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Oscar Gießler: Andreas Hofer<br />

http://lithes.uni-graz.at/texte.html<br />

SOPHIE. Max um Gottes willen du willst den Andreas Hofer, des Kaisers General, den<br />

Franzosen verrathen,<br />

MAX. Ja, mein entschlus ist gefast,<br />

SOPHI. Meinen Pathen wilst du verraden, der dich zu seinen Leutnant machen will,<br />

MAX. zum Leutnant von einen Erschossenen oder Erhänkten.<br />

SOPHI. Spricht du im Ernst?<br />

MAX. Gewiß nicht im Schlafe.<br />

{OBERBAUER horcht.}<br />

SOPHIE. Du weist ja aber nicht, wo er bleiben wird.<br />

MAX. Freilich weis ichs, Er ist in Kalch an Jaufen, mit seinen ganzen Leuten, gleich geh ich<br />

nach Innsbruk, und Morgen Nacht ist er verrathen, der Beschlus ist gemacht, Behüt dich<br />

Gott Sophie.<br />

[45]<br />

SOPHI. Geh Max bis {sei} nicht so schlecht,<br />

MAX. in Achttagen bist du mein Weib,<br />

SOPHIE. O, Nimmer, nimmer,<br />

{OBERBAUER ab.}<br />

MAX. Nicht, nun so krig ich eine Andere, mit meinen 10000 Gulden, überleg dirs, Ab<br />

{rechts}.<br />

SOPHIE. Großer Gott, wird der Max zum Verräther an den Sandwirth, so hält er auch mir<br />

die Treue nicht, O mein Herr und Gott, zeich du mir den rechten<br />

[46]<br />

Weg, damit ich diese That verhindern kann,<br />

{Es wird finster.}<br />

OBERBAUER komt mit Hut und Mandel in der Hand eine Peitsche.<br />

OBERBAUER. Bist du da, höre ich habe heute noch ein wichtiches Geschäft vor, für sich. die<br />

10 000 Gulden wil ich vertin laut. Kan[n] aber nicht sagen, ob ich heute Nacht wieder<br />

komm, Hab auf alles Acht, und laß den Max nicht ein, das rath ich dir.<br />

SOPHIE. Schon recht Vater, Max komt nicht mehr, glaube mirs,<br />

[47]<br />

OBERBAUER. Bist brav, wirst den Niederbauer heiraten, Weist ja er hat schon lange ein Auge<br />

auf dich, bin vergnügt wie seit langen nicht, Bringe dir ein Bnidband mit, das die Dirndl in<br />

der Kirche vor Neid zerplatzen sollen, Na behüt dich Gott mein dirn Ab {rechts}.<br />

SOPHIE. Er ist fort, das war eine schikkung Gottes, der Max will den treuen Hofer verrathen,<br />

werrend derselbe auf die Hülfe des Alten Spekbacher wartet, ich will gleich selber nach<br />

[44]

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