Download Ausgabe 6 - Kommunal
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Wirtschafts-Info<br />
BAWAG – P.S.K. Gruppe<br />
Auswirkungen von<br />
Basel II auf Gemeinden<br />
Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat sich auf neue Richtlinien für die<br />
Absicherung von Kreditrisiken von Banken mit Eigenkapital und einen Zeitplan zur<br />
Einführung geeinigt. Das Basel-II-Abkommen soll Ende 2006 in Kraft treten. Die<br />
Richtlinien müssen nun in nationale Regelungen umgesetzt werden.<br />
Banken sind verpflichtet, Bilanzen zu<br />
verlangen und diese zu raten.<br />
56 KOMMUNAL<br />
Mit Basel II müssen die<br />
Banken künftig die<br />
Eigenkapitalunterlegung<br />
von Krediten stärker<br />
von der Bonität<br />
ihrer Kunden abhängig<br />
machen. Die Bonität<br />
eines Kunden wird<br />
durch dessen Rating<br />
ausgedrückt. Nachdem<br />
ein Großteil der österreichischen<br />
Gemeinden kein externes Rating einer<br />
anerkannten Ratingagentur wie<br />
Moody`s oder S&P vorweisen kann,<br />
müssen die Kreditinstitute ein internes<br />
Rating vergeben und danach unter<br />
Berücksichtigung allfälliger Sicherheiten<br />
die Risikogewichtung und die erforderliche<br />
Eigenmittelunterlegung<br />
berechnen.<br />
Transparenz durch<br />
Vereinheitlichung<br />
Die Bonität<br />
eines Kunden<br />
wird durch<br />
dessen Rating<br />
ausgedrückt.<br />
Eine Möglichkeit die für das Rating von<br />
Kommunen wichtigen Daten und Kennzahlen<br />
transparenter und vergleichbarer<br />
zu gestalten, wäre die Vereinheitlichung<br />
der Rechnungsunterlagen und sonstigen<br />
Vorschriften in allen Bundesländern. In<br />
Vorarlberger Gemeinden wird zum Beispiel<br />
oft keine Trennung zwischen dem<br />
ordentlichen und dem außerordentlichen<br />
Haushalt vorgenommen. Aus diesem<br />
Grund können aus den vorliegenden<br />
Gebarungsübersichten keine mit<br />
anderen Bundesländern vergleichbaren<br />
Durchschnittswerte (Kennziffern) ermittelt<br />
werden. Auch der Schuldendienst<br />
wird von Bundesland zu Bundesland<br />
unterschiedlich ausgewiesen (mit oder<br />
ohne Bedeckung).<br />
Neben den sogenannten<br />
„hard facts“ eines Scorings<br />
(Bewertung) durch Kennzahlen<br />
können beim<br />
Gemeinderating auch qualitative<br />
Kriterien berücksichtigt<br />
werden. Hierzu zählt<br />
zum Beispiel, dass alle<br />
Gebietskörperschaften den<br />
strengen Maastrichtkriterien<br />
unterliegen und das Land Träger der<br />
Rechtsaufsicht über die Kommunen ist.<br />
Verpflichtung der Banken<br />
Die Banken sind durch die Basel II<br />
Bestimmungen und das Bankwesengesetz<br />
verpflichtet, sowohl vor Krediteinräumung<br />
als auch während der<br />
Laufzeit eines Engagements Rechnungsabschlüsse<br />
bzw. Bilanzen<br />
zumindest von allen nicht extern<br />
gerateten Gebietkörperschaften zu<br />
verlangen und diese zu raten.<br />
In diesem Zusammenhang wird auch<br />
die Offenlegung von Haushaltsunterlagen<br />
und -daten die Basis für Konditionenofferte<br />
bei Finanzierungsausschreibungen<br />
sein.<br />
Informationen:<br />
Wolfgang Widholm<br />
Österreichische Postsparkasse AG<br />
Bereich Institutionelle Kunden &<br />
Öffentliche Hand<br />
Georg-Coch-Platz 2<br />
1018 Wien<br />
Tel.: 01/51400-43869<br />
Fax.: 01/51400-41756<br />
E-Mail: wolfgang.widholm@psk.at<br />
E.E.