josef Spazierer,<br />

Tel.: 01/97700-38171,<br />

josef.spazierer@wienenergie.at<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Effizienter Klimaschutz durch Modernisierung und Sanierung<br />

Moderne Ölheizung mit Verantwortung<br />

Rund 900.000 Haushalte in Österreich<br />

heizen mit Heizöl. Um in Sachen Klimaschutz<br />

den Beitrag dieser Bürgerinnen<br />

und Bürger sicherzustellen, hat die<br />

Mineralölwirtschaft ihre Anstrengungen<br />

in der „Initiative pro Klimaschutz“<br />

gebündelt. Würden diese Maßnahmen<br />

umgesetzt, könnten bis 2012 pro Jahr<br />

rund 1 Million Tonnen beim CO 2 -Ausstoß<br />

eingespart werden. Und das ohne<br />

den Einsatz von beachtlichen Steuergeldern,<br />

die bei der Förderung von Biomasse<br />

für die Individualheizung und<br />

für Fernwärme unkritisch und in<br />

großen Summen ausgegeben werden.<br />

Klimaschutz: Vorschläge<br />

der Mineralölwirtschaft<br />

◆ Ersatz veralteter und ineffizienter<br />

Heizkessel<br />

◆ Modernisierung der Heizungs- und<br />

Warmwasserverteilsysteme<br />

◆ Regelmäßige Inspektion und Wartung<br />

der Heizanlagen<br />

◆ Kombination von modernen Ölhei-<br />

Der Anteil der modernen Ölheizung an<br />

den Schadstoffemissionen Österreichs ist<br />

zungen mit Solaranlagen zur Warmwasserbereitung<br />

◆ Thermische Sanierung der Gebäudehüllen<br />

Dazu setzt die Initiative, die von der<br />

Mineralölindustrie und dem Brennstoffhandel<br />

getragen wird, konkrete<br />

Wettbewerb<br />

„Energieregionen der Zukunft“ gestartet<br />

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie<br />

(BMVIT) beabsichtigt mit dem Impulsprogramm Nachhaltig Wirtschaften<br />

durch die Förderung nachhaltigkeitsorientierter Entwicklungen<br />

wesentliche Innovationsimpulse für die österreichische<br />

Wirtschaft zu setzen. Ziel der Programmlinie „Energiesysteme der<br />

Zukunft“ ist es, Technologien und Konzepte für auf der Nutzung<br />

erneuerbarer Energieträger aufbauende, energieeffiziente und flexible<br />

Energiesysteme zu entwickeln, die langfristig in der Lage sind,<br />

unseren Energiebedarf zu decken.<br />

Begleitend dazu wurde der Wettbewerb „Energieregionen der<br />

Zukunft“ gestartet: bis zum 20. Oktober 2004 können bereits<br />

realisierte, vorbildhafte Aktivitäten, Maßnahmen und Projekte mit<br />

Energiebezug auf regionaler/lokaler Ebene eingereicht werden, die<br />

im Sinne der Programmlinie „Energiesysteme der Zukunft“ richtungweisend<br />

sind.<br />

Eine unabhängige Expertenjury wählt die auszuzeichnenden Projekte<br />

aus. Die Preisverleihung durch Vizekanzler und Bundesminister<br />

Hubert Gorbach erfolgt im Jänner 2005 auf Basis des Vorschlags<br />

der Jury. Die Jury kann Preisgelder in der Höhe von insgesamt<br />

30.000,- Euro vergeben.<br />

Zwischenschritte und messbare Zielsetzungen.<br />

Österreichs größtes Bundesland<br />

macht vor, wie es geht: Hier wurde<br />

die bewährte Kesseltausch-Förderaktion<br />

bis Ende 2005 verlängert. Seitens<br />

der Wirtschaftskammer (Landesgremium<br />

des Brennstoff- und Mineralölhandels)<br />

gilt darum die besondere<br />

Anerkennung den zuständigen<br />

politischen Verantwortungsträgern,<br />

die hier im Sinne tausender Ölheizungsbesitzer<br />

und im Sinne eines<br />

effizienten Klimaschutzes den richtigen<br />

Schritt gesetzt haben.<br />

Informationen:<br />

IWO-Österreich<br />

Reisnerstraße 3/7<br />

1030 Wien<br />

Tel.: 01/710 68 99<br />

Fax: 01/710 68 98<br />

E-Mail: wien@iwo-austria.at<br />

Web: www.iwo-austria.at<br />

www.heizungsvergleich.at<br />

Themen<br />

Erfolgreiche Umsetzung innovativer Energiesysteme<br />

Besonders innovative energiebezogene Einzelmaßnahmen mit<br />

lokalem oder kommunalem Bezug<br />

Implementierung von Leitbildern, Visionen und Konzepten<br />

Lokale/regionale Initiativen (z.B. Bürgerinitiativen, Schulprojekte,…)<br />

Zielgruppen<br />

Gemeinden, Bezirke und Regionen<br />

Lokale/regionale Akteure und Netzwerke (Einzelpersonen, Vereine,<br />

Kooperationen,…)<br />

Beurteilungskriterien und Auswahl der Preisträger<br />

Beitrag zu Nachhaltiger Entwicklung im Sinne der Programmlinie<br />

„Energiesysteme der Zukunft“:<br />

• Förderung der Nutzung erneuerbarer Energieträger<br />

• Einbindung/Partizipation der Bevölkerung bei der Umsetzung<br />

der Maßnahmen<br />

• Orientierung am Nutzen und an der Dienstleistung<br />

• Orientierung am Effizienzprinzip (Energie-, Material- und<br />

Kosteneffizienz)<br />

• Beitrag zur Sicherung von Arbeit, Einkommen und Lebensqualität<br />

Neuheit, Originalität und Effektivität der Maßnahmen<br />

Vorbildwirkung und Potenzial für weitere Umsetzungen im Sinne<br />

der Programmlinie „Energiesysteme der Zukunft“<br />

Beratung<br />

Mag. Reinhard Jellinek oder DI Andreas Indinger<br />

Energieverwertungsagentur – The Austrian Energy Agency (E.V.A.)<br />

Info-Hotline: 01/ 586 15 24 -55<br />

E-Mail: office@ENERGIESYSTEMEderzukunft.at<br />

Mehr Infos unter www.ENERGIESYSTEMEderzukunft.at (Leitfaden zum Wettbewerb, Einreichformular,…)<br />

KOMMUNAL 49<br />

E.E.


Energie<br />

Lokale und umweltverträgliche Energieversorgungspolitik<br />

Die Möglichkeiten<br />

und die Grenzen<br />

Anhand einer vielbeachteten Forschungsarbeit klärt KOMMUNAL die Frage, ob<br />

Gemeinden sich aktiver in alternative Energieversorgung einschalten sollten.<br />

Sprich: Soll eine Gemeinde eine Windkraftanlage initiieren oder gar betreiben?<br />

◆ Mag. Patrik Scherhaufer<br />

Derzeit gibt es zwei aktuelle Problemkreise,<br />

die international innerhalb des so<br />

umfassenden und wichtigen Politikfeldes<br />

- der Energie- bzw. Elektrizitätsversorgung<br />

und -nutzung - diskutiert werden:<br />

◆ Das Problem des Klimawandels und<br />

die damit in Zusammenhang stehende<br />

Emission von Treibhausgasen (insbesondere<br />

CO2): Der anthropogen beeinflusste<br />

Klimawandel macht eine „Energiewende“<br />

unabdingbar. Diese Wende muss einerseits<br />

zu einem effizienten Energieeinsatz<br />

auf der Nachfrageseite führen und andererseits<br />

ressourcenverbrauchende und<br />

emissionsintensive Energieträger (wie<br />

Kohle, Erdöl und Erdgas) substituieren.<br />

◆ Das Problem der Zentralisierung der<br />

Energieproduktion: Ein auf sogenannten<br />

Großtechnologien aufbauendes Stromversorgungssystem<br />

kann zum Beispiel mit<br />

einem unkontrollierbaren technischen<br />

Risiko verbunden sein (vgl. Atomkraft:<br />

Unfälle in Three Miles Island/1979 und<br />

Tschernobyl/1986), bedeutet oft den Verbrauch<br />

enormer Mengen an „Landschaft“<br />

(vgl. Wasserkraft: Drei-Schluchten-Staudamm<br />

am Yangze) und fossiler Ressour-<br />

◆ Mag. Patrick<br />

Scherhaufer ist Doktoratsstudent an der<br />

Uni Wien und studiert derzeit am Institut<br />

für Höhere Studien (IHS) Politikwissenschaft<br />

/ Europäische Integration<br />

50 KOMMUNAL<br />

cen (vgl. großtechnischer Verbrauch von<br />

Erdöl, Erdgas und Kohle in kalorischen<br />

Kraftwerken) und erhöht die Abhängigkeit<br />

von einzelnen Produktionsanlagen<br />

(vgl. allein im August und September<br />

2003 gab es vier überregionale „Stromblackouts“<br />

in USA/Kanada, Großbritannien,<br />

Dänemark/Schweden und Italien).<br />

Suche nach Alternativen<br />

Unter der Berücksichtigung dieser Tatsachen<br />

gewann die Suche nach technischen<br />

Alternativen, die die vier zentralen Zielgrößen<br />

einer Energie- bzw. Stromversorgungspolitik<br />

- nämlich Umweltverträglichkeit,<br />

Versorgungssicherheit, Sozialverträglichkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit - umfassender<br />

gewährleisten können, immer mehr<br />

an Bedeutung. Als einzige die Vorgaben<br />

erfüllende Alternative haben sich die<br />

sogenannten (neuen)<br />

erneuerbaren Energieträgern<br />

herausgestellt (dazu<br />

zählen: Kleinwasserkraft,<br />

Biomasse, Biogas, Deponie-<br />

und Klärgas, geothermische<br />

Energie, Windund<br />

Sonnenenergie).<br />

Erneuerbare Energieträger<br />

haben das Potential<br />

die oben genannte Problemkreise<br />

- wenn nicht<br />

ganz - so zumindest zum<br />

Teil zu lösen.<br />

Bezeichnend für den Einsatz<br />

der Windkraft und auch der anderen<br />

erneuerbaren Energieträger ist, dass sie<br />

vorwiegend dezentral einsetzbar und verfügbar<br />

sind und damit den Zentralisationsprozessen<br />

der klassischen Energiewirtschaft<br />

widersprechen. Nicht zuletzt<br />

Auch kleinere und<br />

mittlere Gemeinden<br />

haben die Chance,<br />

sich mit Energieversorgung<br />

im Feld der<br />

Daseinsvorsorge<br />

zu beweisen.<br />

hat durch den Erfolg der Windkraft auch<br />

eine stärker auf kommunaler Ebene<br />

basierende Energieerzeugung und -politik<br />

an Bedeutung gewonnen.<br />

Das Beispiel Zurndorf<br />

Um nun die Möglichkeiten und Grenzen<br />

einer lokalen umweltverträglichen Energiepolitik<br />

aufzuzeigen, hat der Autor dieser<br />

Forschungsarbeit zunächst die wirtschaftlichen,<br />

geographischen, ökologischen<br />

und sozialen Rahmenbedingungen<br />

einer Stromversorgung mittels Windkraft<br />

untersucht. Darüber hinaus hat er sich<br />

eingehend mit dem Fallbeispiel Windpark<br />

Zurndorf (liegt im Burgenland - Nahe des<br />

Grenzübergangs Nickelsdorf/Hegeyshalom)<br />

auseinandergesetzt. Zurndorf stand<br />

deshalb im Mittelpunkt der Studie, da<br />

ursprünglich die Gemeinde den Windpark<br />

nicht nur initiieren<br />

sondern auch selbst<br />

betreiben wollte.<br />

Nach eingehender Analyse<br />

aller Dokumente<br />

und Quellen und dem<br />

Abschluss der empirischen<br />

Phase (qualitative<br />

Interviews mit allen relevanten<br />

Akteuren des<br />

Fallbeispiels „Windpark<br />

Zurndorf“) konnten<br />

innerhalb der Forschungsarbeit<br />

auch spezifischeHandlungsrelevanzen<br />

für den kommunalpolitischen<br />

Entscheidungsprozess diskutiert werden.<br />

Unter anderem ging der Autor folgenden<br />

Fragen nach:<br />

◆ Sollen Kommunen den Betrieb von<br />

Windkraftanlagen in ihrem Gemeindege-


Windkraft in Österreich<br />

Die Windkraft, als wichtiger<br />

Teil dieser regenerativenEnergiequellen,<br />

boomt und das<br />

nicht nur in Deutschland,<br />

Spanien und<br />

Dänemark, sondern<br />

auch in Österreich.<br />

biet unterstützen bzw. sogar initiieren<br />

(Anreizpolitik)?<br />

◆ Sollen Kommunen im Rahmen der Privatwirtschaftsverwaltung<br />

als Betreiber<br />

von Windkraftanlagen auftreten (Dienstleistungspolitik)?<br />

Kommunen als Initiatoren<br />

Im Sinne der Förderung eines nachhaltigen,<br />

umwelt- und sozialverträglichen<br />

Energiesystems, spricht sich der Autor der<br />

Forschungsarbeit dafür aus, dass die<br />

Gemeinden - wie im Beispiel<br />

Zurndorf - die<br />

Errichtung und den<br />

Betrieb von Windkraftanlagen<br />

in ihrem<br />

Gemeindegebiet unterstützen<br />

und auch initiieren<br />

sollen. Die Gemeinden<br />

haben dabei die<br />

Chance, eine Art Katalysatorenfunktion<br />

zu übernehmen,<br />

indem sie<br />

einerseits dafür sorgen,<br />

dass Projektideen entstehen<br />

und/oder dass gesicherteRahmenbedingungen<br />

für Umsetzungsund<br />

Realisierungsprozesse vorhanden<br />

sind (z.B. in Form einer Umwelt- bzw.<br />

Energieplanung, Flächenwidmung etc.).<br />

Die vielfältigen kommunale Gestaltungs-<br />

spielräume können sich im Sinne der Problembearbeitung<br />

nur als hilfreich erweisen.<br />

Es gilt in diesem Politikfeld „neue<br />

Wege“ (auch im Sinne eines New Public<br />

Managements) zu beschreiten, materielle<br />

oder immaterielle Ressourcen zu nutzen,<br />

Akteursnetzwerke zu koordinieren etc.,<br />

um letztendlich potentielle Betreiber für<br />

Allein auf<br />

Grundlage des<br />

Fallbeispiels abzuleiten,<br />

Gemeinden<br />

sollen als Betreiber<br />

auftreten, wäre<br />

geradezu<br />

verwegen.<br />

Bezeichnend für den Einsatz<br />

der Windkraft und auch der<br />

anderen erneuerbaren Energieträger<br />

ist, dass sie vorwiegend<br />

dezentral einsetzbar<br />

und verfügbar sind<br />

den jeweiligen Standort zu gewinnen.<br />

Insbesondere der/die BürgermeisterIn<br />

einer Gemeinde hat, wenn er/sie entsprechend<br />

positiv, flexibel, kreativ und engagiert<br />

agiert, viele Handlungsmöglichkeiten.<br />

Kommunen als Betreiber<br />

Innerhalb des Betriebs von Windkraftanlagen<br />

spielen die Gemeinden heute nur<br />

mehr eine untergeordnete Rolle. Die<br />

momentane Entwicklung läuft dahingehend<br />

hinaus, dass die<br />

Gemeinden nur mehr die<br />

Flächenwidmungsanträge<br />

der Standorte pflichtbewusst<br />

und rasch zu erledigen<br />

haben. Ansonsten haben sie<br />

aber in einer von Betreibergemeinschaften,Großinvestoren<br />

und Energieversorgungsunternehmendominierten<br />

Betreiberwelt nichts<br />

verloren. Zurndorf bildete<br />

eine der wenigen Ausnahmen,<br />

wo eine Gemeinde versucht<br />

hat, als potentieller<br />

Betreiber eines Windparks<br />

aufzutreten.<br />

Allein auf Grundlage des Fallbeispiels<br />

abzuleiten, Gemeinden sollen als Betreiber<br />

auftreten, wäre geradezu verwegen.<br />

Dies darf aber nicht über die Tatsache<br />

hinwegtäuschen, dass der Verfügbarkeit<br />

und technischen Realisierbarkeit der<br />

Windkraftanlagen entsprechend, jetzt<br />

nicht nur größere Städte Energieversorgungsunternehmen<br />

betreiben können,<br />

auch kleinere und mittlere Gemeinden<br />

haben nun die Chance, sich in diesem<br />

Feld der Daseinsvorsorge zu beweisen.<br />

Energie<br />

Jedoch hat gerade das Fallbeispiel „Windpark<br />

Zurndorf“ gezeigt, dass die Wirtschaftlichkeit<br />

des Projekts sehr schwer zu<br />

erreichen war und dass das ökonomische<br />

Risiko für die Gemeinde letztendlich zu<br />

groß gewesen ist. Zudem würden viele<br />

wahrscheinlich den Einwand<br />

erheben, dass es nicht primäre<br />

Aufgabe der <strong>Kommunal</strong>politik<br />

ist, Unternehmen zu betreiben<br />

und dass<br />

unter<br />

Berück-<br />

sichtigung„begrenzter“Gemeindebudgets<br />

und einer<br />

allgemeinenAufgabenüberlastung<br />

eigentlich<br />

noch viel mehr<br />

kommunalpolitische<br />

Tätigkeiten<br />

ausgelagert<br />

gehören (Stichwort:Liberalisierung<br />

der Daseinsvorsorge).<br />

Dieser Argumentationslinie<br />

zur Folge ist im Sinne einer<br />

wirtschaftlichen Projektierung die<br />

Gemeinde auf Kooperationen angewie-<br />

sen, die sich praxisorientiert in drei Bereichen<br />

abspielen können:<br />

◆ Die Gemeinde kooperiert ortsübergreifend<br />

in Form von Gemeindeverbänden<br />

(interkommunale Zusammenarbeit).<br />

Denn die Frage ist: Wieso gibt es Abfallverbände,<br />

Abwasserverbände und Wasserversorgungsverbände<br />

aber keine<br />

Stromversorgungsverbände?<br />

◆ Die Gemeinde kooperiert im Rahmen<br />

von Public Private Partnership Projekten<br />

mit Unternehmen der Privatwirtschaft<br />

und erschließt damit u.a. privates Risikokapital.<br />

◆ Die Gemeinde kooperiert mit der lokalen<br />

oder regionalen Bevölkerung in Form<br />

von Bürgerbeteiligungsmodellen. Diese<br />

Form der Beteiligungsmöglichkeit wirkt<br />

sich vor allem positiv auf die Akzeptanz<br />

eines Windkraftprojekts aus.<br />

Die Arbeit<br />

Gerade das<br />

Fallbeispiel „Windpark<br />

Zurndorf“ hat<br />

gezeigt, dass die<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

des Projekts sehr<br />

schwer zu erreichen<br />

war und dass das<br />

ökonomische Risiko<br />

für die Gemeinde<br />

letztendlich zu groß<br />

gewesen ist.<br />

Scherhaufer, Patrick: „Möglichkeiten und<br />

Grenzen einer lokalen umweltverträglichen<br />

Energieversorgungspolitik“. Aufgezeigt<br />

am Beispiel des Windparks in der<br />

Gemeinde Zurndorf (Bgld.), Dipl.-Arb.,<br />

Universität Wien 2002, Eingereicht beim<br />

„Preis der Kommunen 2003“<br />

KOMMUNAL 51


Wirtschafts-Info<br />

TerraTec – Intern. Fachmesse für Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen<br />

Geschäftsmöglichkeiten in Osteuropa<br />

Die Transformationsprozesse in der<br />

Umweltwirtschaft Osteuropas und die<br />

daraus erwachsenden Geschäftsmöglichkeiten<br />

für die westeuropäische<br />

Industrie und Dienstleister bilden im<br />

nächsten Jahr einen Schwerpunkt der<br />

Internationalen Fachmesse für Umwelttechnik<br />

und Umweltdienstleistungen<br />

TerraTec. Stärker als bisher thematisiert<br />

die Leipzieger Fachmesse (8. bis 11.<br />

März 2005) das Flächenrecyling, geoinformationsgestützteBranchenlösungen/Regionalplanung<br />

und Konzepte<br />

zum präventiven Hochwasserschutz.<br />

Mit Veranstaltungen zum Kyoto-Protokoll<br />

und zur Europäischen Wasserrah-<br />

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52 KOMMUNAL<br />

Blickfang in der Glashalle – Entsorgungsfahrzeuge<br />

auf der TerraTec<br />

menrichtlinie greift die TerraTec weitere<br />

aktuelle Fragen auf, die in der<br />

Umweltbranche diskutiert werden. „Die<br />

TerraTec ist für Hersteller und Dienstleister,<br />

die Kunden in den neuen Bundesländern<br />

und in Osteuropa gewinnen<br />

und halten wollen, unverzichtbar“, ist<br />

Dr. Deliane Träber, Bereichsleiterin bei<br />

der Leipziger Messe, überzeugt.<br />

Informationen:<br />

Leipziger Messe GmbH<br />

PF 10 07 20<br />

Messe-Allee 1<br />

D-04007 Leipzig<br />

Tel.: +49 (0) (341) 678 81 81<br />

www.terratec-leipzig.at<br />

Die neue Hyster Baureihe J1.60-2.00XMT ACX<br />

Eine sichere Wahl für Fahrer und Anwender<br />

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens von<br />

Hyster als Produzent hochwertiger Flurförderfahrzeuge<br />

wird eine neue Serie<br />

von Dreirad-Elektrogabelstaplern mit<br />

Frontantrieb auf den Markt gebracht: die<br />

neue Baureihe J1.60-2.00XMT ACX. Mit<br />

einem breiten Angebot für Fahrer ebenso<br />

wie Anwender verbindet sie die Erfahrungen<br />

und das Know-how des Unternehmens<br />

mit modernster Drehstromund<br />

CANbus-Technologie und vorbildlicher<br />

Ergonomie.<br />

Die neuen Stapler zeichnen sich durch<br />

bewährte Hyper-Zuverlässigkeit aus<br />

und sind für ein 1000-Stunden-Serviceintervall<br />

bei den meisten Hauptkomponenten<br />

ausgelegt. Die neue Baureihe<br />

bietet den Anwendern die Wahl zwischen<br />

einer Drehstromoption für lange<br />

Arbeitsschichten und einer Option für<br />

zusätzliche Drehstromleistung.<br />

Eine weitere Besonderheit der Baureihe<br />

ist die propertionale Traktionssteuerung,<br />

die enge Kurvenfahrten ohne Leistungsverlust<br />

ermöglicht.<br />

Ein Stapler der<br />

Sicherheit gibt<br />

Nach den individuellen Bedürfnissen<br />

des Fahrers sind Lenksäule und Sitz verstellbar.<br />

In der e-hydraulischen Armlehne<br />

sind Einstellelemente und Mini-<br />

hebel integriert, sodass der Fahrer den<br />

Stapler jederzeit sicher im Griff hat. Das<br />

auch bei schlechten Lichtverhältnissen<br />

gut lesbare Armaturenbrett ermöglicht<br />

die Wahl zwischen vier vorprogrammierten<br />

Leistungsstufen.<br />

Informationen:<br />

Zeppelin Österreich GmbH<br />

Zeppelinstraße 2<br />

2401 Fischamend<br />

Tel.: 02232/ 790 - 292<br />

Fax: 02232/ 790 - 262<br />

E-Mail: margit.greven@<br />

zeppelin-hyster.at<br />

www.zeppelin-hyster.at<br />

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E.E.<br />

E.E.


Entscheidung zur Behandlung von Public Private Partnerships<br />

Demnach kann der Finanzierungsvorteil<br />

der öffentlichen Hand genutzt werden:<br />

Entscheidend bei der Verbuchung von<br />

PPPs ist nämlich die Risikoverteilung<br />

zwischen Staat und privat.<br />

Übernimmt der private Partner im Rahmen<br />

eines PPPs die alleinige Verantwortung<br />

für die Finanzierung, so steigen die<br />

Finanzierungskosten des Projektes deutlich.<br />

Grund sind die gegenüber dem Staat<br />

schlechtere Bonität des privaten Partners<br />

sowie die bankaufsichtsrechtlich vorgesehenen<br />

höheren Eigenmittelunterlegungskosten<br />

der finanzierenden Bank.<br />

Nach der jüngsten Eurostat-Entscheidung<br />

kann der Finanzierungsvorteil<br />

weitgehend genutzt werden, da das<br />

Entscheidungskriterium für die Zuordnung<br />

eines Public Private Partnerships<br />

auf den Sektor Staat oder den privaten<br />

Sektor nicht in einer finanziellen Beteiligung<br />

der öffentlichen Hand sondern in<br />

der Verteilung der Risken zwischen den<br />

beiden Partnern liegt. Laut Eurostat<br />

werden öffentlich-private Partnerschaften,<br />

bei denen der private Partner den<br />

Großteil des Risikos trägt, diesem auch<br />

zugeordnet und haben somit keine<br />

direkten Auswirkungen auf Maastricht-<br />

Defizit und Gesamtverschuldung des<br />

Staates. Eurostat hat diesbezüglich folgende<br />

Regel definiert: Wenn der private<br />

Partner das „Baurisiko“ und zusätzlich<br />

entweder das „Ausfallsrisiko“ oder das<br />

„Nachfragerisiko“ trägt, werden Vermögenswerte,<br />

die Gegenstand einer öffentlich-privaten<br />

Partnerschaft sind, nicht<br />

dem Sektor Staat zugeordnet.<br />

Baurisiko<br />

Unter Baurisiko versteht Eurostat insbesondere<br />

Fälle wie verspätete Lieferung,<br />

die Nichteinhaltung vorgegebener Standards,<br />

zusätzliche Kosten, technische<br />

Mängel und externe negative Effekte.<br />

Verpflichtet sich der Staat, Zahlungen<br />

ohne Berücksichtigung des tatsächlichen<br />

Zustandes des Vermögenswertes<br />

zu leisten, wäre dies ein Indiz für die<br />

Zuordnung des Baurisikos an den Staat.<br />

Ausfallsrisiko<br />

Das Ausfallsrisiko besteht, wenn der<br />

Partner nicht in der Lage ist, die vertraglich<br />

vereinbarte Menge zu liefern,<br />

oder die Sicherheitsnormen, die öffentlichen<br />

Zertifizierungs- bzw. vertraglich<br />

fixierten Qualitätsstandards im Zusammenhang<br />

mit der Erbringung der Leistung<br />

einzuhalten. In diesem Fall muss<br />

der Staat berechtigt sein, seine vertraglich<br />

vereinbarten Zahlungen entsprechend<br />

den tatsächlich erbrachten Leistungen<br />

kürzen zu können, damit man<br />

von der privaten Trägerschaft des Risikos<br />

ausgehen kann.<br />

Nachfragerisiko<br />

Das Nachfragerisiko umfasst Nachfrageschwankungen,<br />

die nicht dem Verhalten<br />

des privaten Partners zuzuschreiben<br />

sind. Sie sind auf Faktoren wie Konjunkturzyklus,<br />

Markttrends oder direkten<br />

Wettbewerb zurückzuführen. Auch hier<br />

wären Zahlungen des Staates, die nicht<br />

Wirtschafts-Info<br />

Maastricht-Relevanz<br />

von PPPs<br />

Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, hat kürzlich entschieden, wie<br />

Public Private Partnerships (PPPs) in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu<br />

verbuchen sind.<br />

Finanzierungsvorteil der öffentlichen<br />

Hand kann bei PPPs nun genutzt werden.<br />

auf diese Nachfrageschwankungen reagieren<br />

würden, ein Indiz, dass dieses<br />

Risiko vom Staat getragen wird.<br />

Finanzierungsvorteil<br />

Die neue Eurostat-Entscheidung ermöglicht<br />

nun – sofern der Private das Baurisiko<br />

und mindestens das Ausfallsrisiko<br />

oder Nachfragerisiko trägt – dass im<br />

Rahmen von PPPs auch der Finanzierungsvorteil<br />

der öffentlichen Hand<br />

genutzt werden kann, ohne dass es zu<br />

einer Zuordnung des PPPs zum Sektor<br />

Staat kommt. Zum einen kann der Staat<br />

direkt einen (jedoch nicht überwiegenden)<br />

Teil des Projektes finanzieren, zum<br />

anderen kann er für die vom privaten<br />

Partner bereitgestellte Gesamtfinanzierung<br />

des Projektes durch die Übernahme<br />

einer Haftung seine Bonität und<br />

somit seinen Finanzierungsvorteil zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Details zur Eurostat-Entscheidung sind<br />

im Artikel „Die Maastricht-Relevanz<br />

von Public Private Partnerships“ der<br />

aktuellen <strong>Ausgabe</strong> der Fachzeitschrift<br />

„RFG - Rechts- und Finanzierungspraxis<br />

der Gemeinden“ zu finden. Interessenten<br />

können die RFG unter der Bestellhotline<br />

01/53161-100 erwerben (Sonderkonditionen<br />

für Gemeinden).<br />

Informationen:<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit Austria AG<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Viehauser<br />

Abteilungsleiter-Stellvertreter<br />

Finanzierungen<br />

Mag. Wolfgang Meister<br />

Leiter Wirtschaftspolitik & Recht<br />

Türkenstraße 9, 1092 Wien<br />

Tel.: 01/31 6 31-0<br />

Fax: 01/31 6 31-503<br />

E-Mail:<br />

kommunal@kommunalkredit.at<br />

KOMMUNAL 53<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Infrapool – Vereinigung für Stadt- und Standortmarkteting<br />

Erste Stadtmarketing-Tagung in Tirol<br />

Die Ungewissheit vor der dritten österreichischen<br />

BID-Tagung am 3. Juni in<br />

Innsbruck war groß, ob genügend<br />

Teilnehmer für das Thema Stadtmarketing<br />

im Westen Österreichs zu mobilisieren<br />

sind. Der Erfolg gab Infrapool<br />

recht, die gemeinsam mit der Landeshauptstadt<br />

Innsbruck und dem Innsbruck<br />

Marketing erstmals eine solche<br />

Veranstaltung in Tirol<br />

organisierten.<br />

BID-Methode<br />

vorgestellt<br />

Kernpunkt der Tagesveranstaltung<br />

war die<br />

Belebung der Innenstädte<br />

mit der BID-<br />

Methode unter erstmaliger<br />

breiter Einbindung<br />

der Liegenschaftseigentümer<br />

in<br />

die Planung und<br />

Umsetzung der<br />

Projekte. Von den Teil-<br />

54 KOMMUNAL<br />

nehmern wurden die Liegenschaftseigentümer<br />

immer wieder als Knackpunkt<br />

für die erfolgreiche Umgestaltung<br />

der Innenstadt genannt. Oft ist die<br />

Gesprächsbasis zwischen Gemeinde<br />

und einzelnen Liegenschaftseigentümern<br />

schon vorbelastet, sodass inhaltlich<br />

keine Fortschritte erzielt werden.<br />

Die Notwendigkeit von externen Mode-<br />

Erstmals war Tirol Tagungsort zum Thema Stadtmarketing.<br />

ratoren und Umsetzern ist dadurch<br />

umso mehr gegeben.<br />

Mehr ins Detail<br />

Da auf der Tagung die Grundzüge der<br />

BID-Methode vorgestellt werden<br />

konnte, wird es zu weiteren<br />

Gesprächen mit den interessierten<br />

Städten kommen. Eines ist sicher: Jene<br />

Städte, die ein solches Dreijahresprogramm<br />

mit vollem Engagement durchziehen,<br />

erfahren eine enorme Standortaufwertung.<br />

Durch die entstehenden<br />

Planungen der Stadtgemeinde gewinnen<br />

auch die privaten Investoren Vertrauen<br />

in den Standort Innenstadt und<br />

bringen sich in die Projekte ein.<br />

Informationen:<br />

Infrapool – Vereinigung für Stadtund<br />

Standortmarketing e.V.<br />

Mag. Christian Schaffner<br />

Tel.: 0699/ 19 44 94 05<br />

schaffner@infrapool.com<br />

www.infrapool.com<br />

Kundler Landmaschinenhersteller investiert drei Millionen in neues Zentrallager<br />

Lindner weiter auf Erfolgskurs<br />

Beim Kundler Landmaschinenhersteller<br />

Lindner stehen die Zeichen<br />

auf Investition. „Wir errichten<br />

im laufenden Geschäftsjahr<br />

ein neues Zentrallager am kürzlich<br />

erworbenen Areal nahe dem<br />

Ausstellungszentrum in Kundl.<br />

Das Investitionsvolumen dafür<br />

beträgt drei Millionen Euro“,<br />

erklärt Firmenchef Hermann<br />

Lindner. Darüber hinaus werde<br />

aufgrund der um mehr als zehn<br />

Prozent gestiegenen Produktion<br />

die Montagehalle erweitert. Lindner<br />

hat im Geschäftsjahr<br />

2003/2004 insgesamt 1280<br />

Modelle der Marke Geotrac sowie 145<br />

Unitrac-Transporter verkauft.<br />

Umsatz lag im Vorjahr<br />

bei 48,5 Millionen Euro<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete<br />

Lindner einen Umsatz von<br />

48,5 Millionen Euro. Das ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr eine Steigerung von<br />

Neben dem Grün- und Berglandsegment bietet<br />

Lindner vermehrt Pflege- und Weinbautraktoren<br />

sowie für kommunale Einsätze den Unitrac an.<br />

15 Prozent. Hermann Lindner: „Auch<br />

im Auslandsgeschäft konnten wir<br />

Erfolge verbuchen: Der Exportanteil<br />

stieg von 25 auf 28 Prozent. Wichtigste<br />

Absatzmärkte sind Deutschland, die<br />

Schweiz, Italien, Frankreich, Slowenien<br />

sowie die Niederlande. Das Kundler<br />

Unternehmen beschäftigt 190 Mitarbeiter.<br />

In den ersten vier Monaten 2004<br />

erreichte Lindner in Österreich einen<br />

Marktanteil von 15,2 Prozent. „Wir<br />

Foto: Lindner<br />

konnten damit die dritte Position am<br />

Traktorenmarkt deutlich ausbauen.“<br />

Konzentration auf<br />

weitere Einsatzgebiete<br />

Neben der Spezialisierung auf den<br />

Grünlandbereich konzentriert sich Lindner<br />

verstärkt auf weitere Einsatzgebiete:<br />

„Neben dem Grün- und Berglandmarktsegment<br />

bieten wir vermehrt Pflegeund<br />

Weinbautraktoren sowie für kommunale<br />

Einsätze den Unitrac. Dieser<br />

wird oft als kleiner Bruder des Unimog<br />

bezeichnet“, so der Firmenchef. Derzeit<br />

verfügt Lindner in Österreich über 250<br />

Vertragshändler, rund 100 Händler vertreiben<br />

Lindner-Fahrzeuge im Ausland.<br />

Informationen:<br />

Lindner Traktorenwerk GesmbH<br />

A-6250 Kundl<br />

Tel.: 05338/ 74 20 - 0<br />

Fax: 05338/ 74 20 - 41<br />

www.lindner-traktoren.at<br />

E.E.<br />

E.E.


