Die Renaturierung des Oberlaufs der Walluf - Zeller
Die Renaturierung des Oberlaufs der Walluf - Zeller
Die Renaturierung des Oberlaufs der Walluf - Zeller
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<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 1<br />
1.1 Anlass <strong>der</strong> Planung ....................................................................................................2<br />
1.2 Ziel und Zweck <strong>der</strong> Planung ......................................................................................2<br />
2 Projektbeschreibung......................................................................................... 3<br />
2.1 Darstellung und Bewertung <strong>der</strong> natürlichen Gegebenheiten.................................4<br />
2.1.1 Naturräumliche Glie<strong>der</strong>ung................................................................................................ 4<br />
2.1.2 Geologie............................................................................................................................. 5<br />
2.1.3 Relief.................................................................................................................................. 5<br />
2.1.4 Böden................................................................................................................................. 7<br />
2.1.5 Klima .................................................................................................................................. 7<br />
2.1.6 ................................................................................................................................................ 8<br />
2.1.6 Pflanzen, Tiere, Lebensräume........................................................................................... 8<br />
2.1.6.1 Pflanzen und ihre Lebensräume ................................................................................... 8<br />
2.1.6.2 Tiere und ihre Lebensräume ......................................................................................... 8<br />
2.1.7 Landschaftsbild und landschaftsgebundene Erholung...................................................... 8<br />
2.1.8 Gewässer........................................................................................................................... 9<br />
2.1.8.1 <strong>Walluf</strong>............................................................................................................................. 9<br />
2.1.5.1.1 Abschnitt 133 und 132 ........................................................................................ 13<br />
2.2.5.1.1 Abschnitt 131 und 130 ........................................................................................ 13<br />
2.3.5.1.1 Abschnitt 129 und 128 ........................................................................................ 14<br />
2.4.5.1.1 Abschnitt 127 bis 116 ......................................................................................... 15<br />
2.5.5.1.1 Abschnitte115 bis 112 ........................................................................................ 16<br />
2.1.8.2 Katzbach...................................................................................................................... 16<br />
2.1.5.2.1 Abschnitt 8 und 7 ................................................................................................ 17<br />
2.2.5.2.1 Abschnitt 7 bis 3 ................................................................................................. 18<br />
2.3.5.2.1 Abschnitt 2 und 1 ................................................................................................ 18<br />
2.1.8.3 Hessbach..................................................................................................................... 19<br />
2.1.5.3.1 Abschnitt 11 ........................................................................................................ 19<br />
2.2.5.3.1 Abschnitt 10 bis 6 ............................................................................................... 20<br />
2.3.5.3.1 Abschnitt 6 und 5 ................................................................................................ 21<br />
2.4.5.3.1 Abschnitt 4 und 3 ................................................................................................ 21<br />
2.5.5.3.1 Abschnitt 2 und 1 ................................................................................................ 22<br />
3 Ermittlung eines Leitbil<strong>des</strong>............................................................................. 23<br />
3.1 Leitbild <strong>der</strong> Bachläufe ..............................................................................................23<br />
2.1.10 Leitbild für den Abschnitt Bärstadt................................................................................... 24<br />
2.1.11 Leitbild für den Ortseingang Wambach ........................................................................... 24<br />
4 Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> Gewässerstruktur <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> .............. 24<br />
4.1 <strong>Walluf</strong>.........................................................................................................................25<br />
2.1.10 Abschnitt 135 ................................................................................................................... 25<br />
2.1.11 Abschnitt 134 ................................................................................................................... 26<br />
2.1.12 Abschnitt 133 und 132 ..................................................................................................... 28<br />
2.1.13 Abschnitt 131 und 130 ..................................................................................................... 30<br />
2.1.14 Abschnitt 129 und 128 ..................................................................................................... 31<br />
Abschnitt 125 und 124 .................................................................................................................. 34<br />
Hessbach ..........................................................................................................................41<br />
5 Finanzierung .................................................................................................... 49<br />
5.1 Zu erwartende Kosten..............................................................................................49<br />
5.2 Lastenteilung ............................................................................................................49<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 2<br />
1.1 Anlass <strong>der</strong> Planung<br />
Jahrzehnte lang haben wir in dem Glauben gelebt, die Natur eines Tages bändigen<br />
zu können. Wir versiegelten freie Flächen, begradigten Bachläufe o<strong>der</strong> zwangen sie<br />
in ein Betonbett. Wir führten ganze Landschaften einer neuen Nutzung zu, ohne die<br />
Folgen solcher Entscheidungen genug zu bedenken. Dadurch sind Teilen unserer<br />
Landschaft wertvolle Charakteristika verlorengegangen, was die Attraktivität dieser<br />
Regionen sowohl als Lebensraum als auch als Erholungsraum erheblich geschmälert<br />
hat.<br />
Heute sind wir in unserem Denken ein erhebliches Stück weitergekommen, wir<br />
haben erkannt, dass wir die Natur nicht unterdrücken dürfen, son<strong>der</strong>n dass wir auf<br />
Dauer nur im Einklang mit ihr leben können.<br />
Der <strong>Walluf</strong>bach, <strong>der</strong> innerhalb <strong>der</strong> Gemeinde Schlangenbad oberhalb <strong>des</strong> Ortsteils<br />
Bärstadt entspringt und sich durch die Ortschaft zum Ortsteil Wambach hinzieht,<br />
stellt ein zentrales Element <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> und <strong>des</strong> Naturhauhaltes dar. Er<br />
bietet Tieren <strong>der</strong> angrenzenden Weiden Wasser, Lebensraum und Rückzugsraum für<br />
eine Vielzahl von Lebewesen. Außerdem gestaltet <strong>der</strong> Bach das umliegende Gebiet<br />
interessanter, steigert so den Erholungswert <strong>der</strong> Region und lädt müde Wan<strong>der</strong>er zur<br />
Rast ein.<br />
Doch seit Mitte <strong>der</strong> 30er Jahre wurden diese positiven Effekte <strong>des</strong> <strong>Walluf</strong>baches<br />
geschmälert, indem große Teile <strong>des</strong> Bachbettes begradigt, Ufergehölze entfernt<br />
wurden und ganze Abschnitte in den 70er und 80er Jahren in Betonrohre verlagert<br />
wurden. Dadurch wurde die Durchgängigkeit <strong>des</strong> Lebensraums gestört, die<br />
Wechselbeziehung zwischen Bach und Aue beeinträchtigt und die Erlebbarkeit <strong>des</strong><br />
Gewässers entscheidend verringert.<br />
Als Anlass zur konkreten Planung trägt die Dorferneuerung bei. Der Ortseil Bärstadt<br />
wurde von <strong>der</strong> Hessischen Lan<strong>des</strong>regierung aufgrund seiner außerordentlich aktiven<br />
Bewohner in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen. <strong>Die</strong>ses Programm soll<br />
dem Ortsteil zu mehr Originalität, Arbeitsplätzen und einem verbesserten<br />
Landschaftsbild verhelfen. <strong>Die</strong> <strong>Renaturierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> soll vor allem die<br />
Erlebbarkeit im Ortsbereichs von Bärstadt erhöhen.<br />
Zur Ausarbeitung <strong>des</strong> Projekt wurden <strong>der</strong> Landschaftsplan 1998 die<br />
Gewässerstrukturkartierung 1999 das Bachschauprotokoll 1996 und die<br />
För<strong>der</strong>richtlinien <strong>der</strong> Dorferneuerung als Grundlagen ausgewertet. Es wurden keine<br />
geson<strong>der</strong>ten Erhebungen <strong>der</strong> Nutzungen bzw. <strong>der</strong> Flora und Fauna vorgenommen,<br />
Ortsbesichtigungen wurden jedoch vorgenommen.<br />
Beson<strong>der</strong>s starke Verwendung fand <strong>der</strong> Landschaftsplan und die<br />
Gewässerstrukturgütekarte, <strong>des</strong>halb wurde im weiteren Verlauf an vielen Stellen auf<br />
eine ausführliche Zitierweise verzichtet<br />
1.2 Ziel und Zweck <strong>der</strong> Planung<br />
Ziel <strong>der</strong> Planung soll eine umfassende Bestandsaufnahme <strong>des</strong> Gebietes <strong>des</strong> <strong>Walluf</strong>-<br />
Oberlaufes von <strong>der</strong> Quelle bis zum Ortseingang Wambach sein. <strong>Die</strong>s soll als<br />
Grundlage zur Entwicklung eines Leitbil<strong>des</strong> dienen, welches in einem konkreten<br />
Maßnahmenkatalog ausgeführt werden soll.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 3<br />
An <strong>der</strong> Finanzierung sollen sich die Gemeinde Schlangebad und <strong>der</strong> Ortsteil Bärstadt<br />
beteiligen. <strong>Die</strong> Gemeinde Schlangenbad kann diese Maßnahmen als Ausgleich für<br />
bereits geschehene Eingriffe verwenden und <strong>des</strong> weiteren ihr Ökokonto für noch<br />
kommende Eingriffe füllen. Der Ortsteil Bärstadt sollte sich beson<strong>der</strong>s an den<br />
Maßnahmen im eigenen Ortskern beteiligen, was hier über das<br />
Dorferneuerungsprogramm geschehen sollte. Eine Einbeziehung <strong>der</strong> Bewohner ,<br />
insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Anlieger <strong>des</strong> Baches, in die Planung ist von großer Wichtigkeit.<br />
2 Projektbeschreibung<br />
Der bearbeitete Bach, die <strong>Walluf</strong> entspringt oberhalb <strong>des</strong> Ortsteils Bärstadt <strong>der</strong><br />
