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Meinung: Mountain-Manager 37:

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Der österreichische Fachverband der Seilbahnen hat kürzlich eine<br />

aktuelle Wertschöpfungsstudie vorgestellt. Man wollte einmal die<br />

Rolle der Mitgliedsunternehmen im heimischen Wintertourismus<br />

schwarz auf weiß belegen. Aus dem „Bauch heraus“ haben wir ja<br />

immer gewusst, dass wir dessen Zugpferd und Motor sind, aber<br />

objektiv recherchierte Daten klingen weniger nach Selbstbeweihräucherung<br />

und werden daher ernster genommen. Das Resultat<br />

konnte nicht deutlicher ausfallen: die Seilbahnwirtschaft erzeugt<br />

einen Wertschöpfungs-Multiplikator von 6 (!), das heißt 1000,–<br />

EUR an Löhnen, Gehältern und Gewinn bei den Bergbahnen führen<br />

durch deren Nutzung insgesamt zu Einkommen in Höhe von<br />

6000,– EUR in der Region. Der Beitrag der Bergbahnkunden im<br />

Winter zum jährlichen Volkseinkommen in Österreich beträgt<br />

1,6%, die Umsatzsteuerleistung 502,2 Mio. Euro. Oder noch pointierter<br />

formuliert: jeder Einwohner der Alpenrepublik bezieht ein<br />

Einkommen von 320,– Euro durch die Bergbahnnutzer im Winter!<br />

Mit solchen Zahlen kann man natürlich gut (gesellschafts)politische<br />

Aussagen machen über die Wichtigkeit der Bergbahnen, sei<br />

es als starker regionaler Umsatzbringer oder bundesweiter Wertschöpfungsfaktor.<br />

Tourismus sorgt für jeden fünften Arbeitsplatz<br />

Der Obmann der Sparte Tourismus in der Bundeswirtschaftskammer,<br />

Komm.-Rat Hans Schenner, geht gleich noch einen Schritt<br />

weiter und wendet sich an die Presse mit dem Statement: „Laut<br />

WIFO und Statistik Austria sorgt die Tourismus- und Freizeitwirtschaft<br />

für jeden fünften Arbeitsplatz. Konkret ergeben sich<br />

750 000 Vollarbeitsplätze durch die Beschäftigungseffekte aus<br />

dem touristischen Konsum sowie dem nicht-touristischen Freizeitkonsum<br />

am Wohnort!<br />

Beide Studien sind etwas Besonderes, weil zum ersten Mal objektive<br />

Zahlen vorliegen, wie sehr die Gesellschaft vom Tourismus allgemein<br />

und dieser wiederum von den Bergbahnunternehmen<br />

profitiert.<br />

Chefredakteur<br />

Dr. Markus Kalchgruber<br />

Vom Nutzen des Zugpferdes<br />

Man möchte glauben, einer Tourismusnation wie Österreich sei<br />

dies ohnehin alles bewusst. Weit gefehlt. Das war vielleicht in den<br />

Pioniertagen so, als ganze Talschaften aufblühten durch diesen<br />

neuen Wirtschaftszweig. Später mündete das Ganze in einen Massentourismus<br />

– ein Begriff, mit dem wir vor allem Überlastung, Verkehrskollaps,<br />

überfüllte Pisten und Beeinträchtigung der Umwelt<br />

verbinden. Natürlich sind mit dem Tourismus auch negative Effekte<br />

verbunden, weil es nichts auf der Welt gibt, das nur Licht erzeugt<br />

und keine Schatten wirft. Aber die durch den Tourismus geschöpften<br />

Werte, der Wohlstand und auch die Bewunderung und<br />

Freude der Gäste unserem Land gegenüber verdienen mehr Beachtung.<br />

Sie sind zur Selbstverständlichkeit geworden bei den<br />

vom Aufschwung verwöhnten Generationen! Das Selbstverständliche<br />

jedoch ist das Übliche und das Übliche wird nicht geschätzt.<br />

Außer es ist verlorengegangen.<br />

Die Unterschätzung der Branche korrigieren<br />

Mit diesen neuen Studien will man genau das verhindern: eine<br />

Unterschätzung von etwas sehr Wertvollem, um das man sich kümmern<br />

muss, das man fördern muss, das man keinesfalls vernachlässigen<br />

oder gar kaputt machen darf. Tourismus ist heute ein Produkt,<br />

das nur funktioniert, wenn es für den Gast ein harmonisches,<br />

aufbauendes und perfekt inszeniertes Gesamterlebnis ist. Das setzt<br />

voraus, dass erstens alle Tourismuspartner miteinander kooperieren<br />

und den Gemeinnutzen voranstellen und dass zweitens die politischen<br />

Strukturen tourismusfreundlich aufgebaut sein müssen. Und<br />

drittens, dass auch nicht-touristische Wirtschaftszweige die Bedeutung<br />

dieser Branche anerkennen und sich dementsprechend konstruktiv<br />

verhalten. Nur dann werden wir die Gäste von morgen<br />

langfristig zufriedenstellen können. Und nur dann wird es noch öfter<br />

eine Rekordsaison geben, wie für 05/06 prophezeit wird.<br />

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Tel. +41 (0) 41 260 66 55<br />

Fax +41 (0) 41 260 66 39<br />

1/2006 MOUNTAINMANAGER<br />

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