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AA Tivoli Echo #07-1112 - Alemannia Aachen

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Vom Fehlstarter<br />

zum Dauerbrenner<br />

Als erster Verein erreicht die <strong>Alemannia</strong> beim Spiel gegen den MSV Duisburg die<br />

Marke von 1.000 Zweitligaspielen. In 28 Spielzeiten gab es Höhen und Tiefen, Kurioses<br />

und Skandalöses.<br />

Als 1974 die Zweite Liga mit den Staffeln Nord und<br />

Süd die alten Regionalligen ersetzte, gehörte die<br />

<strong>Alemannia</strong> zu den ambitioniertesten Gründungsmitgliedern<br />

der neuen Spielklasse. Der Start verlief<br />

jedoch äußerst holprig: Mit großen Erwartungen<br />

fuhr die <strong>Alemannia</strong> am 3. August 1974 ins Hannoveraner<br />

Niedersachsenstadion und wartete<br />

dort vergeblich auf die heimischen 96er, die das<br />

Spiel kurzfristig absagten, weil zehn Spieler an<br />

der Darmgrippe erkrankt seien. Eine Woche später<br />

konnte erstmals gespielt werden, gegen Fortuna<br />

Köln reichte es am <strong>Tivoli</strong> nur zu einem 1:1. Weitere<br />

sechs Wochen später trennte sich die <strong>Alemannia</strong><br />

nach 3:11 Punkten vom einstigen Erfolgstrainer<br />

Michel Pfeiffer. Zwischenzeitlich gelang zwar mit<br />

einem 8:1 über Schwarz-Weiß Essen ein bis heute<br />

unerreichter Rekordsieg, nach dem der fünffache<br />

Torschütze Kucharski mutmaßte „jetzt geht es<br />

weiter aufwärts“, aber am Ende der Premierensaison<br />

reichte es für die Mannschaft von Trainer<br />

Witzler nur zu einem enttäuschenden 15. Platz.<br />

Nachdem es im zweiten Jahr auch nicht wesentlich<br />

besser für die <strong>Alemannia</strong> lief, verzeichnete<br />

man 1976/77 unter Trainer Prokop erstmals ein<br />

positives Punktekonto, zu dem alleine „Bübbes“<br />

Kehr 23 Tore beitrug. Ein Jahr später geriet die <strong>Alemannia</strong>,<br />

zur Winterpause noch mit einem ausgeglichenen<br />

Punktekonto, plötzlich in Abstiegsgefahr.<br />

Erst am letzten Spieltag konnte unter Interims-<br />

ewige zweitligatabelle<br />

Saisons Sp. S U N Tore Punkte<br />

1. <strong>Alemannia</strong> <strong>Aachen</strong> 28 999 401 255 343 1467:1376 1458<br />

2. Fortuna Köln 26 970 371 263 336 1589:1432 1376<br />

3. Stuttgarter Kickers 23 864 350 214 300 1400:1199 1264<br />

trainer Willi Haag durch ein 0:0 beim direkten Konkurrenten<br />

SC Herford der Klassenerhalt gesichert<br />

werden. Mit Herfords altem Trainer Ahmann („Fußball<br />

ist kein Nonnenhockey“) ging es langsam aufwärts,<br />

und der seit dem Bundesligaabstieg 1970<br />

finanziell chronisch klamme Verein stieg wieder<br />

in der Zuschauergunst. Erster Höhepunkt war ein<br />

7:3 über Rot-Weiss Essen, bei dem Hubert Clute-<br />

Simon viermal traf und die Mannschaft nach<br />

Schlusspfiff „mit minutenlangen Sprechchören“<br />

A L E M A N N I A A A C H E N<br />

1.000 Zweitliga-Spiele<br />

gefeiert wurde. Zu Beginn der Rückrunde wurde<br />

beim 2:3 gegen Arminia Bielefeld die überdachte<br />

Gegengerade des <strong>Tivoli</strong> eingeweiht.<br />

In der Hinrunde der letzten Saison der Zweiten<br />

Liga Nord übertraf die Mannschaft vor allem in<br />

den Heimspielen alle Erwartungen. Mit 5:1, 4:0<br />

und 4:3 wurden Erkenschwick, Münster und Rot-<br />

Weiss Essen nach Hause geschickt, bevor 22.000<br />

Zuschauer ein 2:0 über Bundesligaabsteiger und<br />

Ligafavorit Werder Bremen sahen. Das Publikum<br />

strömte nicht nur in Massen auf den <strong>Tivoli</strong>, es<br />

verwandelte das Stadion mit Unmengen von Konfetti<br />

in einen Hexenkessel, wie man ihn bis dahin<br />

höchstens aus Südamerika kannte. Mit einem 2:1<br />

über Hannover 96 übernahm die <strong>Alemannia</strong> vor<br />

27.000 Besuchern die Tabellenführung, wenig<br />

später wurde der VfL Osnabrück im Spitzenspiel<br />

vor erneut 25.000 Zuschauern mit 5:0 nach<br />

Hause geschickt. „Wenn <strong>Aachen</strong> nicht aufsteigt,<br />

fress ich einen Besen“, mutmaßte Trainer Krafft<br />

von Pokalgegner Karlsruhe. Am Ende fehlten<br />

dazu ganze zehn Punkte, aber immerhin gelang<br />

souverän die Qualifikation für die eingleisige<br />

Zweite Bundesliga. Ein ganz bitteres Ende nahm<br />

die Saison im Mai mit dem Selbstmord von Libero<br />

Rainer Rühle.<br />

Sonderseiten zum 1000. Zweitliga-Spiel<br />

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