Gemeinde Schlangenbad, durchquert den Ortsteil Wambach <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Schlangenbad und den Ortsteil Schlangenbad an sich, bis er schließlich bei<br />
Nie<strong>der</strong>walluf in den Rhein mündet<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 4<br />
<strong>Die</strong> Gemeinde liegt im Bun<strong>des</strong>land Hessen, gehört zum Rheingau- Taunus- Kreis<br />
und hat eine Ost-West-Ausdehnung von etwa 18 km und eine Nord-Süd-<br />
Ausdehnung von etwa 7 km.<br />
Das in diesem Rahmen bearbeitete Gebiet beginnt ca.300m nach <strong>der</strong> Schürfung <strong>des</strong><br />
Ortsteil Bärstadt, entlang <strong>des</strong> <strong>Walluf</strong>tales bis zum Dorfgemeinschaftshaus Wambach.<br />
Zusätzlich soll auch noch das Gebiet entlang <strong>des</strong> Katzbaches und entlang <strong>des</strong><br />
Hessbaches in die Planung mit einbezogen werden. <strong>Die</strong>se beiden Bäche münden in<br />
die <strong>Walluf</strong> in dem Gebiet zwischen den Ortsteilen Bärstadt und Wambach<br />
Der bearbeitete Abschnitt <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> ist damit ca.2,4 km lang, <strong>der</strong> Katzbach und <strong>der</strong><br />
Hessbach wurden komplett bearbeitet und sind ca.0,8 km und ca.1,1 km lang.<br />
2.1 Darstellung und Bewertung <strong>der</strong> natürlichen Gegebenheiten<br />
<strong>Die</strong> natürlichen Gegebenheiten stellen für diese Projekt einen entscheidenden<br />
Aspekt dar, <strong>des</strong>halb werden die einzelnen Faktoren in ihren Bestandteilen<br />
beschrieben.<br />
2.1.1 Naturräumliche Glie<strong>der</strong>ung<br />
<strong>Die</strong> naturräumliche Glie<strong>der</strong>ung ergibt sich aus dem Landschaftsplan <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Schlangenbad von 1998:<br />
<strong>Die</strong> Gemeinde Schlangenbad liegt innerhalb <strong>der</strong> naturräumlichen<br />
Haupteinheitengruppe <strong>des</strong> „Taunus“, dem südöstlichen Teil <strong>der</strong> Rumpffläche <strong>des</strong><br />
Rheinischen Schiefergebirges. Der randlich im Südosten <strong>des</strong> „Taunus“ liegende<br />
Taunuskamm ist ein Härtlingsrücken, <strong>der</strong> hier steil zum Rhein-Main-Tiefland hin<br />
abfällt. Das bearbeitete Gebiet befindet sich in <strong>der</strong> Idsteiner Senke. Sie teilt nicht nur<br />
den hinteren Taunus in zwei Hälften („Östlicher und westlicher Hintertaunus“),<br />
son<strong>der</strong>n auch den hohen Taunus selbst in einen westlichen und östlichen Abschnitt.<br />
Innerhalb <strong>des</strong> „Westlichen Hintertaunus“ bildet die „Oberaarmulde“ eine in die<br />
Rumpffläche vor dem westlichen „Hohen Taunus“ eingetiefte „Orographische<br />
Muldenzone. Das bearbeitete Gebiet gehört hierbei zum südwestlichen Teil dieser<br />
Randmulde (Landschaftsplan <strong>der</strong> Gemeinde Schlangenbad, Juni 1998, S.22).<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 5<br />
2.1.2 Geologie<br />
Geologisch gehört das Gemeindegebiet zum südlichen Teil <strong>des</strong> Rheinischen<br />
Schiefergebirges, das im Süden in den Taunusquarzit übergeht. Der westliche<br />
Hintertaunus ist aus unterdevonischen Tonschiefern aufgebaut. Tektonische<br />
Verwerfungen ermöglichten <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> unterhalb von Wambach den Durchbruch <strong>der</strong><br />
Quarzitkammer.<br />
Der Hunsrückschiefer ist recht fest und teilweise an den Talhängen in Form von<br />
markanten Felsklippen erkennbar, wie z.B. bei dem Kriegerdenkmal hinter dem<br />
Dorfgemeinschaftshaus <strong>der</strong> Gemeinde Wambach. <strong>Die</strong>ses Gestein bildet bei <strong>der</strong><br />
Verwitterung einen lehmigen, skelettreichen Boden mit zahlreichen kleinen<br />
Schieferstücken.<br />
Teilweise sind die Ausgangsgesteine <strong>der</strong> Bodenbildung von Lößlehm bedeckt. Es<br />
treten verhältnismäßig wenige und überwiegend großflächige Bodeneinheiten auf.<br />
Bewertung: Durch die verwitterten Schieferbestande gestaltet sich das<br />
Bodenmaterial recht grob, was den Abtrag <strong>des</strong> Bodens bei natürlicher Linienführung<br />
<strong>des</strong> Baches bremst.<br />
2.1.3 Relief<br />
Das betrachtete Gebiet ist eine Mulde, die an ihrer tiefsten Stelle bei Wambach eine<br />
Höhe von 350 m annimmt. Das Quellgebiet befindet sich auf einer Höhe von<br />
ca. 440 m. <strong>Die</strong> <strong>Walluf</strong> bewältigt diesen Höhenunterschied mit einem kontinuierlichen<br />
Abfall auf einer Länge von 2400 m. Im Norden ist das Gebiet durch einen Kamm von<br />
480 m Höhe abgetrennt, <strong>der</strong> in den Bad Schwalbacher Stadtwald übergeht. In<br />
Westen und Süden ist das Gebiet durch eine Hochfläche von ca. 500 m Höhe<br />
abgetrennt. Im Osten mündet die Mulde dann in die Idsteiner Senke.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 6<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 7<br />
2.1.4 Böden<br />
In <strong>der</strong> Senke <strong>des</strong> bearbeiteten Gebietes kommen schmale Bän<strong>der</strong> von<br />
Nie<strong>der</strong>moorgley vor. <strong>Die</strong> anschließenden Auen bestehen aus kalkfreiem Auenboden<br />
und kalkfreiem Gley, Quellgley, Naßgley und aus Schwemmlehm <strong>der</strong> Talanfänge und<br />
Täler. An den Hängen gehen die Böden in Parabraunerden über. Durch das geringe<br />
Gefälle ist <strong>der</strong> Boden hier meist wenig erodiert und wird daher landwirtschaftlich<br />
genutzt. Ausgangsgestein sind Schieferlagen <strong>des</strong> Taunusquarzit. <strong>Die</strong> Böden sind<br />
flachgründig (30 cm) bis mittelgründig (60 cm) und haben nur eine geringe<br />
Feldkapazität. Dadurch sind die Böden we<strong>der</strong> für Ackernutzung noch für<br />
Grünlandnutzung gut geeignet und auch die Grundwasserneubildung ist dadurch<br />
gering.<br />
Bei den Böden handelt es sich größtenteils um kalkarme Silikatböden.<br />
Auch zu beachten ist, dass die Versiegelung <strong>der</strong> Flächen in den Ortschaften<br />
Wambach und Bärstadt stark zugenommen hat. <strong>Die</strong>se Flächen haben ihre natürliche<br />
Leistungsfähigkeit und Funktion weitgehend verloren.<br />
Bewertung: Das nur wenig ausgeprägte Relief <strong>des</strong> Gebietes ermöglicht eine Nutzung<br />
und verhin<strong>der</strong>t außerdem zu starke Erosionen. Durch die Flach- bis Mittelgründigkeit<br />
<strong>der</strong> Böden in Verbindung mit <strong>der</strong> geringen Feldkapazität läuft ein sehr großer Teil <strong>des</strong><br />
Nie<strong>der</strong>schlages direkt an <strong>der</strong> Oberfläche ab, was dazu führt, dass die<br />
Grundwasserneubildung gering ist und auch die Böden im Sommer stark von<br />
Trockenheit bedroht sind. Da es sich bei den Böden um kalkarme Silikatböden<br />
handelt, sind diese Böden beson<strong>der</strong>s empfindlich gegenüber sauren Nie<strong>der</strong>schlägen.<br />
Durch die geringe Menge an Pufferstoffen ist auch das Grundwasser durch sauren<br />
Regen beson<strong>der</strong>s gefährdet. Eine häufig zu intensive Beweidung <strong>der</strong> Auen verschärft<br />
dieses Problem.<br />
2.1.5 Klima<br />
Der Nie<strong>der</strong>schlag in dieser Region ist mit durchschnittlich 750 mm für ein<br />
Mittelgebirge von <strong>der</strong> Höhe relativ gering, da sich meist <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Wolken<br />
schon im Hunsrück ausregnet. Der Wind weht wie in ganz Deutschland meist aus<br />
West, Südwest o<strong>der</strong> Nordwest. Durch das Tal ist das Gebiet allerdings relativ<br />
windgeschützt. Der Wind weht also entlang <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> in Talrichtung<br />
Der Hessbach liegt an einem klimatisch begünstigten, da südexponierten Hang. <strong>Die</strong><br />
Luftqualität ist aufgrund von dünner Besiedlung und ausreichendem Waldbestand<br />
<strong>der</strong> umliegenden Gebiete gut. Das Gebiet ist allgemein in die Wärmesummen-Stufen<br />
„kühl“ und „ziemlich rau“ einzustufen.<br />
Bewertung: Durch das eher raue Klima ist die Region für Ackerbau nicht<br />
prä<strong>des</strong>tiniert, eine Nutzung als Weideland ist allerdings möglich. <strong>Die</strong> verhältnismäßig<br />
geringen Nie<strong>der</strong>schläge schwanken stark, was eine starke Feuchte <strong>der</strong> Wiesen in<br />
Frühjahr und Winter und eine Trockengefahr im Sommer zur Folge hat.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 8<br />
2.1.6 Pflanzen, Tiere, Lebensräume<br />
2.1.6.1 Pflanzen und ihre Lebensräume<br />
In dem Bachtal kommen vor allem frische bis feuchte Wiesen vor, die teils intensiv,<br />
teils extensiv genutzt werden; trotz <strong>der</strong> meist ungünstigen Bodenverhältnisse wird an<br />
einigen Stellen <strong>des</strong> Südhangs auch Ackerbau betrieben. Teilweise handelt es sich<br />
bei den Wiesen „um seggen- und binsenreiche Feucht- o<strong>der</strong> Nasswiesen“, bei denen<br />
teilweise die Nutzung eingestellt ist. <strong>Die</strong>se Bestände, sowie größere Röhrichte sind<br />
nach §23HENatG geschützt.<br />
Ohne Einfluss <strong>des</strong> Menschen würde sich an den Bachauen eine potentielle<br />
natürliche Vegetation von Erlen und Eschen einstellen, was diese Baumarten<br />
för<strong>der</strong>nswert in ihrem Bestand macht. Altholz ist nur sehr selten vorhanden, es ist<br />
allerdings aufgrund seines Höhlenreichtums für die Tierwelt beson<strong>der</strong>s bedeutsam .<br />
Bewertung. Durch die stellenweise sehr tiefe Sohle werden viele Feuchtwiesen stark<br />
entwässert, was die Artenvielfalt dieser Wiesen bedroht. Durch die meist fehlenden<br />
Erlen- und Eschenbestände an den Bächen erwärmen sich die Gewässer im<br />
Sommer stark, was sowohl die Wassergüte als auch die Artenvielfalt gefährdet.<br />
2.1.6.2 Tiere und ihre Lebensräume<br />
In landwirtschaftlich genutzten Flächen außerhalb <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> sind entsprechend <strong>der</strong><br />
hohen Strukturvielfalt und <strong>der</strong> hohen Grenzliniendichte gute Voraussetzungen für<br />
eine Besiedelung vieler Tiergruppen gegeben. <strong>Die</strong> verbrachten und verbuschten<br />
Teile <strong>des</strong> Offenlan<strong>des</strong> sind insbeson<strong>der</strong>e für Kleinvögel von Bedeutung. Aber auch<br />
an<strong>der</strong>e Tiergruppen wie Reptilien, in Gewässernähe Amphibien sowie Kleinsäuger<br />
besiedeln das Gebiet.<br />
Auf den extensiv genutzten Bereichen gibt es ein beson<strong>der</strong>s hohes Vorkommen an<br />
Tagfaltern (die teilweise auf <strong>der</strong> Roten Liste Hessen stehen), Wid<strong>der</strong>chen und<br />
Heuschrecken. <strong>Die</strong> standortgerecht bewirtschafteten Bachauen bieten<br />
feuchtliebenden Tiergruppen wie Amphibien günstige Lebensbedingungen.<br />
Bewertung: <strong>Die</strong> Wasserentnahme und die Fischteiche lassen die Wasserführung<br />
stark schwanken wodurch Lebensgemeinschaften <strong>der</strong> Fließgewässer häufig gestört<br />
werden. Auch die anliegenden Auenwiesen werden oft zu intensiv genutzt, was die<br />
Faltervielfalt gefährdet. Insgesamt werden die Lebensraumqualitäten entlang <strong>der</strong><br />
Bäche, außerhalb geschlossener Ortschaften als hoch bis sehr hoch bewertet<br />
2.1.7 Landschaftsbild und landschaftsgebundene Erholung<br />
<strong>Die</strong> Gemeinden Bärstadt und Wambach gehören zu den größten im<br />
