Touristische Geschichten
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10 Kirchenruine Hagia Trias in Triada<br />
Am nördlichen Rand des Ortes Triada liegt die Ruine der Kirche „Agia Trias“, der häufig auch<br />
noch der Beiname „Tou Kriezotis“ gegeben wird, weil nämlich in ihrer Nähe der griechische<br />
Freiheitskämpfer Nikolaos Kriezotis sein Haus hatte (vgl. 11). Die Kirche, so nimmt man an, muss<br />
in der Zeit zwischen 1050 und 1150 erbaut worden sein. Sie ist die Kreuzkuppelkirche eines Typs,<br />
der in Griechenland sehr selten anzutreffen ist und den man den „konstantinopolitanischen<br />
Viersäulentypus“ nennt. Bei diesem Kirchentyp wird der dreiteilige Altarraum vom kreuzförmigen<br />
Hauptraum der Kirche völlig getrennt. Auch die ungewöhnlich reichhaltige und qualitätsvolle<br />
Ausstattung der Kirche mit Relief-Plastiken verweist auf eine Entstehungszeit im 11. oder<br />
12. Jahrhundert. Die ionischen Kapitelle und Basen der vier Säulen, die die Kuppel tragen, legen<br />
die Vermutung nahe, dass die Kirche einen antiken Vorgängerbau gehabt haben muss, vielleicht<br />
ein heidnisches Heiligtum, das an dieser Stelle gestanden hat. Diese Vermutung wird auch von<br />
einer Marmor-Statue gestützt, die aus römischer Zeit stammt, in der Nähe der Kirche gefunden<br />
wurde und die heute im Museum von Halkida ausgestellt ist.<br />
Vor einigen Jahren ist man bei Restaurierungsarbeiten auf der Südseite auf Mauern gestoßen, die<br />
wohl zu einer frühchristlichen Kirche gehören und die die Kontinuität der Heiligenverehrung an<br />
diesem Ort bezeugen. Dass die Kirche wahrscheinlich zu einem Kloster gehörte, schließen die<br />
Wissenschaftler aus in der Nähe gefundenen weiteren Bauresten.<br />
11 Triada: Das Haus des griechischen Freiheitskämpfers Nikolaos Kriezotis<br />
(Sternkiefern-Allee in Triada)<br />
Das Zentrum des Dorfes Triada wird von architektonischen Anlagen bestimmt, die man durchaus<br />
als fürstlich bezeichnen könnte und die alle mit dem Namen des griechischen Freiheitskämpfers<br />
Nikolaos Kriezotis verknüpft sind. Eine ungewöhnlich lange, breite und schattige Allee<br />
aus alten Kiefern führt sanft zu einem großen Platz hinan, auf dem das Denkmals des N. Kriezotis<br />
steht und hinter dem sich in einem mit alten Bäumen bestandenen Park das große Herrenhaus<br />
erhebt, in dem Kriezotis wohl am Beginn des 19. Jahrhunderts gelebt haben muss. Wer sich nun,<br />
von dieser Beschreibung angeregt, vorstellt, hier in Triada könne man nun mal endlich ein architektonisches<br />
Gesamtkunstwerk entdecken, wie wir es von bayrischen Königen oder rheinischen<br />
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