magazin 02/2007 - St. Peter-Ording

Füße können sehen
Die menschlichen Füße sind doch etwas arg Vernachlässigtes: Täglich kämmen
wir uns die Haare, schminken und cremen unser Gesicht, maniküren
die Fingernägel – wann aber schenken wir unseren Füßen ähnliche Aufmerksamkeit?
Eigentlich fast nie …
Doch, und zwar hier und heute. Auch
wenn der Himmel dunkel verhangen
ist, es regnet und stürmt. Schließlich ist
das mein Urlaub, sind das meine Füße
und überhaupt, man soll ja nicht zimperlich
sein. Also: raus aus den Schuhen!
Als ich meine eingeschnürten Stadtfüße
befreie, wehen die Schuhe fast über den
Strand davon. Ich packe sie und laufe
über den fest geregneten, kalten Sand
dem wilden Meeressaum entgegen.
Während meine Augen Strand und
Horizont nach anderen Menschen absuchen,
treten meine Füße automatisch
vorwärts. Leicht und unbeschwert finden
sie den Weg über das sandige
Waschbrett, angenehm befreit von
allem Einengenden, den Boden unter
den Sohlen, die Luft auf dem Rist. Bei
Sonne bin ich schon häufig barfuß
gegangen. Aber bei Wind und Wetter?
Nach einer halben Meile wird der Sand
weicher, zarter, gibt unter meinen
Schritten nach. Ich komme nicht mehr
so schnell voran, au!, da hat mich doch
glatt eins dieser Deichgräser in den Fuß
gepiekt – oder war es eine Muschel? Ich
hüpfe kurz auf einem Bein voran, dann
geht’s leichten Schrittes weiter. Meine
Füße modellieren den Sand, während
der Sand meine Füße modelliert: Sanft
reibt und knetet er die Sohlen von
unten, eine kostenlose Massage.
Ich laufe und laufe und denke gar nicht
mehr ans Zurückkehren, obwohl das
Frühstück wartet. Plötzlich habe ich das
Gefühl, meine Füße beginnen zu sehen:
den Sand, der sie samtig umschmeichelt,
und die Pfützen, die mir den matschig-teigigen
Sand zwischen die Zehen
drücken. Sturm und Regen sind vergessen.
Ich genieße! Ein richtiges Wetter,
das die Gedanken frei pustet! Wie viel
Sand wohl in meinen Kofferraum passt?
Ich könnte auf meinem Balkon zu
Hause ein kleines Massage-Tretbecke
einrichten …
Ich schaue auf die Uhr. Bin ich tatsächlich
zwei Stunden gelaufen? Zeit fürs
Frühstück – obwohl der Himmel endlich
aufreißt und sich die Sonne zeigt.
Im Hotel angekommen, wird der leere
Magen besänftigt. Die Füße sind ungewohnt
wohlig warm! Die Zehen spielen
lustig unter dem Tisch. Oh, wie peinlich,
ich habe vergessen, die Schuhe anzuziehen!
Egal, morgen früh werde ich wieder
meine Füße massieren gehen. Vielleicht
schon heute Abend? Andrea Keil
Tandemfallschirmspringen
in St. Peter-Ording 31.07.-05.08.07
Vom 31.07. bis 03.08 springen Sie am Flugplatz in St. Peter-Ording. Als Sommer-
SonnenSpecial können Sie dieses Abenteuer schon für 175,- Euro erleben.
Am 04. und 05. 08. springen Sie direkt auf den Strand von St. Peter-Ording.
Unter sich die Kite-Surf-Trophy und Sie genießen den atemberaubenden Blick auf
die Nordsee. Dieses einmalige Erlebnis-Highlight bieten wir Ihnen für 190,- Euro an.
Infos und Anmeldung: 0173-602 1 604 · www.yuu-skydive.de
YUU-Skydive e. V Fallschirmsport · Flugplatz „Hungriger Wolf“ · 25551 Hohenlockstedt · Tel.: 04826-376943
GUT ZU FUß
Wer barfuß im Sand läuft, tut nicht nur seinen
Füßen, sondern dem kompletten Befinden
viel Gutes. Auf ganzer Sohlenfläche wird
nämlich sanfter Druck auf die Fußreflexzonen
ausgeübt, die wiederum mit dem gesamten
Organismus in Verbindung sind. Jede Zone
steht für einen bestimmten Körperbereich
und kann auf denselben (wie bei einer Akupressur)
regulierend einwirken. Der Strandgang
ohne Schuhe harmonisiert die Organ-,
Nerven- und Muskelfunktionen, regt Stoffwechsel,
Durchblutung und Lymphsystem
an. Kalte Füße werden dabei, Kneipp lässt
grüßen, garantiert wieder warm. Zugleich
empfiehlt es sich, dem ungewohnten Fußgefühl
bewusste Aufmerksamkeit zu schenken;
denn im selben „Atemzug“ werden die
Gedanken entspannt und frei. Auch kosmetisch
ist es von Vorteil, barfuß zu laufen:
gleichmäßig und schonend wird die Hornhaut
abgerieben.
NordseeK_v.1.indd 1 22.06.2007 13:09:55 Uhr
8
Fotos: photocase