Neu: Mobiler Mastsockel von Mannus<br />

Formschön und<br />

funktional<br />

Wirkungsvoller Fahnenschmuck ist ein<br />

fixer Bestandteil bei den verschiedensten<br />

Veranstaltungen. Sonnleithner-<br />

MANNUS - Österreichs Marktführer bei<br />

Fahnenstangen - unterstützt sie bei Feierlichkeiten<br />

wie Eröffnungen, Schul-<br />

oder Stadtfesten mit flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Speziell Leihfahnenmasten und mobile<br />

Mastsockeln von MANNUS kommen<br />

hier zum Einsatz. Die flexiblen Mastsockeln<br />

aus verzinktem Stahlblech, die<br />

auch pulverbeschichtet erhältlich sind,<br />

können mit Wasser, Sand oder Erde<br />

befüllt werden. Die Füße der Wanne<br />

sind einzeln höhenverstellbar, was -<br />

zusätzlich zum Füllvolumen von rund<br />

600 Litern - absolute Standfestigkeit<br />

garantiert.<br />

Der große Vorteil dieser formschönen<br />

Behältnisse: im Alltag erfüllen sie die<br />

Funktion von Blumentrögen, die zur<br />

Verschönerung von Plätzen beitragen.<br />

BEWAG: Österreichs größter Windstromproduzent<br />

Im Aufwind<br />

Die kräftige Brise auf der Parndorfer<br />

Platte macht die BEWAG zu Österreichs<br />

größtem Windstromproduzenten<br />

und das Burgenland zu einer wahren<br />

Ökoregion.<br />

Wind-Offensive<br />

Im Frühjahr des vergangenen Jahres<br />

startete die BEWAG mit ihrer Tochter<br />

Austrian Wind Power eine Wind-<br />

Offensive. 2003 wurden 200 Millionen<br />

Euro investiert, heuer folgen weitere<br />

50 Millionen. Ergebnis: Als Österreichs<br />

größter Windstrom-Produzent speist<br />

die BEWAG täglich bis zu 3,8 Millionen<br />

Kilowattstunden Ökostrom ins<br />

Netz ein.<br />

Auch die burgenländische Landespolitik<br />

unterstützt die Wind-Offensive.<br />

Wenn alle geplanten Projekte realisiert<br />

werden, können damit zwei Drittel<br />

des burgenländischen Strombedarfes<br />

gedeckt werden. Mit der Fertigstellung<br />

des Windparks Kittsee durch den<br />

bewährten Anlagenlieferanten ENER-<br />

CON wurde bereits in diesem Juni die<br />

Hälfte des Zieles erreicht.<br />

Blumentrog mit<br />

integrierter Masthalterung<br />

gibt es<br />

als vier- und sechseckige<br />

Variante<br />

Und bei Festen werden sie ohne Aufwand<br />

zu Fahnenmasthalterungen aufgewertet.<br />

Somit sind festlich geschmückte Ortsplätze<br />

zum 1. Mai und 26. Oktober<br />

gesichert.<br />

Informationen:<br />

Sonnleithner-MANNUS, A-4461<br />

Laussa<br />

Tel. 0 72 55 / 73 11<br />

E-Mail office@<br />

sonnleithner.at<br />

ENERCON E-66 Windenergie-Anlagen<br />

Informationen:<br />

ENERCON Austria GmbH<br />

Hauptstraße 19<br />

A-2120 Wolkersdorf bei Wien<br />

Tel. 02245/82828<br />

Fax 02245/82838<br />

E.E. E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

KOMMUNAL 55


Wirtschafts-Info<br />

BAWAG – P.S.K. Gruppe<br />

Auswirkungen von<br />

Basel II auf Gemeinden<br />

Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat sich auf neue Richtlinien für die<br />

Absicherung von Kreditrisiken von Banken mit Eigenkapital und einen Zeitplan zur<br />

Einführung geeinigt. Das Basel-II-Abkommen soll Ende 2006 in Kraft treten. Die<br />

Richtlinien müssen nun in nationale Regelungen umgesetzt werden.<br />

Banken sind verpflichtet, Bilanzen zu<br />

verlangen und diese zu raten.<br />

56 KOMMUNAL<br />

Mit Basel II müssen die<br />

Banken künftig die<br />

Eigenkapitalunterlegung<br />

von Krediten stärker<br />

von der Bonität<br />

ihrer Kunden abhängig<br />

machen. Die Bonität<br />

eines Kunden wird<br />

durch dessen Rating<br />

ausgedrückt. Nachdem<br />

ein Großteil der österreichischen<br />

Gemeinden kein externes Rating einer<br />

anerkannten Ratingagentur wie<br />

Moody`s oder S&P vorweisen kann,<br />

müssen die Kreditinstitute ein internes<br />

Rating vergeben und danach unter<br />

Berücksichtigung allfälliger Sicherheiten<br />

die Risikogewichtung und die erforderliche<br />

Eigenmittelunterlegung<br />

berechnen.<br />

Transparenz durch<br />

Vereinheitlichung<br />

Die Bonität<br />

eines Kunden<br />

wird durch<br />

dessen Rating<br />

ausgedrückt.<br />

Eine Möglichkeit die für das Rating von<br />

Kommunen wichtigen Daten und Kennzahlen<br />

transparenter und vergleichbarer<br />

zu gestalten, wäre die Vereinheitlichung<br />

der Rechnungsunterlagen und sonstigen<br />

Vorschriften in allen Bundesländern. In<br />

Vorarlberger Gemeinden wird zum Beispiel<br />

oft keine Trennung zwischen dem<br />

ordentlichen und dem außerordentlichen<br />

Haushalt vorgenommen. Aus diesem<br />

Grund können aus den vorliegenden<br />

Gebarungsübersichten keine mit<br />

anderen Bundesländern vergleichbaren<br />

Durchschnittswerte (Kennziffern) ermittelt<br />

werden. Auch der Schuldendienst<br />

wird von Bundesland zu Bundesland<br />

unterschiedlich ausgewiesen (mit oder<br />

ohne Bedeckung).<br />

Neben den sogenannten<br />

„hard facts“ eines Scorings<br />

(Bewertung) durch Kennzahlen<br />

können beim<br />

Gemeinderating auch qualitative<br />

Kriterien berücksichtigt<br />

werden. Hierzu zählt<br />

zum Beispiel, dass alle<br />

Gebietskörperschaften den<br />

strengen Maastrichtkriterien<br />

unterliegen und das Land Träger der<br />

Rechtsaufsicht über die Kommunen ist.<br />

Verpflichtung der Banken<br />

Die Banken sind durch die Basel II<br />

Bestimmungen und das Bankwesengesetz<br />

verpflichtet, sowohl vor Krediteinräumung<br />

als auch während der<br />

Laufzeit eines Engagements Rechnungsabschlüsse<br />

bzw. Bilanzen<br />

zumindest von allen nicht extern<br />

gerateten Gebietkörperschaften zu<br />

verlangen und diese zu raten.<br />

In diesem Zusammenhang wird auch<br />

die Offenlegung von Haushaltsunterlagen<br />

und -daten die Basis für Konditionenofferte<br />

bei Finanzierungsausschreibungen<br />

sein.<br />

Informationen:<br />

Wolfgang Widholm<br />

Österreichische Postsparkasse AG<br />

Bereich Institutionelle Kunden &<br />

Öffentliche Hand<br />

Georg-Coch-Platz 2<br />

1018 Wien<br />

Tel.: 01/51400-43869<br />

Fax.: 01/51400-41756<br />

E-Mail: wolfgang.widholm@psk.at<br />

E.E.


In zeitgerechten Versorgungsmaßnahmen<br />

liegt ein einormes Einsparungspotential<br />

zugunsten des gesamten<br />

Gesundheitssystems. Regelmäßige körperliche<br />

Aktivität durch Bewegung und<br />

Sport verlängert das Leben, macht es<br />

lebenswerter, hält fit und macht mobil<br />

bis ins hohe Alter.<br />

Das Projekt „Fit für Österreich“ versteht<br />

sich als Dachmarke für eine Projektreihe,<br />

die unter dem Motto „für ein<br />

lebenslanges Sporttreiben – der Sport<br />

als Dienstleister im Gesundheitssystem“<br />

steht. Mit diesem Projekt will das<br />

Staatssekretariat für Sport auf das<br />

Potential des organisierten Sport in<br />

Österreich als Dienstleister im Gesund-<br />

Wirtschafts-Info<br />

Dünserberg ist die erste österreichische Gemeinde mit...<br />

..auschließlich solarer Beleuchtung<br />

Ein sehr innovatives Beleuchtungsprojekt<br />

wurde in Dünserberg<br />

(Vorarlberg) durch<br />

die Firma „ecoliGhts“ in<br />

Zusammenarbeit mit Bürgermeister<br />

Walter Rauch realisiert.<br />

Die Gemeinde Dünserberg<br />

hat etwa 150 Einwohner<br />

und liegt zwischen 1000<br />

und 1200 Meter Seehöhe. Es<br />

gibt 3 Teilortschaften die ca.<br />

1 Kilometer von einander<br />

getrennt sind. Im ersten Projektabschnitt<br />

wurde das<br />

Straßengebiet entlang des<br />

Gemeindehauses, Feuerwehr<br />

und Volksschule (ca. 500 Meter) mit 8<br />

Stück Solarleuchten „SPL150“ bestückt.<br />

Die Straßenbeleuchtung war ein großes<br />

Gemeindeanliegen, da in den Morgenstunden<br />

Schulkinder unterwegs sind<br />

und in den Abendstunden häufig Veranstaltungen<br />

im Gemeindesaal stattfinden.<br />

Eine herkömmliche am öffentlichen<br />

Stromnetz angeschlossene Beleuchtung<br />

hätte nur schwer mit aufwendigen Grabungsarbeiten<br />

realisiert werden können.<br />

Dünserberg: Die<br />

Straßenbeleuchung ist<br />

ausschließlich autark.<br />

heitssystem aufmerksam<br />

machen, vorhandene<br />

gesundeheitsfördernde<br />

Potentiale ausschöpfen und<br />

neue Wege zur Reduktion<br />

der Krankheitskosten und<br />

zur Entlastung des Gesundheitssystems<br />

aufzeigen.<br />

„SportKids“<br />

Unsere Kinder leiden<br />

immer mehr unter Bewegungsmangel,<br />

der Ursache<br />

für Unfälle, Verletzungen<br />

und Krankheiten ist. In enger<br />

partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />

mit Kindergärten, Schulen und<br />

Sportvereinen sollen motorische Defizite<br />

behoben und ausreichende Bewegung<br />

gesichert werden.<br />

„Fit für School“<br />

Schülerinnen und Schüler sollen<br />

zusätzlich zum regulären Turnunterricht<br />

weitere Bewegungs-, Spiel- und<br />

Sportangebote in der Schule erhalten.<br />

Die sportliche Betätigung stellt eine<br />

nachhaltige Nachmittagsbetreuung und<br />

sinnvolle Alternative zum „computermotivierten<br />

Stubenhockerdasein“ dar.<br />

Schon am Tag der Montage<br />

war man beeindruckt über<br />

die robuste und formschöne<br />

Bauart der Leuchten. Besonders<br />

begeistert ist man von<br />

der sehr guten Ausleuchtung<br />

der Straße. Zusätzlich<br />

gibt der Hersteller die<br />

Garantie, dass die tägliche<br />

Leuchtzeit der Lampen auch<br />

in den Wintermonaten mindestens<br />

8 Stunden beträgt.<br />

Die Beleuchtung von 500<br />

Meter Gemeindestraße<br />

inklusive Fundamentarbeiten<br />

wurde in nur 2 Tagen<br />

realisiert. Die Gesamtkosten belaufen<br />

sich auf rund 30.000 Euro. Die Investition<br />

gegenüber Netzstrom-Beleuchtung<br />

hat sich schon bei der Installation<br />

gerechnet. Zusätzlich erspart sich die<br />

Gemeinde auch die anfallenden Stromkosten<br />

der Straßenbeleuchtung, das sind<br />

für 8 Leuchten in 20 Jahren ca.<br />

15.000,00 Euro!<br />

Die Firma ecoliGhts beschäftigt sich seit<br />

3 Jahren sehr intensiv mit der Entwick-<br />

Sport Kids: Gesund durch Bewegung<br />

„Fit für Business“<br />

Berufstätige Erwachsene können durch<br />

Sport ihre Leistungsfähigkeit und damit<br />

ihr Selbstbewußtsein stärken. Gesundheitsfördernde<br />

Modelle, mit der<br />

Geschäftsleitung vereinbart, sollen zu<br />

lebenslangem Sporttreiben motivieren.<br />

Informationen:<br />

Staatsekretariat für Sport<br />

www.fitfueroesterreich.at<br />

Tel.: 01/ 531 15/ 4063<br />

lung und der Herstellung von solaren<br />

Beleuchtungsanlagen.<br />

Einfach und<br />

nachhaltig<br />

Entscheidend ist der Einsatz von sehr<br />

stromsparenden Leuchtmittel und speziellen<br />

Regelungen. Wichtig ist natürlich<br />

auch die ansprechende Optik der Leuchten,<br />

mit diesen Faktoren werden sehr<br />

innovative Produkte auf den Markt<br />

gebracht. Hauptziel der Firma ecoliGhts<br />

ist es „die einfache und nachhaltige<br />

Beleuchtungslösung“ anbieten zu können,<br />

die auf Sicht Kosten spart und auch<br />

mehr Sicherheit im Straßenverkehr gibt!<br />

Informationen:<br />

ecoligGhts/ Georg Dietmaier<br />

A-8740 Zeltweg, Bundesstraße 66<br />

Tel.: 03577/ 758 660, Fax: 758 662<br />

Mobil: 0664/ 314 83 53<br />

E-Mail: info@ecolights.at<br />

Web: www.ecolights.at<br />

KOMMUNAL 57<br />

E.E. E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Energiecomfort bietet Gemeinden maßgeschneiderte Lösungen<br />

Kommunen setzen<br />

auf Biomasse<br />

Vom instabilen Ölpreis sind zahlreiche Branchen betroffen. Auch der kleinste Mann<br />

in der kleinsten Gemeinde muss sich darüber Gedanken machen, welche<br />

Kostenexplosion ihn durch den Anstieg des Ölpreises erwarten könnte.<br />

Die Wien Energie-Tochter ENERGIE-<br />

COMFORT setzt schon seit einiger Zeit<br />

auch auf nicht fossile Energieträger wie<br />

z.B. Biomasse.<br />

Kostengünstig und<br />

umweltfreundlich<br />

Energiecomfort bietet Gemeinden<br />

vollständige Planung, Finanzierung<br />

Errichtung sowie die Betriebsführung<br />

von Ortswärmenetzen mit dem erneuerbaren<br />

Energieträger Holz aus der<br />

So funktioniert Ortswärme-Versorgung.<br />

jeweiligen Region.<br />

Dies sichert nicht nur dem einzelnen<br />

Bürger komfortable Wärme, schafft<br />

Arbeitsplätze in der Region, sondern<br />

zeigt den Kommunen den Weg der<br />

Umweltentlastung durch Schadstoffreduktion<br />

auf, die besonders in Zeiten<br />

wie diesen jeder Gemeinde ein Anliegen<br />

ist. Das Unternehmen, das zur Zeit<br />

111 MitarbeiterInnen beschäftigt und<br />

auf dem Markt nicht nur durch Ener-<br />

58 KOMMUNAL<br />

gie- sondern auch durch sein florierendes<br />

Gebäude- und Facilitymanagement<br />

bekannt ist, hat erst kürzlich wieder –<br />

anlässlich des Städtetages in Bregenz –<br />

kommunale Manager über die Vorteile<br />

von Biomasse beraten.<br />

ENERGIECOMFORT prüft<br />

gratis für Gemeinden<br />

ENERGIECOMFORT betreibt bereits<br />

erfolgreich Biomasseheizwerke in Bad<br />

Aussee, Tannheim in Tirol und steht<br />

kurz vor der Eröffnung eines<br />

solchen in Purkersdorf bei<br />

Wien. In zahlreichen anderen<br />

Kommunen führt das Unternehmen<br />

zur Zeit eine Plausibilitätsprüfung<br />

durch, um sicherzustellen,<br />

ob und in welchem<br />

Maße ein solches Projekt für<br />

die jeweilige Region wirtschaftlich<br />

ist. Dieser Service<br />

sowie Informationsveranstaltungen,<br />

bei denen jedes einzelne<br />

Gemeindemitglied in<br />

Hinblick auf seine spezifischen<br />

Bedürfnisse beraten sowie für<br />

jeden Interessenten eine Heizkostenvergleichsrechnung<br />

angestellt wird, wird gratis<br />

angeboten.<br />

Alles aus einer Hand...<br />

ist nicht zufällig der Slogan von ENER-<br />

GIECOMFORT. Auch im Falle der Ortswärme-Versorgung<br />

trifft dieser konkret<br />

zu. Zusätzlich zu Information, Wirtschaftlichkeitsprüfung,Konzepterstellung,<br />

Errichtung und Betriebsführung,<br />

werden auch alle Investitionen unter<br />

der ausschließlichen Verantwortung<br />

von ENERGIECOMFORT, jedoch in<br />

Biomasse – DIE Energiequelle.<br />

ständiger Abstimmung mit der<br />

Gemeinde durchgeführt, wodurch<br />

deren Budget maßgeblich entlastet<br />

wird.<br />

Darüber hinaus sorgt die Wien Energie-<br />

Tochter für die Förderungsabwicklung,<br />

die Vertragserstellung sowie die direkte<br />

Abrechnung mit den Kunden, die an<br />

ein Ortswärmenetz angeschlossen sind.<br />

Ein besonderes Zuckerl sind außerdem<br />

Contracting-Modelle für Gemeindeobjekte<br />

ebenso wie für private Immobilien,<br />

bei denen die Finanzierung der<br />

Investitionen aus den eingesparten<br />

Energiekosten erfolgt. Auch Gemeinden<br />

müssen sich heutzutage auf ihr Kerngeschäft<br />

konzentrieren und schätzen<br />

daher die Alles-aus-einer-Hand-Verantwortlichkeit<br />

von ENERGIECOMFORT.<br />

Informationen:<br />

ENERGIECOMFORT<br />

Energie- und Gebäudemanagement<br />

GmbH<br />

Obere Donaustraße 63<br />

1020 Wien<br />

Tel.: +43/1/313 17 3669<br />

Fax: +43/1/313 17 3636<br />

eva.petermann@energiecomfort.at<br />

E.E.


