Gelungene Premiere - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Die Welt als Nachbar Die Drucksache VI – 0098 der BVV Pankow dürfte bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) Freude ausgelöst haben. Das Papier dokumentiert einen Bezirksamtsbeschluss vom 13. Februar dieses Jahres, wo der Bezirk darauf verzichtet, auf dem Grundstück Kanzowstraße 13/14 im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz einen Spielplatz zu bauen. Begründet wurde diese Entscheidung unter anderem mit der Aussage des Pankower Spielplatzentwicklungsplans aus dem Jahre 2006, dass der Kinderanteil Projekte Menschen aus acht Ländern bauen sich ein Zuhause Von Hartmut Seefeld in dem Einzugsgebiet um 1,1 Prozent gesunken sei. Das neue Sanierungsziel für das Grundstück lautet seitdem »Blockrandbebauung für Wohnen«. Die BIMA konnte nun die Fläche problemlos als Baugrundstück veräußern. »Das passt schon«, findet man auch in der »Agentur für räumliche Entwicklungsalternativen« in der Buchholzer Straße 17 in Prenzlauer Berg. Dort war man schon vor einem Jahr auf die 1.400 m² große Fläche unweit des S-Bahnhofs Prenzlauer Allee aufmerksam geworden. Dem Stadtplaner Ulf Maaßen gelang es dann, von der bundeseigenen Immobilienverwertungsgesellschaft eine Option über ca. neun Monate für das Grundstück zu erhalten. Das war für die BIMA sicher kein großes Opfer, da ja ohnehin noch kein Baurecht herrschte. Für Maaßen war die gewonnene Zeit allerdings entscheidend, denn er brauchte sie, um all jene Interessenten zu finden, die hier künftig wohnen wollen. Gemeinsam mit dem Planungsbüro BHZ ist er auf Für fünf Millionen EUR entsteht an der Kanzowstraße 13/14 ein solches Wohnhaus mit Eigentumswohnungen. ©Planungsbüro BHZ, Berlin gutem Wege, ganz dem Zeitgeist entsprechend, an diesem Standort ein Baugruppenprojekt zu realisieren. Wegen der unverbaubaren Südseite haben sie ihr Vorhaben ganz treffend »Lichtblick« getauft. Am 6. Mai feierten dann 12 Mitglieder der eigens gegründeten Planungsgesellschaft den Erwerb des Grundstücks. »Mittlerweile sind es schon 16, bei 20 werden wird den Bauantrag stellen«, erläutert Maaßen. Nach den Plänen von BHZ wird ein großzügiges, familienfreundliches Vor Ort 06. 2 0 0 7 16 und ökologisches Haus entstehen. Auf sechs Etagen sollen 22 Wohnungen gebaut werden, das Erdgeschoss wird mit dem 1. Obergeschoss zu Maisonettewohnungen hergerichtet. Die durchschnittlichen Bruttokosten für die Baugruppenmitglieder veranschlagen die Initiatoren des Projekts mit 1.950 EUR/m², wobei die Wohnungen deutlich über 100 m² groß sind. Noch in diesem Herbst soll Baubeginn sein, ein Jahr später könnte Einzug gehalten werden. Schon jetzt zeichnet sich eine weltumspannende Nachbarschaft ab. »Unsere Baugruppenmitglieder haben in der Regel einen akademischen Abschluss. Zu den einkommensschwachen Menschen kann man niemanden zählen, und sie kommen aus aller Herren Länder«, berichtet Maaßen. Neben Deutschland sind Portugal, England, Norwegen, Österreich, Niederlande, Argentinien und Brasilien vertreten. Viele von ihnen haben zuvor schon in Prenzlauer Berg gewohnt. Nun wollen sie hier ein richtiges, eigenes Zuhause haben. Das Klima in der Gruppe sei außerordentlich gut, sagt der Projektinitiator. Geld allein reiche auch nicht aus, um sich dort noch einzutakten, auch die Gemeinschaft muss ihr Plazet geben. Dadurch soll ein hohes Maß an Harmonie erreicht werden. Das Baugruppenprojekt hat als Rechtsform eine GbR mbH gewählt, also eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts mit beschränkter Haftung. Dieses Konstrukt soll gewährleisten, dass alle gemeinsam als Bauherr fungieren können, und zugleich soll es verhindern, dass bei einer etwaigen Zahlungsunfähigkeit eines einzelnen Baugruppenmitglieds alle anderen Gruppenmitglieder dafür in Haftung genommen werden. Baugruppen hatten in sich in der Vergangenheit vor allem in süddeutschen Universitätsstädten und in Hamburg gebildet und waren auf Grund des Wohnungsmangels eine aus der Not geborene Tugend bei der Schaffung preiswerten Wohneigentums, allerdings ohne ambitionierte Architektur. In Berlin ist es jetzt eher umgekehrt. Hier bildet der Wunsch nach einer qualitätsvollen Wohnung den Antrieb für eine Mitgliedschaft in einer Baugruppe und nicht so sehr die preiswerte Versorgung mit Wohnraum.
