November 2002 - Evang.-Luth. Kirchengemeinde Nürnberg-Eibach

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Krönungsmesse und Silberne Konfirmation Nach langer Probenzeit brachte unsere Kantorei am 6. Oktober die Krönungsmesse von W.A. Mozart in der Johanneskirche unter der Leitung von U.Bildt zur Aufführung. Unterstützt wurden die Eibacher dabei von der Kantorei St. Martha und der sinfonietta norica. Foto: A. Funk Am Samstag, den 28. September feierten 23 Jubilare ihre Silberne Konfirmation. Foto: Kirchner 8
Begegnung mit der ägyptischorthodoxen Kirche Der Kontakt mit der für mich unbekannten Kirche begann vor circa einem Jahr, als sich bei mir ein junger Ägypter als Altenpfleger vorgestellt hat. Neben seinen ausgezeichneten Zeugnissen und sehr guten Deutschkenntnissen fiel der junge Mann durch seine Offenheit und Freundlichkeit auf. Er wandte sich bei einer Hausführung sofort den Heimbewohnern mit viel Respekt zu. Seine Einstellung machte er aber von seiner Seite aus abhängig von unserer Zusage ihm jeden 3.Sonntag im Monat frei zu geben, um ihm den Gottesdienstbesuch in der ägyptischorthodoxen Kirche Nürnbergs zu ermöglichen. Aus seinem Glauben schöpfe er Kraft und Hilfestellung für den Alltag. Die ägyptisch-orthodoxe Gemeinde in Nürnberg kann ihren Gläubigen nur einmal im Monat einen Gottesdienst anbieten, da sie über keinen eigenen Priester verfügt und die Gottesdienst generell nur von Priestern abgehalten werden können. Der für Nürnberg zuständige Priester lebt nicht in Bayern und kommt eben nur einmal im Monat zu den 2-3-stündigen Gottesdiensten. Durch solches Verhalten und die ersten Gespräche mit meinem neuen Mitarbeiter neugierig geworden, habe ich mich ein Stück mitnehmen lassen, um diese Form des Christseins kennenzulernen. Was zuerst auffällt bei dem Kontakt mit Gliedern der ägyptisch-orthodoxen Gemeinde: Die Prioritäten sind ganz klar gesetzt. Erst kommt ihr Glaube und die Gemeinde. Die Grundlage bilden die sieben Sakramente: Taufe, Heilige Salbung, Beichte, Kommunion, Krankensalbung, Ehe, Priesterweihe. Die ersten vier Sakramente sind eine Notwendigkeit für Die ägyptisch-orthodoxe Kirche alle Gläubigen, Ehe und Priesterweihe sind nötig für das Wachstum und den Dienst der Kirche. Vieles in den Riten, die diese Sakramente begleiten, erscheint fremd: So ist es selbstverständlich, dass Priester, Diakon und Gläubige neun Stunden fasten, ehe sie das Abendmahl erhalten. Beim Empfang der Hostie hält man ein kleines Tuch vor den Mund, damit kein Stück zu Boden fällt, nach dem Empfang des Weins nimmt der Gläubige einen kleinen Schluck Wasser zu sich „damit kein Tropfen des Blutes Christi im Mund verbleibt“. Dies alles ist mit sehr großem Respekt und Ehrfurcht verbunden. Die Gemeinde bleibt während des gesamten Abendmahles stehen aus Ehrerbietung Gott gegenüber. Das Kirchenjahr ist gegliedert durch 14 Herrenfeste, sieben große und sieben kleine Christusfeste. Daneben feiern die ägyptisch-orthodoxen Christen noch fünf Marienfeste, das Petrus-und-Paulus- Fest, Michaelistag, Kreuzfest und Neuruz (11. September, das Neujahrfest). Neben etlichen fremdem Elementen erinnern viel Handlungen an die evangelischen und katholischen Gottesdienste. Auffällig ist aber die Ernsthaftigkeit und Wertigkeit, mit der die ägyptisch-orthodoxen Christen ihren Glauben leben. Und es drängt sich die Frage auf, welchen Stellenwert wir als evangelische Christen unserem Glauben und den Gottesdiensten beimessen. Würde es uns je in den Sinn kommen, wegen des Buß-und Bettages freizunehmen? - Vieles stimmt mich immer wieder nachdenklich in der Berührung mit Menschen, die ihren Glauben, unabhängig ihrer Denomination, allem voranstellen. Petra Schuller 9
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