Gemeindegebiet, sie haben einen verdichteten Dorfkern, <strong>der</strong> durch typische<br />
Baumaterialien wie Schiefer geprägt ist. Der Offenlandanteil ist hier beson<strong>der</strong>s hoch,<br />
im Vergleich zu dem sonst größtenteils bewaldeten Gemeindegebiet. <strong>Die</strong> durch<br />
zahlreiche Obstbäume, Feuchtwiesen und Gärten geglie<strong>der</strong>te Landschaft steigt zu<br />
beiden Seiten an und geht auf <strong>der</strong> Hügelkuppe in Wald über. Das bearbeitete<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 9<br />
Gebiet liegt innerhalb <strong>des</strong> Naturparks Rhein- Taunus, <strong>des</strong>sen Ziel die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Erholfunktion <strong>des</strong> Gebietes ist. Das Gebiet wird stark zum Radfahren, Wan<strong>der</strong>n und<br />
Reiten genutzt. Hinter <strong>der</strong> Ortschaft Bärstadt sorgt ein Bolzplatz, an <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong><br />
gelegen, für weitere Erholungsmöglichkeiten.<br />
Bewertung: Das Landschaftsbild ist insgesamt positiv zu bewerten. Offene, vielfältige<br />
Natur und alte, verwinkelte Ortschaften gestalten das Landschaftsbild<br />
abwechslungsreich und interessant, hohe Strommasten zwischen den Gemeinden<br />
trüben dieses Bild allerdings etwas. <strong>Die</strong> Erholungsfunktion ergibt sich vor allem in<br />
Kombination mit dem anliegenden Wald, die Bäche sind in ihrer heutigen Form an<br />
den für Erholungssuchende sichtbaren Stellen weniger interessant, da sie dort meist<br />
stark in ihrem natürlichen Verlauf gestört sind. Durch eine <strong>Renaturierung</strong> dieser<br />
Bereiche könnte <strong>der</strong> Erholungswert <strong>der</strong> Region erheblich erhöht werden. Zusätzlich<br />
könnte das Anlegen eines Weges entlang <strong>des</strong> Baches die Erlebbarkeit <strong>des</strong><br />
Gewässers und damit den Erholungswert <strong>der</strong> gesamten Region verbessern.<br />
2.1.8 Gewässer<br />
Bei den betrachteten Gewässern handelt es sich um kleinere Fliessgewässer dritter<br />
Ordnung. <strong>Die</strong> <strong>Walluf</strong> und <strong>der</strong> Hessbach führen das ganze Jahr über Wasser, <strong>der</strong><br />
Katzbach weist einen periodischen Abfluss auf. Fischereibiologisch sind alle<br />
Gewässer <strong>der</strong> Forellenregion zuzuordnen.<br />
Ausgewiesene o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> natur beobachtete Überschwemmungsbereich gibt es, sie<br />
müssen allerdings noch weiter ausgebaut werden. Bei starker Wasserführung<br />
beschränken sich die Überschwemmungsgebiete auf gewässernahe Bereich.<br />
Einen freiwilligen Zusammenschluss <strong>der</strong> benachbarten<br />
Gewässerunterhaltspflichtigen als Gewässernachbarschaften gibt es nicht.<br />
Als Einzugsgebiet gilt das gesamte Tal <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong>. <strong>Die</strong> Wasserscheide verläuft in<br />
Nord-Süd-Richtung zwischen Hausen und Bärstadt (Landschaftsplan <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Schlangenbad, Juni 1998, S.31). An dem Hessbach gibt es ein Wasserschutzgebiet,<br />
welches sich komplett nördlich <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> neben <strong>der</strong> Gemeinde Bärstadt befindet<br />
(Landschaftsplan Schlangenbad, Themenkarte Grundwasser, Bad Schwalbach).<br />
Auch <strong>der</strong> Quellbereich <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> befindet sich in einem Wasserschutzgebiet.<br />
2.1.8.1 <strong>Walluf</strong><br />
Eine kleine Schürfung bildet die Quelle <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> in einer Feuchtwiese oberhalb von<br />
Bärstadt in knapp 400 m ü. NN. <strong>Die</strong> Entnahme an dieser Schürfung dient <strong>der</strong><br />
Trinkwassergewinnung und beträgt jährlich ca. 14.000 m³. <strong>Die</strong> Feuchtwiese <strong>des</strong> nur<br />
schwach geneigten Muldentals ist zunächst als Grünland genutzt, in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />
Ortschaft Bärstadt geht die Nutzung in Nutz- und Freizeitgärten über. Hier beginnt<br />
auch die „Defizitkarte <strong>der</strong> Gewässerstrukturen“ (Defizitkarte <strong>der</strong> Gewässerstrukturen;<br />
Blatt 5814SW, Bad Schwalbach). Oberhalb dieses Abschnitts ist das Gewässer so<br />
klein, dass eine Kartierung nicht durchgeführt wurde. Auf dieser Karte ist die <strong>Walluf</strong> in<br />
einheitliche Abschnitte von jeweils 100 m unterteilt. <strong>Die</strong>se Abschnitte sind mit<br />
Nummern versehen, die an <strong>der</strong> Mündung mit <strong>der</strong> Nummer 1 beginnen und im Fall <strong>der</strong><br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 10<br />
<strong>Walluf</strong> kurz vor <strong>der</strong> Quelle mit <strong>der</strong> Nummer 135 enden. Wir arbeiten uns also vom<br />
Ortseingangsbereich <strong>des</strong> Ortsteils Bärstadt bis zum Ortseingangsbereich <strong>des</strong><br />
Ortsteils Wambach in 100 m-Schritten vor. Bei den Ortsbeschreibungen „rechts o<strong>der</strong><br />
links <strong>des</strong> Baches“ ist immer von <strong>der</strong> Blickrichtung von <strong>der</strong> Mündung zur Quelle hin<br />
auszugehen, wir bewegen uns also im Rückwärtsschritt.<br />
<strong>Die</strong> Strukturgüte <strong>der</strong> einzelnen Abschnitte ist in folgen<strong>der</strong> Abbildung dargestellt:<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 11<br />
2.1.5.1.1 Abschnitt 135:<br />
Im ersten Bereich dieses Abschnitts<br />
befinden sich zu rechten Seite einige<br />
Quadratmeter Grünlan<strong>des</strong>, bis nach<br />
einigen Metern die Straße „Am<br />
Tiergarten“ auf die <strong>Walluf</strong> trifft und als<br />
<strong>Walluf</strong>straße neben <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> entlang<br />
führt. Zur linken Seite <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong><br />
befinden sich Nutzgärten<br />
(Landschaftsplan Schlangenbad;<br />
Bestandsplan, Juni1998), so dass dem<br />
Bach an diesem Abschnitt nur ca. 1.5 m<br />
zur Verfügung stehen. In diesem<br />
Abschnitt fehlen die Ufergehölze zu<br />
beiden Seiten.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 12<br />
2.2.5.1.1 Abschnitt 134<br />
Am Anfang <strong>des</strong> Abschnitts überquert die Schulstraße die <strong>Walluf</strong>, weshalb die<br />
<strong>Walluf</strong> hier auf ca. 6 m verrohrt ist.<br />
Nach diesem Teilstück verläuft die <strong>Walluf</strong> nach einem hohen Absturz wie<strong>der</strong> offen.<br />
Am gesamten Teilstück verläuft die <strong>Walluf</strong>tstraße rechter Hand, auf <strong>der</strong> linken<br />
Seite gehört die erste Hälfte zu einem Wohnmischgebiet, <strong>des</strong>sen Grundstück mit<br />
einer hohen Fichtenreihe an die <strong>Walluf</strong><br />
grenzt. <strong>Die</strong> zweite Hälfte <strong>der</strong> linken<br />
Seite gehört zu einem Grundstück, das<br />
etwas niedriger liegt als das vorherige<br />
und somit ungefähr an die Bachhöhe<br />
anknüpft und das zur Zeit brach liegt. An<br />
<strong>der</strong> gesamten Strecke fehlen sowohl<br />
links als auch rechts standortgerechte<br />
Ufergehölze. Am letzten Stück schließt<br />
sich auf <strong>der</strong> linken Seite genutztes<br />
Weideland an.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 13<br />
2.2.5.1.1 Abschnitt 131 und 130<br />
Hier fließt die <strong>Walluf</strong> in einer Massivsohle<br />
mit Sediment gebettet, durch die Gärten<br />
<strong>der</strong> Bachanlieger begrenzt, in sehr<br />
gradlinigem Verlauf. <strong>Die</strong> ersten 20 m<br />
verläuft unter <strong>der</strong> Massivsohle <strong>der</strong><br />
Abwasserkanal (Bild rechts). Nach<br />
ca.20 m gibt es dann zwei sehr hohe und<br />
einen mittel hohen (Bild unten links)<br />
Absturz. Außerdem ist die <strong>Walluf</strong> ca.<br />
10 m nach dem ersten Absturz nur noch<br />
mit unverfugten Pflastersteinen<br />
eingerahmt. Danach fließt sie mit<br />
geringem Gefälle geradlinig durch eine<br />
Weidelandschaft (Bild rechts unten), die<br />
zur rechten Seite als Feuchtwiese<br />
ausgewiesen ist. Auch hier fehlen<br />
größtenteils Ufergehölze auf beiden<br />
Seiten.<br />
2.1.5.1.1 Abschnitt 133 und 132<br />
<strong>Die</strong>se Abschnitte beginnen mit <strong>der</strong><br />
Unterführung einer Garageneinfahrt<br />
durch Rohre (Bild links oben). Von da ab<br />
bleibt <strong>der</strong> Weg auch verrohrt, um ca. 20m<br />
später den Schlangenba<strong>der</strong> Weg zu<br />
passieren. Auch danach verbringt <strong>der</strong><br />
Bach diesen Weg in Rohren, bis er nach<br />
<strong>der</strong> Passage <strong>der</strong> Straße „Am Rotenberg“<br />
wie<strong>der</strong> an die Oberfläche kommt. <strong>Die</strong><br />
verrohrte Stelle ist ca. 200 m lang und<br />
verläuft hinter <strong>der</strong> Bushaltestelle entlang<br />
und durch ein paar Gärten.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 14<br />
2.3.5.1.1 Abschnitt 129 und 128<br />
Zu Anfang dieser Strecke schließt sich<br />
das vorige Gebiet an. Nach einigen<br />
Metern allerdings wird <strong>der</strong> Bach durch<br />
eine verrohrte Feldwegunterführung<br />
unterbrochen (Bild links).<br />
Direkt nach dem Rohraustritt mündet <strong>der</strong><br />
Katzbach in den Bach. Im gesamten<br />
Abschnitt ist die <strong>Walluf</strong> dicht mit<br />
Ufergehölzen bewachsen, allerdings wird<br />
durch die Nähe zu dem links vom Bach<br />
liegenden Bolzplatz die Uferregion <strong>des</strong><br />
ersten Abschnitts stark beansprucht (Bild<br />
Mitte rechts) und eine bodendeckende<br />
Vegetation verhin<strong>der</strong>t. Das zweite Drittel<br />
ist vorbildlich (Bild unten rechts), <strong>der</strong><br />
Bach schlängelt sich hier, in mehrere<br />
Arme geteilt durch eine reichhaltige Flora.<br />
Nach ca. zwei Dritteln <strong>der</strong> Strecke<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 15<br />
mündet <strong>der</strong> Ablauf eines<br />
Rückhaltebeckens in den Bach. Hier<br />
verläuft er in einer gefassten, unverfugten<br />
Rinne, um nachher eine Feldwegbrücke<br />
zu unterlaufen, die den Bach allerdings<br />
trotzdem in ein, allerdings recht breites,<br />
Rohr zwängt.<br />
2.4.5.1.1 Abschnitt 127 bis 116<br />
<strong>Die</strong> gesamten Abschnitte verläuft die<br />
<strong>Walluf</strong> recht gradlinig in einer tiefen Sohle<br />
mit hoher Fließgeschwindigkeit durch die<br />
Auenlandschaft. An mehreren Stellen gibt<br />
es kleinere Abstürze und fast überall<br />
fehlen standortgerechte Ufergehölze. Den<br />
Großteil <strong>der</strong> Strecke ist <strong>der</strong> Verlauf in<br />
eine unverfugte Rinne gebettet, die heute<br />
allerdings kaum mehr zu sehen ist. An<br />
mehreren Stellen sind kleinere Abschnitte<br />
verrohrt Im Abschnitt 122 nimmt die<br />
<strong>Walluf</strong> den Hessbach auf und macht<br />
danach einen langgezogenen Bogen<br />
Richtung Osten, um sich im Abschnitt 116<br />
zurückzubiegen. <strong>Die</strong> anliegenden<br />
Feuchtwiesen sind oft stark überweidet<br />
und das Ufer ist nicht vor Viehtritt<br />
geschützt. Als beson<strong>der</strong>s problematisch<br />
erweist sich dies an den Stellen, an<br />
denen Wege entlang <strong>des</strong> Baches<br />
verlaufen Bild links). Mehrere<br />
Weideparzellen haben ihre Umzäunung<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 16<br />
