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dass man mit 10 000 Watt den CO2-Ausstoss senken kann, der<br />

muss erst einmal den Tatbeweis erbringen. <strong>Unsere</strong> Physiker<br />

sagen uns, dass das nicht möglich ist.»<br />

Diskussion wird ganzheitlicher<br />

Die Nachhaltigkeitsdiskussion hat sich in den vergangenen<br />

Jahren weiterentwickelt. «Wir müssen aufpassen, dass wir uns<br />

nicht zu sehr auf rein energetische Zielsetzungen fokussieren<br />

und dabei vergessen, dass Städte in erster Linie dafür da sind,<br />

dass wir darin leben und uns wohl fühlen», sagt Holger<br />

Wallbaum, Professor für Nachhaltiges Bauen an der ETH<br />

Zürich. Es brauche heute ganzheitlichere Betrachtungsweisen.<br />

Dabei spielen der Standort eines Gebäudes, die Bedürfnisse<br />

der Nutzenden sowie die Energieangebote am jeweiligen<br />

Sarasin Nachhaltigkeitsbericht 2011<br />

Standort eine Rolle. «Zur Nachhaltigkeit gehört gesundes<br />

Bauen, die Baustoffe, die eingesetzt werden, aber auch soziokulturelle<br />

Aspekte und die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes»,<br />

sagt Wallbaum. Auch Droege plädiert für einen ganzheitlicheren<br />

Nachhaltigkeitsbegriff. «Dabei geht es darum,<br />

regional gesunde Kreisläufe zu erstellen, den Verbrauch von<br />

Materialressourcen einzudämmen und der lokalen sowie der<br />

weltweiten Störung und Zerstörung der Bodenressourcen<br />

Einhalt zu gebieten», sagt er.<br />

Dieser Diskussion will sich Novatlantis keinesfalls verschliessen.<br />

«Wir sehen den Begriff der 2000-Watt-Gesellschaft als<br />

Metapher für eine nachhaltige Zukunft», sagt Stulz. Dieser<br />

könne erweitert oder an neue Entwicklungen angepasst<br />

werden. Dabei spielen Innovationen auf dem Weg zu einer<br />

nachhaltigen Gesellschaft eine wichtige Rolle. «Wir können es<br />

schaffen, ohne den Gürtel enger zu schnallen. Dafür braucht es<br />

aber Innovationen», so Stulz.<br />

Forschen an der Stadt der Zukunft<br />

Für diese Innovationen soll das Future Cities Laboratory der<br />

ETH Zürich sorgen, das vor einem Jahr gegründet wurde. Forscher<br />

aus Zürich und Singapur arbeiten gemeinsam an der<br />

nachhaltigen Gestaltung grosser urbaner Systeme. «Unser<br />

Team besteht aus rund 60 Leuten», sagt Kees Christiaanse,<br />

Programmleiter und Professor am Institut für Städtebau an der<br />

ETH Zürich. Dabei arbeitet die ETH mit Wissenschaftlern der<br />

National University of Singapore und der Nanyang Technological<br />

University zusammen. «Die Forschungsfelder sind extrem<br />

divers», sagt Christiaanse. Damit wolle man der ganzheitlichen<br />

Nachhaltigkeitsdiskussion gerecht werden und<br />

herausfinden, wo Synergien geschaffen werden können – die<br />

Interdisziplinarität wird grossgeschrieben. Die Forschung in<br />

diesem Bereich sei gerade deshalb so wichtig, weil in diesem<br />

Jahrhundert das erste Mal mehr als die Hälfte aller Menschen<br />

in Städten leben werden.<br />

Noch grosse Herausforderungen<br />

Diese Bemühungen zeigen, wie viel sich im Bereich Nachhaltigkeit<br />

tut. «Ein Mentalitätswandel ist spürbar», sagt Stulz. In<br />

den letzten Jahren habe sich unglaublich viel getan. «Es muss<br />

aber noch viel mehr getan werden», ist er überzeugt. Es brauche<br />

eine grundlegende Neudefinition von Lebensqualität.<br />

Neue Technik und neue Konzepte stimmen optimistisch – auch<br />

wenn es ein langer Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft sein<br />

wird.<br />

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