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Italien-Reiseberichte zum Lesen und Herunterladen (pdf; 0,90 MB)

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Sutri, der letzte Ort auf der Via Francigena vor dem Ziel, gilt als Vorzimmer Roms. Etwas außerhalb<br />

findet man ein vollständig in Tuffstein gegrabenes Amphitheater, das 2000 Jahre alt ist <strong>und</strong> als eines<br />

der bedeutendsten antiken Monumente Latiums gilt. Unser Augenmerk gilt aber mehr der Kathedrale,<br />

die Otto mit Sicherheit besucht haben wird, weil sein neuer "Fre<strong>und</strong>" Innozenz sie erst zwei Jahre<br />

zuvor geweiht hat.<br />

Und dann begeben wir uns in die Hände römischer Wagenlenker. Wir wissen nicht, wie Otto mit dem<br />

Verkehr hierzulande umgegangen ist. Stoppschilder sind nur bunte Dekoration am Straßenrand,<br />

Zebrastreifen lästige Ornamente auf Fahrbahnen <strong>und</strong> Geschwindigkeitsbegrenzungen offenbar nur<br />

etwas für Schampoo-Anwärmer <strong>und</strong> Beckenrand-Schwimmer. Fragen Sie mich nicht wie, aber<br />

irgendwann stand ich doch tatsächlich vor unserem Hotel am Monte Mario. Und während hier so eine<br />

Art Musikwettbewerb wie "<strong>Italien</strong> sucht den Superstar" läuft, schreibe ich im Hotelgarten das vorletzte<br />

Kapitel.<br />

Am 4. Oktober geht's mit Otto zur Kaiserkrönung runter in die Innenstadt - <strong>und</strong> wenn nichts<br />

dazwischen kommt, melde ich mich morgen aus dem Vatikan.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Dr. Lutz Tantow<br />

14. Reisebericht: Kaiserkrönung im Petersdom<br />

Der 4.Oktober 1209 (der 19. Sonntag nach Trinitatis) muss ein schöner Tag gewesen sein, für Otto,<br />

für die Welfen <strong>und</strong> für Braunschweig. 800 Jahre später ist der Tag <strong>zum</strong>indest auch für zwei<br />

Braunschweiger schön, die am Vormittag bei Sonne, wolkenlosem Himmel <strong>und</strong> Temperaturen um 25<br />

Grad im Lager am Monte Mario auf den Start nach Sankt Peter warten: Kaiserwetter!<br />

Im Gegensatz zu Otto, der von hier einen herrlichen Blick auf die<br />

Leonina (wie der Vatikan damals hieß) <strong>und</strong> die ganze Stadt Rom hatte,<br />

sehen wir nichts. Monte Mario wurde auch Monte Gaudi genannt, weil<br />

dieser Anblick für alle Pilger eine Freude war. Heute ist es nicht<br />

erbaulich. Wo einst Wiesen (Prate) waren, ist heute alles zugebaut. Auch<br />

die kleine Pilgerkirche San Lazaro in Borgo dei Lebbrosi, die später wie<br />

der Name schon andeutet ein Krankenhaus für Leprakranke wurde, lag<br />

naturgemäß weit draußen vor den Toren der Stadt - heute ist sie von<br />

Wohnblocks umgeben <strong>und</strong> wenn man in die kleine Seitengasse tritt, die<br />

Rom vergessen zu haben scheint, befindet man sich unvermittelt im Mittelalter. Bis 1870 war es hier<br />

noch so, wie Otto es gesehen hatte.<br />

Elisabeth Bruckner hat uns hierher geführt, unsere Fremdenführerin für Rom, die entgegen allen<br />

Erwartungen keine Deutsche, sondern gebürtige Römerin ist. Mit ihr wollte ich die letzten Kilometer<br />

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