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Das Paket von Morgen gibt es schon

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SERVICE tOuRISMuS<br />

Ägypten will auf Bier und Bikini<br />

im Tourismus nicht verzichten<br />

SU•kontakt 03/12<br />

Sind Bier und Bikini in<br />

Zukunft in Ägypten tabu?<br />

Und lassen sich Badeziele<br />

am Roten Meer vielleicht<br />

leichter vermarkten, wenn<br />

dem Urlauber bei der Buchung<br />

gar nicht bewusst<br />

ist, dass sein Traumstrand<br />

in Ägypten liegt?<br />

Di<strong>es</strong> waren einige Fragen, zu denen<br />

sich der ägyptische Tourismusminister<br />

Mounior Fakhry Abdel Nour<br />

und Vertreter der Egypt Tourism Authority<br />

(ETA) in Berlin äußerten. „Ägypten ein Jahr<br />

nach der Revolution: Wie geht <strong>es</strong> politisch,<br />

wirtschaftlich und touristisch weiter?“ war<br />

das Thema einer hochkarätig b<strong>es</strong>etzten<br />

Diskussionsrunde. <strong>Das</strong> nordafrikanische<br />

Land, das machte Minister Mounir Fakhry<br />

AbdeNour deutlich, befindet sich in der<br />

Phase ein<strong>es</strong> politischen Systemwandels.<br />

„Touristen, die jetzt zu uns kommen, unterstützen<br />

uns ökonomisch - und damit auch<br />

unsere Ziele wie Demokratie, Freiheit und<br />

R<strong>es</strong>pekt vor den Menschenrechten“. Der<br />

Minister führte an, dass <strong>es</strong> aus seiner Sicht<br />

derzeit drei Hauptgründe gäbe, Ägypten<br />

zu b<strong>es</strong>uchen. Zum ersten sei <strong>es</strong> ein phantastisch<strong>es</strong><br />

Reiseland, zum anderen würde<br />

der Proz<strong>es</strong>s Richtung Freiheit und Demokratie<br />

ökonomisch unterstützt, zum dritten<br />

– so der Minister sehr deutlich – hätte ein<br />

wirtschaftlicher Verfall Ägyptens für W<strong>es</strong>teuropa<br />

dramatische Konsequenzen. Die<br />

ökonomische Bedeutung d<strong>es</strong> Tourismus für<br />

Ägypten kann kaum überschätzt werden,<br />

auch das machte das Statement <strong>von</strong> Dr.<br />

Ibrahim A. Hegazy deutlich. Der Prof<strong>es</strong>sor<br />

an der amerikanischen Universität in Kairo<br />

und Vertreter der ETA führte an, dass der<br />

Anteil d<strong>es</strong> Tourismus am ägyptischen Bruttosozialprodukt<br />

im Jahr 2010 bei 11,3 Prozent<br />

gelegen habe. <strong>Das</strong> Land habe durch<br />

den Tourismus rund 12,5 Milliarden US<br />

Dollar an Devisen eingenommen. Bis zum<br />

Jahr 2017, so der Plan der ETA, solle sich<br />

di<strong>es</strong> verdoppeln. Bereits heute sei einer <strong>von</strong><br />

sechs Arbeitsplätzen in Ägypten direkt vom<br />

Tourismus abhängig, indirekt seien so gut<br />

wie alle Ägypter mit dem Tourismus verbunden.<br />

Aus di<strong>es</strong>em Grund, so prognostizierte<br />

Hegazy, könnten die neuen politisch<br />

Verantwortlichen in einem demokratischen<br />

System auch keine Entscheidungen treffen,<br />

die dem Tourismus schaden. Ägypten, so<br />

versicherte Hegazy, werde die Gewohnheiten<br />

und Bräuche der Touristen weiterhin<br />

r<strong>es</strong>pektieren – dazu gehöre auch die Freiheit,<br />

Bier zu trinken und Bikinis zu tragen.<br />

Spanien profitiert vom Arabischen Frühling<br />

Eigentlich müssten sich die spanischen<br />

Touristikmacher freuen –<br />

etwa, weil die B<strong>es</strong>ucherzahlen im<br />

vergangenen Jahr im einstelligen<br />

Bereich nach oben gingen.<br />

Aus Deutschland, dem zweitwichtigsten<br />

Markt der Spanier, reisten<br />

neun Millionen Urlauber an – im<br />

Vergleich zu 2010 immerhin ein Plus <strong>von</strong> 2,5<br />

Prozent. „Wir profitieren vom Arabischen<br />

Frühling und der Griechenland-Krise“, ließ<br />

der erst seit kurzem im Amt befindliche<br />

Touristikminister José ManSoria auf der ITB<br />

Berlin durchblicken. Zudem bekommt das<br />

Land <strong>von</strong> seinen Gästen durchweg gute<br />

Da strahlt der Minister.<br />

„Sein“ ägypten soll wieder<br />

Umsatz machen.<br />

Noten ausg<strong>es</strong>tellt. 86,5 Prozent der B<strong>es</strong>ucher<br />

aus der Bund<strong>es</strong>republik, so Soria, würden<br />

ihren Aufenthalt in Spanien auf einer<br />

Skala <strong>von</strong> eins bis zehn mit acht bis zehn<br />

Punkten bewerten. Und fast alle würden<br />

wiederkommen.<br />

Doch zum Feiern ist den Spaniern derzeit<br />

wahrlich nicht zu Mute. Denn vor der eigenen<br />

Haustür stapeln sich die Probleme. Die<br />

Wirtschaftskrise hat das Land voll erwischt.<br />

Die Arbeitslosenquote liegt bei insg<strong>es</strong>amt<br />

21,5 Prozent; bei den Jugendlichen sind sogar<br />

45 Prozent ohne Job. Die schwierigen<br />

Rahmenbedingungen schlagen auch auf<br />

den Tourismus durch, der einer der wichtigsten<br />

Wirtschaftszweige ist. So hat die neue<br />

spanische Regierung den Tourismusetat für<br />

2012 um mehr als 25 Prozent gekürzt. Es<br />

steht offenbar f<strong>es</strong>t: Statt 607 Millionen Euro<br />

wird der Staat in di<strong>es</strong>em Jahr nur noch 450<br />

Millionen Euro in die Entwicklung der touristischen<br />

Infrastruktur inv<strong>es</strong>tieren. „Sonne<br />

und Strand sind unser wichtigst<strong>es</strong> Produkt.<br />

Doch auf die Dauer ist das allein zu wenig.“

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