Österreischisches Qualitätsprodukt für die Straßenreinigung.<br />

Alpine Bau setzt auf Qualität<br />

Straßenreinigung<br />

mit M-U-T<br />

Die Alpine Bau Salzburg,<br />

die europaweit zu den<br />

größten Baufirmen zählt,<br />

vertraut bei der Straßenreinigung<br />

auf die Technik von<br />

M-U-T Stockerau.<br />

Harte Tests: M-U-T<br />

klarer Sieger<br />

Zahlreiche Kehrmaschinenprodukte<br />

wurden im härtesten<br />

Einsatz von den Experten<br />

der Alpine Bau getestet<br />

und ging M-U-T als eindeutiger<br />

Sieger hervor.<br />

Die M-U-T Austrocleaner 247<br />

/ 7,0 RS überzeugte insbesondere<br />

durch die extrem<br />

hohe Saugleistung, aber auch<br />

durch die kompakte Bauart<br />

bei der bei optimaler Wendigkeit<br />

ein Maximum an Wassertankgröße<br />

und Schmutzbehältergröße<br />

sichergestellt<br />

ist. Weiters zahlreiche ausgereifte<br />

und anwenderfreundliche<br />

Zubehörteile, die speziell<br />

hinsichtlich Wartung und Reinigung<br />

der Maschine dem<br />

Betreiber echten praktischen<br />

Nutzen bringen.<br />

Highlights<br />

◆ komplett rostfreier Aufbau<br />

◆ 7 m 3 Kehrichtbehälter<br />

◆ 2 x 1700 l Wassertank<br />

◆ Heckteil ausgeführt für<br />

Anhängerbetrieb, daher starkes<br />

Fahrgestell mit 330 PS<br />

◆ Aufkratzvorrichtung teleskopierbar<br />

◆ Hochdruckanlage (120<br />

bar, 120 l/min)<br />

◆ Schlauchaufwicklung mit<br />

Hochdruckpistole<br />

◆ Straßenwaschbalken<br />

vorne über die gesamte<br />

Fahrzeugbreite montiert und<br />

zusätzlich auf der rechten<br />

Seite ausziehbar - damit vergrößerte<br />

Waschbreite<br />

◆ Waschbalken links /<br />

rechts schwenkbar<br />

◆ Moderne äußerst bedienfreundliche<br />

Steuerung<br />

◆ Hochleistungsgebläse<br />

Zufriedene<br />

Kunden<br />

Neben den Stammkunden,<br />

wie beispielsweise die<br />

Gemeinde Bruck / Mur,<br />

Waidhofen oder Heidenreichstein,<br />

konnten zur<br />

Frühjahrskehrung 2004<br />

auch zwei Neukunden aufgrund<br />

der hervorragenden<br />

Vergleichswerte gewonnen<br />

werden. Und zwar die Baufirma<br />

Gebr. Haider, die in<br />

Oberösterreich und der Steiermark<br />

aktiv ist, und die<br />

Firma Huber - Entsorgung in<br />

Feldkirchen in Kärnten.<br />

Informationen:<br />

M-U-T<br />

Schießstattgasse 49<br />

A - 2000 Stockerau<br />

Tel.: 02266/ 603 - 0<br />

Fax: 02266/ 603 - 153<br />

E.E.<br />

Wie entspannend<br />

sitzen sein kann ...<br />

Wirtschafts-Info<br />

beweist BRAUN Lockenhaus täglich aufs<br />

Neue. Ob nun im Hotel oder am Flughafen,<br />

im Konzert oder im Büro. Oft nehmen Sie<br />

Platz auf unseren Sitzmöbeln und fühlen sich<br />

einfach wohl. Achten Sie mal darauf. Denn<br />

bei einer Produktion von jährlich etwa 30.000<br />

Stühlen und 12.000 Objektmöbel ist die<br />

Wahrscheinlichkeit sehr groß, immer wieder<br />

auf BRAUN Lockenhaus zu stoßen, auch<br />

international... Also: Man sieht sich. Und:<br />

Vielleicht möblieren wir auch mal Ihr Objekt.<br />

Würde uns freuen.<br />

Unsere aktuelle Kollektion finden Sie in unserem<br />

neuen Produktkatalog. Einfach anfordern:<br />

E: info@braunlockenhaus.at<br />

Johann Braun & Söhne<br />

Fachwerkstätten für Sitzmöbel<br />

Tische | Objektausstattungen<br />

A-7442 Lockenhaus | Teich<br />

T: +43 (0)26 16 | 22 04 0<br />

F: +43 (0)26 16 | 22 04 8<br />

E: info@braunlockenhaus.at<br />

www.braunlockenhaus.at<br />

KOMMUNAL 59


Wirtschafts-Info<br />

Husqvarna-XP Öl besteht schwierigen Test<br />

Top bei halbsynthetischen Ölen<br />

60 KOMMUNAL<br />

Die schwedische<br />

Prüfanstalt<br />

SMP meldet<br />

ausgezeichnete<br />

Testresultate für<br />

Husqvarnas XP<br />

Zweitakt-Öl im<br />

Vergleich zu<br />

den Tests der<br />

SMP von Ölen<br />

anderer Hersteller.<br />

Der Grund für<br />

das gute<br />

Abschneiden ist<br />

Husqvarnas<br />

„Spezial-Hausrezept“.<br />

Das<br />

neue Öl, Husqvarna<br />

XP 2-<br />

Takt, ist speziell<br />

für den Einsatz<br />

in Kettensägen<br />

konzipiert worden.<br />

Es hat sich<br />

in hartem Klima<br />

aber so ausge-<br />

zeichnet bewährt, dass es nicht nur für<br />

Benzin-Werkzeuge verwendet wird,<br />

sondern mittlerweile auch für Motorräder,<br />

Snowmobile und sogar Mopeds.<br />

Nicht einmal Formel 1<br />

Motoren sind so heiß!<br />

„Kein Motor wird so heiß wie der einer<br />

Kettensäge - nicht einmal ein Formel 1-<br />

Motor. Das bedeutet, dass sehr viele<br />

Leute Husqvarna-2-Takt-Öle auch für<br />

andere Typen von Zweitaktmotoren<br />

verwenden“, erklärt Günter Feilmair<br />

von Husqvarna. In Österreich kostet<br />

das Husqvarna-XP 2-Takt Öl W<br />

9,40/Liter - damit können 50 Liter 2-<br />

Takt Treibstoff gemischt werden.<br />

Besser als<br />

vollsynthetische Öle<br />

hoch raffinierten Mineralölen. Die Formel<br />

ist geheim, aber wir können sagen,<br />

dass nach den Ergebnissen dieses<br />

neuen Tests die besten anderen 2001<br />

getesteten vollsynthetischen Öle deutlich<br />

übertroffen werden.<br />

Rasante Forschung<br />

„Es gibt eine rasante Forschung in diesem<br />

Bereich, und selbst wenn die letzten<br />

Tests drei Jahre zurück liegen, zeigen<br />

sie dennoch, dass das Husqvarna<br />

XP 2-Takt Öl bei den halbsynthetischen<br />

Ölen absolut Top ist.“, schließt Daniel<br />

Johansson von Husqvarna Schweden<br />

seine Überlegungen.<br />

Informationen:<br />

E.E.<br />

Husqvarnas „Spezial-Haus-<br />

Husqvarna-Ges.m.b.H. Nfg. KG -<br />

rezept“, das neue Öl, Hus-<br />

4010 Linz<br />

qvarna XP 2-Takt, übertraf<br />

Beim Husqvarna-Öl handelt es sich um Bezugsquellen-Nachweis<br />

in Tests die besten voll-<br />

ein halbsynthetisches Öl, also um eine Tel.: 0732/ 77 01 01 - 219<br />

synthetischen Öle. Mischung aus synthetischen Ölen und<br />

Wir planen, errichten, finanzieren<br />

und betreiben Wasserverorgungsund<br />

Abwasserentsorgungsanlagen<br />

www.aquaplus.at<br />

Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungs- GmbH<br />

Absberggasse 47 | A-1103 Wien | Tel.: +43-1-603 10 12-3917<br />

Fax: -3920 | mail: office@aquaplus.at<br />

Gemeinden<br />

wünschen wünschen -<br />

Gemeinden<br />

wir bauen<br />

wir bauen<br />

VARIO-BAU errichtet kommunale Objekte für jeden Zweck<br />

in jeder Architektur und Leistungsstufe. So zum Beispiel<br />

Schulen, Kindergärten, Seniorenheime, Gemeindeämter<br />

oder Wohnhausanlagen.<br />

VARIO BAU<br />

FERTIGHÄUSER<br />

Ackergasse 21, 2700 Wr. Neustadt<br />

Tel.: 0 26 22/89 33 6-0<br />

www.variobau.at


Mobilfunkanlage im Ort heißt weniger Sendeleistung<br />

Sendeleistung steigt<br />

mit der Entfernung<br />

Immer öfter fordern kleinere Gemeinden<br />

im Zuge des Aufbaus der Mobilfunknetze,<br />

Basisstationen nicht in bewohntem<br />

Gebiet zu errichten. Was dabei übersehen<br />

wird: Basisstationen<br />

am Ortsrand können<br />

höhere Immissionen<br />

durch elektromagnetische<br />

Felder, mehr Standorte<br />

und insgesamt schlechtere<br />

Versorgung bedeuten.<br />

Ähnlich wie bei<br />

Straßenlaternen, die in<br />

kurzen Abständen stehen<br />

müssen, um eine Straße<br />

vollständig auszuleuchten,<br />

versorgt ein relativ<br />

engmaschiges Netz von<br />

Mobilfunkanlagen (Basisstationen)<br />

mit niedriger<br />

Sendeleistung - vor allem<br />

in städtischen Ballungsräumen - relativ<br />

kleine Gebiete (Funkzellen) mit vielen<br />

Mobilfunkkunden. Dadurch unterscheidet<br />

sich der Mobilfunk vom Rundfunk,<br />

bei dem wenige Sendeanlagen ausreichen,<br />

die dafür mit sehr hoher Sendeleistung<br />

betrieben werden. Je näher ein<br />

Mobiltelefon bei einer Mobilfunkanlage<br />

ist, desto geringer ist die erforderliche<br />

Sendeleistung, um zur Basisstation<br />

zurück zu funken. Deshalb gewährleisten<br />

Mobilfunkanlagen in der Nähe der<br />

Mobilfunknutzer im Rahmen dieser<br />

Zweiwegkommunikation ein „flüsterndes<br />

System“, in dem die Sendeleistungen<br />

minimiert werden. Denn sowohl das<br />

Mobiltelefon als auch die Mobilfunkanlage<br />

senden und empfangen Signale -<br />

und beide regeln ihre Sendeleistung entsprechend<br />

der Verbindungsqualität.<br />

Das Gegenteil von „gut“ ist<br />

„gut gemeint“<br />

Die immer öfter auf Gemeindeebene<br />

erhobene gut gemeinte Forderung, den<br />

Bau von Mobilfunkanlagen nur noch im<br />

Abstand von einigen hundert Metern zu<br />

bewohntem Gebiet zuzulassen, entspringt<br />

häufig dem Wunsch, die Sendeleistungen<br />

zu reduzieren. Doch mit dem<br />

Wissen um die technische Funktionsweise<br />

von Mobilfunk wird klar, dass „gut<br />

gemeint“ hier das Gegenteil von „gut“ ist.<br />

Denn Mobilfunkanlagen am Rande des<br />

Gemeindegebiets und weit weg von den<br />

Mobiltelefonen der Nutzer bedeuten<br />

höhere Immissionen, mehr Standorte<br />

und sogar schlechtere Netzversorgung.<br />

Basisstationen in der Nähe der Mobilfunknutzer gewährleisten<br />

minimierte Sendeleistungen.<br />

Optimale Versorgung<br />

Dieses Szenario lässt sich anhand eines<br />

Beispiels einfach erklären: In der kleinen<br />

ländlichen Gemeinde A soll eine<br />

Mobilfunkanlage des Betreibers B<br />

errichtet werden. Der Betreiber plant<br />

die Anlage im Ortszentrum zu bauen,<br />

da eine einzige, zentral positionierte<br />

Basisstation aus funktechnischen<br />

Gründen das Gemeindegebiet gleichmäßig<br />

und gleichzeitig mit der geringsten<br />

notwendigen Leistung optimal<br />

versorgen kann. Die Gemeinde, die als<br />

Standortgeber fungiert, schlägt nach<br />

lokalen Protesten von Anrainern der<br />

geplanten Anlage vor, die Station am<br />

Ortsrand zu errichten, dort, wo sie im<br />

Idealfall möglichst unsichtbar ist. Dieser<br />

Wunsch ist psychologisch verständlich,<br />

aber physikalisch nicht sinnvoll,<br />

denn was wären die Konsequenzen?<br />

Aufgrund der begrenzten Reichweite<br />

der Basisstation könnten Teile der<br />

Gemeinde nicht versorgt werden. Um<br />

eine gute Netzqualität zu gewährleisten,<br />

müssten unter Umständen 2 bis 3<br />

zusätzliche Mobilfunkanlagen errichtet<br />

werden! Darüber hinaus würden<br />

gleichzeitig die Gesamtimmissionen im<br />

Ort steigen, da die Mobilfunknutzer in<br />

der Gemeinde weiter weg von den<br />

Mobilfunkanlagen sind – also vom<br />

Handy wie auch von der Basisstation<br />

mehr Leistung verlangt wird, um<br />

größere Distanzen mittels Funk zu<br />

überwinden.<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

T-Mobile<br />

Mag. Margit Kropik<br />

e-mail:<br />

environment@t-mobile.at<br />

Mobilkom Austria<br />

Mag. Claudia Übellacker<br />

e-mail:<br />

umwelt@mobilkom.at<br />

Connect Austria/one<br />

Ing. Johann Killian<br />

e-mail:external.affairs@one.at<br />

tele.ring<br />

Melpomene Kriz<br />

e-mail: melpomene.<br />

kriz@telering.co.at<br />

Hutchison 3G Austria<br />

Ernest Gabmann<br />

e-mail:<br />

ernest.gabmann@h3g.at<br />

Allgemeine Informationen:<br />

Forum Mobilkommunikation<br />

Mag. Thomas Barmüller<br />

Mariahilfer Straße 37-39<br />

A-1060 Wien<br />

Tel.: 01/588 39-0<br />

e-mail: barmueller@fmk.at<br />

KOMMUNAL 61


Neue Serie JH 900 SC<br />

Herkules Allesmäher<br />

Aus dem Bestreben, den Bedürfnissen professioneller Anwender rundum gerecht zu<br />

werden, entstand der neue Allesmäher JH 900 SC der Marke Herkules. Dieser Mäher<br />

zeichnet sich durch ein besonders breites Anwendungsspektrum ebenso wie durch eine<br />

sehr komfortable und benutzerfreundliche Anwendung aus.<br />

Das völlig neuartige und<br />

patentierte Bedienkonzept<br />

„Smart-Control“ ermöglicht<br />

eine komfortable Steuerung<br />

aller relevanten Bedienelemente<br />

vom Führungsholm<br />

aus. Bei Betätigung des<br />

hydrostatischen Antriebs<br />

über die Drehgriffe des JH<br />

900 SC schwenken die<br />

Hebel der Lenkbremsen<br />

automatisch mit. Dies<br />

ermöglicht dem Bediener<br />

des Herkules Allesmähers<br />

JH 900 SC jederzeit eine<br />

optimale Griffposition<br />

ohne umzugreifen.<br />

Weitere Highlights<br />

Weitere Highlights des JH 900 SC sind<br />

die neu entwickelte Schnitthöhenverstellung<br />

über eine Parallelogrammaushebung<br />

sowie eine problemlose und<br />

komfortable Höhen- und Seitenverstellung<br />

des Führungsholmes über Quick-<br />

Schnellverschlüsse. Um frühzeitigen<br />

Ermüdungserscheinungen vorzubeugen<br />

verfügt der Herkules Allesmäher JH<br />

900 SC außerdem über einen speziell<br />

62 KOMMUNAL<br />

Auch durch seine enorme Flächenleistung ist der Herkules<br />

JH 900 SC für den kommunalen Einsatz prädestiniert.<br />

gelagerten und antivibrationsgedämpften<br />

Führungsholm und serienmäßig<br />

eingebaute Lenkbremsen.<br />

Überall hervorragende<br />

Mähergebnisse<br />

Der Anwendungsbereich des Herkules<br />

Allesmähers JH 900 SC reicht vom<br />

Zierrasen über Hochgraswiesen bis hin<br />

zu extensiv gepflegten Flächen mit kleineren<br />

Bäumen und Sträuchern. Der JH<br />

900 SC erzielt jederzeit ein hervorra-<br />

Der JH 900 SC erzielt jederzeit<br />

ein hervorragendes Mähergebnis<br />

und ist auch an Schrägoder<br />

Hanglagen sehr gut<br />

manövrierbar.<br />

gendes Mähergebnis und ist auch an<br />

Schräg- und Hanglagen sehr gut<br />

manövrierbar. Ein Aufmähen auf Steine<br />

oder andere im Gelände liegende<br />

Gegenstände verursacht dank des Herkules-Sicherheits-Systems<br />

„HSS“ keine<br />

Schäden am Motor bzw. der Kurbelwelle<br />

des JH 900 SC, da das robuste<br />

Messer über eine elektromagnetische<br />

Kupplung durch einen Keilriemen angetrieben<br />

wird.<br />

Enorme Flächenleistung<br />

Durch seine enorme Flächenleistung ist<br />

der JH 900 SC auch für großes Arbeitsvolumen<br />

bestens geeignet. Er findet vor<br />

allem im kommunalen Bereich, bei<br />

Straßenmeistereien, Landschaftsgärtnern<br />

und im Weinbau seine Anwendung.<br />

Informationen:<br />

Nähere Informationen bekommen<br />

Sie bei Ihrem Herkules Vertriebspartner<br />

vor Ort oder bei<br />

Firma RKM unter der Tel. Nr.<br />

02782/ 83 222<br />

E.E.


Alukönigstahl Brandschutzkonstruktionen<br />

Sicherheit auf höchstem Niveau<br />

Moderne Brandschutzsysteme widerlegen<br />

das Vorurteil, Sicherheit auf hohem<br />

Niveau könne ausschließlich durch<br />

wuchtige Materialstärken und zumeist<br />

optisch unattraktive Elemente erreicht<br />

werden. Leichtigkeit und vielfältiges<br />

Design unter Berücksichtigung der<br />

erforderlichen Sicherheitsklassifizierung<br />

sind die Anforderungen, die Architekten<br />

und Investoren an zeitgemäße Brandschutzkonstruktionen<br />

stellen. ALUKÖ-<br />

NIGSTAHL bietet ein neues Aluminiumsystem<br />

für Brandschutzfassaden in zwei<br />

Profilbreiten an: SCHÜCO FW 50+ BF<br />

mit 50 mm bzw. FW 60+ BF mit 60<br />

mm Ansichtsbreite. Mögliche Neigungswinkel<br />

von 15° bis 80° lassen viel Spielraum<br />

für attraktive Gestaltung mit den<br />

neuen SCHÜCO Fassadensystemen. Vorhangfassaden<br />

und Lichtdach-Konstruktionen<br />

lassen sich nahtlos aneinanderfügen.<br />

Der Einsatz der Systemkomponenten<br />

ist ebenso durchdacht, wie wirtschaftlich:<br />

Pfosten und Riegel werden<br />

als Komplettprofile verarbeitet; in der<br />

wasserführenden Ebene sind keine Verschraubungen<br />

erforderlich – das<br />

Sehr geehrter Herr<br />

Bürgermeister, Ihre<br />

nächste Rede könnte<br />

in etwa so beginnen:<br />

„Hurra, das<br />

Gemeinde-Budget<br />

ist entlastet, weil...“<br />

Noch ein paar hilfreiche Schlagworte: weil<br />

<strong>Kommunal</strong>-Leasing, weil zig Finanzierungsvorteile<br />

bei Immobilien, Fuhrparks, Maschinen, weil<br />

spezielle Modelle für Infrastruktur-Einrichtungen und<br />

kostenlose Beratung durch Herrn Mag. Heneis unter<br />

(01) 716 01-8070 oder per E-Mail: leasing@rl.co.at<br />

gewährleistet Systemsicherheit und<br />

Wartungsfreiheit.<br />

Brandschutzsysteme<br />

aus Stahl<br />

ALUKÖNIGSTAHL Brandschutzkonstruktionen<br />

mit Jansen Systemen bieten die<br />

klassischen Vorteile einer Stahlkonstruktion,<br />

wie etwa überragende statische<br />

Werte und damit die Möglichkeit, besonders<br />

große Elemente zu realisieren. Die<br />

geprüfte Sicherheit der Jansen Brandschutzkonstruktionen<br />

ermöglicht die Realisierung<br />

von Türflügelhöhen bis zu 3000<br />

mm. Schüco und Jansen Brandschutzsysteme<br />

zeigen, daß höchste Sicherheitsanforderungen<br />

und Ästhetik der Konstruktion<br />

kein Gegensatz sind. Architekten profitieren<br />

von der großen Gestaltungsfreiheit,<br />

die es ihnen ermöglicht, ihre kreativen<br />

Ideen mit Systemen umzusetzen, die<br />

sich perfekt ergänzen. So sind die verglasten<br />

Rauch- und Brandschutzkonstruktionen<br />

optisch nicht von herkömmlichen<br />

Bauelementen zu unterscheiden und<br />

www.raiffeisen-leasing.at<br />

Wirtschafts-Info<br />

JANSEN VISS TV G30: Wärmegedämmte<br />

Pfosten-Riegel-Konstruktionen für Brandschutzfassaden<br />

aus Stahl.<br />

fügen sich somit harmonisch in das<br />

Gesamtbild eines Gebäudes ein.<br />

Informationen:<br />

ALUKÖNIGSTAHL GmbH.<br />

Goldschlagstraße 87 - 89<br />

1150 Wien<br />

Tel.: 01/98 130 -0<br />

Fax: 01/98 130 -64<br />

E-Mail: m.pertl@alukoenigstahl.com<br />

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KOMMUNAL 63<br />

E.E.


Ein innovatives Produkt von Bramac sorgt für mehr Sicherheit<br />

Auch am Dach<br />

wohl behütet<br />

Das Dach ist ein gefährlicher Boden: Jeder dritte tödliche Arbeitsunfall am Bau passiert<br />

bei einem Absturz vom Dach! Damit zählen Dachdecker und Rauchfangkehrer in<br />

Österreich zu den besonders gefährdeten Berufsgruppen.<br />

Österreichs Versicherungen haben längst<br />

darauf reagiert und das Unfallrisiko von<br />

Dachdeckern im Vergleich zur übrigen<br />

Bauwirtschaft mit dem „Faktor 2“ bewertet!<br />

Jetzt nimmt ein neues Gesetz die<br />

Bauherren ziemlich streng in die Pflicht:<br />

Laut dem Bauarbeitenkoordinationsgesetz<br />

ist jeder Bauherr zur Anbringung<br />

eines Dachsicherungssystems verpflichtet.<br />

In der ÖNORM EN 517 mit nationalem<br />

Vorwort ist dieser Sachverhalt genau<br />

geregelt. Sieht man in die Statistik so<br />

kommen diese neuen Gesetze nicht von<br />

ungefähr. Im Jahr 2002 wurden in Österreich<br />

160 Stürze vom Dach registriert,<br />

sieben davon endeten tödlich. Damit liegt<br />

das Dach unter allen Sturz- und Fall-<br />

Unfällen mit Todesfolge an der ersten<br />

Stelle! Ursache für die Unfälle ist beinahe<br />

immer „unsachgemäßes Arbeiten in<br />

großer Höhe“.<br />

Sichere Nachnutzung<br />

Bei der Errichtung des Daches ist das in<br />

der Regel noch kein so gravierendes<br />

Problem – zumindest nicht für den Bauherrn:<br />

Denn wird für die Arbeiten ein<br />

Fachbetrieb beauftragt, geht die Verantwortung<br />

während der Bauphase auf die<br />

Projektleitung über.<br />

Aber was geschieht danach – bei Reparaturarbeiten,<br />

der Installation einer<br />

64 KOMMUNAL<br />

Antenne oder anderen nachträglichen<br />

Dacharbeiten? Ganz einfach: Der Hausbesitzer<br />

hat für all diese Fälle dafür<br />

Sorge zu tragen, dass Menschen nicht<br />

von seinem Dach stürzen. Gerade im<br />

Bereich der öffentlichen Auftraggeber<br />

sollte man sich daher nicht auf Haftungsverpflichtungen<br />

im Falle von<br />

Unfällen einlassen. Bisher gar keine so<br />

einfache Sache, dieser gesetzlichen Verpflichtung<br />

auch wirklich sinnvoll nachzukommen,<br />

denn geeignete Systeme,<br />

die den neuesten Regelungen gerecht<br />

werden, sind absolute Mangelware.<br />

Dachsicherheitshaken<br />

Der Dachspezialist Bramac hat sich aber<br />

mittlerweile mit der Materie intensiv<br />

auseinandergesetzt und einen Dachsicherheitshaken<br />

entwickelt, der den<br />

strengen österreichischen Schutzbestimmungen<br />

entspricht.<br />

Der neue Dachsicherheitshaken von Bramac<br />

ist sowohl als Anschlagpunkt für<br />

den Gebrauch einer persönlichen<br />

Schutzausrüstung gemäß EN 354, 355,<br />

360 und 362 geeignet, als auch als<br />

Dachdeckerhaken zum Einhängen einer<br />

Dachleiter. Durch seine spezielle Form<br />

ist der Dachsicherheitshaken in der<br />

Lage, Stürze über die Traufe, über den<br />

Ortgang und über den First abzufangen.<br />

Der neue Dachsicherheitshaken<br />

von Bramac.<br />

Trotz dieser hohen Funktionalität<br />

besticht dieser Haken durch ein einfaches<br />

Grundsystem und einer raschen<br />

und einfachen Verlegung. Durch eine<br />

darunter liegende Schiene kann der<br />

Haken beliebig verschoben und somit<br />

leicht platziert werden. Spezielle Bramac-Sondersteine<br />

mit einer Aussparung<br />

für den Haken sorgen neben dem geringen<br />

Aufwand für eine optisch ansprechende<br />

Lösung. Außerdem wird beim<br />

Bramac-System die Unterkonstruktion<br />

nicht durchdrungen.<br />

Damit schafft man für nachträgliche<br />

Arbeiten am Dach und für den Rauchfangkehrer<br />

ideale Voraussetzungen für<br />

ein risikofreies Arbeiten.<br />

Informationen:<br />

Der neue Sicherheitsdachhaken der<br />

Bramac ist mit Anfang Juli 2004<br />

lieferbar.<br />

Nähere Informationen dazu<br />

erhalten Sie unter:<br />

Bramac Dachsysteme International<br />

z. H. Günter Prirschl,<br />

Leiter Anwendungstechnik<br />

Bramacstr. 9, 3380 Pöchlarn<br />

Tel.: 02757/4010-260<br />

Fax: 02757/4010-64<br />

E-Mail:<br />

guenter.prirschl@bramac.com<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Erfolgreiche Veranstaltung im neuen Messe Center Graz<br />

Kongress und Fachmesse GasWasser<br />

Das neue Messe Center Graz war Ende<br />

Mai Austragungsort der traditionellen<br />

Veranstaltung der Österreichischen Vereinigung<br />

für das Gas- und Wasserfach<br />

(ÖVGW), zu der Präsident SR DI Hans<br />

Sailer erstmals mehr als 500 Tagungsteilnehmer<br />

aus dem In- und Ausland<br />

begrüßen konnte.<br />

Der Kongress vereinte Gasnetzbetreiber,<br />

Trinkwasserversorger und die fachspezifischen<br />

Industrie und war gleichzeitig<br />

auch ein klares Signal der Gemeinsamkeit<br />

der österreichischen Versorgungswirtschaft<br />

an Politik und Behörden. In<br />

Zeiten, in denen sich die politischen<br />

und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

der Branchen ständig und immer<br />

rascher ändern, bot diese Veranstaltung<br />

den betroffenen Fachleuten den entsprechenden<br />

Raum für Meinungsbildung<br />

und Erfahrungsaustausch.<br />

Hochrangige Mitarbeiter der EU-Generaldirektionen<br />

Binnenmarkt sowie Wettbewerb<br />

waren ebenfalls anwesend. Bei<br />

einem gemeinsamen Pressegespräch<br />

mit dem Präsidenten der ÖVGW und<br />

VDir DI Malik (Grazer Stadtwerke AG)<br />

inigungsexpertisen.<br />

Reinigungskosten im Griff haben.<br />

wurde das Thema „Das Wasser und die<br />

EU“ erörtert, anschließend standen die<br />

Herren dem Fachpublikum für Diskussionen<br />

zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus konnten sich die Fachexperten,<br />

aber auch andere Interessierte<br />

im Rahmen einer frei zugänglichen,<br />

ca. 830 m≈ Ausstellungsfläche<br />

umfassenden Fachmesse über die<br />

modernsten technische Produkte informieren,<br />

die in der Gas- und Wasserversorgung<br />

zur Anwendung kommen.<br />

Insgesamt kann die ÖVGW also auf<br />

eine erfolgreiche Veranstaltung zurückblicken<br />

und freut sich daher schon auf<br />

den nächsten Kongress mit Fachmesse<br />

GasWasser am 15. und 16. Juni 2005<br />

in der Stadt Salzburg!<br />

Informationen:<br />

Das Hilfsmittel zur Kontrolle und<br />

Reduktion Ihrer Reinigungskosten.<br />

Präsident SR DI Hans Sailer konnte erstmals<br />

mehr als 500 Tagungsteilnehmer begrüßen.<br />

Österr. Vereinigung für das Gasund<br />

Wasserfach (ÖVGW)<br />

Schubertring 14, A-1015 Wien<br />

Tel: 43/1/513 15 88/26<br />

Fax: 43/1/513 15 88/25<br />

http://www.ovgw.at,<br />

http://www.erdgasautos.at<br />

http://www.wasserwerk.at<br />

Wir berechnen objektspezifisch und individuell: die Reinigungsfläche,<br />

den Zeitaufwand, den Personalbedarf, die<br />

jährlichen Reinigungskosten und den Bedarf an Maschinen,<br />

Geräten usw.<br />

Auf Basis dieser Berechnungen erstellen wir Reinigungspläne<br />

mit ausführlichen Reinigungs- und Pflegeanleitungen.<br />

Unsere Reinigungsexpertisen sind eine wertvolle Hilfe um<br />

die Reinigungskosten in den Griff zu bekommen.<br />

Walter Bösch KG | A-6890 Lustenau | Industrie Nord | t 05577/81 31-0<br />

A-6020 Innsbruck t 0512/268 828-0<br />

A-8045 Graz/Andritz t 0316/691 751-0<br />

A-5101 Bergheim bei Sbg. t 0662/453 048-0<br />

A-9020 Klagenfurt t 0463/318 961-0<br />

A-4060 Linz/Leonding t 0732/672 190-0<br />

A-1230 Wien t 01/865 95 36-0<br />

CZ-63900 Brünn t +420/543 217 496<br />

SI-61210 Laibach t +386 (0)1/512 10 83<br />

nigung Informationen unter: www.boesch.at | info@boesch.at<br />

KOMMUNAL 65<br />

E.E.


<strong>Kommunal</strong>er Bau<br />

Das österreichische Modell ist international bemerkenswert<br />

Finger weg von der<br />

Wohnbauförderung<br />

Am österreichischen Modell der Wohnbauförderung darf nicht gerüttelt werden, darin<br />

sind sich viele Experten einig. Länder und Gemeinden stellen auch im Zuge der<br />

laufenden Finanzausgleichverhandlungen mit dem Finanzminister klar, dass bei<br />

der Wohnbauförderung nicht gespart werden darf.<br />

◆ KOMMUNAL-Redaktion<br />

Auch der Verbandstag der Gemeinnützigen<br />

Wohnungswirtschaft Österreichs<br />

Anfang Juni stand im Zeichen eines<br />

Plädoyers für die Beibehaltung der<br />

Wohnbauförderung. Vor allem der<br />

Wohnungsmarkt bedarf mit seiner<br />

Besonderheit der Wohnung als existentielles<br />

Gut für den Nutzer und gleichzeitiglangfristigesWirtschaftsgut<br />

eines star-<br />

kenöffentlichenfinanziellen Engagements,<br />

um Fehlentwicklungen<br />

und Mängel in<br />

der Wohnversorgung<br />

zu verhindern.<br />

Der<br />

prominente<br />

Ökonom<br />

Univ.Prof. Dr.<br />

Ewald Nowotny<br />

plädiert etwa im Lichte internationaler<br />

Erfahrungen vor allem für eine Beibehaltung<br />

des bestehenden Miteinanders<br />

von Objektförderung und ergänzender<br />

Subjektförderung. Karl Czasny vom<br />

Institut für Stadt- und Regionalforschung<br />

meint unter Hinweis auf eine<br />

internationale Vergleichsstudie, dass es<br />

in Österreich gelungen ist, durch die<br />

Förderung eine ausgewogene Wohnkostenstruktur<br />

zu etablieren, die zunehmend<br />

„Armutsrisken abfedert“. Messbar<br />

und nachweislich wäre, dass<br />

unser Förderungssystem eine soziale<br />

Durchmischung im Wohnbereich<br />

66 KOMMUNAL<br />

Wohnbauförderung<br />

hilft<br />

„Ghettoisierungseffekte“<br />

zu vermeiden<br />

und leistet<br />

damit einen Beitrag<br />

zum sozialen<br />

Frieden.<br />

ermöglicht, „Ghettoisierungseffekte“<br />

vermeiden hilft und damit auch einen<br />

Beitrag zum sozialen Frieden leistet.<br />

„Wohnbauförderung ist<br />

unverzichtbar“<br />

Die drei Wohnbau-Experten im<br />

Nationalrat, Walter Tancsics<br />

(ÖVP), Dietmar Hoscher (SPÖ)<br />

und Gabriele Moser (Grüne)<br />

signalisieren ebenfalls hohe<br />

Wertschätzung und Unterstützung<br />

für eine weiterhin leistungsfähigeWohnbauförderung,<br />

die sich in ihren „sozialen<br />

und wirtschaftlichen Zielsetzungen<br />

bestens bewährt hat“. GBV-<br />

Obmann Karl<br />

Wurm wendet<br />

sich gegen die<br />

spürbare Tendenz,<br />

unter den Slogans<br />

von „schlanker<br />

Staat, Privatisierung und<br />

Deregulierung“ Fragen<br />

von höchster Priorität<br />

wie Beschäftigung,<br />

Sicherung eines ausrei-<br />

chenden Einkommens<br />

und der Lebensqualität<br />

durch leistbares und<br />

sicheres Wohnen aus<br />

dem politischen Diskurs<br />

auszublenden. Wurm:<br />

„Die Wohnbauförderung<br />

ist bei vergleichsweise<br />

geringen Kosten nach<br />

wie vor ein unverzichtba-<br />

«<br />

rer Faktor für eine funktionierende<br />

Gesellschaft im Gleichgewicht“.<br />

Das „österreichische<br />

Modell“<br />

„Bemerkenswert am österreichischen<br />

Modell der Wohnbauförderung ist der<br />

im internationalen Vergleich ausgesprochen<br />

hohe Förderungsdurchsatz. Knapp<br />

80 Prozent der baubewilligten Wohnungen<br />

werden aus Mitteln der Wohnbauförderung<br />

kofinanziert. Damit<br />

kommt der Wohnbauförderung eminente<br />

Bedeutung bei der quantitativen<br />

und qualitativen Steuerung der Wohnungsproduktion<br />

zu. Dennoch liegen<br />

die <strong>Ausgabe</strong>n für die Wohnbauförderung<br />

nicht über<br />

dem Niveau anderer<br />

westlicher Länder“,<br />

erläutert Dr.<br />

Wolfgang Amann,<br />

Geschäftsführer<br />

der Forschungsgesellschaft<br />

für Wohnen,<br />

Bauen und<br />

Planen die Besonderheiten<br />

der<br />

Gäbe es keine Wohnbauförderung,<br />

gäbe<br />

es nicht regionale<br />

Investitionen in<br />

Milliardenhöhe.<br />

Wolfgang Sobotka<br />

Niederösterreichischer<br />

Finanzlandesrat<br />

«<br />

österreichischen<br />

Wohnbauförderung.<br />

Österreich<br />

bringt ca. ein Prozent<br />

des BIP für<br />

Zwecke der Wohnbauförderung<br />

auf.<br />

Einer französischen<br />

Studie<br />

zufolge liegt der


Wohnbauförderung in Österreich<br />

Anteil in Deutschland bei 2,1 Prozent<br />

und in Schweden bei 2,7 Prozent.<br />

Großbritannien wendet 2,6 Prozent des<br />

BIP zum Zwecke der Wohnbauförderung<br />

auf.<br />

Motor der Bauwirtschaft<br />

Einig sind sich die Experten darin, dass<br />

der Mehr-Wert der Wohnbauförderung<br />

diese unverzichtbar macht. Durch die<br />

Stützung der Darlehen mit Geldern der<br />

Einig sind sich die Experten<br />

darin, dass der Mehr-<br />

Wert der Wohnbauförderung<br />

diese unverzichtbar<br />

macht. Seit 2001 sind<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für Infrastruktur-<br />

und Kyoto-relevante<br />

Maßnahmen aus Mitteln<br />

der Wohnbauförderung<br />

möglich, das führt zu<br />

wichtigen Lenkungseffekten<br />

hinsichtlich des<br />

Umweltschutzes und des<br />

Städtebaus.<br />

Und nicht zuletzt ist die<br />

Wohnbauförderung ein<br />

entscheidender Motor der<br />

Bauwirtschaft und<br />

bewirkt somit nicht nur<br />

konjunkturelle Effekte,<br />

sondern sichert Arbeitsplätze.<br />

Auf eine Million<br />

Euro, die in die Bauwirtschaft<br />

investiert werden,<br />

kommen 17.000 Arbeitsplätze.<br />

Wohnbauförderung reduzieren sich die<br />

jährlichen Zinsforderungen an die<br />

Darlehensnehmer und sorgen so für<br />

eine höhere Liquidität. Seit 2001 sind<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für Infrastruktur- und Kyotorelevante<br />

