Horst H. Schöler - Deutsche Geodätische Kommission
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werten innerhalb des Geräts und zu den Peripheriegeräten<br />
besorgten inkrementale rotatorische Geber (IGR).<br />
Als periphere Ausgabeeinheit diente das elektronische<br />
Coordimeter H mit Speicherung der Messwerte auf computerkompatiblen<br />
Datenträgern. Des Weiteren war auch eine<br />
On-Line Datenübergabe an einen Kleinsteuerrechner möglich.<br />
6.3 Die Messung von Bildkoordinaten in Stereokartiergeräten<br />
Bestand die Notwendigkeit zur gelegentlichen Messung von<br />
Bildkoordinaten, so konnten dafür auch die Stereokartiergeräte<br />
Stereotrigomat, Topocart und Technocart benutzt<br />
werden 152 . Die Nachrüstung mit inkrementalen Auflicht-<br />
Längenmesssystemen (IAL) machte diese Geräte, bei denen<br />
die Messbilder unter einem feststehenden Stereomikroskop<br />
horizontal in x- und y-Richtung verschoben wurden, zusätzlich<br />
zu ihrer Stereokartierfunktion auch zu außerordentlich<br />
leistungsfähigen Stereokomparatoren. Bild 51<br />
zeigt das Topocart mit inkrementalen Auflicht-Längenmesssystemen<br />
(IAL), die eine Auflösung von 0.001 Millimeter<br />
besaßen.<br />
Bild 51: Topocart mit inkrementalen Auflicht-Längenmesssystemen<br />
6.4 Das Punktübertragungsgerät ‘Transmark‘<br />
Für eine Reihe von photogrammetrischen Arbeiten erwies<br />
es sich als vorteilhaft, vor der Ausmessung bestimmte<br />
Punkte in den Messbildern zu markieren. Dies konnte bereits<br />
vor der Messbildaufnahme durch Anbringung von<br />
Signalen am Messobjekt erfolgen. In der Industrie- und<br />
Architekturphotogrammetrie war dieses Vorgehen jedoch<br />
in vielen Fällen nicht möglich. Und in der Erd- und Luftbildmessung<br />
war eine örtliche Signalisierung und deren<br />
Aufrechterhaltung über eine längere Aufnahmeperiode<br />
hinweg zu arbeitsaufwändig und kostspielig.<br />
So entwickelte sich das Verfahren der Punktmarkierung in<br />
den Messbildern. Als Werkzeuge verwendete man Kopiernadeln<br />
oder auch Gravurwerkzeuge (snap-marker), mit<br />
denen man ‘künstliche Punkte‘ in der photographischen<br />
Schicht der Messbilder anbrachte. Als, beginnend am<br />
Anfang der 1960er Jahre, in der Aerophotogrammetrie die<br />
6.4 Das Punktübertragungsgerät ‘Transmark‘ 35<br />
Aneinanderreihung stereoskopischer Modelle mittels<br />
instrumenteller Streifentriangulation in den großen Universalauswertegeräten<br />
zunehmend durch analytische<br />
Streifen- und Blocktriangulationen 153 ersetzt wurden,<br />
reichten diese einfachen Methoden der Punktmarkierung<br />
nicht mehr aus. Und so entstand um diese Zeit eine Reihe<br />
von Punktmarkier- und Punktübertragungsgeräten.<br />
Nach mikroskopischen oder stereomikroskopischen Einstellungen<br />
der zu markierenden Bildpunkte wurden rotierende<br />
oder auch erhitzte Gravurwerkzeuge in den Beobachtungsstrahlengang<br />
eingeschwenkt und so die ‘künstlichen Punkte‘<br />
erzeugt. Die beständige optisch-mechanische Justierung,<br />
die Abnutzung der Gravurwerkzeuge und die oft unscharfen<br />
sowie durch Gravurstaub verunreinigten Markierungen, aber<br />
auch der Ausfall solcher Vorrichtungen, wenn es um die<br />
Markierung auf zwischen Glasplatten geebnetes Filmmaterial<br />
ging, ließen nach besseren Lösungen suchen. So<br />
entstand in den 1960er Jahren in Jena das Laser-Punktübertragungsgerät<br />
Transmark 154 . Bild 52 zeigt das Gerät.<br />
Bild 52: Transmark<br />
Bild 53: Transmark, optischer Strahlengang<br />
Unter einem feststehenden Stereomikroskop befanden sich<br />
die beiden Bildträger. Hier konnten Einzelbilder oder<br />
stereoskopische Bildpaare aufgelegt werden. Die Grobverschiebung<br />
der Messbilder erfolgte von Hand. Beide Bildträger<br />
konnten daraufhin mit einem Feingang unabhängig