Kontrolle tut Not Bis zum Jahre 2002 wurden in den sieben Sanierungsgebieten des Bezirks Pankow zahlreiche Häuser im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadterneuerung mit öffentlichen Mitteln instandgesetzt und modernisiert. Bei Abschluss des Fördervertrags mussten sich die Eigentümer gegenüber der Investitionsbank Berlin verpflichten, bestimmte Mieten einzuhalten und das Belegungsrecht für diese Wohnungen für die Dauer der Belegungsbindung an den Bezirk abzutreten. Jährliche Überprüfungen In den fünf Sanierungsgebieten von Prenzlauer Berg hat der Bezirk noch für rund 8.000 Wohnungen Belegungsrechte, deren Wahrnehmung bzw. Einhaltung entsprechend überprüft werden müssen. Mit dieser Aufgabe wurde 2005 die Mieterberatung Prenzlauer Berg beauftragt. Sie führt seitdem jährlich in mindestens 50 Häusern eine Mieten- und Belegungsprüfung durch. Dabei werden die Mieten erfasst, und es wird der Frage nachgegangen, ob der von der Belegungskoordination vermittelte Mieter bzw. Folgemieter noch in der Wohnung wohnt. Sollte dies nicht der Fall sein, kann man davon ausgehen, dass die Wohnung bei Auszug des im Rahmen der Belegungskoordnination vermittelten Mieters nicht an den Bezirk zur erneuten Vermietung frei gemeldet wurde, sondern der Eigentümer die Wohnung selbst vermietet hat. Die Ergebnisse dieser Kontrollen werden dann in Form von Kurzberichten an den Bezirk weitergeleitet, der bei Beanstandungen weitere Schritte einleitet bzw. die Investitionsbank Berlin unterrichtet. Schwerpunkt Helmholtzplatz Im Jahr 2006 wurden in allen fünf Sanierungsgebieten von Prenzlauer Berg mehrere Objekte kontrolliert. Schwerpunkt war das Sanierungsge- Ratgeber Von Sylvia Hoehne-Killewald, Geschäftsführerin Mieterberatung Prenzlauer Berg biet Helmholtzplatz. Dies erklärt sich zunächst damit, dass der Einsatz öffentlicher Mitteln im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadterneuerung hier besonders intensiv war, aber auch sehr viele Häuser des im Gebiet liegenden Quartiers »Bremer Höhe« in die Kontrolle einbezogen waren. Die Auswahl der zu überprüfenden Wohnhäuser erfolgt durch die Investitionsbank Berlin, das Bezirksamt Pankow und die Mieterberatung Prenzlauer Berg. Dabei übergibt einerseits die Investitionsbank Berlin dem Bezirksamt (Sanierungsverwaltungsstelle) eine entsprechende Liste, anderseits legen auch der Bezirk und die Mieterberatung Häuser fest, die einer Überprüfung unterzogen werden sollen. Die Belegungskoordination der Mieterberatung informiert die Mieter dann in einem Schreiben über den an die Mieterberatung ergangenen Auftrag, die Miethöhe und die Belegung im betreffenden Haus zu kontrollieren. Den Mietern werden in der Regel zwei Termine für die Hausbesuche angegeben, und sie werden um Mitwirkung gebeten. Nach Abschluss der Gespräche mit den Mietern werden die nach Abschluss der Modernisierung erstellten Wohnungsübersichten mit der aktuellen, vor Ort festgestellten Belegung verglichen und überarbeitet. Dabei werden Merkmale wie »Sanierungsbetroffenheit« sowie »Mieter mit Wohnberechtigungsschein« und »Rückzugsmieter« kenntlich gemacht. Ferner werden die aktuellen Mieten und das Datum des Einzugs vermerkt. Im Jahre 2006 wurden Mieter in insgesamt 51 Wohnhäusern angeschrieben, deren Wohnungen in den Jahren zwischen 1993 und 2001 mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadterneuerung modernisiert und von 1995 bis 2003 fertiggestellt wurden. Insgesamt betraf die Kontrolle in den 51 Häusern 1.111 Wohnungen, von denen 678 Mietparteien (61 Prozent) befragt werden konnten. 407 Vor Ort 06. 2 0 0 7 17 Mietparteien reagierten nicht auf die Anschreiben oder konnten wiederholt nicht angetroffen werden. 26 Wohnungen waren nicht bewohnt. Von den 1.111 Wohnungen befinden sich 58 Prozent in Vorderhäusern, 19 Prozent in Seitenflügeln und 23 Prozent in Quergebäuden. Zwei Drittel aller überprüften Wohnungen liegen im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz, 15 Prozent im Sanierungsgebiet Kollwitzplatz, und auf die Gebiete Bötzowstraße, Winsstraße und Teutoburger Platz fallen 6, 7 und 5 Prozent. Die Häuser haben laut Fördervertrag eine vertraglich vereinbarte Belegungsbindung von 15 bis 29 Jahren, wovon bei 75 Prozent der Wohnungen eine Bindung von 20 Jahren festgeschrieben ist. Vielfältige Beanstandungen Bei der von der Mieterberatung Prenzlauer Berg durchgeführten Kontrolle der 678 Wohnungen, in denen die Mieter befragt werden konnten, wurden in 13 Häusern Differenzen festgestellt, die zu insgesamt 58 Beanstandungen Anlass gaben. 26 Wohnungen waren zum Zeitpunkt der Belegungskontrolle nicht vermietet. Für die 407 Wohnungen, in denen die Mieter nicht für eine Befragung zur Verfügung standen, können hinsichtlich der Einhaltung der durch das Förderprogramm geregelten Miethöhe keine Angaben gemacht werden. Für die 678 kontrollierten Wohnungen wurde festgestellt, dass in 26 Wohnungen die Vermieter eine überhöhte Miete nahmen, wobei in drei Fällen keine WBS-Miete gewährt wurde. 32 belegungsgebundene Wohnungen wurden nicht zur erneuten Vermietung frei gemeldet, sondern vom Eigentümer/Hausverwaltung vertragswidrig selbst vermietet. Damit auch die Wohnungen, in denen die Mieter bisher für eine Befragung nicht zur Verfügung standen, noch kontrolliert werden können, wird die Sanierungsverwaltungsstelle des Bezirksamts diese Haushalte nochmals anschreiben und um Mitarbeit bitten. Die Mieterberatung ist inzwischen beauftragt worden, hier eine Nachbefragung durchzuführen.
Seite 1 und 2: Vor Ort Stadterneuerung in Prenzlau
Seite 3 und 4: BVV »Peter Edel« im Angebot Zukun
Seite 5 und 6: Reicht denn eine neue Grundschule f
Seite 7 und 8: Kultur Im Schatten der Kieze Kultur
Seite 9 und 10: In Prenzlauer Berg wird die M 1, wi
Seite 11 und 12: eziehen, für die Dauer von zwei Ja
Seite 13 und 14: Heimatgeschichte Der Preußenadler
Seite 15: Am Hamburger Platz wird im zweiten
Seite 19: Mieterberatung Prenzlauer Berg Lett

Gelungene Premiere - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in ...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?