26.07.2013 Aufrufe

M. SARS

M. SARS

M. SARS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

QL> 22 «<br />

keinen Magen, keinen Darm, die ganze grosse Höhle des Körpers ist Vcrdannngshöhle *). Dies<br />

zeigt sich deutlich, wenn man das Thicr der Länge nach aufschneidet (Fig. 6). Die Höhle des<br />

Körpers streckt sich nämlich von der Mundöffnung (Fig. 6, c) an bis an die Grundfläche (Fig. 6, d)<br />

des Stieles, und nimmt auch die ganze Scheibe bis an die Enden der Strahlen ein, doch so, dass<br />

die Höhle der Scheibe dadurch, dass ihre obere W r and mit den vier längs der unteren Wand lau­<br />

fenden Muskeln (Fig. 6, e, e) angewachsen ist, in vier grosse von einander getrennte Seitenhöhlen,<br />

die strahlenförmig um die Centralhöhle, mit welcher sie frei communiciren, herum gestellt sind,<br />

getheilt wird. Die einzigen Organe, die man in der grossen Körperhöhle bemerkt, sind vier grosse<br />

Muskeln und acht längliche Organe, die der Generation angehören. Vier starke cylindrische Muskeln<br />

(Fig. 6, e, e) von weisslicher durchscheinender Farbe entspringen nämlich in gleicher Entfernung<br />

von einander von der muskulösen Grundfläche des Stieles, und erstrecken sich durch den Stiel und<br />

die Scheibe bis an die Enden der Strahlen, mit der einen Seite ihrer ganzen Länge nach an der<br />

innern Haut der Körperhöhle sehr stark angewachsen, und übrigens frei hervorragend. Diese Muskeln<br />

haben starke weisse Längenfasern (Fig. 7, a, a). Wenn sie vom Stiele in die Scheibe gekommen<br />

sind, verbinden sie sich mit der oberen Seite derselben, die hier eine trichterförmige Vertiefung<br />

(Fig. 6, f), an welcher der unterste Theil der genannten Generationsorgane angeheftet ist, bildet,<br />

und geben Fasern zum 3Iunde ab. Indessen setzen die Muskeln, nun flächer geworden und feinere<br />

Längestreifen zeigend, ihren Lauf, unter welchem sie immer mit der innern Haut der Oberseite der<br />

Scheibe verbunden bleiben, durch die 4 Hauptstrahlcn fort, bis sie bei der Zweitheilung der letztem<br />

sich ebenfalls thcilen und bis an die äussersten Enden derselben, wo die Tentakeln in einen Büschel<br />

vereinigt sitzen, laufen. Die obere Seite der Scheibe zeigt auch in den Zwischenräumen der Strahlen<br />

feine vom Munde gegen den Band verlaufende Muskelfasern, sowie der Mund selbst Längen- und<br />

Cirkelfasern. — Man begreift nun leicht die mancherlei kräftigen Bewegungen dieses übrigens so<br />

einfach gebauten Thicres, welche dem Beobachter so sehr auffallen. Durch die Wirksamkeit der ge­<br />

nannten 4 grossen Muskeln wird der Stiel contrahirt, ebenso die Strahlen, eine oder mehrere der­<br />

selben gleichzeitig, welche alle dadurch, dass die Muskelfasern der oberen Seite der Scheibe in<br />

Vereinigung mitwirken, einwärts gegen den Mund gebeugt werden, wobei das Thier sich schliesst<br />

Der Mund wird verkürzt und verengt durch seine eigenen Muskelfasern.<br />

Die acht länglichen Generationsorgane (Fig. 1, 2, g, g) liegen in den Strahlen, je zwei und<br />

zwei dicht neben einander, durch die grossen Längcnniuskcln getrennt, und strecken sich vom äus­<br />

sersten Ende der Strahlen bis an die oben erwähnte trichterförmige Vertiefung unter dem Munde,<br />

wo sie endigen. Sie sind langgestreckt, schmal in den Strahlenenden und breiter gegen den Mund,<br />

flachgedrückt, und mit der einen ihrer breiten Flächen der ganzen Länge nach an der innern Haut<br />

der oberen Seite der Scheibe angewachsen, so dass ihre eine Kante an den Längenmuskel uud somit<br />

an die untere Seite der Scheibe angeheftet ist. Ferner sind sie viellappig oder gefallen, an der<br />

untern Seite mit tiefen Furchen zwischen den Lappen, an der oberen mit wenigeren länglichen<br />

queren Erhöhungen und ebenen Vertiefungen zwischen diesen. Ihre Farbe ist grauweiss und etwas<br />

durchsichtig bei den jüngeren, hell graugelb und undurchsichtig hei den erwachsenen Individuen.<br />

An ihrem unteren Theile sind sie auf der freien Seite mit zahlreichen, sehr dünnen und langen,<br />

weissen, tentakclartigcn Fäden (Fig. 6, h), welche frei in die Körperhöhle hinein hangen und eine<br />

cigcnthümlichc langsam wurmförmige Bewegung haben, besetzt. Auch unterhalb der Generations-<br />

*) Hierin stimmt Lucernaria mit den Polypen der Alcyonien, wie die schönen Beobachtungen von M. Edwards (An­<br />

nales des Scienses nat. 1836. Tom. 4. p. 321 sqq.) sie uns kennen gelehrt haben, sehr überein. Auch hei<br />

diesen Thieren findet sich kein eigentlicher Magen oder Darm, sondern nur eine kurze Röhre, die am unteren<br />

Ende offen ist und in dio grosse Abdominalhöhle (Yerdauungshöhle) hineinführt. Dieser Röhre (Mund, Speise­<br />

röhre) der Alcyonien scheint die Mundröhre der Lucernaria als ein An.ilogon zu entsprechen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!