Gelungene Premiere - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in ...
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Tribüne<br />
Energieberatung <strong>in</strong> Schulen<br />
Von Dipl.-Ing. He<strong>in</strong>er Matthies, Geschäftsführer Energieberatung <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Im Allgeme<strong>in</strong>en wird Energiesparen<br />
als wichtig akzeptiert. Da es jedoch<br />
auch mit E<strong>in</strong>bußen an Komfort<br />
gleichgesetzt wird, genießt es für das<br />
konkrete Handeln e<strong>in</strong>en eher zweifelhaften<br />
Ruf. Dabei ist die Erkenntnis<br />
nicht von der Hand zu weisen, dass<br />
durch bewussten Umgang mit Strom<br />
und Wärme die Öl-, Gas- und<br />
Kohlevorräte geschont werden und<br />
He<strong>in</strong>er Matthies erlebt konzentrierte Grundschüler beim Ablesen der Gasuhr.<br />
der Ausstoß von CO2 verm<strong>in</strong>dert wird.<br />
Und man spart natürlich auch Geld.<br />
Ob durch verhaltensorientierte<br />
Maßnahmen auch der Pankower<br />
Bezirkshaushalt entlastet werden<br />
kann, war Gegenstand langer Diskussionen.<br />
Dabei war die Beteiligung<br />
Pankower Schulen an Anreizmodellen<br />
zum Energiesparen (Fifty-fifty) umstritten.<br />
Die Energieberatung <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> erhielt vor drei Jahren<br />
erstmals die Chance, <strong>in</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
mit dem Unabhängigen<br />
Institut für Umweltfragen entsprechende<br />
Unterrichtsprogramme umzusetzen.<br />
Die Arbeit begann im<br />
Oktober 2004 an fünf modernisierten<br />
Grundschulen, sie wurde im Folgejahr<br />
an diesen und weiteren acht Grundschulen<br />
fortgesetzt und erfasst heute<br />
bereits 15 Schulen, an denen Schüler<br />
und Lehrer zu energiebewusstem<br />
Handeln motiviert werden. Im Rahmen<br />
dieses Projekts garantiert die<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>sparquote<br />
von neun Prozent. E<strong>in</strong> Viertel<br />
©Energieberatung <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
des E<strong>in</strong>sparbetrags wird den Schulen<br />
zur freien Verwendung überwiesen.<br />
Im ersten Jahr betrug die E<strong>in</strong>sparquote<br />
zehn Prozent.<br />
Die aktive Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit dem Energieverbrauch im eigenen<br />
Schulgebäude fördert e<strong>in</strong> dauerhaft<br />
energiesparendes Verhalten der<br />
Schüler. Wesentliche Voraussetzung<br />
für e<strong>in</strong> erfolgreiches Projekt ist der<br />
Spaß an der Sache. Bei den Bemühungen,<br />
die prognostizierte Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
zu erreichen, spielt daher die<br />
Kreativität und die Freude aller<br />
Beteiligten an der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit der Thematik »Energie und<br />
Vor Ort 06. 2 0 0 7 6<br />
Umwelt« e<strong>in</strong>e große Rolle. Die Auswahl<br />
der zu betreuenden Schulen erfolgte<br />
<strong>in</strong> Kooperation mit dem Hochbau- und<br />
dem Schulamt. Für die Umsetzung des<br />
Projekts ist es unabd<strong>in</strong>gbar, Schulleitung<br />
und Kollegium e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />
M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Lehrer sollte das<br />
Energieteam unmittelbar unterstützen<br />
und nach dem Projektende die Schüler<br />
weiter begleiten. In jeder der beteiligten<br />
Schulen behandelt e<strong>in</strong>e Klasse<br />
oder e<strong>in</strong> Kurs die Themen Energiesparen,<br />
Abfallvermeidung und Tr<strong>in</strong>kwassernutzung<br />
im Regelunterricht.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n des Energieunterrichts<br />
werden bei e<strong>in</strong>em Rundgang die<br />
Eigenschaften des Gebäudes erläutert.<br />
Durch geme<strong>in</strong>sam durchgeführte<br />
Strom-, Wärme- und Lichtmessungen<br />
stieg das Interesse der Schüler. Sie<br />
waren sehr bald motiviert, mehr über<br />
das Thema zu erfahren. An allen<br />
Schulen s<strong>in</strong>d Tafeln und Wandzeitungen<br />
erstellt worden, auf denen die<br />
Öffentlichkeit über das Projekt <strong>in</strong>formiert<br />
wird. In Abstimmung mit der<br />
Schulleitung wurden zudem die Heizungse<strong>in</strong>stellungen<br />
an die tatsächlichen<br />
Nutzungszeiten der Schulräume<br />
angepasst und so die Heizzeiten<br />
optimiert. Der größte Anteil an den<br />
Betriebskosten liegt bei den Kosten für<br />
Heizenergie. In diesem Bereich beträgt<br />
die E<strong>in</strong>sparung im Mittel 15 Prozent.<br />
Bei Strom und Wasser gibt es e<strong>in</strong>en<br />
steigenden Bedarf, da die Ausstattung<br />
mit technischen Geräten stetig verbessert<br />
wird und die Schulgebäude<br />
<strong>in</strong>tensiver genutzt werden.<br />
Das Thema Energiesparen wurde<br />
<strong>in</strong> den Unterricht aller beteiligten<br />
Schulen e<strong>in</strong>geführt. Durch die kommunikativen<br />
Maßnahmen der Schüler<br />
wird die Thematik über die Klassengrenzen<br />
h<strong>in</strong>aus verbreitet. Diese Erfolge<br />
sollen durch e<strong>in</strong>e Fortführung des<br />
Projekts mit nachfolgenden Schülergenerationen<br />
gefestigt und ergänzt<br />
werden. Auf diese Weise besteht e<strong>in</strong>e<br />
gute Chance, auch <strong>in</strong> den Folgejahren<br />
ger<strong>in</strong>gere Betriebskosten entrichten<br />
zu müssen. Wir wollen durch die<br />
Weiterführung des Projekts das erwachte<br />
Bewusstse<strong>in</strong> für Energiesparen<br />
und Umweltschutz bei den Schülern<br />
verstärken und verstetigen. Ziel ist es,<br />
Energiesparen im Unterricht nach<br />
e<strong>in</strong>igen begleiteten Schuljahren ohne<br />
externe Projektbetreuung umsetzen<br />
zu können.