Maßnahmen aus Mitteln der<br />

Wohnbauförderung möglich, das führt<br />

zu wichtigen Lenkungseffekten hinsichtlich<br />

des Umweltschutzes und des<br />

Städtebaus. Mit Hilfe der Wohnbauförderung<br />

können sich auch junge und<br />

mitunter einkommensschwache Men-<br />

<strong>Kommunal</strong>er Bau<br />

schen den Traum vom Eigenheim<br />

erfüllen. Und nicht zuletzt ist die<br />

Wohnbauförderung ein entscheidender<br />

Motor der Bauwirtschaft<br />

und bewirkt somit nicht nur konjunkturelle<br />

Effekte, sondern sichert<br />

Arbeitsplätze. Jeder Euro, der in<br />

die Bauwirtschaft investiert wird,<br />

sichert Arbeitsplätze. Die mehrdimensionale<br />

Hebelwirkung der<br />

Wohnbauförderung, mit der mit<br />

vergleichsweise geringen finanziellen<br />

Mitteln enormer volkswirtschaftlicher<br />

Nutzen erbracht<br />

werde kann, ist für das Land<br />

unverzichtbar. Wohnbau-Experte<br />

Amann: „Wer die Wohnbauförderung<br />

abschaffen möchte riskiert, dass der<br />

Staat und somit auch der Steuerzahler<br />

letztlich mehr Geld für die Subjektförderung<br />

und<br />

steuerliche<br />

Förderung<br />

ausgeben<br />

muss, als er<br />

heute für die<br />

Wohnbauförderungaufwendet“.NÖ-FinanzlandesratWolfgang<br />

Sobotka<br />

rechnet vor,<br />

dass alleine in<br />

NÖ in den<br />

letzten fünf<br />

Jahren durch<br />

die Wohnbauförderung<br />

regionale Investitionen<br />

in der<br />

Höhe von 7,6<br />

Milliarden<br />

Euro ausgelöst<br />

wurden. „Im<br />

Jahr 2003<br />

«<br />

Die Mittel der<br />

Wohnbauförderung<br />

wurde im<br />

letzten Finanzausgleich<br />

bewusst<br />

zweckgewidmet.<br />

Herbert Sausgruber<br />

Landeshauptmann von<br />

Vorarlberg<br />

waren dies 1,4 Milliarden Euro. Gäbe<br />

es keine Wohnbauförderung, gäbe es<br />

nicht diese Investitionen“, so LR<br />

Sobotka. Über das Baugewerbe hinaus<br />

profitieren von der Wohnbauförderung<br />

kleinste Gemeinden und unzählige<br />

Klein- und Mittelbetriebe. Dieser<br />

Impulsgeber hilft der regionalen Bauwirtschaft.<br />

„Finger weg von der Wohnbauförderung“,<br />

fordert auch der Vorarlberger<br />

Landeshauptmann Herbert<br />

Sausgruber und weist darauf hin, dass<br />

die Mittel der Wohnbauförderung im<br />

letzten Finanzausgleich bewusst in der<br />

Zweckwidmung erweitert wurden.<br />

Und auch der Wiener Bürgermeister<br />

Michael Häupl stellte bereits klar, dass<br />

an der Wohnbauförderung nicht gerüttelt<br />

werden darf.<br />

KOMMUNAL 67<br />

«


Wirtschafts-Info<br />

BAWAG P.S.K. Leasing feiert 25 Jahre<br />

Der Wiener Spezialitäten-Abend<br />

Den festlichen Rahmen für die 25<br />

Jahr-Feier der BAWAG P.S.K. Leasing-Gruppe<br />

bildete das Palais Ferstel<br />

in der Wiener Innenstadt. 450<br />

Kunden und Partner waren der<br />

Einladung der drei Geschäftsführer<br />

Mag. Rudolf Fric, Harald Haider<br />

und Mag. Friedrich Primetzhofer<br />

gefolgt. Motto des Abends<br />

waren „Wiener Spezialitäten“, die<br />

sowohl kulinarisch als auch künstlerisch<br />

sichtbar waren. Zwischendurch<br />

gaben sechs Mitarbeiter<br />

der BAWAG P.S.K. Leasing den<br />

BAWAG P.S.K. Leasing-Song zum<br />

Besten, der von Geschäftsführer<br />

Primetzhofer komponiert und<br />

getextet worden war. Höhepunkt<br />

des Abends war die erste Verleihung<br />

des BAWAG P.S.K. Leasing-Preises, die<br />

LEAS`I 2004. Sie wurde diesmal von<br />

P.S.K. Generaldirektor Dr. Stephan<br />

Koren an Dr. Gerd Libowitzky, den<br />

langjährigen Geschäftsführer der<br />

BAWAG P.S.K. Leasing verliehen. Künftig<br />

sollen mit dem Preis alle zwei Jahre<br />

Menschen ausgezeichnet werden, die<br />

68 KOMMUNAL<br />

„Wiener Spezialitäten“ im Palais Ferstel zur 25-Jahr-Feier<br />

der BAWAG P.S.K. Leasing.<br />

sich für die Leasing-Idee einsetzen oder<br />

verdient gemacht haben.<br />

Unter den Gästen sichtete man den<br />

gesamten Vorstand der BAWAG, allen<br />

voran Generaldirektor Dkfm. Johann<br />

Zwettler, den Generaldirektor der P.S.K.<br />

Dr. Stephan Koren und den Generaldirektor<br />

der Istrobanka Mag. Volker Pichler<br />

sowie Vertreter aus Handel und<br />

KLH Massivholz GmbH<br />

A-8842 Katsch / Mur 202<br />

Tel ++43 (0)3588 / 8835-0<br />

Fax ++43 (0)3588 / 8835-20<br />

e-Mail: office@klh.at<br />

Die Firma Pejcl hat es sich<br />

zum Grundsatz gemacht,<br />

für ihre Kunden mehr als<br />

nur ein Lieferant zu sein.<br />

Täglich ist man bemüht<br />

die Serviceleistungen für<br />

Sie zu verbessern. Aus diesem<br />

Grund freut man sich,<br />

den neuen Mitarbeiter<br />

Ulreich Günter (1. v.<br />

rechts) vorstellen zu dürfen.<br />

Herr Ulreich ist seit<br />

Anfang Mai 2004 bei der<br />

Firma Pejcl beschäftigt, und<br />

hat eine 15- jährige Praxiserfahrung<br />

im Außendienst und<br />

in der Kundenbetreuung.<br />

Durch die langjährige Erfahrung<br />

als Monteur kennt Herr<br />

Ulreich die Problematik eines<br />

Unternehmens bei Ausfall<br />

eines Arbeitsgerätes.<br />

Ab sofort steht Herr Ulreich<br />

für Servicearbeiten und technische<br />

Fragen bei Ihnen im<br />

Betrieb zur Verfügung.<br />

Reparaturen auf Kehrmaschinen<br />

der Marken Bucher,<br />

Wirtschaft u.a. Dir. Leopold<br />

Fischer (<strong>Kommunal</strong>kredit Austria<br />

AG), den Generaldirektor der Ford<br />

Motor Company Fritz Schmutzhart,<br />

Mag. Klaus Stöger, Finanzvorstand<br />

der Austrian Airlines und<br />

Arbö-Präsident Dr. Herbert<br />

Schachter. Weiters unter den<br />

Gästen: Dir. Max Windhager, Landesdirektor<br />

der Wiener Städtischen<br />

Versicherung, Dr. Wolfgang<br />

Huber, als Vertreter der Generali-<br />

Gruppe, Markus Trimmel für den<br />

Allianz-Konzern, Mag. Franz<br />

Hagen, Präsident des Leasingverbandes<br />

und seine Generalsekretärin<br />

Mag. Brigitte Jancik, Mag.<br />

Karlheinz Sandler von der Raiffeisen<br />

Leasing und Mag. Robert Wunderl<br />

Geschäftsführer der Sparte Information<br />

und Consulting in der Wirtschaftskammer.<br />

Durch den Abend führten Gerhard<br />

Aichinger (Moderator) und Prok. Maria<br />

Auer, die durch ihren Einsatz bei der<br />

Gestaltung des Abends der Veranstaltung<br />

ihren charmanten Stemplel aufdrückte.<br />

Pejcl <strong>Kommunal</strong>technik<br />

Erweitertes Team<br />

Das Team der Firma Pejcl.<br />

Schmid, Hochdorf, Johnston,<br />

MUT und Faun werden vor<br />

Ort durchgeführt.<br />

Das PEJCL <strong>Kommunal</strong>technik<br />

Team würde sich freuen<br />

Sie auch bei Ihren Anliegen<br />

betreuen zu dürfen.<br />

Informationen:<br />

Pejcl <strong>Kommunal</strong>technik<br />

Schafzeile 21<br />

2172 Schrattenberg<br />

Tel.: 02555/ 2237<br />

Fax: 02555/ 242 37<br />

E-Mail:<br />

landtechnik@pejcl.at<br />

E.E.


Foto: Telekom Austria<br />

Kabellos via Breitband mailen und surfen<br />

Telefonzelle wird<br />

zum Hot Spot<br />

Mit einer offiziellen Eröffnungsfeier<br />

wurden am 9. Juni 2004 die ersten Hot<br />

Spots von Telekom Austria im oberösterreichischen<br />

Perg eröffnet. „Die so<br />

genannte ,Digitale Kluft’ – die infrastrukturelle<br />

Lücke zwischen Stadt- und<br />

Landbevölkerung – kann nur durch<br />

nachhaltige Investitionen in die Kommunikationsnetze<br />

überwunden werden.<br />

Das Land Oberösterreich hat auf dem<br />

Weg in Richtung eEurope eine eigene<br />

Breitband-Offensive gestartet und will<br />

gemeinsam mit Internetanbietern eine<br />

Vollversorgung der oberösterreichischen<br />

Gemeinden mit Breitband-Internet<br />

erreichen“, erklärte der Oberösterreichische<br />

Landeshauptmann Stellvertreter<br />

Franz Hiesl im Rahmen der<br />

Eröffnungsfeier.<br />

Wachstumsimpuls für die<br />

ländlichen Regionen<br />

Ebenfalls gekommen war der oö. Wirtschaftslandesrat<br />

Viktor Sigl, der das<br />

Pilotprojekt Perg als positives Signal für<br />

die Region begrüßte: „Als wichtiger<br />

wirtschaftlicher Standortfaktor schafft<br />

der Zugang zu Breitband-Internet einen<br />

enormen Wettbewerbsvorteil für alle<br />

Wirtschaftstreibenden und einen<br />

Wachstumsimpuls für die ländlichen<br />

Regionen. Mit diesem öffentlichen<br />

Zugang zu Breitband-Internet haben die<br />

Bürgerinnen und Bürger in Perg jetzt<br />

die Möglichkeit, rasch und flächendeckend<br />

auf den Datenhighway aufzufahren."<br />

Einfach kabellos surfen<br />

und mailen<br />

An insgesamt 26 Standorten in Perg<br />

werden Telefonzellen und andere<br />

Standorte wie z.B. Schulen mit kabellosem<br />

Breitband-Internet ausgestattet.<br />

Alle Hot Spots sind im Stadtplan von<br />

Perg eingezeichnet und unter<br />

http://HotSpots.Aon.at abrufbar. Im<br />

Rahmen des Pilotprojekts wird allen<br />

Besuchern und Bewohnern von Perg<br />

das Breitband-Internet über die neuen<br />

Hot Spots für die nächsten<br />

sechs Monate gratis<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Jeder, der ein WLAN-fähiges<br />

Endgerät besitzt, kann<br />

rund um die Hot Spots in<br />

Perg bequem und ganz<br />

einfach über eine Website<br />

ins Internet einsteigen,<br />

die automatisch auf dem<br />

jeweiligen Display<br />

erscheint. Am 14. Juni<br />

gab es für alle interessierten<br />

Pergerinnen und Perger<br />

einen Infoabend mit<br />

Bürgermeister Hermann<br />

Peham, DI Helmut Leopold,<br />

Leiter Technik Telekom<br />

Austria, und Mag.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Die Telekom Austria startete am 9. Juni 2004 ein Pilotprojekt im oberösterreichischen Perg<br />

mit 26 Hot Spots – öffentlicher, kabelloser Zugang zu Breitband-Internet als wichtiger<br />

Standortfaktor für Gemeinden.<br />

LH-Stv. Franz Hiesl, LR Viktor Sigl, Anton Froschauer,<br />

Vzbgm Perg und Rudolf Fischer, Vorstandsdirektor von<br />

Telekom Austria bei der Eröffnungsfeier in Perg.<br />

Josef Peter Preining, Leiter Telekom<br />

Austria Business Solutions Oberösterreich.<br />

„Es ist uns gelungen, gemeinsam<br />

mit Telekom Austria dieses partnerschaftliche<br />

Projekt für Perg zu starten<br />

und damit den Bewohnern und Besuchern<br />

unserer Gemeinde in den nächsten<br />

sechs Monaten die Möglichkeit zu<br />

geben, an öffentlichen Plätzen gratis im<br />

Internet zu surfen“, freut sich Anton<br />

Froschauer, Vize-Bürgermeister von<br />

Perg, auf die Zusammenarbeit mit dem<br />

größten Telekommunikationsunternehmen<br />

Österreichs. Telekom Austria sammelt<br />

im Rahmen des Pilotprojektes in<br />

Perg Erkenntnisse zur WLAN-Technologie<br />

und lädt die Pergerinnen und Perger<br />

ein, ihre Erfahrungen mitzuteilen. Das<br />

Feedback der WLAN-User wird in die<br />

Produktentwicklung eingebunden, was<br />

einen innovativen Schritt in der Telekom-Branche<br />

darstellt.<br />

Telekommunikationsmarkt<br />

Oberösterreich<br />

Alleine in den letzten vier Jahren hat<br />

Telekom Austria über 135 Millionen<br />

Euro in den Telekommunikationsmarkt<br />

Oberösterreich investiert. Zusätzlich hat<br />

Telekom Austria in diesem Zeitraum<br />

auch wichtige Impulse für die oberösterreichische<br />

Wirtschaft gesetzt: Um<br />

rund 25 Mio. Euro wurden Leistungen<br />

von Drittfirmen beispielsweise für Grabungsarbeiten,<br />

Kabelverlegungen oder<br />

den Aufbau von Antennentragwerken<br />

eingekauft. Dadurch konnte die Region<br />

maßgeblich belebt werden.<br />

Informationen:<br />

Telekom Austria<br />

www.telekom.at<br />

HotSpots.Aon.at<br />

KOMMUNAL 69<br />

E.E.


Sicherheit<br />

Der Gemeindebund appelliert an<br />

die Kommunen, für Sicherheit vor<br />

Ort, vor allem aber rund um<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

und Schulen zu sorgen.<br />

Gemeindebund initiiert neue Verkehrssicherheitskampagne<br />

„Sicher und Sichtbar“<br />

in allen Gemeinden<br />

Mit zwei Kampagnen kämpft der Österreichische Gemeindebund gegen<br />

vermeidbare Ursachen und Folgen von Verkehrsunfällen an. „Sicher und Sichtbar“<br />

und „Alkoholselbstkontrolle“ appellieren an die Gemeinden und Bürger, bewusst auf<br />

Sicherheit und Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu achten und gegen Trunkenheit am<br />

Steuer aufzutreten.<br />

◆ Dr. Petra Schröder<br />

Zwei Drittel aller Straßen Österreichs<br />

sind Gemeindestraßen. Laut Kuratorium<br />

für Verkehrssicherheit (KfV) ereignen sich<br />

die Hälfte bzw. mit Wien zwei Drittel aller<br />

Verkehrsunfälle mit Personenschaden im<br />

Ortsgebiet, die Anzahl der getöteten Kinder<br />

steigt jährlich. Leider droht auch oft<br />

Gefahr durch schlecht beschilderte Kreuzungen,<br />

unzureichend beleuchtete<br />

Straßen, kaum wahrnehmbare<br />

Schutzwege oder andere Versäumnisse<br />

auf Verkehrsflächen.<br />

Deshalb nimmt der Österreichische<br />

Gemeindebund die traurige Verkehrsunfallbilanz<br />

auch zum Anlass, Österreichs<br />

Gemeinden im Zuge einer breit gefächer-<br />

◆ Dr. Petra Schröder ist Pressereferentin<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

70 KOMMUNAL<br />

ten Kampagne zu mehr Sicherheit und<br />

Sichtbarkeit im Straßenverkehr bei der<br />

herausfordernden Aufgabe als örtliche<br />

Straßenpolizei zu unterstützen. Mit<br />

Sicher und Sichtbar erfolgt der Startschuss<br />

für eine öffentlichkeitswirksame<br />

Vorzeigekampagne, indem die Gemeinden<br />

ihren Beitrag für mehr Verkehrsicherheit<br />

zur Schau stellen und als gutes Beispiel<br />

für mehr Sicherheit und Sichtbarkeit<br />

im Ortsgebiet und auf Gemeindestraßen<br />

vorangehen sollten. Erstes Ziel für<br />

Gemeinden sollte die Kontrolle der<br />

Straßen, Wege und Plätze rund um<br />

Schul- und Kinderbetreuungseinrichtungensein.<br />

Eine Checkliste hilft dabei.<br />

„Sicher und Sichtbar“ steht unter der<br />

Patronanz des Zukunftsministeriums mit<br />

Ministerin Elisabeth Gehrer sowie des<br />

Bundesministeriums für Verkehr, Innovation<br />

und Technologie mit Vizekanzler<br />

Hubert Gorbach. Partner der Kampagne<br />

sind unter anderem das Kuratorium für<br />

Verkehrssicherheit und KOMMUNAL.<br />

Die erste Etappe: Eine<br />

Informationskampagne<br />

Während der Sommermonate steht die<br />

Sensibilisierung von Gemeinden im<br />

Zentrum. Das Ziel sind sichere Straßen,<br />

sichere Plätze, sichere Wege. Der<br />

Gemeindebund appelliert deshalb an<br />

die Kommunen,<br />

für<br />

Sicherheit<br />

vor Ort<br />

und vor<br />

allem<br />

rund um<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

und Schulen<br />

zu<br />

sorgen.<br />

Die „Sicher und<br />

Sichtbar“-Hotline 07242/<br />

46 640-47 gibt Antwort<br />

auf brennende Fragen<br />

zur örtlichen Straßenpolizei<br />

und Verkehrssicherheit<br />

vor Ort.<br />

Konkret geht es um Fragen wie: Wie<br />

kontrolliere ich, ob der Schulweg sicher<br />

ist? Ist die richtige Kennzeichnung bei<br />

Rad- und Gehwegen vorhanden? Funktionieren<br />

Ampeln tadellos? Ist die<br />

Beschilderung abgestimmt?<br />

Gemeinde-Wettbewerb<br />

startet im Herbst<br />

Der Gemeindebund sucht den aktivsten<br />

Bürgermeister in punkto Sicherheit und


Sichtbarkeit. Nachdem straßenpolizeiliche<br />

Aufgaben herausfordern, bietet der<br />

Österreichische Gemeindebund Unterstützung<br />

an: So finden sich beispielsweise<br />

in der RFG-Schriftenreihe „Recht<br />

& Finanzierungspraxis der Gemeinden“<br />

2/2004 „Die Gemeinde und ihre<br />

straßenpolizeilichen Aufgaben“, die an<br />

alle Gemeinden gesandt und auf<br />

www.gemeindebund.at abrufbar ist,<br />

wertvolle Tipps und Hinweise.<br />

Internetplattform<br />

www.sicherundsichtbar.at<br />

Für alle notwendigen Informationen<br />

und Fragen rund um Sicherheit und<br />

Sichtbarkeit hat der Österreichische<br />

Gemeindebund mit seinen Partnern<br />

eine eigene Internetplattform und Telefon-Hotline<br />

eingerichtet.<br />

Auf www.sicherundsichtbar.at sind<br />

Checklisten für die Verkehrssicherheit<br />

in Gemeinden abrufbar, finden sich<br />

grundsätzliche Information zur Kampagne,<br />

<strong>Download</strong>s (zum Beispiel Folder),<br />

aber vor allem kostengünstige und<br />

praktische Tipps und Lösungen.<br />

Somit kann sich jede Gemeinde rüsten<br />

– zum Einen für mehr Sicherheit, zum<br />

anderen für den österreichweiten Wettbewerb,<br />

der im Herbst startet und die<br />

TopTen-Gemeinden in punkto Sicherheit<br />

und Sichtbarkeit sucht und prämieren<br />

wird.<br />

Die genauen Details und Bedingungen<br />

zum Wettbewerb werden über KOM-<br />

MUNAL im Spätsommer den Gemeinden<br />

kommuniziert.<br />

Die Internet-Plattform<br />

Auf www.sicherundsichtbar.at<br />

sind Checklisten für die Verkehrssicherheit<br />

in Gemeinden abrufbar,<br />

grundsätzliche Information zur<br />

Kampagne, <strong>Download</strong>s (zum Beispiel<br />

Folder) aber vor allem in<br />

Zeiten der Finanznot der Kommunen<br />

kostengünstige und praktische<br />

Tipps und Lösungen stehen<br />

per Knopfdruck zur Verfügung.<br />

Fotos: Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

Foto: Hans Braun<br />

Gemeindebund und ORF lancieren Kampagne<br />

Spätestens seit der verheerenden Bilanz<br />

der auf Österreichs Straßen durch alkoholisierte<br />

überwiegend jugendliche<br />

Lenker ausgelösten Unfälle zu Ostern<br />

2004 ist Alkoholselbstkontrolle abermals<br />

zu einem der wichtigsten Themen<br />

der öffentlichen Diskussion geworden.<br />

Eine von ORF, dem Bundesministerium<br />

für Inneres und dem Kuratorium für<br />

Verkehrssicherheit durchgeführte große<br />

Verkehrssicherheitskampagne steht<br />

daher auch heuer wieder unter dem<br />

Motto „Alkoholselbstkontrolle“. Der<br />

Österreichische<br />

Gemeindebund ist<br />

Partner.<br />

In Fortsetzung der im<br />

Vorjahr gestarteten<br />

Aktion soll in einer<br />

österreichweiten<br />

Informations- und<br />

Werbekampagne das<br />

Bewusstsein in der<br />

Bevölkerung und vor<br />

allem in der jugendlichen<br />

Zielgruppe, freiwillig<br />

auf Alkohol am Steuer zu verzichten,<br />

nachdrücklich gestärkt werden.<br />

Alkoholselbstkontrolle wird nicht<br />

nur als verantwortungs- und rücksichtsvolles<br />

Handeln dargestellt, sondern<br />

auch als wirksames Mittel, negative<br />

Folgen bei einer Kontrolle durch die<br />

Exekutive vermeiden zu können. Der<br />

Slogan „Wenn ich fahr', dann trink' ich<br />

nichts, und wenn ich trink', dann fahr<br />

ich nicht“ ist neuerlich ein Appell an<br />

die Vernunft, selbst die Kontrolle zu<br />

übernehmen, noch bevor es andere tun<br />

und vor allem noch bevor es zu weiteren<br />

durch Alkohol am Steuer bedingten<br />

Sicherheit<br />

Mit „Selbstkontrolle“<br />

gegen Alkohol am Steuer<br />

«<br />

Wenn ich fahr',<br />

dann trink' ich<br />

nichts, und wenn<br />

ich trink', dann<br />

fahr ich nicht!<br />

«<br />

Der Slogan der Kampagne<br />

von ORF und<br />

Gemeindebund<br />

Tragödien auf Österreichs Straßen<br />

kommt.<br />

Die Gemeinden sind für die Sicherheit<br />

der Bürgerinnen und Bürger in unseren<br />

Gemeinden mitverantwortlich! „Die<br />

Tragödie, die sich am heurigen Ostersonntag<br />

in der Steiermark ereignet hat<br />

- bei der ein alkoholisierter Lenker, der<br />

mit seinem Wagen in eine Blasmusikkapelle<br />

gerast ist, zwei Menschen getötet<br />

und sieben weitere verletzt hat - ist<br />

ebenso trauriger wie aktueller Anlass<br />

dafür, dass wir gemeinsam alle erdenk-<br />

lichen Vorkehrungen und<br />

Begleitmaßnahmen treffen,<br />

um einen Wiederholungsfall<br />

zu verhindern.<br />

Aufklärung und Information<br />

über die immense<br />

Gefahr von Alkohol am<br />

Steuer und die Notwendigkeit<br />

der Selbstkontrolle<br />

zählen zu den wichtigsten<br />

Schritten im Kampf gegen<br />

den Unfalltod auf der<br />

Straße. Für die Verkehrssicherheit<br />

in unseren Gemeinden ist<br />

„Alkoholselbstkontrolle“ von größerer<br />

Bedeutung denn je. Aus diesem Grund<br />

unterstützt der Österreichische<br />

Gemeindebund die Fortsetzung dieser<br />

wichtigen Kampagne“, so Präsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer, der sich in<br />

einem Brief an alle BürgermeisterInnen<br />

Österreichs mit der Bitte um tatkräftige<br />

Unterstützung und Thematisierung im<br />

Interesse der Bürger wandte.<br />

Mehr Information auf<br />

www.gemeindebund.at und unter<br />

http://events.orf.at/events/<br />

KOMMUNAL 71


„Wenn ich fahr´,<br />

dann trink´ ich nicht,<br />

wenn ich trink´,<br />

dann fahr´ ich nicht!“<br />

heimatwerbung


Sicherheit<br />

Private Radarüberwachung heißt:<br />

modernste mobile Radarüberwachung<br />

auf Abruf<br />

Private Radarüberwachung in den Gemeinden<br />

Für mehr Sicherheit<br />

auf Gemeindestraßen<br />

Immer mehr Gemeinden beauftragen private Unternehmen mit der Radarüberwachung<br />

auf Gemeindestraßen. Erste Erfahrungen zeigen, dass den Gemeinden dabei die<br />

Unterstützung der Bevölkerung gewiss ist. Es geht nämlich nicht um mutwilliges<br />

Abkassieren, sondern um mehr Sicherheit für die Einwohner.<br />

◆ KOMMUNAL-Redaktion<br />

Jeder sieht es (und tut es mitunter<br />

auch selbst): kaum jemand hält sich an<br />

die zugelassene Geschwindigkeit. Auch<br />

in den Bereichen der Wohnstraßen halten<br />

sich viele nicht an die verordnete<br />

Schrittgeschwindigkeit, Eltern rasen<br />

mit ihren Kindern zur Schule oder zum<br />

Kindergarten und gefährden die anderen<br />

Kinder. Als Ergänzung zur Gendarmerie<br />

werden private Radarüberwachungsfirmen<br />

beauftragt, mit mobilen<br />

Geräten Verkehrssündern auf den Zahn<br />

zu fühlen und für mehr Verkehrssicherheit<br />

zu sorgen.<br />

Manche Gemeinden<br />

haben bereits die Ein-<br />

führung einer ständigen<br />

und mobilen Radarüberwachung<br />

im gesamten<br />

Ortsgebiet beschlossen.<br />

Eine private<br />

Radarüberwachungsfirma<br />

wird dabei mit<br />

scharfen Kontrollen und<br />

mit der Anzeigenerstattung<br />

bei der Bezirkshauptmannschaftbeauftragt.<br />

Durch geeichte<br />

Geräte und geschultes<br />

Personal ist diese private<br />

Firma rechtlich der<br />

Gendarmerie gleichgestellt. Eventuelle<br />

Mehreinnahmen aus den Strafen (die<br />

74 KOMMUNAL<br />

Manche Firmen<br />

bieten interessierten<br />

Gemeinden ein<br />

kostenloses Beratungsgespräch<br />

mit<br />

einer Präsentation der<br />

Radartechnik und 2<br />

Stunden Überwachung<br />

gratis an.<br />

Überwachungsfirma kostet natürlich<br />

etwas) werden für weitere Maßnahmen<br />

zur Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit<br />

(elektronische Anzeigetafeln,<br />

Markierungen, Umbauten,<br />

Zebrastreifen, etc.) verwendet.<br />

Was es bringt und<br />

was es kostet<br />

Die einschlägigen Firmen bieten den<br />

Gemeinden ein umfassendes Leistungspaket<br />

an und erstellen<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

der Gemeinde Gefahren-<br />

zonenanalysen. Private<br />

Radarüberwachung<br />

heißt: modernste mobile<br />

Radarüberwachung auf<br />

Abruf, keinerlei Anschaffungs-<br />

und Wartungskosten,<br />

Erstellung der<br />

Anzeigen und Weitergabe<br />

an die Gemeinde,<br />

Archivierung der Anzeigen<br />

gemäß Datenschutzgesetz,monatliche<br />

statistische Auswertung<br />

über Verkehrsaufkommen<br />

und<br />

Geschwindigkeitsübertretungen auf<br />

Anfrage. Die Einnahmen bleiben zur<br />

Gänze bei den Gemeinden.<br />

Die Messungen erfolgen mit einem<br />

mobilen Radarkasten, der gut sichtbar<br />

am Straßenrand (gemäß Straßenverkehrsordnung)<br />

aufgestellt wird, und<br />

einem speziellen Überwachungsauto,<br />

das in Sichtweite postiert wird. Das<br />

Radarauto, das mit modernster Software<br />

und kompletter Infrastruktur ausgestattet<br />

ist, gewährleistet eine schnelle<br />

Bearbeitung der Geschwindigkeitsübertretungen<br />

vor Ort. Alle Eckdaten und<br />

beste Bildqualität werden der Bezirkshauptmannschaft<br />

weitergeleitet,<br />

wodurch die Anzeigen eins zu eins<br />

bearbeitet werden können.<br />

Bei einer Innsbrucker Firma beispielsweise<br />

bucht die Gemeinde ein Jahresstunden-Kontingent,<br />

welches nach dem<br />

gemeinsam erarbeiteten Einsatzplan<br />

abgearbeitet wird. Der Stundensatz des<br />

Unternehmens liegt dabei bei 160 Euro.<br />

Erste Erfahrungen zeigen, dass unzählige<br />

Anonymverfügungen bearbeitet<br />

werden können, was sich im Gemeindebudget<br />

äußerst positiv auswirkt.<br />

Aufgrund der häufigen Überwachung<br />

und regelmäßigen Präsenz ist eine<br />

wesentliche Verbesserung der Verkehrssituation<br />

festzustellen und somit kann<br />

das Ziel - mehr Sicherheit für die Bevölkerung<br />

- innerhalb weniger Monate<br />

erreicht werden.


