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Politik<br />

Bezüge der Gemeindemandatare und Teilpensionsgesetz<br />

Erwerbseinkommen<br />

bestimmt Pension<br />

Das Teilpensionsgesetz hat bewirkt, dass vorzeitige Alterspensionen wegfallen<br />

bzw. Beamtenpensionen gekürzt werden, wenn das gleichzeitig bezogene<br />

„Erwerbseinkommen“ aufgrund einer Tätigkeit als Bürgermeister oder<br />

Gemeindemandatar bestimmte Grenzen übersteigt1 .<br />

◆ Prof. Werner Sedlacek<br />

Nur „Erwerbseinkommen“ kann für<br />

Pensionen schädlich sein und dazu<br />

führen, dass sie entweder gekürzt werden<br />

oder zur Gänze wegfallen. Aufgrund<br />

des Teilpensionsgesetzes (TPG)<br />

gelten seit 1.1.2001 auch die Bezüge<br />

aller Bürgermeister und anderer<br />

Gemeinderäte der österreichischen<br />

Gemeinden als ein solches „Erwerbseinkommen“<br />

mit der Einschränkung, dass<br />

das Amt nach dem 31.12.2000 erstmals<br />

oder neuerlich angetreten wurde 2 .<br />

Wegfall von vorzeitigen<br />

Alterspensionen<br />

Während „normale“ Alterspensionen<br />

(ab Vollendung des 65. Lebensjahres<br />

bei Männern bzw. des 60. bei Frauen)<br />

weder gekürzt werden noch wegfallen<br />

können, muss auf eine vorzeitige<br />

Alterspension aus der gesetzlichen Pensionsversicherung<br />

immer zur Gänze<br />

verzichtet werden, wenn und solange<br />

◆ Prof. Werner Sedlacek ist<br />

Steuerberater und Partner der TPA<br />

Treuhand Partner Austria<br />

14 KOMMUNAL<br />

die folgenden Voraussetzungen nicht<br />

gleichzeitig erfüllt sind:<br />

◆ Es darf keine Pensionspflichtversicherung<br />

nach dem ASVG, GSVG<br />

(FSVG) oder BSVG bestehen, dh., dass<br />

zB aus einer neben der Pension ausgeübtenASVG-pflichtigen<br />

Tätigkeit kein<br />

Erwerbseinkommen<br />

über der Geringfügigkeitsgrenze<br />

(Wert<br />

2004: Euro 316,19<br />

pM, ohne Einrechnung<br />

der Sonderzahlungen)<br />

bezogen werden<br />

darf.<br />

◆ Aus einer nicht<br />

pensionsversicherungspflichtigen<br />

Erwerbstätigkeit (zB<br />

als Gemeinderat) darf<br />

kein Erwerbseinkommen zufließen, das<br />

die Geringfügigkeitsgrenze übersteigt.<br />

◆ Im Falle von Einkünften aus Landund<br />

Forstwirtschaft darf der Einheitswert<br />

bzw. die Summe der Einheitswerte<br />

Euro 2400 nicht übersteigen.<br />

Nur „Erwerbseinkommen“<br />

kann für<br />

Pensionen schädlich<br />

sein und dazu führen,<br />

dass sie entweder<br />

gekürzt werden oder<br />

zur Gänze wegfallen.<br />

1 Siehe zu diesem Thema schon „Die Bürgermeister-Pension“,<br />

<strong>Ausgabe</strong> 2-2002 der<br />

Schriftenreihe des Österr. Gemeindebundes,<br />

S 100 ff.; Selacek/Treer/Höfle/ Pilz, „Das<br />

Steuer- und Sozialversicherungsverhältnis<br />

der Gemeindemandatare“, Linde-Verlag,<br />

Wien, 2002, S 157 ff.; KOMMUNAL 11-<br />

2003/November, „Wo die Gemeinden<br />

benachteiligt werden“, S 12 ff.<br />

2 §§ 1 Z 4 lit. c) und 6 Abs. 1 und 2 TPG,<br />

BGBl. Nr. I 1987/138 (Art. 13) in der aktuellen<br />

Fassung des BGBl. Nr. I 2003/130.<br />

Sind diese Voraussetzungen zum Pensionsstichtag<br />

(kumulativ) nicht erfüllt,<br />

besteht von Beginn an kein Anspruch<br />

auf die beantragte vorzeitige Alterspension,<br />

bei Nichterfüllung zu einem<br />

späteren Zeitpunkt fällt eine bereits<br />

bezogene vorzeitige<br />

Alterspension so lange<br />

zur Gänze weg, als das<br />

in diesem Sinne schädlicheErwerbseinkommen<br />

bezogen wird.<br />

Somit kann der Fall eintreten,<br />

dass ein die<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

nur knapp übersteigender<br />

Gemeinderatsbezug<br />

dazu führt, dass eine<br />

möglicherweise viel<br />

höhere Pension wegfällt!<br />

Kürzung von<br />

Beamtenpensionen<br />

Das TPG bewirkt, dass alle Beamtenpensionen,<br />

die nach dem 31.12.2000<br />

und vor Vollendung des 65. Lebensjahres<br />

angetreten werden (worden sind),<br />

im Falle der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit<br />

neben der Pension stufenweise<br />

gekürzt werden, wenn das monatliche<br />

Gesamteinkommen (= Pension plus<br />

Erwerbseinkommen) bei Pensionierung<br />

vor Vollendung des 738. Lebensmonates<br />

(= 61 fi Jahre) Euro 894,96 und<br />

bei Pensionierung zwischen 61 fi Jahren<br />

und dem vollendeten 65. Lebensjahr<br />

Euro 1.342,39 übersteigt (Werte<br />

2004) 3 .

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