auf den Bach ausgedehnt, um eine<br />
Tränke für die Tiere zu bieten. Dadurch<br />
sind diese Bereiche beson<strong>der</strong>s belastet.<br />
In Abschnitt 122 (Bild rechts) und 117<br />
befinden sich auch kleinere Quellen, die<br />
nicht vor Viehtritt geschützt sind.<br />
2.5.5.1.1 Abschnitte115 bis 112<br />
Am Anfang dieses Abschnitts quert die <strong>Walluf</strong> die Lan<strong>des</strong>straße von Wambach nach<br />
Bärstadt in Rohren. Danach verläuft sie in einem Bogen wie<strong>der</strong> zur Straße zurück. In<br />
diese Kurve verläuft sie zwar in einem relativ breiten Becken, ist aber durch starke<br />
Uferbefestigungen an <strong>der</strong> Entwicklung einer Eigendynamik gehin<strong>der</strong>t.<br />
Rechts <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> befinden sich die Überreste einiger Biotope, das linke Ufer ist recht<br />
hoch aufgeschüttet. Bei <strong>der</strong> Mündung <strong>der</strong> Allauter, die den letzten Abschnitt vor <strong>der</strong><br />
Mündung in Rohren verbringt, wird sie dann in ein ca. 2 m breites Betonbett geleitet.<br />
Ca.20 m nach <strong>der</strong> Unterführung verengt sich <strong>der</strong> Bach sehr stark und fließt in einem<br />
überwiegend hart ausgebauten Zustand durch Privatgärten. Vor allem in <strong>der</strong> zweiten<br />
Hälfte fehlen standortgerechte Ufergehölze.<br />
#Foto<br />
#Foto<br />
2.1.8.2 Katzbach<br />
Der Katzbach ist in <strong>der</strong> Gewässerstrukturgütekarte nicht erläutert, daher basieren alle<br />
Einschätzungen <strong>der</strong> Strukturgüte auf eigenen Begehungen.<br />
Wie auch die <strong>Walluf</strong> wurde dieser Bach in 100 m- Abschnitte unterteilt, die mit <strong>der</strong><br />
Nummer 1 an <strong>der</strong> Mündung beginnen und an <strong>der</strong> Quelle mit <strong>der</strong> Nummer 8 aufhören.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 17<br />
2.1.5.2.1 Abschnitt 8 und 7<br />
Der Abschnitt beginnt mit <strong>der</strong> Quelle, die<br />
sich neben dem gerade in Erschließung<br />
befindlichen Baugebiet befindet (Bild<br />
links). Als kleines Rinnsaal fließt es<br />
entlang <strong>der</strong> Feldwege, um einen dann zu<br />
unterlaufen und durch die steil<br />
abfallenden Gärten zu laufen (Bild unten<br />
rechts).<br />
in den Gärten verläuft er größtenteils<br />
offen, nachdem er aber wie<strong>der</strong> ah die<br />
Straße stößt, fließt er wie<strong>der</strong> verrohrt<br />
weiter. (Bild links unten)<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 18<br />
2.2.5.2.1 Abschnitt 7 bis 3<br />
In diesen Abschnitten fließt <strong>der</strong> Bach in<br />
einer tiefen Sohle geradlinig zwischen<br />
den Gartengrenzen <strong>der</strong> anliegenden<br />
Grundstücke hindurch. Er hat hier<br />
ca.2.5 m Platz, verläuft aber zu tief, um<br />
diesen auszunutzen. Das Ufer ist dicht<br />
mit Gestrüpp bewachsenen,<br />
standortgerechtes Ufergehölz fehlt<br />
allerdings an den meisten Stellen.<br />
2.3.5.2.1 Abschnitt 2 und 1<br />
Zu Anfang <strong>des</strong> Abschnitts 2 faucht <strong>der</strong><br />
Bach wie<strong>der</strong> ab (Bild links unten) und<br />
unterläuft so die Lan<strong>des</strong>straße<br />
Wambach- Bärstadt. Das letzte Stück vor<br />
<strong>der</strong> Mündung verläuft <strong>der</strong> Bach geradlinig<br />
entlang eines Feldweges Bild rechts).<br />
Auch hier fehlen standortgerechte<br />
Ufergehölze.<br />
Af halbem Wege kreuzt ein Fußweg den<br />
Bach, wodurch er hier in Rohren verläuft<br />
(Bild oben rechts)<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 19<br />
2.1.8.3 Hessbach<br />
Der Bach verläut im Kanal entlang <strong>der</strong><br />
Fichtenreihe, aus <strong>der</strong> Ortsstraße heraus<br />
(Bild unten rechts)<br />
Auch <strong>der</strong> Hessbach ist laut Gewässerstrukturgütekartierung in 11 Teilabschnitte von<br />
jeweils 100m Länge unterteilt (Defizitkarte <strong>der</strong> Gewässerstrukturen; Blatt 5814SW,<br />
Bad Schwalbach),(Defizitkarte <strong>der</strong> Gewässerstrukturen; Blatt 5814SO, Bad<br />
Schwalbach).<br />
2.1.5.3.1 Abschnitt 11<br />
<strong>Die</strong> Quelle <strong>des</strong> Baches (Bild links) liegt<br />
oberhalb von drei Fischteichen. Kurz<br />
darauf wird <strong>der</strong> Bach in enge Rohre<br />
geleitet und stürzt mit starkem Gefälle<br />
einige Meter ab, um dann in die Teiche<br />
zu fließen<br />
<strong>Die</strong>se Teiche sind wie<strong>der</strong> mit Rohren<br />
durch Überlaufsysteme verbunden. <strong>Die</strong>se<br />
Überläufe führen aber keinen<br />
kontinuierlichen Wasserpegel und sind<br />
nicht passierbar. Das Ufer ist zur Süd-<br />
und Ostseite mit Feldgehölz, zur Westseite mit Röhricht und Obstbäumen und zur<br />
Nordseite mit nicht heimischen Baumarten bepflanzt. <strong>Die</strong> Tiefe und Form <strong>der</strong><br />
Teiche ist sehr einheitlich (Bil<strong>der</strong> unten).<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 20<br />
.<br />
2.2.5.3.1 Abschnitt 10 bis 6<br />
Nach den Fischteichen verläuft <strong>der</strong> Bach<br />
recht geradlinig durch Feuchtgrünland<br />
(Bild rechts), das gegen Ende, mit vielen<br />
kleinen Abstürzen und verrohrten Stellen<br />
unterteilt (Bild rechts unten), in Weideland<br />
übergeht. <strong>Die</strong> Sohle vertieft sich im<br />
Verlauf kontinuierlich. Auf beiden Seiten<br />
fehlen standortgerechte Ufergehölze<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 21<br />
2.3.5.3.1 Abschnitt 6 und 5<br />
In diesen Abschnitten erreicht <strong>der</strong> Bach<br />
eine sehr hohe Profiltiefe von bis zu<br />
einem Meter (Bild rechts). Größtenteils<br />
fehlt das Ufergehölz und in Abschnitt 5<br />
fehlt auf <strong>der</strong> linken Seite <strong>der</strong><br />
Randstreifen. Der Bach fließt hier durch<br />
Weideland im einem engen Bachbett,<br />
schnell fließend.<br />
2.4.5.3.1 Abschnitt 4 und 3<br />
Der Bach verläuft hier weiter durch<br />
Weideland, auf beiden Seiten fehlen<br />
Randstreifen, die Sohle ist im ersten<br />
Abschnitt sehr stark vertieft und verläuft<br />
in einer Massivsohle, auf beiden Seiten<br />
fehlen Ufergehölze und im zweiten Teil ist<br />
auch ein kurzer Abschnitt verrohrt. Auch<br />
hier fehlen wie<strong>der</strong> größtenteils<br />
standortgerechte Ufergehölze. Am Ende<br />
<strong>des</strong> Bereiches befindet sich zur rechte<br />
Seite eine Schürfung (Bild unten links)<br />
zur Trinkwasserversorgung. In diesem<br />
Bereich von ca. 10 m ist <strong>der</strong> Hessbach<br />
eingezäunt und verläuft in einer<br />
schmalen, flachen Betonrinne (Bild unten<br />
rechts), sehr schnell fließend. Im<br />
gesamten Verlauf wird durch die Tiefe <strong>der</strong><br />
Sohle den Nasswiesen Wasser entzogen,<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 22<br />
das nicht zur Grundwasserneubildung<br />
beitragen kann. So dürfte sich auch <strong>der</strong><br />
enorme Effektivitätsverlust <strong>des</strong><br />
Brunnens erklären.<br />
Lan<strong>des</strong>straße von Wambach nach<br />
Bärstadt und einer Wen<strong>des</strong>chleife mit<br />
Parkplätzen (Bild links), im letzten Teil<br />
<strong>des</strong> Abschnittes 2, verrohrt. Nach <strong>der</strong><br />
Unterführung, in Abschnitt 1, verläuft <strong>der</strong><br />
Bach weiterhin geradlinig, mit einem sehr<br />
hohen Absturz, in einem Regenprofil mit<br />
fehlenden Ufergehölzen, in einer sehr<br />
tiefen Sohle(Bild unten rechts).<br />
2.5.5.3.1 Abschnitt 2 und 1<br />
In ersten Abschnitt fehlen auf beiden<br />
Seiten sowohl Randstreifen als auch<br />
Ufergehölze, <strong>der</strong> Bach verläuft in einem<br />
Regenprofil und ist zur Unterführung <strong>der</strong><br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 23<br />
Bewertung: <strong>Die</strong> Gewässer sind stark begradigt und ihr Bachbett ist an den meisten<br />
Stellen sehr eng, wodurch sie zu schnell fließen. Durch die hohe<br />
Fließgeschwindigkeit graben sie sich immer tiefer in den Boden ein, was zu<br />
mehreren hohen Abstürzen führt, die eine weitere Vertiefung <strong>des</strong> Laufs zur Folge<br />
haben. Durch die fehlenden Ufergehölze entfällt für die Tier- und Pflanzenwelt viel<br />
Lebensraum. Außerdem erwärmt sich <strong>der</strong> Bach durch die fehlende Beschattung im<br />
Sommer zu stark. <strong>Die</strong>s was Auswirkungen auf Wasserqualität, Tier- und Pflanzenwelt<br />
(s.u.). Durch die häufige Verschalung <strong>der</strong> Bäche wird ein Versickern verhin<strong>der</strong>t, was<br />
die Grundwasserneubildung beeinträchtigt und die Hochwassergefahr für<br />
Unterlaufteile und den Rhein erhöht. Häufige Abstürze und verrohrte Abschnitte<br />
verhin<strong>der</strong>n den freien Austausch von Lebewesen, wie z.B. <strong>des</strong> Flusskrebs und <strong>der</strong><br />
Forelle, über den Bach. <strong>Die</strong> Qualität <strong>des</strong> Wasser ist recht hoch, weshalb eine<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Strukturgüte den Lebensraum stark aufwerten würde.<br />
3 Ermittlung eines Leitbil<strong>des</strong><br />
<strong>Die</strong> Leitbil<strong>der</strong> für den <strong>Walluf</strong>- Oberlauf beschreiben den angestrebten, idealisierten<br />
Zustand für Natur und Landschaft im Auenbereich. Sie sollten als verbindlich für die<br />
Weiterentwicklung <strong>des</strong> Gebietes angesehen werden.<br />
3.1 Leitbild <strong>der</strong> Bachläufe<br />
„<strong>Die</strong> naturnahen Bäche sind (...) in Feuchtgrünland eingebettet. Markante<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 24<br />
Ufergehölze einzeln stehend und in Bän<strong>der</strong>n bieten wechselhafte<br />
Beschattungsverhältnisse und zeigen weit erkennbar den Gewässerverlauf an“<br />
(Landschaftsplan Schlangenbad, Juni 1998, S.93). In dem ungenutzten<br />
Uferrandstreifen von min<strong>des</strong>tens 10 m wechseln sich Feucht- und Nasswiesen,<br />
Röhricht und Hochstaudenfluren ab. Angrenzende Flächen werden extensiv und<br />
schonend genutzt. Das Wasser ist nicht o<strong>der</strong> nur gering belastet.<br />
<strong>Die</strong> Gewässer sind von <strong>der</strong> Quelle bis zur Mündung für Wirbeltiere und wirbellose<br />
Tiere gleichermaßen passierbar. Durch den ausreichend zur Verfügung gestellten<br />
Platz haben die Gewässer eine eigene Dynamik entwickelt und schlängeln sich von<br />
Uferabbrüchen, Substratverlagerungen, Totholz usw. begleitet, mäandrierend durch<br />
das Tal. Kleinere Altarme und an<strong>der</strong>e Stillgewässer stellen die Ausbreitung und<br />
Vernetzung von Tier- und Pflanzenarten dieses Biotoptyps sicher.<br />
Der Bach ist an mehreren Stellen zugänglich und somit erlebbar.<br />
2.1.10 Leitbild für den Abschnitt Bärstadt<br />
Im Ortsbereich von Bärstadt ist <strong>der</strong> Bach frei zugänglich und trägt zur natürlichen<br />
Gestaltung <strong>des</strong> Ortsinnenbereichs bei. Der Bach führt an <strong>der</strong> Bushaltestelle <strong>der</strong><br />
Hauptstraße vorbei und trägt durch den Platzbedarf zur natürlichen<br />
Verkehrsberuhigung im Ortseingangsbereich bei. <strong>Die</strong> anliegenden Gärten und<br />
Grünflächen sind vielfältig strukturiert und naturbetont gestaltet. Erlen und Eschen,<br />
die das Ufer gestalten, spenden Schatten und begrünen das Dorfbild. <strong>Die</strong><br />
angrenzenden Gebäude sind durch regionaltypische Baustoffe und Bauformen<br />