Fachbuch<br />

<strong>Kommunal</strong>e Baumkontrolle<br />

Leitfaden für mehr<br />

Verkehrssicherheit<br />

Dieses Buch befasst sich im<br />

Wesentlichen mit den Aufgaben<br />

des Baumkontrollors in<br />

einer Kommune und schließt<br />

somit eine Lücke. Im Gegensatz<br />

zum Sachverständigen<br />

muss der kommunale Baumkontrollor<br />

pro Tag eine<br />

große Anzahl an Bäumen<br />

kontrollieren und innerhalb<br />

weniger Minuten die möglichen<br />

Gefahren für die verkehrssicherheit<br />

erkennen.<br />

Aus der jahrelangen Zusammenarbeit<br />

der (Hamburger)<br />

Fachamts für Stadtgrün und<br />

Erholung mit dem (Hamburger)<br />

Institut für Baumpflege<br />

ist ein Praxishandbuch entstanden,<br />

das dem kommunalen<br />

Baumkontrollor in<br />

vielfältiger Hinsicht eine Hilfestellung<br />

für seine tägliche<br />

Arbeit gibt.<br />

Das Buch ist umfangreich<br />

bebildert und<br />

gibt praktische Hinweise zur<br />

Organisationund Durchführung<br />

von Baumkontrollen<br />

und auch -untersuchungen.<br />

Zudem zeigt es die allegemeinen<br />

Defektsymptome<br />

in der Krone, am Stamm<br />

und am Stammfuß, an Wurzeln<br />

und im Baumumfeld in<br />

Form einer Chekliste.<br />

Das Buch<br />

Fachamt für Stadtgrün<br />

und Erholung Hamburg,<br />

Hrsg., „<strong>Kommunal</strong>e<br />

Baumkontrolle zur Verkehrssicherheit“,<br />

Verlag<br />

Thalacker 2004, Postfach<br />

8364, 38133 Braunschweig,<br />

Deutschland<br />

ISBN 3-87815-202-7<br />

Abfallberater des Jahres<br />

Der Preis geht nach Radkersburg<br />

Das Umwelt-Engagement der<br />

mehr als 320 österreichischen<br />

Abfallberater wird jedes Jahr<br />

von der ARA mit der Auszeichnung<br />

„Abfallberater des<br />

Jahres“ honoriert. Heuer geht<br />

der Umweltpreis an Ing. Wolfgang<br />

Haiden vom Abfallwirtschaftsverband<br />

Radkersburg!<br />

Der Preis „Abfallberater des<br />

Radkersburgs Bgm. Alfred<br />

Schuster (rechts) mit den<br />

Abfall-/Umweltberatern des<br />

AWV Radkersburg Rupert<br />

Tamisch (links) und Ing. Wolfgang<br />

Haiden mit der ARA<br />

Auszeichnung (Mitte)<br />

Jahres“ wird jährlich von der<br />

Altstoff Recycling (ARA) und<br />

vom Umweltmanager-Magazin<br />

Umweltschutz unter der<br />

Patronanz von Umweltminister<br />

Josef Pröll vergeben. Der<br />

hochrangigen Jury gehörten<br />

u.a. Vertreter des Umweltministeriums,<br />

des Städte- und<br />

Gemeindebundes, der WU<br />

Wien, des Verbandes der<br />

österreichischen Umwelt- und<br />

Abfallberater, der ARGE Müllvermeidung<br />

und des ARA-<br />

Systems an. In der Kategorie<br />

„Innovative Projekte“ überzeugte<br />

das Umweltschulprojekt<br />

„MISTI - Der Abfallmeister“,<br />

bei dem alle Schulen<br />

des Bezirkes Radkersburg mit<br />

einem einheitlichen Abfalltrennsystem<br />

in Selbstbauweise<br />

ausgestattet wurden, die Jury.<br />

„Für den Innovationspreis ist<br />

Kreativität eines der wichtigsten<br />

Kriterien. Das Siegerprojekt<br />

des AWV Radkersburg<br />

erfüllte unsere Kriterien<br />

durchgehend“.<br />

Foto: Walter Grossmann<br />

Info-Mix<br />

Ottfried Fischer und die Mysterien der österreichischen <strong>Kommunal</strong>politik.<br />

Der große bayrische Schauspieler läßt auch beim Fotoshooting<br />

das Unterhalten nicht. Sein Kommentar, als ihm Sabine<br />

Brüggemann vom KOMMUNAL-Team einige Statistiken unseres<br />

Fachmagazins zeigte: „... und immer normal dreinschauen“.<br />

Unterhalter aus Leidenschaft<br />

... und immer normal<br />

dreinschauen<br />

Wer kennt ihn nicht, den<br />

„Bullen von Tölz“? Ottfried<br />

Fischer dreht derzeit in Wien<br />

den Film „Der Bestseller –<br />

Wiener Blut“. Der Streifen<br />

handelt vom Bestseller-Krimiautor<br />

Leo Leitner<br />

(Fischer), der einen Wien-<br />

Besuch zur Lösung seiner<br />

Schreibblockade nützen soll.<br />

Als bei einer Veranstaltung<br />

zu seinen Ehren ein Toter<br />

gefunden wird, glaubt er<br />

natürlich sofort an Mord und<br />

beginnt zu recherchieren.<br />

Sein ständiger Begleiter in<br />

Wien ist der Fiaker-Kutscher<br />

Karl Kraus (dargestellt von<br />

Burgschauspieler Robert<br />

Meyer), der den Ur-Bayern<br />

über so manche delikate Verstrickungen<br />

und Verhältnisse<br />

der „Wiener Society“ aufklärt,<br />

die immer wieder ein<br />

neues Licht auf den Todesfall<br />

werfen.<br />

Schlußendlich sind dann<br />

schon alle verdächtig, auch<br />

der Leibkutscher Kraus.<br />

Und hier kommt der Zufall<br />

ins Spiel...<br />

Eigentlich: Und Mitte Juni<br />

wollte es das Drehbuch, dass<br />

die Crew der Produzenten<br />

von Lisa Film eine Szene in<br />

der Wiener Löwelstraße vor<br />

dem Bundeskanzleramt<br />

(dem echten und nicht dem<br />

gleichnamigen Haubenlokal)<br />

vorbereitete. Und das ist<br />

praktisch auch vor der Haustür<br />

von KOMMUNAL.<br />

Wie Ottfried Fischer zum<br />

KOMMUNAL kommt?<br />

Ganz einfach: Unsere Redaktion<br />

liegt direkt neben dem<br />

Tatort und so konnte es nicht<br />

ausbleiben, dass unsere Mitarbeiter<br />

Sabine Brüggemann,<br />

Johanna Ritter und Walter<br />

Grossmann, als sie morgens<br />

ins Büro gehen wollten, als<br />

mögliche Augenzeugen<br />

befragt wurden.<br />

KOMMUNAL 75


Neues aus dem Schul- und Sportstättenbau<br />

Das OISS<br />

informiert<br />

Die Themen dieser <strong>Ausgabe</strong> umfassen: Sport und Umwelt,<br />

Sicherheit in Fußballstadien, Laufstrecken, Schulbaureise,<br />

Schultafeln sowie Schulfreiräume.<br />

Arbeitsgruppe Sport &<br />

Umwelt: Das ÖISS hat eine<br />

Arbeitsgruppe zur Feststellung<br />

von Maßnahmen zur Gestaltung<br />

eines umweltgerechten<br />

Sportstättenbaues ohne Einschränkung<br />

der Sportfunktionalität<br />

ins Leben gerufen.<br />

Diese Maßnahmen beginnen<br />

bei einer auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichteten Planung von<br />

wegweisend.<br />

76 KOMMUNAL<br />

Hochbauten und Freianlagen<br />

und reichen bis zu Pflege,<br />

Instandhaltung und Entsorgung.<br />

Das ÖISS sucht noch<br />

engagierte Mitarbeiter aus<br />

einschlägigen Institutionen<br />

zur fachlichen Ergänzung dieses<br />

Arbeitskreises.<br />

Sicherheit in Fußballstadien:<br />

Die österreichische<br />

Signflash<br />

Bundesliga legt anlässlich<br />

aktueller Vorfälle bei Fußballspielen<br />

vermehrt großes<br />

Augenmerk auf die Sicherheit<br />

von Besuchern und Aktiven.<br />

So werden hinsichtlich<br />

Personensicherheit hohe<br />

Maßstäbe an Organisation,<br />

Baulichkeiten, Ordnerdienste<br />

und personelle Betreuung<br />

gelegt. Dabei wird insbeson-<br />

ÖISS – Schulreise 2004<br />

Hauptschule Hallein<br />

BSZ Kirchdorf<br />

Blinkeinrichtung für Schutzweg-Verkehrszeichen<br />

• Balken mit integrierten Leuchtdioden zur Montage<br />

auf bestehende Verkehrszeichen<br />

Vertrieb in Österreich:<br />

W. BAYER + CO Gesellschaft m b H<br />

A-4523 Neuzeug, Sierninghofenstr. 76 · Telefon 07259 2379-0 · Fax 07259 2379-42<br />

verkauf@bayer.co.at · www.bayer.co.at<br />

dere die Fluchtwegesituation<br />

einer genauen Inspektion<br />

unterzogen. Die ÖISS-Datensysteme<br />

GesmbH testet<br />

bereits jetzt die Stadionprojekte<br />

für die Fußball Europameisterschaft<br />

2008 auf ihre<br />

Eignung.<br />

Laufstreckenkennzeichnung:<br />

Im Auftrag des BKA<br />

• Leuchtdioden blinken abwechselnd gelb im oberen und unteren Balken,<br />

wenn sich Fußgänger im Bereich des Schutzweges befinden<br />

• Wartungsfreie Stromversorgung mittels Solarzelle und Akku<br />

• Einfache Montage - keine Kabelverlegung im Bodenbereich notwendig<br />

• SIGNFLASH auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird durch<br />

drahtlose Signalübertragung ausgelöst<br />

D. Swarovski & Co<br />

Produktgruppe Swareflex<br />

A-6112 Wattens/Austria · Tel. 05224 500-2463 · Fax 05224 500-2370<br />

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Staatssekretariat für Sport<br />

entwickelt eine Arbeitsgruppe<br />

unter der Leitung des<br />

ÖISS eine österreichweite<br />

einheitliche Laufstreckenkennzeichnung.<br />

Die unter<br />

den Gesichtspunkten einer<br />

guten Erkenn- und Lesbarkeit<br />

erstellten Entwürfe der<br />

Orientierungshilfen, die<br />

zusätzlich Informationen zur<br />

Schwierigkeit und Länge der<br />

Strecke enthalten, werden<br />

Kontakt<br />

ÖISS Zentrale Wien<br />

Direktor:<br />

DI Peter Gattermann,<br />

Haus des Sports<br />

Prinz Eugen Straße 12,<br />

A-1040 Wien<br />

T: 01/5058899 DW 10-15<br />

F: 01/505 88 99 DW 20<br />

E-Mail: office@oeiss.org<br />

Besuchen Sie unsere<br />

Homepage: www.oeiss.org<br />

nun auf ihre Tauglichkeit in<br />

der Praxis geprüft. Ziel der<br />

einheitlichen Kennzeichnung<br />

ist ein positiver sportlicher<br />

sowie touristischer Effekt.<br />

Schulbaureise 2004: Die<br />

Schulbaureise 2004 führt<br />

nach einem Kurzbesuch in<br />

Niederösterreich zu Schwerpunkten<br />

in Oberösterreich<br />

und Salzburg; als besonderes<br />

„Zuckerl“ steht ein Tagesausflug<br />

zu interessanten<br />

Schulbauten in Bayern auf<br />

dem Programm.<br />

Programm:<br />

◆ Gymnasium Enns<br />

◆ Musikschule Gunskirchen<br />

◆ Gymnasium Passau (D)<br />

◆ Montessorischule Aufkirchen<br />

(D)<br />

◆ Gymnasium und Gastro-<br />

Berufsschule Erding (D)<br />

◆ Grund- und Hauptschule<br />

München-Riem (D)<br />

◆ Pädagogische Akademie<br />

Salzburg<br />

◆ Tourismusschule Klessheim<br />

◆ Hauptschule Hallein<br />

◆ HBLA Ried am Wolfgangsee<br />

◆ BSZ Kirchdorf (Bauherren-Preis<br />

2003)<br />

◆ Mehrzweckhalle d. PrivatgymnasiumsDachsberg<br />

Termin: 28. September bis<br />

1. Oktober 2004<br />

Kosten: 480,- Euro<br />

Das ÖISS lädt alle interessierten<br />

LeserInnen herzlich<br />

dazu ein!<br />

Die der GFEsichertIhnen Durchführung der Geschwindigkeitskontrollen Topqualität und Seriosität bei<br />

Ihrer Gemeinde mittels modernster Radartechnik und in<br />

unseres ten Teams geschulten zu. Für interessierte und geprüf-<br />

einer Präsentation der Radar-<br />

Gemeinden bieten wir ein kostenloses<br />

Beratungsgespräch mit<br />

Schultafeln und Sicherheit.<br />

Reagierend auf die tragischen<br />

Unfälle mit Schultafeln<br />

hat das ÖISS eine Diskussionsplattform<br />

und einen<br />

Arbeitskreis zu diesem<br />

Thema eingerichtet. Das<br />

erste Ergebnis ist die neue<br />

ÖISS Richtlinie "Schultafeln<br />

und Sicherheit", die u.a. für<br />

bestehende bewegliche<br />

Schultafeln (Flügeltafeln,<br />

Universaltafeln, etc.) Sicherungselemente<br />

fordert. Die<br />

neue Richtlinie steht unter<br />

http://www.oeiss.org/oeiss_<br />

dok/Formulare/Schultafeln.pdf<br />

zum <strong>Download</strong><br />

bereit.<br />

www.schulfreiraum.com:<br />

heißt die neue Homepage<br />

des ÖISS, die speziell den<br />

Schulfreiräumen gewidmet<br />

ist. Auf dieser Seite stehen<br />

das Handbuch "Schulfreiraum<br />

- Freiraum Schule"<br />

sowie der Beratungskatalog<br />

des ÖISS zum freien <strong>Download</strong><br />

zur Verfügung.<br />

technik und 2 Stunden<br />

Überwachung gratis. Die schwindigkeitsübertre gemessenen Getungenßend<br />

sofort können der anschliehauptmannschaftBezirksgeleitet<br />

werden. weiter-<br />

24 Stunden Gratis-Infohotline: 0800-800 133<br />

Zweigniederlassungen in allen Bundesländern · E-Mail: zentrale@gfe.co.at · www.gfe.co.at<br />

SSP Schwerpunkte<br />

Heft 3/2004<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

von „Schule & Sportstätte“<br />

(erscheint am 25.<br />

August 2004) berichten<br />

wir unter anderem über<br />

◆ Tagung Schulfreiräume<br />

– Freiraum<br />

Schule<br />

◆ Schule und Architektur<br />

◆ Vorarlberger Sportstätten<br />

- Modern aber<br />

kostensparend<br />

schule<br />

sportstätte &<br />

Sichern Sie sich schon<br />

jetzt Ihren Werbeauftritt<br />

im „sportlichen“ Schwestermagazin<br />

von<br />

KOMMUNAL:<br />

Tel:01/532 23 88-11,<br />

Fax. 01/5322377<br />

johanna.ritter@<br />

kommunal.at<br />

GFE-Privat-Radar<br />

jagt Temposünder im Auftrag der Gemeinden.<br />

GFE–ÖsterreichweitihrPartnerfürmehrSicherheit<br />

KOMMUNAL 77


Wirtschafts-Info<br />

So können Gemeinden ihre Zinsaufwendungen steuern<br />

Ist der EURIBOR derzeit<br />

wirklich attraktiv?<br />

Bei der im Augenblick günstigen Lage des 6-Monats-EURIBOR darf nicht übersehen<br />

werden, dass diese indikatorengebundene Finanzierungsform halbjährlich an die<br />

aktuelle Marktsituation angepasst wird.<br />

Der derzeitige 6-Monats-EURIBOR liegt<br />

bei knapp über 2 %. Dies wird von vielen<br />

Entscheidungsträgern als attraktive<br />

Verzinsung für die Finanzierungen des<br />

Gemeindehaushalts eingeschätzt. Es darf<br />

dabei aber nicht übersehen werden, dass<br />

bei dieser indikatorgebundenen Finanzierung<br />

die Verzinsung halbjährlich an<br />

die aktuellen Marktgegebenheiten angepasst<br />

wird und sich der 6 Monats EURI-<br />

BOR seit Anfang der 1990er Jahre zwischen<br />

11 % und 2 % bewegt hat.<br />

Eine Ausschreibung, die heute auf Basis<br />

des 6Monats EURIBORs getätigt wird,<br />

kann somit schon zum nächsten Zinsfeststellungstag<br />

zu einem höheren Zinsaufwand<br />

führen, und damit weniger<br />

Beispiel:<br />

Eine Gemeinde hat vor 7 Jahren eine<br />

Finanzierung mit einem Fixzinssatz<br />

von 5,00 % aufgenommen.<br />

Vor dem Hintergrund des aktuell niedrigen<br />

EUR-Zinsniveaus und der Meinung,<br />

dass dieses auch für die Restlaufzeit von<br />

3 Jahren noch anhalten wird, entscheidet<br />

sich die Gemeinde für ein „Drehen“ des<br />

Fixzinssatzes von 5,00 % in eine variable<br />

Verzinsung von 6-Monats-EURIBOR +<br />

1,50 %.<br />

Aktuell (6-M-EURIBOR per 4.6.2004:<br />

2,17 %) bedeutet das einen Zinssatz von<br />

3,67% und zumindest für die ersten 6<br />

Monate eine beträchtliche Zinsersparnis<br />

gegenüber dem Fixzinssatz. Steigt der 6-<br />

M-EURIBOR während der Restlaufzeit<br />

nicht über 3,50%, bleibt die Zinsenbelastung<br />

nachhaltig unter dem ursprünglichen<br />

Fixzinssatz. Selbst ein kurzzeitiges<br />

Ansteigen über diese Grenze könnte<br />

durch „Zinsgewinne“ in Zeiten niedrigen<br />

Zinsniveaus kompensiert werden.<br />

78 KOMMUNAL<br />

attraktiv als ursprünglich wirken. Ausgehend<br />

von heutigen Berechnungen<br />

könnte der 6-Monats-EURIBOR bereits<br />

in 2 Jahren bei 4,25 % liegen.<br />

Entscheidung mit<br />

professioneller Hilfe<br />

Das Entscheidungskriterium dafür, ob<br />

die variable Verzinsung einem Fixzinssatz<br />

vorzuziehen ist, ist die künftige<br />

Entwicklung des EURIBORS, für die es<br />

zwar Prognosen, selbstverständlich<br />

aber keine Garantien gibt. Unerlässlich<br />

für eine solche Entscheidung ist daher,<br />

eine Zinsmeinung zu besitzen oder mit<br />

professioneller Hilfe zu entwickeln. Die<br />

BA-CA <strong>Kommunal</strong>spezialisten beraten<br />

Sie diesbezüglich gerne!<br />

<strong>Kommunal</strong>es<br />

Finanzmanagement<br />

Ein umsichtiges kommunales Finanzmanagement<br />

beschäftigt sich natürlich<br />

nicht nur mit Neufinanzierungen, sondern<br />

insbesondere auch mit dem bestehenden<br />

Finanzierungsportefeuille. Die<br />

Rahmenbedingungen, unter denen vor<br />

einigen Jahren Finanzierungen ausgeschrieben<br />

und eingegangen wurden,<br />

sind sehr wahrscheinlich heute verändert,<br />

sowohl was die Zinsniveaus, aber<br />

auch was die Prognosen betrifft.<br />

Die Spezialisten der Bank Austria Creditanstalt<br />

helfen Ihnen gerne dabei, Ihr<br />

Portfolio hinsichtlich der bestehenden<br />

Zinszahlungsmodalitäten zu analysieren.<br />

Auf Basis dieser Analyse unterstützen<br />

Sie die Spezialisten der BACA<br />

gerne, aus einer Vielzahl von Absicherungs-<br />

oder Optimierungsinstrumenten<br />

die für Sie geeigneten Produkte auszuwählen,<br />

wobei i.d.R. lediglich eine<br />

Änderung der Zinszahlungsmodalitäten<br />

erfolgt, das Grundgeschäft aber unverändert<br />

bleibt.<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

ist Ihr Partner<br />

Die Analyse von bestehenden Zinspositionen,<br />

aber auch die im Vorfeld von<br />

Ausschreibungen notwendigen Informationen<br />

stellt die Verantwortlichen in<br />

den Kommunen vor große Herausforderungen.<br />

Schon vor den Ausschreibungen stellen<br />

die Spezialisten der BACA den Entscheidungsträgern<br />

die für die Entwicklung<br />

einer Zinsmeinung notwendigen<br />

Marktinformationen zur Verfügung,<br />

sodass die Kommune die Ausschreibung<br />

optimal gestalten kann. Denn<br />

eine Einschätzung zur künftigen Zinsentwicklung<br />

ist dabei ein zentrales Entscheidungskriterium!<br />

Auf Wunsch liefert Ihnen die BACA aufbereitete<br />

Analysen der bestehenden<br />

Positionen und Produktvorschläge und<br />

präsentiert diese in Ihren Gremien. Die<br />

aktuellsten Marktdaten, sodass Ihre<br />

Gemeinde stets am Puls der Zeit ist,<br />

sind selbstverständlich.<br />

Informationen:<br />

Christoph Schulz<br />

Abteilung Treasury Sales<br />

Telefon: 050505/82870<br />

E-Mail: christoph.schulz@<br />

ba-ca.com<br />

Mag. Wolfgang Figl<br />

Unternehmensfinanzierung und<br />

öffentlicher Sektor<br />

Telefon: 050505/44876<br />

E-Mail: wolfgang.figl@ba-ca.com<br />

E.E.


Der Sparkassen-Gemeindefinanzbericht<br />

2004 bringt eines klar auf den Punkt:<br />

Obwohl die kommunalen Finanzschulden<br />

in Plus kletterten (+1,6%) ging der Verschuldungsgrad<br />

zurück. Die Gemeinden<br />

investierten mehr als im Vorjahr und<br />

katapultierten somit die Investitionsquote<br />

auf satte 21% Plus.<br />

Anspannungen durch<br />

Steuerreform<br />

Die Steuerreform 2004/2005 lässt eine<br />

starke Anspannung der Gemeindefinanzen<br />

erwarten. Berechnungen zufolge verlieren<br />

die Gemeinden durch die Steuerreform<br />

6,5% der gesamten Ertragsanteile.<br />

Unverständlich für viele Kommunen ist,<br />

dass sich die Steuerreform nur zu rund<br />

15% durch zusätzliches Wachstum selbst<br />

finanziert und keine Abfederungsmaßnahmen<br />

zugunsten der Gemeinden vorgesehen<br />

sind. Das heißt, dass 85% der<br />

Kosten an den Gemeinden hängen bleiben<br />

werden.<br />

Beim Finanzausgleich<br />

heißt es zu verhandeln<br />

Ohne Gegensteuerung bei den Finanzausgleichsverhandlungen<br />

werden die Gemeinden<br />

mit erheblichen Ertragsanteilverlusten<br />

zu rechnen haben. Den Gesprächen mit Vertretern<br />

des BMF aus Sicht der Gemeinden<br />

eine große Bedeutung zu. Seit der letzten<br />

Steuerreform hat sich das Anteilsverhältnis<br />

stark zugunsten des Bundes verlagert. Die<br />

annähernd gleich hohe Belastung der<br />

Gemeinden gegenüber jener des Bundes ist<br />

unverhältnismäßig. So beträgt der Anteil<br />

der Gemeinden am Finanzausgleich<br />

6.203 Mio. Euro, oder 10 Prozent, wie das<br />

BMF in einer Präsentation verlautbarte.<br />

Die Aufgaben und<br />

das Geld<br />

Während die Gemeinden sich auf Ertragsanteilverluste<br />

einstellen, steigen sowohl<br />

Aufgaben als auch <strong>Ausgabe</strong>n erheblich.<br />

Die Palette der Gemeinde-Verpflichtungen<br />

ist so breit wie noch nie und reicht über<br />

Kinderbetreuung und Altenpflege bis hin<br />

zum öffentlichen Nahverkehr. Gleichzeitig<br />

steigen auch die Kosten für das Gesundheitswesen<br />

und die Sozialhilfe zum Teil<br />

um zweistellige Prozentsätze. Um diese<br />

Anforderungen bewältigen zu können,<br />

bedarf es moderner Finanzierungsmodelle.<br />

<strong>Kommunal</strong>e Aufgaben:<br />

Langfristige Finanzierung<br />

Österreichs Gemeinden haben mit Unterstützung<br />

der <strong>Kommunal</strong>kredit ihre Finanzierungen<br />

innerhalb weniger Jahre auf<br />

eine moderne Basis gestellt. Die jeweils<br />

besten international angewandten und in<br />

der Praxis bewährten Finanzierungsformen<br />

werden den Kommunen angeboten.<br />

Stichwort Finanzierung: dies ist insbeson-<br />

Wirtschafts-Info<br />

Pollutec East & Central Europe & Public Services/<strong>Kommunal</strong>messe<br />

Neue Wege für<br />

kommunale Finanzen<br />

Im Rahmen der ersten interregionalen <strong>Kommunal</strong>messe von 10.-12. 11. 2004<br />

im MessezentrumWienNeu werden den Kommunen Chancen und Wege aufgezeigt, gut<br />

beraten in die finanzielle Zukunft zu gehen.<br />

MessezentrumWienNeu: Erste interregionale <strong>Kommunal</strong>messe im November.<br />

dere hierbei wichtig, da Kommunen<br />

gegenüber den Privaten einen Ratingvorteil<br />

nutzen, der insbesondere vor dem<br />

Hintergrund Basel II zum Finanzierungsvorteil<br />

wird und die Zinsbelastung senkt.<br />

Bei der ersten interregionalen <strong>Kommunal</strong>messe,<br />

Pollutec & Public Services,<br />

kann Österreich seine Erfahrungen an die<br />

neuen EU-Nachbarländer weitergeben.<br />

Denn die größten Investitionssummen<br />

fallen in diesen Ländern im kommunalen<br />

Bereich an. Wasserver- und Entsorgung,<br />

Luftreinhaltung und Abfallentsorgung<br />

sind die wichtigsten Themen. Um den<br />

enormen Aufholbedarf decken zu können,<br />

müssen die neuen EU-Mitgliedsländer<br />

neue Finanzierungswege beschreiten.<br />

Informationen:<br />

Reed Messe Wien<br />

Messeleiter:<br />

Ing. Wolfgang Ambrosch<br />

Tel.: 01/ 727 20 - 351<br />

public-services@messe.at<br />

pollutec@messe.at<br />

www.public-services.at<br />

www.pollutec.at<br />

KOMMUNAL 79<br />

Foto: MBG/Rappersberger<br />

E.E.


ONE BUSINESS<br />

VORSPRUNG INKLUSIVE.<br />

ONE BUSINESS | LÖSUNGEN, SO<br />

BESONDERS WIE IHRE GEMEINDE.<br />

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So wie kein Mensch dem anderen gleicht, ist auch jede Gemeinde verschieden:<br />

vor allem hinsichtlich Größe, Anzahl der Gemeindebediensteten, Bevölkerungsstruktur<br />

und Kommunikationsverhalten. Ihre Gemeinde braucht daher nicht<br />

irgendeinen Tarif, sondern einen maßgeschneiderten. Auf Wunsch analysiert<br />

Ihr ONE Business Berater das Telefonieverhalten in Ihrer Gemeinde und macht<br />

Ihnen ein Angebot, das speziell auf die Bedürfnisse abgestimmt ist. Damit auch<br />

Ihre Gemeinde das Optimierungspotenzial nutzen kann. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie auf www.one.at/gemeinde.


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Alten- und Pflegeheime: Vorarlberg geht neue Wege<br />

Benevit hilft Gemeinden bei Pflege<br />

DORNBIRN<br />

Der Vorarlberger Gemeindeverband<br />

hat 2002 die gemeinnützigeBenevit-Pflegemanagement<br />

GmbH gegründet.<br />

Die Gesellschaft unterstützt<br />

und berät Gemeinden<br />

beim Bau und Betrieb von<br />

Alten- und Pflegeheimen.<br />

Benevit bietet Beratung bei<br />

der Entwicklung neuer Konzepte,<br />

bei Bauvorhaben und<br />

der Betriebsführung von<br />

Alten- und Pflegeheimen an,<br />

sowie Fort- und Weiterbildung<br />

des Personals. Betreiber kön-<br />

Gehaltserhöhung<br />

Bescheidene<br />

Politiker<br />

WIEN<br />

Die Gehälter der Politiker<br />

werden ab 1. Juli um ein<br />

Prozent angehoben. Damit<br />

beweisen die Volksvertreter<br />

laut Rechnungshof – abermals<br />

– Bescheidenheit, pendeln<br />

doch die Erhöhungen in<br />

„normalen“ Jobs, also für<br />

Lohn- und Gehaltsabschlüsse,<br />

heuer generell rund um die<br />

Zwei-Prozent-Marke.<br />

Mahnfeuer: Für die Schutzgebiete in den Alpen<br />

Von WIEN bis NIZZA<br />

Auch 2004 will „Feuer in den<br />

Alpen“ ein alpenpolitisches<br />

Ausrufezeichen setzen. Diesmal<br />

stehen die Schutzgebiete<br />

der Alpen im Vordergrund.<br />

Die Mahnfeuer sind<br />

ausserdem ein Sym-<br />

E-Government: Erfolgreicher Export<br />

WIEN<br />

Die Schweizerischen<br />

Bundesbahnen (SBB)<br />

setzen seit März 2004<br />

die in Österreich für<br />

das Fundwesen entwickelte<br />

E-Government<br />

Lösung „fundamt.gv.at“<br />

auf ihrem Streckennetz<br />

ein. Dieser neue Service<br />

wurde von den Passagieren<br />

der SBB sofort<br />

nach dem Start äußerst<br />

positiv angenommen<br />

nen aber auch verschiedene<br />

Leistungen des Unternehmens<br />

in Anspruch nehmen, von Reinigung<br />

über Einkauf und<br />

Catering bis zur Gebäudeverwaltung<br />

und Heimleitung.<br />

Nach rund eineinhalb Jahren<br />

des Bestehens der Gesellschaft<br />

kann Benevit-Geschäftsführer<br />

Kaspar Pfister eine beachtliche<br />

Bilanz vorweisen. Die<br />

Pflegemanagement GmbH<br />

betreibt mittlerweile in Vorarlberg<br />

zwei Heime in Rankweil<br />

und Alberschwende und<br />

wurde von beiden Gemein-<br />

„Fundamt goes Suisse“<br />

Feuer in den Alpen<br />

und häufig genutzt. Pro<br />

Monat werden rund<br />

9.000 Verlustmeldungen<br />

eingebracht und<br />

rund 4.500 Fundgegenstände<br />

erfasst. Mit „fundamt.gv.at“<br />

wurde ab 1.<br />

Februar 2003 in Österreich<br />

das Fundwesen<br />

revolutioniert. Städte,<br />

Gemeinden und Business<br />

Partner nutzen<br />

bereits intensiv diese<br />

Anwendung.<br />

Putzen für mehr<br />

Tauchzonen im<br />

Salzkammergut.<br />

den mit dem Neubau von<br />

Heimen beauftragt.<br />

Und Benevit hat sich bereits<br />

bis in andere Bundesländer<br />

herumgesprochen. Im Juli<br />

2003 hat Benevit ein Altersund<br />

Pflegeheim in Wiener<br />

Neustadt und ein Pflegeheim<br />

in Mayerling übernommen.<br />

„Inwieweit sich die intelligente<br />

Planung eines Hauses<br />

auf den effizienten und sparsamen<br />

Betrieb auswirkt, zeigt<br />

sich erst, wenn das Heim in<br />

Betrieb ist,“ gibt Kaspar Pfister<br />

aber zu bedenken.<br />

bol der Solidarität zwischen<br />

den Alpenländern und -regionen.<br />

Sie sollen in der Nacht<br />

vom 14./15. August von Wien<br />

bis Nizza möglichst zahlreich<br />

lodern. Infos unter http://<br />

www.feuerindenalpen.org<br />

Nahversorgung<br />

Greissler weiter<br />

auf dem Rückzug<br />

Bundesforste: Unter Wasser putzen<br />

Wenn Taucher tauchen<br />

SALZKAMMERGUT<br />

Die Österreichische<br />

Bundesforste AG (ÖBf)<br />

und die IG Tauchen<br />

haben einen Vertrag<br />

unterzeichnet, in dem<br />

die Nutzung vor allem<br />

der schönsten Salzkammergut-Seen<br />

für den<br />

Tauchsport geregelt<br />

wird. Beide Seiten<br />

gewinnen durch den<br />

Vertrag: an den meisten<br />

Seen werden die Tauch-<br />

Kaspar Pfister, Benevit-<br />

Geschäftsführer: „Die durch<br />

Benevit erzielten Einsparungen<br />

werden erst langfristig in<br />

den Gemeindebudgets spürbar<br />

sein.“<br />

WIEN<br />

Die Zahl der Lebensmittelgeschäfte<br />

ist 2003 um 166<br />

gesunken. Derzeit bringen<br />

Greissler nur mehr 10 Prozent<br />

des Umsatzes der Lebensmittelhändler.<br />

Der Rückgang geht<br />

vor allem auf das Konto kleiner<br />

Anbieter (Geschäfte bis<br />

250 m 2 ), große Flächen legen<br />

hingegen zu. Das ergab eine<br />

Studie von AC Nielsen.<br />

zonen erweitert, im<br />

Gegenzug sorgen die<br />

Taucher für die Sauberkeit<br />

der Seen, ein<br />

besonderes Anliegen<br />

der Bundesforste. Der<br />

5-Jahres-Vertrag<br />

umfasst die acht<br />

Gewässer Altausseersee,<br />

Augstsee, Erlaufsee,<br />

Gleinkersee, Grundlsee,<br />

Hallstättersee, Vorderer<br />

Gosausee und Vorderer<br />

Langbathsee.


