medTrend - Marienkrankenhaus Soest - Katholischer ...
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<strong>medTrend</strong> Das Gesundheits-Magazin 5<br />
Ausgezeichnetes Konzept:<br />
Schmerzen verboten<br />
SOEST. Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist für Patienten häufig mit der Angst vor Schmerzen<br />
verbunden. Aber: Gegen Schmerzen kann man etwas unternehmen. Und das wird im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
<strong>Soest</strong> konsequent getan. Die erfolgreiche Umsetzung der „Schmerzoffensive“<br />
wurde jetzt von offizieller Seite bestätigt: Als erstes und einziges Krankenhaus im Kreis <strong>Soest</strong><br />
hat das <strong>Marienkrankenhaus</strong> die Zertifizierung zur „Qualifizierten Schmerztherapie“ erhalten.<br />
Seit rund einem Jahr<br />
wird eine gezielte Anti-<br />
Schmerz-Strategie auf allen<br />
Ebenen im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
umgesetzt. Der<br />
erste wichtige Schritt: Patienten<br />
werden nach einer<br />
Operation ganz ausdrücklich<br />
nach ihrer körperlichen<br />
Verfassung befragt,<br />
damit der Schmerz von Anfang<br />
an in Schach gehalten<br />
werden kann. Denn ist der<br />
Schmerz erst einmal da,<br />
kann er sich immer weiter<br />
in die Höhe schrauben.<br />
Dieser „Schmerzspirale“<br />
sollte man frühzeitig entgegenwirken<br />
– mit allen<br />
Mitteln, die die moderne<br />
Schmerztherapie zu bieten<br />
hat. Und das reicht<br />
von medikamentösen bis<br />
zu physiotherapeutischen<br />
Maßnahmen.<br />
Typische Schmerzmuster<br />
„Die Erfahrung zeigt: Je<br />
nach Art der Operation<br />
treten häufig die gleichen<br />
Schmerzmuster auf“,<br />
Kontakt<br />
Chefarzt<br />
Dr. Dr. Peter Lierz<br />
Abteilung für Anästhesie,<br />
Intensivmedizin und<br />
Schmerztherapie<br />
Tel. 02921 / 391-1201<br />
www.mkh-soest.de<br />
schildert Chefarzt Dr. Dr.<br />
Peter Lierz. Daher hat man<br />
im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
verschiedene Grundschemata<br />
für die Schmerzbehandlung<br />
entwickelt, die<br />
dann individuell auf den<br />
einzelnen Patienten angepasst<br />
werden. In welche<br />
Schmerzkategorie ein<br />
Patient eingeordnet werden<br />
kann, entscheiden<br />
Operateur und Anästhesist<br />
gemeinsam.<br />
Nicht messbar<br />
Was hinter dem Zertifikat steckt<br />
Ein Problem bei der<br />
Schmerzbehandlung ist,<br />
dass man Schmerzen<br />
nicht messen kann – wie<br />
beispielsweise Blutdruck,<br />
Blutzucker oder Temperatur.<br />
„Der Schmerz ist und<br />
Die Schmerzskala<br />
im täglichen<br />
Einsatz: Für<br />
Schmerzmanager<br />
Andreas Gülde<br />
und seine Kollegen<br />
ist sie eine<br />
große Hilfe. Die<br />
Patienten können<br />
auf der Skala<br />
die Intensität<br />
ihrer Schmerzen<br />
anzeigen. Die<br />
regelmäßige<br />
Befragung der<br />
Patienten nach<br />
ihren Schmerzen<br />
ist ein Baustein<br />
des umfassenden<br />
Schmerzkonzepts<br />
im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
<strong>Soest</strong>.<br />
bleibt immer ein subjektives<br />
Gefühl“, weiß Schmerzmanager<br />
Andreas Gülde.<br />
Daher werden operierte<br />
Patienten im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
regelmäßig mit<br />
Hilfe einer Schmerzskala<br />
befragt. Auf der Skala<br />
von null bis zehn geben<br />
Patienten an, wie stark<br />
die Schmerzen empfunden<br />
werden. Dieses ist ein<br />
wichtiger Richtwert, der<br />
hilft, die Schmerzen optimal<br />
zu behandeln.<br />
Geschulte Mitarbeiter<br />
Auch personell hat man<br />
der Ausrichtung in der<br />
Schmerztherapie Rechnung<br />
getragen: Andreas Gülde<br />
bekommt Unterstützung<br />
durch die drei weiteren<br />
Schmerzmanager Verena<br />
Schulte, Marvin Franz und<br />
Norbert Overhage. „Aber<br />
natürlich müssen sämtliche<br />
Pflegekräfte und ärztlichen<br />
Mitarbeiter in die<br />
Abläufe des Schmerzmanagements<br />
eingebunden<br />
werden“, betont Andreas<br />
Gülde. Schließlich haben<br />
die Krankenhausmitarbeiter<br />
in vielen Bereichen<br />
immer wieder mit Patienten<br />
zu tun, die Schmerzen<br />
haben. Daher wurden die<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
in den vergangenen Monaten<br />
von Andreas Gülde<br />
geschult und für das<br />
Thema sensibilisiert.<br />
Im <strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong> hat sich eigens eine „Arbeitsgruppe Schmerz“ mit Experten<br />
verschiedener Fachrichtungen gebildet, um das Thema mit vereinten Kräften<br />
anzugehen. Die Grundlage für die Zertifizierung lieferte ein umfassendes Schmerzkonzept.<br />
Entwickelt haben dieses die Mitarbeiter der Abteilung für Anästhesiologie<br />
und Schmerztherapie von Chefarzt Dr. Dr. Peter Lierz und Schmerzmanager Andreas<br />
Gülde. Um das Zertifikat zu erhalten, musste sich das <strong>Marienkrankenhaus</strong> zudem einer<br />
umfassenden Begutachtung durch unabhängige Experten stellen. Diese sogenannten Visitatoren checkten<br />
vor Ort das Schmerzmanagement im <strong>Marienkrankenhaus</strong> und zeigten sich von der Arbeit begeistert. Sie<br />
gingen dem gesamten Ablauf der Schmerztherapie nach, indem sie Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen befragten.<br />
Die Visitatoren nahmen Einblick in viele Unterlagen und ließen sich unter anderem das Schmerzkonzept, die<br />
Schmerzerfassungs-Systematik und Dokumentationsbögen zeigen. Alle beteiligten Mitarbeiter bewiesen<br />
bei der Begehung eindrucksvoll, dass die Schmerztherapie am <strong>Marienkrankenhaus</strong> tatsächlich „gelebt“ wird.<br />
Das durchweg positive Ergebnis wurde mit dem Zertifikat in der „Qualifizierten Schmerztherapie“ belohnt.