geprägt und passen sich so an die Landschaft an. Entlang <strong>des</strong> Baches hat sich das<br />
Dorfleben entwickelt. <strong>Die</strong> Dynamik, die Frische und die Vielfalt <strong>der</strong> Bachregion lädt<br />
Kin<strong>der</strong> zum Spielen und Erwachsene zum Rasten ein. Durch die Belebung <strong>des</strong><br />
Bereiches entstand hier ein Erlebnis- und Erholungswert, <strong>der</strong> von einheimischer<br />
Gastronomie genutzt wird, die von müden Wan<strong>der</strong>ern zur Pause genutzt wird.<br />
2.1.11 Leitbild für den Ortseingang Wambach<br />
Der hinter dem Dorfgemeinschaftshaus liegende „Fröschpfuhl“ macht seinem Namen<br />
jede Ehre. Durch den attraktiv gestalteten Naturraum angezogen sind die Frösche<br />
wie<strong>der</strong> in die Teiche zurückgekehrt. <strong>Die</strong> Allauter fließt in einem breiten, offenen<br />
Mündungsbereich in die <strong>Walluf</strong>. Auf dem Gelände wechseln sich Teiche, Nasswiesen<br />
und Überschwemmungsgebiete ab, die von Röhricht, Erlen und Eschen umringt sind.<br />
<strong>Die</strong> Frösche quaken in den lauen Sommerabenden, auf Parkbänken erholen sich <strong>des</strong><br />
Abends Dorfbewohner und rastsuchende Wan<strong>der</strong>er. Der Mündungsbereich <strong>der</strong><br />
Allauter bis zum Felsen <strong>des</strong> Kriegerdenkmals ist ein zentrales Element <strong>des</strong> Ortes,<br />
und die Biotope umrahmen diesen Felsen. Ein Weg führt durch das Gebiet, an dem<br />
Kin<strong>der</strong> spielend Natur erleben.<br />
4 Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> Gewässerstruktur <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong><br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 25<br />
Nach <strong>der</strong> Bestandsaufnahme und <strong>der</strong> Konkretisierung eines Leitbil<strong>des</strong> sollen<br />
nachfolgend Maßnahmen bekannt gemacht werden, die die <strong>Walluf</strong> in Richtung <strong>des</strong><br />
Zielzustan<strong>des</strong> entwickeln. Dabei gehen wir wie im vorigen Abschnitt vor. <strong>Die</strong><br />
Darstellung erfolg räumlich von <strong>der</strong> Quelle abwärts, beginnend mit Abschnitt 135. In<br />
ähnlicher Unterteilung wie im Abschnitt 2.1.5, sollen konkrete Vorschläge zur<br />
<strong>Renaturierung</strong> erarbeitet werden.<br />
4.1 <strong>Walluf</strong><br />
2.1.10 Abschnitt 135<br />
Da <strong>der</strong> Bach hier in einem engen Bachbett sehr gerade verläuft, ist eine Ausdehnung<br />
<strong>des</strong> Bachbetts dringend erfor<strong>der</strong>lich. Da die Grundstücke 3, 4 und 5 als Gärten<br />
genutzt werden, die Grundstucke 1 und 2 allerdings nicht genutzt werden, scheint<br />
eine Ausdehnung <strong>des</strong> Baches im ersten Bereich wohl eher zur rechten Seite sinnvoll.<br />
Hier sollten <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> beiden Grundstücke aufgekauft werden. Durch<br />
Abgraben <strong>des</strong> Ufers an versetzten Stellen kann eine Schlängelung <strong>des</strong> Flusslaufs<br />
unterstützt werden.<br />
Weiter unterhalb, wenn die Straße auf den Bach stößt, ist eine Ausdehnung zur<br />
rechten Seite nicht mehr möglich. Deswegen ist hier ein Aufkauf eines ca. 3 m<br />
breiten Streifens <strong>der</strong> Grundstücke 5, 6 und 7 sinnvoll. Hier müsste <strong>der</strong> gesamte Lauf<br />
neu gestaltet werden. Hierbei ist darauf zu achten, das Ganze so naturnah, also so<br />
abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, wie in Abschnitt 134 erläutert ist.<br />
Auf ganzer Strecke ist eine Anpflanzung einzelner Erlen, Kopfweiden und Eschen<br />
vorzunehmen.<br />
Außerdem ist eine weitere bauliche Entwicklung in dem Bereich zu unterbinden<br />
Des weiteren muss vorhandener Kompostabfall au <strong>der</strong> Uferregion entfernt werden,<br />
die Uferregion vor Viehtritt geschützt werden (um eine Entwicklung <strong>der</strong><br />
Uferbegrünung zu ermöglichen und den Nitrateintrag zu reduzieren) und die<br />
anliegende Feuchtwiese durch extensive Weidewirtschaft geschützt werden.<br />
Für alle Kartographischen Abbildungen gilt hier die gleiche Legende, die vor allem<br />
die Bewertung <strong>der</strong> Gewässerstrukturgüte wie<strong>der</strong>gibt, die von <strong>der</strong><br />
Gewässerstrukturgütekarte abgeleitet wurde:<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 26<br />
2.1.11 Abschnitt 134<br />
In den ersten Metern dieses Abschnitts ist es wie<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lich, einen 3 m breiten<br />
Streifen den Garteneigentümern abzukaufen, um dem Bach genug<br />
Ausbreitungsfläche zu geben. <strong>Die</strong> Schlängelung innerhalb <strong>des</strong> Bachbetts muss<br />
unterstützt und <strong>der</strong> Uferbereich bepflanzt werden.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 27<br />
Leitfaden zur <strong>Renaturierung</strong><br />
Allgemein gilt hier, wie auch an allen an<strong>der</strong>en Stellen, dass es für die<br />
<strong>Renaturierung</strong> kein linienhaftes Konzept gibt. <strong>Die</strong> Vielfalt mach die Qualität aus.<br />
So sind wechselnde Uferneigungen, also flache, mittlere und steile Ufer, genauso<br />
gefragt, wie wechselnde Beschattungsverhältnisse. Gleitufer sollen sich in<br />
raschem Wechsel in ihrem Sedimentationsgut unterscheiden. Engere<br />
Bachbettstellen sollen sich mit sehr weiträumigen abwechseln und ineinan<strong>der</strong><br />
übergehen. Auch die Fließgeschwindigkeit soll sich in einer großen Amplitude<br />
stark unterscheiden.<br />
Nicht gefragt sind allerdings naturraum- untypische Mäan<strong>der</strong>, da diese nur im<br />
Unterlauf eines Baches vorkommen. Zu vermeiden sind ebenso Abstürze wie<br />
Aufstauungen, da diese die biologische Passierbarkeit behin<strong>der</strong>n und zu einem<br />
untypischen Landschaftsbild führen.<br />
Der nächste Abschnitt ist wegen <strong>der</strong> Straßenpassage verrohrt. Möglichst sollte diese<br />
Überführung durch eine Brücke ersetzt werden, um den Abschnitt für Lebewesen<br />
passierbar zu machen und um Lebensraum an diesem Fleck zu schaffen. Es ist<br />
wichtig, eine Passierbarkeit zu sichern, „denn viele Arten nutzen in ihrer Entwicklung<br />
den gesamten Bachverlauf (z.B. Eiablage im Quellbereich, Herunterspülen <strong>der</strong> Larve<br />
und Aufsteigen zur Quelle bei Fischen o<strong>der</strong> Bachlibellen)“ (Bergstedt, J, Werkbuch<br />
Biotopschutz, Stuttgart 1990). Solche Unerbrechungen <strong>der</strong> Passierbarkeit entstehen<br />
vor allem durch Verrohrungen, Abstürze und Anstauungen.<br />
Solch einen Absturz finden wir nach Ende <strong>der</strong> Verrohrung wie<strong>der</strong>. Hier liegt das<br />
Bachbett sehr tief, was eine Schlängelung verhin<strong>der</strong>t. Der angrenzende Garten <strong>des</strong><br />
Grundstück 10 und 11 zu linker Seite engt das Bachbett stark ein, da es höher als<br />
das übrige Gelände liegt. Außerdem müssen die Fichten, die das Grundstück<br />
abschließen unbedingt durch standortgerechte Bäume ersetzt werden. Auch hier<br />
sollte ein Uferstreifen von ca. 3 m angekauft werden und entwe<strong>der</strong> die Sohle durch<br />
Aufschüttungen erhöht werden, o<strong>der</strong> das umliegende Gelände abgeflacht werden um<br />
eine natürliche Bachlaufbildung zu ermöglichen.<br />
Im nächsten Abschnitt zeigen sich schon viel einfachere Bedingungen für eine<br />
<strong>Renaturierung</strong>. Bei starker Wasserführung tritt <strong>der</strong> Bach hier, auch durch spielende<br />
Kin<strong>der</strong> verursacht, schon über die Ufer und erweitert so sein Bachbett und schafft<br />
sich natürliche Überschwemmungsflächen, die erhalten und ausgebaut werden<br />
müssen (HENatG §1, Abs.2, Nr.6) Doch auch hier muss noch zusätzliche Fläche für<br />
den Bach geschaffen werden. Möglich wäre z.B. ein Tausch <strong>des</strong> gemeindeeigenen<br />
Weges, <strong>der</strong> die Grundstücke 11 und 12 trennt gegen eine Uferrandzone von 3 m <strong>des</strong><br />
Grundstücks 12. In jedem Fall ist aber auch hier eine Bepflanzung mit<br />
standortgerechten Pflanzen notwendig<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 28<br />
2.1.12 Abschnitt 133 und 132<br />
Für den Anfang <strong>des</strong> Bachabschnittes gilt Gleiches wie für den vorigen. Flächen <strong>der</strong><br />
Grundstücke 13, 14 und 15 müssen zugekauft werden, um dem Bach mehr<br />
Ausbreitungsmöglichkeiten zu gegeben, und Ufergehölz angepflanzt werden. <strong>Die</strong>s<br />
könnte im Fall <strong>des</strong> Grundstücks 15 wie<strong>der</strong> durch einen Tausch eines<br />
gemeindeeigenen Weges geschehen.<br />
Das Gebäude <strong>des</strong> Grundstücks 16 ist eine Doppelgarage. Der Eigentümer hat hier,<br />
um an seine Garage heranzukommen, den gesamten Abschnitt verrohrt und<br />
aufgeschüttet. <strong>Die</strong>s muss unverzüglich rückgängig gemacht werden, die Garagen<br />
können danach durch Stege wie<strong>der</strong> zugänglich gemacht werden.<br />
Vor dem Grundstück 16 besteht nur wenig Möglichkeit, dem Bach genug Platz zur<br />
Verfügung zu stellen, eine Verrohrung ist allerdings nicht notwendig. Um eine freie<br />
Passierbarkeit zu gewährleisten, muss diese entfernt werden. <strong>Die</strong>s ist auch hier, wo<br />
nur wenig Platz zur Verfügung steht, ohne weiteres möglich:<br />
Abb.: Landschaftsplan Schlangenbad, Juni 1998, S.126)<br />
<strong>Die</strong> weitere Unterführung <strong>der</strong> Straße ist wohl nicht vermeidbar und auch durch eine<br />
Brücke nicht ausgleichbar, die Rohre durch die die <strong>Walluf</strong> hier fließt, sind allerdings<br />
viel zu eng. Ein Ersatz dieser Rohre durch ein umtunneltes Bachbett ist erfor<strong>der</strong>lich<br />
Direkt nach <strong>der</strong> Überquerung <strong>der</strong> Straße ist dann wie<strong>der</strong> eine breitere Öffnung <strong>des</strong><br />
Bachbetts erfor<strong>der</strong>lich. „Nicht naturnah ausgebaute natürliche Gewässer sind, sofern<br />
nicht überwiegende Gründe <strong>des</strong> Wohls <strong>der</strong> Allgemeinheit entgegenstehen, in einem<br />
angemessenen Zeitraum wie<strong>der</strong> in einen naturnahen Zustand zurückzuführen“ (HWG<br />
§59, Abs.2). In diesem Fall ist das Allgemeinwohl aber sicherlich eine naturnahe<br />
Umwelt. Eine Öffnung <strong>der</strong> Verrohrung sieht auch <strong>der</strong> Landschaftsplan vor.<br />
Hierzu könnte die Südecke <strong>des</strong> Grundstücks 18 zugekauft werden und auch die<br />
Straße und <strong>der</strong> Fußweg könnten hier etwas an Platz abgeben. Insgesamt sollten<br />
dem Bach min<strong>des</strong>tens 4 m in <strong>der</strong> Breite zur Verfügung stehen, um Uferbereich und<br />
Uferbepflanzung genug Raum zu geben. Im weiteren Verlauf wird dies schon etwas<br />
unproblematischer, da die Gemeinde hier eigene Flächen besitzt.<br />
Hierfür muss das Bushäuschen entfernt und die Straße für eine neue Haltestelle<br />
verengt werden.<br />
.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 29<br />
Hierdurch würde im Ortseingangsbereich ein verkehrsberuhigen<strong>der</strong> Effekt entstehen<br />
und auch die Attraktivität <strong>des</strong> Bereiches würde erheblich gesteigert.<br />
Der weitere Verlauf sollte etwas abgeän<strong>der</strong>t werden. Eine Führung durch das<br />
gemeindeeigene Grundstück ist unproblematisch, für den weiteren Verlauf ist<br />
