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Oscar Gießler: Andreas Hofer<br />
http://lithes.uni-graz.at/texte.html<br />
[142]<br />
MAX. Ich will es getreulich ausrichten, Herr General, wolt ihr mir es wohl gestatten, den<br />
letzten a{A}ugenBlik des lieben Herrn Hofer <strong>bei</strong> zu wohnen,<br />
SOPHI. O last mich <strong>als</strong> sein BathenKind, auch um die Genade bitten,<br />
BISSON. Es ist unmöchlich, drausen an der Porta Mili[n]a liegen Hunderte der Tyroller auf<br />
den knien, weinen und<br />
[143]<br />
beten laut, und wollen ihren Hofer sterben sehen, auch Hofer wünschte, seine Landsleute<br />
noch eimal um sich versammelt zusehen, um Abschied von ihnen zunehmen, ich muste so<br />
leid es auch that, i{h}m diese bitte abschlagen, den[n] des Kaisers Befehl läst keinerlei<br />
Mißdeudung zu, Ab.<br />
SOPHI. Wen uns der strenge Herr noch hier antrifft, so wird er zornig werden, gehen wir<br />
Max.<br />
[144]<br />
MAX. Hast recht, nützen könn[n]en wir hier nichts mer,<br />
MARQUIHSE. Bleibt leute, so weit reicht meine Einflus schon, das ich euch schützen kann,<br />
vor roher Gewalt, ihr sollt noch ein mal in den{s} Sterbenden treuen Augen sehn, das<br />
versprech ich.<br />
SOPHI. Gott vergels,<br />
MAX. O Deutschland wen du die Schmach des treu[e]n Hofers<br />
vergessen köntest, Nun bald sehen wir dich wieder, geliebtes Land Tyrol.<br />
SOPHI u MAX zugleich. Ja, bald sehen wir dich wieder du treues Land Tyrol.<br />
ENDE 4 AKT<br />
SCHLUSTABLÖAU<br />
Im hintergrunde Festungsgraben, Vordergrund das innere von Festungs werken, Klissen<br />
Mauerwerk.<br />
[145]<br />
umwenden<br />
[146]<br />
Im Vordergrund sieht man die MARQUIHSE an einer seide stehen, in der Mitte des Vorgrunds<br />
knid MAX u SOPHI, so bald sich der Vorhang hebt, hert man gedämpftten Trom[m]elwirbel, dan<br />
Gloken geleute und die Musik spielt Piano die Weise, zu Mantua in Banden bis zum schlus, nun<br />
komen Gefürt von GENERAL BISSON durch den Vodergrund den Hindergrund zu, <strong>als</strong>o erst<br />
komt BISSON dann folgt HOFER an einer Seite LEROGUI mit gezochnen Dechen, dan[n] folcht<br />
der ERZBRISTER MANIFESTI mit.<br />
[147]<br />
Den Cruzifixen OFFIZIRN und SOLTATEN, bilten den Schlus,<br />
der ganze zuch im Hintergrunde durch, nur HOFER bleibt stehen, und spricht.<br />
HOFER. Ade du schnöde Welt, so leicht wird mir das Sterben, das mir nicht die Augen naß<br />
werden, in Wenigen Minuten reiß ich mit der Hülfe aller heiligen zu Gott, Leb wohl mein