Porträt<br />

Helga Hammerschmied, Bürgermeisterin von Leogang<br />

Konsequente Arbeit<br />

als Erfolgsbasis<br />

Bis zur Wahl im März 2004 war das Amt des Bürgermeisters in Salzburg fest in<br />

Männerhand. Heute sind es landesweit drei Frauen, die ihrem Ort vorstehen. Eine von<br />

ihnen ist Helga Hammerschmied. Sie wurde am 31. März 2004 von Bezirkshauptfrau<br />

HR Dr. Rosemarie Drexler als Bürgermeisterin von Leogang angelobt.<br />

◆ Walter Grossmann<br />

Bgm. Helga Hammerschmied zieht<br />

das Resümee der ersten Wochen nach<br />

ihrer Wahl: „Seit meinem Amtsantritt<br />

am 1. April kommen rund um die Uhr<br />

Leute aus allen Bereichen zu mir,<br />

bringen ihre Anliegen vor oder<br />

machen ihren Antrittsbesuch. Davon<br />

bin ich sehr positiv überrascht, denn<br />

ich sehe, dass ich als Bürgermeisterin<br />

toll akzeptiert werde.“ Um ganz für<br />

ihre Gemeinde da zu sein, verzichtete<br />

Helga Hammerschmied auf ihren Sitz<br />

im Salzburger Landtag, dem sie eine<br />

halbe Legislaturperiode angehört<br />

hatte und den sie auch weiterhin auf<br />

einem sicheren Listenplatz innegehabt<br />

hätte. „Schon bei meiner Kandidatur<br />

habe ich den Leogangerinnen und<br />

Leogangern versprochen, im Falle<br />

meiner Wahl zur Bürgermeisterin,<br />

ganz für die Gemeinde da zu sein und<br />

mein Landtagsmandat zur Verfügung<br />

zu stellen“, sagt Hammerschmied.<br />

Und was sie verspricht, das hält sie<br />

auch.<br />

Politikerin aus<br />

Leidenschaft<br />

Es war ein langer politischer Weg bis<br />

die gebürtige Saalfeldnerin, die seit<br />

ihrem achten Lebensjahr in Leogang<br />

beheimatet ist, die höchste Verantwortung<br />

in ihrer Gemeinde übertragen<br />

bekam. Begonnen hatte Hammerschmied<br />

ihre politische Tätigkeit als<br />

Ausschussmitglied der SPÖ-Ortsorganisation<br />

Leogang im Jahr 1980. Vier Jahre<br />

später war sie erstmals Mitglied der<br />

82 KOMMUNAL<br />

Helga Hammerschmied, Bürgermeisterin von<br />

Leogang im Pinzgau.<br />

Gemeindevertretung. 1994 wurde sie<br />

zur Vizebürgermeisterin gewählt, eine<br />

Funktion, die sie zehn Jahre lang ausübte.<br />

Ihre Schwerpunkte waren – und<br />

sind es weiterhin – die Gemeindefinanzen,<br />

der Sozialausschuss (als Vorsitzende),<br />

der Bauausschuss und der Tourismusausschuss.<br />

Besonderes Anliegen<br />

war ihr auch die Jugendarbeit in den<br />

Vereinen und so gibt es heute einen<br />

Ausschuss, in dem Angelegeheiten die<br />

Jugend, den Sport und die Vereine<br />

betreffend, behandelt werden.<br />

Leogang in<br />

eigener Sache<br />

Einen Beitrag zum Erfolg, dass die bisher<br />

stets die Minderheit bildende SPÖ<br />

in Leogang erstmals die Mehrheit<br />

schaffte, lieferte laut Bürgermeisterin<br />

Hammerschmied die von ihr 1981<br />

mitgegründete Ortszeitung: „Leogang<br />

in eigener Sache“ (L.I.E.S.). Das<br />

Sprachrohr der Leoganger Sozialdemokraten<br />

L.I.E.S. sei stets ein gutes<br />

Instrument gewesen, um auf Anliegen,<br />

die sonst wahrscheinlich nicht gehört<br />

worden wären, hin zu weisen. „Diese<br />

Zeitung hat mitgeholfen, dass wir<br />

schlussendlich die Mehrheit geschafft<br />

haben“, ist sich Hammerschmied<br />

sicher und fügt hinzu, worauf sie den<br />

Wahlerfolg noch zurückführt: „Unsere<br />

Botschaften – auch in der Wahlwerbung<br />

– haben wir selbst erarbeitet.<br />

Von Leogangern für Leoganger. Die<br />

Leoganger haben das gespürt und<br />

geschätzt.“ Sie sei sicher, „Wähler<br />

spüren das sofort, wenn jemand nicht<br />

identisch mit seinen Aussagen ist.“ Sie<br />

legte Wert auf eine „sehr positive Wahlwerbung<br />

und kein politisches Hickhack.“<br />

Der respektvolle Umgang mit den politischen<br />

Mitbewerbern sei ihr immer schon<br />

ein Anliegen gewesen, ebenso dass Auseinandersetzungen<br />

auf sachlicher Ebene<br />

statt finden.


Im Leoganger Gemeindeamt steht die Tür von Bürgermeisterin Hammerschmied für<br />

die Probleme und Anliegen der Bürger offen.<br />

Möglichkeit zur<br />

Gestaltung<br />

„Als Vizebürgermeisterin kann man sich<br />

etwas wünschen, aber als Bürgermeisterin<br />

mit politischer Mehrheit kann man<br />

gestalten“, beschreibt die sportliche<br />

Naturliebhaberin den wesentlichen<br />

Unterschied zwischen ihrer politischen<br />

Vergangenheit und der Gegenwart und<br />

Zukunft. „Das Amt der Bürgermeisterin<br />

ist mein Beruf, daher kann ich mich<br />

Problemen und Anliegen der Bürger viel<br />

besser widmen“, sagt Hammerschmied.<br />

Um genau sehen zu können, wo in der<br />

Gemeinde der Schuh drückt, sei der<br />

Kontakt zur Bevölkerung das Um und<br />

Auf. Und dieser Kontakt sei naturgemäß<br />

viel intensiver, wenn sie vor Ort sei. „Ich<br />

habe einen viel besseren Überblick, was<br />

in der Gemeinde passiert, da ich im<br />

Gemeindegebiet präsent bin“, umreißt<br />

die erfahrene Politikerin ihre zeitlichen<br />

Prioritäten. Schon als Vizebürgermeisterin<br />

sei sie zu allen Veranstaltungen im<br />

Ort eingeladen gewesen und erlebte das<br />

rege Vereinsleben Leogangs intensiv mit.<br />

Ein Vereinsleben, das toll und beispielgebend<br />

sei.<br />

Aufrechterhaltung der<br />

Infrastruktur<br />

Ein besonderes Anliegen ist der Bürgermeisterin,<br />

„den Trend aufzuhalten, dass<br />

im ländlichen Raum Infrastruktur zerstört<br />

wird.“ Denn durch die Schließung<br />

von Gendarmerieposten, Postämtern,<br />

Gerichten und Finanzämtern, sowie<br />

durch Einsparungen im öffentlichen Verkehr,<br />

sinke die Attraktivität für jüngere<br />

Menschen, im Ort zu<br />

bleiben. Um diese Attraktivität<br />

aufrecht zu erhalten<br />

oder gar zu verbessern,<br />

arbeitet man in<br />

Leogang an den Grundvoraussetzungen.<br />

Um<br />

den Jungen den Wunsch<br />

nach einem eigenen<br />

Zuhause erfüllen zu können,<br />

werden Mietwohnungen<br />

geschaffen. Für<br />

ein kleines Einkaufszentrum,<br />

einem Markt für<br />

die Nahversorgung,<br />

wurde der Bebauungsplan<br />

bereits verabschiedet.<br />

Um weitere Arbeitsplätze<br />

im Ort zu schaffen,<br />

nennt Hammerschmied ein zusätzliches<br />

Gewerbegebiet als Ziel.<br />

Gemeinsam mehr<br />

erreichen<br />

»<br />

Gab es bis zur letzten <strong>Kommunal</strong>wahl<br />

in Salzburg keine einzige Bürgermei-<br />

Porträt<br />

sterin, sind es seit März 2004 gleich<br />

drei. Dass diese drei alle aus dem Pinzgau<br />

kommen, ist für Helga Hammerschmied<br />

nicht nur Zufall. „Wir Frauen<br />

sind im Pinzgau sehr gut vernetzt“,<br />

nennt sie einen der Gründe für den<br />

Erfolg. Drei bis viermal im Jahr fänden<br />

Frauenvernetzungstreffen statt. Diese<br />

seien überparteilich und böten die<br />

ideale Plattform für gegenseitige Motivation<br />

und Erfahrungsaustausch. „Wir<br />

haben keine Berührungsängste und<br />

sind miteinander in Kontakt“, so Hammerschmied.<br />

Als ganz wesentlichen<br />

Aspekt für den Erfolg von Frauen in<br />

der Politik nennt Bürgermeisterin<br />

Hammerschmied „konsequente<br />

Arbeit“.<br />

Keine Bittsteller<br />

Bürgermeisterin Helga Hammerschmied<br />

Leogang ist in Hinsicht auf die Schwierigkeiten<br />

der finanziellen Lage keine<br />

Ausnahme. Derzeit werden die Ressourcen<br />

für das Seniorenheim gebündelt.<br />

Der Um- und Ausbau ist dringend notwendig,<br />

denn die Pflegebedürftigen stellen<br />

die große Mehrheit der Bewohner<br />

des Senioren-<br />

heims. Nach<br />

ihren Wünschen<br />

für den<br />

anstehenden<br />

Finanzausgleich<br />

gefragt,<br />

antwortet<br />

Hammerschmied:<br />

„Ich<br />

hoffe, dass die<br />

«<br />

Gemeinden<br />

künftig nicht zu<br />

Bittstellern<br />

werden, dass<br />

sie autonom<br />

Gelder verwalten<br />

und weiterhin<br />

wichtiger<br />

Auftraggeber für die Wirtschaft bleiben<br />

können.“ Dem von manchen Seiten vorgetragenen<br />

Wunsch nach Gemeindezusammenlegungen<br />

kann sie freilich gar<br />

nichts abgewinnen. Jeder Mensch brauche<br />

seine Heimat, eine Zusammenlegung<br />

mache das Leben in erster Linie<br />

anonymer und „mindert die Motivation,<br />

mit zu tun.“<br />

Ich hoffe, dass die<br />

Gemeinden künftig nicht<br />

zu Bittstellern werden,<br />

dass sie autonom Gelder<br />

verwalten und weiterhin<br />

wichtiger Auftraggeber<br />

für die Wirtschaft<br />

bleiben können.<br />

Helga Hammerschmieds<br />

Wunsch an den kommenden<br />

Finanzausgleich<br />

Beginn der politischen Tätigkeit 1980 als Ausschussmitglied der SPÖ-Ortsorganisation<br />

Leogang; 1981 Mitgründerin der Ortszeitung L.I.E.S. (Leogang in eigener Sache); 1984<br />

erstmals Mitglied der Gemeindevertretung; von 1994 bis 2004 Vizebürgermeisterin;<br />

Bürgermeisterin seit 1.4.2004; Abgeordnete des Salzburger Landtags (bis 28.4.2004);<br />

Hobbys: Schitouren, Bergradeln, Bergsteigen, Tanzen, gute Musik (von echter Volksmusik<br />

bis zur Klassik).<br />

KOMMUNAL 83


Steiermark Spezial<br />

Gemeinden und die Entwicklung eines Wirtschaftsstandortes<br />

Zusammenarbeit auch<br />

grenzüberschreitend<br />

Über die Frage Wirtschaftsstandort haben sich in der Südweststeiermark die vier<br />

Gemeinden Aibl, Eibiswald, Großradl und Pitschgau sowie die regionale Wirtschaft<br />

Gedanken gemacht. Das Ergebnis kann auf einen Nenner gebracht werden: Die<br />

Wirtschaftsregion Eibiswald bietet ein professionelles Standortmanagement.<br />

◆ Dr. Wolfgang Weber<br />

In einem ersten Prozessschritt wurde<br />

von der regionalen Wirtschaft ein Positionspapier<br />

ausgearbeitet, in welchem die<br />

eigenen Bedürfnisse und Schwerpunkte<br />

für die Entwicklung der Region dargelegt<br />

wurden. Alle Aktivitäten werden<br />

auf die identifizierten Stärkefelder –<br />

Elektronik, Mechatronik, Metallverarbeitung<br />

und Präzisionstechnik – ausgerichtet.<br />

Eine Steuerungsgruppe, die für die<br />

Erarbeitung und<br />

Realisierung der<br />

Maßnahmenbündel<br />

verantwortlich ist,<br />

hat sich formell als<br />

Verein konstituiert<br />

und setzt sich aus<br />

den vier Gemeinden<br />

sowie drei Vertretern<br />

aus der Wirtschaft<br />

zusammen. Als<br />

Geschäftsführer des<br />

Vereines konnte DI<br />

Hans-Jörg Gasser – Geschäftsführer des<br />

ansässigen Leitbetriebes Kendrion Bin-<br />

◆ Dr. Wolfgang Weber von GeoSys<br />

betreut das Projekt „Wirtschaftsregion<br />

Eibiswald/Radlje“<br />

84 KOMMUNAL<br />

der Magnete – gewonnen werden.<br />

Gemeinsam mit der externen Projektbetreuung<br />

der Firma GeoSys wurden fünf<br />

Maßnahmenbündel erarbeitet.<br />

Fünf Maßnahmen<br />

Ein Verein wird als<br />

strategische Drehscheibe<br />

für alle regionalwirtschaftlich<br />

relevanten Aktivitäten<br />

im Gebiet der vier<br />

Gemeinden fungieren.<br />

◆ Der neu gegründete Verein wird auch<br />

nach Abschluss der Entwicklungsphase<br />

als strategische Drehscheibe für alle regionalwirtschaftlichrelevanten<br />

Aktivitäten im<br />

Gebiet der vier<br />

Gemeinden fungieren.<br />

Dazu zählt ein<br />

zwischen den<br />

Gemeinden abgestimmtesFlächenmanagement<br />

ebenso wie<br />

die Festlegung der<br />

Modalitäten des <strong>Kommunal</strong>steuersplittings<br />

und die Verbesserung<br />

des Gründerklimas. Die operative<br />

Umsetzung hat eine<br />

eigene Gesellschaft inne,<br />

wobei die Aufgaben dieser<br />

Impulsgesellschaft über das<br />

bloße Errichten und Verwalten<br />

von Infrastruktur hinaus<br />

gehen. Dazu zählen unter<br />

anderem die Betreuung junger<br />

Unternehmen in der Startphase,<br />

der Aufbau von Netzwerken<br />

zwischen den regionalen<br />

Unternehmen einerseits<br />

und der Wirtschaft und der<br />

Öffentlichkeit andererseits, die<br />

Durchführung von Marketingaktivitäten<br />

für den Wirt-<br />

schaftsstandort Region Eibiswald (etwa<br />

durch gemeinsame Messeauftritte der<br />

regionalen Unternehmen) sowie die Beratung<br />

potenzieller Investoren und der Aufbau<br />

grenzüberschreitender Kooperationen.<br />

◆ Die Lage unmittelbar an der Grenze zu<br />

Slowenien wird als Chance wahrgenommen,<br />

da traditionell gute Kontakte auf<br />

wirtschaftlicher, politischer und auch<br />

gesellschaftlicher Ebene Kooperationen<br />

ermöglichen, die anderswo in dieser Form<br />

nicht möglich sind. In einer eigenen<br />

Arbeitsgruppe, die jeweils von Vertretern<br />

aus der Wirtschaft und der Politik<br />

beschickt wird, wurden eine Reihe von<br />

Maßnahmen ausgearbeitet, die der Vertiefung<br />

der Kooperation dienen. Die Unterzeichnung<br />

einer Partnerschaftserklärung<br />

anlässlich der EU-Beitrittsfeierlichkeiten<br />

am 1. Mai 2004 am Radlpass (KOMMU-<br />

NAL berichtete) unter Beisein von Frau<br />

Landeshauptmann Klasnic und EU-Kommissar<br />

Fischler legt ein<br />

formelles Bekenntnis<br />

zu dieser Zusammen-<br />

Zu dem Aktivitäten<br />

des Vereins<br />

zählt ein zwischen<br />

den Gemeinden<br />

abgestimmtes<br />

Flächenmanagement<br />

ebenso wie die<br />

Festlegung der<br />

Modalitäten des<br />

<strong>Kommunal</strong>steuersplittings.<br />

arbeit dar. Die Aufnahme<br />

von slowenischen<br />

Vertretern in den<br />

Verein der Wirtschaftsregion<br />

Eibiswald stellt<br />

den grenzüberschreitendenInformationstransfer<br />

sicher. Die<br />

konkrete Zusammenarbeit<br />

wird im Rahmen<br />

eines INTERREG<br />

IIIa-Projektes in den<br />

Bereichen Qualifikation,<br />

Logistik, Gründer-


Der Verein „Wirtschaftsregion Eibiswald/Radlje: (stehend) DI Hans-Jörg Gasser<br />

(GF Kendrion Binder Magnete), Mag. Dr. Wolfgang Weber (GeoSys, Projektbetreuung),<br />

KO Herbert Naderer (WK Deutschlandsberg), Franz Schilcher (Wirtschaftsplattform<br />

Region Eibiswald), (vorne) Bgm. Karl Galler (Gemeinde Aibl), Bgm. Ing. Karl<br />

Schober (Gemeinde Pitschgau), Bgm. Hildegard Franz (Gemeinde Eibiswald), Bgm.<br />

Christian Draxler (Gemeinde Großradl) .<br />

unterstützung und Standortmarketing<br />

vertieft. Als wichtigstes Anliegen gilt es<br />

nun, Synergieeffekte für die Unternehmen<br />

beiderseits der Grenze zu bewirken.<br />

Zu diesem Zweck werden in Form von<br />

persönlichen Interviews mit den<br />

Geschäftsführern der produzierenden<br />

Unternehmen der Region durchgeführt.<br />

Ziel ist es, mit dieser Befragung konkrete<br />

Kooperationspotenziale zu<br />

identifizieren und den<br />

Bedarf an zusätzlichen<br />

Initiativen in der Region<br />

herauszufiltern. Die vorbildhafte<br />

Wirkung von<br />

bereits bestehenden Wirtschaftsbeziehungen<br />

– wie<br />

etwa jene zwischen Kendrion<br />

Binder Magnete in<br />

Eibiswald und CNC<br />

Puπnik in Radlje – ist ein<br />

wesentlicher Faktor für<br />

den Erfolg des Ansinnens.<br />

Weiters wird in der<br />

Region eine Informationsdrehscheibe<br />

installiert, die<br />

auch von übergeordneten<br />

Institutionen wie etwa<br />

den Clusterorganisationen<br />

genutzt werden kann.<br />

Diese Projektidee wird mit der pilothaften<br />

Unterstützung einer grenzüberschreitenden<br />

Unternehmensneugründung verknüpft.<br />

◆ Als erstes sichtbares Zeichen der Wirtschaftsregion<br />

Eibiswald wird das Bauvorhaben<br />

eines Engineeringzentrums im<br />

Sommer 2004 realisiert. Auf insgesamt<br />

450 m 2 wird den regionalen Unternehmen<br />

hochwertige Infrastruktur für die<br />

Realisierung von Entwicklungs- und Kon-<br />

Die operative<br />

Umsetzung hat eine<br />

eigene Gesellschaft<br />

inne, wobei die<br />

Aufgaben dieser<br />

Impulsgesellschaft<br />

über das bloße<br />

Errichten und<br />

Verwalten von<br />

Infrastruktur<br />

hinaus gehen.<br />

struktionsleistungen zur Verfügung<br />

gestellt. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten<br />

Unternehmen und der LBS Eibiswald<br />

sowie die Forcierung von Qualifizierungsmaßnahmen<br />

unterstreichen den<br />

hohen Qualitätsanspruch des Zentrums.<br />

◆ Auch im Bereich der Produktion setzt<br />

die Region auf moderne Infrastruktur.<br />

2000 m 2 Produktionsfläche, 400 m 2<br />

Büros sowie Lagerflächen<br />

und Nebenräume stehen<br />

zur Verfügung. Neben der<br />

Ansiedlung von neuen<br />

Unternehmen werden<br />

eigene Flächen für Neugründer<br />

bereitgestellt.<br />

◆ Die Errichtung einer<br />

regionalen Logistikdrehscheibe<br />

mit spezieller<br />

grenzüberschreitender<br />

Ausrichtung ist die dritte<br />

Aktivität der Wirtschaftsregion<br />

Eibiswald, mit der<br />

neue Infrastruktur<br />

geschaffen wird. In<br />

enger Kooperation mit<br />

der Fachhochschule<br />

Joanneum wird ein<br />

zukunftsweisendes<br />

Geschäftsmodell entwickelt.<br />

Die notwendigen Flächen werden<br />

von der Wirtschaftsregion Eibiswald<br />

bereitgestellt.<br />

Die Realisierung der Vorhaben gelingt<br />

mit Unterstützung des Landes Steiermark,<br />

die Steirische Wirtschaftsförderung<br />

SFG forciert insbesondere den<br />

grenzüberschreitenden Charakter des<br />

Projektes, das damit zu einem wichtigen<br />

Mosaikstein in der Technologieachse<br />

Graz-Maribor wird.<br />

Foto: Ernst Horvath<br />

Brauchtum<br />

Steiermark Spezial<br />

Die Anwort auf die Frage „Was ist ein<br />

Klapotetz“ sehen unsere Leser im Bild<br />

oben: Das ist ein original Klapotetz.<br />

Das steirische „Windradl“<br />

Was bitte ist der<br />

„Klapotetz ?“<br />

In der <strong>Ausgabe</strong> Mai 2004 haben wir<br />

unter dem Titel „In der Südsteiermark<br />

verkündet der Klapotetz“ ein Porträt<br />

der Spielfelder Bürgermeisterin Heidun<br />

Walther gebracht. Und dieser Titel hat<br />

uns doch einige Anfragen eingebracht.<br />

Der „Klapotetz“ (das Wort stammt vom<br />

slowenischen „klapotati“ = klappern)<br />

dient seit Alters her den Weinbauern.<br />

Er vertreibt mit dem Lärm Vögel, die<br />

sich gerne an den Trauben vergreifen<br />

und ist das Wahrzeichen des südsteirischen<br />

Weinlandes. Über das Alter des<br />

Klapotetz ist nichts Genaues bekannt.<br />

Prof. Leopold Kretzenbacher führt in<br />

seinem Buch „Windradl und Klapotetz“<br />

1797 eine erste handschriftliche Notiz<br />

an. Mehr Infos auf der Homepage<br />

http://www.st-andrae-hoech.steiermark.at/tourismus/0540_klapotetz.htm<br />

KOMMUNAL 85


Blindtext Aus den Bundesländern<br />

& Blindtext<br />

86 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Grenzübergang<br />

2356 Protest-<br />

Unterschriften<br />

NICKELSDORF<br />

Die Gemeinden Nickelsdorf,<br />

Zurndorf, Gattendorf, Neudorf<br />

und Parndorf setzen<br />

ihren Protest gegen die Öffnung<br />

des B10-Grenzübergangs<br />

bei Nickelsdorf fort.<br />

Ausgangspunkt ist eine Vereinbarung<br />

zwischen Österreich<br />

und Ungarn, wonach<br />

beim „alten“ B10-Grenzübergang<br />

wieder eine Grenzübergangsstelle<br />

für den internationalen<br />

Personenverkehr zu<br />

errichten ist. „Damit wird der<br />

Mautflucht Tür und Tor<br />

geöffnet“, so LH Hans Niessl.<br />

Es sei zu befürchten, dass<br />

viele Fahrzeuge, die derzeit<br />

den Autobahn-Grenzübergang<br />

benutzen, auf die Bundesstraße<br />

ausweichen werden<br />

und somit wieder<br />

Zustände herrschen wie vor<br />

der Eröffnung der A4-Ostautobahn<br />

im Jahr 1994.<br />

KÄRNTEN<br />

Gedankenarsenal<br />

Gemeinden sind<br />

keine Preistreiber<br />

KLAGENFURT-LAND<br />

Zurückgewiesen wurde von<br />

den 19 Gemeindevertretern<br />

des Bezirkes Klagenfurt-<br />

Land die Kritik an der<br />

Gestaltung der Kanalgebühren.<br />

Vizepräsident und<br />

Bezirksobmann Bgm. Valentin<br />

Happe (Gemeinde<br />

Schiefling am See): „Die<br />

Gemeinden sind verpflichtet,<br />

einen ausgeglichenen<br />

Gebührenhaushalt zu<br />

führen, Körberlgeld wird<br />

hier keines verdient“.<br />

Zudem orten die Bürgermeister<br />

die Verantwortung für<br />

die zuletzt erfolgten<br />

Gebührenanhebungen beim<br />

Bund und beim Land. Ein<br />

erhöhter Altlastensanierungsbeitrag<br />

an den Bund,<br />

die LKW-Maut und die<br />

erhöhte Mineralölsteuer sind<br />

nur einige der „Preistreiber“.<br />

Gedankenarsenal<br />

Ideenspeicher<br />

„Stadtoffice“<br />

EISENSTADT<br />

Das Jahr 2004 steht im<br />

Burgenland ganz im Zeichen<br />

der Volkskultur. Dem Motto:<br />

„Volkskultur ist da!“ wurde<br />

mit der Eröffnung des<br />

„Stadtoffice“ in Eisenstadt<br />

einmal mehr Rechnung<br />

getragen.<br />

„Die burgenländische<br />

Volkskultur kennt viele<br />

Spielarten und viele Facetten,<br />

über die sich unser<br />

Land, sowohl in der<br />

geschichtlichen Entwicklung,<br />

als auch in der heutigen<br />

Erscheinungsform definieren<br />

und präsentieren<br />

kann“, betonte Kulturlandesrat<br />

Helmut Bieler.<br />

Das „Stadtoffice“ soll als<br />

Ausstellungsraum, Kommunikationszentrum,„Ideenspeicher<br />

und Gedankenarsenal"<br />

sowie als Depot und für<br />

Werbezwecke dienen.<br />

KLAGENFURT<br />

Die Erhöhung der Müllgebühren<br />

in einigen Kärntner<br />

Städte und Gemeinden ist<br />

fremdbestimmt. Die Gemeinden<br />

erfüllen nur einen gesetzlichen<br />

Auftrag.<br />

Wenn mehrere Kärntner<br />

Gemeinden ihre Müllgebühren<br />

derzeit anheben, so ist<br />

diese Preissteigerung nicht<br />

hausgemacht. Grundsätzlich<br />

sind die Gemeinden gesetzlich<br />

verpflichtet, einen ausgeglichenen<br />

Gebührenhaushalt<br />

zu führen. Kostensteigerungen,<br />

die fremdbestimmt sind,<br />

wirken sich daher auch direkt<br />

auf die Höhe der Müllgebühren<br />

aus.<br />

Der Präsident des Kärntner<br />

Gemeindebundes, Bgm. Hans<br />

Ferlitsch, und der Landesobmann<br />

des Österreichischen<br />

Städtebundes – Landesgruppe<br />

Kärnten, Bgm. Helmut Man-<br />

Förderung für Kinder-Nachmittagsbetreuung<br />

Sie müssen uns was wert sein<br />

GROSSWARASDORF<br />

Bei der Kinderbetreuung der<br />

3 bis 6-jährigen nimmt das<br />

Burgenland österreichweit<br />

einen Spitzenplatz ein. Für 98<br />

Prozent aller Kinder dieser<br />

Altersgruppe gibt es einen<br />

Betreuungsplatz in unseren<br />

Gemeinden, sagte Bildungs-<br />

Landesrätin Michaela Resetar,<br />

die auch für das Kindergartenwesen<br />

zuständig ist, anlässlich<br />

des Kindergartensymposions<br />

in Großwarasdorf. Im<br />

Burgenland gibt es insgesamt<br />

189 Kindergärten, die über<br />

7500 Kinder besuchen, die<br />

von 627 Kindergartenpädagoginnen<br />

und 187 Helferinnen<br />

bestens betreut werden.<br />

Ziel ist es, dass jeder Kindergartengruppe<br />

eine Helferin<br />

zur Verfügung gestellt werden<br />

kann. Ein diesbezüglicher<br />

Gesetzesentwurf ist bereits in<br />

Ausarbeitung, der auch „notwendige<br />

finanziellen Mittel<br />

Gemeinden wirtschaften verantwortungsvoll<br />

zenreiter listen nur einige dieser<br />

externen „Preistreiber“<br />

auf: „Der erhöhte Altlastensanierungsbeitrag,<br />

die LKW-<br />

Maut, die höhere Mineralölsteuer<br />

und die erhöhten Energieabgaben<br />

sind nur einige<br />

der wesentlichen Faktoren,<br />

die für das derzeitige Minus<br />

in den Gebührenkassen ver-<br />

für die Gemeinden als Kindergartenerhalter<br />

vorsieht“, so<br />

Resetar. „In diesem Zusammenhang<br />

begrüße ich auch<br />

die von der Bundesregierung<br />

initiierte und jetzt vom Nationalrat<br />

jetzt beschlossene<br />

Elternteilzeitregelung in<br />

Betrieben, die am 1. Juli 2004<br />

in Kraft tritt.“ Dieses Recht sei<br />

ein erster richtiger Schritt, um<br />

Familie und Beruf besser in<br />

Einklang bringen zu können.<br />

Michaela Resetar: „Daher<br />

wird einer meiner Schwerpunkte<br />

in der Kindergartenpolitik<br />

die verstärkte Förderungen<br />

von Horten sein.<br />

Diese Herausforderungen<br />

können nur partnerschaftlich,<br />

freiwillig und unter Einbindung<br />

der Gemeinden und der<br />

Eltern gelöst werden. Unsere<br />

Kinder müssen uns<br />

etwas Wert sein,<br />

denn sie sind<br />

unsere Zukunft.“<br />

Erhöhung der Müllgebühren fremdbestimmt<br />

Die Erhöhung der Müllgebühren<br />

in einigen Kärntner<br />

Gemeinden ist fremdbestimmt.<br />

antwortlich sind“. Die finanzielle<br />

Situation der Kommunen<br />

macht eine Bedeckung dieser<br />

zusätzlichen Kosten aus anderen<br />

Budgetmitteln unmöglich.<br />

Die divergierende Gestaltung<br />

der Gebühren bei den einzelnen<br />

Gemeinden ist auf die<br />

unterschiedliche Ausgangslage<br />

zurückzuführen. Die<br />

Siedlungsdichte, die Länge<br />

der Transportwege und<br />

zusätzliche Serviceleistungen<br />

der Gemeinden beeinflussen<br />

die Kalkulation. Zudem haben<br />

die meisten Gemeinden ihre<br />

Gebührensätze seit vielen Jahren<br />

nicht erhöht. Ferlitsch und<br />

Manzenreiter: „Die letzten<br />

Statistiken haben gezeigt,<br />

dass die Kärntner Gemeinden<br />

die sparsamsten Kommunen<br />

in ganz Österreich<br />

sind, sie wirtschaften<br />

äußerst verantwortungsvoll“.