allerdings ein erheblicher Flächenankauf erfor<strong>der</strong>lich, vor allem eine<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Eigentümern <strong>der</strong> Grundstücke 19, 20 o<strong>der</strong> 21. Im<br />
weiteren Verlauf stehen optional eine Ersetzung <strong>des</strong> Gemeindeweges und/o<strong>der</strong> ein<br />
Zukauf von Gartenfläche <strong>der</strong> Grundstücke 20 bis 23 zur Auswahl. <strong>Die</strong>se Maßnahmen<br />
empfiehlt auch <strong>der</strong> Landschaftsplan (Landschaftsplan Gemeinde Schlangenbad,<br />
Entwicklungskarte, Bad Schallbach 1998) <strong>Die</strong> Unterführung <strong>der</strong> nächsten Straße ist<br />
hier wie<strong>der</strong> durch eine kleine Brücke möglich.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 30<br />
2.1.13 Abschnitt 131 und 130<br />
<strong>Die</strong>ser Abschnitt beginnt mit dem Rohrende. Der Bach fließt hier in seiner betonierten<br />
Rinne schnurgerade. <strong>Die</strong> Situation ist hier etwas schwierig da die<br />
Abwasserkanalisation für die ersten ca.30 m unter dem Bach verläuft.<br />
Daher ist möglicherweise von einem Abriss <strong>der</strong> Verschalung abzusehen. Alternativ<br />
könnte man hier die Bachsohle um ca. ½ m anheben, was auch für die anliegenden<br />
Grundstücke ungefährlich wäre, da sie ein ganzes Stück höher liegen. Mit dieser<br />
Aufschüttung müssten dann auch sämtliche Abstürze beseitigt werden.<br />
Außerdem sollte auch darauf geachtet werden, dass die angrenzenden Gärten in<br />
einem 5 m breiten Uferstreifen we<strong>der</strong> gedüngt noch sonst intensiv genutzt werden<br />
dürfen(HWG §68, Abs.2), (BnatschG $2, Abs.1, Nr.6)<br />
Zusätzlich sollte allerdings auch hier ein Uferstreifen <strong>der</strong> Grundstücke 24, 25 und 26<br />
aufgekauft werden, um eine naturnahe Gestaltung zu sichern.<br />
Ab dem Beginn <strong>des</strong> Grundstücks 28 hat <strong>der</strong> Bachlauf dann wie<strong>der</strong> weniger Gefälle,<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 31<br />
was hier eine starke Ausbreitung <strong>des</strong> Flusses ermöglicht. Ein Aufkauf von Fläche<br />
lässt sich hier sicher ohne Probleme gestalten, was auch ein zusätzliches Anlegen<br />
von Zweigarmen und den Schutz <strong>der</strong> Feuchtwiese <strong>des</strong> unteren Tels <strong>des</strong> Grundstücks<br />
6 möglich machen würde.<br />
Vor allem muss hier ausreichend Ufergehölz angepflanzt werden. Eine weitere<br />
bauliche Entwicklung sollte in diesem Bereich ebenfalls ausbleiben (Landschaftsplan<br />
Schlangenbad, Juni 1998, S.111)<br />
2.1.14 Abschnitt 129 und 128<br />
Zu Beginn <strong>des</strong> Abschnitts sollten sich die gleichen Maßnahmen <strong>des</strong> vorigen<br />
Abschnitts fortsetzen. <strong>Die</strong> Verrohrung <strong>des</strong> Feldweges muss aber in jedem Fall durch<br />
eine Brücke ersetzt werden, was in diesem fall auch weniger Kosten verursachen<br />
würde, da sie nicht unbedingt für schwere Kraftfahrzeuge ausgelegt werden muss.<br />
Nach <strong>der</strong> Unterführung mündet <strong>der</strong> Katzbach in die <strong>Walluf</strong>. <strong>Die</strong>ser Mündungsbereich<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 32<br />
sollte großflächiger ausgebaut werden, indem ein nördlicher Teil <strong>des</strong> Grundstücks<br />
139 zugekauft wird und die anliegende Feuchtwiese teilweise als<br />
Überschwemmungsbereich genutzt wird. <strong>Die</strong>ser Bereich muss gut mit Ufergehölz<br />
beschattet, abgegrenzt und geschützt werden.<br />
Im Verlauf <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> ist das Ufer schon gut begrünt, die Uferzone wird aber von<br />
spielenden Kin<strong>der</strong>n durch den anliegenden Sportplatz zu stark zertrampelt. Ein Raum<br />
zum Erleben <strong>des</strong> Baches soll auch in Zukunft nicht versagt bleiben, <strong>der</strong> Bereich einer<br />
zertrampelten Uferzone sollte allerdings durch blockierende Bepflanzungen möglichst<br />
eingeschränkt werden. Außerdem verläuft <strong>der</strong> Bach auch hier noch zu gerade in<br />
einem zu engen Bachbett. <strong>Die</strong>s lässt sich durch einfache Maßnahmen än<strong>der</strong>n:<br />
Abb.: Bergstedt,J; Werkbuch Biotopschutz, Stuttgart 1990, S.60<br />
Im weiteren Verlauf macht <strong>der</strong> Bach einen kleinen Knick und mündet in den Ablauf<br />
<strong>des</strong> Regenrückhaltebeckens. Ab hier zumin<strong>des</strong>t, und eigentlich auch bis zum Becken<br />
zurück, muss die Betonfassung entfernt werden, danach wird wohl eine Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Sohle notwendig sein.<br />
Der gesamte Abschnitt ist sehr dicht bepflanzt, was zwar schon besser als keine<br />
Bepflanzung ist, allerdings ist dadurch auch dieser Abschnitt wenig<br />
abwechslungsreich. Wenn die vorhandenen Bäume erst einmal größer sind, werden<br />
sie aber sicher zu eng stehen. Zu überlegen ist also eine Ausdünnung schon heute,<br />
da sie bei kleineren Bäumen mit weniger Aufwand und Beschädigung <strong>der</strong> Umwelt<br />
durchzuführen ist.<br />
Abschnitte 127 bis 116<br />
<strong>Die</strong> gesamte Strecke befindet sich zwischen den Ortschaften Bärstadt und Wambach<br />
und verläuft sehr gerade und in schnellem Verlauf. In den 80er Jahren wurde an <strong>der</strong><br />
gesamten Strecke <strong>der</strong> Abwasserkanal von Bärstadt verlegt. Dadurch wurde <strong>der</strong><br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 33<br />
Boden stark aufgewühlt und die Rinne wurde nach Beendigung <strong>der</strong> Arbeite wie<strong>der</strong><br />
eingemauert. Der Kanal verläuft glücklicherweise in ca. 3 m Tiefe, er würde also bei<br />
heutigen <strong>Renaturierung</strong>sarbeiten nicht hin<strong>der</strong>lich sein.<br />
2.1.11 Abschnitte 127 und 126<br />
Nach <strong>der</strong> Brücke fehlt hier wie<strong>der</strong><br />
jegliche Uferbepflanzung, und das<br />
Bachbett verläuft in enger Rinne sehr<br />
gerade. In jedem Fall muss hier das<br />
Bachbett vergrößert werden.<br />
Außerdem muss <strong>der</strong> Uferstreifen vor<br />
Viehtritt geschützt werden, indem ein<br />
breiter Uferstreifen gesichert wird und<br />
Ufergehölze angepflanzt werden.<br />
Hierzu sollte wie<strong>der</strong> Fläche <strong>der</strong><br />
umliegenden Grundstücke zugekauft<br />
werden, kleinere Abstürze müssen<br />
ausgeglichen und die natürliche<br />
Schlängelung unterstützt werden.<br />
Vor allem im Bereich <strong>der</strong> Mündung <strong>des</strong><br />
von rechts kommenden Baches sollte<br />
ein größerer Bereich durch Zukauf<br />
geschützt werden, da sich dort heute<br />
schon Röhricht und Schilf angesiedelt hat. <strong>Die</strong>ser in <strong>der</strong> Abbildung schwarz<br />
gezeichnete Bach ist <strong>der</strong> Braumbach. Er steht den an<strong>der</strong>en Bächen in nichts nach<br />
und ist genauso schützenswert, er sollte mit entsprechenden Maßnahmen<br />
renaturiert werden.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 34<br />
Abschnitt 125 und 124<br />
In diesen Abschnitten verläuft die <strong>Walluf</strong> in schnellem Lauf, stark begradigt durch<br />
Steinschüttungen (Defizitkarte <strong>der</strong> Gewässerstrukturen; Blatt 5814SO, Bad<br />
Schwalbach). <strong>Die</strong>se müssen in jedem Fall entfernt werden, um eine Eigendynamik<br />
<strong>des</strong> Baches zu ermöglichen und die immense Fliessgeschwindigkeit zu<br />
vermin<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> gesamte<br />
Gewässerparzelle muss hier stark<br />
aufgeweitet, die Ufer vor Viehtritt<br />
geschützt und <strong>der</strong> Uferstreifen<br />
bepflanzt werden. <strong>Die</strong><br />
Unterführung <strong>des</strong> Feldweges<br />
durch Rohre muss unbedingt<br />
durch eine kleine Brücke ersetzt<br />
werden, was in diesem Fall schon<br />
durch sehr geringen Einsatz<br />
möglich ist, da die zu<br />
überwindende Streck nur sehr kurz<br />
ist. <strong>Die</strong> Parzellen 51 und 52 sind<br />
durch eine Plattform<br />
miteinan<strong>der</strong> verbunden, die<br />
bei einem Ausbau erhöht<br />
werden muss, sofern sie<br />
nicht entfernt werden kann.<br />
Zu Beginn <strong>des</strong> zweiten<br />
Abschnitts ist neben einem<br />
einzeln stehenden Baum<br />
wie<strong>der</strong> ein ca. 2 m langer<br />
Abschnitt verrohrt,<br />
wahrscheinlich auch hier<br />
wie<strong>der</strong> um dem weidenden<br />
Vieh die Benutzung bei<strong>der</strong><br />
Bachseiten zu ermöglichen.<br />
Zu Anfang <strong>des</strong> Grundstücks 56 wurde die Weidelandparzelle auf die Flussparzelle<br />
ausgeweitet, um den Weidetieren ein Tränke zu bieten. <strong>Die</strong>s muss ebenfalls<br />
rückgängig gemacht werden. Alternativ kann eine kleine Einbuchtung in das<br />
Grundstück eingegraben werden, um die Tiere zu tränken.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 35<br />
Abschnitt 123, 122<br />
Im dem gesamten Abschnitt ist die <strong>Walluf</strong><br />
in eine unverfugte Steinrinne gebettet<br />
(Defizitkarte <strong>der</strong> Gewässerstrukturen;<br />
Blatt 5814SO, Bad Schwalbach) und fließt<br />
daher zu schnell und gerade. <strong>Die</strong> Ufer<br />
jedem fall zu schützen, da ein eine<br />
Ausdehnung von 500 qm bei einer<br />
Min<strong>des</strong>tbreite von 5 m überschreitet<br />
(HENatG). Der Landschaftsplan schlägt<br />
<strong>des</strong>wegen hier die Kennzeichnung <strong>des</strong><br />
Gebietes als Biotopverbund- und<br />
Biotopentwicklungsfläche vor<br />
(Landschaftsplan Schlangenbad, Juni<br />
1998, S.109), wofür sicher große Teile<br />
<strong>der</strong> Grundstücke 64, 65, 66 und 67<br />
zugekauft werden müssen. In diesem<br />
Gebiet sind schon viele Schilf- und<br />
Röhrichtpflanzen angesiedelt, denen man<br />
noch mehr Ausbreitungsmöglichkeiten<br />
geben müsste. Im Zuge dieser<br />
Maßnahmen ist wohl nicht vermeidbar,<br />
den Feldweg umzuleiten. <strong>Die</strong>ser könnte<br />
alternativ über den gemeindeeigenen<br />
Weg rechts von Grundstück 65 , durch<br />
das Grundstück 63, zwischen den<br />
Grundstücken 62 und 63 entlang führen,<br />
den Bach mit einer kleinen Brücke<br />
überqueren und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />
auf dem gemeindeeigenen Weg<br />
fortführen. Dadurch wäre <strong>der</strong><br />
müssen mit<br />
standortgerechtem<br />
Ufergehölz bepflanzt<br />
werden. Im<br />
Mündungsbereich<br />
<strong>des</strong> Hessbachs<br />
treffen mehrere<br />
kleine Bäche<br />
aufeinan<strong>der</strong>. Ein<br />
Bach, <strong>der</strong> zwischen<br />
dem Grundstück 64<br />
von links den Hügel<br />
runter fließt und ein<br />
Bach, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />
Wiese <strong>der</strong> Parzelle<br />
64 hervortritt. Im<br />
Mündungsbereich<br />
dieser vier Bäche<br />
überquert <strong>der</strong><br />
Feldweg die <strong>Walluf</strong><br />
und verweist so die<br />
beiden kleinen Bäche<br />
und die <strong>Walluf</strong> in<br />
Rohre. <strong>Die</strong>ses Gebiet<br />
ist als starkes<br />
Feuchtgebiet aber in<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 36<br />
Abschnitt 121 und 120<br />
Hier sind wie<strong>der</strong> die üblichen<br />
Maßnahmen notwendig:<br />
Zukauf von Uferzone zur<br />
Verbreiterung <strong>des</strong> Bachbetts,<br />
Anpflanzung standortgerechten<br />
Ufergehölzes, Unterstützung <strong>der</strong><br />
natürlichen Schlängelung,<br />
Beseitigung von Staustufen,<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Sohle...<br />
