Touristische Geschichten
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Das Museum ist leider häufiger geschlossen als geöffnet, so dass man auch leider keinen Blick auf<br />
die innere Struktur dieses ungewöhnlichen Bauwerkes werfen kann. Doch auch von außen<br />
erkennt man leicht, dass seine dicken Mauern aus grob behauenen, grauen Steinen, dass seine<br />
kleinen, vergitterten Fenster, die festen Türen unter den zugemauerten Bögen und das ungewöhnliche<br />
Dach nicht die tänzerische Leichtigkeit eines griechischen Folklore-Ensembles haben. Und in<br />
der Tat: das Museum befindet sich in den letzten Mauern und Räumen, die zur ehemaligen Stadtmauer<br />
von Halkida gehörten und immer noch erahnen lassen, dass diese mittelalterliche Stadtbefestigung<br />
mit ihren Türmen, Mauern und Toren einmal besonders wehrhaft gewesen sein muss.<br />
Die weiter oben abgebildeten Stiche (S. 37, S. 38 u. S. 41) bestätigen diesen Eindruck.<br />
g Wasserleitung - Die Wasserversorgung von Halkida<br />
Bis noch weit ins 17. Jahrhundert sorgte eine venezianische Wasserleitung, die aber wohl auch<br />
schon in der Antike zumindestens geplant, wenn nicht gar in Römerzeiten funktionsfähig war, für<br />
den Großteil der Wasserversorgung, die Halkida in Friedenszeiten benötigte. Von dieser Wasserleitung<br />
sind am östlichen Stadtrand von Halkida, im Ortsteil Chilidonia, elf Bogen vollständig und<br />
drei weitere teilweise erhalten.<br />
(Die erhaltenen Bögen der venezianischen Wasserleitung)<br />
Die eleganten Pfeiler und Spitzbögen dieser Leitung sind zum Teil aus antiken Quadern, meist<br />
aber aus rötlich-grauen Steinen, aus Ziegeln und Mörtel gemauert. Oben ist die Rinne, die das<br />
Wasser führte, offen. Das Wasser wurde aus den nordöstlich von Halkida gelegenen Vorbergen<br />
des Dirphis herangeführt. Ihr Ausgangspunkt lag in der Nähe der Dörfer Kambia, Vouni und<br />
Amfithea (vgl. Karte S. 11, Ziffern 13 bis 16), folgt dann nach Südwesten einem Seitental des<br />
Lelanto, das unterhalb des Dorfes Pournos auf das Lelanto-Haupttal stößt. Die Wasserleitung<br />
begleitet den Fluss am rechten Ufer in fast genau südlicher Richtung, verläuft also parallel zu dem<br />
künstlichen Bewässerungsgraben, der dort im Lelanto-Tal angelegt worden war. In diesem ersten<br />
Abschnitt wird die Wasserleitung nicht auf Bögen geführt, sondern auf einer offenen Mauer. Am<br />
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