Gesamte Fakultät VI - TU Berlin

Fakultät VI Planen Bauen Umwelt
Schon heute lebt der Großteil der Menschheit in Städten und die Verstädterung nimmt
weiterhin zu. Wir stellen uns die Frage, wie ein nachhaltiger Lebensstil in Städten
geschaffen und garantiert werden kann? Um Antworten auf diese Frage zu finden,
müssen Begriffe wie „Nachhaltigkeit“ und „EcoCity“ vor einem weiten Hintergrund kritisch
betrachtet werden.
Wir wollen uns im Studienprojekt einleitend kurz mit den aktuellen Tendenzen der
Urbanisierung, Demografie und Klimaveränderung beschäftigen, bevor wir auf die
vielfältigen Themen der Stadtentwicklung vertiefend eingehen. Dazu gehören dann
städtebauliche, gesellschaftstheoretische aber auch technische Aspekte. Die genaue
Auswahl der diskutierten Themen werden wir zum Anfang des Projekts gemeinsam
besprechen.
Aufbauend auf unseren Annäherungen an das Thema werden wir uns fragen müssen,
welche Rolle wir als Planerinnen und Planer in diesem Feld eigentlich spielen oder spielen
wollen und welche Handlungsoptionen uns offen stehen. Danach bieten sich gleich
zahlreiche Vertiefungsmöglichkeiten, mit denen wir unser Projekt füllen wollen. Denn am
Ende des Sommersemesters sollen wir nicht nur viel über nachhaltige Stadtentwicklung
gelernt haben, sondern möglichst auch ein Ergebnis vorzeigen können, mit dem wir uns
öffentlich präsentieren wollen... Dieses Ergebnis ist heute noch nicht festgelegt und wird
ohne eure engagierte Mitarbeit auch nicht gefunden werden.
Im Rahmen des Projektes werden wir im ersten Semester ein Kennenlern-
Wochenende durchführen. Im zweiten Semester werden wir gemeinsam eine einwöchige
Studienexkursion zu einem zum Projektthema passenden Ort organisieren.
Studien- und Thesisprojekte Bachelor (Modul BA 1-5)
Waagerecht, Senkrecht, Hobrecht
06361100 L 02, Projekt, 8.0 SWS
Di, wöchentl, 10:00 - 14:00, 16.04.2013 - 09.07.2013, B 319
Inhalt Waagerecht, Senkrecht, Hobrecht
Planung, Entwicklung und Zukunft des steinernen Berlin
1862, also vor genau 150 Jahren, wurde der „Bebauungsplan für die Umgebungen
Berlins“ amtlich genehmigt. Damit verfügte Berlin über eine planerische Grundlage,
die maßgeblich für die städtebauliche Ausprägung der Stadt während der Gründerzeit
verantwortlich war. Dieser Plan ist heute im Allgemeinen nach dessen Verfasser James
Hobrecht als „Hobrechtplan“ bekannt.
Das Projekt begibt sich seit Herbst 2012 auf die Suche nach Hobrecht und seinem
Bebauungsplan in der heutigen Stadt. Im Wintersemester haben die Teilnehmer sich
einen Überblick über den Forschungsstand verschafft und die Quellenlage gesichtet.
Anschließend wurden anhand eines Workshops Grundlagen der stadtmorphologischen
Analyse angeeignet, mit deren Hilfe erste Gebietsanalysen zu fünf ausgewählten
Stadträumen vorgenommen wurden.
Die Beschäftigung mit Hobrecht und dem Hobrechtplan ist nur zum Teil stadt- und
städtebauhistorisch motiviert. Sie soll auch Fragen zu Möglichkeiten und Grenzen der
Stadtplanung beantworten und zu einem besseren Verständnis für Planungen in Berlins
innerer Stadt beitragen. Im Sommersemester 2013 sollen die Dokumentations- und
Analysearbeit vertieft und planerisch-programmatische Aussagen zum Umgang mit der
Hobrechtstadt entwickelt werden. Denkbar sind Eckpunkte, wie Hobrecht im Rahmen
der IBA 2020 thematisiert werden könnte, oder Ansätze für ein „Planwerk Hobrechtstadt“
SoSe 2013 207