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scher und regulatorischer Vorgaben in der Schweiz und im<br />
Zielmarkt ist für sie elementar. Mit einer konsequenten Ausrichtung<br />
der Organisation auf die spezifischen Voraussetzungen<br />
in den Märkten wird die Qualität der Kundenberater, die<br />
sich auf die Eigenheit eines dedizierten Marktes konzentrieren<br />
können, weiter gesteigert und Risiken werden für die Bank minimiert.<br />
Im Rahmen der Risikominimierung und der Konzentration<br />
auf ausgewählte Märkte hat sich die Bank Sarasin<br />
im Jahr 2008 entschieden, aus dem Markt USA auszusteigen.<br />
Sarasin Nachhaltigkeitsbericht 2011<br />
Private Banking vor neuen Herausforderungen<br />
«Sarasin ist schon<br />
sehr weit»<br />
Welche Herausforderungen stellen sich dem Schweizer<br />
Private Banking aus Sicht eines Branchenkenners? Daniel<br />
Patrick Senn, Partner der KPMG Schweiz, gibt Auskunft.<br />
Herr Senn, worin besteht die künftige Herausforderung im<br />
Private Banking? Aufgrund regulatorischer Vorschriften wird<br />
die Fokussierung auf klar definierte Kundensegmente zunehmen.<br />
Banken müssen sich entscheiden, welche Märkte und<br />
Vermögensklassen sie noch betreuen und akquirieren wollen.<br />
Eine Herausforderung ist auch der heute viel kritischer eingestellte<br />
und bessere ausgebildete Kunde. Er will schneller<br />
und – spätestens seit Lehman – präziser informiert werden.<br />
Kunden werden Anlageentscheide zunehmend selber treffen<br />
wollen. Dies verändert den Beratungsprozess im Private Banking.<br />
Die Beratung wird an Wichtigkeit gewinnen.<br />
Was verstehen Sie unter nachhaltigem Private Banking?<br />
Grundsätzlich gilt es, den Kunden entsprechend seiner momentanen<br />
Lebenssituation adäquat zu beraten und das passende<br />
Vermögensportfolio (Asset Allocation) auszuwählen.<br />
Dies bedingt ein tieferes Verständnis der Kundenbedürfnisse<br />
und widerspiegelt die nachhaltige Betreuung und Beratung<br />
einer Bank. Bei der Evaluation von Aktien oder Fonds sollen<br />
klare Nachhaltigkeitskriterien angewendet werden. Als nachhaltiges<br />
Versprechen darf im Zusammenhang mit der Bank<br />
Sarasin auch die Tatsache verstanden werden, dass Safra als<br />
neuer Mehrheitsaktionär von der Rabobank die an Sarasin<br />
gehaltene Beteiligung übernehmen wird. Damit bleiben<br />
eine als nachhaltig anerkannte Marke sowie Arbeitsplätze erhalten.<br />
Was ist mit den Themen Weissgeld und cross-border? Heute<br />
muss jede Bank aufzeigen können, dass sie von den Leuten,<br />
dem Know-how und den Systemen her in der Lage ist, die<br />
Dieser Entscheid wurde im Jahr 2009 umgesetzt und finalisiert.<br />
Kunden profitieren von vertiefter Risikoaufklärung<br />
Indem Sarasin als eine der ersten Banken in der Schweiz seit<br />
dem Jahr 2010 die EU-Richtlinie MiFID (Markets in Financial<br />
Instruments Directive) auch für Kunden in der Schweiz berücksichtigt,<br />
geht sie auch hier den Weg der weiteren Risikominimierung.<br />
Der Anspruch «Know your clients» sowie die<br />
Kunden so zu bedienen, dass sie «compliant» ist. Den Banken<br />
muss klar sein, dass eine Verletzung von Vorschriften im Ausland<br />
hart sanktioniert wird. Gerade was das «compliant»<br />
cross-border-Geschäft und die Weissgeldstrategie anbelangt,<br />
ist die Bank Sarasin im Vergleich zu den Mitbewerbern schon<br />
sehr weit. In der weiteren konsequenten Umsetzung liegt für<br />
sie jetzt die Herausforderung.<br />
Welchen Mehrwert bringt die Nachhaltigkeit dem Unternehmen?<br />
Nebst der Differenzierung und der Stärkung der Reputation<br />
respektive der Risikominimierung können durch eine<br />
glaubwürdige Positionierung und Umsetzung eines nachhaltigen<br />
Geschäftsmodells Kundenbeziehungen an Langfristigkeit<br />
gewinnen. Es lässt sich mit einem glaubwürdigen Ansatz<br />
eine zusätzliche private Kundengruppe akquirieren. Dem Unternehmen<br />
bietet eine glaubwürdige Nachhaltigkeit die Möglichkeit,<br />
sich zu differenzieren und seine Reputation – im<br />
Sinne einer Risikominimierung – zu stärken.<br />
Wie kann der Kunde wissen, ob die nachhaltige Vermögensverwaltung<br />
hält, was der Anbieter verspricht? Wichtig ist es<br />
zu verstehen, wer das Dienstleistungsangebot respektive die<br />
Produkte lanciert, aufgrund welcher Kriterien, ob das Geschäftsmodell<br />
der entsprechenden Bank oder des Vermögensverwalters<br />
ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien<br />
entspricht. Im Vergleich gilt es auch, darauf<br />
zu achten, ob der Anbieter Nachhaltigkeit lediglich als Marketing-Tool<br />
versteht oder ob es sich um ein seriöses und langfristiges<br />
Engagement handelt. Dies lässt sich relativ einfach erkennen.<br />
Betrachtet man den Anteil nachhaltiger Vermögen: Wie kann<br />
eine Vergleichbarkeit unter den Banken garantiert oder hergestellt<br />
werden? Die unterschiedlichen Ansätze (Multi-Funds-<br />
Concept, Themenfonds, Best-in-Class) können untereinander<br />
verglichen werden, sofern die Transparenz gewährleistet ist.<br />
Dies sollte eine Grundvoraussetzung dafür sein, das «Nachhaltigkeitslabel»<br />
überhaupt verwenden zu dürfen.<br />
Daniel Patrick Senn arbeitet bei KPMG. Er ist Partner, Mitglied der Geschäfts-<br />
leitung, Head of Financial Services, Sektorleiter Banking, Schweiz. Das Interview<br />
führte Dr. Franziska Gumpfer-Keller, Corporate Communications, Bank Sarasin.<br />
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