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14 Transformation – Eis Feuer und Schneidende Kälte, wärmendes Feuer – ein Kontrast seit vorgeschichtlicher Zeit. Er sorgte in allen Epochen für Fortschritt. Auch heute ist er Auslöser für Innovationen und tiefgreifende Transformationen in allen Volkswirtschaften. Stichworte sind etwa die 2000-Watt-Gesellschaft, Baustandards wie Minergie ® und Trinkwasser aus dem Meer. Für die Bank Sarasin besteht die hohe Kunst der Transformation darin, Grundsätzen wie Führungsstärke und Verpflichtung treu zu bleiben und sich doch immer wieder zu verändern, um zukunftsfähig zu bleiben. Sarasin Nachhaltigkeitsbericht 2011
Sarasin Nachhaltigkeitsbericht 2011 FRISCHER WIND Auftrieb für die 2000-Watt-Gesellschaft Auf der ganzen Welt werden die Bemühungen für eine nachhaltige Gesellschaft verstärkt. Die Schweiz ist dabei mustergültig und wurde mit ihrem Konzept für eine 2000-Watt-Gesellschaft zum Vorbild für andere Länder. Gleichzeitig hat sich die Nachhaltigkeitsdiskussion weiterentwickelt. Längst spielt nicht nur Energie eine Rolle – die Nachhaltigkeit einer Gesellschaft wird heute vielmehr ganzheitlicher betrachtet. Die Schweizer brauchen viel Energie – zu viel Energie, sind sich die Experten einig. Der durchschnittliche Energiekonsum liegt hierzulande bei über 6 000 Watt pro Kopf. «Wir leben zurzeit auf Kosten kommender Generationen», sagt Roland Stulz, Geschäftsführer von Novatlantis. Novatlantis möchte die neusten Erkenntnisse aus der Forschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich für eine nachhaltige Entwicklung von Ballungsräumen umsetzen und treibt das Konzept der 2000-Watt-Gesellschaft voran. Ehrgeiziges Ziel Auch im weltweiten Vergleich lebt die Schweiz auf grossem Fuss. In vielen asiatischen und afrikanischen Ländern ist der Energiekonsum um ein Vielfaches kleiner. Mit der 2000-Watt- Gesellschaft soll ein Ausgleich zwischen den Industrienationen und dem Rest der Welt gefunden werden. «Wir stehen vor grossen Herausforderungen. So wie heute können wir einfach nicht weitermachen», sagt Stulz. Er ist überzeugt, dass das ehrgeizige Ziel erreicht werden kann. Die Wissenschaft zeige, dass in den nächsten 50 bis 100 Jahren eine Reduzierung des Energiekonsums auf ein Drittel möglich sei. TEXT_Raphael Corneo Drei Schweizer Pilotregionen entwickeln zurzeit in Zusammenarbeit mit Novatlantis Konzepte für die 2000-Watt-Gesellschaft: Zürich, Basel und Genf. Bis 2050 soll der Energieverbrauch pro Kopf um den Faktor drei und der CO2-Ausstoss um den Faktor vier bis sechs reduziert werden. «Mit der 2000- Watt-Gesellschaft wären wir in der Schweiz wieder auf dem Verbrauchsniveau von 1960», sagt Stulz. Dies jedoch mit einer Lebensqualität, die den zukünftigen Vorstellungen entspräche. Weltweit kopiert Die Vision einer 2000-Watt-Gesellschaft stammt zwar aus der Schweiz, hat aber weltweit Beachtung gefunden. «Wir werden dafür bewundert, dass dies bei uns zu einem nationalen Programm geworden ist», sagt Stulz. Es gebe nun weltweit Programme, die in die gleiche Richtung gehen, aber einfach anders benannt wurden. Auch die Politik in Deutschland hat das 2000-Watt-Ziel aufgenommen: So hat der umweltpolitische Dachverband einen Sechs-Punkte-Plan zum Umbau des Energiesystems auf 2 000 Watt vorgelegt und die Stadt Radolfzell möchte dieses Ziel bis ins Jahr 2050 erreichen. Im Zentrum der Vision steht – wie bei anderen Projekten – die Reduktion des CO2-Ausstosses. Das langfristige Ziel ist es, den CO2-Ausstoss auf eine Tonne pro Kopf zu reduzieren. 15
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