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Oscar Gießler: Andreas Hofer<br />

http://lithes.uni-graz.at/texte.html<br />

GLURNER. Nein, nein, bleibt nur daheim, <strong>bei</strong> deiner Alten Kranken Mutter, mir wird der<br />

Stutzen noch nicht zu schwer,<br />

[23]<br />

KASPER. Und du? Niederbauer laß dir die Buttermilich nicht sauer werden,<br />

GLURNER. Das Maul hälst du jetzt, nun alle auf, wir wollen weiter, Behüt dich Gott, Junges<br />

Weidingers Blut,<br />

ALLE ab.<br />

GÖRG. Behüt euch Gott, Vater Glurner, Und ihr andern, ich hätte für mein Leben gern den<br />

treien Hofer selbst mit <strong>bei</strong>gestanden. hätte ich nur das Kranke Mütterchen nicht daheim<br />

SOPHIE. Grüß dich Gott, Niederbauer.<br />

GÖRG. Grüß Gott, mein Dirn.<br />

SOPHIE komt {links}.<br />

SOPHI. Dankeschön, Herr Niederbauer, aber sag mal Görg, hats was gegeben in den Bergen,<br />

und ist unseren Leuten ein Unglük passirt.<br />

GÖRG. Sophi, ich weis du meinst es gut mit den Land, und ich traue dir, das kanst du mir<br />

glauben,<br />

SOPHI. Sprich nicht seltsam, ich glaubt dir es schon,<br />

GÖRG. Ja dir trau ich, aber deinen<br />

[25]<br />

Vater nicht, der hat nur ein Herz für seinen Geldsak, drum fürcht ich ihm, wie den Bösen.<br />

SOPHI. Mein Vater ist nicht halb so hart <strong>als</strong> du es an nimst, und auf dich oft besser zu<br />

sprechen, wie mir grad lieb ist,<br />

GÖRG. Aha, wills da hinaus, Sei ruhig, ich vergöne dir dein Max, weis auch schon, das du nur<br />

des halb so zu den Aufstäntischen im Gebirge hälst, weil du deinen Max da<strong>bei</strong> hast, ists<br />

nicht so?<br />

SOPHI. Ja das ist so, aber nicht allein<br />

[26]<br />

um mein Maxel bangt mir, sondern auch um meinen lieben Herrn Pathen Hofer, und alle<br />

andern braven Schützen bangt mir,<br />

GÖRG. Leb wohl Sophi, ich mus{ß} zu meiner kranken Mutter hinunter in Thal. Ab {rechts}.<br />

SOPHI. Grüß mir die Mutter von uns, sie soll bald gesunden, damit sie uns bald einmal<br />

besucht.<br />

Choral musik und Glockenläuten.<br />

SOPHI kniet vor den Muttergottesbild nieder, und bettet laut.<br />

[27]<br />

SOPHI. Ave Maria, Beschütze uns bewahre unser gutes Land, Heilige Mutter, vor den<br />

lästerlichen Franzosen, und nim mir meinen Max in Acht, das er nicht das Opfer seiner<br />

wilden Natur wird, ich will dir auch zwei Kerzen weihen, gandenreiche Mutter, und alzeit<br />

from[m] sein, nur laß unser schönes Tyrol nicht verderben, und gieb uns bald den Frieden<br />

den mir so nötich haben,<br />

[24]

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