Gelungene Premiere - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in ...
Gelungene Premiere - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in ...
Gelungene Premiere - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kontrolle tut Not<br />
Bis zum Jahre 2002 wurden <strong>in</strong> den<br />
sieben Sanierungsgebieten des Bezirks<br />
Pankow zahlreiche Häuser im<br />
Rahmen des Förderprogramms Soziale<br />
Stadterneuerung mit öffentlichen<br />
Mitteln <strong>in</strong>standgesetzt und modernisiert.<br />
Bei Abschluss des Fördervertrags<br />
mussten sich die Eigentümer gegenüber<br />
der Investitionsbank Berl<strong>in</strong> verpflichten,<br />
bestimmte Mieten e<strong>in</strong>zuhalten<br />
und das Belegungsrecht für diese<br />
Wohnungen für die Dauer der<br />
Belegungsb<strong>in</strong>dung an den Bezirk<br />
abzutreten.<br />
Jährliche Überprüfungen<br />
In den fünf Sanierungsgebieten von<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> hat der Bezirk noch<br />
für rund 8.000 Wohnungen Belegungsrechte,<br />
deren Wahrnehmung<br />
bzw. E<strong>in</strong>haltung entsprechend überprüft<br />
werden müssen. Mit dieser<br />
Aufgabe wurde 2005 die <strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> beauftragt. Sie<br />
führt seitdem jährlich <strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens<br />
50 Häusern e<strong>in</strong>e Mieten- und Belegungsprüfung<br />
durch. Dabei werden<br />
die Mieten erfasst, und es wird der<br />
Frage nachgegangen, ob der von der<br />
Belegungskoord<strong>in</strong>ation vermittelte<br />
Mieter bzw. Folgemieter noch <strong>in</strong> der<br />
Wohnung wohnt. Sollte dies nicht der<br />
Fall se<strong>in</strong>, kann man davon ausgehen,<br />
dass die Wohnung bei Auszug des im<br />
Rahmen der Belegungskoordn<strong>in</strong>ation<br />
vermittelten Mieters nicht an den<br />
Bezirk zur erneuten Vermietung frei<br />
gemeldet wurde, sondern der Eigentümer<br />
die Wohnung selbst vermietet<br />
hat. Die Ergebnisse dieser Kontrollen<br />
werden dann <strong>in</strong> Form von Kurzberichten<br />
an den Bezirk weitergeleitet, der<br />
bei Beanstandungen weitere Schritte<br />
e<strong>in</strong>leitet bzw. die Investitionsbank<br />
Berl<strong>in</strong> unterrichtet.<br />
Schwerpunkt Helmholtzplatz<br />
Im Jahr 2006 wurden <strong>in</strong> allen fünf<br />
Sanierungsgebieten von <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> mehrere Objekte kontrolliert.<br />
Schwerpunkt war das Sanierungsge-<br />
Ratgeber<br />
Von Sylvia Hoehne-Killewald, Geschäftsführer<strong>in</strong> <strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
biet Helmholtzplatz. Dies erklärt sich<br />
zunächst damit, dass der E<strong>in</strong>satz<br />
öffentlicher Mitteln im Rahmen des<br />
Förderprogramms Soziale Stadterneuerung<br />
hier besonders <strong>in</strong>tensiv war,<br />
aber auch sehr viele Häuser des im<br />
Gebiet liegenden Quartiers »Bremer<br />
Höhe« <strong>in</strong> die Kontrolle e<strong>in</strong>bezogen<br />
waren.<br />
Die Auswahl der zu überprüfenden<br />
Wohnhäuser erfolgt durch die<br />
Investitionsbank Berl<strong>in</strong>, das Bezirksamt<br />
Pankow und die <strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>. Dabei übergibt e<strong>in</strong>erseits<br />
die Investitionsbank Berl<strong>in</strong> dem<br />
Bezirksamt (Sanierungsverwaltungsstelle)<br />
e<strong>in</strong>e entsprechende Liste,<br />
anderseits legen auch der Bezirk und<br />
die <strong>Mieterberatung</strong> Häuser fest, die<br />
e<strong>in</strong>er Überprüfung unterzogen werden<br />
sollen. Die Belegungskoord<strong>in</strong>ation<br />
der <strong>Mieterberatung</strong> <strong>in</strong>formiert die<br />
Mieter dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schreiben über<br />
den an die <strong>Mieterberatung</strong> ergangenen<br />
Auftrag, die Miethöhe und die<br />