NIEDERÖSTERREICH<br />

Belebung des ländlichen Raumes<br />

10 Millionen für Gemeinden<br />

ST. PÖLTEN<br />

Die niederösterreichischen<br />

Gemeinden sind wichtige<br />

Impulsgeber für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung des<br />

ländlichen Raumes. Eine<br />

Großzahl an Investitionen,<br />

speziell im Infrastrukturbereich,<br />

stärken die Bauwirtschaft<br />

und beleben den<br />

Arbeitsmarkt. Um die<br />

Gemeinden auch künftig bei<br />

der Umsetzung notwendiger<br />

Vorhaben zu unterstützen,<br />

setzt das Land Niederösterreich<br />

sein Fitnessprogramm<br />

für die Gemeinden weiter<br />

fort. Dafür wird der NÖ<br />

Landtag insgesamt 10 Millionen<br />

Euro zur Verfügung stellen,<br />

freut sich LAbg. Herbert<br />

Nowohradsky.<br />

Durch das bereits seit zwei<br />

Jahren erfolgreich laufende<br />

Fitnessprogramm für die NÖ<br />

Gemeinden konnten bisher<br />

Investitionen in Höhe von<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Softwarepark Hagenberg<br />

Regionalverbünde<br />

Oberösterreich<br />

punktet<br />

LINZ<br />

Oberösterreich setzt im Kampf<br />

der Regionen um Betriebsansiedlungen<br />

verstärkt auf<br />

Gemeindegrenzen überschreitende<br />

Kooperationen wie der<br />

Softwarepark Hagenberg.<br />

Wirtschaftslandesrat Viktor<br />

Sigl forderte mit Hinweis auf<br />

die gestiegenen Herausforderungen<br />

durch den EU-Beitritt<br />

etwa Tschechiens schon<br />

seit langem eine aktive<br />

Standortpolitik gemeinsam<br />

mit den oö. Gemeinden, um<br />

in diesem Wettbewerb bestehen<br />

zu können.<br />

rund 150 Millionen Euro<br />

unterstützt werden. Für die<br />

Übernahme der ZwischenfinanzierungszinsenvorgezogenerGemeindeinvestitionen<br />

stellt das Land nun weitere<br />

zehn Millionen Euro zur<br />

Verfügung. Damit können<br />

unsere Gemeinden ihren<br />

eingeschlagenen Weg auch<br />

nach dem Tag der EU-Erweiterung<br />

erfolgreich fortsetzen,<br />

so Nowohradsky.<br />

Wie in der Formel Eins ist es<br />

auch im Zuge der EU-Erweiterung<br />

nicht nur wichtig in<br />

Poleposition zu stehen,<br />

sondern auch als Erster in<br />

die erste Kurve zu gehen.<br />

Wir in Niederösterreich<br />

haben mit dem 1. Mai<br />

unsere Anstrengungen<br />

zur Stärkung des Landes<br />

nicht beendet, sondern<br />

setzen sie auch künftig mit<br />

aller Kraft fort, betont<br />

Nowohradsky.<br />

LINZ<br />

Gerade jetzt ist Europa und<br />

seine Erweiterung in aller<br />

Munde. Nach dem Feiern<br />

geht es nun darum, die neuen<br />

Chancen zu erkennen und<br />

optimal zu nutzen. Dies gilt<br />

nicht nur für die Wirtschaft,<br />

sondern in gleichem Maße für<br />

die öffentliche Verwaltung.<br />

Österreich ist von seiner<br />

Randlage in das Zentrum<br />

Europas gerückt – ein gewichtiges<br />

Argument und bedeutende<br />

Aufwertung des Landes<br />

als Wirtschafsstandort.<br />

Reibungslos funktionierende<br />

und kompetente <strong>Kommunal</strong>verwaltungen<br />

mit modernem,<br />

europäischem Standard werden<br />

dazu beitragen, auftretende<br />

Strukturprobleme zu<br />

verringern und den WirtschaftsstandortOberösterreich<br />

langfristig zu stärken.<br />

Diese Stärkung ist auch eine<br />

Univ.Prof Dr. Christian Simhandl,<br />

LR Emil Schabl, Bgm.<br />

Hannes Fazekas und Ing. Hermann<br />

Koutek im Gespräch.<br />

Veranstaltung<br />

Depression füllt<br />

Rathaus<br />

SCHWECHAT<br />

„Allein am Publikumsinteresse<br />

kann man erahnen, welche<br />

große Rolle depressive<br />

Erkrankungen in unserem<br />

Umfeld spielen“, war Bürgermeister<br />

Hannes Fazekas<br />

nach der Info-Veranstaltung<br />

der „Österreichischen Gesellschaft<br />

für Depressive Erkrankungen“-<br />

ÖGDE überzeugt.<br />

Um die 120 Besucher waren<br />

Mitte Mai ins Rathaus<br />

gekommen. Jedenfalls sterben<br />

zur Zeit in Österreich<br />

mehr Menschen durch Suezid<br />

als an Verkehrsunfällen.<br />

wichtige Unterstützung für<br />

die neuen Aufgaben innerhalb<br />

der neuen Grenzen.<br />

Da der wirtschaftliche<br />

Anspruch an die Gemeinden<br />

ständig wächst, bietet ein<br />

neues Bildungsangebot zum<br />

richtigen Zeitpunkt eine willkommene<br />

Unterstützung.<br />

Auf Initiative der Gemeindeabteilung<br />

des Landes Oberösterreich<br />

wurde gemeinsam<br />

vom BFI OÖ und der AVIANA<br />

Consulting ein spezielles Bildungsangebot<br />

für eine wirtschaftliche<br />

fundierte <strong>Kommunal</strong>verwaltung<br />

entwickelt.<br />

Dadurch bringt sich Oberösterreich<br />

in eine Vorreiterrolle.<br />

Dieses Angebot wendet<br />

sich an alle Behörden und<br />

behördennahe Einrichtungen<br />

wie Gemeinden, Landesverwaltungen<br />

und deren Mitarbeiter<br />

sowie an Politiker und<br />

Interessensvertreter.<br />

Aus den Bundesländern<br />

Kleinregionenfonds<br />

NÖ auf alternativen<br />

Wegen<br />

ST. PÖLTEN<br />

Mit der Errichtung eines speziellen<br />

Kleinregionenfonds<br />

geht Niederösterreich beim<br />

Standortmarketing zusätzlich<br />

zu den anderen angewandten<br />

Instrumenten recht innovative<br />

Wege.<br />

So unterstützt der mit 75.000<br />

Euro dotierte Kleinregionenfonds<br />

innovative Projekte im<br />

Rahmen der Zusammenarbeit<br />

von Kommunen. So<br />

haben beispielsweise zwei<br />

Kleinregionen im Raum<br />

Thayatal den Holz- und Energiepark<br />

Waldviertel initiiert.<br />

Oder im der Gemeinde<br />

Allentsteig wird ein Kompetenzzentrum<br />

für die „Generation<br />

50+“ verwirklicht.<br />

Potenzial zur Zusammenarbeit<br />

liegt besonders in<br />

den Bereichen Abwasser,<br />

Sozialversorgung<br />

und Freizeit.<br />

Ein Meilenstein auf dem Weg zu einer effektiven Gemeindeverwaltung<br />

Der „Europäische <strong>Kommunal</strong>führerschein“<br />

Welche große Bedeutung diesem<br />

Qualifizierungsangebot<br />

beigemessen wird, zeigt sich<br />

in der Unterstützung des Projektes<br />

durch die Oberösterreichische<br />

Landesregierung<br />

sowie dem Gemeindebund<br />

und Städtebund.<br />

Die positive Resonanz auf die<br />

laufenden Ausbildungen in<br />

diesem Bereich – <strong>Kommunal</strong>-<br />

Diplomlehrgänge und<br />

Gemeindevertreter-Seminare<br />

– bestätigen die Richtigkeit<br />

des eingeschlagenen Weges.<br />

Die Lehrgänge für den neu<br />

entwickelten EMDL (European<br />

Municipal Driving<br />

Licence - Europäischer <strong>Kommunal</strong>führerschein)<br />

werden<br />

im September 2004 starten<br />

und die Basis für eine zeitgerechte,kostenbewusste<br />

und kundenfreundlicheVerwaltung<br />

bilden.<br />

KOMMUNAL 87


Blindtext Aus den Bundesländern<br />

& Blindtext<br />

88 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

LKW-Transit<br />

Schutz der Alpen<br />

durch Schiene<br />

SALZBURG<br />

Einen Schwerpunkt im Kampf<br />

gegen den Lkw-Transit will<br />

Verkehrsreferent LHStv Wilfried<br />

Haslauer in den kommenden<br />

fünf Jahren auf den<br />

kombinierten Verkehr legen:<br />

„Die Verlagerung des Güterverkehrs<br />

von der Straße auf<br />

die Schiene ist die einzige<br />

Möglichkeit, um angesichts<br />

des rasant wachsenden<br />

Warenverkehrs die ökologisch<br />

sensible Region der Alpen zu<br />

schützen“, stellte Haslauer<br />

Mitte Juni klar. „Die Tauernautobahn<br />

ist eine wichtige Verbindungsstrecke<br />

zu unseren<br />

neuen und zukünftigen EU-<br />

Nachbarn in Südost-Europa<br />

und zu den Adriahäfen Triest<br />

und Koper. Es ist daher davon<br />

auszugehen, dass der Warenverkehr<br />

durch unser Land<br />

künftig noch drastischer<br />

ansteigen wird“, so Haslauer.<br />

STEIERMARK<br />

Kinderbetreuung<br />

Neuer<br />

Modellversuch<br />

GRAZ<br />

Mit einer Verordnung zum<br />

Steiermärkischen Kinderbetreuungsgesetz<br />

schuf das Land<br />

die juristischen Voraussetzungen<br />

zur Einführung eines<br />

neuen Kinderbetreuungsmodells,<br />

das für Mädchen und<br />

Buben von eineinhalb Jahren<br />

bis zum Ende der Volksschulzeit<br />

gelten wird. Der Anteil<br />

der „alterserweiterten Gruppen“<br />

ist in den Kindergärten<br />

mit zehn Prozent begrenzt.<br />

Bei einer Gruppenhöchstzahl<br />

von 20 Kindern dürfen bis zu<br />

sieben Mädchen und Buben<br />

im Alter von eineinhalb bis<br />

drei Jahren nach diesem<br />

Betreuungsmodell aufgenommen<br />

werden. Zur Installierung<br />

einer derartigen Kindergartengruppe<br />

müssen zumindest<br />

zwei Kinder zwischen drei<br />

und sechs Jahre alt sein.<br />

Erwachsenenbildung<br />

Preis für beste<br />

Innovation<br />

SALZBURG<br />

Seit 1975 wird der Innovationspreis<br />

des Landes alle<br />

zwei Jahre vergeben. Der<br />

erste Preis ist heuer mit 3.000<br />

Euro, der zweite Preis mit<br />

2.200 Euro dotiert. Bis zu<br />

einem Gesamtbetrag von<br />

7.500 Euro können Innovationspreise<br />

vergeben werden.<br />

Diese Innovationspreis des<br />

Landes wird für besondere<br />

Leistungen in der Erwachsenenbildung<br />

einschließlich des<br />

Öffentlichen Bibliothekswesens<br />

zuerkannt. Das Land<br />

Salzburg sieht in der Erwachsenenbildung,<br />

vor allem im<br />

Hinblick auf sinnerfüllte<br />

Lebensführung, politische und<br />

soziale Entwicklung sowie<br />

beruflichen und gesellschaftlichen<br />

Aufstieg ein großes<br />

öffentliches Anliegen. Die<br />

Frist zur Einreichung läuft bis<br />

30. Juni.<br />

WEIZ<br />

Zu einer interessanten<br />

Gesprächsrunde lud unlängst<br />

der Vorsitzende des BSA<br />

Weiz, Mag. Oswin Donnerer,<br />

ein. So referierte die Umweltexpertin<br />

der Steirischen<br />

Arbeiterkammer Mag.<br />

Susanne Bauer zum Thema<br />

„Arbeitsplätze durch Umweltschutz“.<br />

Mag. Bauer hat vor<br />

kurzem eine Studie abgefasst,<br />

in der die Möglichkeiten zur<br />

Schaffung von neuen Jobs im<br />

SALZBURG<br />

Angesichts des tiefsten Budgetlochs<br />

seit 1945 kündigte<br />

Finanzreferent LHStv Othmar<br />

Raus an, dass das Amt<br />

enger zusammenrücken<br />

müsse. Ziel sei es, angemietete<br />

Flächen frei zu machen<br />

und die betroffenen Dienststellen<br />

in bestehenden Amtsgebäuden<br />

unterzubringen.<br />

Jeder eingesparte Quadratmeter<br />

bringt monatlich zwölf<br />

Euro zur Linderung der Budgetnot.<br />

Das Amt der Salzburger<br />

Landesregierung hat<br />

Dienststellen in eigenen<br />

Gebäuden aber auch in angemieteten<br />

Räumlichkeiten<br />

untergebracht. Auf Grund<br />

des Abbaus von Dienstposten<br />

hat sich in den vergangenen<br />

Jahren eine Reduzierung der<br />

Belegungsdichte von Amtsgebäuden<br />

ergeben. Diesen<br />

Raum will Raus nun nutzen,<br />

um das Amt enger zusam-<br />

Der Vorsitzende des BSA Weiz Mag. Oswin Donnerer und Mag.<br />

Susanne Bauer von der steirischen Arbeiterkammer mit einigen<br />

Vertretern des BSA Weiz.<br />

Gesprächsrunde in Weiz zeigt auf<br />

Arbeitsplätze durch Umweltschutz<br />

Ideen zur Reduzierung der Bürokosten<br />

Amt muss zusammenrücken<br />

Umweltbereich analysiert<br />

werden. Nach einer Bestandsaufnahme<br />

bereits bestehender<br />

steirischer Umweltinitiativen<br />

wird in der Studie die<br />

Forderung nach einer besseren<br />

Vernetzung dieser<br />

Umweltakteure aufgestellt. Es<br />

sollte eine „Sustainable Styria<br />

GmbH“ gegründet werden,<br />

dadurch könnten sich für die<br />

Steiermark konkrete Wirtschaftschancen<br />

im Bereich<br />

Nachhaltigkeit eröffnen.<br />

menrücken zu lassen. Durch<br />

die Zusammenlegung von<br />

Dienststellen sollen auch<br />

Betriebskosten gespart werden.<br />

Die Betreuung externer<br />

Dienststellen ist in der Regel<br />

teurer, als wenn diese in<br />

einem bestehenden größeren<br />

Amtsgebäude untergebracht<br />

werden. Ein Ziel ist auch,<br />

lukrativ verwertbare Immobilien<br />

des Landes zu räumen,<br />

um darin gebundenes Kapital<br />

zu mobilisieren.<br />

Raus kündigte an, dass die<br />

Planungen bis Herbst unter<br />

Einbindung der Landesamtsdirektion<br />

und der Abteilungen<br />

erfolgen werden. Einzeladressen<br />

werden zugunsten<br />

von Übersiedlungen in<br />

größere Amtsgebäude aufgegeben<br />

werden müssen. Ausdrücklich<br />

nahm<br />

Raus auch Politikerbüros<br />

nicht von<br />

diesem Zwang aus.<br />

Steirische Regionen<br />

Wider das<br />

Kirchturmdenken<br />

Das Motto „Kooperieren statt<br />

konkurrieren“ wünscht sich<br />

Gemeindereferent LH-Stv.<br />

Mag. Franz Voves als Leitmotiv<br />

zukünftiger Gemeindepolitik.<br />

„Die Gemeinden geraten<br />

von den verschiedensten<br />

Seiten her unter Druck und<br />

müssen mit ständig sinkenden<br />

Einnahmen fertig werden“,<br />

bringt Voves die Ist-<br />

Situation auf den Punkt. Um<br />

dem zu begegnen, müssten<br />

die Gemeinden verstärkt<br />

zusammenarbeiten. Und das<br />

könnte, so Voves, mit der<br />

Schaffung von sechs steirischen<br />

Regionen – Graz und<br />

Graz-Umgebung, Obersteiermark<br />

Ost, Obersteiermark<br />

West, Liezen, Weststeiermark<br />

und<br />

Oststeiermark –<br />

unterstützt und<br />

erreicht werden.


TIROL<br />

Neuer Behindertenbeirat des Landes<br />

Stärkung für Betroffene<br />

INNSBRUCK<br />

In den letzten beiden Jahrzehnten<br />

des Bestehens<br />

des Behindertenbeirates<br />

waren<br />

Menschen mit<br />

Behinderung selbst<br />

in diesem Gremium<br />

kaum vertreten.Soziallandesrätin<br />

Christa<br />

Gangl schlug der<br />

Landesregierung<br />

deshalb eine Neu-<br />

besetzung vor.<br />

Nunmehr sind<br />

Betroffene wie<br />

auch Frauen entsprechend<br />

vertreten. „Die Aufgabe<br />

des Beirates ist es, die<br />

Regierung zu beraten. Dass<br />

Betroffene selber viele Auswirkungen<br />

unserer Gesellschaft<br />

anders erleben als Nicht-Betroffene,<br />

liegt auf der Hand. Deshalb<br />

bin ich froh, dass die Landesregierung<br />

meinem Vor-<br />

Offene Jugendarbeit<br />

„Ohne euch<br />

geht gar nichts“<br />

WOLFURT<br />

„Ohne euch geht überhaupt<br />

nichts“: unter diesem Motto<br />

stand eine Veranstaltung für<br />

Menschen, die sich in der Offenen<br />

Jugendarbeit engagieren.<br />

In der Offenen Jugendarbeit in<br />

Vorarlberg sind das 74 Jugendarbeiter<br />

hauptamtlich in den<br />

rund 40 Jugendzentren und -<br />

treffs beschäftigt. Rund 500<br />

Personen engagieren sich<br />

ehrenamtlich. LH Sausgruber<br />

und LR Greti Schmid würdigten<br />

im Wolfurter CUBUS dieses<br />

Engagement: „Die Projekte in<br />

den Treffs und Jugendzentren<br />

sind nur mit den ehrenamtlich<br />

Tätigen möglich. Gerade die<br />

Offene Jugendarbeit hat in den<br />

letzten Jahren sehr stark an<br />

Bedeutung gewonnen. Dafür<br />

stehen sinnvolle und ausgezeichnete<br />

Projekte“, führte die<br />

Landesrätin an.<br />

Edgar Kopp, Bürgermeister<br />

von Rum.<br />

Foto: VLK/Wirth<br />

schlag gefolgt ist und wir nun<br />

eine stärkere Vertretung von<br />

Menschen mit einer<br />

Behinderung, aber<br />

auch Frauen, im Beirat<br />

vorfinden. Ich<br />

erhoffe mir viele<br />

nützliche Anregungen<br />

von diesem Gremium,<br />

dem ich für<br />

die kommende Aufgabe<br />

alles Gute wünsche“,<br />

betont Soziallandesrätin<br />

Christa<br />

Gangl. Die Mitglieder<br />

des Behindertenbeirates<br />

sind: DSA Kathrin<br />

Lorenz, Dr. Helmut<br />

Rochelt, Reg.Rat Georg Leitinger,<br />

Simon Huber, Mag. Karin<br />

Flatz, Marianne Hengl, Dr. Gabi<br />

Kirchmair, Dr. Franz Jäger,<br />

Maria Kranebitter, Bgm.-Stv. HR<br />

DI Eugen Sprenger, Tirols<br />

Gemeindebundvizepräsident<br />

Bgm. Edgar Kopp, Dr. Ursula<br />

Gidl, Dr. Christian Bidner.<br />

Lokalaugenschein am Bezauerbach:<br />

Bgm. Georg Fröwis,<br />

LSth. Dieter Egger, Martin<br />

Weiss und Thomas Blank.<br />

Schutz & Natur<br />

Kein Gegensatz<br />

BEZAU<br />

In Bezau wird ein umfassendesGewässerbetreuungskonzept<br />

realisiert, um sowohl die<br />

Hochwassersicherheit als<br />

auch den ökologischen<br />

Zustand des Bezauer- und des<br />

Grebenbaches zu verbessern.<br />

Bei der Präsentation des Projektes<br />

sprach Landesstatthalter<br />

Dieter Egger von einem<br />

weiteren Beispiel dafür, „dass<br />

die Interessen von Schutzwasserbau<br />

und von Natur und<br />

Umwelt gut vereinbar sind“.<br />

Bauvorhaben Kaisertal<br />

Drei Millionen<br />

Förderung<br />

EBBS<br />

„Mit fast drei Millionen Euro<br />

fördern wir im Bezirk Kufstein<br />

die Gemeinde Ebbs mit dem<br />

Bauvorhaben ‚Kaisertal’ aus<br />

dem Sonderprogramm zur<br />

Verkehrserschließung des<br />

ländlichen Raums und nehmen<br />

dieses Projekt zusätzlich<br />

auf“, erklärte LH van Staa.<br />

Dieser Beschluss wird noch<br />

dem Landtag zur Genehmigung<br />

zugeleitet. Derzeit<br />

besteht die Anbindung des<br />

Kaisertals an den Wirtschaftsraum<br />

Inntal nur aus einem<br />

Fußweg und einer Materialseilbahn<br />

– immerhin wohnen<br />

in zehn Haushalten derzeit 30<br />

Personen mit Hauptwohnsitz,<br />

in fünf landwirtschaftlichen<br />

Betrieben werden über 180<br />

Rinder gehalten, zusätzlich<br />

noch 140 aus dem Inntal über<br />

den Sommer auf fünf Almen<br />

in diesem Gebiet.<br />

VORARLBERG<br />

686.000 Euro Strukturförderung<br />

BREGENZ<br />

Auf Antrag von LH Sausgruber<br />

hat das Land eine weitere Ausschüttung<br />

von Strukturförderungsmitteln<br />

beschlossen.<br />

Dadurch erhalten finanzschwächere<br />

Gemeinden<br />

Beiträge von über 686.000<br />

Euro zur Finanzierung wichtiger<br />

kummunaler Infrastrukturprojekte.<br />

Herbert Sausgruber:<br />

„Die Bemühungen des Landes,<br />

gemeinsam mit dem Vorarlberger<br />

Gemeindeverband über<br />

den Strukturfonds finanzschwachen<br />

Gemeinden zu<br />

unterstützen, laufen sehr erfolgreich.“<br />

Als Beispiele nannte<br />

Sausgruber: die Errichtung<br />

eines Bühnenanbaus beim<br />

Mehrzweckgebäude in der<br />

Gemeinde Möggers, den<br />

Ankauf eines Tanklöschfahrzeuges<br />

in Bürserberg sowie die<br />

Errichtung einer Löschwasserversorgungsanlage<br />

in Zwi-<br />

Aus den Bundesländern<br />

Erlebnisbergwerk<br />

Steinöl als<br />

Naturheilmittel<br />

ACHENSEEREGION<br />

In Tirol wird seit mehr als<br />

100 Jahren Steinöl aus<br />

Ölschiefern als Naturheilmittel<br />

gewonnen. Ein gläserner<br />

„Berg“ in der Region Achensee<br />

gewährt Einblick in<br />

diese Tradition. Der Berg ist<br />

dem Logo des Betriebes und<br />

einem historischen Bergwerk<br />

nachempfunden. Das<br />

Herzstück ist eine funktionierende<br />

Schwelanlage, die<br />

zeigt, wie aus dem harten<br />

Ölschiefer das „schwarze<br />

Gold“ rinnt. Weitere Eindrücke<br />

vermittelt eine<br />

„Steinöl-Show“ in fünf Sprachen.<br />

Der Glasberg kann<br />

auch für Veranstaltungen<br />

wie Vernissagen oder Musikabende<br />

genutzt<br />

werden und eignet<br />

sich als Schlechtwetter-Programm<br />

für Gäste.<br />

Impulse für Kommunen<br />

schenwasser und in Stallehr<br />

die Errichtung eines Sportplatzes.<br />

Der Strukturfonds wurde<br />

von LH Sausgruber gemeinsam<br />

mit dem Vorarlberger<br />

Gemeindeverband 1997 initiiert,<br />

um finanzschwachen und<br />

strukturbedürftigen Gemeinden<br />

zu helfen. Gemeinden bis<br />

1300 Einwohner erhalten<br />

generell 20 %; Gemeinden<br />

von 1301 bis 3000 Einwohner<br />

15 %; Gemeinden von 3001<br />

bis 5000 Einwohner zehn Prozent<br />

an Förderung. Die Strukturförderung<br />

je Projekt ist mit<br />

maximal 200.000 Euro<br />

begrenzt. Bisher erhielten 470<br />

Projekte mit einem Volumen<br />

von rund 181,4 Mio. Euro eine<br />

Förderungszusage. Die<br />

Summe der zugesagten Mittel<br />

beläuft sich auf rund<br />

14,9 Mio. Euro, davon<br />

sind etwa 12,5 Mio<br />

bereits ausbezahlt.<br />

KOMMUNAL 89


Blindtext Info-Mix & Blindtext<br />

Gemeindebund-Jubilare<br />

Die runden Geburtstage des Jahres 2004<br />

Drei Landesgeschäftsführer<br />

führen die Liste an<br />

WIEN<br />

Der Österreichische Gemeindebund<br />

feiert 2004 wieder<br />

etlicht runde Geburtstage.<br />

So begeht Hofrat Dr. Friedrich<br />

Lechner seinen 85.<br />

Geburtstag. Er gehörte 1947<br />

zu den Gründern des OberösterreichischenGemeindebundes<br />

und war bis 1984<br />

dessen Landesgeschäftsführer.<br />

Regierungsrat Dir. Alfred<br />

Schöggl feiert seinen 80-er.<br />

Der langjährige Bürgermeister<br />

der Stadt Mariazell folgte<br />

1979 dem legendären Albert<br />

Hammer als Landesgeschäftsführer<br />

des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes nach.<br />

Univ.Prof. Dr. Hans Neuhofer<br />

ist der 75-er der „Runden“.<br />

Er übernahm 1984 in<br />

Oberösterreich die Geschäfte<br />

von Friedrich Lechner und<br />

erwarb sich einen weit über<br />

die Grenze Österreichs hinausgehenden<br />

Ruf als „Doyen<br />

der österreichischen <strong>Kommunal</strong>wissenschaften“.<br />

Es gibt 2004 keinen 70-er zu<br />

feiern, dafür aber ein Reihe<br />

prominenter 65-er: An der<br />

Spitze zu nennen ist der<br />

1. Vizepräsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

und Präsident des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes,<br />

Bürgermeister Hermann<br />

Kröll. Der langjährige<br />

Schladminger Gemeindechef<br />

führt seit 1992 mit großem<br />

Erfolg den steirischen Verband.<br />

Günther Pumberger führte<br />

ab 1992 den oberösterreichischen<br />

Verband als Präsident,<br />

trat aber 2002 als Bürgermeister<br />

und als Präsident zurück.<br />

Vor allem seine Leistungen<br />

auf europäischer Ebene sind<br />

in Erinnerung geblieben.<br />

Den 65-er feiern noch Edgar<br />

Kopp, Bürgermeister von<br />

Rum und Vizepräsident des<br />

Tiroler Gemeindeverbands<br />

90 KOMMUNAL<br />

sowie Andreas Kinzl, Bürgermeister<br />

a.D. von Oberndorf<br />

.<br />

Die Runde der 60-er wird<br />

2004 von Dietmar Pilz,<br />

Finanzexperte des Österreichischen<br />

und des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes<br />

und von Helmut Lackner,<br />

Landesgeschäftsführer des<br />

Kärntner Gemeindebundes<br />

angeführt.<br />

Den 60-er feiern weiters<br />

Bgm. Fritz Knotzer aus Traiskirchen<br />

in NÖ, Bgm. a.D.<br />

Hans Rauscher aus Tamsweg,<br />

Bgm. Alfred Grandits<br />

aus Stinatz und der Vizepräsident<br />

des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes Bgm. Prof.<br />

Bernd Stöhrmann aus Mitterndorf<br />

im Mürztal.<br />

Die 55-er des Jahres sind der<br />

Oggauer Bürgermeister und<br />

Präsident der sozialdemokratischen<br />

Gemeindevertreter in<br />

Burgenland, Ernst Schmid,<br />

der Kärntner Vizepräsident<br />

Vinzenz Rauscher, Bürgermeister<br />

von Hermagor sowie<br />

Prof. Mag. Matthias Hemetsberger,<br />

Bürgermeister von<br />

Seeham.<br />

Die 50-er werden angeführt<br />

von Mag. Wilfried Berchtold,<br />

Präsident des Vorarlberger<br />

Gemeindeverbandes und Bürgermeister<br />

von Feldkirch. Weiter<br />

feiern diesen Runden die<br />

Bürgermeister Johann Pichler<br />

(Heidenreichstein),<br />

Robert Hammer (Unterlamm),<br />

Karl Lackner (Donnersbach)<br />

sowie der burgenländische<br />

sozialdemokratische<br />

Vizepräsident Johann Nussgraber<br />

aus Kemeten.<br />

Der Gütternbacher Bürgermeister<br />

Leo Radakovits<br />

beschließt die Runde der<br />

Jubilare. Er begeht heuer seinen<br />

45. Geburtstag.<br />

KOMMUNAL gratuliert allen<br />

Geburtstagskindern und<br />

wünscht für die Zukunft alles<br />

Gute und viel Erfolg.<br />

Personalia Niederösterreich<br />

Neue Abteilungsleiter im Land<br />

Neue Chefs für Naturschutz sowie<br />

Bau- und Raumordnungsrecht<br />

ST. PÖLTEN<br />

Das Amt der NÖ Landesregierung<br />

hat zwei neue<br />

Abteilungsleiter: Dipl.Ing.<br />

Wolfgang Urban folgt mit<br />

1. Juli Hofrat Dipl.Ing.<br />

Erich Wurzian als Leiter der<br />

Abteilung Naturschutz; Dr.<br />

Gerald Kienastberger wird<br />

Leiter der Abteilung Bauund<br />

Raumordnungsrecht.<br />

Er folgt damit auf Dr. Franz<br />

Xaver Wagner.<br />

Wolfgang Urban (Jahrgang<br />

1966) war bisher in der<br />

Abteilung Allgemeiner Baudienst<br />

tätig. Er studierte an<br />

der Universität für Bodenkultur<br />

Forst- und Holzwirtschaft<br />

und trat 1993 in das<br />

Amt der Salzburger Landesregierung<br />

ein. Er wechselte<br />

Personalia Salzburg<br />

Bürgermeisterkonferenz<br />

Obmann bestätigt<br />

SEEHAM<br />

Der Seehamer Ortschef Matthias<br />

Hemetsberger (ÖVP)<br />

wurde als Obmann der<br />

Flachgauer Bürgermeisterkonferenz<br />

wiedergewählt.<br />

Als Vorstands-Mitglieder des<br />

Salzburger Gemeindeverbandes<br />

wurden Bgm. Lud-<br />

Oberösterreich ehrt<br />

LINZ<br />

Das „Goldene Ehrenzeichen<br />

des Landes Oberösterreich“<br />

überreichte Landeshauptmann<br />

Dr. Josef Pühringer<br />

Anfang Mai 2004 an die ehemalige<br />

Präsidentin des Bundesrates<br />

Uta Barbara Pühringer.<br />

Ihre politische Karriere<br />

startete sie 1990 im Linzer<br />

Gemeinderat, wo sie bis 1994<br />

tätig war. In ihrer Zeit als<br />

Abgeordnete zum Oö. Landtag<br />

1996 und 1997 war sie<br />

unter anderem im Ausschuss<br />

im April 2004 ins Amt der<br />

NÖ Landesregierung.<br />

Dr. Gerald Kienastberger<br />

(Jahrgang 1956) studierte<br />

Jus und promovierte 1982<br />

zum Doktor der Rechtswissenschaften.<br />

1983 trat er in<br />

den NÖ Landesdienst ein.<br />

Seine berufliche Laufbahn<br />

begann er an den BezirkshauptmannschaftenKorneuburg<br />

und Gänserndorf.<br />

Ab 1986 war er drei Jahre<br />

lang wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des Verfassungsgerichtshofes.<br />

Nach<br />

seiner Rückkehr ins Amt<br />

der NÖ Landesregierung<br />

wurde er 1997 stellvertretender<br />

Leiter der Abteilung<br />

Bau- und Raumordnungsrecht.<br />

wig Bieringer (Wals-Siezenheim),<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

(Hallwang) und<br />

Bgm. Matthias Hemetsberger<br />

bestätigt. Für den abgewählten<br />

Andreas Kinzl aus<br />

Oberndorf rückt Bgm. Hartmut<br />

Schremser aus Fuschl<br />

nach.<br />

Goldenes Ehrenzeichen des Landes<br />

Uta Barbara Pühringer geehrt<br />

für Bildung, Jugend, Kultur<br />

und Sport vertreten.<br />

1997 wurde Uta Barbara<br />

Pühringer in den Bundesrat<br />

entsandt, dem sie im ersten<br />

Halbjahr 2002 als Präsidentin<br />

vorstand.<br />

„Mit ihrem politischen Wirken<br />

und ihrem großen Einsatz für<br />

die Anliegen der Pflichtschullehrer<br />

hat sich Uta Barbara<br />

Pühringer um Oberösterreich<br />

bleibende Verdienste erworben“,<br />

so der Landeshauptmann<br />

in seiner Laudatio.