<strong>Die</strong> hier schon vereinzelt<br />
existierenden Bäume sind in jedem<br />
Fall zu erhalten und in den neuen<br />
Verlauf zu integrieren<br />
Mündungsregion genug Platz für<br />
Überschwemmungsgebiete und<br />
Flachwasserregionen gegeben.<br />
<strong>Die</strong> gesamte Region muss dann<br />
noch mit standortgerechter<br />
Vegetation begrünt werden.<br />
Auf dem gemeindeeigenen Weg<br />
zwischen dem Grundstück 62<br />
und <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> wird heute das<br />
gesamte Vieh, das auf dem<br />
Grundstück 60 weidet,<br />
entlanggeführt. Dadurch wird<br />
diese Uferrandregion zertrampelt<br />
und das Schilf, das dort in<br />
Massen wächst, hat keine<br />
Chance, seinen Beitrag zur<br />
Biotopregion zu liefern. <strong>Die</strong><br />
Benutzung dieses<br />
gemeindeeigenen Grundstücks<br />
muss unverzüglicheingestellt<br />
werden<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 37<br />
Abschnitt 119 und 118<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> Strecke sind links <strong>des</strong><br />
Baches auf Grundstück71<br />
Schrebergärten, die sich in sehr<br />
geringem Abstand zum Wasser<br />
befinden. Hier müssen in jedem Fall<br />
entwe<strong>der</strong> die Gartennutzer von dem<br />
Vorteil eines lebendigen Baches<br />
überzeugt werden o<strong>der</strong> Teile <strong>des</strong><br />
Uferstreifens zugekauft werden. <strong>Die</strong><br />
Nutzung eines 10 m breiten<br />
Uferstreifens muss gestoppt<br />
werden.(HWG §68, Abs.2)<br />
Außerdem müssen die sich am Anfang<br />
den Gebietes befindlichen Zäune<br />
entfernt werden.<br />
Uferbepflanzungen und Verbreiterung<br />
Das sich zur<br />
rechten Seite <strong>des</strong><br />
Baches befindliche<br />
Gelände ist im<br />
Landschaftsplan<br />
als Röhricht- und<br />
Hochstaudenfluren<br />
gebiet<br />
ausgewiesen und<br />
bedarf <strong>des</strong>halb<br />
beson<strong>der</strong>en<br />
Schutzes<br />
<strong>des</strong> Bachbetts sind wie in den an<strong>der</strong>en<br />
Teilen vorzunehmen.<br />
<strong>Die</strong> Überquerung <strong>des</strong> Flusses zwischen<br />
den Grundstücken 71 und 72 muss<br />
durch eine kleine Brücke ersetzt<br />
werden.<br />
Nach <strong>der</strong> Überführung gibt es zur linken<br />
Seite <strong>des</strong> Baches auf dem Grundstück<br />
eine intensiv genutzte Weidelandschaft.<br />
Der Nutzer <strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong> hat hier das<br />
beweidbare Gelände in einem Abschnitt<br />
auf das Gewässer ausgedehnt. <strong>Die</strong>ser<br />
Eingriff muss sofort unterbunden<br />
werden. An einigen Stellen dieses<br />
Laufes hat sich das Bachbett recht tief<br />
in den Boden eingegraben. Eine<br />
Anhebung <strong>der</strong> Sohle sollte im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Bachlaufverbreiterung stattfinden.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 38<br />
dieser Abschnitt schon sehr<br />
naturnah und es bedarf nur<br />
weniger Maßnahmen, die Situation<br />
zu verbessern. Sinnvoll wäre hier<br />
sicherlich schon heute die<br />
Errichtung eines geschützten<br />
Lebensraumes nach §23 HENatG,<br />
beson<strong>der</strong>s schützenswert sind die<br />
zwei Quellbereiche in Grundstück<br />
78. <strong>Die</strong> Feuchtwiesen in diesem<br />
Bereich sind allerdings zu intensiv<br />
genutzt, eine extensivere Nutzung<br />
ist dringend erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Abschnitt 117 und 116<br />
Am Anfang dieses Bereiches<br />
fehlen noch einige Ufergehölze,<br />
die ergänzt werden müssen<br />
(Landschaftsplan Schlangenbad,<br />
Entwicklungskarte, Bad<br />
Schwalbach 1998). Im weiteren<br />
Verlauf könnte auch hier die<br />
natürliche Schlängelung noch<br />
unterstützt werden. Ansonsten ist<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 39<br />
Abschnitt 115 und 114<br />
<strong>Die</strong>se Abschnitte beginnen mit <strong>der</strong><br />
Unterführung <strong>der</strong> Landstraße von Wambach<br />
nach Bärstadt. <strong>Die</strong>se Unterführung wäre wohl<br />
nur schwer durch eine Brücke zu ersetzen, zu<br />
prüfen wäre allerdings, ob eine Verbreiterung<br />
<strong>des</strong> Tunnels möglich ist.<br />
Nach <strong>der</strong> Unterführung verläuft <strong>der</strong> Bach zwar<br />
in einem relativ breiten Bachbett., allerdings<br />
ohne Ufergehölz und natürliche Windungen<br />
(Defizitkarte <strong>der</strong> Gewässerstrukturen;<br />
Blatt 5814SO, Bad Schwalbach). Außerdem<br />
liegt das umliegende Gelände zu hoch und<br />
verhin<strong>der</strong>t so die Bildung natürlicher<br />
Überschwemmungsflächen. Der Abschnitt 114<br />
ist dann komplett verschalt und auf <strong>der</strong> rechten<br />
Seite durch Steinschüttungen und auf <strong>der</strong><br />
linken durch Pflaster begrenzt. <strong>Die</strong>se baulichen<br />
Maßnahmen müssen unbedingt rückgängig<br />
gemacht werden.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 40<br />
Abschnitt 113 und 112<br />
Im Abschnitt 113 verläuft die<br />
<strong>Walluf</strong> wie<strong>der</strong> in breitem Bett,<br />
aber ohne Uferbepflanzungen.<br />
Kurz vor <strong>der</strong> Unterführung<br />
unter <strong>der</strong> Hauptstraße mündet<br />
dann die Allauter in die <strong>Walluf</strong>,<br />
die bis zu diesem Punkt in<br />
Rohren verläuft. <strong>Die</strong>se Rohre<br />
sind sehr leicht zu entfernen.<br />
So könnte für die Allauter ein<br />
neuer Mündungsbereich<br />
gestaltet werden. Der Lauf<br />
könnte durch das Grundstück<br />
104, 103, 100 und 98 geführt<br />
werden. Hierfür muss das<br />
Grundstück 104 zugekauft und<br />
die Holzgarage abgerissen<br />
werden. Das Grundstück 98<br />
muss zugekauft und in großen<br />
Teilen <strong>der</strong> Bachsohlenhöhe<br />
angeglichen werden, Um eine<br />
Ausbreitung <strong>des</strong> sich dort<br />
befindlichen<br />
Röhrichts (Landschaftsplan Schlangenbad, Entwicklungskarte, Bad Schwalbach<br />
1998) zu ermöglichen. <strong>Die</strong> Bezeichnung dieses Gebietes wird auch heute noch als<br />
„Fröschpfuhl“ ausgegeben, was auf ein ehemalig stark ausgedehntes Biotop<br />
schließen lässt. <strong>Die</strong> Rückführung in den Originalzustand sollte hier Prämisse sein.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 41<br />
Das Gesamte Gebiet mit Erlen und Eschen bepflanzt, mit Sumpf- und<br />
Überschwemmungsflächen überzogen, könnte durch kleine Trampelpfade zugänglich<br />
gemacht werden und so als Naherholungsgebiet für Wambach dienen. <strong>Die</strong>s bietet<br />
sich beson<strong>der</strong>s in Kombination mit dem Dorfgemeinschaftshaus an. Zu prüfen wäre<br />
hier, ob nicht durch eine Planung <strong>der</strong> gepflasterten Parkplatzfläche, was eine<br />
effizientere Nutzung <strong>der</strong>selben möglich machen würde, ein Verzicht auf einen Teil<br />
<strong>der</strong> sich am Bach befindlichen Parkplätze ermöglichen würde. <strong>Die</strong>se Fläche könnte<br />
dann in die Biotopplanung mit eingebunden werden.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Walluf</strong> ist zu Beginn <strong>des</strong> Abschnitts ähnlich stark entfremdet, wie im vorigen<br />
Abschnitt. <strong>Die</strong>se Maßnahmen müssen auch hier rückgängig gemacht werden, um<br />
eine natürliche Laufgestaltung zu ermöglichen.<br />
In <strong>der</strong> Mitte <strong>des</strong> Abschnitts unterläuft die <strong>Walluf</strong> dann wie<strong>der</strong> die Hauptstraße. Hierfür<br />
ist sie in ein massives Betonbett gefasst, das sehr tief im Boden eingegraben ist.<br />
<strong>Die</strong>se Fassung führt sich auch noch einige Meter nach <strong>der</strong> Unterführung fort.<br />
Im gesamten Bereich hat die <strong>Walluf</strong> zwar recht viel Platz, verläuft aber zu schnell.<br />
Dadurch lagert sich hier kein Substrat an und eine Vegetation hat keine Chance.<br />
Nach <strong>der</strong> Unterführung sollte im Grunde die Betonfassung entfernt werden, um eine<br />
naturnahe Gestaltung zu ermöglichen (Landschaftsplan Schlangebad,<br />
Entwicklungskarte, Bad Schwalbach 1998). Sollte sich dies allerdings als zu<br />
kostenintensiv erweisen, wäre auch eine Neugestaltung <strong>des</strong> vorhandenen Betonbetts<br />
möglich. Hierzu muss Substrat angebracht werden und vorerst durch bauliche<br />
Maßnahmen befestigt werden. Stark wurzelnde Pflanzen müssen angepflanzt<br />
werden, und so würde mit <strong>der</strong> Zeit das Betonbett von <strong>der</strong> Natur zurückerobert.<br />
Im weiteren Verlauf, dem Abschnitt 112, ist <strong>der</strong> Bach in ein sehr enges Bett gezwängt<br />
und verläuft mit hoher Fliessgeschwindigkeit durch die Gärten <strong>der</strong> angrenzenden<br />
Grundstücke. Somit ist hier eine <strong>Renaturierung</strong> seitens <strong>der</strong> Gemeinde stark<br />
erschwert. Um in diesem Abschnitt eine naturnahe Gestaltung zu ermöglichen ist<br />
eine enge Zusammenarbeit mit den Grundstückseigentümern gefragt. Es gilt, die<br />
Anwohner von den Vorteilen eines naturnahen Baches zu überzeugen und ihnen mit<br />
Rat und Tat zur Seite zu stehen. Im jetzigen Zustand bringt <strong>der</strong> Bach für die<br />
Schönheit dieser Gärten keinen Vorteil, es steckt allerdings in diesem Bach ein<br />
ungeheures Potential zur Gestaltung <strong>der</strong> Gärten. <strong>Die</strong>ses gilt es zu erkennen und<br />
umzusetzen. Hierfür sollten sich am besten die Anlieger zu einer<br />
Arbeitsgemeinschaft zusammenschließen, um den Abschnitt einheitlich nach ihren<br />
Vorstellungen und Wünschen, mit Unterstützung <strong>der</strong> Gemeinde, neu zu beplanen.<br />
Hessbach<br />
Der Hessbach ist ein kleiner Bach, <strong>der</strong> im Norden <strong>des</strong> Tals entspringt und mit mäßig<br />
starkem Gefälle ins Tal fließt und bei Abschnitt 122 in die <strong>Walluf</strong> mündet.<br />
Auch hier gehen wir wie<strong>der</strong> wie bei <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> vor. Wir betrachten die einzelnen<br />
Abschnitte, beginnend mit Abschnitt 11 und bewegen uns im Rückwärtsschritt in<br />
Richtung Mündung. <strong>Die</strong> Beschriftung <strong>der</strong> Grundstücke erfolgt hier anhand offizieller<br />
Flurstücksbezeichnungen.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 42<br />
2.1.12 Abschnitt 11 und 10<br />
Zu Anfang dieses Abschnitts<br />
befindet sich die Quelle <strong>des</strong><br />
Hessbachs. <strong>Die</strong>ser Quellbereich<br />
muss vor Viehtritt geschützt<br />
werden, außerdem sollten<br />
anliegende Hütten entfernt<br />
werden (Landschaftsplan<br />
Schlangenbad, Juni 1998, S110).<br />
Oberhalb und rechts <strong>der</strong> Teiche<br />
müssen die nicht heimischen<br />
Koniforen entfernt werden<br />
((Landschaftsplan Schlangenbad,<br />
Entwicklungskarte, Bad<br />
Schwalbach 1998) Das<br />
Röhrichtgebiet oberhalb <strong>der</strong><br />
Teiche muss geschützt werden,<br />
da Röhrichte bei flächenmäßiger<br />
Ausdehnung, also bei einer<br />
Min<strong>des</strong>tbreite von etwa 5m, ab<br />
einer Größe von 100 qm<br />
geschützt sind (HENatG §23).<br />
<strong>Die</strong> Fischteiche müssen<br />
umgebaut werden, es müssen<br />
Flachwasserzonen integriert<br />
werden, insgesamt muss die<br />
Wasseroberfläche aber<br />
verkleinert werden, um die Verdunstung zu verringern. Außerdem müssen die<br />