Belegung im betreffenden Haus zu<br />
kontrollieren. Den Mietern werden <strong>in</strong><br />
der Regel zwei Term<strong>in</strong>e für die<br />
Hausbesuche angegeben, und sie<br />
werden um Mitwirkung gebeten.<br />
Nach Abschluss der Gespräche<br />
mit den Mietern werden die nach<br />
Abschluss der Modernisierung erstellten<br />
Wohnungsübersichten mit der<br />
aktuellen, vor Ort festgestellten Belegung<br />
verglichen und überarbeitet.<br />
Dabei werden Merkmale wie »Sanierungsbetroffenheit«<br />
sowie »Mieter<br />
mit Wohnberechtigungssche<strong>in</strong>« und<br />
»Rückzugsmieter« kenntlich gemacht.<br />
Ferner werden die aktuellen Mieten<br />
und das Datum des E<strong>in</strong>zugs vermerkt.<br />
Im Jahre 2006 wurden Mieter <strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>sgesamt 51 Wohnhäusern angeschrieben,<br />
deren Wohnungen <strong>in</strong> den<br />
Jahren zwischen 1993 und 2001 mit<br />
Mitteln aus dem Programm Soziale<br />
Stadterneuerung modernisiert und<br />
von 1995 bis 2003 fertiggestellt<br />
wurden. Insgesamt betraf die Kontrolle<br />
<strong>in</strong> den 51 Häusern 1.111 Wohnungen,<br />
von denen 678 Mietparteien (61<br />
Prozent) befragt werden konnten. 407<br />
Vor Ort 06. 2 0 0 7 17<br />
Mietparteien reagierten nicht auf die<br />
Anschreiben oder konnten wiederholt<br />
nicht angetroffen werden. 26<br />
Wohnungen waren nicht bewohnt.<br />
Von den 1.111 Wohnungen bef<strong>in</strong>den<br />
sich 58 Prozent <strong>in</strong> Vorderhäusern, 19<br />
Prozent <strong>in</strong> Seitenflügeln und 23<br />
Prozent <strong>in</strong> Quergebäuden. Zwei Drittel<br />
aller überprüften Wohnungen<br />
liegen im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz,<br />
15 Prozent im Sanierungsgebiet<br />
Kollwitzplatz, und auf die<br />
Gebiete Bötzowstraße, W<strong>in</strong>sstraße<br />
und Teutoburger Platz fallen 6, 7 und 5<br />
Prozent.<br />
Die Häuser haben laut Fördervertrag<br />
e<strong>in</strong>e vertraglich vere<strong>in</strong>barte<br />
Belegungsb<strong>in</strong>dung von 15 bis 29<br />
Jahren, wovon bei 75 Prozent der<br />
Wohnungen e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>dung von 20<br />
Jahren festgeschrieben ist.<br />
Vielfältige Beanstandungen<br />
Bei der von der <strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> durchgeführten Kontrolle<br />
der 678 Wohnungen, <strong>in</strong> denen<br />
die Mieter befragt werden konnten,<br />
wurden <strong>in</strong> 13 Häusern Differenzen<br />
festgestellt, die zu <strong>in</strong>sgesamt 58<br />
Beanstandungen Anlass gaben. 26<br />
Wohnungen waren zum Zeitpunkt<br />
der Belegungskontrolle nicht vermietet.<br />
Für die 407 Wohnungen, <strong>in</strong> denen<br />
die Mieter nicht für e<strong>in</strong>e Befragung<br />
zur Verfügung standen, können h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der E<strong>in</strong>haltung der durch das<br />
Förderprogramm geregelten Miethöhe<br />
ke<strong>in</strong>e Angaben gemacht werden.<br />
Für die 678 kontrollierten Wohnungen<br />
wurde festgestellt, dass <strong>in</strong> 26<br />
Wohnungen die Vermieter e<strong>in</strong>e überhöhte<br />
Miete nahmen, wobei <strong>in</strong> drei<br />
Fällen ke<strong>in</strong>e WBS-Miete gewährt<br />
wurde. 32 belegungsgebundene<br />
Wohnungen wurden nicht zur erneuten<br />
Vermietung frei gemeldet, sondern<br />
vom Eigentümer/Hausverwaltung<br />
vertragswidrig selbst vermietet.<br />
Damit auch die Wohnungen, <strong>in</strong><br />
denen die Mieter bisher für e<strong>in</strong>e<br />
Befragung nicht zur Verfügung standen,<br />
noch kontrolliert werden<br />
können, wird die Sanierungsverwaltungsstelle<br />
des Bezirksamts diese<br />
Haushalte nochmals anschreiben und<br />
um Mitarbeit bitten. Die <strong>Mieterberatung</strong><br />
ist <strong>in</strong>zwischen beauftragt worden,<br />
hier e<strong>in</strong>e Nachbefragung durchzuführen.