Lokale Verformungsmessung an partikelverstärktem Aluminium
Lokale Verformungsmessung an partikelverstärktem Aluminium
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Eine Auszählung aller Partikel bei einer globalen Dehnung von 0% ergab, dass bereits <strong>an</strong> der<br />
unverformten Probe 30 Prozent der Partikel gebrochen waren. Während des in-situ<br />
Zugversuchs beg<strong>an</strong>nen bei einer globalen Dehnung von 0,5% weitere Partikel zu brechen. Bei<br />
der letzten Verformungsstufe (εglobal=1%) hatten 72% der Verstärkungspartikel versagt. Diese<br />
Ergebnisse sind in Tab. 4-1 zusammengefasst.<br />
Globale Summe der betrachteten Gebrochene Anteil gebrochener<br />
Dehnung<br />
Partikel<br />
Partikel Partikel<br />
0,0% 136 41 31%<br />
0,0% 25 9 36%<br />
0,2% 25 9 36%<br />
0,3% 25 9 36%<br />
0,5% 25 11 44%<br />
0,6% 25 12 48%<br />
1,0% 25 18 72%<br />
Tab. 4-1: Anteil gebrochener Partikel bei zunehmender globaler Dehnung des Werkstoffes<br />
Werkstoff A6061+ 10%SiC- Partikel (Partikelgröße 100µm)<br />
Zur Messung der lokalen Deformationen wurden REM- Bilder mit Pixel Sizes von 0,671µm<br />
und 0,168µm aufgenommen und ausgewertet. Die REM- Bilder, die aus ihnen ermittelten<br />
homologen Punkte, die Dehnungskarten εxx,. εyy, εxy und die Karte der Rotation aller<br />
Verformungsstufen sind im Anh<strong>an</strong>g D.4 enthalten.<br />
Im Folgenden sollen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d einiger ausgewählter Dehnungskarten die Vorgänge während der<br />
Verformung der Zugprobe <strong>an</strong>schaulich dargestellt werden.<br />
In Abb. 4-3 und Abb. 4-4 sind die gleichen Dehnungskarten mit unterschiedlichem Farbcode<br />
der Dehnungskomponente εxx, die aus REM-Bildern mit einer Pixel Size von 0,168µm<br />
errechnet wurden, dargestellt. In Abb. 4-3 ist der Farbcode so gewählt, dass hohe Dehnungen<br />
bis 10 Prozent, die um Partikel und in Scherbändern auftreten, gut sichtbar sind. In Abb. 4-4<br />
sind Dehnungen bis zu einem Prozent, die in der Matrix auftreten, <strong>an</strong> dem Farbcode ablesbar.<br />
Alle Dehnungen, die ein Prozent übersteigen sind hier rot eingefärbt. Die Umrisse der SiC-<br />
Partikel sind mit schwarzen Linien in die Dehnungskarten eingezeichnet.<br />
Bei einer globalen Dehnung von 0,3% öffnen sich in Partikeln, die bereits vor Beginn des<br />
Zugversuchs gebrochen waren die Rissfl<strong>an</strong>ken. Rechts und links von sich öffnenden Rissen in<br />
Partikeln ist die Matrix unverformt, sonst weist die Matrix eine Dehnung von 0,3% auf. Dort<br />
wo die Risse in die Matrix münden treten bereits Dehnungen von etwa 1% auf. An einigen<br />
Stellen, beispielsweise <strong>an</strong> dem Partikel in der linken unteren Ecke der Dehnungskarte, lösen<br />
sich Partikel- Matrix- Interfaces. Die horizontale Welligkeit der Dehnung und die negativen<br />
Dehnungen am linken R<strong>an</strong>d sind Artefakte, die auf die Bildaufnahme im REM<br />
zurückzuführen sind.<br />
In der Dehnungskarte der Verformungsstufe εGlobal 0,3% bis 0,5% ist zu erkennen, dass die<br />
sich öffnenden Risse in den Partikeln durch Passagen hoher Dehnung in der Matrix verbunden<br />
werden. Allgemein bilden sich Scherbänder aus, außerhalb dieser treten keine zusätzlichen<br />
Deformationen in der Matrix auf. Von dem Partikel in der Kartenmittel bricht <strong>an</strong> der rechten<br />
Spitze ein Stück aus, was in Abb. 4-4 durch eine rot eingefärbte Stelle erkennbar ist. Weitere<br />
Partikel- Matrix Interfaces reißen auf. Während der nächsten Stufe (εGlobal 0,5% bis 0,6%) ist<br />
nur ein Scherb<strong>an</strong>d und die <strong>an</strong>liegenden Partikel aktiv. Rechts von dem SiC- Partikel in der<br />
Kartenmitte dehnt sich die Matrix um 2 Prozent und das benachbarte Interface löst sich. In der<br />
letzten Verformungsstufe (εGlobal 0,6% bis 1,0%) prägen sich die Bänder hoher Verformung<br />
stark aus. Partikel, die in diesen Bändern liegen, etwa das Partikel rechts oben oder die beiden<br />
Partikel links unten in der Dehnungskarte, brechen. Rechts oder Links von durchgebrochenen<br />
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