Überläufe <strong>der</strong> Teiche umgestaltet werden, um eine Passierbarkeit für Wirbeltiere<br />
und wirbellose Tiere gleichermaßen zu ermöglichen (Landschaftsplan<br />
Schlangenbad, Juni 1998, S.110), eine Min<strong>des</strong>twasserführung muss gewährleistet<br />
sein (Landschaftsplan Schlangenbad, Entwicklungskarte, Bad Schwalbach 1998).<br />
Unterhalb <strong>der</strong> Teiche verläuft <strong>der</strong> Bach durch Feuchtwiesen, die geschützt werden<br />
müssen, da sie eine Flächenausdehnung von 500 qm bei einer Breite von 5 m<br />
überschreiten (HENatG §23). Anpflanzung von Ufergehölz soll eine wechselnde<br />
Beschattung und eine natürlichere Verlaufsgestaltung gewährleisten.<br />
Den Anfängen <strong>der</strong> Sohlvertiefung sollte auch hier schon frühzeitig Einhalt geboten<br />
werden.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 43<br />
2.1.13 Abschnitte 9 und 8<br />
Auch in diesem Abschnitt verläuft<br />
<strong>der</strong> Bach wie<strong>der</strong> durch eine<br />
Feuchtwiese, die auf Grund ihrer<br />
Größe zu schützen ist (HENatG<br />
§23).<br />
<strong>Die</strong> üblichen Maßnahmen wie<br />
Bachbettverbreiterung,<br />
Uferbepflanzung usw. sind auch<br />
hier vorzunehmen.<br />
Zur Verbreiterung <strong>des</strong> Bachbetts<br />
müsste <strong>der</strong> gemeindeeigene<br />
Weg, <strong>der</strong> entlang <strong>des</strong> Baches<br />
verläuft, ausreichen. Im letzten<br />
Stück sollte mit dem Eigentümer<br />
<strong>des</strong> Grundstücks 14 über eine<br />
Verlagerung <strong>des</strong><br />
gemeindeeigenen Weges in<br />
Bachnähe verhandelt werden.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 44<br />
2.1.14 Abschnitt 7 und 6<br />
Auch hier ist wie<strong>der</strong> eine Aufweitung<br />
<strong>des</strong> Bachbetts auf gemeindeeigenen<br />
Wegen und möglicherweise<br />
zugekauften Streifen gefragt. Im<br />
Grundstück 21 müssen größere<br />
Flächen zugekauft werden und<br />
möglicherweise gemeindeeigene<br />
Wege zu Gewässerparzelle hin<br />
verlagert werden.<br />
<strong>Die</strong> Ackerlandnutzung <strong>der</strong> Parzelle 74<br />
sollte in Weideland umfunktioniert<br />
werden (Landschaftsplan<br />
Schlangenbad, Entwicklungskarte,<br />
Juni 1998, Bad Schwalbach), um<br />
einen übermäßigen Eintrag an<br />
Düngemitteln in den Bach zu<br />
vermeiden.<br />
Im Abschnitt 6 vertieft sich die<br />
Bachsohle dann so stark in den<br />
Boden, dass <strong>der</strong> Bach kaum mehr<br />
zu sehen ist. Hier sind massive<br />
Aufschüttungen an Auenboden<br />
nötig, um einen natürlichen Lauf zu<br />
ermöglichen.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 45<br />
Ähnliche Probleme einer zu tiefen Sohle<br />
gab es auch bei <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong><br />
Wältersbaches. Hier ist sehr schön zu<br />
erkennen, wie das Gewässer nach <strong>der</strong><br />
Sohlanhebung wie<strong>der</strong> Charakter<br />
gewonnen hat.<br />
Abb.: Hessisches Ministerium für<br />
Umwelt, Energie, Jugend, Familie und<br />
Gesundheit; Lebensa<strong>der</strong>n unserer<br />
Landschaft; S.27)<br />
Abschnitte 5, 4 und 3<br />
In den ersten zwei Abschnitten verläuft <strong>der</strong><br />
Hessbach noch in einer sehr tiefen Rinne. <strong>Die</strong>se<br />
ist in eine Massivsohle gefasst und verläuft sehr<br />
geradlinig. <strong>Die</strong>se Verschalung muss entfernt<br />
werden, die Sohle angehoben und das Bachbett<br />
verbreitert werden.<br />
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<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 46<br />
Ein Zukauf eines<br />
Uferstreifens ist vor allem<br />
bei Grundstück 23 und<br />
24 notwendig.<br />
Uferbepflanzungen sind<br />
auch hier wie<strong>der</strong> im<br />
gesamten Bereich<br />
durchzuführen.<br />
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<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 47<br />
Abschnitt 2 und 1<br />
In dem Bereich, in dem <strong>der</strong> Bach zwischen<br />
den Grundstücken 30 und 31 durchfließt, ist<br />
er in eine feste Rinne gefasst. <strong>Die</strong>se muss<br />
entfernt und Ufergehölze angepflanzt werden.<br />
Während <strong>des</strong> gemeindeeigenen Grundstücks<br />
12/3 <strong>des</strong> als Wen<strong>des</strong>chleife und Parkplatz<br />
genutzt wird, verläuft <strong>der</strong> Hessbach in<br />
Rohren. Bei <strong>der</strong> Unterführung <strong>der</strong> Straße<br />
lässt sich das wohl nicht än<strong>der</strong>n, zu<br />
überlegen wäre allerdings, ob <strong>der</strong> Parkplatz,<br />
soweit er überhaupt in voller Größe<br />
notwendig ist, nicht etwas nach rechts<br />
verlagert werden kann, um den Hessbach in<br />
diesem Bereich zu öffnen.<br />
Nach <strong>der</strong> Unterführung unter <strong>der</strong> Straße verläuft <strong>der</strong> Bach noch einige Meter in<br />
einem festen Betonbett, welches dringend entfernt werden muss. Nach Ende <strong>der</strong><br />
Verschalung befindet sich ein sehr hoher Absturz, <strong>der</strong> entfernt werden muss. Danach<br />
mündet <strong>der</strong> Bach in das <strong>Walluf</strong>tal und sollte hier mit einem breiten Mündungsbereich<br />
in die <strong>Walluf</strong> münden. <strong>Die</strong> für dieses letzte Teilstück zu ergreifenden Maßnahmen<br />
sollten sich in die Maßnahmen einfügen, die im Abschnitt 122 und 123 <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong><br />
beschrieben sind.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 48<br />
Abschnitt <strong>des</strong> ersten Gartens<br />
sollte <strong>der</strong> Katzbach freigelegt<br />
werden.<br />
Nachdem <strong>der</strong> Bach wie<strong>der</strong> auf<br />
die Straße stößt, verläuft er<br />
wie<strong>der</strong> in Rohren. Zumin<strong>des</strong>t im<br />
ersten Bereich sollte hier ein Teil<br />
<strong>der</strong> benachbarten Grundstücke<br />
zugekaut werden, um dem Bach<br />
ein neues Bett zu gestalten.<br />
Nachdem <strong>der</strong> Bach wie<strong>der</strong> in<br />
Abschnitt 5 an die Oberfläche<br />
kommt, verläuft er sehr geradlinig<br />
in engem Bett zwischen den<br />
Gärten hindurch. Hier ist eine<br />
Umformung <strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong> sehr<br />
leicht möglich.<br />
In <strong>der</strong> Mitte <strong>des</strong> grünen<br />
Abschnitts überquert eine<br />
Fussgängerbrücke den Bach und<br />
überdeckt ihn. Hier würde es <strong>der</strong><br />
Erlebbarkeit <strong>des</strong> Baches und<br />
dem Ortsbild stark dienlich sein,<br />
wenn diese Brücke entfernt, das<br />
1.2 Katzbach<br />
Der Katzbach sollte in<br />
seiner Quellregion<br />
geschützt werden, und<br />
trotz seiner anfangs<br />
geringen Wasserführung<br />
sollte ihm ein sicheres<br />
Bachbett zustehen. <strong>Die</strong>s<br />
ist im Quellbereich durch<br />
Bauarbeiten in Gefahr.<br />
<strong>Die</strong> Unterführung <strong>des</strong><br />
Feldweges sollte durch<br />
eine kleine Brücke<br />
ersetzt werden, und die<br />
Eigentümer <strong>der</strong><br />
folgenden Gärten sollten<br />
zur Zusammenarbeit bei<br />
<strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong><br />
aufgefor<strong>der</strong>t werden.<br />
Beson<strong>der</strong>s im ersten<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02<br />
4.2
<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 49<br />
Gelände dem Bachniveau angepasst wird und <strong>der</strong> Bach hier neu gestaltet wird.<br />
Durch die verkehrsferne Lage und ruhige Umgebung bedingt, würde sich hier eine<br />
Kombination mit einem kleinen Erlebnisspielplatz für Kin<strong>der</strong> anbieten.<br />
Im weiteren Verlauf sind wie<strong>der</strong> die üblichen Maßnahmen fällig.<br />
<strong>Die</strong> Verrohrung <strong>des</strong> Abschnitts 2 ist zu lang, vor und hinter <strong>der</strong><br />
Straßenunterführung sollte das Bachbett naturnah gestaltet werden<br />
Im Mündungsbereich sollte dem Bach beson<strong>der</strong>s viel Platz gewährt werden, wie<br />
schon im Abschnitt 129 und 128 <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong>- Maßnahmen erwähnt wurde.<br />
5 Finanzierung<br />
5.1 Zu erwartende Kosten<br />
Nicht jede Aktion lässt sich immer auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüfen, aber hier<br />
lässt sich diese durchaus nachweisen. Viele <strong>der</strong> im vorigen Kapitel vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen sind mit sehr geringem Materialeinsatz vom Bauhof <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Schlangenbad zu erledigen.<br />
Ein Unterstützen <strong>der</strong> Schlängelung eines Bachabschnitts kostet so nur ein geringes<br />
Maß an Arbeitsstunden. Das Anpflanzen einzelner Bäume ist ebenfalls mit geringem<br />
Finanzeinsatz zu bewerkstelligen.<br />
<strong>Die</strong> einzigen aufwendigeren Aktionen sind die Öffnung <strong>der</strong> Verrohrung innerhalb von<br />
Bärstadt und <strong>der</strong> Verrohrungsersatz durch Brücken.<br />
Wichtig ist aber die Effizienz <strong>des</strong> Gesamtprojektes. <strong>Die</strong>ses Projekt wird nicht nur<br />
einen erheblichen Beitrag zum Gewässerschutz, Artenschutz und Biotopschutz<br />
beitragen, son<strong>der</strong>n trägt auch langfristig zur Sicherung <strong>der</strong> Trinkwasserversorgung<br />
<strong>der</strong> Gemeinde bei und gestaltet das Landschaftsbild in erheblichem Maße attraktiver.<br />
All diese positiven Effekte lassen sich mit diesem Projekt bei verhältnismäßig<br />
geringem Finanzmitteleinsatz erreichen.<br />
5.2 Lastenteilung<br />
Selbst bei diesen geringen Kosten stellt sich natürlich die Frage nach <strong>der</strong><br />
Finanzierung.<br />
Ein beson<strong>der</strong>er Vorteil ergibt sich für den Ortsteil Bärstadt durch die immense<br />
Verschönerung <strong>des</strong> Dorfbil<strong>des</strong>. Auch die Gemeinde Schlangenbad hat ein Interesse<br />
an <strong>der</strong> Durchführung <strong>des</strong> Projektes, da diese Aktionen als Ausgleichsmaßnahmen für<br />
vergangene Eingriffe verwendet, o<strong>der</strong> für kommende Eingriffe auf dem Ökokonto<br />
verbucht werden können.<br />
Da Bärstadt dieses Jahr in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen wurde,<br />
stehen dem Dorf zu seiner Erneuerung Lan<strong>des</strong>mittel zur Verfügung. <strong>Die</strong> Höhe dieser<br />
Zuschüsse ist nicht begrenzt, sie entscheidet sich je nach Wichtigkeit, Kosten und<br />
Effektivität <strong>der</strong> einzelnen Projekte. Da also im Einzelfall entschieden wird, stellt<br />
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<strong>Renaturierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Oberlaufs</strong> <strong>der</strong> <strong>Walluf</strong> 50<br />
dieses Projekt auch keine Konkurrenz zu an<strong>der</strong>en Vorschlägen <strong>der</strong> Dorferneuerung<br />
dar. Es werden allerdings in diesem Programm nur schon teilfinanzierte Projekte<br />
geför<strong>der</strong>t, <strong>des</strong>halb muss sich auch hier die Gemeinde Schlangenbad beteiligen. Eine<br />
mögliche Aufteilung, die wohl auch den Zuspruch <strong>der</strong> Gemeinde finden würde, wäre<br />
die, dass die Gemeinde ca. zwei Drittel und die Lan<strong>des</strong>regierung über das<br />
Dorferneuerungsprogramm ca. ein Drittel zahlt.<br />
Johannes <strong>Zeller</strong> Student <strong>der</strong> Geographie an <strong>der</strong> Ruhr- Uni- Bochum 05.12.02