Erster Zwischenbericht der Evaluation der EQUAL-EP ?MIK

Erster Zwischenbericht zur Evaluation der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft MIK
bildungs- und Arbeitsmarkt erschwert bzw. ausgeschlossen. Auf Seiten der Unternehmen
spielen der Ausbildungsplatzrückbau und eine Verknappung des Stellenangebots insgesamt
eine Rolle.
Die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen ist im Februar 2004 leicht angestiegen und liegt je
nach Bezirk zwischen 7,1% und 16,4%, die Arbeitslosenquote bei Migranten und Migrantin-
nen bei 22 - 33,8%. Eine Ursache ist die hohe Quote derer unter ihnen, die keine Berufsaus-
bildung haben, bei arbeitlosen Migranten liegt die Quote bei 75%, bei Deutschen bei 36 %.
Bei der Gruppe der Spätaussiedler/innen treten Probleme hinsichtlich „mitgebrachter“ Be-
rufsabschlüsse auf, die fachlicher enger gefasst sind. Neben erworbenen Berufserfahrungen
erfordert eine Integration in den deutschen Arbeitsmarkt häufig formale Qualifikationen.
Menschen mit Behinderung sind durch gesellschaftliche Exklusion tendenziell an der vollen
Wahrnehmung ihrer Menschenrechte gehindert und sozial ausgeschlossen, stellt der Euro-
päische Behindertenkongress in Madrid 2002 fest. In Deutschland bspw. haben Menschen
mit Behinderung zwischen 25 und 45 Jahren im Jahr 2003 sechsmal so häufig keinen Schul-
abschluss wie die Vergleichsgruppe ohne Behinderung. Die Erwerbsbeteiligung von behin-
derten Frauen liegt deutlich unter der von Männern. Unter dem Gesichtspunkt der Integration
in den allgemeinen Arbeitsmarkt sind auch Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen,
die in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten. 6 Menschen mit Behinderung
sind - je nach Art und Schweregrad der Behinderung in besonderem Maße vom Wegfall von
Einfacharbeitsplätzen betroffen.
Relevante Veränderungen des Kontext bis Juni 2006
- Strukturelle Veränderungen bei den Arbeitsagenturen durch die Aufgabenteilung mit AR-
GEs bzw. Optionskommunen führten lt. Information der Koordinatorin teilweise zu Anlauf-
schwierigkeiten in den TP, die auf veränderten Zuständigkeiten für Zielgruppen und in der
Folge auf Problemen bei der Akquise von Teilnehmenden beruhen. Durch die Einführung
des EQJ (Betriebe erhalten Zuschüsse für Praktikanten) wurde die Suche nach "kostenlo-
sen" oder gar bezahlten Praktikumsplätzen in Betrieben für Jugendliche erschwert. Kon-
textveränderungen gegenüber dem Stand Juni 2006 sind in den ersten Monaten des
zweiten Halbjahres 2006 nicht zu erwarten.
6 Für Menschen mit Behinderung, die in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten, ist – je nach Möglichkeit - eine
berufliche Förderung gesetzlich vorgesehen, so dass ggf. ein Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt erfolgen kann.
Univation Institut für Evaluation Dr. Beywl & Associates GmbH, Köln
19