Meinung: Mountain-Manager 37:
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MAGAZIN<br />
Der Norweger Thorvald Sverdrup, ehemals<br />
Geschäftsführer des erfolgreichen skandinavischen<br />
Konzerns Skistar, ist seit 2003 Berater der<br />
Branche mit seiner Firma SkiBiz in Flims und seit<br />
Dezember 2005 neu im Verwaltungsrats-Team<br />
der Weissen Arena AG Laax. Sverdrup sieht die<br />
Art und Weise, wie die Seilbahnbranche organisiert<br />
ist, als sehr kritisch. Gäbe es nicht das starke<br />
Wachstum im Tourismus generell, würde die<br />
Branche einen relativ großen Verlust machen!<br />
Verantwortlich sind das fehlende Destinationsmanagement<br />
sowie die fehlende Marktorientierung<br />
und Struktur-Rationalisierung. Es geht<br />
Sverdrup aber nicht um Kritik per se, sondern<br />
um das Aufzeigen von Lösungsvorschlägen.<br />
Die Weisse Arena in<br />
Laax – im Bild die<br />
Rock Bar auf dem<br />
Crap Sogn Gion, hat<br />
bereits organisatorische<br />
Veränderungen<br />
vorgenommen und<br />
kümmert sich auch<br />
selbst um den Verkauf.<br />
MOUNTAINMANAGER 1/2006<br />
6<br />
Thorvald Sverdrup<br />
Umdenken –<br />
Markt kreieren<br />
MM-FRAGE: „Herr Sverdrup, welche<br />
Möglichkeiten sehen Sie in unserer<br />
Branche zur Verbesserung des<br />
wirtschaftlichen Erfolges?“<br />
Sverdrup:<br />
„Die Möglichkeiten unserer Branche<br />
liegen meiner <strong>Meinung</strong> nach<br />
im Markt und wie wir uns organisieren<br />
und arbeiten müssen, um<br />
mehr Ersteintritte zu generieren. Sicher<br />
ist, dass Veränderungen dringend<br />
notwendig sind, um ein<br />
Wachstum der Anzahl Skifahrer zu<br />
erreichen. Dafür sind Menschen<br />
mit einer betriebswirtschaftlichen<br />
Einstellung notwendig.“<br />
MM-FRAGE: „Welchen Background<br />
haben Sie und welche Erfolgsbeispiele<br />
für Ihre Strategien können Sie uns<br />
nennen?“<br />
Sverdrup:<br />
„Ich wurde in Betriebswirtschaft/<br />
Business Administration mit Spezialisierung<br />
Marketing und Kauf von<br />
Unternehmen ausgebildet. Nach<br />
einigen Jahren als CEO einer Gesellschaft,<br />
die Skianlagen baut,<br />
habe ich die Aufgabe als CEO/Konzernchef<br />
übernommen, ein Skigebiet<br />
zu entwickeln mit dem Ziel<br />
der Notierung an der Stockholmer<br />
Börse. Nach diesem Erfolg 1994<br />
haben wir Ende der 90er Jahre in<br />
Skandinavien einige weitere Skigebiete<br />
gekauft und die Gesellschaft<br />
in SkiStar umbenannt. SkiStar zählt<br />
heute etwas mehr als 4 Millionen<br />
Thorvald Sverdrup, Absolvent der<br />
Universität Karlstad mit Spezialisierung<br />
auf Marketing, Ex CEO von<br />
Lindvallen, heute Berater mit seiner<br />
Firma SkiBiz und Verwaltungsratsmitglied<br />
der Weissen Arena in Laax.<br />
Fotos: Weisse Arena AG<br />
Ersteintritte pro Jahr. Skistar betreibt<br />
Bergbahnen, Marketing,<br />
Booking and Reservations Callcenters,<br />
sowie Skivermietungen und<br />
Skischulen. Die Entwicklung ist eng<br />
gebunden an Marktorientierung<br />
und Destination Management Ausrichtung.<br />
Ich habe oft gehört: so<br />
macht man es in USA, bei uns ist<br />
dies aber nicht möglich. Wir haben<br />
es in Skandinavien bewiesen, dass<br />
es möglich ist!<br />
Seit 2003 arbeite ich als Privatinvestor<br />
und Berater mit Sitz in Laax in<br />
der Schweiz.<br />
Der Aktienkurs von SkiStar ist seit<br />
dem Börsengang rund 900 % gestiegen.<br />
Der Erfolg ist stark gebunden an:<br />
➤ Organisation<br />
➤ Destination Management<br />
➤ Marketing & Verkauf<br />
➤ Familien-Einrichtung<br />
➤ Preisgestaltung<br />
➤ Auslastung der Nebensaison“<br />
MM-FRAGE: „Worauf führen Sie<br />
das fehlende Wachstum in der Branche<br />
zurück?“<br />
Sverdrup:<br />
„Das fehlende Wachstum in der<br />
Branche hat viele Ursachen. Langfristig<br />
kann man sich aber nicht nur<br />
über Umwelteinflüsse beklagen.<br />
Oft sieht man interne Schwächen<br />
nicht. Das Management von Skigebieten<br />
ist oft auf veralteten Traditionen<br />
gebaut. Es handelt sich heute<br />
nicht mehr um Technik – es handelt<br />
sich um den Markt.<br />
Weiters fehlt meist das optimale<br />
Management auf Destinationsbasis.<br />
Noch schlimmer ist es, wenn alles<br />
falsch organisiert ist und die<br />
Marktorientierung fehlt. Mit fehlendem<br />
Management und schwa-