Wechsel im Salzburger Gemeindeverband<br />

Neuer Landesgeschäftsführer per 1. Juli 2004<br />

Dr. Hocker in Pension, Dr. Huber im Amt<br />

SALZBURG<br />

Am 1. Juli 2004 übernimmt<br />

Dr. Martin Huber, geboren<br />

1965, die Geschäftsführung<br />

des Salzburger Gemeindeverbandes.<br />

Martin Huber trat<br />

nach Absolvierung des rechtswissenschaftlichen<br />

Studiums<br />

Anfang 1991 als rechtskundiger<br />

Mitarbeiter in den Dienst<br />

des Salzburger Gemeindeverbandes<br />

ein. Er war seither<br />

unter anderem publizistisch<br />

tätig und hat sich als Koautor<br />

des anerkannten Kommentars<br />

zur Salzburger Gemeindeordnung<br />

einen Namen gemacht.<br />

Er ist Lektor für Gemeinderecht<br />

im Lehrgang für Public<br />

Management an der Fachhochschule<br />

Technikum Kärnten.<br />

Er gilt auch als hervorragender<br />

Kenner des Baurechtes<br />

und des Raumordnungsrechtes<br />

und ist federführend an<br />

der Entwicklung des Projektes<br />

E-Government tätig. Seit 1999<br />

ist Dr. Huber bereits stellvertretender<br />

Geschäftsführer des<br />

Salzburger Gemeindeverbandes<br />

und folgt nunmehr Dir. Dr.<br />

Franz Hocker in dieser Funktion<br />

nach, der am 30. Juni<br />

2004 in den Ruhestand tritt.<br />

Todesfall<br />

35 Jahre im Dienst<br />

Walter Scalet ist<br />

gestorben<br />

ÖTZ<br />

Walter Scalet, Tourismusdirektor<br />

in Ötz im Ötztal, ist<br />

gestorben. Nach 35 Jahren<br />

im Dienste des Tourismus<br />

seiner Heimatgemeinde und<br />

für das gesamte Ötztal war<br />

es ihm nur zwei Jahre vergönnt,<br />

die wohlverdiente<br />

Pension zu genießen.<br />

Der Ehrenzeichenträger der<br />

Gemeinde Ötz war viele<br />

Jahre Ortsfeuerwehrkommandant<br />

und Bezirksfeuerwehrinspektor.<br />

Seiner Familie,<br />

der er ein guter Ehemann,<br />

Vater und Großvater<br />

war, gilt unser Mitgefühl.<br />

Franz Hocker, geboren 1942,<br />

trat nach den rechtswissenschaftlichen<br />

Studien 1974 in<br />

den Dienst des Gemeindeverbandes<br />

und hat<br />

durch nunmehr 30<br />

Jahre die Salzburger<strong>Kommunal</strong>politik<br />

maßgeblich mitgestalten<br />

können.<br />

Er hat in dieser Zeit<br />

an mehrfachen<br />

Änderungen des<br />

Salzburger Baurechtes,<br />

des<br />

Umwelt- und<br />

Abfallrechtes, des<br />

Gemeinderechtes,<br />

des Sozialrechtes,<br />

aller Steuerrechte,<br />

des Fremdenverkehrsgesetzes<br />

und aller anderen<br />

für die Gemeinden maßgeblichen<br />

Rechtsmaterien<br />

entscheidend mitgewirkt.<br />

Bereits in den ersten Jahren<br />

hat er die Getränkesteuer-<br />

prüfstelle für die Salzburger<br />

Gemeinden ins Leben gerufen<br />

und geleitet, sie aber nunmehr<br />

selbst aus den bekannten<br />

Gründen wieder<br />

liquidieren müssen.<br />

Ein besonderes<br />

Anliegen waren ihm<br />

immer Strategien<br />

der Organisation<br />

und der Verbesserung<br />

der Gemeindeverwaltung.<br />

Im Rahmen<br />

des ÖsterreichischenGemeindebundes<br />

hat sich Dr.<br />

Hocker besonders<br />

um das Finanzwesen<br />

gekümmert und an<br />

den Vorbereitungen<br />

für die zahlreichen<br />

Finanzausgleichsverhandlungen<br />

mitgewirkt. Nicht zuletzt<br />

hat er dreimal, nämlich 1981,<br />

1990 und 1999 den Österreichischen<br />

Gemeindetag in<br />

Salzburg organisiert.<br />

Neuer Service für Gemeinden<br />

KOMMUNAL startet<br />

neues Online-Archiv<br />

Unter der Adresse<br />

www.kommunal.at/archiv<br />

finden Österreichs<br />

Gemeinden ein neues Service:<br />

Gemeinsam mit APA<br />

DeFacto, Österreichs größtem<br />

Medien-Archiv, baut<br />

Österreichs größtes Fachmagazin<br />

für <strong>Kommunal</strong>politik<br />

derzeit ein Archiv auf.<br />

Dr. Martin Huber<br />

Einfach, schnell und<br />

punktgenau können Interessierte<br />

mit einer Volltext-<br />

Suche in den Artikeln von<br />

KOMMUNAL recherchieren,<br />

suchen und surfen.<br />

Die bisher bestehenden<br />

Angebote auf www.<br />

kommunal.at bleiben<br />

natürlich bestehen.<br />

So sind Sie jederzeit über alles informiert<br />

Die KOMMUNAL-<strong>Ausgabe</strong>n<br />

seit Jänner 2002 als PDF<br />

www.kommunal.at<br />

Blindtext & Blindtext Info-Mix<br />

Auszeichnungen<br />

Der Herr<br />

Bundespräsident<br />

hat verliehen<br />

Mit Entschließung vom<br />

5. Mai 2004:<br />

Die Goldene Medaille für<br />

Verdienste um die Republik<br />

an Anton Pabel,<br />

ehem. Gemeinderat der<br />

Marktgemeinde Hellmonsödt<br />

/ OÖ sowie an Hubert<br />

Zellinger, ehem. Gemeinderat<br />

der Marktgemeinde<br />

Offenhausen / OÖ.<br />

Mit Entschließung vom<br />

12. Mai 2004<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Ing. Norbert Lindenbauer,<br />

ehem. Bürgermeister der<br />

Gemeinde Oftenring / OÖ<br />

und an Franz Mair, ehem.<br />

Bürgermeister der Gemeinde<br />

Redlham / OÖ.<br />

Das Silberne Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Kurt Schindlauer, ehem.<br />

Vizebürgermeister der<br />

Gemeinde Oberwang / OÖ<br />

und an Robert Charvat,<br />

ehem. Gemeinderat der<br />

Marktgemeinde Brunn am<br />

Gebirge / NÖ.<br />

Die Goldene Medaille für<br />

Verdienste um die Republik<br />

an Johann Hausleitner,<br />

ehem. Gemeinderat der<br />

Gemeinde Oberwang / OÖ<br />

und an Franz Schragl sowie<br />

an Karl Kremair, beide<br />

ehem. Gemeinderäte der<br />

Gemeinde Oftenring / OÖ.<br />

Mit Entschließung vom<br />

18. Mai 2004<br />

Die Goldene Medaille für<br />

Verdienste um die Republik<br />

an Christine Schistek,<br />

ehem. Gemeinderätin der<br />

Gemeinde Burgkirchen / OÖ<br />

KOMMUNAL 91


Info-Mix<br />

Charta der Dörfer<br />

Die Konferenz war<br />

dem Thema „Wasser“<br />

gewidmet.<br />

Innviertler waren beim „Kulturdorf 2000“<br />

Kirchheim grüßt Paxos<br />

KIRCHHEIM / PAXOS<br />

Am 19. Oktober 2000 fasste<br />

der Gemeinderat der<br />

Gemeinde Kirchheim im Innkreis<br />

den Beschluss, der sogenannten<br />

„Foundation of cultural<br />

villages of Europe“ oder<br />

auch „Charta der Dörfer“ beizutreten.<br />

Damit ist Kirchheim<br />

als erste und einzige<br />

Gemeinde Österreichs Mitglied<br />

dieser internationalen<br />

Organisation, die es sich zum<br />

Ziel gesetzt hat, die Förderung<br />

des dörflichen Lebens und der<br />

ländlichen Entwicklung voranzutreiben.<br />

Kürzlich fand auf der griechischen<br />

Insel Paxos die diesjährige<br />

Konferenz der Bürgermeister<br />

unter Leitung von<br />

Bürgermeister Hans Hartl<br />

statt. Mit dieser Konferenz<br />

wurden offiziell die Feierlichkeiten<br />

zum „Kulturdorf Europas<br />

2004“ eröffnet.<br />

Die Einwohner der Insel Paxos<br />

– südlich von Korfu gelegen –<br />

lebten früher von ihren Olivenbäumen<br />

aus denen Öl<br />

gepresst und Seife hergestellt<br />

wurde. Inzwischen hat längst<br />

der Tourismus die Landwirtschaft<br />

als erste Einnahmenquelle<br />

verdrängt. Paxos setzt<br />

noch immer auf einen angepassten,<br />

„sanften“ Tourismus<br />

im Gegensatz zum Massentourismus<br />

auf Korfu.<br />

Die Konferenz war dem<br />

Thema „Wasser“ gewidmet.<br />

Paxos hat keine Brunnen, es<br />

lebt vom Regenwasser. Dieses<br />

kostbare Gut wird in Zisternen<br />

und Staubecken aufgefangen<br />

92 KOMMUNAL<br />

und trotz aller Sparmaßnahmen,<br />

mit dem durchschnittlichen<br />

Wasserverbrauch eines<br />

Österreichers würden in den<br />

griechischen Haushalten nur<br />

eine Person lediglich 200 Tage<br />

des Jahres auskommen.<br />

Gerade in der Sommersaison<br />

ist daher die Bewusstmachung<br />

dieser Tatsachen eine wichtige<br />

Aufgabe der Einwohner.<br />

In den nächsten Monaten<br />

wird jedes der 11 Kulturdörfern<br />

Paxos einen Besuch<br />

abstatten. Im Juli findet eine<br />

Jugendprojekt statt, bei dem<br />

dieses Mal die Jugendlichen in<br />

ein archäologisches Projekt<br />

eingebunden werden. Im<br />

Oktober wird dann eine Kirchheimer<br />

Abordnung den langen<br />

Luft- und Seeweg auf sich<br />

nehmen, um mit den 2500<br />

Bewohner der Insel zu feiern,<br />

zu musizieren, Erfahrungen<br />

auszutauschen, zu tanzen und<br />

zu spielen.<br />

Die Kirchheimer wollen ab<br />

2005 mit der Hauptschule<br />

Mettmach zusammen ein<br />

gemeinsames EU- Schulprojekt<br />

mit den Schulen aus fünf<br />

bis sechs Kultur-Dörfern starten.<br />

Die ersten Planungen<br />

dazu wurden ebenfalls<br />

gemacht. In Paxos wurden<br />

auch neue Ideen für 2010<br />

gesammelt, wo Kirchheim als<br />

Kulturdorf des Jahres die<br />

europäische Bühne betreten<br />

wird.<br />

Nähere Infos über die „Charta<br />

der Dörfer“ finden Sie auf der<br />

Homepage der Gemeinde<br />

Kirchheim www.kirchheim.at<br />

In Nebelberg sind die „Geehrten“ in der ersten Reihe, die Gratulanten<br />

stellten sich hinten an.<br />

Gemeinde ehrt<br />

Ehrenbürger und Verdienstnadel verliehen<br />

22 Jahre Bürgermeister<br />

NEBELBERG<br />

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde<br />

an Altbürgermeister<br />

ÖkRat Josef Märzinger<br />

und der Goldenen Verdienstnadel<br />

an den Pfarrer<br />

aus Peilstein, Konsistorialrat<br />

Andreas Fischer, dankte die<br />

Gemeinde Nebelberg für verdiente<br />

Leistungen.<br />

Josef Märzinger lenkte 22<br />

Jahre die Geschicke der<br />

Gemeinde Nebelberg und<br />

war 34 Jahre lang aktiv im<br />

Gemeinderat. In dieser Zeit<br />

wurden viele Projekte verwirklicht<br />

und die aufstrebende<br />

Entwicklung von<br />

Nebelberg eingeleitet. In der<br />

156jährigen Geschichte der<br />

Gemeinde wurde die Ehrenbürgerwürde<br />

erst sechs Mal<br />

vergeben. Bürgermeister Otto<br />

Blick über die Grenzen<br />

Österreichische Sparkassen tagten in Prag<br />

Feldkirch erfolgreichste Kasse<br />

WIEN / FELDKIRCH / PRAG<br />

Nur wenige Tage nach der<br />

EU-Erweiterung hielten die<br />

österreichischen Sparkassen<br />

als bisher einzige internationale<br />

Finanzgruppe ihre Jahrestagung<br />

bereits in einem der<br />

neuen Beitrittsländer ab. Der<br />

47. Sparkassentag, der vom<br />

17. bis 19. Mai zum ersten<br />

Mal in Prag stattfand, stand<br />

unter dem Motto „Die Sparkassen<br />

im Neuen Europa“.<br />

Mehr als 300 Topmanager aus<br />

62 österreichischen Sparkassen<br />

und ihren Tochterunternehmen<br />

aus der Tschechischen<br />

Republik, Slowakei und<br />

Ungarn diskutierten mit<br />

Experten über die wichtigsten<br />

bankpolitischen Entwicklungen,<br />

Trends und Chancen in<br />

Zentraleuropa.<br />

Pfeil in seiner Laudatio: „Die<br />

höchste Gemeindeauszeichnung<br />

sollte eine Würdigung<br />

der Leistungen und gleichzeitig<br />

eine Überraschung zum<br />

65. Geburtstag sein.“<br />

Die Ortschaften Heinrichsberg<br />

und Vordernebelberg<br />

der Gemeinde Nebelberg<br />

gehören zum Pfarrgebiet von<br />

Peilstein. Für das seelsorgerische<br />

Wirken wurde daher<br />

Pfarrer Andreas Fischer mit<br />

der Goldenen Verdienstnadel<br />

ausgezeichnet, welche bisher<br />

erst drei Mal vergeben<br />

wurde. Im Rahmen dieser<br />

Feier wurden auch die ausgeschiedenen<br />

Gemeinderäte<br />

Max Kasper, August Pühringer<br />

und Josef Zinöcker mit<br />

einer Anerkennungsurkunde<br />

bedacht.<br />

Im Mittelpunkt der Tagung<br />

standen u.a. Fragen zur strategischen<br />

Positionierung und<br />

Zukunft der Sparkassengruppe<br />

im erweiterten Heimmarkt,<br />

zur Markenpolitik, zur<br />

gesellschaftlichen Verantwortung<br />

der Sparkassen sowie zur<br />

Rolle der Ethik im modernen<br />

Management.<br />

Erstmals am Sparkassentag<br />

wurde auch der „Sparkassen-<br />

Award“ verliehen. Im faszinierenden<br />

Ambiente der Spanischen<br />

Halle im Hradschin<br />

hoch über der „Goldenen<br />

Stadt“ wurden die drei erfolgreichsten<br />

Sparkassen jeder<br />

Ranggruppe prämiert. Zum<br />

Gesamtsieger und damit<br />

besten Sparkasse Österreichs<br />

wurde die Sparkasse Feldkirch<br />

gekürt.


Geburtstag Salzburg<br />

Bürgermeister Josef Aschauer, ein 50-er<br />

Neuer Bürgermeister hat bisher<br />

Herausforderungen gut gemeistert<br />

SCHEFFAU<br />

Anfang Mai vollendete der<br />

neue Scheffauer Bürgermeister<br />

und Vorstands-Vorsitzende<br />

der Tennengauer Versicherung,<br />

Josef Aschauer, sein<br />

50. Lebensjahr. Als Gratulanten<br />

stellten sich die beiden<br />

ÖVP-Landtagsabgeordneten<br />

des Tennengaus, Michael<br />

Neureiter und Sepp Schwarzenbacher,<br />

ein: Sie betonten,<br />

Sepp Aschauer habe in den<br />

ersten beiden Monaten seiner<br />

Verantwortung als Bürgermeister<br />

„die aktuellen Herausforderungen<br />

gut gemeistert“<br />

– vor allem als „Problemmanager“<br />

beim Projekt<br />

einer Klärschlammverbrennung<br />

in Scheffau.<br />

Aschauer hat 1981 das elterliche<br />

Esslgut in Scheffau über-<br />

Der neue Vorstand: Mag.Wolfgang Lidl, Bgm.Christoph Stark,<br />

Ing.Karl Reisenhofer, Bernhard Pilz, Wolfgang Wurm, Dir.Josef Tändl<br />

Neue Führung im TIP-Citymanagement<br />

Wichtiger Partner der Stadt<br />

GLEISDORF<br />

Das TIP-Citymanagement ist<br />

die Ansprechstelle für alle<br />

Wirtschaftstreibenden der<br />

Stadt Gleisdorf und Informationsbüro<br />

für BesucherInnen<br />

der Region. Darüber hinaus<br />

beschäftigt sich das TIP-<br />

Citymanagement mit der Vermarktung<br />

und weiteren<br />

Bekanntmachung Gleisdorfs<br />

und ist damit wichtiger Partner<br />

der Stadtgemeinde.<br />

Nach einer öffentlichen Aus-<br />

Foto: Renz<br />

Personalia Steiermark<br />

nommen. Von 1991 bis 2001<br />

war er stellvertretender<br />

Obmann der Tennengauer<br />

Versicherung, war seit 2001<br />

Die Gratulanten Michael Neureiter<br />

(links), der Jubilar und<br />

Sepp Schwarzenbacher.<br />

deren Obmann und ist seit<br />

2004 Vorstands-Vorsitzender.<br />

Seit der Bürgermeisterwahl<br />

2004 ist Josef Aschauer<br />

„Chef“ seiner Heimatgemeinde<br />

Scheffau.<br />

schreibung und einem Auswahlverfahren<br />

erfolgte im<br />

Februar dieses Jahres ein<br />

Hearing mit insgesamt acht<br />

BewerberInnen. Als eindeutiger<br />

Sieger ging aus diesen<br />

zweiteiligen Bewerbergesprächen<br />

ein Mann hervor:<br />

Mag. Wolfgang Lidl.<br />

Der 42-jährige Mag. Lidl ist<br />

Gleisdorfer und seit Jahren<br />

selbst erfolgreicher Unternehmer.<br />

Im April folgte auch die<br />

Neuwahl des Vorstandes.<br />

Ein Blick nach Südtirol<br />

Info-Mix<br />

Ein 50-er beim Südtiroler Gemeindetag 2004<br />

Auch in Südtirol läuft<br />

Finanzauskommen aus<br />

ST. MARTIN IN THURN /<br />

SAN MARTIN DE TOR<br />

Am Pfingstsamstag lud der<br />

Südtiroler Gemeindenverband<br />

„seine“ Bürgermeister aus 116<br />

Gemeinden zum diesjährigen<br />

Das Präsidium des Südtiroler<br />

Gemeindenverbandes<br />

Gemeindetag nach St. Martin<br />

in Thurn / San Martin de Tor<br />

im ladinischen Gadertal am<br />

Fuße des Peitler Kofels. Der<br />

Gemeindetag bildete heuer den<br />

würdigen Rahmen, der Gründung<br />

des Verbandes vor 50<br />

Jahren zu gedenken.<br />

Der Präsident des Südtiroler<br />

Gemeindenverbandes, der Bürgermeister<br />

von Meran Franz<br />

Alber, hob die Einsetzung des<br />

„Rates der Gemeinden“ im vergangenen<br />

Jahr hervor. Dieses<br />

Gremium gibt Gutachten zu<br />

allen Gesetzesvorschlägen des<br />

Landes und zu den Verwaltungsmaßnahmen<br />

der Landesregierung<br />

ab, wenn sie die<br />

Interessen der Gemeinden<br />

betreffen.<br />

Danach sprach Alber auch die<br />

Finanzzuweisungen des Landes<br />

an die Gemeinden an. Das dreijährige<br />

Finanzabkommen zwischen<br />

dem Land Südtirol und<br />

den Gemeinden läuft im Herbst<br />

aus. Bei Landeshauptmann Dr.<br />

Luis Durnwalder, der auch das<br />

Gemeindereferat innehat,<br />

wurde beantragt, auch für die<br />

nächsten drei Jahre die beste-<br />

hende Koppelung der Zuweisungen<br />

an die Gemeinden an<br />

die Steuereinnahmen des Landes<br />

im selben Ausmaß zu<br />

bestätigen. Alber hat weiters<br />

auf die Verabschiedung der<br />

neuen Gemeindeordnung<br />

samt<br />

Wahlordnung und<br />

Regelung der<br />

Amtsentschädigungen<br />

gedrängt,<br />

damit die Neuregelung<br />

noch vor<br />

den Gemeinderatswahlen<br />

im<br />

nächsten Jahr<br />

wirksam wird.<br />

Wie üblich ging<br />

LH Durnwalder<br />

auf die aufgeworfenen Fragen<br />

ein und nahm dazu Stellung.<br />

Die Zusicherungen des Landeshauptmanns<br />

in Bezug auf die<br />

Finanzierung in den nächsten<br />

Jahren und die Neuregelung<br />

der Gemeindeordnung wurde<br />

von den Teilnehmern des<br />

Gemeindetages mit Genugtuung<br />

zur Kenntnis genommen.<br />

Für den Österreichischen<br />

Für den Tiroler Gemeindeverband<br />

gratulierten Präsident<br />

Bgm. Rauch und Vizepräsident<br />

Bgm. Fankhauser Franz Alber<br />

zum „50-er“.<br />

Gemeindebund überbrachten<br />

Präsident Hubert Rauch und<br />

Vizepräsident Günther Fankhauser<br />

vom Tiroler Gemeindeverband<br />

Grüße. Und sie gratulierten<br />

Franz Alber „zum 50-er“<br />

des Südtiroler Verbandes.<br />

KOMMUNAL 93


Info-Mix<br />

KOMMUNAL<br />

Kuriose Ortsnamen<br />

Von Affenhausen bis Zipfel - ein „Orts“buch<br />

Prost auf die Gesundheit<br />

– aber nicht zu viel<br />

Unser Ortsbuch hätte zum<br />

Thema „Hölle“ und „Teufel“<br />

einiges zu bieten (der Flecken<br />

Hölle liegt in der Seewinkel-<br />

Gemeinde Illmitz, der Teufelsgraben<br />

im oö. Kronstorf). Mit<br />

dem Ausflug nach Gruft und<br />

Jenseits im letzten KOMMU-<br />

NAL wollen wir es aber dabei<br />

bewenden lassen. Es sieht<br />

nämlich so aus, als ob der<br />

94 KOMMUNAL<br />

Sommer endlich Einzug hält<br />

im Lande. Und da denkt doch<br />

wohl so mancher eher an<br />

einen gut bestückten Griller<br />

und – vor allem – an ein<br />

kühlendes Getränk. Und dazu<br />

hat unser Ortsbuch wieder was<br />

zu sagen. Seltsam, dass es uns<br />

damit wieder nach Niederund<br />

Oberösterreich verschlägt.<br />

Mag. Hans Braun<br />

Vorsicht mit dem „Trinkfass“,<br />

wenn man in „Kotzendorf“ ist<br />

„Trinkfass ist in Taufkirchen<br />

schon seit Generationen ein<br />

Begriff – und wir hoffen, dass<br />

wir Trinkfassler den Taufkirchnern<br />

alle Ehre machen und<br />

der Name noch recht lange<br />

Bestand hat.“ So lautet das<br />

Credo des Rudolf Angermair,<br />

Bürgermeister a.D. und Landwirt<br />

aus Passion.<br />

Der Trinkfasshof im Gebiet<br />

der Gemeinde Taufkirchen an<br />

der Trattnach, Bezirk<br />

Grießkirchen, wurde 1417<br />

errichtet. Wie im Hausruckviertel<br />

üblich, ist auch bei den<br />

Trinkfasslern der Most das<br />

Hofgetränk Nummero eins.<br />

„Aber heutzutage mehr Süssmost<br />

wegen dem Alkohol,<br />

sonst könnte es passieren,<br />

dass man am Nachmittag das<br />

Feld nicht mehr findet.“<br />

Die Trinkfassler sind gemütliche<br />

Leute. Eine Halbe Most,<br />

Speck oder ein Bratl zur<br />

Jause auch für die Besucher<br />

und die Welt ist in Ordnung.<br />

Und das rauschende Fest<br />

kürzlich mit dem Kirchenchor?<br />

„Ein paar Mostfassln<br />

haben wir gezwickt, g’soffen<br />

wurde bis spät in die Nacht.<br />

Aber Trinker sind wir keine,<br />

des war halt ein Ausrutscher.“<br />

Und damit weiter nach Niederösterreich<br />

in den Bezirk<br />

Horn. Nach Kotzendorf bei<br />

Gars am Kamp. „Früher waren<br />

wir Kotzendorfer harte Burschen.<br />

Wir haben viel gestritten<br />

und gerauft, dass wir in<br />

Kotzendorf, die Reitergemeinde<br />

im nördlichen Niederösterreich<br />

ist 1300 Jahre alt.<br />

der Nonndorfer Volksschule –<br />

Kotzendorf hatte nie eine –<br />

immer ein paar Minuten länger<br />

bleiben mußten, damit die<br />

anderen Kinder sicher nach<br />

Hause können.“<br />

Heute: 25 Hausnummern,<br />

eine verschlossene Kapelle, die<br />

letzte Buschenschank seit Jahren<br />

gesperrt und seit dem<br />

strengen Winter 1986 auch<br />

kein „Kotzendorfer Tröpferl“<br />

mehr. Da darf einen die Antwort<br />

des Ortsvorstehers auf<br />

die Frage nach seinem letzten<br />

Rausch nicht verwundern:<br />

„Gestern“, gibt er reumütig zu.<br />

Aus Franz Dürnsteiner,<br />

“Von Affenhausen bis Zipfel –<br />

Österreichs wundersame<br />

Ortsnamen”, Edition Löwenzahn,<br />

ORF 1994.<br />

Sachbuch<br />

Wörter der Jahre ‘71-’02<br />

Von „aufmüpfig“<br />

bis „Teuro“<br />

Besserwessi, Reformstau, Millennium,<br />

Schwarzgeldaffäre –<br />

alle Jahre wieder steht die<br />

Aktion „Wort des Jahres“ im<br />

Mittelpunkt des öffentlichen<br />

Interesses.<br />

Der neue<br />

vierte Band<br />

„Von aufmüpfig<br />

bis Teuro –<br />

Die Wörter<br />

der Jahre<br />

1971–2002“<br />

aus der Reihe<br />

„Thema<br />

Deutsch“, welche die Dudenredaktion<br />

zusammen mit der<br />

Gesellschaft für deutsche<br />

Sprache herausgibt, vermittelt<br />

wissenswerte und hintergründige<br />

Informationen rund um<br />

die Aktion und erläutert sämtliche<br />

Jahreswörter von 1971<br />

bis 2002 in alphabetischer<br />

Reihenfolge. Ein chronologischer<br />

Überblick über die<br />

„Wörter des Jahres“ und ein<br />

ausführliches Register<br />

beschließen den Band. Das<br />

345 Seiten starke Buch ist ab<br />

sofort für 25 Euro im Handel<br />

erhältlich.<br />

Aus dieser Reihe sind bereits<br />

erschienen: Band 1: „Die<br />

deutsche Sprache zur Jahrtausendwende“,<br />

Band 2: „Name<br />

und Gesellschaft – Soziale<br />

und historische Aspekte der<br />

Namengebung und Namenentwicklung“<br />

und Band 3:<br />

„Deutsch – Englisch –<br />

Europäisch – Impulse für eine<br />

neue Sprachpolitik“.<br />

Das Buch<br />

Duden – Thema Deutsch,<br />

Band 4. „Von „aufmüpfig“<br />

bis Teuro – Die Wörter<br />

der Jahre 19971 bis<br />

2002“, Herausgegeben<br />

von der Dudenredaktion<br />

und der Gesellschaft für<br />

deutsche Sprache, 1. Auflage,<br />

345 Seiten, Kartoniert,<br />

ISBN 3-411-04201-X<br />

Ladenpreis 25,00 e [D]<br />

oder 25,70 e [A], Dudenverlag<br />

Mannheim, Leipzig,<br />

Wien, Zürich 2003<br />

„Lach“-Buch<br />

G’schichtln zum Lachen<br />

Die österreichische<br />

Anekdote<br />

„Sprechtag beim (alten)<br />

Salzburger Landeshauptmann<br />

Haslauer. Eine<br />

65jährige, adrette Dame<br />

ringt mit den Händen und<br />

sagt unentwegt: „Ich trau’<br />

mich nicht, Ihnen mein<br />

Anliegen zu sagen. ...“ Nach<br />

langem Hin und her rückt<br />

sie dann doch mit ihrem<br />

Begehren<br />

heraus: „Wissen’s,<br />

ich bin<br />

seit 15 Jahren<br />

Witwe.<br />

Mir fehlt halt<br />

ein Mann,<br />

und da sie so<br />

viele Menschenkennen,<br />

habe ich<br />

mir gedacht,<br />

sie kennen<br />

einen für<br />

mich.“ Haslauer: „Ja, wie alt<br />

soll er denn sein?“ Die<br />

Dame: „Wenn er g’waschen<br />

is’, kann er bis 90 sein.“<br />

Das ist nur eine der erheiternden<br />

Episoden, die Johannes<br />

Kunz in seinem Buch<br />

beschreibt. Ein weitere noch:<br />

„Die alte Kärntner Herzogsstadt<br />

St. Veit hatte jahrelang<br />

einen sehr trinkfesten „Vize“.<br />

Alsbald die beliebte Quizfrage:<br />

Warum ist der St. Veiter<br />

Hauptplatz so sauber?“ „ Weil<br />

jeden Abend der Vize mit<br />

einem Fetzen d’rübergeht.“<br />

Aber eigentlich könnten sich<br />

beide Anekdoten auch in der<br />

einen oder anderen österreichischen<br />

Gemeinde so<br />

abgespielt haben.<br />

Das Buch<br />

J. Kunz, „Die österreichische<br />

Anekdote“,<br />

Molden Verlag 1998,<br />

296 Seiten, 28,90 Euro,<br />

Restauflage<br />

ISBN: 3-85485-016-6<br />

Bestellungen per E-Mail<br />

vertrieb@molden.at<br />

Fax: 01/533 26 49<br />

Telefon: 01/533 26 39

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