Horst H. Schöler - Deutsche Geodätische Kommission
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Jenaer Stereoplanigraphen45,46,47 . Weitere Versionen entstanden<br />
in den Nachkriegsjahren auch bei Zeiss-Oberkochen<br />
und in Moskau 48 .<br />
Die sechste Jenaer Version des Stereoplanigraphen unterschied<br />
sich vom C/5 nur geringfügig. Neu waren die<br />
Leuchtmessmarken, die in Form, Farbe und Helligkeit verstellbar<br />
waren, womit man sich der beginnenden Verwendung<br />
von Color-Messbildern anpasste. Des Weiteren führte<br />
eine anwachsende numerische Weiterverarbeitung von<br />
Maschinenkoordinaten dazu, dass die bisherigen analogen<br />
Messwertanzeigen durch Digitalzähler ersetzt wurden. Als<br />
im Anfang der sechziger Jahre in einigen Ländern des RGW<br />
(Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe unter Führung der<br />
Sowjetunion) die ersten Luftbildkammern des Bildformats<br />
23 cm × 23 cm zum Einsatz kamen, war der bis dahin verbindliche<br />
Standard des Bildformats 18 cm × 18 cm gesprengt.<br />
So konnte man mit der siebenten Jenaer Stereoplanigraphenversion<br />
auch auf das größere, in der Zwischenzeit<br />
überwiegend in der Welt verbreitete Bildformat übergehen.<br />
Dies bedingte auch den Ersatz der bisherigen<br />
Gesamt-Bildausleuchtung durch eine gesteuerte auf das<br />
Sehfeld beschränkte Ausschnitts-Beleuchtung.<br />
15: Stereoplanigraph (letzte Version von Zeiss-Jena)<br />
Wie der Multiplex so basierte auch der Stereoplanigraph<br />
auf der optischen Projektion. Sein Wirkprinzip unterschied<br />
sich jedoch von diesem in zweifacher Hinsicht. Während<br />
im Multiplex auf einen Schirm projizierte entzerrte Messbilder<br />
frontal betrachtet wurden, beobachtete man im<br />
Stereoplanigraphen homologe Ausschnitte der Originalmessbilder<br />
eines Stereopaares in den Projektoren durch<br />
deren Objektive (schräge Bildbetrachtung). Die Projektoren<br />
des Stereoplanigraphen waren mechanisch und optisch<br />
kongruente Nachbildungen der verwendeten Aufnahmekammer.<br />
Vor ihren Objektiven waren zum Zwecke der<br />
Fokussierung und des Vergrößerungsausgleichs bei wechselnder<br />
Projektionsentfernung Bauersfeldsche Vorsatzsysteme<br />
angeordnet worden (siehe Bild 16).<br />
3.11 Das Universalauswertegerät ‘Stereoplanigraph‘ 13<br />
Bi<br />
Tafel 9: Stereoplanigraph, technische Daten (Jena 1968)<br />
Funktionsprinzip: Optische Projektion<br />
Bildformate (mm): 180 × 180, 230 × 230 und<br />
130X180<br />
Kammerkonstantenbereiche<br />
(mm):<br />
Längsneigung, linke<br />
Kammer (gon): +15 bis –30<br />
Längsneigung, rechte<br />
Kammer (gon): +30 bis –15<br />
Querneigung, linke<br />
Kammer (gon): +10 bis –10<br />
Querneigung, rechte<br />
Kammer (gon): +10 bis –10<br />
Gemeinsame<br />
Längsneigung (gon): +9 bis –9<br />
Gemeinsame<br />
Querneigung (gon): -20 bis +75<br />
Kantung, linke und rechte<br />
Kammer (gon): 400<br />
Basiskomponenten (mm)<br />
bx: -270 bis +270<br />
by: -30 bis +30<br />
bz: -20 bis +20<br />
Maschinenkoordinaten<br />
(mm) X: -280 bis +280<br />
Y: -430 bis +310<br />
Z: +150 bis +640<br />
Normalwinkelkammer: 211 ± 5<br />
Normalwinkelkammer: 206 ± 5<br />
Weitwinkelkammer: 152 ± 4<br />
Weitwinkelkammer: 115 ± 2,5<br />
Weitwinkelkammer: 100 ± 2,5<br />
Terrestrische Kammer: 194 ± 5<br />
Betrachtungsvergrößerung<br />
Normalwinkelkammer: 3 bis 13 fach<br />
Weitwinkelkammer<br />
(100 mm): 6 bis 14 fach<br />
Weitwinkelkammer<br />
(152 mm): 4,2 bis 10 fach<br />
Terrestrische Kammer 3,4 bis 14 fach<br />
Übertragung Maschine-<br />
Zeichentisch: 0,100 bis 5,000 fach<br />
Zeichenfläche (mm): 900 × 1200 oder 800 × 800<br />
Zubehör: Umbildegerät für das<br />
Bildformat 300 mm × 300 mm