M. SARS
M. SARS
M. SARS
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lässt sich auch in Längenfasern, die wie Weidenruthen gebogen werden können, scheiden, und hat eine<br />
graugelbe Farbe fast wie Birkenholz. Er steckt ganz im Stiele verborgen, und streckt sich nicht<br />
ganz ans obere Ende desselben, sondern nur bis zu den 7—8 obersten Paar Finnen, wogegen er<br />
fast das untere Ende des Stieles, mit Ausnehme des letzten J" langen Stückes, erreicht<br />
Die Finnen (Fig. 1 von c bis d, Fig 3), deren Zahl an dem beschriebenen Exemplare 37 Paar<br />
war, sitzen gerade vom Stiele aus an den beiden Seiten desselben, die oberen etwas abwechselnd, die<br />
unteren fast einander gegenüber gestellt. Die untersten sind sehr klein, wie hervorwachsend, und stehen<br />
ziemlich weit von einander, werden aber je weiter oben, nach und nach desto länger, bis sie etwa am<br />
24stcn—30ten Paare ihre grösste Länge, die 1|-" beträgt, erreicht haben, wonach sie wieder in der<br />
Grösse abnehmen, so dass das oberste Paar nur J" lang isL Am obern Theile des Stieles stehen<br />
sie übrigens dichter an einander und liegen etwas dachziegelartig über einander.<br />
Sämmtliche Finnen sind stark zusammengedrückt wie ein Blatt (Fig. 3), halbmondförmig, die<br />
untersten schmäler, die oberen breiter. Ihr convexer oder ausgebogener Band (Fig. 3, a, a) ist mit<br />
Polypenzcllen besetzt und wendet nach vorne, der coneave oder eingebogene (Fig. 3, b, b) der an<br />
ihrer innern Hälfte von kleinen weichen Spitzen zackig ist, nach hinten. Die Finnen sind übrigens<br />
alle sowie auch die Polypenzellen der Länge nach fein gestreift. Am obersten Ende des Stieles sitzen<br />
noch ein Paar weiche, längliche, flache, am Ende breitere, gerundete und am Bande gezähneltc<br />
Anhänge (Fig. 1, e, e) von .', Zoll Länge, die keine Polypcnzellen zeigen. Man könnte geneigt<br />
sein, diese Anhänge als hervorwachsende Finnen zu betrachten; allein sie würden dann von den unten<br />
am Stiele hervorwachsenden, die sogleich deutliche Polypenzcllen zeigen, abweichen. Hierzu kommt<br />
noch der bedeutende Unterschied in der Grösse zwischen dem obersten Paare wirklicher Finnen und<br />
diesen Anhängen, die daher als eigene Appendiccs zu betrachten sind, deren Nutzen vielleicht sein<br />
möchte, das Ende des Stieles zu decken und zu schützen.<br />
Die Polypenzellen (Fig. 3, 4, a, a) sind klein, und stehen längs dem vorderen Bande der Finnen<br />
in etwa 3 unregelmässigen Beihen; doch sieht man auch häufig 4 oder 2 Bcihen Zellen, welche<br />
letztere an ihrer Basis zusammenhangen und eigentlich eher Queer- als Längenreihen bilden. Bei<br />
Pennalula phosphorca sitzen sie dagegen nur in einer e inzigen regelmässigen Beihe. Die Zellen sind<br />
kurzcylindrisch, ihre Mündung mit 7—8 Spiculis oder spitzen Stacheln besetzt (Eig. 4, b, b).<br />
Die meisten Polypen waren an dem beschriebenen Exemplare noch halb ausgestreckt; sie sind<br />
klein, weiss, mit 8 am Ende zugespitzten Tentakeln, die an jeder Seite mit 10—12 dünnen Fäden<br />
besetzt sind, also gefiedert wie bei den andern Sccfedern (Fig. 4, c, c).<br />
Die Farbe unserer Seefeder ist überall schön mennigroth, der Stiel mehr gelblichroth und<br />
sein dickster spindelförmiger Theil oben mit blutrothen 'Wärzchen besetzt. Im Weingeiste hatte der<br />
oberste Theil des Stieles, der nicht vom innern Stab ausgefüllt wird, mit seinen Finnen sich krumm<br />
nach vorn und unten gebeugt, und überhaupt hatten auch die Finnen beider Seiten viel weiter unten<br />
sich zusammengeschlagen oder sich an der vorderen Fläche gegen einander gebeugt. Diess scheint<br />
eine nicht geringe Contraclilität der Substanz des Polypenstockes darzuthun.<br />
Das andere an der Insel Hcrröc in Söndmör gefangene Exemplar unserer Seefeder war, wie<br />
gesagt, noch viel grösser, indem es eine Länge von 31 Zoll hatte. Davon betrug der sterile Theil<br />
des Stieles 6£", und der finnentragende 24^". Die Zahl der Finnen war 57 Paar. In allem Uebrigen<br />
stimmte es mit dem Nordländischcn Exemplare überein.<br />
Diese Seefeder kann zu keiner der bekannten und meistens schlecht beschriebenen 4 oder 5 Arten<br />
des Geschlechtes Pennatula gerechnet werden. Sie nähert sich durch ihre gestreckte Gestalt und die<br />
kurzen Finnen der Pennatula argentea, Shaw *), die sich doch durch ihren unten dünneren und glatten<br />
Stiel und die silberweissc Farbe auszeichnet. Noch mehr scheint sie mit der Pennatula grandis,<br />
*) Naturalist Miscellany, 4 Tom., Tab. 124.