medtropoleAktuelles aus der Klinik für einweisende Ärzte - Asklepios
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Medtropole | Ausgabe 19 | Oktober 2009<br />
Abb. 2: Mobilisation <strong>der</strong> Sitzbeinosteotomie mit dem<br />
Fragmentspreizer<br />
Ergebnisse<br />
Erste Langzeitergebnisse berichteten Tönnis<br />
et al. 1994: In 216 Fällen mit einem<br />
durchschnittlichen Follow-up von 7,7 Jahren<br />
gelang es in jeweils knapp 80 Prozent,<br />
den CE-Winkel sowie den Tragflächenwinkel<br />
postoperativ zu normalisieren. Die<br />
Patientenzufriedenheit im Nachuntersuchungskollektiv<br />
lag bei knapp 85 Prozent. [7]<br />
Eine noch größere Patientengruppe mit gut<br />
dreijährigem Follow-up präsentierten Lenz<br />
et al. 1997: [8] Der durchschnittliche postoperative<br />
CE-Winkel lag hier bei 32°, <strong>der</strong> postoperative<br />
Tragflächenwinkel bei 3°. Die<br />
subjektive Patientenzufriedenheit wurde<br />
mit 98 Prozent angegeben.<br />
Kirschner et al. hatten 48 Patienten mit<br />
einem durchschnittlichen Follow-up von<br />
knapp drei Jahren nachuntersucht und<br />
68 Prozent gute o<strong>der</strong> sehr gute klinische<br />
Resultate gefunden. [9] Auch diese Studie<br />
zeigt eine signifikante Verbesserung des<br />
CE-Winkels von 10,6° auf 32,2° und des<br />
Tragflächenwinkels von 20,8° auf 3,8°.<br />
Relevante Komplikationen im Sinne einer<br />
knöchernen Non-union am Sitzbein beziehungsweise<br />
Darmbein traten in knapp<br />
15 Prozent <strong>der</strong> Patienten auf.<br />
710<br />
Abb. 3: Verlauf <strong>der</strong> Schambeinosteotomie unter dem<br />
Bildwandler: 1cm medial <strong>der</strong> Tränenfigur mit Inklination<br />
um 30° in <strong>der</strong> Sagittal- und Frontalebene<br />
De Kleuver et al. berichteten 1997 über 51<br />
Patienten mit zehnjährigem Follow-up. [10]<br />
Auch hier wurde <strong>der</strong> durchschnittliche<br />
postoperative CE-Winkel auf 28° und <strong>der</strong><br />
postoperative Tragflächenwinkel auf 10°<br />
annähernd an physiologische Normalwerte<br />
gebracht. Die subjektive Patientenzufriedenheit<br />
war nach diesem verhältnismäßig<br />
langen Zeitraum noch bei 60,4 Prozent <strong>der</strong><br />
Patienten hoch o<strong>der</strong> sehr hoch. Allerdings<br />
waren nur 17 Prozent vollständig be -<br />
schwerdefrei. Die gleiche Gruppe berichtete<br />
kürzlich über das 15-Jahre-Follow-up. [11]<br />
Zu diesem Zeitpunkt waren noch 88 Prozent<br />
<strong>der</strong> Patienten ohne Progression <strong>der</strong><br />
Arthrose und 64 Prozent zeigten gute bis<br />
exzellente klinische Ergebnisse. Das prä -<br />
operative Ausmaß <strong>der</strong> Arthrose sowie ein<br />
<strong>aus</strong>reichen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> schlechter präoperativer<br />
klinischer Ausgangsbefund zeigten<br />
sich als signifikanter negativer Prognosefaktor<br />
in dieser Gruppe.<br />
Ein zehnjähriges Follow-up von 56 Patienten<br />
legte Küpper vor. [12] Radiologisch war<br />
ebenfalls eine weitgehende Normalisierung<br />
<strong>der</strong> Kennwinkel gelungen, zum Zeitpunkt<br />
<strong>der</strong> Nachuntersuchung waren 39 Prozent<br />
<strong>der</strong> Patienten vollständig schmerzfrei,<br />
51 Prozent äußerten selten auftretende<br />
Schmerzen. Von den 56 Patienten war nach<br />
zehn Jahren nur ein einziger im Sinne eines<br />
endoprothetischen Gelenkersatzes operationspflichtig<br />
geworden.<br />
Abb. 4: Darmbeinosteotomie (hinterer Anteil)<br />
mit Gigli-Säge<br />
Das Komplikationsprofil zeigt bei Tönnis<br />
et al. Pseudarthroseraten von 4,4 Prozent<br />
und eine Rate an verzögerten Knochenheilungen<br />
von 10,8 Prozent. In 2,1 Prozent<br />
waren meist transitorische Paresen des<br />
Nervus ischiadicus o<strong>der</strong> des Nervus femoralis<br />
vorhanden. [13] Tschauner et al. teilten<br />
eine Pseudarthroserate von 1,2 Prozent<br />
revisionspflichtiger Fälle bei 409 operierten<br />
Patienten mit. [14]<br />
Die eigenen Ergebnisse dieser Operation<br />
an 38 operierten Hüftgelenken mit einem<br />
Follow-up von 3,5 Jahren wurden 2006<br />
publiziert. [15] Hier ließ sich eine statistisch<br />
hochsignifikante Verbesserung des Harris<br />
Hip Score, <strong>der</strong> Kennwinkel und des Ab -<br />
weichungsgrades bei <strong>der</strong> Nachuntersuchung<br />
feststellen. Dies ging mit einer in 81,7 Prozent<br />
hohen o<strong>der</strong> sehr hohen Patientenzu -<br />
friedenheit einher. Die Konversionsrate zur<br />
Alloarthroplastik lag bei 2,6 Prozent, das<br />
Komplikationsprofil im Rahmen vergleichbarer<br />
elektiver hüftchirurgischer Eingriffe.