M. SARS
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20 4&<br />
III.<br />
Beobachtungen über die Lucernarien.<br />
(Lucernaria qvadricornis» — Luc. auricula. — Luc. cyathiformis).<br />
Genus: Lucernaria, MuH.<br />
Corpus gelatinosura, liberum, infundibuliforme, inferna parte nempe in caudam seu stipitem<br />
clongatum attenuata cotyloqvc terminata: supcrna parte ampliorc, Iatiore, in radios octo plus minusve<br />
distinctos, intcrdum obscuros, tcntaculiferos, ad marginem partita. Os superum, centrale, tubulosum,<br />
crenatum. Tcntacula brcvia, cylindrica, globulifcra, ad apicem radiorum fasciculatim posila.<br />
Diese von O. F. Müller entdeckte Thierform wurde von Cuvicr zuerst (1817) mit den Acti-<br />
nien und Zoanthen als eine eigene Abtheilung, Acalephes fixes genannt, zu den Acalephen gezogen,<br />
später (1828) zu den Polypen der Ordnung polypes charnus, von Lamarck (1816) mitten unter den<br />
Acalephen oder seinen Badiaires mollasses, von Blainville (1834) endlich und Ehrenberg (1834) zur<br />
Classc der Polypen und Familie der Actinicu gestellt.<br />
Sie steht allerdings am richtigsten unter den Polypen in der Nähe der Actinien, lässt sich<br />
aber nicht ungezwungen mit den letztem in dieselbe Familie bringen, weil sie unter Anderem durch<br />
den völligen Mangel des, die Actinien auszeichnenden freien nieder bang enden Magens bedeutend<br />
abweicht. Die Lucernarien müssen daher eine kleine Gruppe für sieb bilden, welche in mehrer Hin<br />
sicht, z. B. in der Stellung der Gcncrationsorgane, sich den Acalephen anschliesst.<br />
Die Lucernarien scheinen nur im nördlichen Theil der temperirten und in der kalten Zone<br />
vorzukommen; keine Art ist bisher in den wärmeren Meeren gefunden worden. Am nördlichsten sind<br />
sie bisher bei Vardöc in Norwegen unter 70J,° N. B. und bei Grönland unter 65°, am südlichsten bei<br />
Toulon *) unter 43°, beobachtet worden.<br />
An der Küste von Norwegen kommen folgende Arten dieses Geschlechtes vor:<br />
1. Spcc. Lucernaria qvadricornis, Müll.<br />
2—2}2 pollicaris, cinerea, grisca vcl brunnea, radiis octo, binis approximatis.<br />
Luc. qvadricornis, O. F. Müller, Zool. dan. 1 Fase. p. 51. Tab. 39.<br />
Luc. auricula, O. Fabricius, Fauna grönlandica p. 341.<br />
Luc. fascieularis, Fleming, Mcm. of the Wem. Soc. 1814. p. 24< Tab. 18.<br />
Diese ist die gemeinste Art an unserer Küste. Im Sommer wird sie nur selten angetroffen, weil<br />
sie dann zerstreut und tiefer gebt; im September oder Octobcr aber kommt sie an den Strand hinan,<br />
wahrscheinlich um sich fortzupflanzen, und verweilt hier den ganzen Winter hindurch wenige (2—6)<br />
Fuss unter dem Meeresspiegel auf verschiedenen Seepflanzen, bis sie gegen den Frühling, im März,<br />
wieder den Strand verlässt uud mehr in die Tiefe geht.<br />
*) Nach Qvoy und Gamiard in d'Urville's Heise, Auszug in Okens Isis 1836. p. 158. Die Art ist nicht angegeben.