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Lokale Verformungsmessung an partikelverstärktem Aluminium

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einer globalen Dehnung von 2,1% weder Partikelbruch noch das Aufreißen von Interfaces<br />

auf, was mit den Annahmen der FE- Rechnung übereinstimmt. Nun wollen wir die<br />

Dehnungskarte εx dieser Probe bei εglobal=2,1% (siehe Abb. 5-2, Bild links) mit dem<br />

Konturplot der FE- Rechnung bei einer globalen Zugdehnung von 7,121% (siehe Abb. 5-1)<br />

vergleichen werden.<br />

Die Ergebnisse von Versuch wie Rechnung zeigen die Bildung von Scherbändern. Im<br />

Unterschied zum simulierten Zugversuch, wo sich um jedes Partikel Scherbänder ausbilden<br />

werden in der gemessenen Dehnungskarte g<strong>an</strong>ze Gruppen von Teilchen durch Scherbänder<br />

umschlossen. In den Scherbänden treten in der Rechnung Dehnungen von etwa 17% auf, was<br />

dem 2,4- fachen der globalen Dehnung von 7,121% entspricht. Das stimmt gut mit den 4,5%<br />

Dehnung in den Scherbändern der in-situ Zugprobe überein, die die globale Dehnung um das<br />

2,1- fache übersteigen. Maxima treten in beiden Resultaten <strong>an</strong> Stellen auf, wo Scherbänder<br />

mit Partikelk<strong>an</strong>ten zusammentreffen. Im Unterschied zur Simulation aber, in der <strong>an</strong> Stellen,<br />

wo zwei Partikel sehr nahe <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>der liegen sehr hohe Deformationen von bis zu 229%<br />

auftreten, ist <strong>an</strong> solchen Stellen in der gemessenen Dehnungskarte meist überhaupt keine<br />

lokale Verformung beobachtbar. Dies hat wohl damit zu tun, dass diese FE- Rechnung eine<br />

2D- Analyse ist. In unseren Experimenten wird durch die räumliche Beschränkung solcher<br />

Partikel<strong>an</strong>ordnungen vermutlich diese Lokalisierung unterdrückt. Nur wenn zwischen zwei<br />

eng beiein<strong>an</strong>derliegenden Partikeln, wie etwa in Abb. 5-2 (Bild rechts) ein Scherb<strong>an</strong>d läuft<br />

kommt es in diesem Versuch zu Dehnungslokalisationen. Die Dehnungen erreichen hier mit<br />

15% das 7-fache von εglobal. Es ist <strong>an</strong>zumerken, dass in der Dehnungskarte (Abb. 5-2, Bild<br />

rechts) die hohen Dehnungen in den eingezeichneten Partikeln das Resultat von Matchfehlern<br />

sind, die durch das Überstrahlen der SiC- Partikel bei der Bildaufnahme in REM zust<strong>an</strong>de<br />

kommen. Im in-situ Zugversuch werden in diesem Material die Fragmente jener Partikel, die<br />

bei Materialherstellung oder Oberflächenpräparation gebrochen wurden d<strong>an</strong>n gegenein<strong>an</strong>der<br />

verschoben, wenn sie <strong>an</strong> einem Scherb<strong>an</strong>d liegen. Dort bilden sich Dehnungslokalisationen in<br />

der umliegenden Matrix.<br />

Nun würde sich ein Vergleich einer Dehnungskarte der gleichen Zugprobe und globalen<br />

Dehnungen nahe der Bruchdehnung mit der FE- Rechnung <strong>an</strong>bieten. Weil diese Probe nicht<br />

<strong>an</strong> der im REM untersuchten Stelle brach, wurde dazu der Versuch mit einer <strong>an</strong>deren Probe<br />

her<strong>an</strong>gezogen. Es wurden zwei weitere Versuche mit dem gleichen Material, aber <strong>an</strong>deren<br />

Probenpräparierungen ausgewertet (siehe Anh<strong>an</strong>g D). Der Versuch mit einer chemisch<br />

geätzten Probe ist zu einem Vergleich nicht geeignet, weil aufgrund der Präparationsmethode<br />

bei der Verformung bevorzugt Interfaces brachen. Eine weitere Probe wurde thermisch geätzt<br />

und ionengeätzt. Zwar wurden bei dieser Präparation die Interfaces geschont, aber es konnte<br />

nur eine schwache Oberflächenstruktur erzeugt werden, wodurch bei der rechnergestützten<br />

Bildauswertung nur verhältnismäßig wenige, ungleichmäßig verteilte homologe Punkte<br />

ermittelt werden konnten. So entst<strong>an</strong>den Dehnungskarten mit geringer Zuverlässigkeit und<br />

geringer örtlicher Auflösung. Information über die Dichte und Verteilung der homologen<br />

Punkte geben die Abbildungen in Anh<strong>an</strong>g D.2.<br />

Von dieser Probe wurden im in-situ Zugversuch Verformungsstufen bis zu εglobal= 6,3%<br />

gemessen. Eine εx- Dehnungskarte bei εglobal=6,3% ist in Abb. 5-3 dargestellt. Im Vergleich<br />

mit dem gerechneten Konturplot in Abb. 5-1 fällt wieder auf, dass oft mehrere Partikel von<br />

Scherbändern umschlossen werden. In den Partikeln und oft auch in größeren Bereichen um<br />

sie, sowie zwischen Partikeln bestehen Bereiche sehr geringer Dehnung. In den Scherbändern<br />

herrschen mit εx=15% um das 2,5- fache erhöhte Dehnungen gegenüber εglobal, was mit den<br />

Rechnungen gut übereinstimmt. Die größten lokal auftretenden Dehnungen betragen εx= 26%.<br />

Auch in dieser Verformungsstufe kurz vor Eintritt des Bruches treten keine Dehnungen in der<br />

Höhe der berechneten Werte von 229% auf. Aber es findet sowohl Partikelbruch als auch das<br />

Aufreißen von Interfaces statt. Das Lösen von Interfaces geht insbesondere dort vonstatten,<br />

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