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2. Pricing - PORTAL - Promotion of results in Transport Research ...

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Die gebührenpflichtige Zone und andere Komponenten der<br />

Verkehrsnachfragestrategie<br />

Die gebührenpflichtige Zone umfasst den gesamten Central Bus<strong>in</strong>ess District (CBD) und e<strong>in</strong><br />

Geschäftsviertel (Wilson, 1988). Die Zufahrt zu diesem Gebiet erfolgt für Autos durch e<strong>in</strong>en<br />

von 22 E<strong>in</strong>fahrtspunkten. Während der morgendlichen Hauptverkehrszeiten ist die Zufahrt nur<br />

jenen Fahrzeugen gestattet, die auf der Frontscheibe e<strong>in</strong>e entsprechende Vignette angebracht<br />

haben. Nach der E<strong>in</strong>führung des Systems im Juni 1975 war die Zufahrt zwischen 7.30 und 9.30<br />

Uhr gebührenpflichtig, doch schon im August 1975 wurde das Limit bis 10.15 Uhr ausgedehnt<br />

(Wilson 1988). Ab Anfang Juni 1989 wurden die E<strong>in</strong>schränkungen auch auf die abendliche<br />

Hauptverkehrszeit (17.00 – 19.00) ausgedehnt.<br />

Das Vignettensystem<br />

S<strong>in</strong>gapur ist die e<strong>in</strong>zige Stadt, <strong>in</strong> der diese besondere Art von Vignettensystem für<br />

Straßenbenutzungsgebühren <strong>in</strong> Städten e<strong>in</strong>geführt wurde. Das System wurde unter<br />

verschiedenen anderen Systemen, wie z.B. Mauthäuschen ausgewählt. Mauthäuschen wurden<br />

deshalb nicht gebaut, weil befürchtet wurde, dass sie zu viel Raum e<strong>in</strong>nehmen und die Staus<br />

noch verschlimmern würden. Für andere Systeme stand die notwendige Ausrüstung nicht <strong>in</strong><br />

ausreichender Menge zur Verfügung.<br />

Das Vignettensystem funktionierte so, dass die Fahrzeuge den E<strong>in</strong>fahrtspunkt passierten, ohne<br />

anhalten zu müssen. Die E<strong>in</strong>fahrtspunkte waren zwar besetzt, dies diente aber lediglich<br />

Kontrollzwecken. Die zeitlich begrenzten Vignetten wurden somit im Voraus erworben.<br />

Tagesvignetten waren auf Postämtern oder an eigens e<strong>in</strong>gerichteten Verkaufsstellen entlang der<br />

<strong>in</strong> die gebührenpflichtige Zone führenden Straßen erhältlich. Monatsvignetten gab es entweder<br />

beim Zulassungsamt für Kraftfahrzeuge oder auf speziellen Postämtern (Morrison, 1986).<br />

Die Kriterien, nach denen die Preisbildung für die Vignetten erfolgte, reflektieren die Probleme<br />

bei der Umsetzung der Theorie der grenzkostenorientierten Preisbildung. Anstatt den optimalen<br />

Preis zu berechnen und zu erlauben, dass dieser Preis die Zufahrt regelt, g<strong>in</strong>g die Regierung<br />

vom erwünschten Verkehrsaufkommen aus und setzte den Preis so, dass genau dieses<br />

Verkehrsaufkommen erreicht werden konnte.<br />

Die Preise s<strong>in</strong>d während der Hauptverkehrszeiten zwar immer gleich (d.h. sie s<strong>in</strong>d nicht<br />

zeitgebunden), sie ändern sich aber abhängig vom Fahrzeugtyp. Für Firmenautos ist die Gebühr<br />

doppelt so hoch wie für Privatautos. Drei Wochen nach E<strong>in</strong>führung der Maut wurde für Taxis,<br />

die anfangs aus dem System ausgenommen waren, dieselbe Gebühr festgelegt wie für<br />

Privatautos. Im April 1977 wurde diese Gebühr allerd<strong>in</strong>gs auf 40 % des ursprünglichen Niveaus<br />

gesenkt (Morrison, 1986). Andere (anfangs) aus dem System ausgenommene Fahrzeuge s<strong>in</strong>d<br />

Busse, Güterfahrzeuge, Motorräder und Autos mit vier oder mehr Insassen (d.h.<br />

Fahrgeme<strong>in</strong>schaften). Die beiden letzen wurden ausgenommen, um e<strong>in</strong>erseits<br />

Fahrgeme<strong>in</strong>schaften zu fördern und um andererseits das Gegenargument zu entkräften, dass das<br />

System nur mehr den Reichen die Zufahrt zur Innenstadt während der Hauptverkehrszeiten<br />

ermögliche. Seit 1989 bezahlen allerd<strong>in</strong>gs auch Schulbusse, Lastwägen und Motorräder die<br />

Gebühren.<br />

<strong>Pric<strong>in</strong>g</strong> 34<br />

<strong>PORTAL</strong> Unterrichtsmaterial www.eu-portal.net

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