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Horst H. Schöler - Deutsche Geodätische Kommission

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Auflicht (rechts) verschwand der Bildinhalt und sichtbar<br />

war nur die Lasermarkierung. So eigneten sich die mit dem<br />

Transmark erzeugten Punktmarkierungen besonders gut für<br />

eine objektive Ausmessung beispielsweise mit Hilfe<br />

photoelektrischer Messeinrichtungen.<br />

Alle Einstellelemente des Transmark waren mit Merkskalen<br />

versehen und das Gerät besaß unabhängig voneinander<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es zunächst ein strenges<br />

Verbot für den Bau von Luftfahrzeugen und Luftfahrtgeräten<br />

in Deutschland. Nach der Auslegung der Sowjetischen<br />

Militär-Administration für Deutschland (SMAD)<br />

gehörten dazu auch die Luftbildmesskammern. Darüber<br />

hinaus waren bei der Demontage des Jenaer Zeisswerks im<br />

Jahr 1946 auch alle Spezialprüfgeräte für die Abstimmung<br />

und Kalibrierung photogrammetrischer Messkammern in<br />

russische Hand gefallen und nach dem Osten abtransportiert<br />

worden.<br />

Trotzdem stellte man doch Überlegungen darüber an,<br />

welche Eigenschaften ein modernes Luftbildaufnahmegerät<br />

besitzen sollte. Wie weit diese Vorstellungen den damaligen<br />

technischen Gegebenheiten vorauseilten, zeigt als Beispiel<br />

eine Studie aus dem Jahr 1953 zur Eliminierung der bei<br />

Luftbildaufnahmen auftretenden Bildwanderung 157 . Es<br />

dauerte noch 30 Jahre bis man das zu dieser Zeit noch<br />

eherne Postulat der starren photogrammetrischen Messkammer<br />

aufgeben konnte und in der Lage war, das angegebene<br />

Prinzip des Bildwanderungsausgleichs erstmals in der<br />

Welt in einer Luftbildmesskammer zu realisieren.<br />

Bild 55: Schema für den Bildwanderungsausgleich einer<br />

Luftbildmesskammer 158<br />

7.0 Die Luftbildaufnahmetechnik<br />

37<br />

drehbare Schmid-Prismen in beiden Strahlengängen, mit<br />

denen Vertikal- in Horizontalparallaxen verwandelt werden<br />

konnten sowie orthostereoskopische und pseudostereoskopische<br />

Beobachtungen möglich waren. So konnten zur<br />

Steigerung der Übertragungsgenauigkeit Wiederholungseinstellungen<br />

vorgenommen und deren Mittelwerte vor der<br />

Blitzauslösung in das Transmark eingeführt werden.<br />

7.1 Entwicklung und Bau eines Gerätesystems für die<br />

Justierung, Abstimmung und Kalibrierung von<br />

photogrammetrischen Messobjektiven und Messkammern<br />

Um die Mitte der 1950er Jahre war abzusehen, dass eine<br />

Genehmigung für die Entwicklung und Produktion von<br />

Geräten der Aerophotogrammetrie bald erteilt werden<br />

würde. Und so galt es, sich durch die Entwicklung und den<br />

Bau von Prüfgeräten für die Luftbildmesskammern darauf<br />

vorzubereiten.<br />

Zwar lagen einige Erfahrungen vom Bau des Phototheodoliten<br />

im Rahmen des Rekonstruktionsprogramms vor.<br />

Aber hier war man wegen der fehlenden Prüftechnik auf<br />

die ‘Feldmäßige Kalibrierung‘ 159 der Messkammern ausgewichen.<br />

Die Anwendung einer solchen Methode 160 war jedoch<br />

bei den Luftbildkammern mit den erwarteten weitaus<br />

höheren Produktionszahlen nicht möglich.<br />

Der neue Jenaer Prüfkomplex wurde auf der Basis der im<br />

Jahre 1952 von der Internationalen Gesellschaft für Photogrammetrie<br />

angegebenen ‘Spezifikation und Methoden für<br />

die Kalibrierung photogrammetrischer Kammern und die<br />

Messung ihres Auflösungsvermögens, ihrer Bildausleuchtung<br />

und ihres Falschlichtanteils‘ 161,162 entworfen<br />

und gebaut. Die neue Jenaer Prüftechnik für photogrammetrische<br />

Messkammern nahm in den sechziger Jahren einen<br />

führenden Platz in der Welt ein.<br />

7.2 Der Wendelkollimator<br />

Der Wendelkollimator diente der Feststellung des Auflösungsvermögens<br />

und der Festlegung der günstigsten Bildebene<br />

(Abstand vom Projektionszentrum) einer photogrammetrischen<br />

Messkammer.<br />

Das zu prüfende Gerät wurde in seiner Gebrauchslage (mit<br />

senkrecht nach unten gerichteter optischer Achse) vor einem<br />

horizontal liegenden Kollimator, in einem Ring auskantbar<br />

angeordnet (Bild 56). Der Kollimator war um eine zu ihm<br />

parallele Achse schwenkbar, die durch das Projektionszentrum<br />

des Prüflings verlief. Dem Kollimator war ein<br />

Rechtwinkelprisma vorgesetzt, das an seiner Schwenkung<br />

teilnahm. Mit diesem Aufbau war es möglich, durch<br />

Kantung der Messkammer und Schwenkung des Kollimators,<br />

ein aus ihm austretendes in sich paralleles Strahlen-

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